DE3734333C2 - Krumpfanlage zum Behandeln einer textilen Stoffbahn - Google Patents
Krumpfanlage zum Behandeln einer textilen StoffbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Krumpfanlage zum Behandeln
einer textilen Stoffbahn gemäß Oberbegriff des Patentan
spruchs 1. Die Krumpfanlage besitzt einen hohen Einlauf,
durch den hindurch die Stoffbahn über einen Breithalter
zu einer Zugwalze mit nachfolgender Reihenschaltung von
Befeuchtungs-Einrichtung, Gummiband-Krumpfaggregat
Filzkalander und Auslauf mit Tafler, Wickler oder
dergleichen zu leiten ist.
In einer Krumpfanlage wird textile Webware üblicherweise
über einen hohen Einlauf durch einen Breithalter, über
eine Zugwalze, vorbei an einem Befeuchtungs-Einrichtung
in das eigentliche Gummiband-Krumpfaggregat geleitet.
Aus dem Krumpfaggregat gelangt Webware über einen
feststehenden Breithalter zu einem Filzkalander und von
dort aus über mehrere Leitwalzen zu einem Tafler, Wick
ler oder dergleichen. Auf diese für textile Webware be
währte Weise kann textile Maschenware, also vor allem
Wirkware aus verschiedenen Gründen nicht immer gekrumpft
werden.
Zunächst darf textile Maschenware, weil sie sich besser
als Webware anfeuchten läßt, für den Krumpfvorgang nicht
so feucht gemacht werden, wie das für Webware erforder
lich ist. Das bei Webware übliche Besprühen mit Feuch
tigkeit, insbesondere Wasser, kommt daher bei Betrieb
einer Krumpfanlage zum Behandeln von Maschenware nicht
in Frage. Während für Webware eine Befeuchtung von etwa
10% des Warengewichts erforderlich ist, darf
Maschenware nicht feuchter als 5% gemacht werden.
Ein zum Ausbreiten von Webware unbedingt erforderlicher
hoher Einlauf vor dem Breithalter bzw. Warenbahnführer
am Maschineneingang führt bei Anwendung auf textile
Maschenware zu einem erheblichen Breiteneinsprung und
Faltenwurf. Maschenware kann daher in einer für die Be
handlung von Webware vorgesehen Krumpfanlage mit hohem
Einlauf durch den einen Breithalter für die nachfolgende
Behandlung, insbesondere im Krumpfaggregat, nicht aus
reichend glatt gestrichen und breitgehalten werden.
Ein weiteres Problem bei der Anwendung einer herkömm
lichen für Webware ausgelegten Krumpfanlage zum Behan
deln von Maschenware ergibt sich daraus, daß die Ma
schenware, die am Maschineneingang wesentlich weniger
als Webware angefeuchtet war, im Anschluß an die
Krumpfung wesentlich weniger zu trocknen ist. In diesem
Zusammenhang kommt hinzu, daß Maschenware für einen gu
ten Krumpferfolg nach Möglichkeit nicht schon in der
Krumpfanlage, sondern erst allmählich trocknen soll. Die
Maschenware soll - im Gegensatz zu Webware - grundsätz
lich nicht übertrocknet, sondern eher mit einem geringen
Prozentsatz Feuchte über der späteren Lager feuchte vom
Krumpfaggregat abgeliefert werden. Der zum Trocknen von
Webware vorgesehene Filzkalander am Maschinenausgang
darf daher bei Anwendung auf Maschenware nur mit
geringer Energie beaufschlagt werden, um das Maß der
Trocknung der Ware herabzusetzen.
Schließlich ist es üblich, Webware im Anschluß an den
Filzkalander über eine Reihe von Leitwalzen zu einem
Tafler oder Wickler zu leiten. Bei Anwendung auf
Maschenware ergeben sich hierbei Schwierigkeiten inso
fern, als beim Fördern der Maschenware nach oben und auf
einem langen Weg über Leitwalzen über den Filzkalander
hinweg erhebliche Krumpfverluste auftreten können, die
unter Umständen den größten Teil des mit der Anlage zu
erzielenden Krumpferfolgs wieder zunichte machen.
Da also eine für Webware ausgelegte Krumpfanlage im all
gemeinen ungeeignet zum Krumpfen von Maschenware ist,
müssen speziell für Maschenware ausgelegte Krumpfanlagen
konstruiert und angeschafft werden. Wegen dieses großen
Aufwandes werden jeweils vor einem Wechsel des Warentyps
erhebliche Umbauten sowohl in der Mechanik als auch in
der Steuerung der Krumpfanlagen erforderlich. Solche Um
bauten sind wirtschaftlich nur vertretbar, wenn sie für
jeweils eine relativ lange Betriebsdauer von z. B. einem
Monat vorzunehmen sind. Es gibt jedoch zahlreiche Tex
tilfabriken, insbesondere Lohnausrüster, bei denen Web- und
Maschenware in häufigem Wechsel zu bearbeiten ist.
Derartige Betriebe sind daher zur Anschaffung gesonder
ter Krumpfanlagen für Webware und Maschenware gezwungen.
In DE 32 13 716 A1 wird eine zum Bearbeiten von Webware
ausgelegte Gummiband-Krumpfanlage beschrieben. In der
bekannten Anlage wird die Stoffbahn einer Zugwalze zuge
führt. Von der Zugwalze aus läuft die Stoffbahn durch
ein Dämpfhaus, über eine Kühlwalze, durch eine
Breitstrecke, zu einem Gummiband-Krumpfaggregat und von
dort aus um einen Filzkalander zu irgendeiner Ablage
Die Anlage nach der genannten DE 32 13 716 A1 müßte, wenn sie zum Behandeln von Maschenware geeignet sein soll, erheblich umgebaut werden. Zunächst muß die Kapa zität des Dämpfhauses stark herabgesetzt werden, da Ma schenware beim Krumpfen längst nicht so feucht gemacht werden darf oder muß wie Webware. Weiterhin führt ein zum Ausbreiten des Stoffs bei Webware unbedingt erforderlicher hoher Einlauf bei Anwendung auf Maschen ware zu einem erheblichen Breiteneinsprung und zu Fal tenwurf. Ferner ist die Leistung eines auf den Betrieb mit Webware ausgelegten Filzkalanders im Anschluß an das Krumpfaggregat viel zu groß, wenn Maschenware behandelt werden soll, so daß sich eine Übertrocknung ergibt, ob wohl. Maschenware weniger getrocknet werden soll als Web ware. Schließlich soll Maschenware - nicht nur im hohen Einlauf - nach Möglichkeit nicht über viele Leitwalzen gezogen werden, weil die Stoffbahn dadurch unnötig ge längt wird. Ersichtlich ist das Längsziehen im Anschluß an den Krumpfvorgang vollständig zu vermeiden. Hiernach ist die bekannte Anlage zum Behandeln von Maschenware ungeeignet.
Die Anlage nach der genannten DE 32 13 716 A1 müßte, wenn sie zum Behandeln von Maschenware geeignet sein soll, erheblich umgebaut werden. Zunächst muß die Kapa zität des Dämpfhauses stark herabgesetzt werden, da Ma schenware beim Krumpfen längst nicht so feucht gemacht werden darf oder muß wie Webware. Weiterhin führt ein zum Ausbreiten des Stoffs bei Webware unbedingt erforderlicher hoher Einlauf bei Anwendung auf Maschen ware zu einem erheblichen Breiteneinsprung und zu Fal tenwurf. Ferner ist die Leistung eines auf den Betrieb mit Webware ausgelegten Filzkalanders im Anschluß an das Krumpfaggregat viel zu groß, wenn Maschenware behandelt werden soll, so daß sich eine Übertrocknung ergibt, ob wohl. Maschenware weniger getrocknet werden soll als Web ware. Schließlich soll Maschenware - nicht nur im hohen Einlauf - nach Möglichkeit nicht über viele Leitwalzen gezogen werden, weil die Stoffbahn dadurch unnötig ge längt wird. Ersichtlich ist das Längsziehen im Anschluß an den Krumpfvorgang vollständig zu vermeiden. Hiernach ist die bekannte Anlage zum Behandeln von Maschenware ungeeignet.
In der DD 1 26 142 wird eine Anlage zum mechanischen
Krumpfen von textilen Stoffbahnen beschrieben, in der
ein flexibles Metallband oder teflonbeschichtetes Glas
faserband dazu benutzt wird, die Stoffbahn gegen eine
Einlaufwalze zu pressen. Der Umfangswinkel, mit dem das
Metall- oder Glasfaserband die Stoffbahn gegen die Ein
laufwalze drückt, kann den Erfordernissen entsprechend
verstellt werden.
Die Anlage nach der genannten DD 1 26 142 soll zwar so
wohl für Webware als auch für Wirkware einzusetzen sein,
in der bekannten Einrichtung wird einem herkömmlichen
Gummiband-Krumpfaggregat allerdings das alternative
Krumpfaggregat zusätzlich nachgeschaltet, so daß eine
Längung der vorgestauchten Bahn nicht eintreten kann.
Eine unterschiedliche Befeuchtung der Stoffbahn bei Web
ware oder Maschenware wird nicht vorgesehen.
In der DE 24 13 050 A1 wird ein Verfahren zum kompressi
ven Krumpfen von Textilbahnen auf einer einstellbaren
Krumpfanlage beschrieben. Im wesentlichen geht es darum,
den Umschlingungswinkel um eine beheizte Walze und die
Bahnspannung mit ein und derselben Rolle getrennt steu
erbar zu machen. Im Bekannten wird die Stoffbahn nach
dem kompressiven Schrumpfen und nach dem Durchlauf eines
Filzkalanders durch eine Luftkühleinheit geleitet und
vor dem Aufrollen auf einem Ballen in einer J-Box
gesammelt. Die bekannte Anlage ist offensichtlich, wie
schon der Titel sagt, nur für den Einsatz zum mecha
nischen Schrumpfen von Webware geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Krumpfan
lage zu schaffen, die ohne das Erfordernis nennenswerter
Umbauten in schnellem Wechsel für Webware und Maschenwa
re (insbesondere Wirkware) einzusetzen ist. Die Anlage
soll es gestatten, nach Wahl Webware und Maschenware in
der jeweils richtigen Weise vor dem Einlauf in das
Krumpfaggregat zu befeuchten. Ware jeden Typs soll
ordnungsgemäß glattgestrichen in das Krumpfaggregat ein
laufen können. Die Trocknung im Anschluß an den eigent
lichen Krumpfvorgang soll den Erfordernissen des Waren
typs entsprechend einstellbar sein, derart, daß bei
spielsweise Webware nach Durchlauf durch den Filzkalan
der abzutafeln, aber Maschenware ohne Durchlauf durch den
Filzkalander und ohne Prozeßunterbrechung auch bei Bal
lenwechsel aufzuwickeln ist.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für die Krumpfanlage
mit der eingangs angegebenen Reihenschaltung gemäß Pa
tentanspruch 1 darin, daß im Anschluß an die Befeuch
tungs-Einrichtung unmittelbar vor dem Krumpfaggregat in
Reihe ein angetriebener Breithalter zusätzlich zu dem
Breithalter des hohen Einlaufs und ein angetriebener
Dämpfzylinder zusätzlich zu der Befeuchtungseinrichtung
eingeschaltet sind, daß der angetriebene Dämpfzylinder
auf eine Befeuchtung der zu behandelnden Stoffbahn bis
maximal 5% des Stoffbahngewichts ausgelegt ist, daß die
Summe der Befeuchtungsleistungen von Befeuchtungs-Ein
richtung und Dämpfzylinder auf die Erfordernisse bei der
Behandlung von Webware eingestellt ist, daß unmittelbar
im Anschluß an das Krumpfaggregat ein Trockenzylinder
zusätzlich zu dem Filzkalander nachgeschal
tet ist, der einen gegenüber dem Durchmesser des Filz
kalanders kleinen Durchmesser besitzt, und daß in Reihe
auf den Heizzylinder eine zu einem Wickler führende Ver
weilstrecke folgt.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß ein und dieselbe
Anlage sowohl zum Behandeln von Webware als auch zum Be
handeln von Maschenware geeignet ist. Beim Wechseln von
dem einen zum anderen Warentyp sind Änderungen der Ma
schinenanlage praktisch nicht erforderlich, es genügt
vielmehr die Ware dem jeweiligen Typ entsprechend durch
die Maschine hindurch zu fädeln.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, in die an sich für
die Behandlung von Webware vorgesehene Anlage einen an
getriebenen Dämpfzylinder dem Krumpfaggregat vorzuschal
ten. Der Dämpfzylinder soll so ausgelegt werden, daß er
es erlaubt, Maschenware in jeder Phase gleichmäßig über
die ganze Fläche auf einen Betrag von weniger als 5%
des Warengewichts anzufeuchten. Vorzugsweise werden die
Befeuchtungsleistung von Befeuchtungs-Einrichtung und
Dämpfzylinder so ausgelegt, daß auch Webware - im An
schluß an die Befeuchtung in der Befeuchtungs-Einrich
tung - über den Dämpfzylinder laufen kann und dabei ins
gesamt die für den Krumpfvorgang jeweils günstigste Be
feuchtung erfährt.
Erfindungsgemäß ist es ferner möglich, die Maschenware
über den für Webware erforderlichen hohen Einlauf in die
Maschine zu führen und trotzdem ausreichend glattge
strichen und breitgehalten dem Dämpfzylinder vorzulegen,
weil in den Weg der Maschenware zwischen die Zugwalze
des hohen Einlaufs und den Dämpfzylinder angetriebene
Breithaltewalzen gesetzt werden. Solche Breithaltewalzen
sind zwar für den Betrieb der Anlage für Webware nicht
erforderlich, sie üben aber keinen nachteiligen Einfluß
auf die bereits in dem Breithalter des hohen Einlaufs
glattgestrichene Webware aus, so daß Webware in diesem
Teil der Anlage denselben Weg wie Maschenware nehmen
kann.
Im Anschluß an das Krumpfaggregat wird Webware - vor
zugsweise über einen feststehenden Breithalter - einem
Filzkalander geleitet, dort getrocknet und abschließend
im allgemeinen getafelt. Erfindungsgemäß wird vorge
schlagen, für Maschenware einen zum Webwaren-Weg paral
lelen Weg im Anschluß an das Krumpfaggregat vorzusehen.
Da die Maschenware wesentlich weniger angefeuchtet wird
als Webware und obendrein die Anlage nicht zu trocken
verlassen soll, ist eine entsprechend geringe Trocknung
erforderlich. Die frisch gekrumpfte Maschenware würde in
einem feststehenden Breithalter sowie beim Fördern nach
oben über den Filzkalander hinweg erhebliche Krumpfver
luste erleiden. Diese bei der Behandlung von Webware üb
lichen Phasen werden daher bei Anwendung der Anlage auf
Maschenware umgangen. Erfindungsgemäß wird nämlich
Maschenware über einen gesonderten, angetriebenen
Trockenzylinder geleitet und von dort aus vorzugs
weise auf eine Verweilstrecke gefördert, von der aus die
Maschenware einer Zwischenlagerung, insbesondere im
Wickel des Ballens, z. B. in einer Steigdocke,
zuzuführen ist.
Durch die flächige Berührung mit der Trommel des eigent
lichen Krumpfaggregats wird die eine Seite der behandel
ten Web- oder Maschenware glänzender als die andere Sei
te. Während dieser Effekt bei Webware geradezu ange
strebt wird, soll der Glanz bei Maschenware häufig auf
beiden Seiten gleich sein.
Dazu besteht für denk Auslauf der Maschen
ware aus dem Krumpfaggregat die Möglichkeit, daß die Maschenware
so über den Trockenzylinder geleitet wird, daß nunmehr
die zuvor mit dem Krumpfzylinder in Berührung stehende
Flache außen liegt. Das hat den weiteren Vorteil, daß die
Maschenware von dem Heiz- oder Trockenzylinder unmittel
bar in Richtung nach unten ablaufen kann.
Gemäß weiterer Erfindung sollen die Transportwege der
Maschenware am Ausgang des Heiz- bzw. Trockenzylinders
so gewählt werden, daß die Maschenware von dem Zylinder
unmittelbar nach unten zu einer, vorzugsweise als Trans
portband ausgebildeten, Verweilstrecke laufen kann. Von
der Verweilstrecke gelangt die Maschenware zweckmäßig
auf einen Wickler. Einige Arten von Maschenware könnten
im Anschluß an das Krumpfaggregat auch ähnlich wie Web
ware, im allgemeinen jedoch unter Umgehung eines fest
stehenden Breithalters, auf den Filzkalander geleitet
werden. Dieser muß dann mit geringerer Energie beauf
schlagt werden, um daß Maß der Trocknung auf das Erfor
dernis bei Maschenware einzustellen. Ein weiterer Nach
teil wäre, daß die Maschenware am Auslauf des Filzkalan
ders (ebenso wie Webware) nach oben über die ganze Anla
ge des Filzkalanders hinweggezogen werden muß, um zum
Maschinenausgang, z. B. Tafler oder Wickler, zu gelan
gen. Ein solcher Weg kann der nach guter Trocknung rela
tiv flächenstabilen Webware zugemutet werden. Die Web
ware erleidet aber beim Ziehen nach oben im allgemeinen
starke Krumpfverluste bzw. Dehnungen, so daß eine solche
Alternative nur ausnahmsweise in Frage kommt.
Geringere Probleme bereitet die Verwendung des Filzka
landers zum Behandeln von Maschenware im Anschluß an das
Krumpfaggregat, wenn die Drehrichtung des Filzkalanders
umgekehrt wird, das heißt, wenn die Maschenware mit ih
rer von der Fläche des Krumpfzylinders abgewendeten
Fläche auf die Fläche des Filzkalander-Zylinders
gelangt. In diesem Falle kann die aus dem Filzkalander
aus tretende Maschenware unmittelbar nach unten auf eine
Verweilstrecke oder dergleichen gefördert werden, ohne
daß Krumpfverluste zu befürchten sind.
Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungs
beispiels werden Einzelheiten der Erfindung erläutert.
In der bei liegenden Zeichnung wird eine Krumpfanlage im
Längsschnitt dargestellt, die wahlweise für Web- und
Maschenware einzusetzen ist. In der Anlage folgen als
Hauptteile ein insgesamt mit 1 bezeichneter hoher Ein
lauf, die insgesamt mit 2 bezeichnete eigentliche
Krumpfmaschine, ein insgesamt mit 3 bezeichneter
Filzkalander und der insgesamt mit 4 bezeichnete Maschi
nenauslauf, also beispielsweise ein Tafler 5 oder ein
Wickler 6 aufeinander. Der Weg der zu behandelnden tex
tilen Stoffbahn 7 wird, wenn es sich um Webware 8 han
delt, im Zweifelsfall als durchgezogene Linie, und wenn
es sich um Maschenware 9 handelt, im Zweifelsfall als
gestrichelte Linie symbolisiert.
Im hohen Einlauf 1 läuft die Stoffbahn 7, also sowohl
Webware 8 als auch Maschenware 9, über einen Breithalter
10 zu einer Zugwalze 11 und - bei Webware 8 - vorbei an
einer Befeuchtungs-Einrichtung 12, über Leitwalzen 13
und 14, durch einen angetriebenen Breithalter 15 zu
einem Dämpfzylinder 16 und dann über eine
Leitwalze 17 in das insgesamt mit 18 bezeichnete
Gummiband-Krumpfaggregat, das im wesentlichen aus einer
glatten Krumpfwalze 19 und einem über Leit- und Spann
walzen 20, 21 und 22 laufenden Gummiband 23 besteht.
Webware 8 gelangt im Anschluß an das Krumpfaggregat 18
über Leitwalzen 24 und einen feststehenden Breithalter
25 auf einen bei Betrieb in Pfeilrichtung 26 rotierenden
Filzkalander 3, der im wesentlichen aus einer Kalander
walze 27, einem endlos darüber geführten Filz 28, zahl
reichen Leitwalzen 29 und einem Filztrockenzylinder 30
sowie einem Filzspannaggregat 31 besteht. Nach Durchlauf
durch den Filzkalander 3, gelangt Webware 8 nach oben
über Leitwalzen 32 zur Zugwalze 33 eines Taflers 5 und
von dort auf einen Bock 34.
Diese für Webware 8 beschriebene Anlage ist aus den ein
gangs genannten Gründen für Maschenware 9 nicht ohne
weiteres anwendbar. Maschenware 9 würde in einer
üblichen Befeuchtungs-Einrichtung 12 zu stark befeuch
tet. Die Maschenware 9 wird von der Zugwalze 11 ausge
hend an der Befeuchtungs-Einrichtung 12 vorbei unmittel
bar (über die Leitwalzen 13 und 14) dem angetriebenen
Breithalter 15 zugeführt und anschließend nur in dem
Dämpfzylinder 16 befeuchtet. Während der angetriebene
Breithalter 15 und der Dämpfzylinder 16 bei dem Betrieb
für Webware 8 zu dulden sind bzw. nur eine geringe Funk
tion haben wie der Dämpfzylinder 16, sind diese beiden
Aggregate für den Betrieb bei Maschenware 9 unabdingbar
für das ordnungsgemäße Glattstreichen der vom hohen Ein
lauf 1 kommenden Maschenware und für das ordnungsgemäße,
relativ geringe Befeuchten dieses Stoffbahntyps.
Nach dem Auslaufen aus dem Krumpfaggregat 18 kann manche
Maschenware 9 ebenso wie Webware 8, eventuell bei Weg
lassen des feststehenden Breithalters 25, durch den
Filzkalander 3 geleitet werden. Dieser wird dann
allerdings mit relativ geringer Energie betrieben, um zu
erreichen, daß die Maschenware 9 nicht übertrocknet zur
Ablage am Maschinenauslauf 4, vorzugsweise in einem
Wickler, gelangt. Da jedoch bei dem Weg der Maschenware
aus dem Filzkalander 3 nach oben ein Teil der in der
Krumpfmaschine 2 erzielten Krumpfung wieder verloren
geht, wird der Webwaren-Weg im Filzkalander 3 beim Be
trieb der Anlage für Maschenware nur ausnahmsweise
gewählt.
Es besteht eine Maschenwaren-Alternative
darin, daß die Maschenware 9 über einen ge
sonderten, angetriebenen Trockenzylinder 35,
der im Sonderfall auch für Webware zu benutzen ist, ge
leitet, und von dort aus über eine angetriebene Walze 36
unmittelbar nach unten auf eine Verweilstrecke 37 ge
langt. Von der Verweilstrecke 37 aus, die vorzugsweise
als Transportband 38 ausgebildet wird, kann die Maschen
ware 9 auf einem Ballen 39, z. B. in einer Steigdocke
mit angetriebenen Zugwalzen 40 und einer angetriebenen
Ausbreit-und Steuerwalze 41, gewickelt werden. In diesem
Falle wird die Maschenware vorzugsweise so über den
Trockenzylinder 35 geleitet, daß sie die
Zylinderoberfläche mit der Stoffbahnseite berührt, die
vorher von der Krumpfwalzenoberfläche abgewandt war. Der
Trockenzylinder 35 ist dann also in der eingezeichneten
Drehrichtung 42 zu rotieren. Dieser Fall wird bevorzugt,
weil er es ermöglicht, die Maschenware 9 am Ausgang des
Trockenzylinders 35 über die Walzen 24 und 36 unmittel
bar nach unten zur Verweilstrecke zu führen.
Maschenware kann im Anschluß an die Behandlung in der
Krumpfmaschine 2 auch vorbei am Trockenzylinder 35 über
die Walze 24 auf der gestrichelten Linie 9 und über eine
Leitwalze 43 unmittelbar auf die entgegen der Pfeilrich
tung 26 rotierende Kalanderwalze 27 des Filzkalanders 3
geleitet werden. Beim Ablauf von der Kalanderwalze 27
läßt sich die Maschenware 9 dann über angetriebene Zug
walzen 36 ebenfalls unmittelbar nach unten zur Verweil
strecke 37 leiten, ohne daß die Gefahr eines nennenswer
ten Krumpfverlustes in Kauf zu nehmen wäre.
Claims (3)
1. Krumpfanlage zum Behandeln einer textilen Stoffbahn (7)
mit hohem Einlauf (1) durch einen Breithalter (10) zu einer
Zugwalze (11) und mit einer der Zugwalze (11) folgenden Rei
henschaltung von Befeuchtungs-Einrichtung (12), Gummiband-Krumpfaggregat
(18), Filzkalander (3) und Auslaut (4) mit
Tafler (5), Wickler oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet
daß im Anschluß an die Befeuchtungs-Einrichtung (12) unmit
telbar vor dem Krumpfaggregat (18) in Reihe ein angetriebe
ner Breithalter (15) zusätzlich zu dem Breithalter (10) des
hohen Einlaufs (1) und ein angetriebener Dämpfzylinder (16)
zusätzlich zu der Befeuchtungs-Einrichtung (12) eingeschal
tet sind, daß der angetriebene Dämpfzylinder (16) auf eine
Befeuchtung der zu behandelnden Stoffbahn (1) bis maximal 5%
des Stoffbahngewichts ausgelegt ist, daß die Summe der Be
feuchtungsleistungen von Befeuchtungs-Einrichtung (12) und
Dämpfzylinder (16) auf die Erfordernisse bei der Behandlung
von Webware (8) eingestellt ist, daß unmittelbar im Anschluß
an das Krumpfaggregat (18) ein Trockenzylinder (35) zusätz
lich zu dem Filzkalander (3) nachgeschaltet ist, der einen
gegenüber dem Durchmesser des Filzkalanders (3) kleinen
Durchmesser besitzt, und daß in der Reihe auf den Trockenzy
linder (35) eine zu einem Wickler (6) führende Verweilstrec
ke (37) folgt.
2. Krumpfanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehrichtung (26) des Filzkalanders (3) im Sinne ei
ner Förderung einer zu behandelnden Maschenware (9) nach
Verlassen des Filzkalanders (3) unmittelbar nach unten, ins
besondere zu einer am Boden angeordneten Verweilstrecke
(37), einstellbar ist.
3. Krumpfanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die Verweilstrecke (37) als Transportband (38) ausgebil
det ist.
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