DE3733200C2 - Verfahren zur schnellen Bestimmung ternärer Lösungszusammensetzungen - Google Patents

Verfahren zur schnellen Bestimmung ternärer Lösungszusammensetzungen

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur schnellen Bestimmung ternärer Lösungszusammensetzungen.
Außerdem betrifft sie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, ein Verfahren zur Steuerung der Zusammensetzung ternärer Lösungssysteme und eine Vorrichtung zur Durchführung des Steuerverfahrens.
In Fällen, in denen eine Lösung aus drei Komponenten oder ternäre Lösung (hiernach als "ternäre Lösung" bezeichnet) in ein Misch- oder Reaktionssystem eingespeist werden soll, ist es erforderlich, die Zusammensetzung dieser ternären Lösung ohne Verzögerung zu überwachen. Die Komponentenanalyse durch Gaschromatographie benötigt aber beispielsweise mehrere Stunden für die Ermittlung. Gleichwohl schreitet der Mischvorgang oder die Reaktion während dieser Zeit weiter fort, so daß eine solche Analyse für die Steuerung der Zusammensetzung oder Konzentration nutzlos ist.
In herkömmlichen Misch- oder Reaktionssystemen wird gewöhnlich, im Falle eines Chargenverfahrens, die fragliche Zusammensetzung aus den zugeführten Mengen der Einzelkomponenten berechnet. Im Falle eines kontinuierlichen Verfahrens wird im allgemeinen eine Methode praktiziert, nach welcher die Zusammensetzung aus der eingespeisten Menge eines jeden Ausgangsmaterials abgeleitet wird. Gleichwohl sind Irrtümer bei den Flow- Metern und/oder menschliche Bedienungsfehler unvermeidlich, so daß die Überwachung von Zusammensetzungen oder Konzentrationen schwierig ist. In der Tat ist es häufig, daß Misch- oder Reaktionsvorgänge trotz eines unzureichenden Verhältnisses der eingespeisten Ausgangsmaterialien, das von dem vorgeschriebenen abweicht, durchgeführt werden, ohne daß die Abweichung der Lösungszusammensetzung von der vorgeschriebenen bemerkt wird.
Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur schnellen und genauen Bestimmung der Zusammensetzung ternärer Lösungen bereitzustellen, sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung der Zusammensetzung ternärer Systeme anzugeben.
Die erste Teilaufgabe wird gelöst durch eine kontinuierliche Messung des Brechungsindex nD und des spezifischen Gewichtes d der aus drei Komponenten bestehenden Lösung und Berechnung der Gewichtsanteile X₁, X₂ und X₃ der jeweiligen Komponenten mit Hilfe der nachstehenden Formeln (IV), (V) und (VI), wobei die Gewichtsanteile der Beziehung X₁+X₂+X₃=1 genügen:
worin
Δ die Determinante
ist
nD der Brechungsindex der Lösung ist,
d das spezifische Gewicht der Lösung ist,
a₁, b₁ und c₁ Parameter für die Brechungsindizes der jeweiligen Komponenten sind,
a₂, b₂ und c₂ Parameter für die spezifischen Gewichte der jeweiligen Komponenten sind,
X₁ der Gewichtsanteil der ersten Komponente ist,
X₂ der Gewichtsanteil der zweiten Komponente ist und
X₃ der Gewichtsanteil der dritten Komponente ist.
Die vorliegende Erfindung wurde aus der Tatsache abgeleitet, daß, wenn beim Brechungsindex einer ternären Lösung lineare Additivität allgemein erkennbar ist und hinreichende ungefähre lineare Additivität auch bei der spezifischen Dichte einer ternären Lösung erkennbar ist, die folgenden Gleichungen (I) und (II) für die Lösung Gültigkeit haben:
nD = a₁ · X₁ + b₁ · X₂ + c₁ · X₃ Gleichung (I)
d = a₂ · X₁ + b₂ · X₂ + c₂ · X₃ Gleichung (II)
1 = X₁ + X₂ + X₃ Gleichung (III)
worin nD, d, a₁, b₁, c₁, a₂, b₂, c₂, X₁, X₂ und X₃ die oben angegebenen Bedeutungen haben.
Gleichung (III) hat Gültigkeit für die Massebalance.
Da alle der Gleichungen (I), (II) und (III) lineare algebraische Gleichungen sind, können Lösungen ohne Schwierigkeit erhalten werden und in Form der nachstehenden Formeln (IV), (V) und (VI) ausgedrückt werden:
Dementsprechend kann die alsX₁, X₂ und X₃ ausgedrückte Zusammensetzung des ternären Systems praktisch augenblicklich und sehr schnell durch Bestimmen der Werte nD und d unter Verwendung eines Refraktometers oder eines Dichtemessers und Einsetzen anstelle von nD und d in die Formeln (IV), (V) und (VI) zur Berechnung von X₁, X₂ und X₃ mit Hilfe einer Datenverarbeitungsanlage bestimmt werden, wenn die Werte für a₁, b₁, c₁, a₂, b₂ und c₂ in den Formeln (IV), (V) und (VI) zuvor nach dem least-square- Verfahren oder einer anderen geeigneten Methode unter Verwendung experimenteller Daten erhalten worden sind.
Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Steuerung der Zusammensetzung ternärer Lösungssysteme, dadurch gekennzeichnet, daß man den Brechungsindex nD und das spezifische Gewicht d des ternären Lösungssystems mißt und die gemessenen Daten, gegebenenfalls nach Durchführung einer Temperaturkorrektur, einer Datenverarbeitungsanlage in geeigneter Form zuführt, dort mit den Formeln (IV), (V) und (VI) unter Verwendung von für a₁, b₁, c₁, a₂, b₂ und c₂ abgespeicherten Werten die Gewichtsanteile X₁, X₂ und X₃ der jeweiligen Komponenten bestimmt, die erhaltenen Werte mit gespeicherten vorgegebenen Werten vergleicht, Abweichungen feststellt und in Steuersignale umsetzt, die zur Steuerung der Lösungszusammensetzung verwandt werden.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Steuerverfahrens umfaßt einen Detektor für den Brechungsindex und einen Detektor für das spezifische Gewicht, die über ein Probenrohr miteinander in Serie geschaltet sind, einen Konverter für die Signale des Detektors für das spezifische Gewicht, eine Schnittstelle zur Aufnahme, Umwandlung und Weiterleitung der Signale aus dem Detektor und aus dem Konverter, eine an die Schnittstelle angeschlossene Recheneinheit, sowie an die Schnittstelle angeschlossene Steuersysteme zur Steuerung der Lösungszusammensetzung.
Die Fig. 1a und 1b stellen Histogramme dar, die die Übereinstimmung zwischen tatsächlich gemessenen Werten und berechneten Werten hinsichtlich des jeweiligen spezifischen Gewichtes und des Brechungsindex gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigen.
Fig. 2 stellt eine Kurve dar, die die Übereinstimmung zwischen den tatsächlich gemessenen Werten und den berechneten Werten hinsichtlich der Gewichtsanteile von Polymerisationslösungen gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
Fig. 3 stellt ein Histogramm dar, das die Übereinstimmung zwischen den tatsächlich gemessenen Werten und den berechneten Werten hinsichtlich der Gewichtsanteile von Lösungen gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
Fig. 4 stellt ein Blockdiagramm dar, das ein Beispiel für ein erfindungsgemäß verwandtes Meßsystem für Zusammensetzungen zeigt.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht die schnelle Kontrolle oder Einstellung der Zusammensetzung einer ternären Lösung durch Messen des Brechungsindex und des spezifischen Gewichts der Lösung, was praktisch augenblicklich durchgeführt werden kann, und durch Berechnen der Gewichtsanteile der Komponenten der Lösung auf Basis der oben erwähnten Formeln (IV), (V) und (VI) unter Verwendung eines Computers oder dergleichen. Dadurch ist es nun möglich geworden, die Einspeisung eines ternären Systems (einer ternären Lösung), dessen Gewichtsanteile bislang schwierig zu bestimmen waren, in ein kontinuierliches Mischungssystem oder ein kontinuierliches Reaktionssystem auf solche Weise automatisch zu steuern, daß jedes Ausgangsmaterial durch Messung des Brechungsindex oder des spezifischen Gewichts der einzuspeisenden ternären Lösung unter Verwendung eines Refraktometers und eines Dichtemessers, welche in das Einspeisungssystem für das Ausgangsmaterial integriert sind, und, falls nötig, unter Verwendung eines in das System zur Temperaturkorrektur des Brechungsindex und des spezifischen Gewichts in das System integrierten Thermometers automatisch in den Mischer oder Reaktor in dem gewünschten Mengenverhältnis eingespeist wird. Der gemessene Brechungsindex und das bestimmte spezifische Gewicht der Lösung wird mit Hilfe einer mit dem Meßsystem verbundenen Datenverarbeitungsanlage in die Gewichtsanteile der jeweiligen Komponenten (falls nötig, mit einer Temperaturkorrektur) umgerechnet, worauf dann elektrische Steuersignale in das Einspeisungssystem für die Ausgangsmaterialien gesandt werden. Die Parameter a₁, b₁ und c₁ und die Parameter a₂, b₂ und c₂ sind Eigenwerte, die von der Art der in den drei Komponenten verwandten Verbindungen und ihrer Kombination für eine konstante Temperatur vorgegeben sind. Es liegt in der Natur der Sache, daß die Eigenwerte der Parameter mit der Art der Komponenten und/oder der Meßtemperatur (die Temperatur, bei welcher der Brechungsindex und das spezifische Gewicht gemessen werden) variieren.
Diese Parameterwerte sind Konstanten, die durch Messung des Brechungsindex und des spezifischen Gewichtes einer vorgegebenen ternären Lösung bei einer bestimmten Temperatur, wobei das Verhältnis unter den Komponenten verändert wird, und durch Errechnen aus den gemessenen Werten mit Hilfe des least-square-Verfahrens oder dergleichen erhältlich sind.
Während die Parameter a₁, b₁ und c₁ wie auch a₂, b₂ und c₂, natürlich in Abhängigkeit von den Lösungskomponenten und/oder der Temperatur, bei welcher der Brechungsindex und das spezifische Gewicht gemessen werden, variieren können, wurde sichergestellt, daß jeder Parameter im voraus durch Versuche schnell bestimmt werden kann und daß das erfindungsgemäße Verfahren auf verschiedene ternäre Lösungssysteme angewandt werden kann. Beispielsweise wurde sichergestellt, daß der Gewichtsanteil einer jeden Komponente eines aus Natriumacrylat, Acrylamid und Wasser bestehenden ternären Systems, einer Lösung für eine Polymerisation, welche ein typisches Beispiel für die Herstellung von anionischen oder nicht ionischen Flockungsmitteln ist, und eines aus Methacryloyloxyethyl- Trimethylammoniumchlorid, Acrylamid und Wasser bestehenden ternären Systems, einer Lösung für eine Polymerisation, die ein typisches Beispiel für die Herstellung von kationischen Flockungsmitteln ist, nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung mit zufriedenstellender Genauigkeit erhalten werden kann, nämlich mit einer Fehler-Standardabweichung von nicht mehr als 1,4%, ausgedrückt als Konzentrationsprozente.
Die Fehler-Standardabweichung (in Konzentrationsprozent) ist durch die Formel definiert
worin N die Zahl der Proben ist.
Ein Beispiel für das Meßgerät oder -system, welches für die Analyse der Zusammensetzung von ternären Lösungen benötigt wird, ist in Fig. 4 abgebildet.
Dieses System schließt ein Refraktometer, ein Meßgerät für das spezifische Gewicht oder ein Dichtemesser, eine Schnittstelle und eine Datenverarbeitungsanlage ein und mißt den Brechungsindex und das spezifische Gewicht oder die Dichte Leitfähigkeit und zeigt die Zusammensetzung (ausgedrückt als X₁, X₂ und X₃) der fraglichen ternären Lösung an, die sich aus den im voraus programmierten Rechenvorschriften (IV), (V) und (VI) ergibt.
Der Detektor für den Brechungsindex 1 und der Detektor für das spezifische Gewicht oder die Dichte 2 sind über ein Probenrohr miteinander in Serie geschaltet. Nach dem Passieren des Detektors für den Brechungsindex 1 passiert die ternäre Lösungsmischung den Detektor für das spezifische Gewicht oder die Dichte 2. Der Detektor für den Brechungsindex 1 gibt dabei ein 4-20 mA lineares Gleichstromsignal, welches den Brechungsindex anzeigt, und schickt dieses Signal an die Schnittstelle 4.
Das Signal des Detektors für das spezifische Gewicht oder die Dichte 2 wird über einen Konverter 3 in ein 4-20 mA Gleichstromsignal umgewandelt und an die Schnittstelle 4 geschickt. Die Schnittstelle 4 ist so konstruiert, daß sie die Eingangssignale in GP-IB- Signale (General Purpose Interface Bus signals) umwandelt; sie wandelt die Gleichstromsignale des Detektors für den Brechungsindex 1 und des Konverters 3 in GP-IB-Signale um, so daß die Signalabgabe an den Computer glatt bewirkt werden kann. Das Computersystem 5 schließt eine Speichervorrichtung oder Speichereinheit, einen Drucker, eine Anzeigevorrichtung und dergleichen ein. Der Computer, in welchen die Formeln (IV), (V) und (VI) zur Berechnung der Gewichtsanteile aus dem Brechungsindex und dem spezifischen Gewicht der ternären Lösungsmischung eingegeben sind, verarbeitet die den Brechungsindex und das spezifische Gewicht (oder die Dichte) der kontinuierlich durch das Probenrohr fließenden ternären Lösungsmischung anzeigenden Signale. Somit kann die Zusammensetzung der ternären Lösungsmischung auf Realzeitbasis ermittelt werden. Weiterhin ist es möglich, die Schnittstelle zu veranlassen, externe Steuersignale auszusenden, wie durch a bis d in Fig. 4 angezeigt, so daß externe Ventile und dergleichen in Realzeit gesteuert werden können.
Beispiele
Der Brechungsindex (nD) und das spezifische Gewicht (d) einer jeden einer Anzahl von ternären Lösungssystemen, die aus Methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid (DMC), Acrylamid (AAm) und Wasser zusammengesetzt sind, wurden bei 20°C unter Verwendung eines Abbe- Refraktometers und eines JIS-Standardhydrometers gemessen. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
Die Variablen X₁, X₂, X₃, nD und d in den oben angegebenen Gleichungen (I) und (II) wurden durch die in Tabelle 1 angegebenen Daten ersetzt und die Parameter a₁, b₁, c₁, a₂, b₂ und c₂ nach dem least-square-Verfahren bestimmt. Die so erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
Tabelle 1
Tabelle 2
Aus den in Tabelle 2 gezeigten Ergebnissen können die Gleichungen für die Abschätzung wie folgt abgeleitet werden:
nD = 1.5085 · X₁ + 1.4967 · X₂ + 1.3325 · X₃ Gleichung (VII)
d = 1.1384 · X₁ + 1.0888 · X₂ + 1.0004 · X₃ Gleichung (VIII)
Zur Bestimmung der Genauigkeit der Gleichung (VII) relativ zum Brechungsindex (nD) und von Gleichung (VIII) relativ zur Dichte (d) wurden die durch Einsetzen des wahren Gewichtsanteils für X₁, X₂ und X₃ auf der rechten Seite der Gleichungen (VII) und (VIII) erhaltenen nD- und d-Werte (gerechnete nD- und d-Werte) mit den tatsächlich gemessenen nD- und d-Werten verglichen, wie in Tabelle 3 gezeigt. Die Fig. 1a und 1b sind Histogramme, die die in Tabelle 3 gezeigten Daten wiedergeben. Aufgrund dieser Ergebnisse können die Gleichungen (VII) und (VIII) mit hinreichender Genauigkeit nD und d angeben.
Tabelle 3
Danach wurden zur Bewertung der Genauigkeit der für X₁, X₂ und X₃ berechneten Werte die tatsächlich für X₁, X₂ und X₃ gemessenen Werte mit den Werten von X₁, X₂ und X₃ verglichen, die durch Einsetzen der tatsächlich gemessenen nD- und d-Werte und der oben erhaltenen Parameterwerte (vgl. Gleichung (VII) und (VIII)) jeweils für nD, d, a₁, b₁, c₁, a₂, b₂ und c₂ in den oben angegebenen Formeln (IV), (V) und (VI) erhalten worden sind. Fig. 2 ist eine graphische Darstellung der Ergebnisse dieses Vergleichs und Fig. 3 ist eine Histogramm-Darstellung der gleichen Ergebnisse. Diese Abbildungen zeigen an, daß die tatsächlich gemessenen Zusammensetzungswerte in guter Übereinstimmung mit den durch die Berechnung abgeschätzten Werte stehen.
In einem kontinuierlichen Mischungsverfahren für die Polymerisation eines aus DMC, AAm und Wasser bestehenden ternären Systems wurden ein Refraktometer, ein Dichtemesser (und ein Thermometer) im Weg einer durch Mischung der Komponenten hergestellten Speiselösung angebracht. Die damit gemessenen Daten für den Brechungsindex und das spezifische Gewicht wurden über geeignete Signalumwandler in einen Computer gegeben und die Gewichtsanteile der jeweiligen Komponenten in Übereinstimmung mit den oben angegebenen Gleichungen (III), (VII) und (VIII) und den Formeln (IV) bis (VI) berechnet und angezeigt. Die Einspeisung der Ausgangsmaterialien wurde in Übereinstimmung mit den so angezeigten Daten gesteuert. Das Ergebnis zeigte, daß es möglich ist, das Polymer in guter Qualität und mit konstanter Zusammensetzung herzustellen.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ermöglicht es, die Zusammensetzung einer Lösung praktisch augenblicklich mit hinreichender Genauigkeit durch einfaches Messen des Brechungsindex und des spezifischen Gewichts der Lösung, bei nachfolgender Verarbeitung im Computer, zu ermitteln, wodurch die Einspeisung der Ausgangsmaterialien immer genau gesteuert werden kann. Somit ist es jetzt sogar in einem kontinuierlichen Polymerisationsverfahren, in welchem eine aus drei Komponenten bestehende Monomerlösung, die hinsichtlich des Verbrauchs der Rohmaterialien schwierig zu steuern ist, der Polymerisation unterworfen wird, die Ausgangsmaterialien in die Polymerisationsvorrichtung oder dergleichen unter automatischer Steuerung in dem notwendigen und geeigneten Mengenverhältnis einzuspeisen, indem man die zu der Polymerisationsvorrichtung gehörende Zuführung für die Monomerlösung mit einem Refraktometer, einem Dichtemesser und einem Computer koppelt, falls notwendig zusammen mit einem Thermometer zur Temperaturkorrektur, den Brechungsindex und das spezifische Gewicht der ternären Lösung kontinuierlich mißt, den Computer veranlaßt, schnell die Gewichtsanteile der jeweiligen Komponenten zu messen und die resultierenden elektrischen Signale (zur Steuerung) an das Zuführungssystem für die Ausgangsmaterialien schickt.

Claims (7)

1. Verfahren zur schnellen Bestimmung ternärer Lösungszusammensetzungen durch kontinuierliche Messung des Brechungsindex nD und des spezifischen Gewichtes d einer aus drei Komponenten bestehenden Lösung und Berechnung der Gewichtsanteile X₁, X₂ und X₃ der jeweiligen Komponenten mit Hilfe der nachstehenden Formeln (IV), (V) und (VI), wobei die Gewichtsanteile der Beziehung X₁+X₂+X₃=1 genügen: worin Δ die Determinante ist,
nD der Brechungsindex der Lösung ist,
d das spezifische Gewicht der Lösung ist,
a₁, b₁ und c₁ Parameter für die Brechungsindizes der jeweiligen Komponenten sind,
a₂, b₂ und c₂ Parameter für die spezifischen Gewichte der jeweiligen Komponenten sind,
X₁ der Gewichtsanteil der ersten Komponente ist,
X₂ der Gewichtsanteil der zweiten Komponente ist und
X₃ der Gewichtsanteil der dritten Komponente ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung aus Natriumacrylat, Acrylamid und Wasser besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung aus Methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid, Acrylamid und Wasser besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei 20°C a₁=1,5085 ist, b₁=1,4967 ist, c₁=1,3325 ist, a₂=1,1384 ist, b₂=1,0888 ist und c₂=1,0004 ist.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Datenverarbeitungsanlage, mit welcher ein Detektor für den Brechungsindex und ein Detektor für das spezifische Gewicht verbunden ist, besteht.
6. Verfahren zur Steuerung der Zusammensetzung ternärer Lösungssysteme, dadurch gekennzeichnet, daß man den Brechungsindex nD und das spezifische Gewicht d des ternären Lösungssystems mißt und die gemessenen Daten, gegebenenfalls nach Durchführung einer Temperaturkorrektur, einer Datenverarbeitungsanlage in geeigneter Form zuführt, dort mit den Formeln (IV), (V) und (VI) des Anspruchs 1 unter Verwendung von abgespeicherten Werten für a₁, b₁, c₁, a₂, b₂ und c₂ die Gewichtsanteile X₁, X₂ und X₃ der jeweiligen Komponenten bestimmt, die erhaltenen Werte mit gespeicherten vorgegebenen Werten vergleicht, Abweichungen feststellt und in Steuersignale umsetzt, die zur Steuerung der Lösungszusammensetzung verwandt werden, wobei a₁, b₁, c₁, a₂, b₂, und c₂ die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen Detektor (1) für den Brechungsindex und einen Detektor (2) für das spezifische Gewicht, die über ein Probenrohr miteinander in Serie geschaltet sind, einen Konverter (3) für die Signale des Detektors (2) für das spezifische Gewicht, eine Schnittstelle (4) zur Aufnahme, Umwandlung und Weiterleitung der Signale aus dem Detektor (1) für den Brechungsindex und aus dem Konverter (3) eine an die Schnittstelle (4) angeschlossene Recheneinheit (5), sowie an die Schnittstelle (4) angeschlossene Steuersysteme (a bis d) zur Steuerung der Lösungszusammensetzung.
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