DE3732141A1 - Trockensorbitol mit verbesserten anwendungstechnischen eigenschaften und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Trockensorbitol mit verbesserten anwendungstechnischen eigenschaften und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Trockensorbitol mit verbesserten
anwendungstechnischen Eigenschaften und ein Verfahren zu
seiner Herstellung.
Trockenes Sorbitol wird in verschiedenen Erzeugnissen als
Saccharosesubstitut für Diabetiker und in Süßwaren zur
Kariesprophylaxe verwendet. Sehr verbreitet ist der Einsatz
für Sorbitollutschtabletten und für die Tablettierung
pharmazeutischer Wirkstoffe.
Sorbitol wird durch katalytische Druckhydrierung von Glucose
in wäßriger Lösung hergestellt (1). Nach der Hydrierung und
gegebenenfalls nach Abtrennen des Katalysators wird die Sorbitol
lösung verschiedenen Reinigungsoperationen wie Fullern, Filtrieren
und Entionisieren unterwofen. Danach wird die gereinigte
Lösung auf ca. 70% durch Wasserverdampfung aufkonzentriert
und entweder in dieser Form in den Handel gebracht
oder weiter zu Trockensorbitol aufgearbeitet (2).
Als schwer kristallisierender Stoff neigt Sorbitol zur Bildung
übersättigter Lösungen, zur verzögerten Kristallisation und
zur teilweisen oder vollständigen glasartigen Erstarrung der
Schmelzen. Es kristallisiert in drei verschiedenen Kristallformen
(α-, β- und γ-Sorbitol), von denen die beiden ersten
instabil sind und sich nur die γ-Form durch Beständigkeit
auszeichnet. Allgemein wird zur Herstellung eines definierten,
stabilen Trockensorbitols ein γ-Anteil von 90% angestrebt
(3). Negativ beeinflußt wird das Kristallisationsverhalten
des Sorbitols durch isomere Hexite, die mit der Glucose eingebracht
werden oder durch Nebenreaktionen entstehen können.
Für die Herstellung von Trockensorbitol ist eine Vielzahl von
Verfahren vorgeschlagen worden, die sich im wesentlichen in
die folgenden 3 Verfahrensprinzipien einteilen lassen.
Nach der naheliegendsten Verfahrensweise wird die Sorbitol
lösung bis zur fast wasserfreien Schmelze im Vakuum eingedampft.
Beim Abkühlen, evtl. unter Zugabe von kristallinem
Sorbitol, erstarrt diese Schmelze und durch Brechen und Mahlen
wird daraus körniges bis staubfreies Trockensorbitol erhalten
(4, 5). Das so hergestellte Produkt besitzt ein sehr
breites Kornspektrum und der Anteil an γ-Sorbitol unterliegt
großen Schwankungen. Neben kristallinem Sorbitol sind beträchtliche
Mengen amorphen Sorbitols enthalten. Das Rieselverhalten
ist schlecht. Bei der Lagerung verklumpt dieses
Trockensorbitol nach geringfügiger Feuchtigkeitsaufnahme zu
einer harten Masse. Damit ist eine problemlose und einfache
Handhabung beim Weiterverarbeiter oder beim Verbraucher nicht
gegeben.
Nach einem zweiten Verfahrensprinzip wird eine hochkonzentrierte
Sorbitollösung auf ein mechanisch bewegtes Bett von
kristallisiertem Sorbitol getropft oder grob versprüht (6, 7).
Das bewegte und benetzte Kristallbett wird zur Verdampfung
des Wassers unter Durchleiten von Luft oder Inertgas auf
einer Temperatur von 60 bis 80°C gehalten. Nach einer
entsprechenden Kristallisationszeit wird unter Abkühlung kontinuierlich
ein Teil des Trockensorbitols ausgekreist.
Das so erhaltene Trockensorbitol weist ebenfalls wieder ein
sehr breites Kornspektrum auf. Teilweise muß durch Mahlen
anwendergerecht aufbereitet werden. Infolge der sehr kompakten
Struktur besitzt dieses Sorbitol ein relativ hohes Schüttgewicht.
Der γ-Sorbitolgehalt liegt in der Regel über 90%.
Die spezifische Oberfläche liegt bei 0,1 m²/g. Von Nachteil
bei nach diesem Verfahrensprinzip hergestelltem Trockensorbitol
ist, daß die einzelnen Sorbitolteilchen bei geringer
Feuchtigkeitsaufnahme aus der Luft schnell zu harten Massen
verbacken und daß die Lösezeit in Wasser relativ hoch liegt.
Wegen des schlechten Rieselverhaltens ist eine Verarbeitung
auf schnellaufenden Tablettiermaschinen nur mit Einschränkungen
und unter häufigen Betriebsstörungen möglich.
Das dritte Verfahrensprinzip ist ein modifiziertes Sprühtrocken
verfahren. Dabei wird 50 bis 80%ige gereinigte
Sorbitollösung kontinuierlich über eine Sprühvorrichtung
in feinste Tröpfchen zerlegt und gleichzeitig feinverteiltes
kristallisiertes Sorbitol mit Luft so in einen Sprühturm
eingetragen, daß die versprühte Sorbitollösung die
kristallinen Sorbitolpartikel mit einem dünnen Film überzieht.
Zur Wasserverdampfung wird zusätzlich ein Warmluftstrom
eingeblasen (8, 9). Die Restfeuchte kann man durch die
Warmlufttemperatur und durch das Verhältnis von Warmluft zu
Sorbitollösung in relativ weiten Grenzen variieren (11). Nach
einer Kristallisationszeit von 20 bis 90 Minuten wird das
Trockensorbitol auf eine Temperatur von < 40°C abgekühlt.
Ein Teil wird danach ausgekreist, während der andere Teil
feinverteilt in den Sprühturm zurückgeführt wird.
Nach diesem Verfahren hergestelltes Trockensorbitol besitzt
einen γ-Sorbitolgehalt bis zu 98%. Die Schüttdichte liegt
bei 0,35 bis 0,45 g/ml. Infolge großer innerer Oberflächen
neigt dieses Sorbitol weit weniger als nach anderen Verfahren
hergestelltes Trockensorbitol zum Verklumpen bei geringer
Feuchtigkeitsaufnahme. Andererseits ist wegen der großen
zugänglichen Oberfläche die Lösezeit in Wasser für durch Sprüh
trocknung hergestelltes Trockensorbitol extrem kurz. Von
Nachteil bei diesem Trockensorbitol ist die geringe Schüttdichte,
durch die wesentlich größere Abpackvolumina benötigt
werden und die bei der Verarbeitung zu verpreßten
Zubereitungen (z. B. Lutschtabletten) wesentlich größere Stempelwege
an den Preßwerkzeugen erfordert als bei der Verarbeitung
von nach anderen Verfahren hergestelltem Trockensorbitol.
Weiterhin besitzt dieses Trockensorbitol eine Struktur, die
ein relativ schlechtes Rieselverhalten zur Folge hat und das
wirkt sich wiederum negativ auf die Geschwindigkeit und die
Reproduzierbarkeit bei der Abfüllung in Kleinpackungen und
bei der Tablettierung auf schnellen Tablettiermaschinen aus.
Ziel der Erfindung ist ein Trockensorbitol mit verbesserten
anwendungstechnischen Eigenschaften und ein Verfahren zur
Herstellung von solchem Trockensorbitol durch Sprühtrocknung.
Die Aufgabe bestand folglich darin, ein Trockensorbitol und
ein Verfahren zu seiner Herstellung zu finden, das sich
insbesondere durch Erhöhung der Schüttdichte und Fließgeschwindigkeit,
Verringerung des Schüttwinkels, Verkleinerung der
Korngröße sowie Verbesserung der Tablettiereigenschaften, ausgedrückt
durch Erhöhung der Biege- und Bruchfestigkeit der aus
dem Sorbitol hergestellten Tabletten und eines besseren Energie
verhältnisses E V bei der Tablettierung gegenüber bekannten
Trockensorbitoltypen ausgezeichnet und das die durch die Sprühtrocknung
erreichten vorteilhaften Eigenschaften weitgehend
beibehält.
Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß durch mechanische oder
pneumatische Nachbehandlung von Trockensorbitol sich die
anwendungstechnischen Eigenschaften verbessern und dabei ein
Trockensorbitol mit folgenden speziellen Eigenschaften
erreicht wird:
- - eine Schüttdichte von mind. 0,5 g/ml
- - einen Schüttwinkel von max. 33°
- - eine Fließgeschwindigkeit mind. 12 g/s
- - eine spezifische Oberfläche von mind. 0,9 m²/g
- - einen Schmelzpunkt von etwa 95°C
- - ein Energieverhältnis E V bei der Tablettierung von mind. 0,2
- - eine Biegefestigkeit, der aus dem Sorbitol bei max. Preßdrücken von 120 MPa hergestellten Tabletten von mind. 8 N/mm²
- - eine Bruchfestigkeit der aus dem Sorbitol bei max Preßdrücken von 120 MPa hergestellten Tabletten von mind. 120 N.
Zur Herstellung dieses erfindungsgemäßen Trockensorbitols
wird gereinigte 50 bis 80%ige Sorbitollösung mit einem
Gehalt an isomeren Zuckeralkoholen < 2% und Restzucker
< 0,2% in einem Sprühturm durch eine Sprühvorrichtung
fein versprüht und die versprühte Lösung innig mit in
einem Luftstrom feinverteilten kristallisierten Sorbitol
partikeln vermischt. Gleichzeitig wird in diesen Sprühturm
ein, weiterer Luftstrom mit einer Temperatur von 120
bis 150°C zur Wasserverdampfung so eingeleitet, daß die Rest
feuchte des anfallenden Trockensorbitols unter 1% liegt.
Das primär erzeugte Trockensorbitol wird zur weiteren Kristallisation
20 bis 90 Minuten bei Temperaturen von 40 bis 80°C
belassen und anschließend auf eine Temperatur unter 40°C abgekühlt.
Ein Teil dieses kristallisierten Trockensorbitols
wird feinverteilt in einem Luftstrom dem Sprühturm wieder
zugeführt, während der andere Teil ausgekreist und erfindungs
gemäß einer mechanischen Behandlung unterworfen wird.
Diese mechanische Behandlung muß so gestaltet werden, daß es
zu einer Verkleinerung der Sorbitolpartikel, zu einer Erhöhung
der Schüttdichte und durch Glättung der äußeren Oberfläche zu
einer Verbesserung des Rieselverhaltens kommt. Es wurde gefunden,
daß geeignete mechanische Behandlungen der Durchlauf
durch einen Disintegrator oder die Förderung über eine mit
Schikanen versehene pneumatische Förderstrecke darstellen.
Im Desintegrator werden die Sorbitolpartikel bei Drehzahlen
von 1500 bis 4500-1 mit hoher Geschwindigkeit gegeneinander
und gegen ruhende oder bewegte Prallbleche geschleudert. Dabei
erfolgt eine Zerkleinerung von Agglomeraten und es treten
Gefügeveränderungen an den Sorbitpartikeln auf. Die mittlere
Korngröße sinkt auf 40 bis 80% des Ausgangswertes.
Ähnliche Effekte sind beim Transport über eine mit Schikanen
versehene pneumatische Förderstrecke zu erreichen. Dabei liegt
die optimale Gasgeschwindigkeit bei 15 bis 50 m/s. Als Folge
der mechanischen Behandlung kommt es zu einer Verringerung der
mittleren Korngröße um 20 bis 60% und zu einer Abrundung der
vorher stark verzweigten Sorbitolpartikel.
Bild 1 stellt eine vergrößerte fotografische Aufnahme von
Trockensorbitol vor der mechanischen Behandlung, und Bild 2 die gleiche
Aufnahme nach der erfindungsgemäßen Behandlung des Sorbitols,
dar. Überraschend verändert sich dabei die BET-Oberfläche
des Sorbitols nicht signifikant, so daß auch die Rieselfähigkeit
bei geringer Feuchtigkeitsaufnahme und die Lösezeit
in Wasser unverändert bleiben. Hingegen erhöht sich das Schüttgewicht
um 30% bis auf 0,6 g/ml. Das Rieselverhalten verbessert
sich beträchlich, das drückt sich durch eine Verringerung
des Schüttwinkels um ca. 5° und die Erhöhung der Fließ
geschwindigkeit bis zu 60% aus.
Als Anwendervorteil resultiert eine Erhöhung der Arbeits
geschwindigkeit und der Reproduzierbarkeit bei der Abfüllung in
Kleinpackungen und bei der Tablettierung auf schnellen Tablettier
maschinen. Überraschend kommt als weiterer Vorteil eine
wesentliche Verbesserung der Tablettierfähigkeit des Sorbitols
hinzu. Zur Quantifizierung dieses Effektes wird neben der
Bestimmung der Biege- und der Druckfestigkeit der Tabletten
der Druckverlauf während des gesamten Preßvorganges aus Funktion
des Oberstempelweges gemessen (Bild 3). Kurve 1 in Bild 3
ergibt sich beim Hinweg des Preßstempels (Erhöhung des Preßdruckes),
Kurve 2 beim Rückweg des Preßstempels (Entspannen).
Die von den Kurven 1 und 2 eingeschlossene Fläche 3 ist der
Arbeit für die plastische Verformung des Sorbitols proportional,
während die Fläche 4 der Arbeit für die elastische Rückdehnung
entspricht (10). Das Energieverhältnis E V .
E V = Fläche 3/(Fläche 3 + Fläche 4)
gibt den Anteil für die plastische Verformung an der gesamten
Komprimierarbeit wieder und ist ein Maß für die Tablettierbarkeit
eines Stoffes. Im Interesse einer guten Energieverwertung
und einer geringen Belastung der Tablettenpressen soll E V möglichst
dem Maximalwert 1 nahekommen. E V ist eine Funktion des
maximalen Preßdruckes bei der Messung. Ein Vergleich der E V -
Werte verschiedener Produkte erfordert deshalb die Einhaltung
eines konstanten maximalen Preßdruckes bei der Messung.
Es wurde gefunden, daß die E V -Werte von erfindungsgemäß
hergestelltem Sorbitol bei maximalen Preßdrücken von 128 MPa bei
0,16 bis 0,34 liegen, während nach der Versprühung nicht
mechanisch behandeltes Sorbitol bei gleichen maximalen
Preßdrücken E V -Werte von 0,06 bis 0,11 ergibt.
Eine 70%ige wäßrige Sorbitlösung mit einer Temperatur von
50°C wird in einem Sprühturm durch einen mechanischen Zerstäuber
fein versprüht und innig mit in einem Luftstrom feinverteilten
kristallisierten Sorbitolpartikeln vermischt. In den
Sprühturm wird gleichzeitig zur Wasserverdampfung ein Warm
luftstrom von 120 bis 150°C so eingeblasen, daß die Restfeuchte
des entstehenden Trockensorbitols < 1% beträgt. Zur Nach
kristallisation wird das Sorbitol 40 min bei ca. 50°C belassen
und danach in einer Kühltrommel auf 25°C abgekühlt. Ein Teil
des Trockensorbitols wird wieder in der beschriebenen Weise
mit dem Luftstrom in den Sprühturm zurückgeführt, während
der andere Teil ausgekreist wird.
In Tabelle 1 sind die Eigenschaften des Trockensorbitols
zusammengestellt.
Die Eigenschaften der aus dem Trockensorbitol hergestellten
Tabletten resultieren nach einem Preßdruck von 120 MPa. Für
die Bestimmung der E V -Werte wurde ein maximaler Preßdruck von
120 MPa gewählt.
Der Tablettendurchmesser betrug 10 mm.
Eigenschaften von sprühgetrocknetem Trockensorbitol ohne mechanische Belastung | ||
Schmelzpunkt (°C) | ||
95 | ||
Restfeuchte (%) | 0,6 | |
Schüttdichte (g/ml) | 0,38 | |
Schüttwinkel (grad) | 37 | |
Fließgeschwindigkeit (g/s) | 8,1 | |
mittlere Korngröße (mm) | 0,52 | |
spez. Oberfläche (m²/g) | 1,1 | |
Tablettiereigenschaften: @ | Energieverhältnis E V | 0,09 |
Biegefestigkeit (N/mm²) | 7,5 | |
Bruchfestigkeit (N) | 116 |
Die Angaben in Tabelle 1 wurden wie folgt bestimmt:
- - Schmelzpunkt mittels Heizmikroskop nach AB oder DDR
- - Restfeuchte mit Feuchte - Absolutbestimmer FAB ½ des VEB Mytron
- - Schüttdichte nach DIN 53 912
- - Schüttwinkel nach R. Voigt, Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie, 5. Auflage, Berlin 1984
- - Fließgeschwindigkeit nach C. Schaffner, Diplomarbeit, Halle 1981
- - mittlere Korngröße berechnet aus Siebanalyse nach
- - spezifische Oberfläche nach Schwab, Handbuch der Katalyse Bd. V, Wien 1957
- - Energieverhältnis E V nach Dürr, M. Hanssen, D. u. Harwalik, H. Pharm. Ind.34, 905 (1972)
- - Biegefestigkeit nach P. H. List, Arzneiformenlehre, 3. Auflage, Stuttgart 1982
- - Bruchfestigkeit Beyer, B. u. Weiß, G. Diplomarbeit, Halle 1980.
Nach Beispiel 1 gewonnenes Trockensorbitol wird durch einen
Desintegrator mit einer Drehzahl des Laufrades von 3200 min-1
geleitet. Im Desintegrator werden die Sorbitolpartikel mit
hoher Geschwindigkeit gegeneinander und gegen Prallbleche
geschleudert. Bei dieser mechanischen Belastung erfolgt eine
Zerkleinerung vorhandener Agglomerate und eine optisch erkennbare
Abrundung der Sorbitolpartikel (Bild 2) gegenüber dem vorhergehenden
Zustand (Bild 1). In Tabelle 2 sind die Eigenschaften
des Sorbitols nach Belastung im Desintegrator zusammengestellt.
Die Meßbedingungen waren die gleichen wie im
Beispiel 1.
Eigenschaften von sprühgetrocknetem Trockensorbitol nach mechanischer Belastung im Desintegrator | ||
Schmelzpunkt (°C) | ||
95 | ||
Restfeuchte (%) | 0,6 | |
Schüttdichte (g/ml) | 0,54 | |
Schüttwinkel (grad) | 32 | |
Fließgeschwindigkeit (g/s) | 12,1 | |
mittlere Korngröße (mm) | 0,36 | |
spez. Oberfläche (m²/g) | 1,08 | |
Tablettiereigenschaften: @ | Energieverhältnis E V | 0,34 |
Biegefestigkeit (N/mm²) | 8,6 | |
Bruchfestigkeit (N) | 126 |
Der Vergleich der Eigenschaften in den Tabellen 1 und 2
zeigt, daß durch die mechanische Belastung des Trockensorbitols
im Desintegrator die Schüttdichte um 42% gestiegen und
gleichzeitig das Rieselverhalten, ausgedrückt durch einen um
5° niedrigeren Schüttwinkel und eine um 49% höhere Fließgeschwindigkeit,
verbessert ist. Die mittlere Korngröße ist um
39% abgesunken. Das Energieverhältnis E V bei der Tablettierung
und damit die Tablettierbarkeit schlechthin sind deutlich
erhöht. Das drückt sich auch in einer höheren Biege- und
Bruchfestigkeit der aus dem Sorbitol hergestellten Tabletten
aus. Faktisch unverändert bleibt die spezifische Oberfläche
und damit das angestrebte Verhalten gegenüber
Feuchtigkeitseinflüssen.
Nach Beispiel 1 gewonnenes Trockensorbitol wird über eine
mit Schikanen versehene pneumatische Förderstrecke transportiert.
Die mittlere Luftgeschwindigkeit beträgt 35 m/s.
Bei dieser mechanischen Belastung des Trockensorbitols kommt
es zur Zerkleinerung lockerer, unregelmäßig geformter Agglomerate
und zu einer optisch erkennbaren Abrundung der
Sorbitolpartikel.
In Tabelle 3 sind die Eigenschaften des Sorbitols nach der
pneumatischen Förderung zusammengestellt. Die Meßbedingungen
waren die gleichen wie im Beispiel 1.
Eigenschaften von sprühgetrocknetem Trockensorbitol nach mechanischer Belastung durch pneumatische Förderung | ||
Schmelzpunkt (°C) | ||
96 | ||
Restfeuchte (%) | 0,6 | |
Schüttdichte (g/ml) | 0,59 | |
Schüttwinkel (grad) | 32,5 | |
Fließgeschwindigkeit (g/s) | 12,9 | |
mittlere Korngröße (mm) | 0,28 | |
spez. Oberfläche (m²/g) | 1,16 | |
Tablettiereigenschaften: @ | Energieverhältnis E V | 0,21 |
Biegefestigkeit (N/mm²) | 8,9 | |
Bruchfestigkeit (N) | 130 |
Der Vergleich der Eigenschaften in den Tabellen 1 und 3
zeigt, daß durch die mechanische Belastung des Trockensorbitols
bei der pneumatischen Förderung über eine mit Schikanen
versehene Strecke die Schüttdichte um 55% gestiegen
und gleichzeitig das Rieselverhalten, ausgedrückt durch einen
4,5° niedrigeren Schüttwinkel und eine um 59% höhere Fließ
geschwindigkeit, verbessert ist. Die Korngröße ist auf 54%
des Ausgangswertes abgesunken. Das Energieverhältnis E V bei
der Tablettierung und damit die Tablettierbarkeit schlechthin
sind deutlich höher. Das drückt sich auch in einer höheren
Biege- und Bruchfestigkeit der aus dem Sorbitol hergestellten
Tabletten aus. Faktisch unverändert bleibt die spezifische
Oberfläche und damit das angestrebte Verhalten gegenüber
Feuchtigkeit.
Benutzte Literatur:
(1) R. Albert, A. Streitz u. G. Vollheim; Chem. Ing. Techn.
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(2) Ullmanns Enzyklopädie der Techn. Chemie, 4. Auflage, Bd. 24, S. 773
(3) Ullmanns Enzyklopädie der Techn. Chemie, 4. Auflage, Bd. 24, S. 774
(4) DD-PS 49 322
(5) DD-PS 76 487
(6) DD-PS 69 360
(7) DD-PS 83 341
(8) Dän. Pat. 133 603
(9) DE-OS 32 45 170
(10) Stamm, A. u. Mathis, C. Acta Pharm. Technol., Suppl. 1,7 (1976)
(11) Ullmanns Enzyklopädie der Techn. Chemie, 4. Auflage, Bd. 2, S. 254-258.
(2) Ullmanns Enzyklopädie der Techn. Chemie, 4. Auflage, Bd. 24, S. 773
(3) Ullmanns Enzyklopädie der Techn. Chemie, 4. Auflage, Bd. 24, S. 774
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(10) Stamm, A. u. Mathis, C. Acta Pharm. Technol., Suppl. 1,7 (1976)
(11) Ullmanns Enzyklopädie der Techn. Chemie, 4. Auflage, Bd. 2, S. 254-258.
Claims (4)
1. Durch Sprühtrocknung hergestelltes Trockensorbitol mit verbesserten
anwendungstechnischen Eigenschaften, gekennzeichnet
durch
- - einen Schmelzpunkt von etwa 95°C
- - eine Restfeuchte von unter 1%
- - eine Schüttdichte von mind. 0,5 g/ml
- - einen Schüttwinkel von max. 33°
- - eine Fließgeschwindigkeit mind. 12 g/s
- - ein Energieverhältnis E V bei der Tablettierung von mind. 0,2 bei Preßdrücken von 128 MPa
- - eine Biegefestigkeit der aus dem Sorbitol bei Preßdrücken von etwa 120 MPa hergestellten Tabletten von mind. 8 N/mm²
- - eine Bruchfestigkeit der aus dem Sorbitol bei Preßdrücken von etwa 120 MPa hergestellten Tabletten von mind. 120 N.
2. Verfahren zur Herstellung von Trockensorbitol mit
verbessserten anwendungstechnischen Eigenschaften nach Anspruch 1
durch Versprühen einer 50 bis 80%igen wäßrigen Sorbitollösung,
innige Vermischung mit in einem Luftstrom feinverteiltem
kristallinem Sorbitol, gleichzeitigem Trocknen mit Warmluft
von 120° bis 150°C bis auf eine Restfeuchte von < 1%,
Nachkristallisieren bei 40° bis 80°C und Abkühlen auf Temperaturen
unter 40°C, dadurch gekennzeichnet, daß das Trockensorbitol
einer mit teilweiser Kornzerkleinerung und/oder
Strukturveränderung verbundenen mechanischen Behandlung
unterworfen wird.
3. Verfahren zur Herstellung von Trockensorbitol nach Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Behandlung
beim Durchlauf durch einen Desintegrator, in dem die
mittlere Korngröße der Sorbitolpartikel auf 40 bis 80%
der Ausgangswerte verringert wird, erfolgt.
4. Verfahren zur Herstellung von Trockensorbitol nach Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Behandlung
durch pneumatische Förderung über eine mit Schikanen
versehene Förderstrecke bei mittleren Gasgeschwindigkeiten von
15 bis 50 m/s erfolgt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD29341386A DD252003B1 (de) | 1986-08-01 | 1986-08-01 | Verfahren zur herstellung eines trockensorbitols mit verbesserten anwendungstechnischen eigenschaften |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3732141A1 true DE3732141A1 (de) | 1989-04-06 |
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DE19873732141 Withdrawn DE3732141A1 (de) | 1986-08-01 | 1987-09-24 | Trockensorbitol mit verbesserten anwendungstechnischen eigenschaften und verfahren zu seiner herstellung |
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DE (1) | DE3732141A1 (de) |
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