DE3730039A1 - Kissen zur waerme- oder kaeltebehandlung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kissen zur Wärme- oder Kältebehand­ lung von Patienten, bestehend aus einer Hülle mit einer Füllung aus einem gut wärmespeichernden Material, beispielsweise einem Granulat oder einer Flüssigkeit. Bei der Behandlung von Patienten ist es häufig erforderlich, zur Therapie infolge einer stumpfen Verletzung, eines Hämatoms o. dgl. lokal zu kühlen bzw. bei nicht entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, Ischias oder Gelenkschmerzen lokal zu erwärmen.

Dies erfolgt üblicherweise durch Auflage von Kissen, die mit einem gut energiespeichernden Medium gefüllt sind. Im allgemeinen wird als Medium ein Material verwendet, das sowohl für die Kälte- als auch für die Wärmeanwendung geeignet ist.

Bekannte Kissen weisen konstruktionsbedingt oder aufgrund des verwendeten Mediums den Nachteil auf, daß bei der Applikation der Kompresse die für eine gute Wärme- bzw. Kälteabgabe erforderliche Anmodellierbarkeit nicht gewährleistet wird.

Um aber eine möglichst effiziente Temperaturbehandlung durchführen zu können, ist es erforderlich, daß die applizierte Kompresse an der jeweiligen Körperstelle schlüssig in einer gleichmäßigen Schichtstärke anliegt.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Kissen der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das auch während der Therapie eine im wesentlichen gleiche Materialverteilung über seine Grundfläche beibehält und sowohl bei Kälte- als auch bei Wärmeanwendung eine optimale Anmodellierbarkeit gewährleistet.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Kissen der gattungs­ gemäßen Art dadurch gelöst, daß dieses in eine Vielzahl nebenein­ anderliegender Kammern unterteilt ist, die das wärmespeichernde Material enthalten. Bei dem erfindungsgemäßen Kissen speichern also die dicht nebeneinanderliegenden Kammern das wärmespeichern­ de Material, so daß höchstens in den Kammern eine geringfügige Materialverlagerung eintreten kann, die sich aber kaum bemerkbar macht, so daß das Kissen auch während der Therapie im wesent­ lichen seine Grundform beibehält. Das erfindungsgemäße Kissen zeichnet sich also durch eine gleichmäßige Materialverteilung über seine Grundfläche aus.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Kissen aus zwei längs ihres Randes miteinander ver­ schweißten Folien besteht, von denen eine in einer Form, die mit die Kammern abteilenden Stegen versehen ist, tiefgezogen oder ausgezogen ist und von denen die andere nach Füllung der Kammern mit dem wärmespeichernden Material flachliegend im Bereich der Stege mit der die ausgezogenen Kammern aufweisenden Folie ver­ schweißt ist. Die die Kammern bildende Folie wird also in die Form eingelegt und ausgezogen, wobei das Ausziehen beispiels­ weise durch Saugluft geschehen kann. Sind die Kammern mit dem wärmespeichernden Material gefüllt, wird die andere Folie als Deckfolie aufgeschweißt. Dabei können die Ränder und die Stege der Form die Gegenbacken des Schweißwerkzeugs bilden.

Die Kammern können einen rechteckigen oder quadratischen Quer­ schnitt aufweisen. Die Kammern können auch rechteckig ausgebil­ det sein, so daß sich eine Anordnung der Kammern in Wabenform ergibt. Um ein Kissen mit möglichst gleichmäßiger Materialver­ teilung zu erhalten, werden die Zwischenräume zwischen den Kammern möglichst schmalgehalten, was durch entsprechend schmale Stege der Form erreicht werden kann.

Zweckmäßigerweise bestehen die Folien aus Polyurethan oder einem - anderen Kunststoff-Folienmaterial, das im Bereich -30 Grad Celsius bis 100 Grad Celsius die geforderte Geschmeidigkeit aufweist.

Die Füllung der Kammern besteht zweckmäßigerweise aus einem Zwei­ komponenten-Silikonkautschuk, der nach seiner Aushärtung seine Form beibehält, so daß das Kissen auch während des Gebrauchs eine ansehnliche Form beibehält. Die Kammern können auch mit Sand oder einem Metallgranulat gefüllt sein. Zweckmäßigerweise wird ein gut wärmespeicherndes Material mit schlechter Wärme­ leitfähigkeit eingesetzt, weil dieses dann die Wärme langsamer abgibt bzw. bei Verwendung als Kältekissen Wärme langsamer auf­ nimmt. Der Zweikomponenten-Silikonkautschuk ist auch aus diesem Grund ein besonders geeignetes Material. Der Zweikomponenten- Silikonkautschuk wird dabei so weich eingestellt, daß sich das Kissen angenehm anfühlt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf das Kissen zur Wärme- oder Kältebehandlung und

Fig. 2 eine Seitenansicht des Kissens nach Fig. 1.

Das Kissen besteht aus einer tiefgezogenen Polyurethanfolie 1, in der in der aus den Figuren ersichtlichen Weise ausgezogene quadratische Kammern 2 gebildet sind. Die Kammern 2 weisen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Horizontalschnitt einen quadratischen Querschnitt auf. Im Längsschnitt sind sie recht­ eckig, so daß das Volumen der Kammern 2 quaderförmig ist. Die Kammern 2 sind mit einem wärmespeichernden Medium, vorzugsweise einer weich eingestellten Zweikomponenten Silikonkautschukmasse gefüllt. Die tiefgezogene Folie 1 ist mit einer die Kammern schließenden Deckfolie 3 verschweißt. Dabei sind die Schweiß­ nähte in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise längs des Randes und zwischen den Kammern 2 ausgeführt.

Besteht die Füllung des Kissens aus einem weich eingestellten Zweikomponenten Silikonkautschuk, läßt sich auch während einer Therapie die aus der Zeichnung ersichtliche Form des Kissens beibehalten.

Claims (5)

1. Kissen zur Wärme- oder Kältebehandlung von Patienten, bestehend aus einer Hülle mit einer Füllung aus einem gut wärme- speichernden Material, beispielsweise einem Granulat oder einer Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen in eine Vielzahl nebeneinanderliegender Kammern unterteilt ist, die das wärmespeichernde Material enthalten.

2. Kissen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus zwei längs ihres Randes miteinander verschweißten Folien besteht, von denen eine in einer Form, die mit die Kammern abteilenden Stegen versehen ist, tiefgezogen ist, und von denen die andere nach Füllung der Kammern mit dem wärme­ speichernden Material flachliegend im Bereich der Stege mit der die ausgezogenen Kammern aufweisenden Folie ver­ schweißt ist.

3. Kissen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern rechteckigen oder quadratischen Querschnitt aufweisen.

4. Kissen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Folien aus Polyurethan bestehen.

5. Kissen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Füllung der Kammer aus einem weich ein­ gestellten Zweikomponenten Silikonkautschuk, Sand oder einem Metallgranulat besteht.