-
Polstermaterial Bekannt ist die Herstellung von Polstermaterialien
der verschiedensten Art, und zwar mit und ohne Metallfedereinlagen unter Verwendung
von Roßhaar und sonstigen Einlagen. Bekannt ist des weiteren Polstermaterial, welches
aus längeren Federn besteht, über die Roßhaareinlagen in Form von Würsten angeordnet
sind. Bekannt sind ferner Polsterungen aus Gummischwamm oder beispielsweise mit
Luft aufblasbare Gummimatratzen.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein neues Polstermaterial,
welches aus neben- und übereinander angeordneten permanent mit Luft gefüllten einzelnen
Zellen besteht. Zur Herstellung dieser einzelnen Zellen wird Folienmaterial aus
Kunststoffen verwendet, welches an sich Luft- und feuchtigkeitsdicht, korrosionsfest
und fest gegen schwäche Säuren, termitenfest, knisterfrei, nicht glimmend und leicht
zu desinfizieren ist. Aus dem pastösem Rohmaterial werden beispielsweise Rohre hergestellt,
in die während der Fabrikation Luft eingeleitet wird. Die Wandungen der mit Luft
gefüllten Hüllen bzw. Hüllenabschnitte werden in gleichen Abständen fest zusammengepreßt
bzw. so verschweißt, daß die Rohre permanent mit Luft gefüllte Zellen bilden. Solche
Rohre können beispielsweise einen Durchmesser von 4 cm aufweisen. Die einzelnen
Luftzellen können je nach Wunsch und Bedarf eine gleiche bzw. verschiedene Länge
aufweisen. Mehrere solcher Rohre werden nebeneinander und untereinander verbunden,
beispielsweise durch Verkleben, Verschweißen, Anlösen der Berührungsflächen oder
durch Anwendung von
Klebefolien usw. Vorteilhaft werden die einzelnen
Rohre so nebeneinander angeordnet, daß die zwischen den einzelnen Luftzellen gebildeten
Nähte der Quetsch- bzw. Schweißstellen nebeneinanderliegen. Diese Nähte können durch
quer zur Rohrrichtung liegende Folienstreifen miteinander fest verbunden werden.
-
Mehrere auf diese Weise gebildete Rohrzellenschichten werden dann
übereinander angeordnet und zur Sicherung ihrer gegenseitigen Lage untereinander
fest verbunden. Dies kann z. B. in der Form geschehen, daß in die nach außen liegenden
Nähte der äußeren Schichten quer liegende, ebenfalls in Luftzellen aufgeteilte Rohre
mit kleinerem Durchmesser eingelegt werden, wobei die Durchmesser dieser Rohre so
bemessen werden, daß sie die Vertiefungen der äußeren Nahteinbuchtungen ausfüllen.
Vorteilhaft sind die beiden Enden jedes Querzellenrohres in Form eines Flächenbandes
zusammengelegt, so daß diese Enden beispielsweise unter der unteren Polsterschicht
auf an sich bekannte Art miteinander verfestigt werden können, beispielsweise durch
Binden, Verknoten, Verkleben oder durch Anwendung von Schnallen usw. Auf diese Weise
werden die verschiedenen Schichten in Form eines festen Verbandes untereinander
verbunden.
-
Das auf diese Weise hergestellte Polstermaterial ist verhältnismäßig
leicht, ergibt eine weiche, elastische, schaukelfreie Lagerung. Es ist leicht zu
desinfizieren, geruchlos, isolierend gegen Bodenkälte und besonders gut geeignet
zur Herstellung von Polstern aller Art, beispielsweise von Schiffsmatratzen, die
gleichzeitig als Rettungsgeräte benutzt werden können, Schlafwagenmatratzen, Matratzen
für Krankenhausbetten, Bürositzen, Schwimmwesten usw.
-
Das Material kann je nach Wunsch aus einzelnen, inLuftzellen aufgeteilte
Rohrabschnittenzusammengesetzt sein. Es kann aber auch aus endlosen, in Luftzellen
aufgeteilte Rohre bestehen, welche dann entsprechend zusammengerollt, -gelegt werden
o. dgl.
-
Wesentlich für die Erfindung ist, daß das Material aus einer Vielheit
von neben- und übereinander angeordneten, permanent mit Luft gefüllten Einzelzellen
zusammengesetzt ist, die ihre gegenseitige Lage beibehalten. Die Form und Dicke
der einzelnen Polsterschichten oder Größe der Luftzellen sowie die Form und Dicke
des ganzen Polstermaterials kann weitgehend den jeweils gewünschten Verhältnissen
angepaßt werden.
-
In der Zeichnung ist eine Polsteranordnung gemäß vorliegender Erfindung
beispielsweise dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Draufsicht auf einen Teil einer
Polsteranordnung, teilweise ohne Bezug, Fig. 2 einen Schnitt nach A-A der Fig. i,
Fig. 3 einen Schnitt nach B-B der Fig. i.
-
Fig. i zeigt ein Polstermaterial, das aus mehreren neben- und übereinanderliegenden
Rohren aus Folienmaterial zusammengesetzt ist, wobei die einzelnen Rohre in Luftzellen
i aufgeteilt sind. Die Zusammenquetsch- bzw. Schweißnähte sind mit 2 bezeichnet.
Die einzelnen in Luftzellen aufgeteilten Rohre sind zunächst in einer Schicht nebeneinander
angeordnet, so daß die Nähte 2 jeder Schicht nebeneinanderliegen. Mehrere solcher
Schichten d, b, c
sind wie nach Fig. 2 und 3 übereinander angeordnet. Sie
können durch Kleben, Schweißen, Anlösen o. dgl. oder durch Vorsehung besonderer
sonstiger Vorrichtungen untereinander verfestigt sein. Die Fig. 2 zeigt drei aufeinanderliegende
Schichten a, b, c von nebeneinander angeordneten Zellenrohren. Die einzelnen Schichten
sind so über- und nebeneinander angeordnet, daß ihre Nähte 2 jeweils über-bzw. nebeneinanderliegen.
In die Hohlräume der außenliegenden Nähte 2 sind jeweils in Luftzellen 3 aufgeteilte
Rohre kleineren Durchmessers eingelegt, deren Enden.. zu einem festen flachen Band
ausgebildet sein und unterhalb der Polsterung verknüpft oder auf sonstige Art verbunden
werden können. Durch die Vorsehung der Mehrzahl solcher Querrohre und deren Verfestigung
erhält man einen festen Verband der über- und nebeneinanderliegenden Zellrohrschichten.
Die Verfestigung kann dadurch verstärkt werden, daß jeweils über und/oder unter
den Nähten 2 einer der Rohrschichten a, b, c
besondere Verbindungsrohre 5
vorgesehen werden. Diese sind zweckmäßig ebenfalls aus Luftzellen zusammengesetzt;
sie können aber auch aus Folienstreifen o. dgl. bestehen. Die Rohre können aber
auch z. B. durch ein Verschweißen an ihren Berührungsstellen 6 miteinander verbunden
werden. Um die zwischen den Nähten 2 der verschiedenen übereinanderliegenden Rohrschichten
entstehenden Querlücken 7 auszufüllen, können in diese gewünschtenfalls jeweils
luftgefüllte Querrohre 8 eingeschoben werden. Diese brauchen nicht in einzelne Zellen
aufgeteilt zu sein. Die einzelnen Rohrschichten a, b, c
können so übereinander
angeordnet sein, daß sie wie die Schichten b und c genau übereinander oder wie die
Schichten a und b versetzt zueinander liegen.
-
Je nach den beabsichtigten Verwendungszwecken kann das auf die erfindungsgemäße
Art hergestellte Pplstermaterial nach Wunsch mit einem entsprechenden Stoffüberzug
9 versehen werden, beispielsweise zur Herstellung von Bettmatratzen, Sesseln
o. dgl. Je nach Wunsch und Bedarf können die oberen bzw. äußeren Zellenrohrschichten
auch mit einem schützenden Belag, beispielsweise aus Roßhaar, Watteeinlagen oder
mit sonstigen bekannten Polsterungsmaterial, umkleidet werden. Das erfindungsgemäße
Material kann daher in Einzelschichten oder in Mehrschichten auch als Polsterfüllmaterial
verwendet werden.