DE3729577C1 - Use of a steel in the construction of tankers for chemicals - Google Patents
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- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung eines hochfesten austenitischen korrosionsbeständigen
Chrom-Nickel-Mangan-Molybdän-Niob-Stickstoff-Stahles mit
herausragender Säurebeständigkeit für die Verwendung als Konstruktionswerkstoff
im Chemikalien-Tankerbau.
Bislang wurden bei der Konstruktion von Tankbehältern im Chemikalientankerbau
vornehmlich austenitische Standardwerkstoffe wie z. B. Werkstoff-
Nrn. 1.4435, 1.4438, 1.4429, 1.4439 mit Stickstoffgehalten bis zu 0,2%
eingesetzt. Die Mindestwerte für die 0,2-Dehngrenze enden bei diesen
Werkstoffen bei rd. 300 N/mm². Diese Festigkeitswerte wurden nicht
allen Anforderungen, insbesondere in Bereichen, wie im Chemikalien-
Tankerbau, wo es auf hohe Festigkeit und gleichzeitig Korrosionsbeständigkeit
gegenüber einer Vielzahl von aggressiven Chemikalien ankommt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Werkstoff vorzuschlagen, der diesen
Beanspruchungen standhält.
Erfindungsgemäß wird der Einsatz von Chrom-Nickel-Mangan-Molybdän-Niob-
Stickstoff legierten Stählen der im Anspruch angegebenen Zusammensetzung
für diesen Verwendungszweck vorgeschlagen. Mit Stählen dieser Zusammensetzung
lassen sich 0,2-Dehngrenzenwerte von über 350 N/mm² erreichen.
Bei der betrieblichen Produktion derartiger Stähle lassen sich mit der
heutigen Technik bereits 0,2-Dehngrenzenwerte von über 500 N/mm² sicher
einstellen. Die höheren Festigkeitswerte erlauben den Einsatz dünnerer
Bleche und können somit zur Einsparung von Material und Gewicht führen.
Aus Gründen der Korrosionsbeständigkeit sollte der Kohlenstoffgehalt
maximal 0,03% betragen. Chrom- und Molybdängehalte in den vorgeschlagenen
Gehaltsgrenzen sind wesentlich für die Korrosionsbeständigkeit. Chrom
ist aus Kostengründen auf max. 30% begrenzt, während Molybdän wegen
der Gefahr von Ausscheidungen nicht höher als 6% zugesetzt werden
sollte. Stickstoff verleiht dem Werkstoff auch bei höheren Molybdän-
Gehalten eine höhere Festigkeit und bessere Gefügestabilität im
Bereich von 0,3 bis 0,6%. Höhere Gehalte als 0,6% N wirken versprödend.
Mangan im Bereich von 4 bis 10% erhöht die Stickstoff-Löslichkeit und
verbessert die Austenitstabilität. Höhere Gehalte als 10% bringen
keine Verbesserung. Niob hat nur geringe Löslichkeit im austenitischen
Mischkristall. Der größere Teil des bis 1% zugegebenen Gehaltes bildet
zusammen mit Chrom und Stickstoff die sogenannte Z-Phase, die durch
eine Ausscheidungshärtung zu einer erheblichen Festigkeitssteigerung
führt. Vanadium wirkt ähnlich wie Niob. Besonders effektiv ist eine
Kombination beider Elemente im angegebenen Bereich von jeweils 0,01 bis
1%.
Für den Betrieb eines Chemikalientankers spielt die Bandbreite der mit
dem verwendeten Konstruktionswerkstoff zu transportierenden Medien eine
entscheidende Rolle für die Wirtschaftlichkeit. Vergleichende Korrosionsuntersuchungen
zeigen, daß mit dem erfindungsgemäß zu verwendenden Stahl ein deutlich
besseres Korrosionsverhalten erreicht wird als mit den bisher eingesetzten
austenitischen Standardwerkstoffen.
Aus der Fülle der im Chemikalien-Tankerbetrieb anfallenden Korrosionsprobleme
sollen nachfolgend einige Beispiele herausgegriffen und
Versuchsergebnisse dargestellt werden.
Bei dem Transport von Phosphorsäure stellen die in Phosphorsäure immer
vorhandenen Verunreinigungen besondere korrosionschemische Anforderungen
an die verwendeten Konstruktionswerkstoffe.
Bild 1 zeigt die Masseverluste der untersuchten Stähle bei der Prüfung
in Rohphosphorsäure mit unterschiedlichen Gehalten an HF und Cl-. Der erfindungsgemäß zu verwendende
hochstickstoffhaltige austenitische Stahl C mit der
Zusammensetzung gemäß Tafel 1 und den in Tafel 2 angegebenen mechanischen
Eigenschaften zeigt unter allen Prüfbedingungen eine deutliche
Überlegenheit gegebenüber den zum Vergleich herangezogenen (nicht erfindungsgemäß
zu verwendenden) austenitischen Standardstählen Werkstoff-Nr. 1.4429 (A)
und 1.4438 (B). Unter verschärften Bedingungen, d. h. bei höheren Gehalten
an Verunreinigungen wird bei allen untersuchten Stählen ein höherer
Masseverlust festgestellt, wobei die grundsätzlichen Unterschiede zwischen
den einzelnen Stählen weitgehend erhalten bleiben, also der erfindungsgemäß
zu verwendende Stahl C am besten abschneidet.
Das Verhalten der untersuchten Stähle in einer hochkonzentrierten Phosphorsäure,
der sogenannten Superphosphorsäure, ist in Bild 2 dargestellt.
Bei dieser hohen Phosphorsäurekonzentration befinden sich alle untersuchten
Stähle in einem nahezu stabil passiven Zustand. Die Abtragungsraten
sind entsprechend gering, wobei der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl C auch hier
die niedrigsten Masseverluste aufweist.
In einem weiteren Beispiel ist das Verhalten der Stähle A, B und C
in einer verdünnten Schwefelsäurelösung bei erhöhter Temperatur, d. h.
unter Bedingungen, wie sie beim Reinigen von Tanks auftreten können,
in Bild 3 dargestellt. Auch hier zeigt der erfindungsgemäß zu verwendende Stahl C
eine um den Faktor 5 bessere Beständigkeit gegenüber dem Stahl B. Im
Vergleich zu dem Stahl A wird sogar eine um den Faktor 10 bessere Beständigkeit
ermittelt.
Diese Beispiele zeigen, daß der Einsatz des erfindungsgemäß zu verwendenden Stahls
anstelle der bisher verwendeten austenitischen Standardwerkstoffe eine
Erweiterung der sogenannten Cargo-Liste erlaubt, in der die Grenzbereiche
für die verschiedenen Chemikalien angegeben sind, die mit dem jeweiligen
Tanker transportiert werden dürfen.
Claims (1)
- Verwendung eines Stahls, bestehend aus max. 0,03% C
0,1 bis 2% Si
4 bis 10% Mn
15 bis 30% Cr
12 bis 20% Ni
2 bis 6% Mo
0,3 bis 0,6% N
0,01 bis 1% Nb
0,01 bis 1% V
Rest Fe einschließlich üblicher Verunreinigungenmit einer 0,2-Dehngrenze von mindestens 350 N/mm² als säurebeständiger Konstruktionswerkstoff im Chemikalien-Tankerbau.
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