DE3728702A1 - Organisch-chemische verbindung, mikrobiologische verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung - Google Patents
Organisch-chemische verbindung, mikrobiologische verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue organisch-chemische
Verbindung, mikrobiologische Verfahren zu
ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung als Mittel zur
Leistungsförderung bei Tieren.
Die erfindungsgemäße Verbindung läßt sich durch die folgenden
Eigenschaften und Parameter charakterisieren:
- 1. IR-KBr-Absorptionsspektrum
Es zeigt, bei folgenden Wellenlängen (ausgedrückt in cm-1) charakteristische Absorptionsbanden: - 2. 13C-Kernresonanzspektrum in CDCl₃ gemäß Abb. 1,
angegeben in Teilen pro Million.
Es wurde mit einer Feldstärke von 75 MHz an einer Lösung des Antibiotikums in deuteriertem Methylenchlorid mit Tetramethylsilan als innerem Standard aufgenommen. - 3. Das UV-Spektrum in Acetonitril gemäß Abb. 2, angegeben in nm.
- 4. Das FAB-Massenspektrum mit m-Nitrobenzylalkohol als Matrix gemäß Abb. 3. Es wurde mit 6 KeV Xenonatomen mit einer Beschleunigungsspannung von 3 KV erstellt. Die Substanz besitzt ein Quasimolekülion von 889 (M + H).
- 5. Das FAB-Massenspektrum der acetylierten Verbindung gemäß Abb. 4. Es wurde mit n-Nitrobenzylalkohol als Matrix in einer Beschleunigungsspannung von 3 KV und 6 KeV Xenonatomen erstellt. Das Molekülion 1057 (M + H) zeigt eine vierfache Acetylierung des Antibiotikums.
Die neue erfindungsgemäße Verbindung erhält die Bezeichnung
Annorumin.
Man erhält die erfindungsgemäße Verbindung, wenn man
geeignete Mikroorganismen der Familie Streptomycetaceae
in einem Nährmedium, welches assimilierbare Kohlenstoff-
und Stickstoffquellen sowie Mineralsalze enthält, unter
aeroben Bedingungen kultiviert und die Verbindung nach
üblichen Methoden isoliert.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
insbesondere der Streptomyceten-Stamm 33 855 (sowie seine
Mutanten und Varianten) Verwendung finden. Dieser Stamm
gehört zu den Bakterien der Ordnung Actinomycetales, der
Familie Streptomycetaceae und der Gattung Streptomyces
an.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung neue
Mikroorganismen der Familie Streptomycetaceae, die bei
der Kultivierung in einem Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
sowie Mineralsalze enthaltenden Nährmedium eine
Verbindung produzieren, welche die oben unter (1) bis
(5) aufgeführten Eigenschaften und Parameter aufweist.
Besonders bevorzugt ist der Stamm Streptomyces spp.
33 855. Dieser wurde am 13. April 1987 unter der Nummer
DSM 4085 bei Deutsche Sammlung von Mikroorganismen
Grisebachstraße 8, D 3400 Göttingen hinterlegt.
Der Stamm 33 855 wurde aus einer Probe des Streptomyceten
Stammes erhalten der bei Agricultural Culture
Collection (NRRL) 1815 North University Street, Peoria,
Illinois 61 604 USA unter der Nummer NRRL 5739 hinterlegt
worden ist (US-PS 39 84 564).
Für das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindung verwendet man Nährmedien, die die üblichen
Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und die notwendigen
Salze enthalten. Als Kohlenstoffquelle können verwendet
werden:
Kohlenhydrate, insbesondere Polysaccharide, wie z. B. Stärke, Oligosaccharide, wie z. B. Raffinose und Monosaccharide, wie z. B. Mannose und Galaktose. Weiterhin sind auch Zuckeralkohole, wie z. B. Mannit und Glyzerin, als Kohlenstoffquelle geeignet. Außerdem können auch natürlich vorkommende Gemische, wie z. B. Malzextrakt oder Distiller soluble, sowie Gemische aus den erwähnten Kohlenstoffquellen verwendet werden.
Kohlenhydrate, insbesondere Polysaccharide, wie z. B. Stärke, Oligosaccharide, wie z. B. Raffinose und Monosaccharide, wie z. B. Mannose und Galaktose. Weiterhin sind auch Zuckeralkohole, wie z. B. Mannit und Glyzerin, als Kohlenstoffquelle geeignet. Außerdem können auch natürlich vorkommende Gemische, wie z. B. Malzextrakt oder Distiller soluble, sowie Gemische aus den erwähnten Kohlenstoffquellen verwendet werden.
Als Stickstoffquellen können die üblichen stickstoffhaltigen
Nährmedienbestandteile Verwendung finden, so z. B.
Aminosäuren, Eiweißstoffe, Eiweißhydrolysate, Ammoniumsalze,
natürlich vorkommende komplexe Stoffe, wie Sojabohnenmehl,
Milchpulver und geeignete Mischungen derselben.
Als Hilfsstoffe werden im Nährmedium Mineralsalze benötigt,
z. B. Phosphate, Sulfate oder Chloride von
Kalium, Natrium, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink und
Mangan. Die Konzentration dieser Stoffe kann in weiten
Grenzen schwanken, z. T. sind die notwendigen Konzentrationen
der Mineralsalze in den o. a. Kohlenstoff- oder
Stickstoffquellen oder im verwendeten Wasser als Verunreinigungen
enthalten.
Weiterhin können als Hilfsstoffe noch Antischaummittel
der verschiedensten Art Verwendung finden, wie z. B.
Polyole oder Silikone.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung
kann mit Hilfe üblicher fester, halbfester oder
flüssiger Nährmedien durchgeführt werden. Bevorzugt
werden wäßrig flüssige Nährmedien.
Die Beimpfung der Nährmedien erfolgt dabei nach allgemein
üblichen Methoden, z. B. über Schrägröhrchen oder
Kolbenkulturen.
Die Kultur erfolgt unter aeroben Bedingungen und kann
gemäß den allgemein üblichen Methoden wie unter Verwendung
von Schüttelkulturen z. B. in Schüttelkolben, von
luftbewegten Kulturen oder von Submerskulturen durchgeführt
werden. Bevorzugt erfolgt die Kultivierung in
aeroben Submersverfahren in belüfteten Fermentern, z. B.
in üblichen Submersfermentationstanks. Es ist möglich,
die Kultur kontinuierlich oder diskontinuierlich durchzuführen.
Vorzugsweise wird diskontinuierlich gearbeitet.
Bei der Durchführung des Herstellungsverfahrens wird
unter aeroben Bedingungen gearbeitet; die Kultur kann
gemäß üblicher Methoden, so z. B. unter Verwendung von
Schüttelkulturen oder von belüfteten Fermenterkulturen,
durchgeführt werden. Die Prozentverhältnisse der Nährlösungsbestandteile
können in weiten Bereichen schwanken,
im allgemeinen machen die Kohlenstoffquellen 0,5
bis 8%, vorzugsweise 0,6 bis 6% aus, die Stickstoffquellen
0,1 bis 5%, vorzugsweise 0,5 bis 2%, aus, die
Salze liegen in üblichen Konzentrationen vor, vorzugsweise
im Bereich zwischen 0,001 bis 0,5 Gew.-%. Die
Antischaummittel liegen in bis zu 0,5%iger Konzentration
vor. Die zur Sterilisation angewendeten Temperaturen
liegen bei 100 bis 140°C, bevorzugt bei 120 bis 130°C.
Der pH-Wert der wachsenden Kulturen sollte vorzugsweise
zwischen etwa 6 und etwa 8,5, insbesondere zwischen 6,5
und 8,0 gehalten werden. Ein zu starker pH-Abfall in den
sauren Bereich kann durch Zusätze einer organischen oder
anorganischen Base, vorzugsweise von CaCO₃ vermieden
werden. Wie in der Fermentationstechnologie üblich, kann
auch eine automatische pH-Regulierung durchgeführt
werden, bei der sterile organische oder anorganische
Säure, z. B. H₂SO₄, oder sterile Lauge, z. B. NaOH in
Abständen in die Kulturlösung eingespritzt wird.
Es ist zweckmäßig sicherzustellen, daß die Mikroorganismen
ausreichend mit Sauerstoff sowie den Nährstoffen in
Kontakt gebracht werden. Dies kann nach den allgemein
üblichen Methoden wie Schütteln und Rühren erfolgen.
Die Züchtungstemperatur kann zwischen etwa 16 und etwa
42°C, vorzugsweise zwischen 24 und 32°C liegen, besonders
bevorzugt liegt sie bei etwa 28°C. Die Dauer der
Züchtung kann stark variiert werden, wobei z. B. die Zusammensetzung
des Nährmediums und die Züchtungstemperatur
eine Rolle spielen. Die jeweiligen optimalen Bedingungen
können von jedem Fachmann auf dem mikrobiologischen
Gebiet leicht festgelegt werden.
Es hat sich herausgestellt, daß die Menge der sich in
der Kulturbrühe anreichernden erfindungsgemäßen Verbindung
im allgemeinen ihr Maximum etwa 1 bis 7, vorzugsweise
4 bis 6 Tage nach Züchtungsbeginn erreicht.
Wie allgemein bei mikrobiologischen Verfahren sollten
Fremdinfektionen der Kulturmedien vermieden werden.
Hierzu werden die üblichen Vorkehrungen getroffen, wie
Sterilisation der Nährmedien, der Kulturgefäße sowie der
für die Belüftung notwendigen Luft. Zur Sterilisation
der Vorrichtung können z. B. die Dampf- oder Trockensterilisation
verwendet werden.
Falls bei der Kultivierung in unerwünschter Menge Schaum
entsteht, können übliche chemische Schaumdämpfungsmittel,
z. B. flüssige Fette und Öle, Öl-Wasser-Emulsionen,
Paraffine, höhere Alkohole, wie Octodecanol,
Siliconöle, Polyoxyethylen- bzw. Polyoxypropylenverbindungen
zugesetzt werden. Schaum kann auch mit Hilfe der
üblichen mechanischen Vorrichtungen (welche z. B. Zentrifugalkräfte
benutzen) gedämpft oder beseitigt werden.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann aus dem Kulturmedium
nach allgemein üblichen physikalisch-chemischen
Methoden isoliert werden. Die Isolierung kann z. B. gemäß
den üblichen Extraktionsverfahren, Fällungsverfahren
und/oder Chromatographieverfahren erfolgen. Die isolierte
Verbindung kann mit Hilfe der genannten Methoden
auch feingereinigt werden. Für viele Fälle ist jedoch
eine Feinreinigung nicht erforderlich, da die gegebenenfalls
vorhandenen Verunreinigungen die Wirksamkeit der
Verbindung nicht nachteilig beeinflussen.
Um bei den o. a. Isolierungs- und Reinigungsmethoden die
Fraktionen herauszufinden, in welchen die erfindungsgemäße
Verbindung in höchster Konzentration bzw. Reinheit
vorliegt, wird bevorzugt die Bestimmung der antibiotischen
Aktivität herangezogen werden. Als Testkeim
eignet sich dabei besonders Bac. subtilis ATCC 27 859.
Die Isolierung und Reinigung der erfindungsgemäßen Verbindung
kann z. B. im Falle, daß ein flüssiges wäßriges
Nährmedium verwendet wird, wie folgt vorgenommen werden:
Nach seiner Anreicherung im Kulturüberstand werden
Kulturfiltrat und Mycel mit üblichen Methoden separiert
z. B. durch Zentrifugation.
Aus dem Kulturfiltrat kann die erfindungsgemäße Verbindung
mit Hilfe von üblichen Extraktionsverfahren, Fällungsverfahren
und/oder Chromatographieverfahren isoliert
und gegebenenfalls gereinigt werden. Die Chromatographie
kann in Form der Säulenchromatographie durchgeführt
werden. Als Absorptionsmittel können die üblichen
anorganischen oder organischen Adsorptionsmittel eingesetzt
werden, wie z. B. Aluminiumoxid, Kieselgel, Magnesiumsilikat,
Aktivkohle, Cellulose, Cellulosederivate,
Kunstharze wie Polyamiden, z. B. acetyliertes Polyamid
oder Dextrangele. Als Laufmittel können die verschiedensten
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische verwendet
werden, in welchen die erfindungsgemäße Verbindung
löslich ist. Bevorzugt wird Methanol, Ethanol oder
ein Gemisch aus Essigester : Isopropanol : H₂O im
Verhältnis 64 : 25 : 11 eingesetzt.
Bevorzugt werden zur Isolierung der erfindungsgemäßen
Verbindung Chromatographie-Verfahren verwendet, z. B. unspezifische
Adsorption an hydrophobe Sorbentien oder
andererseits Geldiffusionschromatographie.
Für die kommerzielle Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindung bevorzugt man die Gewinnung durch Adsorption
und anschließende Desorption an einem hydrophoben
Trägerharz (z. B. Lewapol®; ein hydrophobes Trägerharz
der Bayer AG). Die Desorption kann z. B. mit kurzkettigen
aliphatischen Alkoholen durchgeführt werden, bevorzugt
Methanol oder Ethanol.
Eine derart vorgereinigte Fraktion kann wiederum mit den
üblichen Methoden gereinigt werden. Bevorzugt kann hier
die Geldiffusionschromatographie eingesetzt werden. Die
Chromatographie an Sephadex LH-20® verläuft erfolgreich.
Ein derartig gewonnenes Produkt ist im allgemeinen
reiner als 40%.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann aus dem Myzelium
isoliert werden. Dazu wird das Myzelium von der Kulturbrühe
vorzugsweise durch Zentrifugation abgetrennt und
mit einem, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel mehrfach,
vorzugsweise zweimal extrahiert. Als Lösungsmittel
können niedere Alkylalkohole (C₁-C₄) wie Ethanol oder
Isopropanol sowie Ketone wobei besonders bevorzugt
Aceton ist, verwendet werden. Die wäßrig organische
Lösung wird im Vakuum konzentriert, bis die organische
Phase abdestilliert ist. Nun wird mit Wasser auf das
entsprechende Volumen der Kulturbrühe verdünnt, gefriergetrocknet
und die Aufarbeitung wie unten angegeben
weitergeführt.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann auch aus dem Kulturfiltrat
durch Adsorption an Aktivkohle bzw. an geeignete
Harze isoliert werden. Als besonders geeignete
Methode erwies sich die Bindung der erfindungsgemäßen
Verbindung an unspezifische Adsorberharze auf Polystyrolbasis
(z. B. Amberlite XAD® der Fa. Roehm & Haas
oder Lewapol OC 1031® der Fa. Bayer). Die Desorption der
erfindungsgemäßen Verbindung wird fraktioniert, durch
Mischungen aus Wasser und organischen Lösungsmitteln,
insbesondere Wasser/Methanol und vorzugsweise reinem
Methanol vorgenommen. Die durch Test gegen BAC. subtilis 27 859
ermittelten aktiven Fraktionen werden unter reduziertem
Druck bis zur vollständigen Entfernung des organischen
Lösungsmittels konzentriert und der Rückstand
in ca. ¹/₅₀ des Volumens des Kulturfiltrates suspendiert
und gefriergetrocknet.
Die Isolierung aus dem Kulturfiltrat ist bevorzugt. Das
Lyophylisat wird mit Wasser extrahiert, zentrifugiert
und der Rückstand erneut in Wasser suspendiert und gefriergetrocknet.
Danach wird das so erhaltene Lyophylisat
in Methanol gelöst. Der Wirkstoff kann aus der
Lösung durch übliche chromatographische Methoden vorzugsweise
Chromatographie an Sephadex LH 20® oder Adsorptionschromatographie
gewonnen werden.
Der Wirkstoff eignet sich bei günstiger Warmblütertoxizität
als Mittel zur Leistungsförderung bei Zucht- und
Nutztieren. Er dient dabei zur Förderung und Beschleunigung
des Wachstums, der Milch- und Wollproduktion,
sowie zur Verbesserung der Futterverwertung, der
Fleischqualität und zur Verschiebung des Fleisch-Fett-Verhältnisses
zugunsten von Fleisch.
Zu den Nutz- und Zuchttieren gehören Säugetiere wie z. B.
Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Ziegen, Kamele, Wasserbüffel,
Esel, Kaninchen, Damwild, Rentiere, Pelztiere
wie z. B. Nerze, Chinchilla, Waschbär, Vögel wie z. B.
Hühner, Gänse, Puten, Enten, Süß- und Salzwasserfische
wie z. B. Forellen, Karpfen, Aale.
Der Wirkstoff wird unabhängig vom Geschlecht der
Tiere während allen Wachstums- und Leistungsphasen der
Tiere eingesetzt. Bevorzugt wird der Wirkstoff während
der intensiven Wachstums- und Leistungsphase
eingesetzt. Die intensive Wachstums- und Leistungsphase
dauert je nach Tierart von einem Monat bis zu 10 Jahren.
Besonders wertvoll erweisen sich die Wirkstoffe bei
Aufzucht und Haltung von Jung- und Masttieren.
Die Anwendung des Wirkstoffs erfolgt direkt oder in Form
von für Tiere geeigneten Zubereitungen enteral oder parenteral.
Die enterale Anwendung des Wirkstoffs geschieht
z. B. oral in Form von Pulvern, Tabletten,
Kapseln, Pasten, Tränken, Granulaten, Boli, über oral
applizierbare Lösungen, Emulsionen oder Suspensionen
sowie über das Futter oder über das Trinkwasser. Die
parenterale Anwendung geschieht z. B. in Form der Injektion
(intramuskulär, subcutan, intravenös oder durch
Implantate).
Besonders hervorgehoben seien Zubereitungen zur Verabreichung
über das Futter oder das Trinkwasser. Dabei
können die Wirkstoffe dem Futter direkt oder in Form von
Prämixen oder Futterkonzentraten zugesetzt werden.
Zum Futter zählen Einzelfuttermittel pflanzlicher Herkunft
wie Heu, Rüben, Getreide und Getreidenebenprodukte,
Melasse, Silage, Einzelfuttermittel tierischer
Herkunft wie Fleisch, Fette, Milchprodukte, Knochenmehl,
Fischprodukte, die Einzelfuttermittel wie Vitamine,
Proteine, Zucker, Stärke, Mehle, Aminosäuren z. B. DL-Methionin,
Salze wie Kalk und Kochsalz. Zum Futter
zählen auch Ergänzungs-, Fertig- und Mischfuttermittel.
Diese enthalten Einzelfuttermittel in einer Zusammensetzung,
die eine ausgewogene Ernährung hinsichtlich der
Energie- und Proteinversorgung sowie der Versorgung mit
Vitaminen, Mineralsalzen und Spurenelementen sicherstellt.
Prämixe und Futterkonzentrate sind Mischungen des Wirkstoffs
mit Trägerstoffen und gegebenenfalls weiteren
Hilfsstoffen. Zu den Trägerstoffen zählen alle Einzelfuttermittel
oder Gemische derselben.
Der Wirkstoff kann in den Zubereitungen allein oder
in Mischung mit anderen leistungsfördernden Wirkstoffen,
mineralischen Futtermitteln, Spurenelement-Verbindungen,
Vitaminen, stickstoffhaltigen nicht-Protein-Verbindungen,
Farbstoffen, Antioxidantien, Aromastoffen, Emulgatoren,
Fließhilfsstoffen, Konservierungs- und Preßhilfsstoffen
vorliegen.
Andere leistungsfördernde Wirkstoffe sind z. B. Antibiotika
wie Tylosin und Virginiamycin.
Mineralische Futtermittel sind z. B. Dicalciumphosphat, Magnesiumoxid, Natriumchlorid.
Spurenelement-Verbindungen sind z. B. Eisenfumarat, Natriumjodid, Kobaltchlorid, Kupfersulfat, Zinkoxid, Selenverbindungen.
Vitamine sind z. B. Vitamin A, Vitamin B, Vitamin D₃, Vitamin E.
Mineralische Futtermittel sind z. B. Dicalciumphosphat, Magnesiumoxid, Natriumchlorid.
Spurenelement-Verbindungen sind z. B. Eisenfumarat, Natriumjodid, Kobaltchlorid, Kupfersulfat, Zinkoxid, Selenverbindungen.
Vitamine sind z. B. Vitamin A, Vitamin B, Vitamin D₃, Vitamin E.
Stickstoffhaltige nicht-Protein-Verbindungen sind z. B.
Biuret, Harnstoff.
Farbstoffe sind z. B. Carotinoide wie Canthaxidin, Zeaxanthin, Capsanthin oder Farbstoffe, die zur Färbung von Lebensmitteln zugelassen sind.
Antioxidantien sind z. B. Ethoxyquin, Butylhydroxy-Toluol, Ascorbinsäure.
Aromastoffe sind z. B. Vanillin.
Emulgatoren sind z. B. Ester der Milchsäure, Lecithin.
Fließhilfsstoffe sind z. B. Natriumstearat, Calciumstearat, Kieselsäuren, Bentonite, Ligninsulfonate.
Farbstoffe sind z. B. Carotinoide wie Canthaxidin, Zeaxanthin, Capsanthin oder Farbstoffe, die zur Färbung von Lebensmitteln zugelassen sind.
Antioxidantien sind z. B. Ethoxyquin, Butylhydroxy-Toluol, Ascorbinsäure.
Aromastoffe sind z. B. Vanillin.
Emulgatoren sind z. B. Ester der Milchsäure, Lecithin.
Fließhilfsstoffe sind z. B. Natriumstearat, Calciumstearat, Kieselsäuren, Bentonite, Ligninsulfonate.
Konservierungsstoffe sind z. B. Propionsäure, Calciumpropionat,
Sorbinsäure, Ascorbinsäure.
Preßhilfsstoffe sind z. B. Ligninsulfonate, Celluloseether.
Preßhilfsstoffe sind z. B. Ligninsulfonate, Celluloseether.
Die Konzentration des Wirkstoffs im Futter beträgt normalerweise
etwa 0,001-500 ppm, bevorzugt 10-200 ppm.
Die Konzentration des Wirkstoffs in den Prämixen oder
Futterkonzentraten beträgt ca. 0,5 bis 50 Gewichtsprozent,
bevorzugt 1 bis 20 Gewichtsprozent.
Die Menge des Wirkstoffs, die den Tieren zur Erreichung
des gewünschten Effektes verabreicht wird, kann wegen
der günstigen Eigenschaften des Wirkstoffs weitgehend
variiert werden. Sie liegt vorzugsweise bei etwa 0,001
bis 50 mg/kg insbesondere 0,01 bis 5 mg/kg Körpergewicht
pro Tag. Die passende Menge des Wirkstoffs sowie die
passende Dauer der Verabreichung hängen insbesondere von
der Art, dem Alter, dem Geschlecht, dem Gesundheitszustand
und der Art der Haltung und Fütterung der Tiere
ab und sind durch jeden Fachmann leicht zu ermitteln.
Der Wirkstoff wird den Tieren nach den üblichen Methoden
verabreicht. Die Art der Verabreichung hängt
insbesondere von der Art, dem Verhalten und dem
Gesundheitszustand der Tiere ab.
Der Wirkstoff kann einmalig verabreicht werden. Der
Wirkstoff kann aber auch während der ganzen oder
während eines Teils der Wachstums- und Leistungsphase
temporär oder kontinuierlich verabreicht werden. Bei
kontinuierlicher Verabreichung kann die Anwendung ein-
oder mehrmals täglich in regelmäßigen oder unregelmäßigen
Abständen erfolgen.
Beispiel für die Zusammensetzung eines Kükenaufzuchtfutters,
das erfindungsgemäßen Wirkstoff enthält:
200 g Weizen, 340 g Mais, 361 g Sojaschrot, 60 g Rindertalg, 15 g Dicalciumphosphat, 10 g Calciumcarbonat, 4 g jodiertes Kochsalz, 7,5 g Vitamin-Mineral-Mischung der unten angegebenen Zusammensetzung und 2,5 g Wirkstoff-Prämix der unten angegebenen Zusammensetzung ergeben nach sorgfältigem Mischen 1 kg Futter.
200 g Weizen, 340 g Mais, 361 g Sojaschrot, 60 g Rindertalg, 15 g Dicalciumphosphat, 10 g Calciumcarbonat, 4 g jodiertes Kochsalz, 7,5 g Vitamin-Mineral-Mischung der unten angegebenen Zusammensetzung und 2,5 g Wirkstoff-Prämix der unten angegebenen Zusammensetzung ergeben nach sorgfältigem Mischen 1 kg Futter.
In einem kg Vitamin-Mineral-Mischung sind enthalten:
600 I. E. Vitamin A, 100 I. E. Vitamin D₃, 10 mg Vitamin E,
1 mg Vitamin K₃, 3 mg Riboflavin, 2 mg Pyridoxin,
20 mcg Vitamin B₁₂, 5 mg Calciumpantothenat, 30 mg
Nikotinsäure, 200 mg Cholinchlorid, 200 mg Nn SO₄ × H₂O,
140 mg Zn SO₄ × 7 H₂O, 100 mg Fe SO₄ × 7 H₂O und 20 mg
Cu SO₄ × 5 H₂O in Getreidemehl als Trägerstoff.
1 kg Wirkstoff-Prämix enthalten 100 g Wirkstoff, 900 g
Weizenmehl.
Beispiel für die Zusammensetzung eines Schweineaufzuchtfutters,
das erfindungsgemäßen Wirkstoff enthält:
630 g Futtergetreideschrot (zusammengesetzt aus 200 g Mais, 150 g Gerste-, 150 g Hafer- und 130 g Weizenschrot), 80 g Fischmehl, 60 g Sojaschrot, 60 g Tapiokamehl, 38 g Bierhefe, 50 g Vitamin-Mineral-Mischung (Zusammensetzung wie beim Kükenfutter) 30 g Leinkuchenmehl, 30 g Maiskleberfutter, 10 g Sojaöl, 10 g Zuckerrohrmelasse und 2 g Wirkstoff-Prämix ergeben nach sorgfältigem Mischen 1 kg Futter. 1 kg Wirkstoff-Prämix enthält 200 g Wirkstoff, 20 g Pflanzenöl, 780 g Calciumcarbonatpulver.
630 g Futtergetreideschrot (zusammengesetzt aus 200 g Mais, 150 g Gerste-, 150 g Hafer- und 130 g Weizenschrot), 80 g Fischmehl, 60 g Sojaschrot, 60 g Tapiokamehl, 38 g Bierhefe, 50 g Vitamin-Mineral-Mischung (Zusammensetzung wie beim Kükenfutter) 30 g Leinkuchenmehl, 30 g Maiskleberfutter, 10 g Sojaöl, 10 g Zuckerrohrmelasse und 2 g Wirkstoff-Prämix ergeben nach sorgfältigem Mischen 1 kg Futter. 1 kg Wirkstoff-Prämix enthält 200 g Wirkstoff, 20 g Pflanzenöl, 780 g Calciumcarbonatpulver.
Beispiel für die Zusammensetzung eines Futters für
Rinder, das den erfindungsgemäßen Wirkstoff enthält:
69,95% Futtergetreideschrot, 10% gemahlene Maiskolben, 8% Sojabohnenmehl, 5% Luzernemehl, 5% Melasse, 0,6% Harnstoff, 0,5% Calciumphosphat, 0,5% Calciumcarbonat, 0,3% Kochsalz, 0,15% Vitamin-Mineral-Mischung und 0,2% Wirkstoff-Prämix der beim Schweineaufzuchtfutter angegebenen Zusammensetzung. Die Vitamin-Mineral-Mischung enthält pro kg 70 000 i. E. Vitamin A, 70 000 i. E. Vitamin D₃, 100 mg Vitamin E, 50 mg Mn SO₄ × H₂O, 30 mg Zn SO₄ × 7 H₂O in Getreidemehl als Trägerstoff.
69,95% Futtergetreideschrot, 10% gemahlene Maiskolben, 8% Sojabohnenmehl, 5% Luzernemehl, 5% Melasse, 0,6% Harnstoff, 0,5% Calciumphosphat, 0,5% Calciumcarbonat, 0,3% Kochsalz, 0,15% Vitamin-Mineral-Mischung und 0,2% Wirkstoff-Prämix der beim Schweineaufzuchtfutter angegebenen Zusammensetzung. Die Vitamin-Mineral-Mischung enthält pro kg 70 000 i. E. Vitamin A, 70 000 i. E. Vitamin D₃, 100 mg Vitamin E, 50 mg Mn SO₄ × H₂O, 30 mg Zn SO₄ × 7 H₂O in Getreidemehl als Trägerstoff.
Der Wirkstoff-Prämix wird der Vitamin-Mineral-Mischung
in der erforderlichen Menge beigemischt und diese
anschließend sorgfältig mit den übrigen Bestandteilen
vermischt.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, gereinigten und
isolierten Annorumin zu verwenden. Es ist auch möglich,
das bei seiner Herstellung anfallende Gemisch oder
sogar die anfallende Kulturbrühe oder das Myzelium ohne
Reinigung, gegebenenfalls nach Trocknung, einzusetzen.
Für viele Zwecke ist es auch ausreichend, Rohformen des
erfindungsgemäßen Wirkstoffs und seiner Gemische ohne
vorherige Feinreinigung einzusetzen.
Annorumin zeigt schwach antibiotische Wirksamkeit gegen
grampositive Keime. Besonders zu erwähnen ist seine
Wirkung zu Prophylaxe und Therapie von Schweinedysenterie
und Ketose bei Milchkühen.
Die biologische Wirkung und Herstellung von Annorumin
kann durch die folgenden Beispiele erläutert werden:
Einem Hammel, der pro Tag 650 g grob gemahlenes Schaf-Fertigfutter
und 250 g Trockengrün Cobs erhielt, wurde
Pansenflüssigkeit durch eine Pansenfistel entnommen.
2,5 ml Pansenflüssigkeit wurden unmittelbar nach der
Gewinnung in einem mit Kohlendioxid begasten Reagenzröhrchen
von 13 ml Volumen mit 100 mg fein gemahlenem
Schaf-Fertigfutter, 7,5 ml Pufferlösung und 0,5 ml einer
5% wäßrigen Ethanollösung mit bzw. ohne erfindungsgemäßen
Wirkstoff, vermischt.
Die Pufferlösung, welche vor Anfang des Versuchs mit
Kohlendioxid gesättigt wurde, enthielt pro Liter Wasser:
4,61 g Na₂HPO₄, 12,25 g NaHCO₃, 0,59 g NaCl, 0,71 g KCl,
0,32 g MgCl₂, 0,13 g CaCl₂.
Die Reagenzröhrchen wurden verschlossen und bei 39°C bebrütet.
Nach 24stündiger Bebrütung wurde 1,0 ml der
Fermentationsflüssigkeit aus den Ansätzen entnommen und
in ein Eppendorf-Gefäß pipettiert, das 0,2 ml 10%ige
Phosphorsäure (enthaltend 5,7 µmol 2-Methylvaleriansäure)
enthielt. Die Proben wurden bie 11 000 g zentrifugiert
und aus dem Überstand die Essigsäure- und Propionsäurekonzentration
gaschromatographisch bestimmt.
Bei jedem Versuch wurde das Verhältnis Essigsäure zu
Propionsäure errechnet. Der bei den Negativkontrollen
erhaltene Wert wurde mit 100 angesetzt und die Abweichungen
im Verhältnis dazu angegeben. Je mehr Propionsäure
gebildet wurde, um so niedriger liegt der Zahlenwert
des Verhältnisses Essigsäure zu Propionsäure und
um so kleiner wird die Verhältniszahl im Vergleich zur
Kontrolle (niedrige Verhältniszahl = verringertes
Essigsäure/Propionsäure-Verhältnis = verbesserte
Futterverwertung).
Zwölf Schwarzkopfhammel, die jeweils mit Pansenfisteln
versehen waren, wurden in 2 Gruppen von 6 Tieren verteilt.
Die Tiere erhielten über einen Zeitraum von 4
Wochen pro Tag 650 g grob gemahlenes Schaffertigfutter,
250 g Trockengrün Cobs und 400 g grob gehäckseltes Heu.
Die erfindungsgemäße Verbindung wurde im Fertigfutter
einer Gruppe ab dem 22. Tag beigemischt, so daß die
tägliche Aufnahme des Wirkstoffes 40 mg betrug. Das
Fertigfutter der anderen Gruppe enthielt die erfindungsgemäße
Verbindung nicht (Kontroll-Gruppe). Am 17.,
19., 21., 23., 25. und 27. Tag des Versuches wurden
Pansensaftproben entnommen und die Konzentrationen der
flüchtigen Fettsäuren gaschromatografisch bestimmt.
Die Wirkung auf den Propionsäuregehalt und die Konzentration
der Gesamtfettsäuren der beiden Versuchsgruppen
sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt. Wie
aus der Tabelle zu entnehmen ist, erhöhte die Verfütterung
der erfindungsgemäßen Verbindung Annorumin die
Konzentration an Propionsäure, ohne die Summe der Fettsäuren
zu beeinträchtigen.
150 ml sterile, in 1-Ltr.-Erlenmeyerkolben befindliches
Vorkulturmedizin der Zusammensetzung
Bacto-Trypton (Difco)|5 g | |
Bacto-Yeast Extract (Difo) | 3 g |
Mannit | 10 g |
Wasser | 1000 ml |
pH 7,0 |
werden mit vegetativen Zellen des Streptomyceten-Stammes
33 855 beimpft und 4 Tage auf der Rundschüttelmaschine
mit 280 Upm bei 28°C inkubiert. Die gewachsenen Kulturen
dienen als Impfgut für weitere Fermentationsansätze.
30 l der Nährlösung der folgenden Zusammensetzung
Magermilchpulver|10 g | ||
Hefeautolysat | 1,5 g | |
Dextrin | 40 g | |
D-Glucose | 5 g | |
Antischaummittel | 1 ml | |
(SAG 5693 Union Carbide) @ | ad | 1000 ml Wasser |
werden in einem 40 l Fermenter auf pH 7 eingestellt,
60 Minuten bei 121°C sterilisiert, auf 28°C abgekühlt
und mit 12 × 150 ml des gemäß Beispiel 1 erhaltenen
Inoculums angeimpft. Es wird bei 28°C, einer Belüftungsrate
von 180 l steriler Luft pro Minute (0,45 VVm),
bei einem Überlagerungsdruck von 1,0 bar mit 100 Umdrehungen
(Blattrührer) pro Minute fermentiert. Wenn
nach 4- bis 6-tägiger Fermentation Annorumin gebildet
worden ist, wird die Kultur geerntet.
- a) Die gemäß Beispiel 3 gewonnene Kulturbrühe einer 400 l Fermentation wird in einen Westfalia-Separator separiert. Der Überstand und der gemäß b) unten erhaltene Mycelextrakt wird über eine mit Lewapol OC 1031® (Bayer) beschickte Säule von 10 cm Durchmesser und 50 cm Länge gegeben. Nacheinander wird mit 300 l entmineralisiertem Wasser 300 l (30%igem) wäßrigem Methanol gewaschen und mit reinem Methanol dem 0,1% Ameisensäure zugesetzt wurde, desorbiert. Das Desorbat wird unter reduziertem Druck konzentriert, in ca. 2 l Wasser suspendiert und lyophylisiert, wobei 20,3 g des rohen erfindungsgemäßen Wirkstoffes 4% erhalten werden. Der Wirkstoffgehalt beträgt 3%.
- b) Das Myzel wird mit 2 l Aceton 30 min gerührt und danach filtriert. Der Filterkuchen wird nochmals mit 2 l Aceton 30 min gerührt und erneut filtriert. Nun werden die gereinigten Filtrate unter reduziertem Druck auf ca. 1 l konzentriert und danach mit entmineralisiertem Wasser auf 10 l verdünnt und gemeinsam mit dem Überstand aus 4a verarbeitet. Die Rohprodukte aus 4a und 4b werden vereinigt.
20 g des Rohproduktes gemäß Beispiel 3 werden in 30 ml
Methanol gelöst und einer Gelfiltration auf Sephadex LH 20®
unterworfen. Unlösliche Restbestandteile werden
durch Zentrifugation abgetrennt. Es wird eine Säule mit
einem Durchmesser von 5 cm und einer Länge von 1 m
verwendet.
Die Fließrate beträgt 160 ml/Std. 9 ml Fraktionen werden
genommen. Die nach Antibiographie gegen Bac. subtilis ATCC 27 859
wirksamen Fraktionen werden vereinigt,
unter reduziertem Druck konzentriert und gefriergetrocknet.
Man erhält 1,35 g mit einem Wirkstoffgehalt
von 59%.
1,35 g des so erhaltenen Präparates werden in MeOH
gelöst und über eine präparative Lobar-C®-Säule (Merck)
gefüllt mit LiChroprep® Si60 (40-63 µm) getrennt. Die
Fließrate beträgt 60 ml/Std.
Es werden 7,8 ml Fraktionen gesammelt. Die Fraktionen
werden dünnschichtchromatographisch analysiert und die
mit Anisaldehyd/H₂SO₄ anfärbbaren, einheitlichen und
biologisch aktiven Fraktionen vereinigt (180 ml) und
unter reduziertem Druck konzentriert auf ca. 15 ml. Die
milchig trübe Suspension wird gefriergetrocknet.
Claims (9)
1. Organisch chemische Verbindung die durch die
folgenden chemischen und physikalischen Parameter
charakterisiert ist:
- a) IR-KBr-Absorptionsspektrum zeigt bei folgenden Wellenlängen (in cm-1) charakteristische Absorptionsbanden:
- b) 13C-Kernresonanzspektrum des Antibiotikums in
CDCl₃, gemäß Abb. 1, angegeben in Teilchen pro
Million.
Es wurde mit einer Feldstärke von 75 MHz an einer Lösung des Antibiotikums in deuteriertem Methylenchlorid mit Tetramethylsilan als innerem Standard aufgenommen. - c) Das UV-Spektrum des Antibiotikums in Acetonitril gemäß Abb. 2, angegeben in nm.
- d) Das FAB-Massenspektrum des Antibiotikums mit m-Nitrobenzylalkohol als Matrix gemäß Abb. 3. Es wurde mit 6 KeV Xenonatomen mit einer Beschleunigungsspannung von 3 KV erstellt. Die Substanz besitzt ein Quasimolekülion von 889 (M + H).
- e) Das FAB-Massenspektrum der acetylierten Verbindung gemäß Abb. 4. Die acetylierte Verbindung wurde mit m-Nitrobenzylalkohol als Matrix in einer Beschleunigung von 3 KV und 6 KeV Xenonatomen aufgenommen. Das Molekülion 1057 (M + H) zeigt eine vierfache Acetylierung des Antibiotikums.
2. Verfahren zur Herstellung der organisch chemischen
Verbindung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Mikroorganismen der Familie Streptomycetaceae
insbesondere der Gattung Streptomyces
und vorzugsweise den Streptomyces-Stamm 33 855
(entsprechend DSM Nr. 4085) in einem Nährmedium
welches assimilierbare Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
sowie Mineralsalze enthält, unter aeroben
Bedingungen kultiviert und die gewünschte Verbindung isoliert.
3. Organisch-chemische Verbindung gemäß Anspruch 1,
erhältlich nach dem Verfahren gemäß Anspruch 2.
4. Leistungsfördernde Mittel gekennzeichnet durch
einen Gehalt an der Verbindung die in den Ansprüchen
1-3 gekennzeichnet ist.
5. Prämixe und/oder Futterzusatzmittel gekennzeichnet
durch den Gehalt an der Verbindung die in den
Ansprüchen 1-3 gekennzeichnet ist.
6. Verwendung der Verbindung, die in den Ansprüchen
1-3 gekennzeichnet ist bzw. der Prämixe und/oder
Futterzusatzmittel gemäß Anspruch 4 zur Leistungsförderung
bei Tieren.
7. Mikroorganismen der Familie Streptomycetaceae, insbesondere
der Gattung Streptomyces, die bei einer
Kultivierung in einem Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
sowie Mineralsalze enthaltendem Nährmedium
die Verbindung, die in den Ansprüchen 1 und 2 gekennzeichnet
ist, produzieren.
8. Streptomyces-Stamm 33 855 (gemäß DSM Nr. 4085)
sowie seine Mutanten und Varianten.
9. Verwendung von Mikroorganismen gemäß den Ansprüchen
6 und 7 zur Herstellung der Verbindung, wie sie in
den Ansprüchen 1 und 2 gekennzeichnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873728702 DE3728702A1 (de) | 1987-08-28 | 1987-08-28 | Organisch-chemische verbindung, mikrobiologische verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873728702 DE3728702A1 (de) | 1987-08-28 | 1987-08-28 | Organisch-chemische verbindung, mikrobiologische verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3728702A1 true DE3728702A1 (de) | 1989-03-09 |
Family
ID=6334661
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873728702 Withdrawn DE3728702A1 (de) | 1987-08-28 | 1987-08-28 | Organisch-chemische verbindung, mikrobiologische verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3728702A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1995007090A1 (en) * | 1993-09-06 | 1995-03-16 | Zeneca Limited | Probiotics |
-
1987
- 1987-08-28 DE DE19873728702 patent/DE3728702A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1995007090A1 (en) * | 1993-09-06 | 1995-03-16 | Zeneca Limited | Probiotics |
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