DE3728685A1 - Die schlagfestigkeitseigenschaften modifizierende mittel fuer thermoplastische polymere - Google Patents
Die schlagfestigkeitseigenschaften modifizierende mittel fuer thermoplastische polymereInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Schlagfestigkeitseigenschaften
modifizierende Mittel für thermoplastische Polymere und
befaßt sich insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, mit
den Schlagfestigkeitseigenschaften modifizierenden Mitteln
für Nylon. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur
Herstellung und Isolierung der Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
und die modifizierten thermoplastischen Polymeren,
welche diese Modifizierungsmittel enthalten, sowie
ein Verfahren zur Herstellung derartiger modifizierter
Massen.
Die Modifizierung der Schlagfestigkeitseigenschaften von
thermoplastischen Polymeren durch eine Vielzahl von
Kautschuken, Elastomeren und Kautschuken in Kombination mit
Thermoplasten ist seit vielen Jahren bekannt. Starkes
Interesse wurde während wenigstens 30 Jahren Kautschuken
entgegengebracht, die mit Thermoplasten in einer
Kern/Schale-Struktur kombiniert sind und in typischer Weise
hergestellt werden durch Emulsionspolymerisation, wobei
Beispiele dafür kommerzielle Kombinationen sind, wie
Arylat/Butadien/Styrol (ABS)- oder Methacrylat/Butadien/
Styrol (MBS)-Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel für
Polyvinylchlorid und Acryl/Methacryl-Kern/Schale-
Modifizierungsmittel für Polycarbonat.
Im Falle der Amidpolymeren, die zusammengefaßt als Nylons
bekannt sind, beispielsweise von Nylon 6 (Polycaprolactam)
und Nylon 66 (Poly(hexamethylenadipamid)), kann
Schlagfestigkeit dadurch verliehen werden, daß eine Säure-
oder Anhydridfunktionalität auf dem Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
mit einer Amingruppe, die an dem Polyamid
verfügbar ist, umgesetzt wird. Derartige funktionalisierte
Modifizierungsmittel sind beispielsweise
Ethylen/Acrylsäure-Copolymere (GB-A 9 98 439), mit
Metallionen neutralisierte Ethylen/ungesättigte Säure-Copolymere
(US-A 38 45 163), Acrylkautschuk/Methylmethacrylat-co-
ungesättigte Säure-Kern/Schale-Polymere (US-A 36 68 274, US-A
37 96 771, US-A 39 84 497, US-A 40 86 300 und US-A 41 48 846).
Die US-A 45 84 344 lehrt eine Modifizierung mit einem
Kern/Schale-Polymeren, bestehend aus einem vernetzten
Elastomeren mit einer Teilchengröße oberhalb 300 nm, mit
einer Schale, die ein Polymeres aus einer ungesättigten
Carbonsäure, Styrol und gegebenenfalls einem niederen
Alkylmethacrylat und/oder (Meth)acrylnitril enthält.
Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel, die an Nylon anhaften und eine Teilchengröße
von 0,01 bis 3 Mikrometer (µm) und einen Zugmodul von 7
bis 138 000 Kilopascal (kPa) besitzen, werden in der US-A
41 74 358 beschrieben und ähnliche Modifizierungsmittel sind
Gegenstand der DE-A 34 03 576. Polyamid-zähmachende reaktive
vernetzte Acrylkautschuke, die eine äußere Schicht aus einem
Alkylacrylat und einem Polyamid-reaktiven Pfropfvernetzungsmonomeren
aufweisen, werden in der US-A 44 74 927
beschrieben. Mischungen aus Nylon 6 und Nylon 66, die mit
einem ionischen Copolymeren aus einem alpha-Olefin mit einer
ungesättigten Carbonsäure zähgemacht worden sind, wobei der
Säureanteil wenigstens teilweise mit basischen Metallsalzen
neutralisiert ist, sind Gegenstand der US-A 44 78 978.
Derartige co-umgesetzte Modifizierungsmittel vermögen auch
die Verarbeitung von Nylon zu verbessern, wobei eine Schmelzfestigkeit
ermöglicht wird, die zu einem Blasverformen,
Thermoverformen oder dergleichen ausreicht. Die
Modifizierungsmittel der vorstehend beschriebenen US-A 36 68 274,
37 96 771, 39 84 497, 40 86 300, 41 48 846 und 45 84 344
stehen in einer besonderen Beziehung zu der vorliegenden
Erfindung.
Allgemeine Probleme, die beim Einmengen von Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
in thermoplastische Polymere
auftreten, sind erstens die Schwierigkeit, eine gleichmäßige
Dispersion des Modifizierungsmittels innerhalb des Matrixpolymeren
zu erzielen, und zweitens das Zusammenbrechen von
Aggregaten des Modifizierungsmittels zu einem dispergierten
Bereich innerhalb des Matrixpolymeren mit einer optimalen
Größe für die beste Schlagfestigkeit, das beste Oberflächenaussehen,
die beste Glanzentwicklung und das Fehlen von Leerstellen.
Diese Probleme treten auch dann auf, wenn die Modifizierungsmittelteilchen
sehr klein sind, beispielsweise
dann, wenn sie in Emulsionen hergestellt werden, da die
Verfahren zur Isolierung aus der Emulsion und zur Einmengung
in das Matrixpolymere eine Zusammenlagerung der Teilchen verursachen
und diese nicht ohne weiteres verteilt
(dispergiert) werden können. Derartige Verteilungsprobleme
werden in der US-A 41 67 405 beschrieben, gemäß welcher eine
Vordispergierung eines Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels
in einem Nylon mit höherer Viskosität erforderlich ist,
um eine ausreichende Verteilung des Modifizierungsmittels in
einem Nylon mit niedrigem Molekulargewicht zu erzielen.
Die US-A 44 40 905 beschreibt eine Klasse von Polymeren, die
als Dispergierhilfsmittel für Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
in Poly(vinylchlorid) geeignet ist, nimmt jedoch
nicht die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen vorweg oder
legt diese nahe, und enthält auch keinen Hinweis, daß diese
Technologie zur Modifizierung von Nylon angewendet werden
kann. Die US-A 44 23 186 beschreibt Copolymere aus Ethylen
mit (Meth)acrylsäure, kombiniert mit vernetzten Butadienkautschuken,
zur Erzielung einer verbesserten Tieftemperaturbeständigkeit.
Die US-A 44 12 040 offenbart, daß
neutralisierte Copolymere mit niederem Molekulargewicht aus
Ethylen und ungesättigten Carbonsäuren als Schmiermittel und
Dispergierhilfsmittel in Nylon wirken und dazu beitragen,
ein feinteiliges dispergierfähiges inertes Material zu
dispergieren. Die Anwendung dieses Dispergiervermögens auf
Nylon wird nicht veranschaulicht.
Die JP-A 60/60 158 beschreibt Copolymere aus aromatischen
Vinylmonomeren mit ungesättigten Carbonsäuren, die in Nylon
mikrodispergiert sind, um die mechanischen Eigenschaften zu
verbessern.
Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel, die an Polyestern und
Polycarbonaten anhaften, wie durch Zink neutralisierte
Ethylen/Acrylat/Acrylsäure-Terpolymere, und Teilchengrößen
von 0,01 bis 3 µm und einem Zugmodul von 7 bis 138 000 kPa
besitzen, werden in der US-A 41 72 859 beschrieben.
Die EP-A 1 68 652 beschreibt eine verbesserte Schlagfestigkeit
von Polyphenylenoxid, wenn es mit Elastomeren vermischt
wird, die hochpolare Gruppen enthalten, wie sulfoniertem
Polyethylen.
Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel, die aus der Emulsion
durch Sprühtrocknen oder durch Koagulieren isoliert werden,
lassen sich oft schwierig als freifließende Pulver aufrechterhalten,
insbesondere dann, wenn das Modifizierungsmittel
ein Kern/Schale-Polymeres mit einem hohen Elastomergehalt
ist. Verschiedene Lösungen bezüglich der Probleme des Anklebens
an den Vorrichtungswänden, der leichten Zusammendrückbarkeit
des Modifizierungsmittels unter Belastung und eines
schlechten Fließens in Lufttransportsystemen werden in der
Literatur beschrieben. In den US-A 39 85 703 und 39 85 794
werden anorganische Fließhilfsmittel und Poly(methylmethacrylat)
für Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel auf der
Basis von Acrylsäure und Butadien beschrieben. Die US-A
44 63 131 beschreibt ein Koagulieren von Poly(methylmethacrylat)
auf ein MBS-Modifizierungsmittel, keine dieser
Literaturstellen liegt jedoch das erfindungsgemäße Additiv
nahe oder nimmt dieses vorweg.
Aufgabe der Erfindung ist die Erzielung eines Ausgleichs
zwischen Oberflächenaussehen, Schlagfestigkeit und Zugfestigkeit
von thermoplastischen Polymeren, beispielsweise
Nylon, wobei dieser Ausgleich besser ist als der Ausgleich,
der mit herkömmlichen Schlagfestigkeitsmodifizierungsmitteln
erzielt wird. Ferner soll erfindungsgemäß das Verarbeitungsverhalten
von Schlagfestigkeitsmodifizierungsmitteln
mit thermoplastischen Polymerlatices verbessert
werden, einschließlich solchen, mit welchen die Modifizierungsmittel
reagieren und nicht reagieren. Weitere Ziele
gehen aus der folgenden Beschreibung der Erfindung hervor.
Gemäß einem Merkmal der vorliegenden Erfindung umfaßt ein
Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel:
- A) 80 bis 99,5 Gew.-Teile eines Kern/Schale-
Polymeren mit
- i) 50 bis 90 Teilen eines kautschukartigen Kernpolymeren aus Einheiten eines konjugierten Diolefins und/oder Methacrylats und/oder Alkylacrylats mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb -20°C, und, umgebend den Kern,
- ii) 10 bis 50 Teilen eines oder mehrerer
Schalen aus einem Polymeren, wobei
jede Schale von jeder benachbarten
Schale verschieden ist, und wenigstens
eine der Schalen ein Copolymeres
ist aus
- a) einem oder mehreren Monomeren, ausgewählt aus Styrolmonomeren, Acrylnitril, Methacrylnitril und Alkylestern von Acrylsäure oder Methacrylsäure, wobei die Alkylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome aufweist, mit
- b) 0,5 bis 25%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymeren, einer ersten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure, eines Anhydrids und einer Mischung davon, und
- B) 0,5 bis 20 Gew.-Teile eines Additiv-Copolymeren aus 50 bis 95 Gew.-Teilen eines Alkylacrylats und/oder Alkylmethacrylats mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe mit 5 bis 50 Teilen eines zweiten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäureanhydrids oder einer Mischung davon.
Gemäß einem anderen Merkmal der vorliegenden Erfindung
besteht ein Verfahren zur Herstellung eines Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels
aus
- A) einer Emulsionspolymerisation von
- i) 50 bis 90 Teilen eines oder mehrerer Monomeren aus konjugiertem Diolefin und/oder Methacrylat und/ oder Alkylacrylat mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe unter Bildung eines kautschukartigen Kernpolymeren mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb -20°C,
- ii) einer anschließenden Polymerisation
von 10 bis 50 Teilen eines oder mehrerer
Monomerer auf das kautschukartige
Kernpolymere unter Bildung eines
oder mehrerer Schalen eines Polymeren,
wobei jede Schale von jeder
benachbarten Schale verschieden ist,
und wenigstens eine der Schalen ein
Copolymeres ist, das gebildet ist aus
einer Monomermischung aus einem oder
mehreren
- a) Monomeren, ausgewählt aus Styrolmonomeren, Acrylnitril, Methacrylnitril und Alkylestern von Acrylsäure oder Methacrylsäure, wobei die Alkylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome aufweist, mit
- b) 0,5 bis 25%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymeren, einer ersten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon, wobei eine Emulsion aus einem Kern/Schale-Polymeren gebildet wird,
- B) einer Emulsionscopolymerisation von
- i) 50 bis 95 Gew.-Teilen eines Alkylacrylats und/oder Alkylmethacrylats mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe mit
- ii) 5 bis 50 Teilen einer zweiten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon, unter Bildung einer Polymeremulsion eines Additivpolymeren, und
- C) in einer Kombination des Kern/Schale-Polymeren mit dem Additivpolymeren in der Weise, daß in dem Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel das Gewichtsverhältnis von Kern/Schale-Polymerem zu Additivcopolymerem 80 bis 99,5 : 20 bis 0,5 beträgt.
Wird ein erfindungsgemäßes Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
mit thermoplastischen Matrixpolymeren, beispielsweise
Polyamidmatrixpolymeren, vermischt, dann zeigen die
erhaltenen modifizierten Polymeren eine überraschende Verbesserung
der physikalischen Eigenschaften, beispielsweise
der Schlagfestigkeit, und besitzen auch eine verbesserte
Farbe, wobei der Glanz und die Verteilung des Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels
innerhalb der Polymermatrix
aufrechterhalten werden.
Gemäß einem anderen Merkmal der vorliegenden Erfindung
umfaßt eine schlagfestigkeitsmodifizierte thermoplastische
Masse ein thermoplastisches Polymeres, beispielsweise ein
Polyamid, und 5 bis 95%, vorzugsweise 5 bis 30%, eines
Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels, welches umfaßt:
- A) 80 bis 99,5 Gew.-Teile eines Kern/Schale-
Polymeren mit
- i) 50 bis 90 Teilen eines kautschukartigen Kernpolymeren, bestehend aus Einheiten aus einem konjugierten Diolefin und/oder Methacrylat und/oder Alkylacrylat mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe sowie mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb -20°C, und, umgebend den Kern,
- ii) ungefähr 10 bis ungefähr 50 Teilen
eines oder mehrerer Schalen aus einem
Polymeren, wobei jede Schale von
jeder benachbarten Schale verschieden
ist, und wenigstens eine der Schalen
ein Copolymeres ist aus
- a) einem oder mehreren Monomeren aus Styrolmonomeren, Acrylnitril, Methacrylnitril und Alkylestern von Acrylsäure oder Methacrylsäure, wobei die Alkylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält, mit
- b) ungefähr 0,5 bis ungefähr 25%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymeren, einer ersten copolymerisierbaren ungesättigten Säure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon, und
- B) 0,5 bis 20 Gew.-Teile eines Additivcopolymeren aus 50 bis 95 Gew.-Teilen eines Alkylacrylats und/oder Alkylmethacrylats mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe mit 5 bis 50 Teilen einer zweiten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon. Gemäß einem weiteren Merkmal der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von schlagfestigkeitsmodifizierten thermoplastischen Massen vorgesehen.
Ein anderer Vorteil besteht darin, daß das Additivpolymere,
falls es eine ausreichend hohe Glasübergangstemperatur
besitzt, die Isolation eines weichen kautschukreichen
Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels aus einer Emulsion,
Dispersion oder Lösung fördert.
Das Kern/Schale-Polymere und das Additivpolymere können
durch Schmelzvermischen, Mischen, gleichzeitiges
Sprühtrocknen sowie nach anderen bekannten Methoden
kombiniert werden. Beispielsweise kann eine Emulsion des
Kern/Schale-Polymeren und eine Emulsion des Additivpolymeren
zusammen vermischt werden und die Emulsionsmischung zum
Kombinieren des Kern/Schale-Polymeren mit dem
Additivpolymeren sprühgetrocknet werden. Ferner kann die
Emulsion des Additivpolymeren sprühgetrocknet werden und
dann kann die Emulsion des Kern/Schale-Polymeren
sprühgetrocknet werden, während das trockene Additivpolymere
zu dem Sprühtrockner zugesetzt wird, um das
Kern/Schale-Polymere mit dem Additivpolymeren zu
Kombinieren. Es ist auch möglich die Emulsion des
Kern/Schale-Polymeren und die Emulsion des Additivpolymeren
miteinander zu vermischen, die Emulsionsmischung zu koagulieren,
von flüchtigen Bestandteilen zu befreien und ein
Schmelzvermischen in einem koagulierenden Extruder unter Verflüchtigung
von flüssigen Bestandteilen zur Vereinigung des
Kern/Schale-Polymeren mit dem Additivpolymeren
durchzuführen. Die erhaltene Schmelzmischung kann als einer
oder mehrere Stränge aus dem Extruder extrudiert werden. Die
Stränge werden vorzugsweise zu Pellets zerschnitten.
Das Additivpolymere liegt in einer Menge von 0,5 bis 20
Gew.-% und vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-% und insbesondere 2
bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Kern/Schale-Polymeren und des Additivpolymeren, vor. Das
Additivpolymere weist wenigstens 50 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der zur Bildung des Copolymeren
copolymerisierten Monomeren, eines Alkylacrylats und/oder
Alkylmethacrylats, wobei die Alkylgruppe 1 bis 8
Kohlenstoffatome enthält, und 5 bis 50 Gew.-% einer zweiten
copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure auf.
Die zu verbessernden thermoplastischen Matrixpolymeren
können aus irgendeiner einer breiten Klasse von
thermoplastischen Harzen bestehen, die für eine
Extrusion, eine Wärmeverformung oder ein Spritzgießen zu
geeigneten Gegenständen geeignet sind. Bevorzugt werden
derartige Polymere, die eine relativ polare Natur besitzen
und funktionelle Gruppen in ihren Polymerketten aufweisen,
wie Ester und Amide. Besonders geeignet sind diejenigen
Harze, die kristallin sind und als niedrigviskose Schmelzen
verarbeitet werden, sowie diejenigen, die thermisch bei
einer längeren Verarbeitung unter hohen Scher- und Temperaturbedingungen
instabil sind. Eine noch bevorzugtere
Klasse von Polymeren ist diejenige, die als Konstruktionskunststoffe
bezeichnet wird, beispielsweise Polyester, wie
Poly(ethylenterephthalat) und Poly(butylenterephthalat),
sowie die Polyamide oder Nylons, wie Polycaprolactam und
Poly(hexamethylenadipamid). Besonders bevorzugt sind
diejenigen Thermoplasten mit einer reaktiven
Aminfunktionalität.
Unter dem Begriff "Polymeres" ist ein Hochpolymeres oder
Copolymeres zu verstehen, wobei das Copolymere ein
Copolymeres aus zwei oder mehreren Monomeren sein kann.
Werden Monomere in bezug auf ein Polymeres angegeben, dann
ist das Polymere das Produkt der Polymerisation der
angegebenen Monomeren, beispielsweise wird ein Copolymeres
aus Butadien und Styrol erzeugt durch Copolymerisation von
Butadienmonomerem und Styrolmonomerem.
Der Begriff "Kern/Schale-Polymeres" betrifft Polymerteilchen
mit einem Kern aus einem ersten Polymeren, das umgeben ist
von einer oder mehreren Schalen oder Schichten aus einem
Polymeren, wobei jedes Schalenpolymere von jeder
benachbarten Schale verschieden ist, die Teilchen durch eine
Vielstufenpolymerisation gebildet werden, so daß die Schale
oder die Schalen kovalent mit dem Kern und/oder mit
benachbarten Schalen verbunden sind.
Erfindungsgemäß kann das kautschukartige Kernpolymere ein
Homopolymeres oder Copolymeres sein. Das Kernpolymere kann
ein Homopolymeres aus einem konjugierten Diolefin,
Methacrylat oder Alkylacrylat mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen
in der Alkylgruppe bestehen. Wahlweise kann das Kernpolymere
ein Copolymeres sein. Beispielsweise kann das Kernpolymere
ein Copolymeres aus zwei oder mehreren der folgenden
Monomeren sein: einem konjugierten Diolefin, Methacrylat,
Alkylacrylat mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der
Alkylgruppe, Styrol und Acrylnitril. Unabhängig davon, ob
der Kern ein Homopolymeres oder Copolymeres ist, handelt es
sich um eine kautschukartige Masse mit einer
Glasübergangstemperatur (T g ) unterhalb -20°C. Gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung kann das Kernpolymere 5 bis 90 Gew.-%
eines konjugierten Diolefinpolymeren, beispielsweise
eines Polymeren von Butadien, Isopren, Chloropren oder
Dimethylbutadien, aufweisen, wobei das bevorzugte Diolefin
aus Butadien besteht. Dieses Kernpolymere ist vorzugsweise
ein Copolymeres des konjugierten Diolefins mit 10 bis 50
Gew.-Teilen eines Alkylacrylats, wobei die Alkylgruppe 2 bis
8 Kohlenstoffatome aufweist, wobei beispielsweise erwähnt
seien Butylacrylat oder 2-Ethylhexylacrylat, und wobei
Butylacrylat das bevorzugte Alkylacrylat ist.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann der Kern 50 bis 95% und vorzugsweise 70 bis
90% Methacrylat oder Alkylacrylat aufweisen, wobei die
Alkylgruppe 2 bis 8 Kohlenstoffatome enthält und
vorzugsweise aus Butyl besteht, wobei jedoch vorzugsweise
der Kern mit einem oder mehreren Monomeren copolymerisiert
ist, bestehend aus Styrol, alpha-Methylstyrol oder einem
(C₁-C₈-Alkyl)methacrylat.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann das Kernpolymere 70 bis 95 Teile eines
konjugierten Diolefins, beispielsweise Butadien,
copolymerisiert mit 5 bis 30 Teilen eines oder mehrerer
Monomerer von Styrol, Acrylnitril oder einem Alkylester von
Acrylsäure und einem Alkylester von Methacrylsäure, wobei
die Alkylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält, aufweisen.
Der Kern kann unter Verwendung von bekannten
Vernetzungsmethoden vernetzt sein. Der Kern kann auch in
oder ohne Gegenwart einer Vernetzung pfropfvernetzt sein,
wobei Pfropfvernetzungsmethoden in ähnlicher Weise bekannt
sind. Vernetzungs- oder Pfropfvernetzungsmonomere oder
Mischungen davon, die vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 5%
vorliegen, können mit dem Kernmonomeren copolymerisiert
werden. Die bevorzugten vernetzenden Monomeren sind
polyethylenisch ungesättigte, beispielsweise
polyfunktionelle Acrylate und Divinylbenzol, wobei das
bevorzugte pfropfvernetzende Monomere aus Allylmethacrylat
besteht.
Das Kernpolymere kann neben anderen Verfahren auf ein
"Saatpolymeres", ein vorgeformtes Latexpolymeres mit
gesteuerter Teilchengröße, aufpolymerisiert werden. Das
Saatpolymere kann kautschukartig sein, beispielsweise kann
es sich um eine Polybutadiensaat handeln, auf welche
beispielsweise Polybutylacrylat, das Kernpolymere,
aufpolymerisiert ist, oder es kann sich um eine harte Saat
handeln, d. h. ein Saatpolymeres mit einer
Glasübergangstemperatur von mehr als 20°C, auf welches das
kautschukartige Kernpolymere polymerisiert ist. Eine
Vernetzung des Saatpolymeren und/oder eine Aufpfropfung des
Saatpolymeren auf das Kernpolymere sind ebenfalls möglich.
Derartige Saatpolymerisationsmethoden sind bekannt (vgl.
beispielsweise die US-A 39 71 835).
Den Kern aus den Schlagfestigkeitsmodifizierungsmitteln
umgeben ein oder mehrere Schalen des Polymeren oder
Copolymeren, wobei jede Schale von jeder benachbarten
zusätzlichen Schale verschieden ist, und vorzugsweise jede
Schale von dem Kern verschieden ist. Wenigstens eine dieser
Schalen, vorzugsweise die äußere Schale, ist ein Copolymeres
aus Styrolmonomeren, beispielsweise Styrol oder
alpha-Methylstyrol, Acrylnitril, Methacrylnitril und/oder
einem Alkylacrylat oder Alkylmethacrylat, wobei die
Alkylgruppe 1 bis 8 und vorzugsweise 1 bis 4
Kohlenstoffatome aufweist, copolymerisiert mit 0,5 bis 25
Teilen, vorzugsweise 1 bis 15 Teilen, pro 100 Teile des
Copolymeren einer ersten copolymerisierbaren ungesättigten
Carbonsäure und/oder Anhydrids, vorzugsweise Methacrylsäure,
Acrylsäure, Itaconsäure, Methacryloxypropionsäure,
alpha-Methylenglutarsäure, 2-Methylen-5-methyladipinsäure,
saurem Acryloxyisopropylphthalat, saurem
Acryloxyethylsuccinat, 5-Methacryloxycapronsäure, 5-Acryloxycapronsäure
und/oder Acryloxypropionsäure, oder
verwandten Mers eine Acryloxypropionsäure der Formel
worin n 1 bis 5 ist. Vorzugsweise macht die erste copolymerisierbare
ungesättigte Carbonsäure und/oder das Anhydrid
nicht mehr als 25 Gew.-% des Schalepolymeren aus.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung enthält das Schalecopolymere wenigstens 60 Teile
Methylmethacrylat und 1 bis 15 Teile der ersten copolymerisierbaren
ungesättigten Säure.
Beliebige oder alle der Schalecopolymeren können in der
Weise vernetzt und/oder pfropfvernetzt sein, daß in das
Copolymere ein geeignetes vernetzendes Monomeres und/oder
pfropfvernetzendes Monomeres eingebracht wird, wobei
derartige Monomere bekannt sind. Ein bevorzugtes vernetztes
Monomeres ist Divinylbenzol. Das Schalepolymere wird
vorzugsweise auf das Kernpolymere aufgepfropft. Soll das
Schalepolymere auf das Kernpolymere aufgepfropft werden,
dann geschieht dies vorzugsweise durch Einmengen von 0,5 bis
5 Teilen eines geeigneten pfropfvernetzenden Monomeren pro
100 Teile des Schalepolymeren in das Kernpolymere.
Vorzugsweise werden 0,5 bis 5 Teile Allylmethacrylat pro 100
Teile des Schalepolymeren in das Kernpolymere eingebracht.
Die Kern/Schale-Polymere, die erfindungsgemäß verwendet
werden, müssen eine reaktive Säurefunktionalität in der
Schale besitzen, beispielsweise handelt es sich um solche
Kern/Schale-Polymere, die in den US-A 44 74 927, 45 84 344
und 36 68 274 beschrieben sind. Besonders bevorzugt werden
diejenigen Kern/Schale-Polymere, die in Emulsion auf der
Basis von Butadien/Styrol/Acrylnitril (ABS) und
Butadien/Styrol/Styrol/Methylmethacrylat (MBS) und
Butylacrylat/Methylmethacrylat hergestellt werden und eine
reaktive Säurefunktionalität in der Schale besitzen.
Das Additivpolymere gemäß vorliegender Erfindung ist ein
Copolymeres aus 50 bis 95 Gew.-Teilen eines Alkylacrylats
und/oder Alkylmethacrylats, wobei die Alkylgruppe 1 bis 8
Kohlenstoffatome aufweist, und 5 bis 50 Teilen, vorzugsweise
20 bis 40 Teilen, einer zweiten copolymerisierbaren ungesättigten
Carbonsäure, wie beispielsweise Acrylsäure und Methacrylsäure.
Diese zweite Säure kann die gleiche sein wie die
erste copolymerisierbare ungesättigte Carbonsäure, die in
die Schale des erfindungsgemäßen Kern/Schale-Polymeren
eingebracht wird oder davon verschieden sein. Das erhaltene
Additivpolymere ist vorzugsweise mit sowohl dem
Matrixpolymeren als auch dem Kern/Schale-Polymeren
verträglich oder damit mischbar, vorzugsweise mit der Schale
oder dem äußeren des Kern/Schale-Polymeren. Besonders
bevorzugt sind Copolymere aus Methylmethacrylat und Methacrylsäure.
Weitere Monomere können in dem Copolymeren
enthalten sein.
Das Molekulargewicht des Additivpolymeren kann nach
bekannten Methoden gesteuert werden, beispielsweise durch
Zugabe eines Kettenübertragungsmittels, beispielsweise eines
Mercaptans, zu der Polymerisationsmischung, um das Molekulargewicht
herabzusetzen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung ist das Additivpolymere ein Copolymeres aus
Methylmethacrylat, einem Alkylacrylat mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Kohlenstoffgruppe und Methacrylsäure.
Das Additivpolymere kann mit dem Kern/Schale-Polymeren nach
einer Vielzahl von Methoden kombiniert werden, beispielsweise
durch einfaches Vermischen, Schmelzvermischen, Überziehen
des Kern/Schale-Polymeren mit dem Additivpolymeren
durch Aufstäuben oder Trockenvermischen oder durch Coisolation
der zwei Polymeren aus einer gemischten Emulsion. Das
Additivpolymere kann getrennt getrocknet und einem Sprühtrockner
zugesetzt werden, während das Kern/Schale-Polymere
isoliert wird, wie aus der weiter oben angegebenen US-A
39 85 703 und 39 85 794 hervorgeht.
Wenn es auch vorzuziehen ist, daß die Additivpolymeremulsion
getrennt von der Kern/Schale-Polymeremulsion gebildet
wird, so ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht in dieser
Weise beschränkt. In den Beispielen erfolgen die
Kombinationen des Additivpolymeren und des Kern/Schale-Polymeren
gleichzeitig zusammen mit der späteren Emulsionspolymerisationsstufe.
Die Mischung aus Additivpolymerem und Kern/Schale-Polymerem
kann in Form eines Pulvers, eines Granulats oder von gemischten
Pellets vorliegen.
Ein Vorvermischen des Additivpolymeren mit dem Kern/Schale-Polymeren
vor dem Vermischem mit dem thermoplastischen
Matrixpolymeren wird bevorzugt, obwohl auch alle drei Komponenten
gleichzeitig vermischt werden können. Wahlweise kann
eine Mischung aus dem Additivpolymeren und dem Kern/Schale-Polymeren
mit einer kleinen Menge des thermoplastischen
Matrixpolymeren oder einem Polymeren, das mit dem thermoplastischen
Matrixpolymeren verträglich ist, hergestellt
werden. Diese letztere Mischung läßt sich leicht in das
thermoplastische Matrixpolymere einbringen.
Das Additivpolymere liegt in dem Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
in einer Menge von 0,5 bis 20 und vorzugsweise
0,1 bis 20 und insbesondere 0,1 bis 15 und in noch
bevorzugterer Weise 0,1 bis 5 Gew.-Teilen vor.
Die Menge des Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels, das in
dem thermoplastischen Polymeren vorgesehen ist, beispielsweise
umgesetzten Mischungen aus Nylon und Modifizierungsmittel,
schwankt zwischen 5 und 95%. Ein Beispiel für eine
zähe steife Polymermasse gemäß vorliegender Erfindung weist
Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel in Mengen von 5 bis 30 Gew.-%
des Matrixpolymeren auf. Das Additivpolymere ist in
das Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel in Mengen von 0,5
bis 15 Teilen und vorzugsweise 0,1 bis 5 Teilen, bezogen auf
das Gewicht, pro 100 Teile bezogen auf das Gewicht, des
Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels eingemengt. Die
Komponenten werden vermischt, beispielsweise können sie
trockenvermischt und einem plastifizierenden Extruder, einem
Banburymischer, einem Brabendermischer oder dergleichen zugeführt
werden. Die Endmischung kann zu Pellets für eine
weitere Verformung extrudiert oder direkt aus der Schmelze
zu einer Folie oder zu geformten Gegenständen verarbeitet
werden. Eine bevorzugte Verwendung der Mischung liegt in der
Herstellung von spritzgegossenen Gegenständen.
Wahlweise kann das Matrixpolymere in einer Menge von 5 bis
70 Gew.-% als Verstärkungspolymeres in der modifizierten
Mischung vorliegen.
Beim Verformen oder Extrudieren zu Testproben wird die
Schlagfestigkeit des Matrixpolymeren, welche das erfindungsgemäße
Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel enthält,
verbessert und die Zugfestigkeit, der Glanz und das Oberflächenaussehen
werden verbessert oder bleiben gleich.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
liegt in der Verwendung derartiger Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
zur Verbesserung der Schlagfestigkeit von
Nylons. Die Erfindung ist besonders geeignet für die Verbesserung
der Schlagfestigkeit von Nylon 6 und Nylon 66,
jedoch nicht darauf beschränkt. Besonders geeignete Kern/Schale-Polymere
sind diejenigen säurefunktionalisierten
Kern/Schale-Polymeren, die in der US-A 37 96 771 beschrieben
werden. Die Methoden der Synthese, Isolation und der
reaktiven Vermischung, die dort offenbart werden, werden
besonders bevorzugt.
Geeignete fertige Gegenstände, die aus thermoplastischen
Polymeren erzeugt werden, die erfindungsgemäß verbessert
worden sind, sind zähgemachte Folien und Formlinge für
Düsenbuchsen, Lager, Gehäuse, elektrische Werkzeuge,
Automobilteile und Schaltgehäuse.
In der vorstehend erwähnten US-A 36 68 274 wird die
Verwendung der dort beschriebenen Kern/Schale-Modifizierungsmittel,
gemischt mit anderen Modifizierungsmitteln oder
Elastomeren mit geringen Mengen an Nylon, zur Bildung eines
zähen elastomeren Materials beschrieben. Die Verwendung des
zusätzlichen Copolymeren gemäß vorliegender Erfindung ist
überraschend geeignet zur Beschleunigung einer schnellen
Homogenisation derartiger Mischungen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung (sofern
nicht anders angegeben ist, beziehen sich alle in der Beschreibung
und in den Ansprüchen angegebenen Mengenangaben
auf das Gewicht, während alle Reagentien eine gute kommerzielle
Qualität besitzen).
Diese Beispiel zeigt die Herstellung von Poly(methylmethacrylat-
co-methacrylsäure-co-butylacrylat)-Additivpolymerem
gemäß vorliegender Erfindung durch Emulsionspolymerisation.
Das Verhältnis von Methylmethacrylat (MMA) zu
Methacrylsäure (MMA) zu Butylacrylat (BA) beträgt 56,6/
38,3/5,1.
Eine Emulsion von Monomeren wird bei Zimmertemperatur durch
Verrühren unter Einsatz der folgenden Komponenten gebildet
entionisiertes Wasser304 Teile
Siponate DS-4, 23% Feststoffe
(Natriumdodecylbenzolsulfonat als Emulgiermittel)3,16 Teile Butylacrylat42 Teile Methylmethacrylat461 Teile Methacrylsäure5,3 Teile
(Natriumdodecylbenzolsulfonat als Emulgiermittel)3,16 Teile Butylacrylat42 Teile Methylmethacrylat461 Teile Methacrylsäure5,3 Teile
Die folgenden Lösungen werden getrennt hergestellt:
(A) Siponate DS-4, 23% Feststoffe1,92 Teile
Wasser11,5 Teile
(B) Natriumpersulfat3,5 Teile
Wasser60 Teile
(C) Siponate DS-4, 23% Feststoffe26,4 Teile
Wasser12 Teile
In ein geeignetes Reaktionsgefäß, das mit einem Rührer und
einer Einrichtung zur Einführung von Monomeremulsion und
Lösungen ausgerüstet ist und mit Inertgas gespült wird,
werden 1304 Teile entionisiertes Wasser eingefüllt. Das
Gefäß wird auf 80°C erhitzt. Die Lösung (A) wird unter
Rühren zugesetzt. Ein Teil (80,5 Teile, 10%) der Monomeremulsion
wird dem Gefäß unter Rühren zugesetzt, worauf sich
die Zugabe der Lösung (B) anschließt. Es erfolgt eine
exotherme Reaktion und die Temperatur wird bei 80 bis 82°C
gehalten. Zu der restlichen Monomeremulsion wird unter
kontinuierlichem Rühren die Lösung (C), 307 Teile Methacrylsäure
und 5 Teile Spülwasser zugesetzt. Die Emulsion
wird dann allmählich in das Gefäß mit einer Geschwindigkeit
von 40 Teilen pro 10 Minuten während 20 Minuten eingefüllt,
dann mit einer Geschwindigkeit von 85 Teilen
in 10 Minuten, bis die Zufuhr beendet ist. Die Temperatur
wird auf 82 bis 84°C durch den Rest dieser Beschickung gesteuert.
Wasser (20 Teile) wird dann zum Spülen der
Leitungen eingesetzt und die Reaktionsmischung wird weiter 30
Minuten lang gerührt, anschließend abgekühlt, auf einen
Feststoffgehalt von 30% eingestellt und filtriert. Die
Teilchengröße des erhaltenen Polymerprodukts beträgt 135 nm.
Diese Beispiele erläutern weitere Säure enthaltende Additivpolymere
gemäß vorliegender Erfindung.
Zur Herstellung der folgenden Zubereitungen mit geringem
Säuregehalt wird eine leicht modifizierte Version des Verfahrens
von Beispiel 1 angewendet. In einen ähnlichen
Reaktor, wie er in Beispiel 1 beschrieben worden ist, wird
die in der Tabelle I angegebene Menge Wasser gegeben. Die
Mischung wird dann mit Stickstoff gespült und auf 50°C
erhitzt, worauf die angegebene Menge der
Emulgiermittellösung zugesetzt wird. Eine kleine Menge einer
Monomer/Initiator-Mischung (C) wird zugesetzt, worauf sich
die Zugabe der Aktivatorlösung (D) anschließt. Nach 15
Minuten wird der Rest der Monomerbeschickung (E) während
einer zweistündigen Zeitspanne zugesetzt. Die Mischung wird
dann mit Wasser zur Einstellung des Feststoffgehalts
verdünnt und abgekühlt. Wird nachfolgend Emulgiermittel und
Wasser als in E vorliegend angegeben, dann ist die
Monomermischung voremulgiert.
Dieses Beispiel zeigt die Herstellung einer
Additivpolymeremulsion gemäß vorliegender Erfindung mit
einem niedrigeren Molekulargewicht (MMA/MAA/n-DDM =
70/30/6), wobei n-DDM für n-Dodecylmercaptan steht.
In ein geeignetes Reaktionsgefäß, das mit einem Rührer und
einer Einrichtung zur Beschickung einer Monomeremulsion
und von Lösungen ausgerüstet ist und mit Stickstoff gespült
wird, werden 803 Teile entionisiertes Wasser eingefüllt. Das
Gefäß wird auf 85°C erhitzt. Unter Rühren sowie unter Stickstoffspülung
werden 4,2 Teile Natriumpersulfat und 30 Teile
einer 10%igen Lösung von Siponate DS-4 zugesetzt. Eine Beschickung
aus 60 Teilen Siponate DS-4-Lösung wird dann eingeleitet
und während 2,5 Stunden zugeführt. Gleichzeitig wird
eine Beschickungsmischung aus Methylmethacrylat (420
Teilen), Methacrylsäure (180 Teilen) und n-Dodecylmercaptan
(36 Teilen) während einer dreistündigen Zeitspanne
zugeführt. Die Temperatur wird bei 85°C während dieser
Zugabe gehalten. Nach dem Abkühlen und dem Filtrieren werden
die Emulsionsfeststoffe zu 41,5% und der pH zu 2,05
ermittelt, während die durchschnittliche Teilchengröße
126 nm beträgt.
Diese Beispiele zeigen die Herstellung von Kern/Schale-Polymeren.
Die zur Herstellung der Kern/Schale-Polymeren angewendete
Methode ist diejenige der US-A 36 68 274.
Lösung (A):
Natriumformaldehydsulfoxylat4 Teile
entionisiertes Wasser196 Teile
Monomeremulsion (B):
Butylacrylat543,1 Teile
Butylenglykoldimethacrylat5,5 Teile
Siponate DS-4 (10%ige Lösung)4,4 Teile
entionisiertes Wasser138,6 Teile
Monomeremulsion (C):
Siponate DS-4, 10% Feststoffe3 Teile
Methylmethacrylat140,4 Teile
Butylacrylat7,2 Teile
Acryloxypropionsäure10,8 Teile
Stabilisatoremulsion (D):
Naugard PHR4 Teile
Irganox 10764 Teile
Siponate DS-4 (28%)6 Teile
entionisiertes Wasser6 Teile
Die Stabilisatoremulsion (D) wird nach folgenden Methoden
hergestellt:
- i) Naugard PHR (Nonylphenylphosphit, Uniroyal Chemical Co.) und Irganox 1076 (Octadecyl-3-(3′-5′-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat, Ciba-Geigy-Corp.) werden in einen Kolben eingefüllt.
- ii) Die Charge wird auf 70°C erhitzt.
- iii) Bei 55 bis 60°C wird mit dem Rühren mit 1000 Upm unter Verwendung eines Schnellmischers begonnen. Mit dieser Geschwindigkeit wird während des Restes des Verfahrens gerührt.
- iv) Es wird Siponate DS-4 (Alcolac Co.) zugesetzt und die Temperatur bei 70°C gehalten.
- v) Nach fünf Minuten wird entionisiertes Wasser zugesetzt.
- vi) Das Rühren wird 15 bis 20 Minuten fortgesetzt.
In ein geeignetes Reaktionsgefäß, das mit einem Rührer,
einer Einrichtung zum Zuführen von Emulsionen und Lösungen
sowie einer Einrichtung zum Spülen mit Stickstoff
ausgerüstet ist, werden folgende Bestandteile gegeben:
entionisiertes Wasser517 Teile
Saatemulsion22,6 Teile
SFS-Lösung A27,5 Teile
Die Saatemulsion ist ein Butylacrylat/Methylmethacrylat/
Methacrylsäure-Terpolymeres (BA/MMA/MAA = 52/46,7/1,3) mit
einem Feststoffgehalt von 45,6% und einer Teilchengröße von
100 nm.
Die Mischung wird unter Rühren auf 57 bis 59°C erhitzt,
während das Gefäß mit Stickstoff gespült wird. 73,1 Teile
(10%) der Monomeremulsion (B) werden zugesetzt, worauf sich
die Zugabe von 0,088 Teilen Cumolhydroperoxid (CHP)
anschließt. Es erfolgt eine exotherme Reaktion und die
Temperatur steigt auf ungefähr 64°C an. Die Monomeremulsion
und CHP werden, wie in der Tabelle II angegeben, zugesetzt
(die Zeiten werden von der Anfangszugabe des Monomeren an
gerechnet). Die Polymerisationswärme reicht dazu aus, die
Temperatur oberhalb 55°C ohne weiteres Erhitzen zu erhalten.
Nach der letzten exothermen Reaktion wird Wärme von außen
einwirkengelassen, um die Latextemperatur auf 80°C zu
erhöhen, und der Latex wird bei dieser Temperatur während
einer Stunde gehalten. Die zweite Stufe wird dann sofort und
direkt auf den vorerhitzten Kernlatex aufpolymerisiert.
Dem Latex werden 23,8 Teile Natriumformaldehydsulfoxylat
(SFS)-Lösung (A) zugegeben und die Monomeremulsion (C) wird
während einer Zeitspanne von einer Stunde zugesetzt, wobei die
Temperatur auf 80°C gehalten wird. Portionen (23,8 Teile)
der Lösung (A) werden 15, 30 und 45 Minuten nach Beginn der
Monomerzugabe zugesetzt.
Der erhaltene Latex wird in der Weise auf einen hohen Umsatz
gebracht, daß in 15 Minuten-Intervallen nach beendeter Monomerzugabe
6,0 Teile der Lösung (A) und 0,2 Teile eines
70%igen t-Butylhydroperoxids zugesetzt werden, während die
Temperatur auf 80°C gehalten wird. Die Stabilisatoremulsion
(D) (12 Teile) wird dann zugesetzt und die Reaktion abkühlengelassen.
Der fertige Polymerlatex liegt in einer Menge von
ungefähr 41% Feststoffen vor und besitzt eine Teilchengröße
von 350 bis 370 nm.
Die Tabelle zeigt die experimentellen Ergebnisse für in
doppelter Ausführung durchgeführte Herstellungen von
Kern/Schale-Polymeren.
Kern/Schale-Polymere mit verschiedenen Teilchengrößen lassen
sich leicht herstellen, indem die Saat- oder
Seifenkonzentration oder beide eingestellt werden.
Diese Beispiele zeigen Methoden zum Vermischen von Kern/
Schale-Polymeren mit den erfindungsgemäßen Additivpolymeren.
Das Sprühtrocknen ist die Umwandlung eines feuchten
Materials in eine getrocknete Einzelteilchenform,
beispielsweise in eine Form von Pulvern, Granultaten oder
Agglomeraten, durch Sprühen des Materials in ein heißes
trockenes Medium. Es ist ein kontinuierliches Einstufenteilchenverarbeitungsverfahren,
das dem Fachmann bekannt
ist. Einzelheiten des Verfahrens finden sich in "Spray
Drying Handbook", 3. Auflg., K. Masters, Herausgeber,
1972, John Wiley & Sons.
Zu 100 Gew.-Teilen des gemäß Beispiel 12 hergestellten
Kern/Schale-Polymerlatex werden 2,5 bis 10 Feststoffgewichtsteile
des Additivpolymeren gemäß vorliegender
Erfindung von Beispiel 1, wie in Tabelle IV angegeben,
zugegeben. Die Mischung wird 15 Minuten lang gerührt und
unter Bildung eines Pulvers unter Verwendung eines Niro
Atomizer Mobile Minor Spray Driers getrocknet. Die
Arbeitsbedingungen sind wie folgt:
Einlaßtemperatur:140°C
Auslaßtemperatur: 60°C
Die Beispiele in der Tabelle IV zeigen die Verbesserung der
Sprühtrocknung und der Schlagfestigkeit von Nylon 6, erhalten
durch Zugabe von verschiedenen Mengen des Additivs gemäß
vorliegender Erfindung zu dem Latex aus Kern/Schale-Polymeren.
Zu 100 Gew.-Teilen des sprühgetrockneten Kern/Schale-Polymeren
von Beispiel 12 wird die in der Tabelle V angegebene
Menge des getrennt sprühgetrockneten Additivpolymeren gemäß
vorliegender Erfindung zugesetzt. Die Mischung wird 30 Sekunden
in einem Waring-Mischer gerührt.
Die Beispiele in der Tabelle V zeigen die Wirkung auf die
Schlagfestigkeit einer Mischung aus Kern/Schale-Polymer und
Nylon 6 mit und ohne Additivpolymere gemäß vorliegender
Erfindung.
Die Izod-Kerbschlagfestigkeitsteststücke werden mit 30%
eines Modifizierungsmittels in Nylon 6 (Capron 8202)-Matrixpolymerem
unter Einhaltung eines zweimaligen Extrusionsdurchganges
in einem 2,5-cm-Killion-Einzelschneckenextruder vermischt.
Zu 100 Gew.-Teilen des sprühgetrockneten Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels
aus dem Kern/Schale-Polymeren, hergestellt
gemäß Beispiel 12, und 5% des Additivpolymeren gemäß
vorliegender Erfindung werden 0,4 bis 2,0 Teile Cab-O-Sil
(Siliciumdioxid) als weiteres das Fließen verbesserndes
Mittel entweder während oder nach dem Sprühtrocknen gegeben.
Die Tabelle VI zeigt die Wirkung des zugesetzten Cab-O-Sil-
Siliciumdioxids auf die Schlagfestigkeit.
Die Izod-Kerbschlagfestigkeit wird unter Verwendung von
Teststücken aus einem Nylon-6-Matrixpolymeren (Capron
8202), gemessen, das 30% Modifizierungsmittel enthält,
hergestellt unter Verwendung einer 2,5-cm-Killion-Einschneckenextrudervorrichtung,
die mit einer zweistufig
arbeitenden Schnecke versehen ist.
Diese Ergebnisse zeigen, daß geringe Mengen an Siliciumdioxid
(unterhalb 0,5%) nicht die Schlagfestigkeit verschlechtern.
Diese Beispiele erläutern die Verwendung der
erfindungsgemäßen Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel zur
Verbesserung der physikalischen Eigenschaften von Nylons.
Das sprühgetrocknete Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittelpulver
von Beispiel 16, das 5% des Additivpolymeren gemäß
vorliegender Erfindung enthält, wird durch einen 2,5-cm-
Killion-Einschneckenextruder mit 100 Upm bei 200 bis 230°C
extrudiert. Das Extrudat wird in einem kühlen Wasserbad
abgekühlt und dann pelletisiert. Diese Pellets können direkt
zur Mischextrusion mit Nylonkunststoffen ohne weiteres
Trocknen eingesetzt werden.
Mischungen aus dem Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel,
das 5% des Additivpolymeren gemäß vorliegender Erfindung
enthält, und Nylon 6 (Capron 8202) werden durch einen 2,5-cm-
Killion-Einschneckenextruder extrudiert; die Verweilzeit der
Mischungen in dem Extruder beträgt ungefähr zwei Minuten. Die
Extrusionsbedingungen sind nachstehend wie folgt angegeben:
2,5-cm-Killion-Einschneckenextruder mit einem LD/Verhältnis
von 24.
Zweistufen-vakuumbeaufschlagbare Schnecke mit einem Kompressionsverhältnis von 3,5 : 1
Einzelstrangdüse
Schneckengeschwindigkeit von 100 Upm (100 g/Minute Durchsatz)
Zweistufen-vakuumbeaufschlagbare Schnecke mit einem Kompressionsverhältnis von 3,5 : 1
Einzelstrangdüse
Schneckengeschwindigkeit von 100 Upm (100 g/Minute Durchsatz)
Beschickungszone:250°C
Kompressionszone:255°C
Dosierungszone:260°C
Düsentemperatur:260°C
Das Material wird über Nacht bei 65°C im Vakuum vor der
Extrusion getrocknet.
Die Vermischung erfolgt in einem doppelten Durchgang.
Die Zugabe des Additivpolymeren gemäß vorliegender Erfindung
zu der Mischung aus Kern/Schale-Polymerem und Nylon 6
(30/70) verbessert die Schlagfestigkeit sogar von
Mischungen, die mit nur einem Durchsatz durch einen Einschneckenextruder
hergestellt worden sind, wie die Tabelle
VII zeigt.
Eine Mischung aus einem Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel,
das ein Kern/Schale-Polymeres von Beispiel 12 und
5% des Additivpolymeren von Beispiel 1 gemäß vorliegender
Erfindung enthält, und Nylon 6 (Capron 8202) wird durch
einen Doppelschneckenmischextruder extrudiert; die
Verweilzeit der Mischung in dem Extruder beträgt ungefähr
4 Minuten. Die Extrusionsbedingungen sind wie folgt:
American Leistritz-Doppelschneckenextruder mit sich
gegenläufig drehenden Schnecken
Vakuum-Lüftungsstufe
Einstrangdüse
Schneckengeschwindigkeit von 90 U (80 Upm)
Vakuum-Lüftungsstufe
Einstrangdüse
Schneckengeschwindigkeit von 90 U (80 Upm)
Zone 2:240°C
Zone 3:250°C
Zone 4:250°C
Zone 5:250°C
Düsentemperatur:250°C
Das Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel wird pelletisiert
und unter Vakuum bei 65°C vor dem Vermischen mit
Nylon 6 getrocknet. Vermischen in einem Durchgang.
Die in einem einzigen Durchgang, die mit einer
doppelten Schnecke und einem doppelten Durchgang und mit
einer einzigen Schnecke vermischten Pellets aus Modifizierungsmittel
und Nylon 6 werden in einem Vakuumofen bei
65 bis 70°C über Nacht vor dem Verformen getrocknet. Die
Spritzgußbedingungen sind folgende:
Newbury-Spritzgußvorrichtung 30-RS, 28-g-Spritzgröße
Zylindertemperatur:255°C
Formtemperatur:99°C
Zykluszeit:45 Sekunden
Die spritzgegossenen Teile werden zur Charakterisierung und
Meßung der Schlagfestigkeit des modifizierten Polymeren
verwendet.
Die typischen Testergebnisse für modifiziertes Nylon 6
können mit denjenigen für nichtmodifiziertes Nylon 6 (Capron
8202) in der Tabelle VIII verwendet werden.
Eine Mischung aus einem Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel,
welches das Kern/Schale-Polymere von Beispiel 12 und
5% des Additivpolymeren von Beispiel 1 gemäß vorliegender
Erfindung enthält, und Nylon 6 (Capron 8202) wird zu
spritzgegossenen Teilen wie unter c) und d) vorstehend
beschrieben verformt.
Typische Testergebnisse für Nylon 6, das mit dem
vorstehenden Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel gemäß
vorliegender Erfindung modifiziert worden ist, werden mit
denjenigen von Nylon 6 verglichen, das mit Paraloid KR 725
modifiziert worden ist (einem Kern/Schale-Polymeren,
hergestellt gemäß der vorstehend erwähnten US-PS 36 68 274,
das eine höhere Menge an Säure in dem Polymeren enthält als
das Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel gemäß vorliegender
Erfindung und unter dem Warenzeichen "Paraloid" von der Rohm
and Haas Company, Philadelphia in den Handel gebracht wird),
wobei die Ergebnisse aus der folgenden Tabelle IX
hervorgehen.
Die Schlagfestigkeit, die durch das erfindungsgemäße Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
gegenüber Paraloid KR 725
entwickelt wird, ist überraschend, da zu erwarten war, daß
das reaktive Paraloid KR 725 mit mehr Säurefunktionalität
eine höhere Schlagfestigkeit in dem polaren Nylon erzeugen
würde.
Mischungen aus verschiedenen Konzentrationen der
Polymermasse der Beispiele 13 und 16 mit Nylon 6 (Akulon
N-223 D, Spritzgußgrad, von Akzo N. V.) werden in einem
co-routierenden Doppelschneckenextruder (Werner-Pfleiderer
ZSK 30) bei 253 bis 273°C hergestellt; die
Durchsatzgeschwindigkeiten variieren von 11 bis 22
kg/Stunde. Die erhaltenen Pellets werden erneut bei
ähnlichen Schmelztemperaturen aufgeschmolzen und erneut in
einer Form, die auf 70°C erhitzt worden ist, verformt. Die
Ergebnisse der physikalischen Eigenschaften, die beim Testen
der getrockneten geformten Proben erhalten werden, gehen aus
der Tabelle X hervor.
Die Mischungen der Beispiele 35 bis 41 werden wiederholt
hergestellt, wobei Nylon 66 (Akulon S-223 D, Spritzgußgrad,
von Akzo N. V.) als Matrixpolymeres verwendet wird. Die
Schmelztemperatur beträgt ungefähr 285°C und es werden
Durchsatzgeschwindigkeiten von 10 bis 22 kg/Stunde
eingehalten. Proben werden verformt und wie in den
Beispielen 35 bis 41 getestet.
Dieses Beispiel zeigt, daß das erfindungsgemäße Kerbschlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
zusammen aus der Emulsion
koaguliert, aufgeschmolzen und unter Bildung eines
pelletisierten Additivs zur Verbesserung der physikalischen
Eigenschaften von Nylon extrudiert werden kann. Eine
Mischung aus 100 Teilen (Feststoffgewicht) einer Emulsion
des Kern/Schale-Polymeren von Beispiel 12 und 5 Teilen
(Feststoffgewicht) einer Emulsion des Additivpolymeren des
Beispiels 1 kann einem Doppelschneckenextruder (Welding
Engineers), der unter Verflüchtigung flüssiger Bestandteile
arbeitet, gemäß der US-A 37 51 527 zugeführt und mit 1,0
Teilen einer verdünnten Lösung von Kalziumhypophosphit oder
Magnesiumsulfat koaguliert werden. Der Extruder arbeitet in
typischer Weise mit einer Temperatur der Koagulationszone
von 100°C, der Entwässerungszone von 160°C und der
Verflüchtigungszone von 200°C und ist mit einer Strangdüse
versehen. Der extrudierte Strang wird zu Pellets zur
Einmengung in das Nylon zerschnitten.
Als alternative Methode zur Einführung der Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
gemäß vorliegender Erfindung in
Nylonpolymere kann eine konzentrierte Mischung der Modifizierungsmittel
mit einem Nylonpolymeren hergestellt werden
und die konzentrierte Mischung anschließend dem
Nylonpolymeren zugesetzt werden. Dieses Beispiel erläutert
eine derartige Methode.
Nylon-6-Pellets können mit Pellets vermischt werden, die
gemäß Beispiel 47 in Gewichtsverhältnissen von 70/30,
80/20 und 90/10 hergestellt worden sind. Die Mischungen
können geschmolzen und zu Strängen unter Verwendung eines
American Leistritz-Doppelschneckenextruders bei einer
Schmelztemperatur von 225°C extrudiert werden, und die
Stränge können zu Pellets zerschnitten werden. Derartige
Pellets sind geeignet zum Vermischen mit Nylon, sie können
auch selbst in einer Newbury-Verformungsvorrichtung bei
einer Schmelztemperatur von 225°C, einer Formtemperatur von
120°C, einem Druck von 2800 kPa und einer Verformungszeit
von 36 Sekunden unter Bildung eines zähen flexiblen
Materials verformt werden.
Banbury, Brabender, Niro Atomizer, Capron Waring, Cab-O-Sil,
Newbury und Paraloid sind Warenzeichen.
Claims (11)
1. Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel, das zur Schlagfestigkeitsmodifizierung
von Polyamiden geeignet ist,
aus
- A) 80 bis 99,5 Gew.-Teilen eines Kern/Schale-
Polymeren mit
- i) 50 bis 90 Teilen eines kautschukartigen Kernpolymeren aus Einheiten eines konjugierten Diolefins und/ oder Methacrylats und/oder Alkylacrylats mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe mit einer Glasübergangstemperatur unter -20°C und, umgebend den Kern,
- ii) 10 bis 50 Teilen einer oder mehrerer
Schalen eines Polymeren, wobei jede
Schale von jeder benachbarten Schale
verschieden ist, und wenigstens
eine der Schalen ein Copolymeren ist
aus
- a) einem oder mehreren Monomeren, ausgewählt aus Styrolmonomeren, Acrylnitril, Methacrylnitril und Alkylestern von Acrylsäure oder Methacrylsäure, wobei die Alkylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome besitzt, mit
- b) 0,5 bis 25%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymeren, einer ersten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon, und
- B) 0,5 bis 20 Gew.-Teilen eines Additivcopolymeren aus 50 bis 95 Gew.-Teilen eines Alkylacrylats und/oder Alkylmethacrylats mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe mit 5 bis 50 Teilen einer zweiten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon.
2. Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kern/Schale-Polymere in
einer Menge von 80 bis 99 und vorzugsweise 90 bis 98
Gew.-Teilen und das Additivpolymere in einer Menge von
1 bis 20 und vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-Teilen vorliegt.
3. Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kernpolymere
ein Copolymeres aus ungefähr 50 bis 95 Teilen eines
konjugierten Diolefinmonomeren ist, copolymerisiert
mit 5 bis ungefähr 50 Teilen eines oder mehrerer
Monomerer aus Styrol, Acrylnitril, einem Alkylester
von Acrylsäure und einem Alkylester von Methacrylsäure,
wobei die Alkylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome
aufweist.
4. Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kernpolymere vernetzt ist.
5. Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste copolymerisierbare ungesättigte
Säure aus einem oder mehreren Monomeren von Acrylsäure,
Methacrylsäure, Itaconsäure, Methacryloxypropionsäure,
alpha-Methylenglutarsäure, 2-Methylen-5-
methyladipinsäure, saurem Acryloxyisopropylphthalat,
saurem Acryloxyethylsuccinat, 5-Methacryloxycapronsäure,
5-Acryloxycapronsäure und/oder Acryloxypropionsäure
oder verwandten Mers von Acryloxypropionsäure
der Formel
worin n 1 bis 5 ist, besteht.
6. Verfahren zur Herstellung eines Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels,
das für die Schlagfestigkeitsmodifizierung
von thermoplastischen Polymeren,
beispielsweise Polyamiden geeignet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß
- A) in Emulsion
- i) 50 bis 90 Teile eines oder mehrerer Monomerer aus einem konjugierten Diolefin und/oder einem Methacrylat und/oder einem Alkylacrylat mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe unter Bildung eines kautschukartigen Kernpolymeren mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb -20°C polymerisiert werden,
- ii) anschließend 10 bis 50 Teile
eines oder mehrerer Monomerer auf
das kautschukartige Kernpolymere
unter Bildung einer oder
mehrerer Polymerschalen aufpolymerisiert
werden, wobei
jede Schale von jeder benachbarten
Schale verschieden ist,
und wobei wenigstens eine Schale
ein Copolymeres ist, das aus
Monomermischung gebildet wird aus
einem oder mehreren
- a) Monomeren, ausgewählt aus Styrolmonomeren, Acrylnitril, Methacrylnitril und Alkylestern von Acrylsäure oder Methacrylsäure, wobei die Alkylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome besitzt, mit
- b) 0,5 bis 25%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymeren, einer ersten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon, wobei eine Emulsion des Kern/Schale- Polymeren gebildet wird,
- B) in Emulsion
- i) 50 bis 95 Gew.-Teile eines Alkylacrylats und/oder Alkylmethacrylats mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe mit
- ii) 5 bis 50 Teilen einer zweiten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon unter Bildung einer Polymeremulsion eines Additivpolymeren copolymerisiert werden, und
- C) das Kern/Schale-Polymere mit dem Additivpolymeren in der Weise kombiniert wird, daß das Gewichtsverhältnis des Kern/Schale- Polymeren zu dem Additivcopolymeren 80 bis 99,5 : 20 bis 0,5 beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Additivpolymere getrennt von dem Kern/Schale-Polymeren
gebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Additivpolymere und das Kern/Schale-Polymere in Gegenwart
des thermoplastischen Matrixpolymeren oder eines
Polymeren, das mit dem thermoplastischen Matrixpolymeren
verträglich ist, kombiniert werden.
9. Mit einem Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel modifizierte
thermoplastische Masse aus einem thermoplastischen
Matrixpolymeren, beispielsweise einem Polyamidpolymeren,
mit 5 bis 95%, vorzugsweise 5 bis 30%,
eines Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels aus
- A) 80 bis 99,5 Gew.-Teilen eines Kern/Schale-
Polymern mit
- i) 50 bis 90 Teilen eines kautschukartigen Kernpolymeren aus Einheiten aus einem konjugierten Diolefin und/ oder einem Methacrylat und/oder einem Alkylacrylat mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe mit einer Glasübergangstemperatur unterhalb -20°C und, umgebend den Kern,
- ii) ungefähr 10 bis ungefähr 50 Teilen
eines oder mehrerer Schalen aus
einem Polymeren, wobei jede Schale
von jeder benachbarten Schale verschieden
ist, und wobei wenigstens
eine der Schalen ein Copolymeres ist
aus
- a) einem oder mehreren Monomeren, ausgewählt aus der Styrolmonomeren, Acrylnitril, Methacrylnitril sowie Alkylestern von Acrylsäure oder Methacrylsäure, wobei die Alkylgruppe 1 bis 8 Kohlenstoffatome aufweist, mit
- b) ungefähr 0,5 bis ungefähr 25%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymeren, einer ersten copolymerisierbaren ungesättigten Säure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon, und
- B) 0,5 bis 20 Gew.-Teilen eines Additivcopolymeren aus 50 bis 95 Gew.-Teilen eines Alkylacrylats und/oder Alkylmethacrylats mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe mit 5 bis 50 Teilen einer zweiten copolymerisierbaren ungesättigten Carbonsäure, eines Anhydrids oder einer Mischung davon.
10. Mit einem Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel modifizierte
thermoplastische Masse nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
in einer Menge von 5 bis 30%, bezogen auf
das Gewicht, des Matrixpolymeren vorliegt und 0,1 bis
15 Gew.-Teile eines Additivpolymeren pro 100 Gew.-
Teile des Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittels
aufweist.
11. Verfahren zur Herstellung einer schlagfesten thermoplastischen
Masse gemäß Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schlagfestigkeitsmodifizierungsmittel
und das thermoplastische Matrixpolymere
trocken vermischt und einem weichmachenden Extruder,
einem Banbury-Mischer oder einem Brabender-Mischer
zur Bildung der schlagfesten thermoplastischen Masse
zugeführt werden.
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