DE3725321A1 - Verfahren zur oberflaechenbehandlung eines gegenstandes aus eisen oder einer eisenlegierung - Google Patents
Verfahren zur oberflaechenbehandlung eines gegenstandes aus eisen oder einer eisenlegierungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ober
flächenbehandlung, wodurch auf Gegenständen, die aus Eisen
oder einer Eisenlegierung bestehen, wie Gußformen, Spann
vorrichtungen, Werkzeuge und Maschinenteile, eine Karbo
nitridschicht von Vanadium (V) oder Chrom (Cr) gebildet
wird.
Es ist bekannt, daß, wenn eine Schicht eines Karbides,
Nitrides oder Karbonitrides von Vanadium oder Chrom auf der
Oberfläche eines Gegenstandes gebildet wird, der aus Eisen
oder einer Eisenlegierung besteht, hiederdurch verschiedene
Eigenschaften des Gegenstandes einschließlich dessen
Beständigkeit gegenüber Verschleiß, Festfressen, Oxidation
und Korrosion verbessert werden. Daher sind bereits eine
Vielzahl von Verfahren vorgeschlagen worden, die eine der
artige Oberflächenschicht bilden sollen.
Zum Beispiel schlagen die japanischen offengelegten
Patentanmeldungen 2 00 555/1982 und 1 97 264/1983 vor, einen
aus einer Eisenlegierung bestehenden Gegenstand in ein Bad
aus geschmolzenem Chlorid zu tauchen, um eine Chromkarbid
schicht auf dessen Oberfläche zu bilden. Die japanische
Patentschrift 24 697/1967 und das US-Patent
42 42 151 schlagen vor, ein aus einer Eisenlegierung beste
hendes Objekt zu nitrieren und zu chromieren, um auf dessen
Oberfläche eine Chromkarbonitrid-Schicht zu bilden.
Doch wird dabei all diesen Methoden der Gegenstand auf eine
Temperatur erhitzt, die höher ist als der A cl -Umwandlungs
punkt von Eisen, welcher ungefähr bei 700°C liegt. Diese
Hitze kann Spannungen in dem Gegenstand erzeugen, wodurch
dieser im Fall einer komplizierten Form Risse bekommt.
Darüber hinaus verschlechtert diese die Arbeitsbedingungen,
da die Behandlung bei hohen Temperaturen erfolgt.
Es wurden ebenfalls Verfahren vorgeschlagen, welche eine
niedrigere Temperatur als ungefähr 700°C verwenden. Dazu
gehören CVD (chemisches Aufdampfen), PACVD (chemisches Auf
dampfen mittels Plasma) und PVD (physikalisches Auf
dampfen), welche Halogenide von Vanadium und Chrom verwen
den, wie dies z. B. in den japanischen offengelegten
Patentanmeldungen 65 357/1980 und 1 54 563/1980 offenbart
wird. Diese Methoden können eine Oberflächenschicht bilden,
ohne thermisch bedingte Beeinträchtigungen in dem Ge
genstand hervorzurufen, da sie eine Heiztemperatur verwen
den, die niedriger liegt als der A cl -Umwandlungspunkt von
Eisen. Es ist jedoch bei all diesen Methoden schwierig,
eine Schicht mit gleichmäßiger Dicke zu bilden, die fest
auf der Oberfläche des Gegenstandes haftet. Sie erfordern
einen komplizierten Prozeß, welcher teuere Anlagen benötigt.
Darüber hinaus ist die Anwesenheit von Wasserstoff oder ei
nem reduzierten Druck erforderlich, wodurch der Wirkungs
grad des Prozesses gesenkt wird.
Von diesen Gegebenheiten ausgehend ist es Aufgabe der
Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, mit dem eine Schicht
des Karbonitrides von Vanadium und/oder Chrom gebildet
werden kann, welche fest auf der Oberfläche eines Ge
genstandes aus Eisen oder einer Eisenlegierung haftet und
das leistungsfähig ist bei Verwendung einer sehr einfachen
Anlage und die Erhitzung des Gegenstandes auf eine derart
niedrige Temperatur zuläßt, daß keine Thermospannungen entstehen.
Nach einem ersten Prinzip der Erfindung wird ein Verfahren
zur Oberflächenbehandlung eines Gegenstandes aus Eisen oder
einer Eisenlegierung geschaffen, bei dem Material her
gestellt wird, welches Vanadium und/oder Chrom beinhaltet
sowie ein Behandlungsmittel, welches ein Zyanid und/oder
ein Zyanat eines Alkalimetalles und/oder eine Erdalkalime
talles enthält, wobei der Gegenstand in Gegenwart des Ma
terials und des Behandlungsmittels auf eine Temperatur von
nicht mehr als 650°C erhitzt wird, so daß Vanadium und/oder
Chrom, Stickstoff und Kohlenstoff durch die Oberfläche des
Gegenstandes diffundieren können zur Bildung einer Ober
flächenschicht, bestehend aus den Karbonitriden von Vana
dium und/oder Chrom.
Nach einem zweiten Prinzip der Erfindung wird ein Verfahren
zur Oberflächenbehandlung eines Gegenstandes aus Eisen oder
einer Eisenlegierung geschaffen, bei dem ein Material her
gestellt wird, welches Vanadium und/oder Chrom beinhaltet
sowie ein Behandlungsmittel, welches ein Zyanid und/oder
ein Zyanat eines Alkalimetalles und/oder eines Erdalkalime
talles enthält und mindestens ein Element aus der Gruppe der
Chloride, Borfluoride, Fluoride, Oxide, Bromide, Iodide,
Karbonate, Nitrate und Borate der Alkalimetalle und Erdal
kalimetalle wobei der Gegenstand in Anwesenheit des Materi
als und des Behandlungsmittels auf eine Temperatur von
nicht mehr als 650°C erhitzt wird, so daß zumindest einer
der Stoffe Vanadium und Chrom, Stickstoff und Kohlenstoff
durch die Oberfläche des Gegenstandes zur Bildung einer
Oberflächenschicht diffundieren kann, welche aus Karbo
nitrid von Vanadium und/oder Chrom besteht.
Die Verwendung eines besonderen Behandlungsmittels erlaubt
die Bildung einer hervorragenden Oberflächenschicht bei
einer niedrigen Temperatur, welche nicht über 650°C hinaus
geht. Die Verwendung einer derart niedrigen Temperatur ver
hindert erheblich die Bildung irgendwelcher thermischer
Verformungen im Eisen oder der Eisenlegierung, aus dem bzw.
der der Gegenstand besteht, vereinfacht den Behandlungsvor
gang und verringert den Energieverbrauch beträchtlich. Da
die Schicht durch Diffusion gebildet ist, hat sie eine
starke Haftung, die nicht durch irgendwelche Karbid- oder
Nitridschichten erreicht werden kann, welche durch PVD
gebildet sind und keine Diffusion beinhalten. Sie hat eben
falls einen hohen Dichtegrad und eine praktisch ausrei
chende Dicke.
Diese und andere Ziele, Merkmale und Vorteile dieser Erfin
dung werden in der nachfolgenden Beschreibung und den
Zeichnungen weiter erläutert.
Fig. 1, 7 und 10 sind mikrofotografische Aufnahmen der
Vergrößerungen 1000, 400 und 400 die das Quer
schnittsgefüge von Oberflächenschichten darstellen,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren nach den
Beispielen 1, 3 bzw. 5 wie nachfolgend beschrieben
gebildet wurden; die
Fig. 2, 8, 9 und 11 zeigen Diagramme, in denen die
Ergebnisse von Untersuchungen dargestellt sind
die mittels eines Röntgenmikroanalysierer von den
Oberflächen von Eisenlegierungsgegenständen
erhalten wurden, die mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren gemäß den Beispielen 1, 3, 4 und 5
behandelt worden sind;
Fig. 3 ist ein Diagramm, welches die gemäß Beispiel 1
gebildete Dicke der Oberflächenschicht als Funktion
der Eintauchzeit darstellt; die
Fig. 4 und 12 sind mikrofotografische Aufnahmen der
Vergrößerung 400, die das Querschnittgefüge
von Oberflächenschichten darstellen, die nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend den
Beispielen 2 bzw. 8, wie nachfolgend beschrieben
hergestellt wurden; die
Fig. 5, 13, 14 und 15 sind Diagramme, die Ergebnisse
von Untersuchungen der Oberfläche von
Eisenlegierungsgegenständen darstellen, die
mittels eines Röntgenmikroanalysierers erhalten
wurden, wobei die Obrflächen nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren der Beispiele 2, 8,
14 bzw. 15 wie nachfolgend beschrieben, behandelt
worden waren, und
Fig. 6 ist ein Diagramm das die in Beispiel 2
gebildete Schichtdicke als Funktion der
Eintauchzeit darstellt.
Erfindungsgemäß wird eine Schicht auf der Oberfläche eines
aus Eisen oder einer Eisenlegierung bestehenden Gegenstan
des gebildet, welche aus dem Karbonitrid von Vanadium oder
Chrom oder beiden gebildet ist. Der Gegenstand kann aus
irgendeinem Kohlenstoff enthaltendem Werkstoff, wie z. B.,
Kohlenstoff oder Legierungsstählen, Gußeisen oder einer
gesinterten Eisenlegierung bestehen, oder aus irgendeinem
kohlenstoff-freien Werkstoff, beispielsweise Reineisen. Der
Werkstoff kann, muß jedoch nicht Stickstoff enthalten.
Der Gegenstand wird in Verbindung mit einem Vanadium oder
Chrom oder beides enthaltenden Material und einem Be
handlungsmittel gebracht. Durch gemeinsames Erhitzen
können Vanadium oder Chrom oder beides, Stickstoff und
Kohlenstoff durch die Oberfläche des Gegenstandes diffun
dieren, um eine Schicht zu bilden, die aus dem Karbonitrid
von Vanadium oder Chrom oder beidem besteht. Diese Schicht
setzt sich zusammen aus einer äußeren Schicht, die aus dem
Karbonitrid hauptsächlich von Vanadium oder Chrom oder bei
dem gebildet ist, und einer direkt unterhalb der äußeren
Schicht angeordneten inneren Schicht, die aus dem Karbo
nitrid von Eisen besteht. Eine Diffusionsschicht, die aus
einer festen Lösung von Stickstoff in Eisen besteht, ist,
direkt unterhalb der inneren Schicht gebildet.
Vanadium oder Chrom oder beides beinhaltendes Material wird
zur Bereitstellung von Vanadium oder Chrom oder beidem ver
wendet, welches durch die Oberfläche des Gegenstandes dif
fundiert. In diesem Zusammenhang ist es möglich, Metalle,
Legierungen oder Verbindungen hiervon zu verwenden.
Beispiele für Metalle schließen metallisches Vanadium oder
Chrom oder Legierungen davon ein, wie Ferrovanadium (Fe-V),
Ferrochrom (Fe-Cr). Beispiele für Verbindungen sind Chlo
ride, Fluoride und Oxide, wie beispielsweise VCl3, VF5,
V2O5, CrCl3, CrF6, Cr2O3 und K2CrO3. Eines oder mehrere
dieser Metalle oder Verbindungen werden verwendet. Aus
praktischen Gesichtspunkten wird die Verwendung metalli
schen Vanadiums, Chroms, Ferrovanadiums, Ferrochroms oder
einer Kombination hiervon bevorzugt.
Das Behandlungsmittel wird zur Bereitstellung von Stick
stoff und Kohlenstoff verwendet, welche durch die Oberflä
che des Gegenstandes diffundieren und als Mittel dienen,
die die Diffusion von Vanadium oder Chrom oder beidem
unterstützt. Es besteht aus einem oder mehreren der
Zyanide und Zyanate von Alkalimetallen und Erdalkalimetal
len (nachfolgend als erstes Behandlungsmittel bezeichnet).
Es ist ebenfalls möglich, eine Mischung des ersten
Behandlungsmittels mit einem oder mehreren Elementen aus
der Gruppe Chloride, Fluoride, Borfluoride, Oxide, Bromide,
Iodide, Karbonate, Nitrate und Borate der Alkalimetalle und
Erdalkalimetalle zu verwenden (nachfolgend als das zweite
Behandlungsmittel bezeichnet). Das erste Behandlungsmittel
liefert den Stickstoff und Kohlenstoff, die durch die Ober
fläche des Gegenstandes diffundieren. Falls benötigt, wird
das zweite Behandlungsmittel zur Steuerung des Schmelz
punktes, der Viskosität, der Verdampfung usw. des ersten
Behandlungsmittels und zur Verbesserung der Stabilität der
Behandlung verwendet.
Insbesondere kann das erste Behandlungsmittel beispiels
weise NaCN, KCN, NaCNO oder KCNO oder eine Mischung hieraus
sein. Das zweite Behandlungsmittel kann beispielsweise
NaCl, KCl, CaCl2, LiCl, NaF, KF, LiF, KBF4, Na2CO3, LiCO3,
KCO3, NaNO3 oder Na2O oder eine Mischung hieraus sein.
Wenn das Vanadium oder Chrom oder beides enthaltende
Material mit dem Behandlungsmittel vermengt wird, werden
vorzugsweise 0,5 bis 30 Gew.-% des Materials bezogen auf das
Gewicht des Behandlungsmittels verwendet. Eine Abweichung
von diesem Bereich erschwert die kontinuierliche Bildung
einer Oberflächenschicht. Die Bildung einer kontinuierli
chen Schicht scheint am einfachsten zu gehen, wenn die
Menge des verwendeten Materials etwa in der Mitte des ange
gebenen Bereichs liegt.
Es können verschiedene Heizverfahren für den zu behandeln
den Gegenstand zur Bildung der Oberflächenschicht zur An
wendung gelangen. Dazu gehört ein erstes Verfahren, welches
das Eintauchen in ein Salzschmelzbad beinhaltet, ein zwei
tes Verfahren, das Elektrolyse in einer Salzschmelze bein
haltet und ein drittes Verfahren, das die Anwendung einer
Paste vorsieht.
Bei dem ersten Verfahren wird das Behandlungsmittel zur
Bildung eines Salzschmelzbades geschmolzen und das Vanadium
und Chrom oder beides beinhaltende Material und der zu be
handelnde Gegenstand werden in die Salzschmelze getaucht.
Wenn das Vanadium oder Chrom oder beides beinhaltende Mate
rial in das geschmolzene Behandlungsmittel getaucht wird,
werden Vanadium oder Chrom oder beides darin aufgelöst. Das
einzutauchende Material kann beispielsweise in Form eines
Pulvers mit einer Partikelgröße von vorzugsweise unterhalb
einer Maschenzahl von 200 oder in Form einer dünnen Platte
sein. Alternativ dazu kann es ein Stab oder eine Platte
sein, die als Anode dienen, so daß eine anodische Auflösung
von Vanadium oder Chrom oder beidem in der Salzschmelze
stattfinden kann. Die Geschwindigkeit der Auflösung von
Vanadium oder Chrom oder beidem ist abhängig von Art und
Größe des verwendeten Materials. Daher ist es erforderlich,
das Salzschmelzbad zu altern, indem es für eine angemessene
Zeit bei oder in der Nähe einer vorbestimmten Behandlungs
temperatur gehalten wird, bevor der zu behandelnde Ge
genstand eingetaucht wird.
Die anodische Auflösung von Vanadium oder Chrom oder beidem
schreitet schnell voran und verbessert dadurch die Wirksam
keit der Behandlung. Sie hat darüber hinaus den Vorteil, daß
sich kein ungelöstes Material am Boden des Bades sammelt.
Der mit dem Salzschmelzbad gefüllte Behälter oder anderes
leitendes Material kann dabei als Kathode verwendet werden.
Wenn die Anode mit einer hohen Stromdichte betrieben wird,
schreitet die anodische Auflösung sehr schnell voran. Eine
relativ niedrige Stromdichte ist jedoch insoweit ausrei
chend, als zur Auflösung von Vanadium etc. eine Elektrolyse
nicht unbedingt erforderlich ist. Es ist praktisch ausrei
chend eine Stromdichte von 0,1 bis 0,8 A/cm2 zu verwenden.
Das gelöste Vanadium oder Chrom oder beides sowie der durch
das Behandlungsmittel gelieferte Stickstoff und Kohlenstoff
werden zur Bildung einer Schicht durch die Oberfläche des
Gegenstandes diffundiert, welche aus Karbonitrid von Vana
dium oder Chrom oder beidem besteht. Der mit der Salz
schmelze gefüllte Behälter kann z. B. aus Graphit oder Eisen
bestehen. Die Verwendung eines Stahlbehälters ist übli
cherweise ausreichend.
Entsprechend dem zweiten Verfahren wird das Vanadium oder
Chrom oder beides beinhaltendes Material in ein Salz
schmelzbad des Behandlungsmittels getaucht, so daß sich
Vanadium oder Chrom oder beides darin löst, und der zu
behandelnde Gegenstand wird als Kathode darin eingetaucht,
während der mit dem Salzschmelzbad gefüllte Behälter oder
anderes leitendes Material als Anode verwendet wird. Vana
dium etc. kann auf eine ähnliche Weise wie jede der beiden
in Verbindung mit dem ersten Verfahren oben beschriebenen
Verfahren gelöst werden. Alternativ dazu kann das Vanadium
oder Chrom oder beides beinhaltende Material auch als Anode
verwendet werden, während der zu behandelnde Gegenstand als
Kathode dient. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die
anodische Lösung von Vanadium oder Chrom oder beidem und
die Bildung einer Oberflächenschicht gleichzeitig erzielt
werden können. In jedem Fall kann die Kathode eine Strom
dichte von 2 A/cm2 oder niedriger haben. Praktisch geeignet
ist ein Bereich von 0,05 bis 1,0 A/cm2.
Sowohl das erste wie auch das zweite Verfahren kann entwe
der in normaler Luft oder in Anwesenheit einer Schutzgasat
mosphäre wie Stickstoff oder Argon durchgeführt werden.
Nach dem dritten Verfahren wird eine Paste aus einem Pul
vergemisch des Behandlungsmittels und des Vanadium oder
Chrom oder beides beinhaltenden Materials gebildet oder sie
wird aus einem Pulver gebildet, das durch Zermahlen eines
erstarrten Produktes des geschmolzenen Behandlungsmittels
mit darin gelöstem Vanadium oder Chrom oder beidem erhalten
worden ist. Der zu behandelnde Gegenstand wird mit der
Paste beschichtet und erhitzt.
Die Paste kann dadurch gebildet werden, daß zu dem Pulver
eine wäßrige Lösung von Dextrin, Glyzerin, Wasserglas,
Ethylenglykol, Alkohol etc. als Bindemittel zugegeben wird.
Die Paste wird auf die Oberfläche des Gegenstandes mit
einer Schichtdicke von mindestens 1 mm aufgetragen.
Anschließend wird der Gegenstand normalerweise in einen
Behälter gebracht und in einem Heizofen erhitzt. Es ist
normalerweise ausreichend den Gegenstand unter atmosphäri
schen Bedingungen zu erhitzen. Wenn jedoch eine Schutz
gasatmosphäre vorgesehen wird, ist es vorteilhafterweise
möglich, eine Schicht geringerer Dicke aufzutragen. Das
dritte Verfahren hat den Vorteil, daß nur an den vorher mit
Paste bestrichenen Teilen des Gegenstandes eine Oberflä
chenschicht gebildet wird. Das Pulver, aus dem die Paste
hergestellt wird, kann eine durch ein Sieb einer Maschen
zahl von 100 bestimmte Partikelgröße haben. Die Verwendung
von etwas gröberem oder feinerem Pulver dürfte jedoch keine
erheblichen Probleme mit sich bringen.
Nach der Erfindung ist es wichtig, daß die Heiztemperatur
nicht 650°C überschreitet, so daß gewährleistet ist, daß
sich im wesentlichen keine Verformung in dem Substrat, d. h.
im Eisen oder der Eisenlegierung, aus dem bzw. der der zu
beschichtende Gegenstand besteht, entwickelt. Andererseits
ist es jedoch wünschenswert, keine niedrigere Temperatur
als 450°C anzuwenden. Wenn niedrigere Temperaturen als
450°C zur Anwendung gelangen, kann die Oberflächenschicht
nur sehr langsam gebildet werden. Praktisch ist es daher
wünschenswert, eine Temperatur zwischen 500°C und 600°C zu
wählen, die üblicherweise innerhalb der zur Hochtemperatur-
Temperung von Matrizen-Stählen oder zur Temperung von
Baustählen verwendeten Temperaturen liegt.
Bei einer längeren Behandlungszeit wird sich eine dickere
Oberflächenschicht ergeben. Auch wird bei längerer Zeit die
Oberflächenschicht einen höheren Gehalt an Vanadium oder
Chrom oder beiden bis zu einer bestimmten Zeitdauer aufwei
sen. Daher hängt die Dauer der zu wählenden Behandlungszeit
ab von der gewünschten Dicke der zu bildenden Oberflächen
schicht oder des gewünschten Gehaltes an Vanadium oder Chrom
oder beidem. Sie liegt normalerweise im Bereich zwischen
einer und 50 Stunden.
Im Hinblick auf die Dicke der Oberflächenschicht ist es
praktisch sinnvoll, wenn die Gesamtdicke zwischen 3 und 15
Mikrometer liegt und die äußere Schicht eine Dicke zwischen
1 und 10 Mikrometer hat. Eine Oberflächenschicht mit einer
größeren Dicke dürfte eine Verminderung der Zähigkeit des
Substrates mit sich bringen.
Die Erfinder dieser Erfindung sind sich bisher nicht sicher
über den Mechanismus aufgrund dessen mittels dieser Erfin
dung die Bildung einer Oberflächenschicht aus Karbonitrid
von Vanadium oder Chrom oder beidem erzielt werden kann.
Das folgende ist daher eine Annahme basierend auf den Er
gebnissen ihrer mittels Röntgenbeugung und mittels einem
Röntgenmikroanalysierers durchgeführten Analysen und ihren
Studien über die Beziehungen zwischen der Zeitdauer der Be
handlung und der Dicke der gebildeten Schicht. In der nach
folgenden Beschreibung werden die Buchstaben "m", "n", "o"
und "p" als Indizes zur Darstellung verschiedener Ziffern
verwendet.
Stickstoff (N) und Kohlenstoff (C) diffundieren in die
Oberfläche des aus Eisen oder einer Eisenlegierung bestehenden
Gegenstandes und reagieren mit Eisen (Fe) zur Bildung einer
Nitridschicht, die dargestellt werden kann als Fe m (C, N) n .
Dieses Nitrid beinhaltet Kohlenstoff (C) oder Stickstoff
(N), den der Gegenstand ursprünglich enthielt. Eine feste
Lösung von Stickstoff, die als Fe-N dargestellt werden
kann, bildet sich direkt unter der Nitridschicht. Diese
Reaktionen schreiten allmählich von der Oberfläche in das
Innere des Gegenstandes fort.
Der Diffusion von Stickstoff und Kohlenstoff folgt sofort
die Diffusion von z. B. Vanadium (V) in die Nitridschicht
und diese beiden Arten der Diffusion schreiten gemeinsam
voran. Die letztgenannte Diffusion ist eine Reaktion, die
eine Ersetzung des Fe im Fe m (C, N) n bewirkt und hierbei das
Nitrid zu (V, Fe) o (C, N) p umwandelt. Diese Reaktion schrei
tet ebenfalls allmählich von der Oberfläche in das Innere
des Gegenstandes fort. Diese Schicht von (V, Fe) o (C, N) p
besitzt einen äußeren Flächenbereich, in dessen Richtung der
Anteil an Vanadium groß erscheint und einen inneren, das
Substrat berührenden Flächenbereich, in dessen Richtung der
Anteil an Eisen groß erscheint. Daher mag es in manchen
Fällen angemessener erscheinen, die Schicht als eine
Schicht aus V o (C, N) p zu bezeichnen, insoweit der äußere
Flächenbereich nur eine sehr geringe Menge an Eisen ent
hält.
In jedem Fall besteht die gebildete Oberflächenschicht aus
einer äußeren Schicht aus (V, Fe) o (C, N) p und einer inneren
Schicht aus Fe m (C, N) n . Darüber hinaus ist es auch möglich,
daß weitere Reaktionen zur Bildung einer Verbindung aus
zumindest einem der Elemente V und Cr und N, oder zumindest
einem der Elemente V und Cr, N und C auf der Oberfläche des
Substrates stattfinden. Die Dicke der äußeren und inneren
Schichten, die Dicke der aus einer festen Lösung von Eisen
und Stickstoff gebildeten Schicht, das Verhältnis ihrer
Dicken und ihrer chemischen Zusammensetzung hängen ab von
dem verwendeten Substrat, der Temperatur und Dauer der Be
handlung, dem verwendeten Behandlungsmittel und dem
Mischungsverhältnis der für das Behandlungsmittel verwende
ten Substanzen. Genauso verhält es sich in Fällen, wo Chrom
oder Vanadium und Chrom eingesetzt werden.
Die Erfinder dieser Erfindung haben bereits zuvor ein Verfah
ren vorgeschlagen, bei dem die Oberfläche eines aus einer
Eisenlegierung bestehenden Gegenstandes behandelt wird.
Dabei wird hierauf eine Schicht gebildet, die aus dem
Nitrid oder Karbonitrid eines der Elemente der Gruppe Va
des Periodensystemes oder aus Chrom besteht. Dieses Verfah
ren ist Gegenstand unserer PCT-Anmeldung 00 287 (US-An
meldung 23 862, Japanische Patentanmeldung
1 31 556/1985 und 1 78 781/1985). Dieses Verfahren besteht not
wendigerweise aus zwei Behandlungsstufen. Der Gegenstand
wird zunächst einer Nitrierbehandlung unterzogen, so daß
sich eine nitrierte Schicht auf der Oberfläche des Gegen
standes bilden kann, die aus einer Verbindung von Eisen und
Stickstoff, oder Eisen, Kohlenstoff und Stickstoff besteht.
Daraufhin wird der Gegenstand mit einem ein Element der
Gruppe Va des Periodensystems oder Chrom enthaltenden Mate
rial und einem Behandlungsmittel in Zusammenhang gebracht,
wobei letzteres aus einem oder mehreren Elementen der
Gruppe. Chloride, Fluoride, Borfluoride, Oxide, Bromide,
Iodide, Karbonate, Nitrate, und Borate der Alkalimetalle
und Erdalkalimetalle oder aus einem oder beiden Elemente
der Gruppe Ammoniumhalogenid und Metallhalogenid besteht.
Dann werden diese zusammen bei einer Temperatur von nicht
mehr als 580°C erhitzt, so daß das Element der Va Gruppe
oder Chrom in die nitrierte Schicht zur Bildung einer Ober
flächenschicht auf dem Gegenstand diffundieren kann, um
eine Schicht aus dem Nitrid oder Karbonitrid des Elementes
der Va Gruppe oder Chrom zu bilden.
Dieses ältere Verfahren und das erfindungsgemäße Verfahren
sind in der Beziehung einander ähnlich, daß sie beide eine
Oberflächenschicht aus dem Karbonitrid von Vanadium oder
Chrom dadurch bilden können, daß ein Salzbad oder ein Pro
zeß mit einer Paste bei einer ausreichend niedrigen Tempe
ratur angewendet wird, so daß die Bildung von thermischen
Verformungen in dem Gegenstand im wesentlichen vermieden
wird. Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich jedoch
von dem vorbekannten Verfahren in etlichen erheblichen
Punkten, unter anderem in den folgenden:
Das ältere Verfahren beinhaltet einen ersten Verfahrens
schritt, durch welchen eine aus einer Verbindung von Eisen
und Stickstoff, oder Eisen, Kohlenstoff und Stickstoff be
stehende nitrierte Schicht gebildet wird. In einem zweiten
Verfahrensschritt wird das Eisen in der nitrierten Schicht
durch ein Element der Gruppe Va oder Chrom zur Bildung
einer Schicht ersetzt, die aus dem Nitrid oder Karbonitrid
des Elementes der Gruppe Va oder Chrom besteht. Daher hat
die letztendlich erhältliche Schicht lediglich eine maxi
male Dicke, die der Dicke der im ersten Verfahrensschritt
gebildeten nitrierten Schicht entspricht. Mit anderen Wor
ten wird die Dicke der Oberflächenschicht durch den ersten
Verfahrensschritt vorgegeben.
Nach der vorliegenden Erfindung ist jedoch die Bildung
einer Oberflächenschicht möglich, deren äußerer Teil aufge
baut ist aus einem Karbonitrid, das im wesentlichen aus Va
nadium oder Chrom oder aus beiden besteht und deren innerer
Teil aus einem Eisenkarbonitrid aufgebaut ist, wobei die Dicke
im wesentlichen proportional zur Quadratwurzel der Be
handlungsdauer wächst, wie bei der Beschreibung der
Beispiele zu sehen sein wird.
Die Produkte beider Verfahren unterscheiden sich erheblich
in der Zähigkeit, obwohl keine großen Unterschiede hin
sichtlich der Oberflächenhärte, dem Verschleiß oder dem
Widerstand gegen Fressen bestehen.
Bei einer Nitrierbehandlung ist es allgemein üblich, die
Bildung einer Schicht irgendeiner Verbindung auf der Ober
fläche des Gegenstandes zu verhindern, um nicht dessen Zä
higkeit zu vermindern. Bei dem älterem Verfahren ist es je
doch wesentlich, eine Schicht einer Verbindung zu bil
den, die eine große Dicke aufweist. Dies bewirkt notwendi
gerweise die Bildung einer Schicht aus einer festen Lösung
von Eisen und Stickstoff, welche ebenfalls eine große Dicke
aufweist. Die Anwesenheit einer großen Menge Stickstoff in
der festen Lösung ergibt sich aus den Ergebnissen von Ana
lysen durch Röntgenmikroanalysierer, welche detaillierter
in der Beschreibung der Beispiele angegeben werden. Das
Vorhandensein dieser Schichten hat eine negativen Einfluß
auf die Zähigkeit des Substrates.
Wie in der Beschreibung der Beispiele dargelegt werden
wird, hat auf der anderen Seite das Produkt der erfindungs
gemäßen Behandlung einen weit geringeren Gehalt an Stick
stoff, welcher eine feste Lösung mit dem Eisen in dem Sub
strat bildet und weist eine bei weitem geringere Dicke der
Schicht einer solchen festen Lösung auf. Daher hat es
offensichtlich eine höhere Zähigkeit als irgendein Produkt
das nach dem älteren Verfahren behandelt worden ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren, das in einem einzigen Ver
fahrensschritt eine Oberflächenschicht bildet, ist
leistungsfähiger als das ältere Verfahren, welches zwei
verschiedene Behandlungsschritte benötigt. Darüber hinaus
kann das erfindungsgemäße Verfahren mit einer geringeren
Anzahl von Einrichtungen ausgeführt werden, da es nur einen
einzigen Behandlungsschritt benötigt.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine
Anzahl von Beispielen genauer beschrieben.
Ein hitzebeständiger Behälter, der eine Mischung aus 53
Gew.-% NaCNO, 12 Gew.-% KCl und 35 Gew.-% CaCl2 enthielt,
wurde in einem elektrischen Ofen unter atmosphärischen
Bedingungen erhitzt, wodurch ein geschmolzenes Salzbad mit
einer Temperatur von 570°C erhalten wurde. Ein Pulver aus
Ferrovanadium (Fe-V; JIS FV1) mit einer Patikelgröße un
terhalb der Maschenzahl 100 wurde dem geschmolzenen Salzbad
zugegeben, bis es 15 Gew.-% des geschmolzenen Salzbades
ausmachte. Eine Vielzahl von Proben des zu behandelnden
Materials wurden in die Salzbadschmelze getaucht, und nach
dem sie dort für eine Zeit zwischen einer und 50 Stunden
gehalten wurden, herausgenommen und mittels Luft gekühlt.
Die Proben waren runde Stäbe eines JIS-SKH 51 Hochgeschwin
digkeitswerkzeugstahls mit einem Durchmesser von 6 mm und
einer Länge von 20 mm. Jede Probe wurde zur Freilegung
einer Querschnittsfläche geschliffen, nachdem das anhaf
tende Badmaterial von der Probe weggewaschen worden war und
die Querschnittsstruktur der gebildeten Oberflächenschicht
wurde im Mikroskop untersucht.
Fig. 1 ist eine mikrofotografische Aufnahme der Vergröße
rung 1000 und zeigt beispielsweise die Querschnittsstruktur
einer Oberflächenschicht, die nach einer achtstündigen
Tauchbehandlung gebildet worden war. Es ist eine Schicht
mit einer glatten Oberfläche, die zusammengesetzt ist aus
einer inneren und einer äußeren Schicht. Die Querschnitts
struktur der Probe wurde mittels eines Röntgenmikroanaly
sierers analysiert. Die Ergebnisse sind in Fig. 2 gezeigt.
Sowohl Stickstoff und Kohlenstoff als auch Vanadium und
Eisen wurden in der Oberflächenschicht gefunden. In der
äußeren Schicht wurden mehr Vanadium und Stickstoff gefun
den, während in der inneren Schicht mehr Eisen und Kohlen
stoff anzutreffen waren. Nur ein sehr geringer Anteil einer
festen Lösung aus Stickstoff wurde in dem Substrat direkt
unterhalb der Oberflächenschicht gefunden. Die Analyse der
Schicht durch ihre äußere Fläche zeigte einen Anteil von
ungefähr 50% Vanadium an. Die Analyse der Schicht mittels
Röntgenbeugung zeigte Beugungsmuster entsprechend denen von
VC, VN und Fe3C. Daher war es klar, daß die innere Schicht
eine Schicht von Eisenkarbonitrid, ausgedrückt als Fe m (C,
N) n , war, während die äußere Schicht eine Schicht des Kar
bonitrides aus Vanadium und Eisen, ausgedrückt als (V,
Fe) o (C, N) p , war.
Die vier Beispiele, die unter Anwendung vier verschiedener
Eintauchzeiten im Bereich zwischen einer und 50 Stunden
behandelt worden waren, wurden auf ihre jeweilige Quer
schnittsstruktur hin untersucht, wobei die Dicke der Ober
flächenschicht einer jeden Probe ermittelt wurde. Die
Ergebnisse sind in Fig. 3 zu sehen. In Fig. 3 zeigt die
Kurve A die Gesamtdicke aus der inneren Schicht Fe m (C, N) n
und der äußeren Schicht (V, Fe) o (C, N) p , während die Kurve
B lediglich die Dicke der äußeren Schicht zeigt. Es wurde
herausgefunden, daß sowohl die Gesamtdicke aus der inneren
und der äußeren Schicht als auch die Dicke der äußeren
Schicht im wesentlichen proportional zur Quadratwurzel der
Eintauchzeit zunehmen.
Die Oberflächenschicht jeder Probe wurden einem Schältest
unterzogen. Dieser wurde durch Anwendung eines Rockwell-
Härteprüfers und durch Fallenlassen einer Prüfspitze unter
den bei einem "C-scale-Test" angewandten Bedinungen durch
geführt um zu sehen, was in der Umgebung der Einkerbung
passieren würde. Ungefähr 10 Risse traten in der Oberflä
chenschicht radial zur Einkerbung auf, offensichtlich auf
grund der auf die Schicht wirkenden Zugspannung als sich
das Substrat um die Einkerbung ausbeulte. Jedoch blätterte
die Schicht nicht ab, sondern zeigte ein ausreichend hohes
Haftvermögen. Zu Vergleichszwecken wurde ein ähnlicher Test
für eine TiN-Schicht durchgeführt, die mittels Ionenbe
schichtung gebildet worden war. Das Ergebnis war die voll
ständige Ablösung eines ringförmigen Schichtbereiches, der
die Einkerbung umgab. Ein ähnlicher Test wurde auch für
eine Schicht aus VC durchgeführt, die mittels einer Salz
schmelze bei einer Temperatur von 1000°C gebildet worden
war. Als Ergebnis zeigten sich Risse, die denen ähnlich
waren, welche auf den Proben dieser Erfindung zu sehen
waren.
Oberflächenschichten wurden auf einer Vielzahl von Proben
durch Wiederholung des Vorgehens von Beispiel 1 gebildet,
mit der Ausnahme, daß anstelle des Ferrovanadiumpulvers ein
Pulver aus metallischem Chrom benutzt wurde. Jede Probe
wurde zur Freilegung einer Querschnittsfläche geschliffen,
nach dem noch anhaftendes Badmaterial weggewaschen worden
war, und die Querschnittstruktur dieser Oberflächenschicht
wurde im Mikroskop untersucht.
Fig. 4 ist eine mikrofotografische Aufnahme der Vergröße
rung 400 und zeigt beispielsweise die Querschnittstruktur
einer Oberflächenschicht, die durch eine achtstündige Ein
tauchbehandlung gebildet wurde. Es war eine einzige Schicht
mit einer glatten Oberfläche. Die Querschnittsstruktur die
ser Probe wurde durch einen Röntgenmikroanalysierer analy
siert. Die Ergebnisse sind in Fig. 5 gezeigt. Sowohl Stick
stoff und Kohlenstoff als auch Chrom und Eisen wurden in
der Schicht gefunden. Eine Schicht aus einer festen Lösung
von Stickstoff und Kohlenstoff mit Eisen wurde direkt
unterhalb der Oberflächenschicht gefunden, enthielt
jedoch nur eine sehr geringe Menge von Stickstoff, wie dies
auch bei allen anderen Beispielen dieser Erfindung der Fall
war. Die Analyse dieser Oberflächenschicht durch ihre
äußere Fläche zeigte einen Anteil von ungefähr 60% Chrom
an. Die Analyse der Schicht mittels Röntgenbeugung zeigte
Beugemuster entsprechend denen von CrN, Cr2N und Fe3C.
Offensichtlich war dies eine Schicht des Karbonitrides von
Chrom und Eisen, welche aus einer Mischung hauptsächlich
aus CrN, Cr2N und Fe3C bestand.
Die vier Proben, die behandelt worden waren unter Anwendung
vier verschiedener Eintauchzeiten im Bereich von einer bis
50 Stunden wurden im Hinblick auf ihre Querschnittsgefüge
untersucht, wobei die Dicke der Oberflächenschicht jeder
Probe bestimmt wurde. Die Ergebnisse sind in Fig. 6 darge
stellt. Es wurde festgestellt, daß die Dicke der Schicht im
wesentlichen proportional zur Wurzel der Länge der Ein
tauchzeit anwächst.
Die Oberflächenschicht jeder Probe wurde einem Schältest
zur Bestimmung des Haftvermögens unterworfen. Der Schältest
wurde durch Anwendung eines Rockwell-Härteprüfers und durch
Fallenlassen einer Prüfspitze unter den bei einem "C-scale
text" angewandten Bedingungen durchgeführt, um festzustel
len, was in der Umgebung der Einkerbung passieren würde.
Ungefähr 10 Risse traten in der Oberflächenschicht radial
zur Einkerbung auf, offensichtlich aufgrund der auf die
Schicht wirkenden Zugspannung als sich das Substrat um die
Einkerbung ausbeulte. Jedoch blätterte die Schicht nicht
ab, sondern zeigte ein ausreichend hohes Haftvermögen. Zu
Vergleichszwecken wurd ein ähnlicher Test für eine TiN-
Schicht durchgeführt, die mittels einer Ionenbeschichtung
gebildet worden war. Das Ergebnis war die vollständige Ab
lösung eines ringförmigen Schichtbereiches um die Einker
bung.
Ein hitzbeständiger Behälter, der eine Mischung aus 57
Gew.-% NaCNO, 13 Gew.-% NaCN, 9 Gew.-% NaCl und 21 Gew.-%
CaCl2 enthielt wurde in einem elektrischen Ofen unter atmosphä
rischen Bedingungen erhitzt, wodurch ein geschmolzenes
Salzbad mit einer Temperatur von 550°C erhalten wurde. Ein
Pulver aus VCl3 einer Partikelgröße unterhalb der Maschen
zahl 320 wurde dem geschmolzenen Salzbad zugegeben bis es
15 Gew.-% des geschmolzenen Salzbades ausmachte. Eine Rund
stabprobe aus JIS-S45C Kohlenstoffstahl mit einem Durchmes
ser von 8 mm und einer Länge von 20 mm wurde in Salz
schmelze getaucht. Nach 8 Stunden wurde sie herausgenommen
und mittels Luft gekühlt.
Fig. 7 ist eine mikrofotografische Aufnahme der Vergröße
rung 400 und zeigt die Querschnittsstruktur der Probe. Die
gebildete Oberflächenschicht bestand aus einer Doppel
schicht, ähnlich der nach Beispiel 1 erhaltenen. Die
Schichtanalyse mittels Röntgenbeugung und durch einen Rönt
genmikroanalysierer deuten an, daß diese aus einer inne
ren Schicht aus Eisen-Karbonitrid, ausgedrückt durch Fe m (C,
N) n und einer äußeren Schicht aus dem Karbonitrid von Vana
dium und Eisen, ausgedrückt durch (V, Fe) o (C, N) p bestand.
Die Ergebnisse der mittels des Mikroanalysierers durchge
führten Analysen sind in Fig. 8 gezeigt.
Das Verfahren des Beispiels 1 zur Durchführung eines Haft
vermögentestes mittels einer Rockwell-Härteprüfers wurde
wiederholt. Obwohl sich in der Schicht Risse eines ähnli
chen Musters zeigten, ergab sich ein ausreichendes Haftver
mögen.
Ein Graphitbehälter mit einer Mischung, bestehend aus 53
Gew.-% NaCNO, 12 Gew.-% KCl und 35 Gew.-% CaCl2 (d. h. der
gleichen Zusammensetzung wie die Mischung von Beispiel 1)
wurde unter atmosphärischen Bedingungen in einem Elektro
ofen erhitzt, wodurch eine Salzschmelze mit einer Tempera
tur von 570°C erhalten wurde. Eine Platte aus Fe-V (JIS
FV1) mit einer Länge von 60 mm, einer Breite von 30 mm und
einer Dicke von 4 mm wurde in der Mitte der Salzschmelze
plaziert. Ein elektrischer Strom wurde ungefähr 16 Stunden
lang durch das Bad zwischen der als Anode dienenden Ferro
vanadiumplatte und dem als Kathode dienenden Graphitbehäl
ter geleitet, wobei die Anode eine Stromdichte von 0,6
A/cm2 aufwies. Der sich daraus ergebende Gewichtsverlust
der Ferrovanadiumplatte zeigte, daß als Ergebnis anodischer
Lösung das Bad ungefähr 6% Vanadium enthielt. Eine Rund
stabprobe aus JIS SKH 51 Hochgeschwindigkeitswerkzeugstahl
mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Länge von 15 mm
wurde in die Salzschmelze getaucht, nach 24 Stunden heraus
genommen und mittels Luft gekühlt.
Die Probe wurde zur Freilegung einer Querschnittsfläche ge
schnitten und die Querschnittsstruktur der gebildeten Ober
flächenschicht mittels eines optischen Mikroskopes und
eines Röntgenmikroanalysierers untersucht. Es war eine dop
pelte Schicht bestehend aus einer inneren und einer äußeren
Schicht. Sowohl Stickstoff und Kohlenstoff als auch Vana
dium und Eisen wurden in der Oberflächenschicht insgesamt
gefunden, wobei mehr Vanadium und Stickstoff in der äußeren
Schicht gefunden wurden als in der inneren Schicht, während
mehr Eisen und Kohlenstoff in der inneren Schicht anzutref
fen war, wie Fig. 9 zeigt. Die Analyse der Schicht mit
tels Röntgenbeugung ergab Beugemuster entsprechend denen
von VC, VN und Fe3C.
Die Schicht zeigte ein hohes Haftvermögen, welches dem mit
den Beispielen 1 bzw. 3 erzielten entsprach.
Ein Graphitbehälter mit einer Mischung aus 51 Gew.-% NaCNO,
21 Gew.-% NaCl und 28 Gew-.% Na2CO3 wurde unter atmosphä
rischen Bedingungen in einem elektrischen Ofen erhitzt,
wobei eine Salzschmelze mit einer Temperatur von 570°C
erhalten wurde. Ein Pulver aus Fe-V (JIS FV1) mit einer
Partikelgröße unterhalb einer Maschenzahl von 100 wurde dem
Behälter zugegeben, bis dieses 20 Gew.-% der Schmelze aus
machte. Eine Rundstabprobe eines JIS-S45C Kohlenstoffstahls
mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Länge von 20 mm
wurde in das Bad getaucht. Durch Leitung eines elektrischen
Stromes durch das Bad wurde für einen Zeitraum von 8 Stun
den eine Elektrolyse durchgeführt, wobei der Stahlstab als
Kathode und der Graphitbehälter an Anode diente. Dabei
hatte die Kathode eine Stromdichte von 0,05 A/cm2.
Anschließend wurde die Probe dem Bad entnommen und mittels
Luft gekühlt.
Die Probe wurde geschnitten und ihre Querschnittsstruktur
im optischen Mikroskop untersucht. Fig. 10 ist eine mikro
fotografische Aufnahme und zeigt die Querschnittsstruktur
der Oberflächenschicht, die sich auf der Probe gebildet
hatte. Diese war eine doppelte Schicht, bestehend aus einer
inneren und einer äußeren Schicht. Fig. 11 zeigt die Ergeb
nisse einer mittels eines Röntgenmikroanalysierers durchge
führten Untersuchung. In der äußeren Schicht wurde mehr
Vanadium und Chrom gefunden, als in der inneren Schicht,
während in der inneren Schicht mehr Eisen und Kohlenstoff
vorhanden waren. Diese Ergebnisse waren alle vergleichbar
mit denen, die mit den anderen Beispielen dieser Erfindung
erzielt worden waren.
Eine Mischung bestehend aus 45 Gew.-% aus NaCNO, 10 Gew.-%
KCl, 25 Gew.-% CaCl2 und 20 Gew.-% eines Pulvers aus Fe-V
(JIS FV1) wurde auf eine Temperatur von 650°C erhitzt,
wobei die geschmolzene Mischung sorgfältig zur Bildung
eines gleichmäßigen Bades gerührt wurde. Ein Gewichtsteil
Graphit und ein Gewichtsteil Aluminiumoxidpulver wurden zu 4
Gewichtsteilen des Bades zugegeben. Sie wurden zur Herstel
lung eines Behandlungsmittels sorgfältig vermischt.
Das Behandlungsmittel wurde abgekühlt und pulverisiert. Zu
dem pulverisierten Behandlungsmittel wurde Ethylalkohol zur
Bildung einer Aufschlämmung zugegeben. Diese wurde auf die
Oberfläche einer Probe eines JIS S45C Kohlenstoffstahles
zur Bildung einer Schicht mit einer Dicke von ungefähr 5 mm
aufgetragen. Nach Trocknen der Aufschlämmung wurde die
Probe unter Stickstoffatmosphäre für 8 Stunden auf 570°C
aufgeheizt und anschließend wieder abgekühlt.
Nach Entfernung des restlichen Behandlungsmittels von der
Probe wurde die darauf gebildete Oberflächenschicht mittels
Röntgenbeugung und einem Röntgenmikroanalysierer unter
sucht. Sie bestand aus einer doppelten Schicht, wobei eine
innere Schicht aus Eisenkarbonitrid, ausgedrückt durch
Fe m (C, N) n und eine äußere Schicht aus einem Karbonitrid
von Vanadium und Eisen, ausgedrückt durch (V, Fe) o (C, N) p ,
vorhanden waren. Die Schicht war vergleichbar mit der nach
Beispiel 1 erhaltenen Schicht.
Ein hitzebeständiger Behälter mit einer Mischung bestehend
aus 53 Gew.-% NaCNO, 12 Gew.-% KCl und 35 Gew.-% CaCl2
(d. h. der gleichen Zusammensetzung wie die Mischung aus
Beispiel 1) wurde unter atmosphärischen Bedingungen in
einem Elektroofen erhitzt, wobei eine Salzschmelze mit
einer Temperatur von 570°C erhalten wurde. Ferrovanadium
pulver (Fe-V; JIS FV1) mit einer Partikelgröße von weniger
als einer Maschenzahl von 100 wurde dem Behälter zugegeben,
bis es 15 Gew.-% der Salzschmelze ausmachte. Eine Rundstab
probe aus JIS SKH51 Stahl mit einem Durchmesser von 6,5 mm
und einer Länge von 40 mm, die unter Standardbedingungen
gehärtet und getempert worden war, wurde für 8 Stunden in
das Bad getaucht, anschließend herausgenommen und mit Luft
gekühlt. Nach Abwaschen des restlichen Badmaterials wurde
die auf der Probe gebildete Obrflächenschicht mittels
Röntgenbeugung untersucht. Es ergaben sich Beugemuster ent
sprechend denen von VC, VN und Fe3C.
Die Probe (nachfolgend als Probe 1 bezeichnet) wurde
einem Trockenreibungstest unterworfen mittels einer Falex
Schmiermittelprüfmaschine unter Verwendung eines gasgekohl
ten JIS-SCM415 Chrom-Molybdän-Stahls als Gegenmaterial.
Der Versuch dauerte 4 Minuten bei einer Last von
200 kg, einer Drehzahl von 300 Umdrehungen pro Minute und
einer Gleitgeschwindigkeit von 0,1 m/sek. Zu Vergleichs
zwecken wurde ein ähnlicher Test mit einer gehärteten und
getemperten Probe aus JIS-SKH51 Stahl (Probe S 1) und
einer Probe aus nitriertem SKH51 Stahl (Probe S 2 )
durchgeführt.
Probe S 1 zeigte eine Abnutzung von ungefähr 17
mg/cm2. Dabei ergab sich ein Reibkoeffizient von 0,280,
gemessen 30 Sekunden nach Versuchsbeginn. Probe S 2
zeigte eine Abnutzung von ungefähr 15 mg/cm2 und deren
Reibkoeffizient betrug 0,265, gemessen 30 Sekunden nach
Versuchsbeginn. Andererseits zeigte die erfindungsgemäße
Probe 1 eine Abnutzung, die mit ungefähr 3 mg/cm2 sehr
gering war, und ihr Reibkoeffizient war ebenfalls mit 0,150
sehr gering, gemessen 30 Sekunden nach Versuchsbeginn.
Ein ähnlicher Reibversuch wurde ebenfalls mit jeder Probe
aus JIS-SKH51 Stahl durchgeführt, wobei dieser eine etwa 3
µm dicke Schicht aus Vanadiumkarbid (VC) aufwies, die mit
tels 1,5 Sekunden Eintauchen in eine Salzschmelze bei einer
Temperatur von 1020°C erhalten worden war. Eine mit einer
Titankarbonitridschicht, ausgedrückt durch Ti(C, N), be
schichtete Probe des gleichen Stahles mit einer Dicke von 8
µm, die mittels einer 4-stündigen CVD-Behandlung bei 850°C
erhalten worden war, wurde ebenfalls untersucht. Die Ab
nutzung dieser Proben und ihre Reibkoeffizienten waren
beide im wesentlichen denen von Probe 1 gleich. Daher
ist es offensichtlich, daß die mittels des erfindungsge
mäßen Verfahrens gebildete Oberflächenschicht in bezug auf
Abnutzung und Widerstand gegen Festfressen vergleichbar ist
mit einer Oberflächenschicht, die mittels Eintauchen in
eine Hochtemperatursalzschmelze, oder mittels CVD gebildet
worden ist.
Ein Graphitbehälter mit einer Mischung bestehend aus 57
Gew.-% NaCO, 13 Gew.-% NaCN, 9 Gew.-% NaCl und 21 Gew.-%
CaCl₂ wurde unter atmosphärischen Bedingungen in einem
Elektroofen erhitzt, wobei eine Salzschmelze mit einer Tem
teratur von 550°C hergestellt wurde. Ein CrCl3-Pulver mit
einer Partikelgröße unter einer Maschenzahl von 320 wurde
dem Behälter zugegeben, bis es 15 Gew.-% der Salzschmelze
ausmachte. Eine Rundstabprobe aus JIS-S45C Stahl mit einem
Durchmesser von 8 mm und einer Länge von 20 mm wurde in das
Bad getaucht, und nach 8 Stunden entnommen und luftgekühlt.
Fig. 12 ist eine mikrofotografische Aufnahme mit einer Ver
größerung 400 und zeigt die Querschnittsstruktur der auf
der Probe gebildeten Oberflächenschicht. Diese war eine
einzige Schicht mit einer glatten Oberfläche, ähnlich der
im Beispiel 2 erzielten Schicht. Die in Fig. 13 dargestell
ten Ergebnisse einer Untersuchung der Schicht mittels Rönt
genbeugung und mittels einer Röntenmikroanalysierers zei
gen, daß es eine Schicht eines Karbonitrids von Chrom und
Eisen ist, bestehend im wesentlichen aus einer Mischung von
CrN, Cr2N und Fe3C.
Das Verfahren von Beispiel 2 zur Druchführung eines Haft
vermögentestes der Schicht mittels eines Rockwell-Härteprü
fers wurde wiederholt. Obwohl sich ein ähnliches Rißmuster
zeigte, wies die Schicht ein ausreichend hohes Haftvermögen
auf.
Ein hitzebeständiger Stahlbehälter mit einer Mischung, be
stehend aus 42 Gew.-% KCl, 38 Gew.-% NaCN, 14 Gew.-% KF und
6 Gew.-% LiF wurde unter atmosphärischen Bedingungen in ei
nem Elektroofen erhitzt, wodurch eine Salzschmelze mit
einer Temperatur von 550°C erhalten wurde. Ein Pulver aus
metallischem Chrom mit einer Partikelgröße von weniger als
der Maschenzahl 100 Maschen wurde dem Behälter zugegeben,
bis es einen Gewichtsanteil von 15% der Salzschmelze auf
wies. Eine Rundstabprobe aus JIS-SKD11 Stahl mit einem
Durchmesser von 8 mm und einer Länge von 15 mm wurde in das
Bad getaucht, nach 8 Stunden herausgenommen und luftge
kühlt.
Nachdem das restliche Behandlungsmittel von der Probe ent
fernt worden war, wurde es einer Untersuchung mittels Rönt
genbeugung und eines Röntgenmikroanalysierers unterzogen.
Die gebildete Oberflächenschicht war eine Schicht des Kar
bonitrides von Chrom und Eisen, bestehend hauptsächlich aus
einer Mischung von CrN, Cr2N und Fe3C.
Ein hitzebeständiger Behälter mit einer Mischung bestehend
aus 46 Gew.-% NaCNO, 19 Gew.-% NaCl, 25 Gew.-% Na2CO3 und
10 Gew.-% LiBr wurde unter atmosphärischen Bedingungen in
einem Elektroofen erhitzt, wodurch eine Salzschmelze mit
einer Temperatur von 600°C erhalten wurde. Ein Ferrochrom-
(Fe-Cr) Pulver mit einer Partikelgröße von weniger als der
Maschenzahl 100 wurde dem Behälter zugegeben, bis es 15
Gew.-% der Salzschmelze ausmachte. Eine Rundstabprobe aus
JIS-SKH51 Stahl mit einem Durchmesser von 6 mm und einer
Länge von 20 mm wurde in das Bad getaucht, und nach 16
Stunden entnommen und luftgekühlt.
Die Probe wurde zerschnitten und die Querschnittsstruktur
der auf ihrer Oberfläche gebildeten Schicht wurde mittels
Röntgenbeugung und mittels eines Röntgenmikroanalysierers
untersucht. Die Schicht bestand aus dem Karbonitrid von
Chrom und Eisen, ähnlich denen nach anderen Beispielen er
zielten.
Ein hitzebeständiger Behälter mit einer Mischung bestehend
aus 46 Gew.-% aus NaCNO, 19 Gew.-% NaCl, 25 Gew.-% Na2CO3
und 10 Gew.-% aus KI wurde unter atmosphärischen Bedingun
gen in einem Elektroofen erhitzt, wodurch eine Salzschmelze
mit einer Temperatur von 600°C erhalten wurde. Ein Chrom
fluorid-(CrF6) Pulver mit einer Partikelgröße von weniger
als der Maschenzahl 100 wurde dem Behälter zugegegen, bis
es 15 Gew.-% der Salzschmelze ausmachte. Eine Rundstabprobe
aus JIS-SKD Stahl mit einem Durchmesser von 8 mm und einer
Länge von 15 mm wurde in das Bad getaucht, und nach 8 Stun
den entnommen und luftgekühlt.
Die Probe wurde zerschnitten und die Querschnittsstruktur
der auf ihrer Oberfläche gebildeten Schicht wurde mittels
Röntgenbeugung und mittels eines Röntgenmikroanalysierers
untersucht. Die Schicht bestand aus dem Karbonitrid von
Chrom und Eisen.
Ein hitzebeständiger Behälter mit einer Mischung bestehend
aus 73 Gew.-% NaCNO, 8 Gew.-% NaNO₂, 8 Gew.-% KNO3 und 11
Gew.-% Na2CO3 wurde unter atmosphärischen Bedingungen in
einem Elektroofen erhitzt, wodurch eine Salzschmelze mit
einer Temperatur von 530°C erzielt wurde. Ein metallisches
Chrompulver mit einer Partikelgröße von weniger als der Ma
schenzahl 100 wurde dem Behälter zugegeben, bis es 15 Gew.-%
der Salzschmelze ausmachte. Eine Rundstabprobe aus JIS-
SKD61 Stahl mit einem Durchmesser von 8 mm und einer Länge
von 15 mm wurde in das Bad getaucht, und nach 6 Stunden ent
nommen und luftgekühlt.
Die Probe wurde zerschnitten und die Querschnittsstruktur
der auf ihrer Oberfläche gebildeten Schicht wurde mittels
Röntgenbeugung und mittels eines Röntgenmikronanalysierers
untersucht. Die gebildete Schicht bestand ebenfalls aus
dem Karbonitrid von Chrom und Eisen.
Ein hitzebeständiger Behälter mit einer Mischung bestehend
aus 44 Gew.-% aus NaCN, 36 Gew.-% KCN und 20 Gew.-% Na2B4O7
wurde unter atmosphärischen Bedingungen in einem
Elektroofen erhitzt, wodurch eine Salzschmelze mit einer
Teperatur von 650°C erhalten wurde. Ein metallisches
Chrompulver mit einer Partikelgröße von weniger als der
Maschenzahl 100 wurde dem Behälter zugegeben, bis es 15
Gew.-% der Salzschmelze ausmachte. Eine Rundstabprobe aus
JIS-SKD61 Stahl mit einem Durchmesser von 8 mm und einer
Länge von 15 mm wurde in das Bad getaucht, und nach 4 Stun
den entnommen und luftgekühlt.
Die Probe wurde zerschnitten und die Querschnittsstruktur
der auf ihrer Oberfläche gebildeten Schicht wurde mittels
Röntgenbeugung und mittels eines Röntgenmikroanalysierers
untersucht. Die gebildete Schicht bestand ebenfalls aus dem
Karbonitrid von Chrom und Eisen.
Ein Graphitbehälter mit einer Mischung, bestehend aus 53
Gew.-% NaCNO, 12 Gew.-% KCl und 35 Gew.-% CaCl2 (d. h. der
gleichen Zusammensetzung wie die Mischung von Beispiel 2)
wurde unter atmosphärischen Bedingungen in einem Elektro
ofen erhitzt, wodurch eine Salzschmelze mit einer Tempera
tur von 570°C erhalten wurde. Eine Platte aus metallischem
Chrom mit einer Länge von 40 mm, einer Breite von 35 mm und
einer Dicke von 4 mm wurde in der Mittel der Salzschmelze
plaziert. Ein elektrischer Strom wurde für ungefähr 15
Stunden durch das Bad zwischen der als Anode dienenden
Chromplatte und dem als Kathode dienenden Graphitbehälter
geleitet, wobei die Anode eine Stromdichte von 0,8 A/cm2
aufwies. Der sich daraus ergebende Gewichtsverlust der
Chromplatte zeigte, daß als Ergebnis anodischer Auflösung
das Bad ungefähr 7% Chrom enthielt. Eine Rundstabprobe aus
JIS SKH 51 Hochgeschwindigkeitswerkzeugstahl mit einem
Durchmesser von 6 mm und einer Länge von 15 mm wurde in die
Salzschmelze getaucht, nach 24 Stunden herausgenommen und
mittels Luft gekühlt.
Die Probe wurde geschnitten und die Querschnittsstruktur
der auf ihrer Oberfläche gebildeten Schicht wurde mittels
eines Röntgenmikroanalysierers untersucht. Es zeigte sich,
daß diese sowohl Kohlenstoff als auch Chrom, Eisen und
Stickstoff enthielt, wie in Fig. 14 gezeigt. Die Untersu
chung der Schicht mittels Röntgenbeugung zeigte Beugemuster
entsprechend denen von CrN, Cr2N und Fe3C. Daher war die
Schicht offensichtlich eine Schicht aus dem Karbonitrid
von Chrom und Eisen.
Die Schicht zeigte außerdem ein hohes Haftvermögen, ver
gleichbar mit dem das bei den Beispielen 2 oder 8 erhalten
worden war.
Ein Graphitbehälter mit einer Mischung bestehend aus 51
Gew.-% NaCNO, 21 Gew.-% NaCl und 28 Gew.-% Na2CO3 wurde
unter atmosphärischen Bedingungen in einem Elektroofen er
hitzt, wodurch eine Salzschmelze mit einer Temperatur von
570°C erhalten wurde. Ein Fe-Cr-Pulver mit einer Partikel
größe von weniger als der Maschenzahl 200 wurde dem Behäl
ter zugegeben bis es 19 Gew.-% der Schmelze ausmachte. Eine
Rundstabprobe aus JIS-SKH51 Stahl mit einem Durchmesser von
6 mm und einer Länge von 15 mm wurde in das Bad getaucht.
Durch Leitung eines elektrischen Stromes durch das Bad zwi
schen dem als Anode dienendem Graphitbehälter und der als
Kathode dienenden Probe wurde diese für eine Dauer von 4
Stunden elektrolytisch behandelt, wobei die Kathode eine
Stromdichte von 0,05 A/cm2 aufwies. Anschließend wurde die
Probe dem Bad entnommen und luftgekühlt.
Die Probe wurde geschnitten und die Querschnittsstruktur
der auf ihrer Oberfläche gebildeten Schicht mittels eines
Röntgenmikroanalysierers untersucht. Die Ergebnisse sind in
Fig. 15 gezeigt. Es entstand ebenfalls eine Schicht mit Cr,
Fe, N und C.
Eine Mischung besteht aus 48 Gew.-% NaCN, 32 Gew.-% KCN und
20 Gew.-% Pulver aus metallischem Chrom mit einer Partikel
größe von weniger als der Maschenzahl 100 wurde auf 650°C
erhitzt. Zur Bildung einer gleichmäßigen Salzschmelze wurde
sorgfältig gerührt. Ein Gewichtsteil Graphit und ein Ge
wichtsteil Aluminiumpulver wurden zu 4 Gewichtsteilen des
Bades zugegeben. Sie wurden zur Bildung eines schlammförmi
gen Behandlungspulvers sorgfältig vermengt. Das Behand
lungsmittel wurde abgekühlt und pulverisiert. Zu dem pulve
risierten Behandlungsmittel wurde zur Bildung einer Auf
schlämmung Ethylalkohol zugegeben. Die Aufschlämmung wurde
auf die Oberfläche einer plattenförmigen Probe aus JIS-
SKH51 Stahl einer Breite von 15 mm, einer Länge von 50 mm
und einer Dicke von 10 mm aufgetragen, wobei eine Schicht
mit einer Dicke von ungefähr 5 mm gebildet wurde. Nach
Trocknung der Aufschlämmung wurde die Probe in einer Stick
stoffatmosphäre für 8 Stunden bei 570°C erhitzt und an
schließend abgekühlt.
Nach Entfernung des restlichen Behandlungspulvers von der
Probe wurde die darauf gebildete Oberflächenschicht einer
Untersuchung mittels Röntgenbeugung und eines Röntgenmikro
analysierers unterzogen. Die Schicht bestand aus dem Karbo
nitrid von Chrom und Eisen, hauptsächlich bestehend aus ei
nem Gemisch von CrN, Cr2N und Fe3C.
Ein hitzebeständiger Behälter mit einer Mischung, bestehend
aus 53 Gew.-% NaCNO, 12 Gew.-% KCl und 35 Gew.-% CaCl2,
(d. h. derselben Zusammensetzung wie die Mischung von Bei
spiel 1) wurde unter atmosphärischen Bedingungen in einem
Elektroofen erhitzt, wobei eine Salzschmelze mit einer Tem
peratur von 570°C erhalten wurde. Metallisches Chrompulver
mit einer Partikelgröße von weniger als der Maschenzahl 100
wurde dem Behälter zugegeben, bis dieses 15 Gew.-% der
Schmelze ausmachte. Eine Rundstabprobe aus JIS-SKH51 Stahl
mit einem Durchmesser von 6,5 mm und einer Länge von 40 mm,
die unter Standardbedingungen gehärtet und temperiert wor
den war, wurde in das Bad getaucht, und nach 8 Stunden ent
nommen und luftgekühlt. Nach Abwaschen des restlichen Bad
materials wurde die auf der Probe gebildete Oberfläche mit
tels Röntgenbeugung untersucht. Es zeigten sich Beugemuster
entsprechend denen von CrN, Cr2N und Fe3C.
Die Probe (Probe 2) wurde einem Reibtest mittels einer
Falex Schmiermittelprüfmaschine unterzogen, wobei als Mate
rial des Gegenstückes gasaufgekohlter JIS-SCM415 Chrom-Mo
lybdän-Stahl verwendet wurde. Der Versuch dauerte 4 Minuten
bei einer Last von 400 kg einer Drehzahl von 300 Umdrehun
gen pro Minute und einer Gleitgeschwindigkeit von 0,1
m/sek. Zu Vergleichszwecken wurde ein ähnlicher Versuch mit
jeder der Proben aus gehärtetem und getemperten JIS-SKH51
Stahl (Probe S 3) und einer Probe des gleichen Stahles
nitriert (Probe S 4) durchgeführt.
Probe S 3 zeigte einen Abrieb von ungefähr 17 mg/cm2.
Sie hatte einen Reibkoeffizienten von 0,280, gemessen 30
Sekunden nach Versuchsbeginn. Probe S 4 zeigte einen Ab
rieb von ungefähr 15 mg/cm2 und einen Reibkoeffizienten von
0,265, gemessen 30 Sekunden nach Versuchsbeginn. Anderer
seits zeigte die erfindungsgemäße Probe 2 nur einen Ab
rieb von ungefähr 2,5 mg/cm2, und einen Reinkoeffizienten
von nur 0,093, gemessen 30 Sekunden nach Versuchsbeginn.
Claims (8)
1. Verfahren zur Bildung einer aus einem Karbonitrid
von Vanadium und/oder Chrom bestehenden Oberflächenschicht
auf der Oberfläche eines Gegenstandes aus Eisen oder einer
Eisenlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Vanadium und/oder Chrom beinhaltendes Material und ein Behandlungsmittel das Zyanide und/oder Zyanate von Alkalimetallen und/oder Erdalkalimetallen enthält, her gestellt wird,
der Gegenstand in Anwesenheit dieses Materiales und dieses Behandlungsmittels auf eine Temperatur von nicht mehr als 650°C erhitzt wird, und
hierbei wenigstens ein Element aus der Gruppe Vana dium und Chrom, Stickstoff und Kohlenstoff in die Obrfläche des Gegenstandes deffundiert.
ein Vanadium und/oder Chrom beinhaltendes Material und ein Behandlungsmittel das Zyanide und/oder Zyanate von Alkalimetallen und/oder Erdalkalimetallen enthält, her gestellt wird,
der Gegenstand in Anwesenheit dieses Materiales und dieses Behandlungsmittels auf eine Temperatur von nicht mehr als 650°C erhitzt wird, und
hierbei wenigstens ein Element aus der Gruppe Vana dium und Chrom, Stickstoff und Kohlenstoff in die Obrfläche des Gegenstandes deffundiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Behandlungsmittel zusätzlich zumindest ein Element
aus der Gruppe Chloride, Fluoride, Borfluoride, Oxide,
Bromide, Iodide, Karbonate, Nitrate und Borate der
Alkalimetalle und/oder Erdalkalimetalle enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material zumindest einen Stoff aus der
Gruppe metallisches Vanadium, metallisches Chrom, Vana
diumlegierungen, Chromlegierungen, Vanadiumverbindungen und
Chromverbindungen enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Materials
zwischen 0,5 und 30 Gew.-% des Behandlungsmittels ausmacht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material und der Gegenstand
in eine das Behandlungsmittel enthaltende Salzschmelze
getaucht werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material in eine das Be
handlungsmittel enthaltende Salzschmelze gegeben wird und
der Gegenstand als Kathode in das Bad eingetaucht wird, um
die Oberflächenschicht mittels Elektrolyse zu bilden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material und das Behand
lungsmittel beide in Form eines Pulvers zur Bildung einer
Paste vermischt werden, und die Paste vor dem Erhitzen auf
den Gegenstand aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur mindestens 450°C
beträgt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP17923986A JPS6335764A (ja) | 1986-07-30 | 1986-07-30 | 鉄または鉄合金材料の表面処理方法 |
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