DE3724712A1

DE3724712A1 - Vorrichtung zum foerdern und ausrichten von bogen

Info

Publication number: DE3724712A1
Application number: DE19873724712
Authority: DE
Inventors: Gerd Hiltmann; Reinhold Freistedt; Andreas Boettcher
Original assignee: Polygraph Leipzig Kombinat Veb
Current assignee: Brehmer Buchbindereimaschinen GmbH
Priority date: 1986-08-29
Filing date: 1987-07-25
Publication date: 1988-03-03
Also published as: IT8767691A0; DD252173A1; IT1211366B

Description

Die Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten von Bogen aus Papier, Karton oder dergleichen wird an einem Förder- und Ausrichtetisch mit einem Führungslineal und einem schmalen, umlaufenden, leicht schräg zum Führungslineal verlaufenden Förderband angewendet.

Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise an einem Förder- und Ausrichtetisch in der DE-AS 16 11 362 gezeigt. Hierbei wird der von dem schrägumlaufenden Förderband gegen das Führungslineal geförderte Bogen mit Kugeln belastet, welche in einer Kugel schiene angeordnet sind. Bei Änderung der Bogenstärke und -be schaffenheit muß eine zeitaufwendige Einstellung des Kugeldruckes auf die Bogen vorgenommen werden. Weiterhin wirken sich die Kugeln nachteilig auf den Transport und auf den Bogen selbst aus. Besonders bei schon mehrmals gefalzten Lagen werden diese beim Passieren jeder Kugel geringfügig gebremst. Außerdem besteht die Gefahr der Markierung der Kugeln auf den Bogen, wenn die Kugeln nicht ständig gereinigt werden.

Eine weitere Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten von Bogen ist in der DE-PS 34 10 029 beschrieben. Hierbei ist das schrägum laufende Förderband mit Durchbrechungen versehen und auf einer mit einer Vielzahl von Saugöffnungen versehenen Abdeckung eines Saugkanals geführt, wobei die Unterdruckquelle von der Saugseite eines Radialverdichters gebildet wird. Der Nachteil besteht darin, daß bei dieser Variante des Förderbandes mit Durch brechungen sich direkt unter dem Sauggut ein großes Vakuum bildet und damit die Möglichkeit besteht, daß beim Anlaufen des Saug gutes an das Führungslineal das Sauggut nicht freigegeben wird. Die Folge wäre eine Faltenbildung am Sauggut im Bereich zwischen Führungslinial und Förderband oder kein winkliges Ausrichten des Sauggutes zum Führungslineal und damit z. B. zum nächsten Falz werk. Außerdem ist der Einsatz eines Radialverdichters auf Grund seiner Kerngrößen, geringer Förderstrom sowie große Förderhöhe und damit Erzeugung eines großen Vakuums, für diesen Anwendungs fall nicht optimal.

Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum För dern und Ausrichten von Bogen zu schaffen, bei welcher eine ein wandfreie Förderung und Ausrichtung ohne Beeinträchtigung der Bogen erfolgt, und ein zeitaufwendiges Einstellen des Kugelan druckes entfällt.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten von Bogen so auszubilden, daß die Bogen mit optimalem Druck auf dem leicht schräg zum Führungslineal verlaufenden Förderband geführt werden. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß neben mindstens einem Förderelement oder zwischen mehreren Förderelementen in einem Führungsblech für die Förderelemente, welche ganz oder teilweise über die Oberfläche des Führungsbleches hinausragen und leicht schräg geneigt zum Führungslineal umlaufen, Saugöffnungen angeordnet sind, die in einen Saugkanal münden, der unter der gesamten schrägumlaufenden Fördereinrichtung verläuft. Als Unterdruckquelle wird die Saug seite eines Seitenkanalgebläses verwendet. Hierbei kann mit einem großen Förderstrom und damit relativ konstantem Unterdruck, über die gesamte Länge des Ausrichtetisches, gearbeitet werden, wobei die geringe Förderhöhe des Seitenkanalgebläses kein hohes Vakuum entstehen läßt. Außerdem ist das Einrichten der Vorrichtung auf die verschiedene Bogenstärke und -beschaffenheit durch den stu fenlos verstellbar zu regelnden Saugdruck am Seitenkanalgebläse unkompliziert. Weiterhin kann sich unter den zu fördernden Bogen kein großes Vakuum aufbauen, da diese nicht direkt auf der Saug fläche des Führungsbleches aufliegen. Bedingt dadurch, daß die Förderelemente ganz oder teilweise über die Oberfläche des Füh rungsbleches hinausragen, entsteht zwischen dieser und dem Saug gut ein Spalt. Durch diesen Aufbau der Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten von Bogen werden die Bedingungen für das leichte seitliche Verschieben der Bogen, also das Ausrichten am Führungs lineal und ein kontinuierliches Fördern optimiert. Je nach Aus führung des Förder- und Ausrichtetisches ist es auch möglich, aus einer vorhergehenden Arbeitsstufe kommende gefalzte Bogen quer zum Führungslineal zuzuführen und mit Hilfe der Vorrichtung diese Bogen am Führungslineal auszurichten und abzutransportieren.

Da bei der erfindungsgemäßen Lösung keine Kugeln mehr verwendet werden, entfällt das Putzen der Kugeln und das zeitaufwendige Einstellen des Kugelandruckes.

Die Erfindung soll nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Die einzelnen Zeichnungen zeigen

Fig. 1 bis 3 Schnittdarstellungen der Vorrichtung für einen För der- und Ausrichtetisch, bei welchem die Bogen parallel zum Führungslineal zugeführt werden, mit verschiedenen Varianten für die Förderelemente (Schnuren, Bänder),

Fig. 4 bis 6 Schnittdarstellungen der Vorrichtung bei welcher die Bogen quer zum Führungslineal zugeführt werden, mit verschiedenen Varianten für die Förderelemente (Schnuren, Formriemen),

Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Förder- und Ausrichte tisch mit der Vorrichtung zum Fördern und Ausrich ten von Bogen, bei welchem die Bogen parallel zum Führungslineal zugeführt werden und mit Schnuren als Förderelemente,

Fig. 8 eine Draufsicht auf einen Förder- und Ausrichte tisch mit der Vorrichtung bei welchem die Bogen quer zum Führungslineal geführt werden und mit Schnuren als Förderelemente.

Die in Fig. 1 im Schnitt gezeigte Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten von Bogen besteht aus einem Führungsblech 1, einem Führungslineal 2, einer Tischplatte 3 mit einem Saugkanal 4, welcher durch eine Saugleitung 5 mit der Saugseite eines nicht dargestellten Seitenkanalgebläses verbunden ist und drei teil weise über die Oberfläche des Führungsbleches 1 hinausragenden und leicht schräg geneigt zum Führungslineal 2 umlaufenden Föderelemente 6. Über dem Führungsblech 1 ist ein Abdeckblech 7 angeordnet. In dem Führungsblech 1 befinden sich zwischen den Förderelementen 6 auf der ganzen Länge der erfindungsgemäßen Vorrichtung Saugöffnungen 8, die in den Saugkanal 4 einmünden. Die auszurichtenden und zu fördernden Bogen 9 liegen auf den Förderelementen 6 auf. Der über den Saugöffnungen 8 herrschende, über die gesamte Länge der Vorrichtung relativ konstante, leicht zu regelnde Unterdruck zieht die Bogen 9 an die Förderelemente 6 heran. Da die Bogen 9 nicht direkt auf die Saugfläche ge drückt werden, sondern zwischen diesen ein Spalt 10 besteht, kann sich unter dem Sauggut kein großes Vakuum aufbauen, das beim Anlaufen der Bogen 9 an das seitliche Führungslineal 2 negativen Einfluß auf den Vorgang des Ausrichtens ausüben würde. Durch diesen Aufbau kann das leichte seitliche Verschieben, d. h. Ausrichten am Führungslineal 2 optimal erfolgen. Außerdem kann bei der Anwendung eines Seitenkanalgebläses mit einem großen Förderstrom und damit relativ konstantem Unterdruck über die gesamte Länge des Ausrichtetisches gearbeitet werden, wobei die geringe Förderhöhe des Seitenkanalgebläses kein hohes Vakuum entstehen läßt.

In Fig. 2 und 3 ist die gleiche erfindungsgemäße Vorrichtung im Schnitt dargestellt, wobei als Förderelemente ein bzw. zwei Flachriemen verwendet werden.

Fig. 4 bis 6 zeigen die erfindungsgemäße Vorrichtung in Schnitt darstellung für die Zuführung der Bogen 9 quer zum Führungslinieal 2 mit einer weiteren Variante für die Ausführung der Förderele mente 6. In Fig. 5 werden zum Fördern der Bogen Formriemen ver wendet. Zum besseren Einführen der Bogen 9 ist das Abdeckblech 7 nach oben abgebogen.

Auf dem Förder- und Ausrichtetisch gemäß Fig. 7 werden die Bogen 9 parallel zum Führungslineal 2 zugeführt. Seitlich rechts von der Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten liegen die Bogen 9 auf umlaufenden Förderbändern 11 auf. Führungslinealseitig werden diese von den schräg verlaufenden Förderelementen 6 erfaßt und über den Saugöffnungen 8 an das Führungslineal 2 herangeführt, ausgerichtet und in Förderrichtung abtransportiert.

Fig. 8 zeigt einen Förder- und Ausrichtetisch mit Zuführung der Bogen 9 quer zum Führungslinieal 2, einen sogenannten Eckförder tisch. Die ankommenden Bogen 9 werden zunächst auf schräg zur Förderrichtung verlaufenden Förderrollen 12, zwischen welche Zungen des Führungsbleches 1 hineinragen, geführt. Um bei einem zwischen den Zungen des Führungsbleches 1 auftretenden Durchhang der Bogen 9 ein Anstoßen zu vermeiden, ist dieses zwischen den Zungen angeschrägt.

Die an diesem Eckfördertisch mit hoher Geschwindigkeit zugeführ ten Bogen 9 werden, bevor sie auf das Führungslineal 2 prallen, durch den über den Saugöffnungen 8 herrschenden geringen Unter druck abgebremst. Dadurch wird eine Faltenbildung beim Einlauf vorgang in die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fördern und Aus richten von Bogen verhindert. Mit dieser werden die auf den in schräger Richtung zum Führungslineal 2 umlaufenden Förderele menten 6 mit optimalem Druck haftenden Bogen 9 gegen das Führungslineal 2 gefördert, ausgerichtet und quer zur Zuführ richtung der Bogen 9 abtransportiert.

Claims

1. Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten von Bogen aus Papier, Karton oder dergleichen mit einem Führungslineal und einem schmalen, umlaufenden, leicht schräg zum Fühlungslineal verlaufenden Förderband, gekennzeichnet dadurch, daß neben einem Förderelement (6) oder zwischen mehreren Föderelementen (6) in einem Führungsblech (1) für die Förderelemente (6), welche ganz oder teilweise über die Oberfläche des Führungs bleches (1) hinausragen und leicht schräg zum Führungslineal (2) umlaufen, Saugöffnungen angeordnet sind, die in einen Saugkanal (4) münden, der unter der gesamten Fördereinrichtung verläuft und über eine Saugleitung (5) mit der Saugseite eines Seitenkanalgebläses verbunden ist.

2. Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten von Bogen nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Förderelement (6) vorzugs weise Schnuren, Formriemen oder Bänder vorgesehen sind.

3. Vorrichtung zum Fördern und Ausrichten von Bogen nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die zu fördernden und auszurichtenden Bogen (9) parallel oder quer zum Führungs lineal (2) zugeführt werden.