Die Erfindung betrifft ein druckmittelbetriebenes Rammbohr
gerät für Erdbohrungen mit einer von einem im Gerätegehäuse
hin- und herbewegten Schlagkolben beaufschlagten Schlag
spitze.
Ein gattungsgemäßes Rammbohrgerät ist aus der deutschen
Patentschrift 21 57 295 bekannt; es dient in erster Linie
dazu, Versorgungsleitungen, wie beispielsweise Wasserlei
tungen oder Kabel unter Straßen oder Dämmen oder sonstigen
Gebäuden und Hindernissen zu verlegen, ohne daß gleichzei
tig die Straßendecke bzw. die Erd-Oberfläche aufgerissen
werden muß. Dies geschieht in der Weise, daß das sich im
Erdreich vorwärtsbewegende Rammbohrgerät das Erdreich nach
der Seite verdrängt und einen Kanal hinterläßt, in dem
gleichzeitig oder später die Versorgungsleitung eingezogen
wird. Die Schlagspitze dient dazu, während der Vorwärtsbewe
gung des Rammbohrgerätes Steine oder andere Hindernisse zu
zertrümmern und zur Seite zu drücken, d.h. den Weg für das
nachrückende Gehäuse freizuschlagen. Jedoch läßt es sich
nicht immer vermeiden, daß das Rammbohrgerät beim Treffen
auf ein Hindernis nicht aus der gewollten Richtung läuft.
Ein Rammbohrgerät mit gezielter Laufrichtung ist aus der
DE-OS 22 42 605 bekannt und weist an seinem rückwärtigen
Ende eine rohrförmig gebogene Verlängerung auf, die eben
falls mit gebogenen Leitflächen versehen ist, um auf diese
Weise einen bogenförmigen Verlauf der Erdbohrung zu errei
chen. Derartige bogenförmig verlaufende Erdbohrungen herzu
stellen ist beispielsweise dann erforderlich, wenn in engen
Straßen mit schmalen Bürgersteigen keine Möglichkeit be
steht, Start- und Zielgruben auszuheben, die wenigstens so
tief sein müssen, daß das Rammbohrgerät in der Startgrube
waagerecht angesetzt werden kann und dabei noch sämtliche,
unterhalb der Straßendecke liegende Leitungen unterfährt.
Die starren Leitflächen dienen folglich dazu, einen bereits
vor dem Ansetzen des Gerätes beabsichtigten bogenförmigen
Verlauf der Erdbohrung zu ermöglichen; während des Betrie
bes läßt sich die Richtung nicht beeinflussen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rammbohrgerät
zu schaffen, mit dem sich gezielte Richtungsänderungen
durchführen lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Schlagspitze radial verstellbar im Gehäuse angeordnet ist.
Bedingt durch die radiale Verstellbarkeit läßt sich die
Schlagspitze, die entweder längsbeweglich im Gehäuse ange
ordnet oder starr mit dem Gehäuse verbunden sein kann, bei
von der geraden Vortriebsrichtung entweder in horizontaler
oder vertikaler Ebene abweichendem Verlauf aus ihrer übli
cherweise zentrischen Lage im Gehäuse beliebig verstellen
und damit der Richtungsabweichung entsprechend entgegenwir
ken. Richtungsabweichungen lassen sich beispielsweise durch
einen am Rammbohrgerät angeordneten Meßaufnehmer registrie
ren und auf einem entfernten Schaltpult von einer Bedie
nungsperson ablesen. Bei Richtungsänderungen kann die Bedie
nungsperson die entsprechende Korrektur vom Schaltpult aus
veranlassen, beispielsweise über hydraulische oder pneumati
sche, an die Schlagspitze angeschlossene Druckleitungen.
Die Schlagspitze lagert vorteilhaft in einem bevorzugt aus
zwei radial ineinandergebauten, gegeneinander verschwenkba
ren Exzenterringen gebildeten Verstellexzenter. Die Exzen
terringe lassen sich wegen der damit aufbringbaren größeren
Kräfte vorteilhaft hydraulisch um den Zapfen der Schlag
spitze herum verschwenken; die Schlagspitze kann somit in
eine von der Mittellage beliebig abweichende Position
eingestellt werden. Mit zwei und mehr Exzenterringen läßt
sich im Gegensatz zu einem Exzenterring ein feinfühligeres,
d.h. genaueres Einstellen in einem größeren Einstellbereich
erreichen. Vorzugsweise führen im Gehäuse angeordnete, mit
Versorgungsanschlüssen verbundene Druckleitungen zu den
Exzenterringen. Über die am rückwärtigen Ende des Rammbohr
gerätes angeschlossenen Versorgungsleitungen lassen sich
bei Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit die Exzenterringe ver
stellen.
Zum Verstellen der Schlagspitze aus ihrer Mittellage lassen
sich gemäß einer anderen Ausführung mehrere in einer Radial
ebene um den Zapfen der Schlagspitze herum angeordnete
Stellkolben vorsehen. Hierbei lassen sich vorteilhaft drei
unabhängig voneinander beaufschlagbare Kolben umfangsver
teilt anordnen und über im Gehäuse des Rammbohrgerätes
angeordnete Druckleitungen mit Versorgungsanschlüssen ver
binden. Während der Kolben der einen Pumpe beaufschlagt
wird, dabei z.B. mit einer Schale gegen den Zapfen drückt
und die Spitze aus ihrer Mittellage bewegt, fahren die
Kolben der anderen Pumpen entsprechend in das Pumpengehäuse
bzw. in den Zylinderraum hinein, d.h. der Zapfen bzw. die
Schlagspitze wird mittels koordinierter Stellbewegungen der
Kolbenpumpen positioniert.
Bei einer vorteilhaft mit einer Druckfeder zusammenwirken
den entriegelbaren Arretierhülse, die in der Mittellage der
Schlagspitze einen Zentrierring des Zapfens der Schlag
spitze umschließt, läßt sich ein Geradeauslauf des Rammbohr
gerätes im drucklosen Zustand der Kolben gewährleisten,
d.h. die Schlagspitze liegt während des normalen Betriebes
in ihrer Mittellage fest, aus der sie sich nur bei ge
wünschten Richtungsänderungen verstellen läßt, was das vor
herige Entriegeln der Arretierhülse gegen die Kraft der
Druckfeder voraussetzt. Die Arretierhülse läßt sich von
ihren den Zentrierring umschließenden Sitz durch Zuführen
eines Druckmittels, wie insbesondere Hydraulikflüssigkeit,
in einen die Arretierhülse aufnehmenden Zylinderraum entfer
nen.
Die Arretierhülse läßt sich vorteilhaft als axial bewegli
cher Steuerschieber ausbilden, der in einem mittels eines
Druckmittels beaufschlagbaren Verlängerungszapfen eine
axiale Zentralbohrung und entsprechend der Anzahl der zu
versorgenden Kolben radiale Verteilerbohrungen aufweist,
die an Steuerleitungen der Kolben anschließbar sind. In
diesem Fall lassen sich sämtliche Kolben mittels lediglich
einer vom rückwärtigen Ende durch das Gehäuse des Rammbohr
gerätes geführten Druckleitung mit Hydraulikflüssigkeit
speisen; denn der Steuerschieber wird abhängig von dem
einstellbaren, auf dem als Kolben wirkenden Verlängerungs
zapfen anstehenden Druck axial soweit vorgeschoben, bis
eine Strömungsverbindung hergestellt ist, die die Zentral
bohrung mit der radialen Verteilerbohrung und der Steuerlei
tung des angesteuerten Kolbens verbindet. Die radialen Ver
teilerbohrungen sind axial mit Abstand voneinander umfangs
verteilt im Verlängerungszapfen angeordnet.
Bei einer anderen Lösung können axial verschiebbare Stell
kolben mit schrägen Kolbenflächen an korrespondierenden,
entgegengesetzt geneigten Schrägflächen am Ende des Zapfens
der Schlagspitze anliegen. Das radiale Verstellen der
Schlagspitze wird hierbei durch Verschieben mindestens ei
nes Kolbens in die der Verschieberichtung der anderen Kol
ben entgegengesetzte Richtung erreicht, d.h. alle Kolben
werden aus ihrer durch die Mittellage der Schlagspitze
definierten Ausgangsposition bewegt, jedoch zumindest ein
Kolben in anderer Richtung als die anderen Kolben. Mittels
der von den korrespondierenden Schrägflächen definierten
schiefen Ebene lassen sich beliebige radiale Verstellungen
durchführen.
Die Stellkolben können sich gegen Druckfedern abstützen,
die vorteilhaft in Ausnehmungen einer einer kugelförmigen
Verdickung des Zapfens formschlüssig anliegenden Zentrier
schale angeordnet sind. Während des Normalbetriebs des Ramm
bohrgerätes, d.h. solange keine Richtungsänderungen erfor
derlich sind, halten die Druckfedern die Schlagspitze in ih
rer Mittellage, wobei die Federkraft dem auf die Kolben
anstehenden Druck entspricht, d.h. die Kolben sind zwischen
der Federsäule und der Flüssigkeitssäule eingespannt. Beim
Verstellen der Schlagspitze aus der Mittellage wird der
eine Kolben mit einem die Federkraft übersteigenden Druck
belastetet, während die anderen Stellkolben drucklos sind.
Die drucklosen Stellkolben werden von den sich entspannen
den Druckfedern entgegen der Richtung des mit höherem Druck
beaufschlagten Stellkolbens aus ihrer Ausgangslage bewegt.
Nach der Richtungskorrektur werden sämtliche Kolben mit
demselben, der Federkraft entsprechenden Druck belastet.
Die zusammengepreßte Feder entspannt sich dann, während die
entspannten Federn bis zur Ausgangslage der Kolben zusammen
gedrückt werden; die Federn führen die Kolben in ihre
Ausgangslage zurück.
Gemäß einer weiteren Ausführung können in einer Radialebene
um den Zapfen der Schlagspitze herum vorzugsweise pneuma
tisch aufblasbare Gummibälge angeordnet sein. Die beim Auf
blasen der sich in dem Gehäuse des Rammbohrgerätes ab
stützenden Gummibälge bewirkte Reaktionskraft übt eine die
Schlagspitze aus ihrer Mittellage verstellende Bewegung aus.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer in den Zeich
nungen dargestellter Ausführungsbeispiele des näheren er
läutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 im Längsschnitt das vordere Ende eines Rammbohrge
rätes mit einer erfindungsgemäß in einem Verstell
exzenter gelagerten, längsbeweglichen Schlagspit
ze,
Fig. 2a bis 2d verschiedene Stellungen zweier radial ineinander
gebauter Exzenterringe,
Fig. 3 im Längsschnitt das rückwärtige Ende eines Ramm
bohrgerätes mit Anschlüssen sowie Druckleitungen
zum Zuführen des die Verstellbewegungen der
Schlagspitze bewirkenden Druckmediums,
Fig. 4 im Längsschnitt das vordere Ende eines Rammbohr
gerätes mit einer starren, in einem mit dem Gehäu
se einstückigen Stufenkopf angeordneten, in Ver
stellexzentern gelagerten Schlagspitze,
Fig. 5 die Schlagspitze gemäß Fig. 4 in einer aus ihrer
Mittellage verstellten Position,
Fig. 6 im Längsschnitt das vordere Ende eines eine längs
bewegliche Schlagspitze mit Stufenkopf aufweisen
den Rammbohrgerätes und erfindungsgemäß radial um
einen Zapfen der Schlagspitze herum angeordnete
Stellkolben, entlang der Linie VI-VI von Fig. 7
geschnitten,
Fig. 7 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 6 entlang der Linie
VII-VII von Fig. 6 geschnitten,
Fig. 8 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 6 mit aus der Mittel
lage verstellter Schlagspitze,
Fig. 9 im Längsschnitt das vordere Ende eines Rammbohr
gerätes mit einem starren, d.h. mit dem Gehäuse
einstückigen Stufenkopf und darin angeordneter
Schlagspitze, die am Ende eines in das Gehäuse
ragenden Zapfens einen von einer als Steuerschie
ber ausgebildeten Arretierhülse umschlossenen Zen
trierring aufweist,
Fig. 10 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 9 entlang der Linie
X-X von Fig. 9 geschnitten,
Fig. 11 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 9 mit aus der Mittel
lage verstellter Schlagspitze,
Fig. 12 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 11 entlang der Linie
XII-XII von Fig. 11 geschnitten,
Fig. 13 das vordere Ende eines Rammbohrgerätes mit star
rem Stufenkopf und darin angeordneter Schlagspit
ze, die am Ende eines in das Gehäuse ragenden
Zapfens schräge Flächen besitzt, die mit Schräg
flächen axial beweglicher Stellkolben korrespon
dieren, entlang der Linie XIV-XIV von Fig. 14
geschnitten,
Fig. 14 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 13 entlang der Linie
XIV-XIV von Fig. 13 geschnitten und
Fig. 15 das Rammbohrgerät gemäß Fig. 13 mit aus der Mit
tellage verstellter Schlagspitze.
Das in Fig. 1 dargestellte vordere Ende eines Rammbohrgerä
tes 1 weist eine in dem rohrförmigen Gehäuse 2 des Rammbohr
gerätes 1 axial verschiebbar gelagerte, mit ihrem aus dem
Gehäuse 2 vorragenden Teil als Stufenkopf 3 ausgebildete
Schlagspitze 4 auf. Die Schlagspitze 4 erstreckt sich mit
einem Zapfen 5 in das Innere des Gehäuses 2; an seinem dem
Stufenkopf 3 abgewandten Ende besitzt der Zapfen 5 einen
Bund 6. Die Schlagspitze 4 steht unter der Wirkung einer
Feder 7, die sich einerseits an dem Bund 6 und andererseits
an einem Innenkragen 8 einer Büchse 9 abstützt. Die Schlag
spitze 4 wird unter der Wirkung eines axial in dem Gehäuse
2 geführten Schlagkolbens 10 gegen die Kraft der sich zusam
menpressenden Feder 7 nach vorne gestoßen und arbeitet
sich dabei im Erdreich voran. Der mit einem Meißel bestück
bare Stufenkopf 3 zerschlägt dabei Steine bzw. andere Hin
dernisse und verdrängt das Erdreich; erst danach wird das
Gehäuse 2 nachgezogen. Zum Beaufschlagen des Schlagkolbens
10 mit Druckluft befindet sich an dem nicht dargestellten
hinteren Ende des Rammbohrgerätes 1 ein von einem Kompres
sor gespeister, umsteuerbarer Druckmittelanschluß. Beim axi
alen Vorwärtsbeschleunigen trifft der Schlagkolben 10 auf
den Bund 6 und gibt dabei seine Schlagenergie an die
Schlagspitze 4 ab.
Der Zapfen 5 lagert in radial ineinandergebauten Exzenter
ringen 11, 12, d.h. ein äußerer Exzenterring 12 umschließt
einen inneren Exzenterring 11. Zur Unterstützung der kan
tungsfreien Führung des Zapfens 5 liegen an dem Zapfen 5
auf einem Teil seiner Mantelfläche kugelige Schalen 13
flächig an, die von einer entsprechend angepaßten Ausneh
mung des inneren Exzenterringes 11 aufgenommen werden. Die
Exzenterringe 11, 12 liegen stirnseitig einerseits an der
Büchse 9 und andererseits an einer in das vordere Ende des
Gehäuses eingesetzten, beispielsweise eingeschraubten Kopf
büchse 14 an, und sind auf diese Weise gegen Axialbewe
gungen gesichert. Hingegen lassen sich die Exzenterringe
11, 12 radial gegeneinander verdrehen und die Schlagspitze
4 dabei aus ihrer in Fig. 1 dargestellten Mittellage in
eine beliebige außermittige Lage verstellen.
Die mit den Exzenterringen 11, 12 einstellbaren Lagen der
Schlagspitze 4 sind schematisch in den Fig. 2a bis 2d dar
gestellt, wobei die Lage der Exzenterringe 11, 12 gemäß
Fig. 2a gleichbedeutend mit der Null-Stellung, d.h. der
Mittellage, in Fig. 2b gleichbedeutend mit der größten
Exzentrizität 15 nach unten und in Fig. 2d gleichbedeutend
mit der größten Exzentrizität 15 nach oben ist; in Fig. 2c
ist die Exzentrizität 15 in einer beliebigen Stellung der
Exzenterringe 11, 12 dargestellt.
Abweichend von dem in Fig. 1 dargestellten Rammbohrgerät 1,
das eine längsbewegliche Schlagspitze 4 besitzt, wodurch
sich ein Zwei-Takt-Arbeitsrhythmus ergibt, bei dem im er
sten Takt der Schlagkolben 10 die Schlagspitze 4 mit dem
Stufenkopf 3 nach vorne schlägt, so daß im Erdreich eine
Pilotbohrung entsteht, und im zweiten Takt dann das gesamte
Rammbohrgerät 1 in diese Pilotbohrung nachstößt, handelt es
sich bei den in den Fig. 4, 5 sowie 9 bis 15 dargestellten
Rammbohrgeräten 101, 301 und 401 um Geräte, bei denen
Gehäuse und Stufenkopf 102, 103 bzw. 302, 303 bzw. 402, 403
einstückig sind. Bei diesen einen starren, d.h. nicht längs
beweglichen Kopf aufweisenden Rammbohrgeräten 101, 301, 401
treibt der Schlagkolben 110, 310, 410 den gesamten Ma
schinenkörper mit einem Schlag nach vorn.
Wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist, weist die Schlag
spitze 104 eine kugelförmige Verdickung 116 auf, mit der
die Schlagspitze 104 im Gehäuseinneren lagert. Der sich in
das Gehäuse 102 erstreckende Zapfen 105 der Schlagspitze
104 ist in radial ineinandergebauten Exzenterringen 111,
112 angeordnet und wird zur kantungsfreien Führung auf
einem Teil seiner Mantelfläche von kugeligen Schalen 113
flächig abgestützt, die von einer entsprechend angepaßten
Ausnehmung des inneren Exzenterrings 111 aufgenommen wer
den. Zum Verstellen der Schlagspitze 104 aus ihrer Mittel
lage in die in Fig. 5 dargestellte außermittige Lage,
werden die Exzenterringe 111, 112 mittels eines Druckme
diums, wie insbesondere Hydraulikflüssigkeit, gegeneinander
verstellt. Die Hydraulikflüssigkeit wird gemäß Fig. 3 über
Druckleitungen 17 zugeführt, die in einer der Anzahl der
auf die Exzenterringe 11, 12 bzw. 111, 112 gerichteten,
nicht dargestellten Steuerdüsen entsprechenden Anzahl im
Gehäuse 2, 102 angeordnet sind. Die Druckleitungen er
strecken sich vom rückwärtigen Ende des Rammbohrgerätes 1,
101 bis nach vorne; sie sind am rückwärtigen Ende des
Rammbohrgerätes 1, 101 mit von einem nicht dargestellten
Hydrauliktank gespeisten Versorgungsleitungen 18 verbunden.
Die über die Versorgungsanschlüsse 18 zuströmende Hydraulik
flüssigkeit wird mittels jeder Druckleitung 17 zugeordneten
Nuten 19 verteilt.
In den Fig. 6 bis 8 ist ein Rammbohrgerät 201 mit einer
längsbeweglichen, mit einem Stufenkopf 203 versehenen
Schlagspitze 204 dargestellt. Die Schlagspitze 204 des Ramm
bohrgerätes 201 wird während des Normalbetriebs, d.h. wäh
rend des Geradeauslaufs des Rammbohrgerätes 201 von einer
Arretierhülse 20 in der Mittellage gehalten. Dazu schiebt
eine Druckfeder 21 die in einem Zylinderraum 22 axial
verschiebliche Arretierhülse 20 über einen an dem dem Bund
206 abgewandten Ende des Zapfens 5 der Schlagspitze 204
angeordneten Zentrierring 23. Um den Zapfen 205 herum sind
in einer Radialebene drei Stellkolben 24, 25, 26 angeordnet
(Fig. 7), deren Zylinderräume 27 über Druckleitungen 17 mit
den am rückwärtigen Ende des Rammbohrgerätes 201 angeordne
ten Versorgungsanschlüssen 18 (vgl. Fig. 3) verbunden sind.
Zum radialen Verstellen der Schlagspitze 204 aus ihrer
Mittellage gemäß Fig. 6 in die in Fig. 8 dargestellte
außermittige Position wird der Zylinderraum 22 mit über
eine nicht dargestellte Hydraulikleitung zugeführte Hydrau
likflüssigkeit beaufschlagt und die Arretierhülse 20 gegen
die Kraft der Druckfeder 21 von dem Zentrierring 23 gescho
ben. Durch anschließendes Beaufschlagen einer der Stellkol
ben 24 bis 26 verstellt sich die Schlagspitze 204 in die
gewünschte außermittige Lage; entsprechend der in Fig. 8
dargestellten außermittigen Position der Schlagspitze 204
wirkt der Stellkolben 24 mit einer größeren Kraft als die
Stellkolben 25, 26 auf den Zapfen 205 und damit die Schlag
spitze 204 ein. Die Stellkolben 25, 26 können ggf. völlig
drucklos sein, wobei die Hydraulikflüssigkeit aus den Zylin
derräumen 27 über nicht dargestellte Rückleitungen abläuft.
Nach der Richtungskorrektur wird der Zylinderraum 22 der
Arretierhülse 20 entlastet, so daß die sich daraufhin ent
spannende Druckfeder 21 die Arretierhülse 20 auf den Zen
trierring 23 schiebt und die Mittellage der Schlagspitze
204 festlegt. Sowohl der Zentrierring 23 als auch die Arre
tierhülse 20 besitzen das Aufschieben der Arretierhülse 20
unterstützende schräge Führungsflächen 28 bzw. 29. Die die
Schlagspitze 204 in der Mittellage festlegende Arretierhül
se 20 erlaubt es, daß die Stellkolben 24 bis 26 während der
Arretierung drucklos sein können, d.h. auf die Stellkolben
wirkt ein Druck lediglich bei Richtungsänderungen ein.
Das Rammbohrgerät 301 mit starrer, d.h. nicht längsbewegli
cher Schlagspitze 304 gemäß den Fig. 9 bis 12 besitzt in
einer Radialebene um einen Zapfen 305 der Schlagspitze 304
herum angeordnete Stellkolben 324, 325, 326 sowie eine als
Steuerschieber 30 ausgebildete Arretierhülse 320. Die Arre
tierhülse 320 des Steuerschiebers 30 nimmt in einem Hohl
raum 31 eine Druckfeder 321 auf, die in der in Fig. 9
dargestellten Mittellage eine außerdem in dem Hohlraum 31
angeordnete, freibewegliche Begrenzungsscheibe 32 in Anlage
an ein sich verjüngendes Mundstück 33 der Arretierhülse 320
hält. Das Mundstück 33 umgreift in dieser Position einen
Zentrierring 323, der sich an dem der kugelförmigen Ver
dickung 316 abgewandten Ende des Zapfens 305 der Zentrier
spitze 304 befindet. Die Arretierhülse 320 setzt sich an
der dem Mundstück 33 abgewandten Seite als Verlängerungs
zapfen 34 fort, der in einen über eine Druckleitung 35 mit
einer nicht dargestellten Druckmittelquelle verbundenen
Zylinderraum 36 ragt. Der Verlängerungszapfen 34 ist mit
einer axialen Zentralbohrung 37 sowie radialen, umfangsver
teilten, axial einen Abstand voneinander aufweisenden Ver
teilerbohrungen 38 versehen. Von jedem Zylinderraum 327 der
Stellkolben 324, 325, 326 führt eine Steuerleitung 39 zu
dem Verlängerungszapfen 34 des Steuerschiebers 30. Die
Steuerleitungen 39, von denen in den Längsschnitten gemäß
den Fig. 9 und 11 lediglich die den Stellkolben 324 und 326
zugehörigen Steuerleitungen 39 dargestellt sind, lassen
sich wahlweise mit den radialen Verteilerbohrungen 38 des
Verlängerungszapfens 34 verbinden.
Zum Verstellen der Schlagspitze 304 in die in Fig. 11 dar
gestellte außermittige Position wird die gemäß Fig. 9 druck
lose Leitung 35 zunächst mit einem Druck P 0 beaufschlagt,
worauf die Druckfeder 321 zusammengepreßt und der Steuer
schieber 30 in Pfeilrichtung 40 verschoben wird. Das Mund
stück 33 der Arretierhülse 320 schiebt sich dabei über den
Zentrierring 323 der Schlagspitze 305 hinweg, d.h. der
Zentrierring 323 dringt zusammen mit der Begrenzungsscheibe
32 relativ weiter in den Hohlraum 31 der Arretierhülse 320
ein; der ein Verstellen der Schlagspitze 304 aus der Mittel
lage verhindernde Sitz von Arretierhülse 320 und Zentrier
ring 323 wird aufgehoben. Durch Erhöhen des Druckes in der
Leitung 35 auf den Betrag P 1 rückt der Steuerschieber 30 in
Pfeilrichtung 40 weiter vor, bis die Steuerleitung 39 des
Stellkolbens 324 mit der dem Kolben 324 zugeordneten radia
len Bohrung 38 verbunden ist. Die Druckflüssigkeit strömt
dann aus der Zentralbohrung 37 des Verlängerungszapfens 34
über die Verteilerbohrung 38 und die Steuerleitung 39 in
den Druckraum 327 des Stellkolbens 324. Durch Erhöhen des
Druckes der über die Leitung 35 zugeführten Druckflüssig
keit auf den Betrag P 2, P 3 . . . P n lassen sich durch ent
sprechende Lageänderungen des Steuerschiebers 30 Steuerlei
tungen 39 beliebiger Stellkolben an den Druckflüssigkeits
strom anschließen und damit ein Verstellen der Schlagspitze
304 erreichen.
Bei der in Fig. 11 dargestellten außermittigen Lage der
Schlagspitze 304 herrscht in dem Zylinderraum 36 der Druck
P 1, d.h. es besteht über die dem Stellkolben 324 zugeord
nete Verteilerbohrung 38 und Steuerleitung 39 eine Strö
mungsverbindung zwischen der Druckleitung 35 und dem Zylin
derraum 327 des Stellkolbens 324. Der druckbeaufschlagte
Stellkolben 324 stellt die Schlagspitze 304 in ihrem durch
die kugelförmige Verdickung 316 definierten Kugelgelenk in
die gewünschte außermittige Position. Nach der Richtungs
korrektur wird die Druckleitung 35 drucklos geschaltet; die
sich daraufhin entspannende Druckfeder 321 bewegt den
Steuerschieber 30 entgegen der Pfeilrichtung 40 in seine in
Fig. 9 dargestellte Ausgangsposition zurück, in der das
Mundstück 33 der Arretierhülse 320 den Zentrierring 323
umschließt und radiale Verstellungen der Schlagspitze 304
verhindert. Bei dem mit dem Steuerschieber 30 ausgerüsteten
Rammbohrgerät 301 können beliebig viele Stellkolben über
lediglich eine von dem rückwärtigen Ende des Rammbohrgerä
tes 301 durch das Gehäuse 302 bis zu dem Zylinderraum 36
des Steuerschiebers 30 geführte Druckleitung 35 versorgt
werden; außerdem bedarf es lediglich einer Rückleitung.
Bei der in den Fig. 13 bis 15 dargestellten Ausführung des
Rammbohrgerätes 401 mit nicht längsbeweglicher Schlagspitze
404 sind drei axial verstellbare Stellkolben 41, 42, 43 in
einer Radialebene um das im Inneren des Rammbohrgerätes 401
liegende Ende des Zapfens 405 der Schlagspitze 404 angeord
net. Die Stellkolben 41, 42, 43 liegen mit schrägen Kolben
flächen 44 radialer Kolbenvorsprünge 45 an korrespondieren
den, entgegengesetzt geneigten Schrägflächen 46 des innen
liegenden Endes 47 des Zapfens 405 an. Die Stellkolben 41,
42, 43 werden in der in Fig. 13 dargestellten verriegelten
Mittellage der Schlagspitze 404 von der über die Druck
leitungen 17 (vgl. Fig. 3) in die Zylinderräume 48 zugeführ
ten Druckflüssigkeit und von Druckfedern 49 in der neutra
len Stellung gehalten. Die Druckfedern 49 sind in Ausnehmun
gen 50 einer Zentrierschale 51 angeordnet, die etwa die
Hälfte der Mantelfläche der kugelförmigen Verdickung 416
der Schlagspitze 404 umschließt; das Kugelgelenklager wird
durch entsprechend geformte Innenflächen des Stufenkopfes
403 vervollständigt, der mit innenliegenden Schalenflächen
die andere Hälfte der kugelförmigen Verdickung 416 um
schließt.
Zum Verstellen der Schlagspitze 404 in die in Fig. 15 dar
gestellte außermittige Lage wird der Zylinderraum 48 des
Stellkolbens 41 mit einem die Kraft der Druckfeder 49 über
windenden Druck beaufschlagt, so daß sich die an dem Stell
kolben 41 abstützende Druckfeder 49 zusammenpreßt. Der
Druck in den Zylinderräumen 49 der Stellkolben 42, 43 wird
gleichzeitig bis auf einen unter der Kraft der den Stellkol
ben 42, 43 zugeordneten Druckfedern 49 liegenden Wert ver
ringert. Der Stellkolben 41 verstellt sich in Pfeilrichtung
52 und die Stellkolben 42, 43 gemäß Pfeil 53 in entgegenge
setzter Richtung. Bedingt durch die von den schrägen Flä
chen 44 der Stellkolben 41, 42, 43 und den entgegengesetzt
geneigten Schrägflächen 46 der Schlagspitze 405 definierte
schiefe Ebene wird die Schlagspitze 404 in die außermittige
Position gemäß Fig. 15 verstellt. Zum Einstellen der Mittel
lage nach der Richtungskorrektur wird der Druck im Zylinder
raum 48 des Stellkolbens 41 verringert und der Druck in den
Zylinderräumen 48 der Stellkolben 42, 43 erhöht. Der Stell
kolben 41 wird von der sich entspannenden Druckfeder 49
entgegen der Pfeilrichtung 52 vorgeschoben und gleichzeitig
werden die den Stellkolben 42, 43 zugeordneten Druckfedern
49 von den sich vorwärtsbewegenden Stellkolben 42, 43 entge
gen der Pfeilrichtung 53 zusammengepreßt, bis die neutrale
Ausgangsstellung gemäß Fig. 13 erreicht ist.