DE3722919A1 - Gasreiniger zum entfernen von verunreinigungen aus arsin und phosphin - Google Patents
Gasreiniger zum entfernen von verunreinigungen aus arsin und phosphinInfo
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf makrovernetzte Polymer-Gasreiniger,
die mit Arsen- oder Phosphorverbindungen funktionalisiert
sind. Diese Erfindung bezieht sich insbesondere auf
die Verwendung dieser Gasreiniger zur Entfernung von Oxidantien,
protischen Säuren und Verbindungen, die mit Metallen
reagieren können, aus Arsin und Phosphin.
Die Gegenwart von Verunreinigungen wie Wasser, Sauerstoff und
Kohlendioxid in Gasen, die als Reaktionspartner in der Halbleiterindustrie
eingesetzt werden, verursacht unerwünschte Veränderungen
der Halbleitereigenschaften. Diese Eigenschaften
umfassen Lebensdauer der optisch angeregten Zustände,
(Solarzellanwendungen), Epitaxie und elektrische Widerstandsfähigkeit.
Ein Verfahren zur Gewinnung von hochreinen Gasströmen
wäre deshalb wünschenswert.
Es ist nun gefunden worden, daß Verunreinigungen wie Sauerstoff,
Wasser und Kohlendioxid aus Arsin und Phosphin, die
üblicherweise als Dotierungsmittel für Halbleiter eingesetzt
werden, entfernt werden können. Die Verunreinigungen werden
abgetrennt, indem man das zu reinigende Gas mit einem makrovernetzten
Polymer-Gasreiniger in Kontakt bringt.
Die erfindungsgemäßen makrovernetzten Polymer-Gasreiniger
enthalten das Reaktionsprodukt aus (1) einem Hydrid, ausgewählt
aus der aus Arsin und Phosphin bestehenden Gruppe, und
(2) einem metallierten, makrovernetzten Polymeren mit einer
Vielzahl von fest verknüpften, funktionellen Gruppen oder
Mischungen von funktionellen Gruppen mit der allgemeinen
Formel
worin Ar ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit einem bis
drei Ringen ist, R₁ und R₂ identisch oder verschieden sind
und aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff und
Alkylkohlenwasserstoffresten mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
besteht, und M ein aus der aus Natrium, Kalium und Lithium
bestehenden Gruppe ausgewähltes Metall ist, wobei das metallierte,
makrovernetzte Polymere innerhalb seiner Poren eine
Verbindung von M, die aus der aus einer 1-12 Kohlenstoffe
enthaltenden Alkylverbindung und einem Hydrid bestehenden
Gruppe ausgewählt ist, oder Mischungen hiervon enthält.
Die erfindungsgemäßen, makrovernetzten Polymer-Gasreiniger
werden hergestellt, indem man Arsin oder Phosphin mit einem
metallierten, makrovernetzten Polymeren umsetzt. Das
makrovernetzte Polymere, das als Ausgangssubstanz für das
metallierte Polymere eingesetzt wird, ist in unserer anhängigen
US-Anmeldung mit der Ser.-No. 655,856 beschrieben.
Die Metallierung läßt sich erreichen, indem man das makrovernetzte
Polymere mit einem stöchiometrischen Überschuß einer
Lösung in Kontakt bringt, die eine Alkylverbindung des Lithiums,
Natriums oder Kaliums enthält, wobei die Alkylgruppe
eine 1-12 Kohlenstoffe enthaltende Alkylgruppe ist. Normal-
Butyllithium ist bevorzugt. Typische Solventien für die Metallalkylverbindung
schließen aliphatische Kohlenwasserstoffe,
aromatische Kohlenwasserstoffe und Ether ein. Die
Metallierung wird bei Umgebungstemperatur und -druck durchgeführt.
Die Kontaktzeit liegt typischerweise im Bereich von
etwa 10 Minuten bis etwa 10 Stunden. Da ein Überschuß des
Metallierungsmittels verwendet wird, verbleibt unumgesetztes
Metallierungsmittel innerhalb der Poren des makrovernetzten
Polymeren. Man nimmt an, daß das unumgesetzte Reagens in
Clustern fest an das Metall gebunden ist, das durch die funktionellen
Gruppen unlöslich mit dem Polymeren verknüpft ist.
Das metallierte, makrovernetzte Polymere, das auf die oben
beschriebene Weise hergestellt wurde, besitzt eine Vielzahl
von fest verknüpften, metallierten, funktionellen Gruppen
oder Mischungen von funktionellen Gruppen mit der allgemeinen
Formel:
Ar ist ein beliebiger aromatischer Kohlenwasserstoffrest, der
ein bis drei Ringe enthält, wie z. B. Phenylen, Naphtylen,
Anthracen, Fluorenylen und ähnliches. Phenylen ist bevorzugt.
R₁ und R₂ sind identisch oder verschieden und können
Wasserstoff oder ein Alkylkohlenwasserstoffrest mit 1 bis 12
Kohlenstoffatomen sein. Typische Alkylkohlenwasserstoffreste
schließen Methyl, Ethyl und die verschiedenen Isomere von
Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Octyl, Decyl und Docecyl ein.
M ist ein Metall, das aus der aus Lithium, Natrium und Kalium
bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
Für manche Anwendungen kann es wünschenswert sein, das metallierte,
makrovernetzte Polymere einem thermischen Alterungsprozeß
zu unterwerfen. Der thermische Alterungsprozeß umfaßt
das Aufheizen des Polymeren für mehrere Stunden, vorzugsweise
mehr als sechs Stunden, auf eine hohe Temperatur, vorzugsweise
etwa 140°C bis etwa 250°C. In Abhängigkeit von der
verwendeten Zeit und Temperatur wird ein Teil oder die
gesamte unumgesetzte Metallalkylverbindung in den Poren des
Polymeren zum entsprechenden Metallhydrid zersetzt. Das thermische
Altern wird auf eine solche Weise durchgeführt, daß
die gasförmigen Reaktionsprodukte entweder unter Vakuum oder
unter einer Spülung mit Inertgas entfernt werden können, um
unerwünschte Nebenreaktionen zu vermeiden.
Die Reaktion des metallierten, makrovernetzten Polymeren mit
Arsin oder Phosphin, die zu dem erfindungsgemäßen, makrovernetzten
Polymer-Gasreiniger führt, ist exotherm. Die Zuführungsgeschwindigkeit
des Arsins oder Phosphins muß unter Kontrolle
gehalten werden, um die Reaktion so zu moderieren, daß
der Anstieg der Bettemperatur niemals 50°C übersteigt. Die
Zuführungsgeschwindigkeit wird entweder durch Verdünnen des
Arsins oder Phosphins mit einem Trägergas, z. B. Wasserstoff,
kontrolliert, oder dadurch, daß konzentriertes Arsin oder Phosphin auf langsame
Weise zugesetzt werden. Obwohl der exakte Mechanismus
der Reaktion nicht bekannt ist, nimmt man an, daß Arsin und
Phosphin sowohl mit den metallierten funktionellen Gruppen
des Polymeren wie auch mit dem Metallalkyl oder Metallhydrid
innerhalb der Poren des Polymeren reagieren.
Die erfindungsgemäßen, makrovernetzten Polymer-Reiniger entfernen
wirkungsvoll eine Vielzahl von Verunreinigungen wie
z. B. Oxidantien, protischen Säuren und Verbindungen, die mit
Metallen reagieren können, aus Arsin und Phosphin. Der Ausdruck
"protische Säuren" bezieht sich auf Säuren, die ein
Proton freisetzen können, z. B. Wasser, Alkohole und Carbonsäuren.
Repräsentative metallierbare Verbindungen, die entfernt
werden können, umfassen CO₂ und Trichlorsilan. Repräsentative
Oxidantien, die abgetrennt werden können, schließen
Sauerstoff, Chlor und Fluor ein. Der Anteil dieser
Verunreinigungen im Arsin oder Phosphin wird vorzugsweise auf
unter ein Teil pro Million (ppm) gesenkt.
Die Verunreinigungen werden entfernt, indem das zu reinigende
Gas mit einem Gasreiniger in Kontakt gebracht wird, der das
Reaktionsprodukt des Gases mit dem oben beschriebenen metallierten,
makrovernetzten Polymeren enthält.
Die erfindungsgemäßen makrovernetzten Polymer-Gasreiniger
können auch in einem Abgabesystem für Arsin oder Phosphin als
Dotiermittel verwendet werden. Wenn der Gasreiniger mit einer
Protonenquelle behandelt wird, z. B. Wasser oder Wasserstoff,
wird das gewünschte Hydrid-Dotiermittel freigesetzt. Auf
diese Weise kann der feste, mit Arsen oder Phosphor funktionalisierte
Gasreiniger aufbewahrt werden, und das gasförmige
Arsin oder Phosphin wird nur dann abgegeben, wenn es benötigt
wird.
Amberlit XAD4, ein makrovernetztes Styrol-Divinylbenzol-Copolymeres,
hergestellt von Rohm und Haas, wird mit dem dreifachen
Bettvolumen Wasser, dann Methanol, dann Isopropanol
und schließlich Hexan gewaschen. Ein Bettvolumen entspricht
dem Volumen des ungefüllten Bettes. Das Polymere wird in ein
Reaktionsgefäß gegeben und unter einem Stickstoffstrom bei
120°C etwa zwei Stunden lang getrocknet. Das Reaktionsgefäß
wird dann mit 1,6 M n-Butyllithium beschickt, und das Solvens
wird unter einem Stickstoffstrom bei 65°C entfernt. Das
Polymere wird schnell mit 2-4 Bettvolumina Hexan gewaschen,
um oberflächlich anhaftendes n-Butyllithium zu entfernen, und
bei 120°C 16 Stunden lang getrocknet. Das metallierte, makrovernetzte
Polymere wird dann der Alterung unterworfen, indem
es unter einem Stickstoffstrom 12 Stunden lang auf 210°C
(Wandtemperatur des Reaktionsgefäßes) erhitzt wird.
Ein mit Arsen funktionalisierter Gasreiniger wird hergestellt,
indem ein 1 Liter fassendes Bett des metallierten,
makrovernetztem Polymeren, hergestellt wie oben beschrieben,
mit einer Mischung aus Arsin (10 Volumen-%) und Wasserstoff
bei einer Fließgeschwindigkeit von 245 l/h in Kontakt gebracht
wird, bis insgesamt 490 l der Arsin-/Wasserstoff-
Mischung (2 Mol Arsin) durch das Bett geleitet sind. Das Bett
des mit Arsen funktionalisierten Gasreinigers wird dann mit
Arsin (Reinheitsgrad für elektronische Zwecke) gespült, welches
Sauerstoff und 10 ppm Wasser enthält. Nach dem Durchleiten
durch das Reinigungsbett enthält das Arsin weniger als
1 ppm H₂O und O₂. Ein Gasspurgerät wird für das Restgas verwendet,
um die Verunreinigungsmengen zu messen.
Claims (9)
1. Makrovernetzter Polymer-Gasreiniger, der das Reaktionsprodukt
aus (1) einem Hydrid, ausgewählt aus der aus Arsin
und Phosphin bestehenden Gruppe, und (2) einem metallierten,
makrovernetzten Polymeren mit einer Vielzahl von fest
verknüpften, funktionellen Gruppen oder Mischungen von funktionellen
Gruppen mit der allgemeinen Formel
enthält, worin Ar ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit
einem bis drei Ringen ist, R₁ und R₂ identisch oder
verschieden sind und aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus
Wasserstoff und Alkylkohlenwasserstoffresten mit 1 bis 12
Kohlenstoffatomen besteht, und M ein aus der aus Natrium,
Kalium und Lithium bestehenden Gruppe ausgewähltes Metall
ist, wobei das metallierte, makrovernetzte Polymere innerhalb
seiner Poren eine Verbindung von M, die aus der aus einer
1-12 Kohlenstoffe enthaltenden Alkylverbindung und einem
Hydrid bestehenden Gruppe ausgewählt ist, oder Mischungen
hiervon enthält.
2. Gasreiniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß M Lithium ist, R₁ H ist und R₂ Phenyl ist.
3. Gasreiniger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das metallierte, makrovernetzte Polymere ein metalliertes,
makrovernetztes Styrol-Divinylbenzol-Copolymeres ist.
4. Verfahren zum Herstellen eines makrovernetzten Polymer-
Gasreinigers, welches das Umsetzen von (1) einem Hydrid,
ausgewählt aus der aus Arsin und Phosphin bestehenden Gruppe,
und (2) einem metallierten, makrovernetzten Polymeren mit
einer Vielzahl von fest verknüpften, funktionellen Gruppen
oder Mischungen von funktionellen Gruppen mit der allgemeinen
Formel:
umfaßt, worin Ar ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit
einem bis drei Ringen ist, R₁ und R₂ identisch oder verschieden
sind und aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff
und Alkylkohlenwasserstoffresten mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
besteht, und M ein aus der aus Natrium, Kalium
und Lithium bestehenden Gruppe ausgewähltes Metall ist, wobei
das metallierte, makrovernetzte Polymere innerhalb seiner Poren
eine Verbindung von M, die aus der aus einer 1-12 Kohlenstoffe
enthaltenden Alkylverbindung und einem Hydrid bestehenden
Gruppe ausgewählt ist, oder Mischungen hiervon
enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß M Lithium ist, R₁ H ist und R₂ Pentyl ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das metallierte, makrovernetzte Polymere eine metalliertes,
makrovernetztes Styrol-Divinylbenzol-Copolymeres ist.
7. Verfahren zum Entfernen von Oxidantien, protischen
Säuren und Verbindungen, die mit Metallen reagieren können,
aus einem Hydrid, das aus der aus Arsin und Phosphin bestehenden
Gruppe ausgewählt ist, wobei dieses Verfahren (1) das
In-Kontakt-Bringen des Hydrids mit einem Gasreiniger, der das
Reaktionsprodukt des Hydrids mit einem metallierten, makrovernetzten
Polymeren mit einer Vielzahl von fest verknüpften,
funktionellen Gruppen oder Mischungen von funktionellen Gruppen
mit der allgemeinen Formel
enthält, worin Ar ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit
einem bis drei Ringen ist, R₁ und R₂ identisch oder verschieden
sind und aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Wasserstoff
und Alkylkohlenwasserstoffresten mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
besteht, und M ein aus der aus Natrium, Kalium
und Lithium bestehenden Gruppe ausgewähltes Metall ist, wobei
das metallierte, makrovernetzte Polymere innerhalb seiner Poren
eine Verbindung von M, die aus der aus einer 1-12 Kohlenstoffe
enthaltenden Alkylverbindung und einem Hydrid bestehenden
Gruppe ausgewählt ist, oder Mischungen hiervon enthält,
und (2) das Abtrennen des Hydrids aus dem makrovernetzten
Polymer-Gasreiniger umfaßt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß M Lithium ist, R₁ H ist und R₂ Pentyl ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das metallierte, makrovernetzte Polymere ein metalliertes,
makrovernetztes Styrol-Divinylbenzol-Copolymeres ist.
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