DE3722259A1 - Kiel bei segelfahrzeugen - Google Patents

Description

Anwendungsgebiet: Die Erfindung betrifft eine Kielkonstruktion bei Segelfahrzeugen zum Schutz der Mannschaft und Material bei Grundberührung.

Zweck: Segelyachten, insbesondere auf Weltmeeren, unterliegen außerordentlichen Risiken. Einer der Risiken liegt in der Grund­ berührung. Wird beispielsweise eine Yacht bei Sturm und Wellengang auf ein Riff geworfen, gibt es selbst für Stahlschiffe kaum eine Chance der Rettung. Infolge des hohen Drehmoments an der Kielunter­ seite wird der Schiffsrumpf aufgerissen. Das Schiff versinkt in Sekundenschnelle, ohne daß die Crew ausreichend Zeit zur Bepackung der Rettungseinrichtungen erhält.

Im besonderen Maße gefährdet sind GFK- und Holzboote, wobei sich erstere einer wachsenden Beliebtheit erfreuen. Laufen sie mitschiffs voll, ist wegen des großen Kielgewichts von 40% des Gesamtgewichts selbst unter Nutzung von Schottwänden das Sinken kaum zu verhindern.

Weitere Risiken liegen in der Kollision mit Treibgut, Walen, See­ fahrzeugen oder in einem Wassereinbruch über Deck.

Stand der Technik: Es ist bekannt, daß sich Yachtkonstrukteure des Kollisionsschotts bedienen, wenn sie Schiffe sicherer machen wollen.

Kritik des Standes: Diese obengenannten Sicherheitseinrichtungen (Schotts) helfen wenig, wenn große Wassermassen in den Hauptraum eindringen. Sofern die Kollisionsschotts überhaupt geschlossen werden, schließen derartige Tore angesichts des Schiffsgewichts meist viel zu wenig Auftriebsräume ab.

Die Aufgabe: Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Yachten sicherer zu machen und Mensch und Material zu schützen. Gewiß sind die meisten Fahrzeuge mit Rettungseinrichtungen ausgestattet, jedoch ungleich vorteilhafter ist das Überleben des Hauptfahrzeugs.

Lösung: Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Segment des Kiels durch den Aufprallstoß bei Grundberührung oder/ und einer Entscheidung des Skippers abgeworfen wird (Prinzip "Eidechse"). Dies kann u. a. durch spezielle Kielbolzen mit Soll­ bruchstellen, über Absprengungen der Kielbefestigung oder über Handräder im Kielkasten geschehen.

Erzielbare Vorteile: Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbesondere darin, daß u. a. bei schroffer Grundberührung der untere Teil des Kiels abgeschert, der Rumpf in seiner Streck­ belastung geschont, die kinetische Energie des Gesamtsystems ge­ bremst und der Tiefgang des Schiffes um die Höhe des abgeworfenen Kiels vermindert wird.

Ein zusätzlicher Vorteil liegt in der Gewichtsreduzierung, ohne daß ein Segeln mit Sturm- oder Notsegel nicht mehr möglich ist, weiterhin im Transport einschließlich der Gesamthöhenreduzierungs­ vorteile.

Das obige Verfahren ist bei allen Segelfahrzeugen unabhängig ihres Rumpfmaterials (Stahl, GFK, Ferrozement, Holz usw) vorteilhaft. Je­ doch wird die Sicherheit bei Stahl und anderweitigen Maßnahmen wie dem besagten Schottsystem erhöht.

Ausführungsbeispiele: Sprengbolzen, Sollbruchbolzen, Handräder usw.

Claims (2)

1. Kiel bei Segelfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil des Kiels abnehmbar ist.

2. Kiel bei Segelfahrzeugen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kiel oder Teile davon durch Bolzen gehalten werden, die u. a. absprengbar oder über Sollbruchstellen abreißbar bzw. abschraubbar sind.