DE3722173C2

DE3722173C2 -

Info

Publication number: DE3722173C2
Application number: DE19873722173
Authority: DE
Inventors: Horst 6238 Hofheim De Erbach; Kurt Ing.(Grad.) 6057 Dietzenbach De Difflipp
Original assignee: MAN Roland Druckmaschinen AG
Current assignee: Manroland AG
Priority date: 1987-07-04
Filing date: 1987-07-04
Publication date: 1990-08-16
Also published as: DE3722173A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckplatten-Klemm- und Spannvorrichtung nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches.

Eine Vorrichtung genannter Gattung ist aus der DE-AS 12 03 285 bekannt.

Die Druckplattenenden werden durch Klemmschienen, welche mittels Vor sprüngen im Spannstück bzw. Zylinder gelagert sind, gespannt, wobei die abgewinkelten Enden der Klemmschienen unter Federkraft stehen. Eine Vorrichtung zum derart über Federbelastung erfolgendem Klemmen und Spannen von Druckplatten ist ungeeignet, wenn die Druckplatten mit sehr hohen Kräften in Umfangsrichtung nachträglich gespannt werden müssen. Beispielsweise trifft dies zu auf Tiefdruckplatten, die mit sehr hohen Kräften mittels eines als Spannbalken, Spannbacke oder dgl. ausgebilde ten Spannstückes in Umfangsrichtung um einen Formzylinder größeren Durchmessers gegen hohe Zugkräfte im Anschluß an den Klemmvorgang ge spannt werden. Dabei besteht die Gefahr, daß eine zunächst glatt mit den Biegekanten auf der Formzylinderoberfläche aufliegende Druckplatte in folge des sich anschließenden Spannvorganges wegen unzuverlässiger federnder Klemmung der Plattenenden sich wieder lockert und somit das Hohlliegen mit der oben beschriebenen federbelasteten Klemm- und Spann vorrichtung nicht mehr zuverlässig beseitigt ist. Außerdem wird das Einschieben der Plattenenden zwischen die unter Federkraft stehenden Klemmflächen erschwert, weil sich beim Öffnen kein ausreichender Spalt zur Klemmschiene ergibt.

Aus der DD-PS 82 933 (Fig. 10) ist es bekannt, die Klemmung der Druckplattenenden über Klemmschrauben zu bewirken, welche die Klemm schiene am Zylinder bzw. Spannstück festschrauben.

Aufgabe der Erfindung ist es, die Druckplatten-Klemm- und Spannvor richtung genannter Gattung so zu verbessern, daß beim Klemmvorgang das Hohlliegen der Plattenenden auf einem Formzylinder größeren Durchmessers zuverlässig beseitigt ist und bei einem Wechsel der Druckplatte sich zwangsläufig ein ausreichender Spalt zum Einschieben der neuen Platten enden in die geöffnete Klemmeinrichtung ergibt.

Gelöst wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patent anspruchs 1. Weiterbildungen ergeben sich aus dem Unteranspruch.

Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß das Lockern der Biegekanten von Druckplatten auf dem Spannstück bzw. dem Formzy linderumfang während des Spannens in Umfangsrichtung vermieden wird und zugleich der Plattenwechsel vereinfacht wird.

Nachfolgend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Klemm- und Spannvorrichtung im Querschnitt,

Fig. 2 und 3 die Bewegung der Klemmschienen beim Hineinziehen der Druckplattenenden in den Zylinderkanal.

In einem Formzylinder 1 einer Rotationstiefdruckmaschine ist ein parallel oder schräg zur Rotationsachse des Formzylinders 1 verlaufender Formzylinderkanal 16 vorgesehen. Die im Formzylinderkanal 16 angeordnete Klemmeinrichtung weist Klemmschienen 3, 4 an jedem Ende 8, 9 der Druckplatte 5 mit annähernd L-förmigem Querschnitt in Form einer Winkel profilschiene auf, welche an ihrem Oberteil dem Formzylinder 1 zugewandt eine Klemmfläche 6 bzw. 7 besitzen. Die Fläche 6 ist einer schrägen Fläche 10 am Formzylinder 1 und die Fläche 7 ist einer schrägen Fläche 11 am Spannstück 2 zugeordnet. Das eine Ende 8 der Druckplatte 5 wird zwischen der Klemmfläche 6 der Spannschiene 3 und der schrägen Fläche 10 des Formzylinders 1 geklemmt, während das andere Ende 9 der Druckplatte 5 zwischen Klemmfläche 7 der Klemmschiene 4 und der schrägen Fläche 11 des Spannstückes 2 geklemmt wird. Jede L-förmige Klemmschiene 3, 4 weist hierzu in an sich bekannter Weise hintereinanderliegend mehrere über die Zylinderbreite angeordnete Klemmschrauben 17, 18 mit ausreichendem Spiel im jeweiligen Oberteil geführt auf, die in zugeordnete Gewindebohrungen des Formzylinders 1 bzw. Spannstückes 2 senkrecht zu den schrägen Flächen 10, 11 einschraubbar sind.

Dabei gleitet der untere abgewinkelte Teil der L-förmigen Klemmschienen 3, 4 auf abgewinkelten Führungsflächen 28, 29, während das Oberteil an den im Winkel α schrägen Flächen 10, 11 des Formzylinders 1 bzw. des Spannstückes 2 gleitet. Oberteil und Unterteil der Klemmschienen 3, 34 sind jeweils durch einen Federsatz 12, 13 bzw. 14, 15 belastbar, wobei die Federn 12, 13 am Formzylinder 1 und die Federn 14, 15 am Spannstück 2 abgestützt sind. Der Federsatz 12, 13 bzw. 14, 15 besitzt keine Klemm funktion, sondern dient der selbsttätigen Öffnung der Klemmschienen 3, 4 für das problemlose Einschieben der Plattenenden 8, 9 beim Herausschrau ben der Klemmschrauben 17, 18. Ein bei geöffneten Klemmschienen 3, 4 sich ausbildender keilförmiger Hohlraum 27 verkleinert sich beim Klemm vorgang.

Die mit dem Klemmvorgang in den Formzylinderkanal 16 hineingezogenen Enden 8, 9 der Druckplatte 5 können bei der endgültigen Spannung der Druckplatte 5 in Umfangsrichtung trotz des Aufbringens von sehr hohen Spannkräften am Druckende sich niht wieder lockern. Auf diese Weise wird das Hohlliegen der Biegekanten von Druckplatten auf Formzylindern von Rotationstiefdruckmaschinen verhindert, welche mit sehr hohen Spann kräften mittels eines als Spannbalken oder dgl. ausgebildeten Spann stückes vom Druckende her so gespannt werden müssen, daß sich die beiden Biegekanten auf ca. 2 mm nähern. Der verbleibende Spalt wird in bekannter Weise durch eine Verschlußmasse völlig geschlossen.

Zur besseren Mitnahme kann die Klemmschiene 4 an der Klemmfläche 7 mit einer Oberfläche ausgeführt sein, die eine höheren Reibwert besitzt als die schräge Fläche 11 des Spannstückes 2. Das Plattenende 9 der Druckplatte 5 wird am Druckende dadurch gut in den Formzylinderkanal 16 hineingezogen, wenn die Klemmschiene 4 durch Einschrauben der Klemm schrauben 18 nach unten bewegt wird.

Zum Spannen der Druckplatte 5 ist das Spannstück 2 beispielsweise als Spannbalken ausgeführt und in Gelenklagern 25 an den nicht dargestellten Meßringen des Formzylinders 1 mittels zweier im Abstand voneinander angeordneter Kniehebel 19 verschwenkbar gelagert, deren Koppel 20 einer seits an einem in dem verschwenkbaren Spannstück 2 geführten Bolzen 21 und andererseits an einem in einem Kurbelhebel 22 geführten Bolzen 26 angelenkt ist. Der Kurbelhebel 22 ist auf einer Welle 23 angeordnet, die mittels eines Sechskantes 24 verdreht werden kann.

Bezugszeichenliste

1 Formzylinder
2 Spannstück
3 Klemmschiene
4 Klemmschiene
5 Druckplatte
6 Klemmfläche
7 Klemmfläche
8 Druckplattenende
9 Druckplattenende
10 schräge Fläche
11 schräge Fläche
12 Feder
13 Feder
14 Feder
15 Feder
16 Formzylinderkanal
17 Klemmschraube
18 Klemmschraube
19 Kniehebel
20 Koppel
21 Bolzen
22 Kurbelhebel
23 Welle
24 Sechskant
25 Gelenklager
26 Bolzen
27 keilförmiger Hohlraum
28 abgewinkelte Führungsfläche
29 abgewinkelte Führungsfläche

Claims

1. Druckplatten-Klemm- und Spannvorrichtung, bei der eine Klemmeinrichtung zum Klemmen einer abgewinkelten Druckplatte und ein Spannstück zum Spannen der Druckplatte in Umfangsrichtung vor gesehen ist, wobei die Enden der Druckplatte und die zugeordneten Flächen am Formzylinder bzw. Spannstück im spitzen Winkel zur Oberfläche des Formzylinders bzw. Spannstückes angeordnet sind, ferner die Klemmeinrichtung durch Federn belastete Klemmschienen an jedem Ende der Druckplatte aufweist, die an einem Oberteil eine der Formzylinderoberfläche zugewandte Klemmfläche besitzen, welche einer Fläche des Spannstückes bzw. des Formzylinders für den Klemmvorgang zugeordnet ist und die mit einem Unterteil an einer Führungsfläche des Spannstückes bzw. Formzylinders schwenkbar geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Federn (12, 13; 14, 15) belasteten Klemmschienen (3, 4) annähernd den L-förmigen Querschnitt einer Winkelprofilschiene besitzen und in ihrem der Formzylinderoberfläche zugewandten Teil Langlöcher zur Aufnahme von Klemmschrauben (17, 18) aufweisen, wobei die Klemmschrauben (17, 18) senkrecht zu den im spitzen Winkel (α) geneigten Flächen (10, 11) in zugeordnete Gewinde bohrungen am Formzylinder (1) bzw. Spannstück (2) einschraubbar sind und daß die Klemmschienen (3, 4) mit ihrem Unterteil an einer zu den Flächen (10, 11) in Richtung der Zylinderoberfläche größer 90 Grad abgewinkelten Führungsfläche (28, 29) in einer Aussparung am Formzylinder (1) bzw. Spannstück (2) geführt in das Zylinder innere mittels der Klemmschrauben (17, 18) verschiebbar sind, so daß deren Klemmflächen (6, 7) beim Klemmvorgang unter Mitnahme der Druckplattenenden (8, 9) die Druckplatte (5) in den Zylinderkanal (16) geringfügig hineinziehen.

2. Druckplatten-Klemm- und Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil sowie Unterteil der L-förmigen Klemmschienen (3, 4) mit je einem sich am Formzylinder (1) bzw. am Spannstück (2) abstützenden Federsatz (12, 13; 14, 15) versehen sind.