DE3721757A1 - Gleitlager, insbesondere fuer einen elektromotor - Google Patents
Gleitlager, insbesondere fuer einen elektromotorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gleitlager, insbesondere für
einen Elektromotor, mit einem Lagerschild und einer mit dem La
gerschild verbundenen Klemmbrille zur Aufnahme und Zentrierung
eines mindestens zwei ballige Lagerflächen aufweisenden Lagerkör
pers, der eine Bohrung zur Aufnahme und Zentrierung einer Welle
aufweist und der mit seinen beiden Lagerflächen zwischen dem La
gerschild und der Klemmbrille zum Zwecke des Achsversatzaus
gleiches drehbar eingespannt ist.
Es ist bereits ein Gleitlager aus dem DE-U-84 82 683.8 bekannt,
dessen Lagerkörper in einer Lageraufnahme angeordnet ist und bei
dem zu beiden Seiten der Lageraufnahme nach außen abschirmende
Lagerkappen vorgesehen sind. Die den Lagerkörper radial von außen
begrenzende Lagerschale und Klemmhülse dienen zur axialen und ra
dialen Sicherung des Lagerkörpers. Ein derartiges Gleitlager hat
den Nachteil, daß aufgrund der ortsfesten Zuordnung der Lager
schale und der Klemmhülse zum Lagergehäuse ungleiche Reibvertei
lung am Lagerkörper zwischen der Lagerschale und der Klemmhülse
entstehen kann, so daß leicht Lagerschäden auftreten können. Will
man dies vermeiden, so müßte man mit geringen Fertigungstoleran
zen arbeiten, was zur Verteuerung des Gleitlagers führen würde.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gleit
lager mit den zugehörigen Lagerteilen derart einfach auszubilden,
daß die bei der Herstellung der einzelnen Lagerteile auftretenden
Fertigungstoleranzen während der Montage ausgeglichen werden und
daß eine besonders einfache und schnelle Montage des Gleitlagers
möglich wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Klemm
brille über ein Flanschteil mit dem Lagerschild verbunden ist und
daß die Klemmbrille radial verschiebbar im Flanschteil angeordnet
ist. Durch die vorteilhafte Ausbildung der Klemmbrille als Los
lager im Gleitlager können ohne weiteres große Fertigungstoleran
zen der einzelnen Lagerteile hingenommen werden, ohne daß die
Zentriergenauigkeit des Gleitlagers nach Montage abnimmt. Die im
Gleitlager erforderlichen Reibkräfte führen aufgrund der gleich
mäßigen Verteilung zu keiner ungünstigen Lagerbeanspruchung.
Durch die Verwendung der Klemmbrille als Loslager zentriert sich
der Lagerkörper auf einfache Weise ausschließlich nur im Lager
schild, während die Klemmbrille nur als Sicherung des Lagerkör
pers gegen Herausfallen dient. Dabei ist es zum Zwecke des radia
len Ausgleichs notwendig, zwischen der Lagerplatte und dem am La
gerkörper anliegenden Abschnitt der Klemmbrille einen Ringspalt
vorzusehen.
Um eine Einstellbarkeit der Lagerreibung zwischen dem Lagerkör
per, dem Lagerschild und der Klemmbrille zu ermöglichen, ist in
einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß zwischen dem
Lagerschild und der Klemmbrille ein Freiraum vorgesehen ist.
Durch diese erfindungsgemäße Weiterbildung werden die bei der
Herstellung der einzelnen Bauteile in axialer Richtung auftreten
den Fertigungstoleranzen kompensiert, und es kann während der
Montage eine stets genau erwünschte Lagerreibung des Lagerkörpers
im Gleitlager eingestellt werden. Hieraus ergibt sich, daß man im
einen Fall ein sehr leicht drehbares Kalottenlager und im anderen
Fall ein nahezu nicht drehbares Kalottenlager herstellen kann, so
daß die im Einsatz auf das Gleitlager einwirkenden Erschütterun
gen mehr oder weniger gedämpft werden können.
Das Flanschteil weist in vorteilhafter Weise parallel zur Längs
mittelachse und in Richtung zum Lagerschild verlaufende Befesti
gungszapfen auf, die im Lagerschild vorgesehene Bohrungen durch
dringen und die die Rückseite des Lagerschildes hintergreifen.
Die Befestigungszapfen können entweder mit der Lagerplatte ver
klebt, verschweißt oder vernietet oder mit einem entsprechend an
deren bekannten Verfahren verbunden werden. Dies ist auch dadurch
möglich, daß das Flanschteil über Schraubelemente mit dem Lager
schild verbunden ist. Durch dieses Verfahren läßt sich der An
preßdruck zwischen der Klemmbrille und dem Lagerkörper sehr genau
einstellen. Je weiter also die einzelnen Befestigungszapfen in
die Bohrungen des Lagerschildes eingeschoben werden, je größer
wird auch die Anpreßkraft der Klemmbrille auf dem Lagerkörper.
Die Anpreßkräfte lassen sich durch Ermittlung der Zugkraft an den
Befestigungszapfen oder durch Drehen des Lagerkörpers ermitteln.
Somit kann auf einfache Weise eine gleichmäßige und genau defi
nierte Reibkraft am Lagerkörper festgelegt werden. Es gibt aber
auch Fälle, wo die Lagerplatte 42 bündig am Lagerschild 12 an
liegt und trotzdem der Freiraum 39 zwischen der Lagerplatte 40
der Klemmbrille 34 und dem Lagerschild 12 vorhanden ist. Hierbei
stellt sich eine entsprechende Reibkraft am Lagerkörper 24 selbst
ein.
Eine Verbilligung des erfindungsgemäßen Gleitlagers bei der Ver
wendung in Elektromotoren wird dadurch erreicht, daß an dem
Flanschteil mindestens zwei diametral gegenüberliegende Bürsten
lagergehäuse angeordnet sind. Durch diese Anordnung bildet das
Bürstenlagergehäuse gleichzeitig mit dem Flanschteil ein Bauteil,
das beispielsweise besonders einfach und kostengünstig aus Kunst
stoff hergestellt werden kann. In nur einem einzigen Montagevor
gang werden also das einteilige, mit dem Flanschteil verbundene
Bürstenlagergehäuse, die Klemmbrille und die Lagerhülse mit dem
Lagerschild verbunden. Das Lagerschild ist anschließend mit dem
Statorgehäuse eines Elektromotors verbindbar.
Damit die Flächenpressung zwischen der Klemmbrille und dem Lager
körper besonders gleichmäßig ist, ist in einer Weiterbildung vor
gesehen, daß der am Lagerkörper anliegende Abschnitt der Klemm
brille entsprechend der Lagerfläche von einem kugelstumpfförmiqen
Ringteil gebildet wird. Damit die Klemmbrille besonders feder
elastisch ausgebildet ist, weist der kugelstumpfförmige Ringteil
Durchbrüche auf. Da die Klemmbrille vorzugsweise ein aus Feder
stahlblech ausgestanztes und gebogenes Bauteil ist, lassen sich
die Durchbrüche ohne Mehrkosten in der Klemmbrille integrieren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines einzigen Ausfüh
rungsbeispiels in der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung ist ein Gleitlager 10 für einen Elektromotor im
Längsschnitt dargestellt, zu dem ein Lagerschild 12 gehört, das
aus einem Lagerteil 14 und einer mit diesem einteilig verbundenen
Lagerplatte 16 besteht, in der eine kreisrunde Öffnung 18 zur
Aufnahme des Lagerkörpers 24 angeordnet ist. Das Lagerschild 12
ist über Stege 20 mit einem in der Zeichnung nicht dargestellten
Statorgehäuse eines Elektromotors drehfest verbunden.
Das Lagerschild 12 bildet mit seinem Lagerteil 14 ein in radialer
Richtung fixiertes Festlager, das zur Aufnahme eines mindestens
zwei ballige Lagerflächen 28, 30 aufweisenden Lagerkörpers bzw.
Kalottenlagers 24 dient. Das Kalottenlager 24 besteht aus einem
zylinderförmigen, mittleren Teil 26, an das sich beiderseits je
eine ballige oder kugelstumpfförmige, erste und zweite Lager
fläche bzw. Kalottenfläche 28 und 30 anschließt. Die erste Lager
fläche 28 sitzt in dem bereits erwähnten Lagerteil 14, das die
Lagerfläche 28 des Lagerkörpers 24 umschließt, während die zweite
Lagerfläche 30 in einer in radialer Richtung als Loslager ausge
bildeten Klemmbrille 34 aufgenommen ist, die aus dem die zweite
Lagerfläche 30 umschließenden Lagerteil 38 und einer mit dem La
gerteil 38 einteilig verbundenen Lagerplatte 40 besteht. Die La
gerplatte 40 weist einen in Längsrichtung der Längsmittelachse 36
axialen Abstand S zur Unterseite 41 der Lagerplatte 16 auf und
liegt auf der Ringfläche 43 einer Lagerplatte 42 radial ver
schiebbar an, die Bestandteil eines Flanschteils 44 ist. Durch
den Abstand S wird ein Freiraum 39 gebildet.
Die Lagerplatte 42 des Flanschteils 44 weist eine zentrale Boh
rung 47 auf, deren Durchmesser größer ist als der Außendurch
messer des Lagerteils 38 der Klemmbrille 34. Hierdurch wird zwi
schen dem Lagerteil 38 und der Bohrung 47 ein Ringspalt 46 gebil
det, der zum Ausgleich des aufgrund der Herstelltoleranzen mög
lichen Achsversatzes dient. Die Klemmbrille 34 ist daher auf der
Lagerplatte 42 radial, also senkrecht zur Längsmittelachse 36,
verschiebbar angeordnet und bildet somit das Loslager für das Ka
lottenlager 24. Das Flanschteil 44 preßt die Klemmbrille 34 mit
ihrem Lagerteil 38 gegen die Oberfläche der zweiten Lagerfläche
30 und sichert somit das Kalottenlager 24 in axialer Richtung und
gibt ihm einen sicheren Sitz. Da zwischen der Lagerplatte 40 und
der Lagerplatte 16 des Lagerschildes 12 im Gleitlager 10 ein
Freiraum 39 vorhanden ist, lassen sich Toleranzabweichungen in
Längsrichtung der Längsmittelachse 36 ohne weiteres ausgleichen,
während radiale Toleranzabweichungen durch den Ringspalt 46 aus
geglichen werden.
An der Lagerplatte 42 des Flanschteils 44 ist ein Ringflansch 48
angeordnet, an dem zahlreiche, sich in der Zeichnung in Axial
richtung nach oben erstreckende Befestigungszapfen 50 bzw. Zapfen
vorgesehen sind, die sich durch in der Lagerplatte 16 vorgesehene
Bohrungen 52 erstrecken. Die Befestigungszapfen 50 sind auf der
Oberseite 49 der Lagerplatte 16 entweder verklebt, verschweißt
oder, wie aus Fig. 1 hervorgeht, vernietet. Je weiter die einzel
nen Befestigungszapfen 50 während der Montage des Gleitlagers 10
durch die Bohrungen 52 der Lagerplatte 16 in der Zeichnung nach
oben gezogen werden, je größer ist auch der Anpreßdruck des La
gerteiles 38 der Klemmbrille 34 gegen die Lagerfläche 30. Somit
kann trotz Toleranzabweichungen stets ein gewünschter Anpreßdruck
im Kalottenlager 24 eingestellt werden.
Der Lagerkörper bzw. das Kalottenlager 24 ist mit einer Bohrung
54 versehen, die zur Aufnahme einer Welle 56 eines in der Zeich
nung nur teilweise angedeuteten Rotors 60 eines Elektromotors
dient. Der Rotor 60 wird von der Welle 56 durchdrungen und wird
von dieser am anderen, nicht dargestellten Ende ebenfalls von
einem Gleitlager drehbar geführt. Fluchten beispielsweise die
beiden Gleitlager untereinander nicht genau und weist somit das
eine Lager gegenüber dem anderen Lager einen radialen und axialen
Versatz auf, so kann aufgrund der Verwendung der als Loslager
ausgebildeten Klemmbrille dieser Versatz ohne weiteres ausge
glichen werden, da die Klemmbrille 34 auf dem Drucklager 44 ra
dial verschiebbar ist. Somit können auch größere Fertigungstole
ranzen ohne weiteres ausgeglichen werden, ohne dabei die Lager
reibungskräfte ungünstig zu beeinflussen. Eine genaue Zentrierung
des Flanschteils 44 im Lagerschild 12 ist nicht mehr erforder
lich, wie dies der verhältnismäßig große Durchmesser der Bohrung
52 gegenüber dem Außendurchmesser der Befestigungszapfen 50 in
der Zeichnung zeigt.
In vorteilhafter Weise sind an der Lagerplatte 42 des Drucklagers
44 zwei diametral gegenüberliegende Bürstenlagergehäuse 64 ange
ordnet. Die Bürstenlagergehäuse 64 dienen zur Aufnahme von in der
Zeichnung nicht dargestellten Bürsten, die zur Stromversorgung
des Rotors 60 dienen.
Claims (9)
1. Gleitlager, insbesondere für einen Elektromotor, mit einem
Lagerschild (12) und einer mit dem Lagerschild (12) verbunde
nen Klemmbrille (34) zur Aufnahme und Zentrierung eines min
destens zwei ballige Lagerflächen (28, 30) aufweisenden La
gerkörpers (24), der eine Bohrung (54) zur Aufnahme und Zen
trierung einer Welle (56) aufweist und der mit seinen beiden
Lagerflächen (28, 30) zwischen dem Lagerschild (12) und der
Klemmbrille (34) zum Zwecke des Achsversatzausgleiches dreh
bar eingespannt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmbrille (34) über ein Flanschteil (44) mit dem
Lagerschild (12) verbunden ist und daß die Klemmbrille (34)
radial verschiebbar im Flanschteil (44) angeordnet ist.
2. Gleitlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Lagerplatte (42) und dem am Lagerkörper (24)
anliegenden Abschnitt (38) der Klemmbrille (34) ein Ringspalt
(46) vorgesehen ist.
3. Gleitlager nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Lagerschild (12) und der Klemmbrille (34)
ein Freiraum (39) vorgesehen ist.
4. Gleitlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flanschteil (44) parallel zur Längsmittelachse (36)
und in Richtung zum Lagerschild (12) verlaufende Befesti
gungszapfen (50) aufweist, die im Lagerschild (12) vorgesehe
ne Bohrungen (52) durchdringen und die die Rückseite (22) des
Lagerschildes (12) hintergreifen.
5. Gleitlager nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Befestigungszapfen (50) auf der Rückseite (22) der
Lagerplatte (16) verklebt, verschweißt oder vernietet sind.
6. Gleitlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flanschteil (44) über Schraubelemente mit dem Lager
schild (12) verbunden ist.
7. Gleitlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gleitlager zur Aufnahme eines Rotors (60) eines Elek
tromotors dient und daß an dem Flanschteil (44) mindestens
zwei diametral gegenüberliegende Bürstenlagergehäuse (64) an
geordnet sind.
8. Gleitlager nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das am Lagerkörper (24) anliegende Lagerteil (38) der
Klemmbrille (34) entsprechend der Lagerfläche (30) von einem
kugelstumpfförmigen Ringteil gebildet wird.
9. Gleitlager nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der kugelstumpfförmige Ringteil (38) Durchbrüche auf
weist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721757 DE3721757A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-07-01 | Gleitlager, insbesondere fuer einen elektromotor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873721757 DE3721757A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-07-01 | Gleitlager, insbesondere fuer einen elektromotor |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3721757A1 true DE3721757A1 (de) | 1989-01-12 |
DE3721757C2 DE3721757C2 (de) | 1992-08-13 |
Family
ID=6330695
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873721757 Granted DE3721757A1 (de) | 1987-07-01 | 1987-07-01 | Gleitlager, insbesondere fuer einen elektromotor |
Country Status (1)
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |