DE3720347A1 - Magnetventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Magnetventil zur Steuerung des Durchflusses
oder Druckes eines Fluids gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Insbesondere in der Kraftfahrzeughydraulik gibt es immer wieder Stellvorgänge,
die nach bestimmten vorgegebenen Anforderungen ablaufen müssen, um akzeptable
Reaktionen im Kraftfahrzeug zu erhalten. Eine heute übliche Lösung zur Erzeugung
variabler Druckgradienten besteht darin, durch Pulsen der verwendeten schnell
schaltenden Ventile, das heißt durch schnelles Öffnen und Schließen der Ventile,
einen gewünschten Druckverlauf in dem Hydrauliksystem zu erzeugen. Dabei ergibt
sich jedoch zum einen nur eine stufenförmige Veränderung des Druckes des Hydrau
liksystems in Form einer Treppenkurve und zum anderen wegen des ständigen
Öffnens und Schließens der Ventile eine störende Geräuschentwicklung.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, ein Magnetventil
der im Oberbegriff des Patentanspruchs angegebenen Art zu schaffen, das einen
möglichst geradlinigen Verlauf der Änderung des Druckes oder des Durchflusses
in einem Fluidsystem, das heißt in einem hydraulischen oder pneumatischen System,
ermöglicht. Dieses Magnetventil soll zudem mit geringem Aufwand herstellbar
sein, so daß es sich auch für eine Massenfertigung eignet und geräuscharm arbeitet.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, daß das Magnetventil mit Stromimpulsen angesteuert wird, deren Frequenz
deutlich über der maximalen Schaltfrequenz des Ventils liegt und deren Verhält
nis zwischen Impulslänge und Pausenlänge veränderbar ist, hat sich überraschender
weise die Möglichkeit eröffnet, ein Proportionalventil bereitzustellen, das mit
relativ geringem Aufwand hergestellt werden kann und das praktisch ohne Geräusche
arbeitet. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im
folgenden näher erläutert wird. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Darstellung des Grundprinzips des erfindungsgemäßen
Magnetventils,
Fig. 2 in einem Diagramm des Fluiddurchflusses über dem Pausen
anteil der Impulsbeaufschlagung eine Kennlinie des erfindungsgemäßen
Magnetventils,
Fig. 3 die schematische Darstellung eines Fluid-Regelsystems unter Ver
wendung von erfindungsgemäßen Magnetventilen und
Fig. 4-6 in Diagrammen des Stromes über der Zeit den Verlauf des zur
Ansteuerung eines erfindungsgemäßen Magnetventils verwendeten
Impulsstromes für verschiedene Regelabweichungen.
In der Fig. 1 der Zeichnung ist mit 1 ein Magnetventil zur Steuerung des Durch
flusses oder Druckes eines Fluids, beispielsweise eines hydraulischen Arbeitsmit
tels, bezeichnet, das einen in einem Gehäuse 2 gegenüber einem Ventilsitz 4 ver
stellbaren, hier beispielsweise durch eine Ventilkugel 3 gebildeten Ventilkörper
aufweist. Diese Ventilkugel 3 arbeitet dabei entgegen dem Druck der Arbeitsmit
telzuströmleitung 5 a. Mit 5 b ist dagegen eine aus einem Ventilraum 6 herausführende
Arbeitsmittelabführungsleitung angedeutet, die in Pfeilrichtung durchströmt wird.
Zur Betätigung der Ventilkugel 3 dient dabei ein Strößel 7, der von einem aus
einem Anker 8 und einer Spule 9 bestehenden Elektromagneten beaufschlagt wird.
Bei abgeschaltetem Strom des Elektromagneten befindet sich das Magnetventil
entweder in dem geöffneten Zustand oder aber es ist eine hier nicht dargestellte
den Stößel 7 bzw. den Anker 8 belastende Druckfeder vorgesehen, die die Ventilkugel
3 in Schließrichtung beaufschlagt und somit im stromlosen Zustand das Ventil
verschließt.
Die Spule 9 des Magnetventils 1 wird nun von einem Impulserzeugungsglied 10,
das eine Endstufe 11 und einen Funktionsgenerator 12 aufweist, mit Stromimpulsen
von einer Frequenz angesteuert, die deutlich über der maximalen Schaltfrequenz
des Magnetventils liegt. Wenn man beispielsweise davon ausgeht, daß die maximale
Schaltfrequenz eines Magnetventils bei etwa 400-500 Hz liegt, das heißt das
Magnetventil kann im Höchstfall 400 oder 500 einzelne Öffnungs- und Schließvor
gänge pro Sekunde ausführen, dann könnte die Impulsfrequenz für die Ansteuerung
des Magnetventils beispielsweise bei einer Frequenz von 1 oder 2 KHz liegen.
Bei einer derartigen hochfrequenten Ansteuerung kann das Ventil keine einzelnen
Öffnungs- und Schließbewegungen mehr ausführen, sondern es befindet sich in
einer stabilen Stellung, deren Öffnungs- bzw. Schließgrad letztlich davon abhängt,
wie groß das Verhältnis der Impulslänge zur Pausenlänge der Ansteuerimpulse
ist. Dieses Tastverhältnis soll dabei zur Veränderung des Ventilöffnungsgrades
verändert werden können, wozu in der Fig. 1 ein mit 13 bezeichnetes Steuergerät
angedeutet ist, dessen Ausgang auf den die Stromimpulse liefernden Funktionsge
nerator 12 geschaltet ist.
Aus der Fig. 2 ist nun der Kennlinienverlauf eines solchen Magnetventils, das
im stromlosen Zustand durch eine zugeordnete Feder geschlossen ist, angedeu
tet, das mit Stromimpulsen ansteuerbar ist, deren Frequenz beispielsweise bei
2 kHz liegt und deren Impuls-Pausen-Verhältnis verändert wird. Dabei mag die
Druckdifferenz zwischen der Druckmittelzuleitung 5 a und der Druckmittelablei
tung 5 b beispielsweise bei 150 bar liegen. Aus dem Diagramm ist ersichtlich,
daß die Kennlinie 15 des Druckmitteldurchflusses durch das Ventil bis zu einer
Pausenzeit von 50% der Gesamtimpulslänge konstant bleibt, das Magnetventil
sich also in dem voll geöffneten Zustand befindet. Im Bereich zwischen 50 und
60% Pausenzeit fällt dagegen der Durchfluß linear bis auf Null ab und bleibt
anschließend dort. Aus diesem Verlauf ist also ersichtlich, daß das Magnetventil
bei Beaufschlagung mit Stromimpulsen der angegebenen hohen Frequenz, deren
Pausenlänge im Verhältnis zur gesamten Impulslänge von etwa 50 auf 60% verändert
wird, das Ventil zunehmend in Schließrichtung verstellt wird, wobei jedem einzelnen
Pausenzeitverhältnis ein stabiler Zustand des Ventils mit einem bestimmten Öffnungs
grad zugeordnet ist.
Das Magnetventil liefert also in dem betrachteten Bereich eine lineare Kennlinie,
das heißt eine streng proportionale Zuordnung zwischen dem Durchfluß bzw. dem
Druck des Arbeitsmittels und der das Impuls-Pausen-Verhältnis steuernden Steuergröße.
Da bei dieser hochfrequenzten Impulsbeaufschlagung des Magnetventils dieses
nicht mehr in der Lage ist, entsprechend der Impulsfrequenz zu öffnen und zu
schließen, sondern praktisch in der durch das jeweilige Impuls-Pausen-Verhältnis vor
gegebenen Stellung stehen bleibt, können auch keine Geräusche des Ventils, die
beim Aufschlag desselben auf den Ventilsitz entstehen, auftreten.
In der Fig. 3 ist ein Hydrauliksystem 20 mit einem in einem Zylinder 21 verstell
baren Kolben 22 angedeutet. Dabei kann dieser Kolben beispielsweise kraft-, weg-
oder geschwindigkeitsabhängig geregelt werden. Zu diesem Zweck wird eine den
Zylinder 21 beaufschlagende, beispielsweise hydraulische Druckmittelleitung 24
über ein erstes Magnetventil 26 zur Druckmittelzufuhr mit einer Druckmittel
quelle, beispielsweise einer Pumpe 25 verbunden, während die Druckmittelabfuhr
zu einem Druckmittelvorratsbehälter 28 durch ein zweites Magnetventil 27 ge
steuert wird. Den beiden Magnetventilen 26 und 27 können Impulserzeugungsglie
der 32 und 33 zugeordnet sein, die jeweils im Prinzip dem in der Fig. 1 mit
10 bezeichneten Impulserzeugungsglied entsprechen. Angesteuert werden diese
Impulserzeugungsglieder 32 und 33 von der in einem Regler 31 erzeugten Stellgröße,
die aus der bei dem Soll-Istwert-Vergleich in einem Vergleichsglied 30 gebildeten
Regelabweichung erzeugt wird. Dabei wird für diesen Soll-Istwert-Vergleich beispiels
weise der Sollwert einer an dem Kolben 22 bzw. dessen Kolbenstange 23 zu erzeugen
den Kraft mit einem durch einen Geber 29 erfaßten Istwert dieser Kraft F verglichen.
Die so im Regler ermittelten Stellgrößen beaufschlagen dann die Impulserzeugungs
glieder 32 und 33 der Magnetventile 26 und 27, wobei durch Veränderung des
Impuls-Pausenverhältnisses der Impulsansteuerung der Magnetventile der Öffnungs
grad der Ventile und damit die Druckmittelzu- bzw. -abfuhr in oder aus der Druck
mittelleitung 24 verändert und folglich dem Kolben 22 wirksam werdende Kraft
geregelt wird. In ähnlicher Weise können natürlich, wie oben bereits angedeutet
wurde, auch der Weg des Kolbens oder dessen Geschwindigkeit geregelt werden.
Um insbesondere auch bei einem derartigen Regelsystem auf einfache Weise eine
Veränderung des Impuls-Pausen-Verhältnisses der Stromimpulse zur Beaufschlagung
der Elektromagneten zu erzielen, kann hier von einer Möglichkeit Gebrauch gemacht
werden, die im Prinzip in den Fig. 4-6 dargestellt ist. Die in den Impuls
erzeugungsgeräten der Magnetventile vorgesehenen Funktionsgeneratoren sollen
danach keine Rechteckimpulse liefern sondern Impulse, die z.B. einen in der Fig.
4 mit 40 angedeuteten linearen Zickzack-Verlauf aufweisen. Anstelle des
in der Zeichnung gezeigten streng linearen Zick-Zack-Verlaufes könnten die Impulse
auch einen sinusförmigen oder mit besonderem Vorteil einen trapezförmigen Ver
lauf besitzen. Diese Impulse ergeben sich dabei dadurch, daß der Strom kontinuierlich
mit der vorgegebenen Grundfrequenz, die beispielsweise bei 2 kHz liegen mag,
um einen mit 41 angedeuteten Mittelwert ansteigt und abfällt, wobei die Amplitude
im wesentlichen der Ansprechschwelle der Magnetventile entsprechen soll. Diese
Ansprechschwellen sind hier durch Linien 42 und 43 auf dem positiven und negativen
Stromast angedeutet. Durch Überlagerung dieser Grundschwingung der Stromimpulse
mit einem konstanten Stromwert, der zum Beispiel durch die in dem Hydrauliksystem
20 nach der Fig. 3 durch den Regler 31 erzeugten Stellgröße gebildet wird, ergibt
sich nun eine Verschiebung des Mittelwerts 41 um diesen Wert, so daß je nach
dem Vorzeichen dieses überlagerten Stromwertes, die Ansprechschwellen 42 oder
43 überschritten werden. Dabei hängt das Maß der Überschreitung der Ansprech
schwellen und damit das sich ergebende Verhältnis der Impulslänge zur Pausenlänge
jeweils von der absoluten Größe der Stellgröße ab, indem mit größer werdender
Stellgröße die Impulslänge im Vergleich zur Pausenlänge vergrößert wird. Bei
einem Magnetventil, das im stromlosen Zustand geschlossen ist, also mit einer
Schließfeder arbeitet, würde mit zunehmender Stellgröße und damit zunehmender
Impulslänge in dem aus der Fig. 2 ersichtlichen Bereich das Ventil zunehmend
geöffnet, während bei einem stromlos geöffneten Ventil dieses unter gleichen
Voraussetzungen dann geschlossen wird.
In der Fig. 5, in der eine positive Stellgröße 44 angenommen wurde, ergibt sich
dann in den mit 45 bezeichneten Bereichen eine Überschreitung des Ansprechschwel
len des Ventils, so daß das Ventil mit dreieckförmigen Impulsen der vorgegebenen
Grundfrequenz und dem sich aus dem Maß der Stellgröße 44 ergebenden Impuls-
Pausen-Verhältnis, angesteuert wird. Wird dagegen, wie in der Fig. 6, eine negative
Stellgröße 46 angenommen, so wird die Impulslinie 40 gegenüber der Nullinie
nach unten in die Lage 40′′ verschoben und die mit 43 angedeutete Ansprech
schwelle in den Bereichen 47 überschritten.
Diese Impulssignalerzeugung unter Verwendung eines kontinuierlich auf- und ab
steigenden Grundimpulses, der sowohl einen dreieckförmigen als auch einen sinus
förmigen Verlauf besitzen kann, macht es nun möglich, mit einem einzigen Signal
erzeugungsgerät für beide Ventile zu arbeiten, indem der positive Ast der Signal
werte dem einen Ventil und der negative Ast dem anderen Ventil zugeordnet
wird. Dementsprechend ist die mit 42 in den Fig. 4-6 bezeichnete, auf der
positiven Seite vorgesehene Ansprechschwelle beispielsweise dem zweiten Magnet
ventil 27, das den Druck in dem Hydrauliksystem 20 abbauen soll, zugeordnet,
während die im negativen Bereich des Stromes liegende Ansprechschwelle 43
dem den Druckaufbau in dem Hydrauliksystem 20 besorgenden ersten Magnet
ventil 26 zugeordnet ist. Positive Stellgrößen steuern damit das zweite Magnetven
til und negative Stellgröße das erste Magnetventil an, wobei hier vorausgesetzt
wurde, daß es sich um Ventile handelt, die im stromlosen Zustand geschlossen
sind, also mit Schließfedern ausgerüstet sind.
Claims (6)
1. Magnetventil zur Steuerung des Durchflusses oder Druckes eines Fluids, das
einen von einem mit Stromimpulsen beaufschlagbaren Elektromagneten betätig
baren Ventilkörper aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet
(8, 9) mit Stromimpulsen ansteuerbar ist, bei denen das Verhältnis zwischen
Impulslänge und Pausenlänge veränderbar ist und deren Impulsfrequenz deutlich
über der maximalen Schaltfrequenz des Ventils (1) liegt.
2. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet
(8, 9) mit in der Impulsfrequenz kontinuierlich um einen Mittelwert auf- und
absteigenden Stromimpulsen beaufschlagbar ist, deren Amplitude im wesent
lichen der Ansprechschwelle des Ventils entspricht und deren Impuls-Pausen-Ver
hältnis durch Verschiebung des Mittelwertes steuerbar ist.
3. Magnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromimpulse
einen linear ansteigenden und abfallenden Verlauf aufweisen.
4. Magnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromimpulse
einen sinusförmig ansteigenden und abfallenden Verlauf aufweisen.
5. Magnetventil nach einem der Ansprüche 1-4 zum Einsatz bei einer Einrichtung
zur Regelung eines Fluidsystems mit einem aus einem Soll-Ist-Vergleich eine
Stellgröße bildenden Regler, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verschiebung
des Mittelwertes der Stromimpulse die Stellgröße des Reglers aufschaltbar
ist.
6. Magnetventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beaufschlagung
der positive oder der negative Ast der Stromimpulswerte verwendbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873720347 DE3720347A1 (de) | 1986-07-04 | 1987-06-19 | Magnetventil |
Applications Claiming Priority (2)
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DE19873720347 DE3720347A1 (de) | 1986-07-04 | 1987-06-19 | Magnetventil |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3720347A1 true DE3720347A1 (de) | 1988-01-07 |
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ID=25845251
Family Applications (1)
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Date | Code | Title | Description |
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8120 | Willingness to grant licenses paragraph 23 | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |