DE3720268A1 - Eistuechtiges schiff - Google Patents
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- B63H5/00—Arrangements on vessels of propulsion elements directly acting on water
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- B63H25/42—Steering or dynamic anchoring by propulsive elements; Steering or dynamic anchoring by propellers used therefor only; Steering or dynamic anchoring by rudders carrying propellers
Description
Die Erfindung bezieht sich auf den Schiffbau, ge
nauer auf ein zum Betrieb im Eis geeignetes Schiff.
Die vorliegende Erfindung kann zur Beförderung von
Gütern in Flachwasserhäfen sowie in Häfen ohne entsprechen
de Kaianlagen (nicht eingerichtete Häfen) zufrierender
Meere, darunter mit Löschung auf Festeis, angewendet werden.
Am effektivsten kann diese Erfindung zur Beförderung
von Gütern in zufrierende, nicht eingerichtete Häfen ange
wendet werden.
Gegenwärtig können die meisten Ortschaften an der Pa
zifik- und Nordmeerküste nur während der kurzen Navigations
periode von Seeschiffen zwecks Lieferung von verschiedenen
Gütern aufgesucht werden. Allerdings stören driftende Eis
felder sogar während der Navigationsperiode die Schiffahrt
und Durchführung von Verladearbeiten auf der Reede. Die
Verladearbeiten auf der Reede werden unter komplizierten
hydrometeorologischen Bedingungen abgewickelt, erfordern
einen beträchtlichen Arbeitsaufwand, setzen das Vorhanden
sein von zum Einsatz auf der Reede bestimmten Schwimmitteln
im Hafen bzw. die Mitführung derselben an Bord voraus und
zeichnen sich durch eine geringe Arbeitsproduktivität aus.
Moderne Frachtschiffe können nicht nahe bzw. dicht an das
Ufer herankommen, ohne den Schiffskörper und die Vortriebs
organe wegen ihrer Konstruktion zu gefährden.
Die Anwendung der vorliegenden Erfindung gestattet es,
die Löschung unmittelbar auf das Ufer mit Hilfe von bord
eigenen bzw. auf der Küste stationierten Umschlagseinrich
tungen vorzunehmen, was die Produktivität und Sicherheit der
Verladearbeiten unter Senkung des Transportarbeitsaufwan
des beträchtlich erhöht.
Bekannt ist ein Schiff (Zeitschrift "Morskoi flot",
Nr. 9, 1979, N. Krutolevich, V. Vladimirtsev "Universal
schiff Vavchuga", SS. 33-37), das einen Schiffskörper mit
Deck, ein Heckvortriebsorgan, eine Ruderanlage sowie eine
Bugrampenanlage (Bugrampe) enthält. Das vordere Schiffs
teil ist lösbar und durch Drehen um eine im Backdeck
bereich liegende horizontale Achse schwenkbar ausgeführt.
Dieses Schiff vermag es, dicht an das Ufer heranzu
kommen und mit seinem Boden bzw. nur mit dem vorderen
Bodenteil auf den Grund aufzulaufen. Zum Entladen des auf
dem Grund sitzenden Schiffes wird das lösbare vordere
Schiffsteil angehoben, und durch die entstandene Öffnung
wird die Rampe auf das Ufer ausgebracht. Nach beendeten
Verladearbeiten wird die Rampe in Fahrtstellung verbracht
und das lösbare vordere Schiffsteil wird an seinen
Ort zurückgebracht, wobei es mit der Schiffshaut zusammen
gefügt wird und somit die Dichtheit des Schiffskörpers ge
währleistet.
Allerdings läßt sich eine derartige Konstruktion auf
Eisschiffen nicht verwenden, weil in diesen Schiffen keine
lösbaren Verbindungen im Schiffskörper im Bereich des Eis
gangs zulässig sind. Die Ausführung einer lösbaren Verbin
dung im vorderen Teil des Schiffskörpers oberhalb des Eis
gangs würde eine größere Rampenlänge zur Gewährleistung
eines unerläßlichen Rampengefälles in der Arbeitsstellung
erfordern. Eine Vergrößerung der Länge der zusammenklappba
ren Rampe, die in einem durch die Bugkonturen eingeengten
Raum untergebracht wird, ist aber schwierig und hat darü
ber hinaus eine Erhöhung des Rampengewichtes sowie der
Antriebsleistung zur Folge.
Bekannt ist ein Schiff (US-Patent 34 83 838),
das einen Schiffskörper, Heckvortriebsorgane, ein zusätz
liches Bugvortriebsorgan und zwei zusätzliche ausfahrbare
Heckstrahlruderanlagen enthält, die in Gestalt von aus
fahrbaren Schwenkpropelleranlagen ausgebildet sind. Das
Schiff besitzt ein verlängertes rechteckiges Achterende
mit flachem Heckspiegel, in dem sich eine Nische zur Auf
nahme einer Pontonbrücke befindet, welche Nische einen Au
ßenklappdeckel am Heckspiegel des Schiffes besitzt. Die
Pontonbrücke ist durch eine im Heckspiegel vorgesehene Öff
nung hindurch mittels eines Antriebs ausfahrbar. Die Heck
vortriebsorgane und die Schwenkpropelleranlagen liegen in
nerhalb der Schiffskörperabmessungen und sind an Bordseiten
durch vorstehende feste Schürzen geschützt. Das zusätzliche
Bugvortriebsorgan steht über den Schiffsboden vor. Zur Aus
führung von Verladearbeiten fährt das Schiff in Rückwärts
fahrt an das Ufer heran und schiebt die Pontonbrücke bis
zur Uferlinie aus. Das Festhalten des Schiffes in unbeweg
licher Stellung in bezug auf die Entladestelle erfolgt mit
tels des zusätzlichen Bugvortriebsorgans und der zwei zu
sätzlichen Heckstrahlruder.
Diese Konstruktion kann aber in Eisschiffen nicht zur
Anwendung kommen, weil das Spiegelheck die Rückwärtsfahrt
des Schiffes im Eis unmöglich macht, wobei die Austritts
öffnung der Pontonbrückennische, die durch einen Deckel
verschließbar ist, im Eisgangbereich liegt. Einzelne Treib
eisschollen bewirken die Verschiebung der Pontonbrücke in
Wind- und Strömungsrichtung. Die Anordnung der Vortriebsor
gane und der Strahlruder sowie die Wasserlinienform gewähr
leisten keine ausreichenden Eisfahrteigenschaften des Schif
fes.
Darüber hinaus ruft die dynamische Einwirkung der durch
Wind, Seegang und Strömungen bedingten äußeren Belastungen
ein Verschieben und Schwingen von Schiff und Pontonbrücke
hervor, was die Durchführung der Verladearbeiten erschwert.
Zum Festhalten des Schiffes am Ufer im Entladebereich ist
eine höhere Leistung der Strahlruder erforderlich, was die
Schiffskonstruktion kompliziert macht.
Das unterhalb des Schiffskörpers vorstehende zusätz
liche Bugvortriebsorgan beschränkt das Heranfahren des Schif
fes ans Ufer, wenn die Gefahr einer Beschädigung des zu
sätzlichen Bugvortriebsorgans vermieden werden soll.
Bekannt ist ein Schiff zur Beförderung von Leichtern
und Gütern (SU A 10 63 701), das einen Schiffs
körper mit Deck, einen Laderaum und Heckvortriebsorgane ent
hält. Im Bodenteil des hinteren Schiffsendes ist eine Eis
schutzverkleidung angebracht, die um eine horizonta
le Achse am Schiffskörperboden schwenkbar ist. Die Linien
führung des Schiffskörpers am hinteren Schiffsende ist der
art ausgebildet, daß ein ausreichender Schutz der Vortriebs
organe gegen Eis gewährleistet ist. Das Schiff vermag es,
sich mit Vorwärts- und Rückwärtsfahrt im Eis zu bewegen. Die
Verladearbeiten werden durch die Hecköffnung hindurch vor
genommen, die beim Absenken der Eisschutzverkleidung frei
gelegt wird. Hierbei wird der Laderaum des Schiffes mit
Außenbordwasser gefüllt, und mit Hilfe von Hafenschleppern
werden Leichter und andere Schwimmittel in denselben einge
fahren.
Allerdings vermag es dieses Schiff nicht, mit seinem
hinteren Ende dicht ans Ufer heranzukommen, weil seine Heck
vortriebsorgane auf der unteren Seite gegen Berührung mit
dem Grund nicht geschützt und im Bereich der Eisschutzver
kleidung zum Heck hin verschoben sind.
Überdies gewährleistet die Schiffskonstruktion die Rück
wärtsfahrt des Schiffes im Flachwasser ohne Gefährdung der
Vortriebsorgane nicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Eisschiff
mit einer solchen Anordnung von Vortriebsorganen zu schaf
fen, die eine Verbesserung der Betriebseigenschaften des
Schiffes unter Eisverhältnissen bei nicht eingerichtetem
Ufer gewährleisten würde.
Diese Aufgabe wird durch Entwicklung eines Eisschiffes
gelöst, das einen Schiffskörper mit Deck, einen Eisvor
steven, Heckvortriebsorgane sowie Ruderanlagen enthält und
das erfindungsgemäß mit einer im vorderen Schiffsteil ange
ordneten zusätzlichen Ruderanlage und einem daselbst installierten
zusätzlichen Bug-Wasserstrahlantrieb ausgestattet
ist, der Bordwasserkanäle besitzt, die von der Horizon
talen nach oben abgelenkt sind, während der Schiffskörper
einen verlängerten Aufsatz besitzt, der hinter dem Eisvor
steven zur Aufnahme des erwähnten zusätzlichen Vortriebs
organs in demselben angeordnet ist, wobei das hintere Schiffs
ende im Bodenbereich äußere Längsrippen aufweist, die hin
ter den Heckvortriebsorganen angebracht sind, welche vor dem
hinteren Lot in einem Abstand von demselben angeordnet sind,
der zumindest zwei Spantenabständen im Linienriß des Schiffs
körpers im wesentlichen gleich ist, während die Linienfüh
rung des Schiffskörpers im Bereich des hinteren Schiffsen
des zum Unterbringen des Heckantriebs innerhalb der Schiffskörper
abmessungen ausgelegt ist.
Die Anordnung im vorderen Schiffsteil einer zusätzli
chen Ruderanlage und eines zusätzlichen Vortriebsorgans ge
stattet es, Rückwärts- und Vorwärtsfahrt anzuwenden sowie
im Flachwasser bei abgeschalteten Heckvortriebsorganen zu
manövrieren. Dies ist eine unerläßliche Bedingung zur Ge
währleistung des Heranfahrens des Schiffes ans Ufer mit
seinem hinteren Teil und Ablegen von demselben nach been
deten Verladearbeiten. Außerdem stabilisieren die zusätz
liche Ruderanlage und das zusätzliche Vortriebsorgan beim
Liegen am Ufer und Auflaufen auf den Grund die Schiffslage
relativ zum Ufer unter dem erforderlichen Winkel. Das Lie
gen am Ufer ist in einer solchen Stellung vorteilhaft und
setzt keinerlei komplizierte Schiffseinrichtungen zur Ge
währleistung desselben (zusätzliche Schwenkpropelleranlagen
und ein Steuersystem für dieselben) wie in der bekannten Lö
sung voraus.
Die Anordnung eines Wasserstrahlantriebs mit Bord
wasserkanälen erlaubt es, den Wasserstrom aus dem zentra
len Kanal bei Vorwärtsfahrt auf beide Bordseiten abzu
führen und durch Absperren eines der Bordwasserkanäle das
Drehmanöver auszuführen. Hierbei können die Steuereinrich
tungen in den Bordwasserkanälen untergebracht, d. h. in
geschützter Ausführung eingebaut sein.
Die Ablenkung der Bordwasserkanäle von der Horizon
talen nach oben gestattet es, den Eisgang des Schiffes mit einem
Wasserstrahl abzuspülen, was zur Verminderung der Eisreibung
an der Schiffshaut und Verbesserung der Eisfahrteigen
schaften beiträgt.
Die Anordnung des Vortriebsorgans im verlängerten Auf
satz am Schiffskörper erlaubt es, das Vortriebsorgan vor
festen schwimmenden Gegenständen, darunter Eis
schollen, zu schützen. Außerdem vereinfacht
dies die Vorschiffslinien, weil kein Bugwulst ausgeführt zu
sein braucht.
Die Anordnung des Aufsatzes am Schiffskörper hinter dem
Eisvorsteven gestattet es, das Eindringen von größeren fe
sten Gegenständen, darunter Eisschollen, in den Aufsatz
auszuschließen.
Die Anordnung äußerer Längsrippen am hinteren Schiffs
teil im Bodenbereich hinter den Heckvortriebsorganen ist
zur Umverteilung der äußeren Belastungen beim Berühren
des Hecks mit dem Grund auf innere Längsrippen erforder
lich, mit dem Zweck die Zuverlässigkeit der Bodenkonstruk
tion zu erhöhen. Außerdem verbessert das Vorhandensein von
äußeren Längsrippen in diesem Bereich das Anhaften des
Schiffes am Grund, was zur Stabilisierung der Lage dessel
ben beim Liegen auf dem Grund in der Ufernähe erforderlich
ist.
Das Verlegen der Heckvortriebsorgane von dem hinteren
Lot weg um mindestens zwei Spantenabstände im Linienriß des
Schiffskörpers ist zur Vermeidung einer Beschädigung der
Vortriebsorgane beim Berühren des Schiffsbodenteiles mit
dem Grund (Auflaufen auf den Grund) erforderlich.
Bei kleinerem Abstand der Heckvortriebsorgane vom hin
teren Lot nimmt die Wahrscheinlichkeit ihrer Beschädigung
erheblich zu. In diesem Fall müssen zusätzliche Maßnahmen
zum Schutz der Vortriebsorgane getroffen werden, was die
Konstruktion des Schiffes komplizierter macht und die
Vertriebseigenschaften verschlechtert.
Die Linienführung des Schiffskörpers im Heckbereich,
die zum Unterbringen der Heckvortriebsorgane innerhalb der
Schiffskörperabmessungen ausgelegt ist, trägt zur Vermeidung
einer Beschädigung dieser Vortriebsorgane beim Berühren des
Bodens mit dem Grund ebenfalls bei.
Sämtliche vorgenannten konstruktiven Abänderungen am
Eisschiff bezwecken die Gewährleistung der Umschlagsmöglich
keit auf nicht eingerichtetes Ufer und verbessern überdies
die Eisfahrteigenschaften des Schiffes.
Alles das gestattet es, die Betriebseigenschaften des
Eisschiffes zu verbessern.
Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Schiff zum
Güterumschlag auf nicht eingerichtete Ufer auch in nicht
zufrierenden Meeren eingesetzt werden.
Zur Erläuterung der vorliegenden Erfindung ist nach
stehend ein konkretes Ausführungsbeispiel derselben unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert;
es zeigt
Fig. 1 ein Eisschiff, ausgeführt gemäß der Erfindung,
Seitenansicht mit teilweisem Ausbruch;
Fig. 2 vorderes Schiffsteil, ausgeführt gemäß der Er
findung, mit einem verlängerten Aufsatz;
Fig. 3 hinteres Schiffsende, ausgeführt gemäß der Er
findung;
Fig. 4 den Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 2;
Fig. 5 den Schnitt nach Linie V-V in Fig. 3, im
vergrößerten Maßstab.
Das Eisschiff enthält einen Schiffskörper 1 (Fig. 1)
mit einem Doppelboden 2 über die gesamte Schiffslänge und
mit doppelten Bordwänden 3. Im Innern des Schiffskörpers 1
ist ein Laderaum 4 zur Beförderung von verschiedenen Gütern
wie beispielsweise Schüttgütern, Holzladungen und Stück
gütern, darunter in Paketen und Containern, sowie von Roll-
on/Roll-off-Einheiten angeordnet.
Im hinteren Ende 5 des Schiffskörpers 1 sind ein In
nenhubtor 6 und ein Außenflügeltor 7 vorhanden. Diese Tore
6 und 7 sind zur Abdichtung des Schiffskörpers 1 und zur
Gewährleistung der Durchfahrt der Roll-on/Roll-off-Einheiten
in den Laderaum 4 beim Beladen des Schiffes vorgesehen.
Über dem Laderaum 4 befindet sich ein Oberdeck 8, das
Ladeluken 9 mit Deckeln 10 besitzt.
Das Schiff ist auch mit vielen weiteren Einrichtungen
und Baugruppen ausgestattet, die für diesen Schiffstyp er
forderlich sind.
Auf dem Oberdeck 8 sind Gleise zur Aufstellung eines
fahrbaren Ladekrans 11 verlegt.
Die Bordwände 3 sind im Bereich des hinteren Schiffs
endes 5 in Gestalt von Konsolen 12 ausgebildet, die über die
Schiffskörpergrenzen vorstehen. Diese Konsolen 12 sind zur
Aufnahme des Ladekranes 11 beim Laden und Löschen von Gü
tern bestimmt.
Der Ladekran 11 ist auch zum Heben des Innentores 6
und Umsetzen der Deckel 10 der Ladeluken 9 bestimmt.
Im vorderen Schiffsteil 13 sind Wohnaufbauten 14 vor
handen, unter denen sich ein Maschinenraum 15 befindet.
Das vordere Schiffsteil 13 (Fig. 2) ist durch einen
Eisvorsteven 16 mit einem Absatz 17 in dessen unterem Teil
begrenzt.
Das Schiff besitzt zwei Heckvortriebsorgane 18 (Fig. 3),
die vor einem hinteren Lot 19 in einem Abstand von demsel
ben angeordnet sind, der praktisch zwei Spantenabständen
(A) im Linienriß des Schiffskörpers 1 gleich ist.
In Fig. 3 ist das hintere Ende 5 des erfindungsgemäßen
Eisschiffes abgebildet, das im Linienrißnetz aufgezeichnet
ist. In Fig. 3 ist der 17., der 18., der 19. und der 20.
Spantenabstand (A) dargestellt. Das Abzählen der Spantenab
stände erfolgt vom vorderen Schiffsteil aus. Die die Span
tenabstände begrenzenden Linien bezeichnen Konstruktions
spante. Die horizontalen Linien 1, 2, 3, 4 entsprechen ge
malten Wasserlinien. Die römischen Ziffern I, II, III,
IV geben Längsschnitte an.
In diesem Beispiel sind die Heckvortriebsorgane 18 vom
hinteren Lot 19 um zwei Spantenabstände (A) versetzt, aber
diese Vortriebsorgane 18 können auch um einen größeren Ab
stand versetzt sein. Dieser Abstand hängt von den Besonder
heiten der Linienführung des Schiffskörpers 1 und den Abmes
sungen der Heckvortriebsorgane 18 ab. Die Versetzung der Vor
triebsorgane 18 soll nicht weniger als zwei Spantenabstände
(A) betragen, weil sonst beim Auflaufen des Hecks des Schif
fes auf Grund mit geringem Gefälle und beim Eindringen
des Hecks in undichten Grund die Wahrscheinlichkeit ei
ner Berührung der Vortriebsorgane mit dem Grund und einer
Beschädigung derselben beträchtlich zunimmt.
Das Schiff besitzt zwei Ruderanlagen 20, von denen je
de im Bereich eines entsprechenden Heckvortriebsorgans 18
liegt.
Die Heckvortriebsorgane 18 mit den jeweiligen Ruder
anlagen 20 sind in Aufsätzen 21 angeordnet, die am
Schiffskörper 1 im Bereich des hinteren Schiffsendes 5 be
festigt sind.
Die Linienführung des Schiffskörpers 1 im Bereich des
hinteren Schiffsendes 5 ist solcherweise ausgeführt, daß
die in den Aufsätzen 21 angeordneten Heckvortriebsorgane 18
und die Ruderanlagen 20 innerhalb der Abmessungen des
Schiffskörpers 1 liegen.
Die Heckvortriebsorgane 18 und die ihnen zugeordneten
Ruderanlagen 20 können eine beliebige geeignete Konstrukti
on besitzen.
Das Schiff ist mit einem zusätzlichen Bug-Wasser
strahlantrieb 22 (Fig. 4) ausgestattet, der in einem ver
längerten Aufsatz 23 angeordnet ist, welcher am Schiffskör
per 1 hinter dem Absatz 17 (Fig. 2) des Vorstevens 16 in
stalliert ist. Der Innenraum des Aufsatzes 23 (Fig. 4) bil
det einen zentralen Wasserkanal 24 und zwei Bordwasser
kanäle 25. Die Achsen der Bordwasserkanäle 25 sind zum
Abspülen des Eisgangs des Schiffes mit einem Wasserstrahl
von der Horizontalen stufenlos nach oben abgelenkt.
In den Bordwasserkanälen 25 ist eine zusätzliche
Ruderanlage 26 angeordnet, die in Form von Drehklappen aus
geführt ist.
Die zusätzliche Ruderanlage ist zum teilweisen bzw.
vollständigen Absperren des Durchgangsquerschnittes der
Bordwasserkanäle 25 bestimmt.
Dies erlaubt es dem Schiff, mit Hilfe des zusätzli
chen Bug-Wasserstrahlantriebs 22 zu manövrieren und gewähr
leistet eine stabile Lage des Schiffes bei Liegen am Ufer
bei der Einwirkung von Wind, Seegang und Strömungen.
Der Doppelboden 2 (Fig. 5) im hinteren Ende 5 des
Schiffskörpers 1 besitzt innere vertikale Längsversteifungs
rippen 27. Diese Rippen 27 sind zur Aufnahme der äußeren Be
lastung am Boden 2, darunter auch beim Auflaufen des hinte
ren Schiffsendes 5 (Fig. 1) auf den Grund, bestimmt. In der
Ebene der Innenrippen 27 (Fig. 5) sind außenseits am Doppel
boden 2 hinter den Heckvortriebsorganen 18 (Fig. 3) äußere
Längsrippen 28 (Fig. 5) angebracht. Die Anordnung dieser
Rippen 28 gestattet es, die äußeren Belastungen beim Auflau
fen des hinteren Schiffsendes auf den Grund umzuverteilen
und die Schiffshaut so vor Beschädigungen zu schützen.
Außerdem kann durch das Vorhandensein der Außenrippen
28 das Anhaften des Schiffes am Grund erhöht werden, was
die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von in der Horizon
talebene von Wellenbelastungen herrührenden Querschwingungen
bei Liegen am Ufer verringert und die Ausführung von Ver
ladearbeiten vereinfacht.
Im vorliegenden Beispiel weisen die äußeren Längs
rippen 28 ein Segmentprofil auf, was die Wahrscheinlichkeit
ihres Abreißens vom Schiffskörper 1 (Fig. 1) bei Einwir
kung von Seitenbelastungen herabmindert.
Das Eisschiff kann eine (in der Zeichnung nicht ab
gebildete) Rampenanlage besitzen, die zum Löschen von Gütern
bestimmt ist, wenn das Schiff nicht dicht ans Ufer
herankommen kann.
Der Prozeß des Gütertransportes auf einem erfindungs
gemäßen Eisschiff geht folgenderweise vonstatten.
Im Abgangshafen werden die Deckel 10 der Ladeluken 9
des Eisschiffes geöffnet, und der Laderaum 4 des Schiffes
wird mittels des Ladekranes 11 beladen.
Nach dem Füllen des Laderaumes 4 werden die
Deckel 10 der Ladeluken 9 geschlossen; weiteres Gut wird
auf dem Oberdeck 8 und auf den Deckeln 10 angeordnet.
Beim Transport von Ladeeinheiten auf Rädern erfolgen
die Verladearbeiten über die Rampenanlage. Hierzu werden
im hinteren Schiffsende 5 das Außenflügeltor 7 und das In
nenhubtor 6 geöffnet. Am Kai wird die Rampenanlage zum Ein
fahren der Ladeeinheiten vom Kai in den Laderaum 4 des
Schiffes angeordnet.
Nach erfolgter Beladung werden die Heckvortriebsorgane
eingeschaltet, und das Schiff nimmt Kurs auf den Bestim
mungshafen.
Beim Fahren unter Eisverhältnissen wird der zusätzli
che Wasserstrahlantrieb 22 eingeschaltet. Dieser zusätz
liche Antrieb 22 lenkt mit Hilfe der Bordwasserkanäle 25
Wasserströme entlang dem Schiffskörper in der Wasser
linienzone, was die Eisreibung am Schiffskörper 1 verrin
gert und zur Erhöhung der Eisfahrteigenschaften des Schif
fes beiträgt.
Außerdem kann beim Steckenbleiben des Schiffes im Eis
der vom zusätzlichen Antrieb 22 kommende Wasserstrom im
Wechsel auf verschiedene Bordwände 3 des Schiffes mit Hilfe
der Drehklappen 26 geleitet werden. Dadurch schieben die
Wasserströme das Eis am Schiffskörper entlang und setzen
also das Schiff aus dem Eis frei.
Bei Annäherung an den Entladungsort wendet das Schiff
im Bestimmungspunkt sein hinteres Teil 5 zum Ufer hin und
läßt (in der Zeichnung nicht abgebildete) Buganker fallen.
Die Heckvortriebsorgane 18 werden abgeschaltet. Die
weitere Bewegung zum Ufer erfolgt in Rückwärtsfahrt
mit Hilfe des zusätzlichen Bug-Wasserstrahlantriebs 22 und
der Ruderanlage 26 bei abgeschalteten Heckvortriebsorganen 18.
Die Rückwärtsfahrt dauert so lange an, bis das Schiff
mit dem Boden 2 seines hinteren Endes 5 auf den Grund auf
gelaufen ist, wonach der zusätzliche Antrieb 22 abgeschaltet
wird.
Dadurch, daß die Heckvortriebsorgane 18 vor dem hinte
ren Lot 19 in zwei Spantenabständen (A) im Linienriß des
Schiffskörpers 1 angeordnet sind und dabei die Linienfüh
rung des Schiffes im Bereich des hinteren Schiffsendes 5 zu
ihrer Unterbringung innerhalb der Abmessungen des Schiffs
körpers 1 ausgelegt ist, werden die Heckvortriebsorgane 18
beim Heranfahren ans Ufer von hartem Grund nicht beschädigt.
Dies bietet die Möglichkeit, den Güterumschlag auf nicht ein
gerichtetes Ufer an Stellen vorzunehmen, die für die be
kannten Eisschiffe unzugänglich sind.
Wenn der Abstand bis zum Ufer (bzw. bis zur Anlegestel
le) klein genug ist, geschieht das Löschen der Ladung mit
Hilfe des Ladekranes 11.
Hierzu wird der Ladekran 11 auf dem Gleis des Ober
decks 8 entlang dem Schiffskörper 1 auf die Konsolen 12 be
wegt, wonach man das Löschen der Ladung auf das Ufer durch
führt. Das Löschen geschieht zunächst vom Oberdeck 8 und
dann, nach dem Aufmachen der Deckel 10 der Ladeluken 9, aus
dem Laderaum 4 des Schiffes.
Nach dem Löschen der gesamten Schiffsladung werden die
Deckel 10 der Ladeluken 9 zugemacht, und der Ladekran 11 wird
auf dem Gleis des Oberdecks 8 in die Ausgangsstellung zurück
gefahren.
In dem Fall, wo der Abstand bis zum Ufer den Einsatz
des Ladekranes 11 nicht erlaubt, geschieht das Löschen über
die vorhandene Rampenanlage.
Hierzu werden das Außentor 7 und das Innentor 6 des
hinteren Schiffsendes 5 geöffnet. Die Rampenanlage wird
aus dem Schiffskörper ausgefahren und auf das Ufer ausge
bracht. Die Ladungen werden auf Motorfahrzeugen über die
Rampenanlage auf das Ufer gefahren. Das Löschen der Ladung
aus dem Laderaum 4 und vom Oberdeck 8 und das Ablegen der
selben auf Motorfahrzeuge erfolgt mit dem Ladekran 11.
Nach beendeten Verladearbeiten wird die Rampenanlage
in Fahrtstellung verbracht und das Außentor 7 sowie das
Innentor 6 werden geschlossen.
Eine stabile Lage des Schiffes bei dessen Liegen am
Ufer bei der Einwirkung von Wind, Seegang und Strömungen
wird mit Hilfe des zusätzlichen Bugantriebs 22 sowie der zu
sätzlichen Ruderanlage 26 und der äußeren Längsrippen 27 ge
währleistet.
Nach beendeten Verladearbeiten legt das Schiff in fol
gender Weise vom Ufer ab.
Der zusätzliche Antrieb 22 wird eingeschaltet, und die
Bugankerketten werden eingeholt. Das Schiff läuft auf eine
ausreichende Tiefe vom Ufer weg. Danach werden die Heck
vortriebsorgane 18 eingeschaltet, und das Schiff nimmt Kurs
auf den Bestimmungshafen.
Claims (1)
- Eistüchtiges Schiff, dessen Schiffskörper (1) ein Deck (8), einen Eisvorsteven (16), Heckvortriebsorgane (18) sowie Ruderanlagen (20) enthält, dadurch gekennzeich net, daß es mit einer im vorderen Schiffsteil (13) ange ordneten zusätzlichen Ruderanlage (26) und einem daselbst installierten zusätzlichen Bug-Wasserstrahlantrieb (22) aus gestattet ist, der Bordwasserkanäle (25) besitzt, die von der Horizontalen nach oben abgelenkt sind, während der Schiffskörper (1) einen verlängerten Aufsatz (23) besitzt, der hinter dem Eisvorsteven (16) zur Aufnahme in demselben des vorerwähnten zusätzlichen Bug-Wasserstrahlantriebs (22) angeordnet ist, wobei das hintere Schiffsende (5) im Be reich des Bodens (2) äußere Längsrippen (28) aufweist, die hinter den Heckvortriebsorganen (18) angebracht sind, welche vor einem hinteren Lot (19) in einem Abstand von demselben angeordnet sind, der zumindest zwei Spantabständen (A) im Linienriß des Schiffskörpers (1) im wesentlichen gleich ist, während die Linienführung des Schiffskörpers (1) im Bereich des hinteren Schiffsendes (5) zu ihrer Unterbringung innerhalb der Abmessungen des Schiffskörpers (1) ausgelegt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720268 DE3720268A1 (de) | 1987-06-19 | 1987-06-19 | Eistuechtiges schiff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720268 DE3720268A1 (de) | 1987-06-19 | 1987-06-19 | Eistuechtiges schiff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3720268A1 true DE3720268A1 (de) | 1988-12-29 |
Family
ID=6329893
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873720268 Withdrawn DE3720268A1 (de) | 1987-06-19 | 1987-06-19 | Eistuechtiges schiff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3720268A1 (de) |
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DE4204110A1 (de) * | 1991-09-21 | 1993-03-25 | Leopold Jaegers | Schiff |
RU2585199C1 (ru) * | 2015-04-07 | 2016-05-27 | Акционерное общество "Центр технологии судостроения и судоремонта" (АО "ЦТСС") | Универсальное полупогружное крупнотоннажное транспортное судно для плавания в морях с ледовым покровом и на чистой воде |
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1987
- 1987-06-19 DE DE19873720268 patent/DE3720268A1/de not_active Withdrawn
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