DE3719728C2

DE3719728C2 - Verglasungsdichtung

Info

Publication number: DE3719728C2
Application number: DE19873719728
Authority: DE
Inventors: Dieter Heigl
Original assignee: Semperit AG Holding
Current assignee: Semperit AG Holding
Priority date: 1987-05-22
Filing date: 1987-06-12
Publication date: 1996-04-04
Anticipated expiration: 2007-06-13
Also published as: DE3719728A1; DE3727415A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verglasungsdichtung aus insbesondere gummielastischem Material, mit einem Basisteil, einer an diesen anschließenden Dichtungslippe, einem an der gleichen Seite des Basisteils angeordneten elastisch verformbaren Schenkel sowie einem an der anderen Seite des Basisteils angeformten Ankerfuß, z. B. nach der DE-OS 25 01 335. Verlegungstechnisch ergeben sich dabei gelegentlich Probleme.

Darüber hinaus ist eine Verglasungsdichtung in der deutschen Patentanmeldung P 36 17 853 vorgeschlagen worden, bei der die der Wetterseite zugewandte wulstartige Dichtlippe aus geschlossen zelligem Material besteht. An der der Dichtlippe abgewandten Seite des Basisteils steht von diesem ein Schenkel in Richtung zur Dichtlippe ab. Die Dichtwirkung dieser nicht vorbekannten Verglasungsdichtung läßt jedoch insbesondere dann zu wünschen übrig, wenn die Dichtlippe nicht aus geschlossenzelligem Material, wie Moosgummi, sondern aus dem gleichen homogenen Material wie die anderen Teile der Verglasungsdichtung besteht.

Schließlich sind Fensterrahmendichtungen bekannt (EP-PS 0 022 130 und 0 022 131), welche gegenüber Verglasungsdichtungen aus unterschiedlichem Material, nämlich einem homogenen Grundkörper aus Gummi einerseits und einem inhomogenen, mit zahlreichen zelligen Hohlräumen versehenen Moosgummiteil andererseits gebildeten Profil, den Vorteil geringerer Herstellungskosoten haben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verglasungsdichtung der eingangs genannten Art trotz einfacher Herstellung hinsichtlich ihrer Effektivität, darunter Verlegbarkeit insbesondere um Ecken, Robustheit, Dauerhaftigkeit und insbesondere Abdichtungsvermögen auch bei unterschiedlichen Abmessungen der zur Anbringung der Verglasungsdichtung dienenden Bauteile zu verbessern.

Die Lösung der Aufgabe erfoflgt mit den Merkmalen gemäß dem Anspruch 1. In den Unteransprüchen sind weitere Verbesserungen beansprucht.

Gemäß der Erfindung weist die Dichtlippe eine wesentlich größere Querschnittsdicke als der Basisteil und als der Schenkel auf und steht der Schenkel vom Basisteil oder von der Dichtlippe in Richtung zur Rauminnenseite, d. h. der Dichtlippe abgewandt, ab. Der Schenkel ist insbesondere unmittelbar an die Dichtlippe in Richtung zur Rauminnenseite angeformt.

Es empfiehlt sich, wenn die Querschnittsdicke bzw. Querschnittshöhe und möglichst auch die Querschnittsbreite der wulstartigen Dichtlippe der Erfindung etwa doppelt bis dreifach so groß ist wie die Querschnitts-Dicke bzw. Querschnitts-Höhe des Basisteils. Um der hierdurch bedingten Materialkonzentration im Bereich der Dichtungslippe entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, insbesondere im Zentrum der Dichtungslippe, einen Hohlraum anzubringen, der insbesondere kreisförmigen Querschnitt hat. Die Querschnittsbreite des Schenkels sollte dagegen er heblich geringer sein als die Gesamtquerschnitts-Dicke bzw. -Höhe der Dichtlippe und insbesondere auch als des Basisteils.

Ebenso wie beim Stand der Technik empfiehlt es sich, daß der Kopf des Schenkels in der entspannten Lage weiter vom Basisteil absteht als die Kuppe der Dichtlippe. Dabei wurde festgestellt, daß ein Verhältnis zwischen 1,1 und 1,5 zwischen dem Abstand des Kopfes des Schenkels von der Basisfläche des Basisteils zum Abstand der Kuppe der Dichtlippe zu der Basisfläche besonders günstige Verhältnisse beim Verlegen und Abdichten erlaubt.

Der Schenkel hat zweckmäßigerweise im Querschnitt eine etwa geradlinige Fingerform oder noch besser eine Schwanenhalsform.

Die wulstartige Dichtlippe besitzt zweckmäßigerweise an der Glasseite und/oder Rahmenseite eine wellenförmige Ein buchtung. Der Hohlraum in der Dichtlippe und/oder im Ankerfuß kann diverse Formen, wie z. B. Kreis, Dreieck, Oval, Rechteck, Quadrat, Ellipse oder Karaffe, haben. Am Basisteil kann die Dichtlippe eine Wulst aufweisen. Alle diese Maßnahmen dienen dazu, die Dichtung durch ihre Geometrie noch gummielastischer zu gestalten.

Der Ankerfuß ist etwa in der Mitte des Basisteils angebracht, aber er kann auch leicht exzentrisch versetzt sein. Der Ankerfuß hat vorzugsweise eine abgerundete Kreuzform und kann, wie oben schon erwähnt, auch einen Hohlraum besitzen.

Um beim Montieren um die Ecke eine Formstabilität bei diesem weichen Dichtungsmaterial zu erreichen, wird bei Bedarf ein Faden aus z. B. Kord, Polyester, Glasfasern, Polyamid oder Metall einextrudiert. An sich ist es schon bekannt (US-PS 19 18 134), Federn in Dichtungsschnüre einzubetten.

In der Zeichnung sind Beispiele der erfindungsgemäßen Ver glasungsdichtung im Querschnitt dargestellt; dabei zeigt:

Fig. 1 eine Ausbildung der Verglasungsdichtung mit dem Schenkel als Fortsetzung der wulstartigen Dichtlippe in entspannter Lage,

Fig. 2 die Verglasungsdichtung von Fig. 1 im Rahmen eingebaut (im Querschnitt) und

Fig. 3 die Verlasungsdichtung von Fig. 1 im Verglasungs dichtrahmen eingebaut und an eine Glasscheibe angelegt.

Gemäß Fig. 1 ist die im Querschnitt etwa dreieckförmige Dichtlippe 2 in Richtung zur Glasseite und zur Rauminnenseite R an einer Ecke zu einem Schenkel 3 ausgeformt. In der Dichtlippe 2 befindet sich ein kreisrunder Hohlraum 6 und am Basisteil 1, etwa in der Mitte, befindet sich ein Faden 8 aus Textilcord. Im Ankerfuß 7 an der Unterseite des Basisteils 1 befindet sich ein etwa ovaler Hohlraum 9. Der obere Dichtungsrand des Kopfes 14 des Schenkels 3 befindet sich in einem Abstand A14 von der Basisfläche 16 des Basisteils 1, der etwa dem 1,35fachen Abstand A15 der Dichtfläche an der Kuppe 15 der Dichtlippe 2 von der Basisfläche 16 entspricht. Das Dichtungsprofil besteht aus Polynorboren-Elastomer.

In Fig. 2 und 3 ist eine Verglasungsdichtung nach Fig. 1 in der Einbaulage gezeigt. Der Fensterrahmen 10 weist eine umgekehrte T-förmige Aufnahmenut 11 für die Aufnahme des Ankerfußes 7 auf, so daß die Verglasungsdichtung 13 ohne Unterbrechung verankert und um die Ecke montiert werden kann. Die Enden der Verglasungsdichtung 13 sind nur an einer einzigen Stoßstelle (nicht dargestellt) z. B. durch Kleben miteinander verbunden. Die Glasscheibe 12 liegt am Kopf 14 des Schenkels 3 und an der Kuppe 15 der Dichtlippe 2 dicht an.

Die Form der Dichtung läßt beim Einsatz einen großen Toleranz bereich zu: Auch wenn die Glasscheibe 12, der Flügel, das Rahmen profil oder die Glasleiste in ihren Abmessungen dicker als theoretisch gewählt sind, wird durch diese Dichtung die Funktion erfüllt und eine gute Abdichtung gegen atmosphärische Einflüsse sichergestellt. Das gleiche gilt auch umgekehrt, d. h., wenn die Abmessungen der Glasscheibe dünner als üblich gewählt sind.

Durch die Ausweichmöglichkeit der komprimierten Dichtlippe 2, die immer an der Wetterseite montiert wird, ist praktisch das Faltenbilden bei dieser Art von Verglasungsdichtungen ausgeschlossen.

Natürlich ist die Dichtung auch zum Abdichten anderer Scheiben bzw. Tafeln als solcher aus Glas möglich. Sie kann auch bei Türrahmen Anwendung finden.

Eine Härte zwischen 15 und 70 IRHD, insbesondere zwischen 30 und 50 IRHD, für das Material der Dichtung wird bevorzugt.

Claims

1. Verglasungsdichtung aus insbesondere gummielastischem Material, wie Elastomeren, und Kunststoffen, mit einem Basisteil, einer an den Basisteil angeformten, der Wetterseite zugewandten, wulst artigen Dichtungslippe, einem an der gleichen Seite des Basisteiles abstehenden und elastisch verformbaren Schenkel sowie einem Ankerfuß an der der Dichtlippe und dem Schenkel abgewandten Seite des Basisteils, bei der die Dichtlippe eine wesentlich größere Querschnittsdicke als der Basisteil und als der Schenkel aufweist und der Schenkel (3) vom Basisteil (1) oder von der Dichtlippe (2) in Richtung zur Rauminnenseite, d. h. der Dichtlippe (2) abgewandt, absteht.

2. Verglasungsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (3) unmittelbar an die Dichtlippe (2) in Richtung zur Rauminnenseite angeformt ist.

3. Verglasungsdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (3) einen im wesentlichen schwanenhalsförmigen Querschnitt aufweist.

4. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (2) an ihrer Dichtungsseite und/oder Rahmenseite mit einer wellenförmigen Einbuchtung (4) versehen ist.

5. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (2) und/oder der Ankerfuß (7) etwa in ihrer Mitte einen kreisrunden, ovalen, dreieckigen, rechteckigen, quadratischen, ellipsenförmigen oder karaffenförmigen Hohlraum (6) aufweisen.

6. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (2) an der Wetterseite des Basisteils (1) einen Wulst (5) aufweist.

7. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerfuß (7) etwa in der Mitte des Basisteils (1) angeordnet ist.

8. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerfuß (7) im Querschnitt eine abgerundete Kreuzform aufweist.

9. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Basisteil (1), die Dichtlippe (2) und/oder der Ankerfuß (7) einen einextrudierten Faden (8) aufweisen.

10. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das gummielastische Material eine Härte zwischen 15 und 70 IRHD aufweist.

11. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitts-Dicke bzw. -Höhe der Dichtlippe (2) etwa doppelt bis dreifach so groß ist wie die Querschnitts-Dicke bzw. -Höhe des Basisteils (1).

12. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitts-Dicke des Schenkels (3) wesentlich geringer ist als die Querschnitts-Dicke des Basisteils (1).

13. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf (14) am freien Ende des Schenkels (3) wesentlich weiter vom Basisteil (1) absteht als die Kuppe (15) an dem der Verglasung zugewandten Ende der Dichtlippe (2).

14. Verglasungsdichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Abstandes (A14) des Kopfes (14) des Schenkels (3) von der Basisfläche (16), die den Basisteil (1) auf der dem Ankerfuß (7) zugewandten Seite begrenzt, zum Abstand (A15) der Kuppe (15) der Dichtlippe (2) zur Basisfläche (16) zwischen 1,1 und 1,5 beträgt.

15. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Schenkel (3) von einer Seite der Mittellinie, die durch den Ankerfuß (7) verläuft und senkrecht zur Verglasung liegt, im Bereich der Dichtlippe (2) ausgehend bis zur anderen Seite der Mittellinie erstreckt und dort mit seinem Kopf (14) endet.