DE3719728A1

DE3719728A1 - Verglasungsdichtung

Info

Publication number: DE3719728A1
Application number: DE19873719728
Authority: DE
Inventors: Dieter Heigl
Original assignee: Semperit AG Holding
Current assignee: Semperit AG Holding
Priority date: 1987-05-22
Filing date: 1987-06-12
Publication date: 1988-12-01
Anticipated expiration: 2007-06-13
Also published as: DE3719728C2; DE3727415A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Verglasungsdichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Gattung.

Eine solche Verglasungsdichtung ist bereits bekannt (EP-PS 22 130 und 22 131). Sie hat gegenüber Verglasungsdichtungen aus unterschiedlichem Material, nämlich einem homogenen Grundkörper aus Gummi und einem inhomogenen mit zahlreichen zelligen Hohlräumen versehenen Moosgummiteil gebildeten Profil den Vorteil geringerer Herstellungskosten. Wichtig bei derartigen Verglasungsdichtungen ist es, daß sie auch leicht um Ecken verlegt werden können, ohne daß die Dichtungsfunktion durch Faltenbildung beeinträchtigt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Verglasungsdichtung der eingangs genannten Gattung trotz einfacher Herstellung dahingehend noch weiter zu verbessern, daß deren Montage um Ecken herum leicht bewerkstelligbar ist und sie sich durch gute Dichtungsfunktion auch bei Schlagwettern auszeichnet.

Die Erfindung ist im Patentanspruch 1 gekennzeichnet und in Unteransprüchen sowie in der Figurenbeschreibung sind weitere Ausbildungen derselben angegeben.

Als geeignetes Material auf Kunststoffbasis empfiehlt sich Weich- PVC. Sehr gute Eigenschaften bildet auch ein Polynorbornen- Elastomer, wie es unter dem Markennamen NORSOREX der Firma CdF vertrieben wird. Elastomere sind nach DIN 7724 bei tiefen Temperaturen stahlelastisch und bei Normaltemperaturen von 20° und darüber gummielastisch mit großer reversibler Deformierbarkeit und Schubmodulwerten zwischen 0,1 und 100 MPa. Auch TPE (thermoplastische Elastomere) und sich weniger gummielastisch verhaltende Kunststoffe können in Sonderfällen Anwendung finden.

An sich ist es bereits bekannt (DE-PS 31 21 230), vom Basisteil einer Profildichtung, und zwar an der dem Ankerfuß entgegengesetzten Seite, einen Steg abstehen zu lassen, der als eine Art "Amboß" für eine schenkelförmige Dichtungslippe dient, wenn diese vom Fensterglas in Richtung zum Basisteil auf die Außenfläche des Steges gedrückt wird. Der Steg befindet sich hier etwa mittig auf dem Basisteil, wirkt aber nicht als Dichtungslippe.

Darüber hinaus ist auch eine Dichtungsleiste bekannt (DE-GM 19 12 214), bei der an einer Seite des Basisteils ein im Querschnitt schwanenhalsförmiger Schenkel und an der anderen Seite eine im Querschnitt etwa dreieckförmige Dichtungslippe angebracht ist. Abgesehen davon, daß hier keine Verankerung mittels eines Ankerfußes vorgesehen ist, kommt der Dichtungslippe eine andere Aufgabe unter erheblicher Verwölbung nach außen zu und hat sich gezeigt, daß derartige Dichtungsleisten schlecht ohne Faltenbildung um Ecken verlegt werden können.

Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung gelingt jedoch die Aufgabenlösung auf sehr gute Weise.

Es empfiehlt sich, wenn die Querschnitts-Dicke bzw. Querschnitts- Höhe und möglichst auch die Querschnitts-Breite der parallelogrammförmigen Dichtlippe der Erfindung etwa doppelt bis dreifach so groß ist wie die Querschnitts-Dicke bzw. Querschnitts-Höhe des Basisteils. Um der hierdurch bedingten Materialkonzentration im Bereich der Dichtungslippe entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, insbesondere im Zentrum der Dichtungslippe, einen Hohlraum anzubringen der insbesondere kreisförmigen Querschnitt hat. Die Querschnittsbreite des Schenkels sollte dagegen erheblich geringer sein als die Gesamtquerschnitts-Dicke bzw. -Höhe der Dichtlippe und insbesondere auch als des Basisteils.

Ebenso wie beim Stand der Technik empfiehlt es sich, wenn der Kopf des Schenkels in der entspannten Lage weiter vom Basisteil absteht als die Kuppe der Dichtlippe. Dabei wurde festgestellt, daß ein Verhältnis zwischen 1,1 und 1,5 zwischen dem Abstand des Kopfes des Schenkels von der Basisfläche des Basisteils zum Abstand der Kuppe der Dichtlippe zu der Basisfläche besonders günstige Verhältnisse beim Verlegen und Abdichten erlaubt.

Der Schenkel hat zweckmäßigerweise im Querschnitt eine etwa geradlinige Fingerform oder noch besser eine Schwanenhalsform.

Die parallelogrammförmige Dichtlippe besitzt zweckmäßigerweise an der Glasseite und/oder Rahmenseite eine wellenförmige Einbuchtung. Der Hohlraum in der Dichtlippe und/oder im Ankerfuß kann diverse Formen wie z. B. Kreis, Dreieck, Oval, Rechteck, Quadrat, Ellipse oder Karaffe haben. Am Basisteil kann die parallelogrammförmige Dichtlippe eine Wulst aufweisen. Alle diese Maßnahmen dienen dazu, die Dichtung durch ihre Geometrie noch gummielastischer zu gestalten.

Der Ankerfuß ist etwa in der Mitte des Basisteils angebracht, aber er kann auch leicht exzentrisch versetzt sein. Der Ankerfuß hat vorzugsweise eine abgerundete Kreuzform und kann wie oben schon erwähnt auch einen Hohlraum besitzen.

Um beim Montieren um die Ecke eine Formstabilität bei diesem weichen Dichtungsmaterial zu erreichen, wird bei Bedarf ein Faden aus z. B. Kord, Polyester, Glasfasern, Polyamid oder Metall einextrudiert. An sich ist es schon bekannt (US-PS 19 18 134), Federn in Dichtungsschnüre einzubetten.

In der Zeichnung sind Beispiele der Verglasungsdichtung im Querschnitt nach der Erfindung dargestellt, dabei zeigt

Fig. 1 eine Verglasungsdichtung in entspannter Lage,

Fig. 2 eine ähnliche Verglasungsdichtung mit einem kreisrunden Hohlraum in der parallelogrammförmigen Dichtlippe, in entspannter Lage,

Fig. 3 eine Variante der Verglasungsdichtung von Fig. 2 mit einem Wulst auf dem Basisteil der parallelogrammförmigen Dichtlippe, in entspannter Lage,

Fig. 4 eine andere Ausbildung der Verglasungsdichtung mit dem Schenkel als Fortsetzung der parallelogrammförmigen Dichtlippe, in entspannter Lage,

Fig. 5 eine weitere Variante der Verglasungsdichtung mit dem Schenkel aus dem Basisteil aufsteigend, in entspannter Lage.

Fig. 6 und 7 die Verglasungsdichtung von Fig. 4 im Verglasungsdichtungsrahmen eingebaut.

Die Verglasungsdichtung gemäß Fig. 1 besteht aus einem Basisteil 1, von dem an der Wetterseite W eine im Querschnitt parallelogrammförmige Dichtlippe 2 und an der Rauminnenseite R ein Schenkel 3 abstehen. Darüber hinaus weist die parallelogrammförmige Dichtlippe 2 an ihrer Glasseite, d. h. der Dichtungsseite bzw. -fläche, eine wellenförmige Einbuchtung 4 auf.

Von der Unterseite des Basisteils 1 steht ein Ankerfuß 7 ab. Der Ankerfuß 7 hat die Form eines abgerundeten Kreuzes und befindet sich etwa in der Mitte des Basisteils 1. Er kann auch in Richtung zum Schenkel 3 oder zur parallelogrammförmigen Dichtlippe etwas verschoben sein. In der Mitte der Dichtlippe 2 ist ein Faden 8 aus Textilkord eingebettet.

Gemäß Fig. 2 weist die parallelogrammförmige Dichtlippe 2 einen kreisrunden Hohlraum 6 und eine wellenförmige Einbuchtung 4 auf. Der Faden 8 befindet sich hier aber etwa in der Mitte des Ankerfußes 7.

Die Abmessungen des aus Polynorboren-Elastomer bestehenden Dichtungsprofils von Fig. 2 sind folgende in Millimeter:

Gemäß Fig. 3 ist die Verglasungsdichtung mit einem Wulst 5 am Rand des Basisteils 1 im Bereich der Wetterseite versehen. Der Wulst 5 steht in der gleichen Richtung wie der Ankerfuß 7 von der Basisfläche 16 des Basisteils 1 ab. Im Mittelteil der parallelogrammförmigen Dichtlippe 2 befindet sich ein im Querschnitt kreisförmiger Hohlraum 6. Der Durchmesser D desselben entspricht etwa der verbleibenden Wandstärke S der Dichtlippe 2 an beiden Seiten des Hohlraumes 6.

Gemäß Fig. 4 ist die parallelogrammförmige Dichtlippe 2 in Richtung zur Glasseite und zur Rauminnenseite R an einer Ecke zu einem Schenkel 3 ausgeformt. In der Dichtlippe 2 befindet sich ein kreisrunder Hohlraum 6 und am Basisteil 1 der Dichtlippe 2 eine wellenförmige Einbuchtung 4. Im Basisteil 1, etwa in der Mitte, befindet sich ein Faden 8. Im Ankerfuß 7 befindet sich ein etwa ovaler Hohlraum 9. Der obere Dichtungsrand des Kopfes 14 des Schenkels 3 befindet sich in einem solchen Abstand A 14 von der Basisfläche 16 des Basisteils 1, der etwa dem 1,35fachen Abstand A 15 der Dichtfläche an der Kuppe 15 der Dichtlippe 2 von der Basisfläche 16 entspricht.

Gemäß Fig. 5 steht der Schenkel 3 vom Basisteil 1 neben der parallelogrammförmigen Dichtlippe 2 und von dieser zur Rauminnenseite R abgewandt ab. Der Schenkel 3 hat ebenso wie bei Fig. 4 im Querschnitt eine Schwanenhalsform. Im Basisteil 1, etwa in der Mitte, ist ein Faden 8 aus Kord einextrudiert. Die Dichtlippe 2 hat einen kreisrunden und der Ankerfuß 7 einen karaffenförmigen Hohlraum 9.

In Fig. 6 und 7 ist eine Verglasungsdichtung nach Fig. 4 in der Einbaulage gezeigt. Der Fensterrahmen 10 weist eine umgekehrte T-förmige Aufnahmenut 11 für die Aufnahme des Ankerfußes 7 auf, so daß die Verglasungsdichtung 13 ohne Unterbrechung verankert und um die Ecke montiert werden kann. Die Enden der Verglasungsdichtung 13 sind nur an einer einzigen Stoßstelle (nicht dargestellt) z. B. durch Kleben, miteinander verbunden. Die Glasscheibe 12 liegt am Kopf 14 des Schenkels 3 und an der Kuppe 15 der parallelogrammförmigen Dichtlippe 2 dicht auf.

Die Form der Dichtung läßt beim Einsatz einen großen Toleranzbereich zu: Auch wenn die Glasscheibe 12, der Flügel, das Rahmenprofil oder die Glasleiste in ihren Abmessungen dicker als theoretisch gewählt sind, wird durch diese Dichtung die Funktion erfüllt und eine gute Abdichtung gegen atmosphärische Einflüsse sichergestellt. Das gleiche gilt auch umgekehrt, d. h. wenn die Abmessungen der Glasscheibe dünner als üblich gewählt sind. Ähnlich verhalten sich die Verglasungsdichtungen nach Fig. 1, 2, 3 und 5.

Durch die Ausweichmöglichkeit der komprimierten parallelogrammförmigen Dichtlippe 2, die immer an der Wetterseite W montiert wird, ist praktisch das Faltenbilden bei dieser Art von Verglasungsdichtungen ausgeschlossen.

Natürlich ist die Dichtung auch zum Abdichten anderer Scheiben bzw. Tafeln als solcher aus Glas möglich. Sie kann auch bei Türrahmen Anwendung finden. Eine Härte zwischen 15 und 70 IRHD, insbesondere zwischen 30 und 50 IRHD, wird bevorzugt.

Claims

1. Verglasungsdichtung aus insb. gummielastischem Material, wie Elastomeren und Kunststoffen, mit einem Basisteil, einem von diesem abstehenden Ankerfuß, einer insb. an der entgegengesetzten Seite des Basisteils angeformten Dichtlippe und einem ebenfalls an der entgegengesetzten Seite des Basisteiles abstehenden und elastisch verformbaren Schenkel, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtlippe (2) im Querschnitt im wesentlichen parallelogrammförmig mit abgerundeten Ecken ausgebildet und an der der Wetterseite zuzuwendenden Seite des Basisteils angeordnet ist.

2. Verglasungsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (3) vom Basisteil (1) in Richtung zur parallelogrammförmigen Dichtlippe (2) absteht.

3. Verglasungsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (3) vom Basisteil (1) in Richtung zur Rauminnenseite absteht.

4. Verglasungsdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (3) an die Dichtlippe (2) in Richtung zur Rauminnenseite angeformt ist.

5. Verglasungsdichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (3) einen im wesentlichen schwanenhalsförmigen Querschnitt aufweist.

6. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die parallelogrammförmige Dichtlippe (2) an ihrer Dichtungsseite und/oder Rahmenseite mit einer wellenförmigen Einbuchtung (4) versehen ist.

7. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die paralleloförmige Dichtlippe (2) und/oder der Ankerfuß (7) etwa in ihrer Mitte einen kreisrunden, ovalen, dreieckigen, rechteckigen, quadratischen, ellipsenförmigen, oder karaffenförmigen Hohlraum (6) aufweisen.

8. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die paralleloförmige Dichtlippe (2) am Basisteil (1) von der Wetterseite einen Wulst (5) aufweist.

9. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerfuß (7) etwa in der Mitte des Basisteils (1) angeordnet ist.

10. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ankerfuß (7) im Querschnitt eine abgerundete Kreuzform aufweist.

11. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Basisteil (1), die parallelogrammförmige Dichtlippe (2) und/oder der Ankerfuß (7) einen einextrudierten Faden (9) aufweisen.

12. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das gummielastische Material eine Härte zwischen 15 und 70 IRHD aufweist.

13. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitts-Dicke bzw. -Höhe und -Breite der parallelogrammförmigen Dichtlippe (2) etwa doppelt bis dreifach so groß ist wie die Querschnitts-Dicke bzw. -Höhe des Basisteils (1).

14. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitts-Breite des Schenkels (3) geringer ist als die Querschnitts-Dicke bzw. -Höhe des Basisteils (1).

15. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf (14) des Schenkels (3) weiter vom Basisteil (1) absteht als die Kuppe (15) der Dichtlippe (2).

16. Verglasungsdichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Abstandes (A 14) des Kopfes (14) des Schenkels (3) von der Basisfläche (16) des Basisteils (1) zum Abstand (A 15) der Kuppe (15) der Dichtlippe (2) zur Basisfläche (16) zwischen 1,1 und 1,5 beträgt.