DE3719681A1 - Hinterradantriebsfahrzeug - Google Patents
HinterradantriebsfahrzeugInfo
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- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D7/00—Steering linkage; Stub axles or their mountings
- B62D7/06—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins
- B62D7/14—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering
- B62D7/15—Steering linkage; Stub axles or their mountings for individually-pivoted wheels, e.g. on king-pins the pivotal axes being situated in more than one plane transverse to the longitudinal centre line of the vehicle, e.g. all-wheel steering characterised by means varying the ratio between the steering angles of the steered wheels
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Hinterradan
triebsfahrzeug des Typs, bei dem ein Paar von Vorderrädern
Lenkräder sind und ein Paar von Hinterrädern Antriebsräder
sind und bei dem ein Differentialgetriebe zwischen betref
fenden Achsen der beiden Hinterräder vorgesehen ist.
Bisher ist bei diesem Typ von Fahrzeug bekannt, daß das
Differentialgetriebe als ein solches mit Ausgleichssperre
ausgebildet ist, die ein Ausgleichsbegrenzungsmittel ent
hält, so daß wenn das Hinterrad auf einer Seite in einen
Zustand mit geringem Reibungswiderstand, beispielsweise
durch Schlamm oder dergl., versetzt wird, eine Herabsetzung
der Antriebskraft auf das Hinterrad auf der anderen Seite
begrenzt werden kann.
Ein Hinterradantriebsfahrzeug, dessen Differentialgetriebe
als ein solches des Differentialsperrtyp ausgebildet ist,
das ein Ausgleichsbegrenzungsmittel hat, kann, wenn es sich
in Fahrt befindet, durch eine auf dieses einwirkende externe
Kraft Fx (vergl. Fig. 1a), die durch Seitenwind, eine Une
benheit der Straßenoberfläche oder dergl. verursacht wird,
in seinem Geradeauslauf gestört werden, und das Fahrzeug
neigt dazu, sich beispielsweise - wie angenommen - im Uhr
zeigersinne - verursacht durch ein Moment Mx - um seinen
Schwerpunkt zu drehen. Dabei wird das Hinterrad, das sich
auf der Innenseite der Drehrichtung befindet, mit einem
Differentialbegrenzungsdrehmoment F 1 beaufschlagt, und zwar
infolge einer Differenz in der Drehgeschwindigkeit zwischen
diesem Hinterrad und dem Hinterrad, das sich auf der Außen
seite der Drehrichtung befindet, was durch die Wirkung des
Ausgleichsbegrenzungsmittels hervorgerufen wird, so daß ein
Moment M 1 eines Betrages derart, daß dieses Differentialbe
grenzungsdrehmoment F 1 mit einem Abstand λ R multipliziert
wird, welcher von dem Schwerpunkt M bis zu einer Wirkungs
linie der Antriebskraft des Hinterrades auf der Innenseite
gemessen wird, entgegen dem Uhrzeigersinne um den Schwer
punkt M des Fahrzeugs herum ausgeübt wird. Dementsprechend
wirkt dieses Moment M 1 derart, daß es das Moment Mx aufhebt,
welches durch die externe Kraft Fx verursacht wird, durch
die das Fahrzeug im Uhrzeigersinne gedreht werden könnte, so
daß ein Vorteil dahingehend erzielt wird, dar die Stabilität
des Geradeauslaufs des Fahrzeugs entgegen der externen Stö
rung verbessert werden kann. In diesem Fall kann die Stabi
lität des Geradeauslaufs um so größer gemacht werden, je
größer das Differentialbegrenzungsdrehmoment ist, das durch
das Ausgleichsbegrenzungsmittel verursacht wird.
Zum Zeitpunkt des Lenkens des Fahrzeugs wird indessen, wie
dies in Fig. 1b gezeigt ist, das Hinterrad auf der Innen
seite der gelenkten Drehrichtung mit fast dem gleichen Dif
ferentialbegrenzungsdrehmoment F 1 wie zuvor angegeben be
aufschlagt, und ein Moment M 1 um den Schwerpunkt M des
Fahrzeugs herum, das durch dieses Differentialbegrenzungs
drehmoment F 1 verursacht wird, wirkt auf das Fahrzeug in
einer Richtung, die gegen ein solches Lenken oder gegen eine
solche Drehrichtung des Fahrzeugs gerichtet ist, welche
durch eine Auslenkkraft der Vorderräder verursacht wird, so
daß sich eine vergleichsweise starke Lenkunwilligkeit er
gibt.
Zusätzlich wird zu dem Zeitpunkt des Lenkens des Fahrzeugs,
zu dem das Hinterrad auf der Innenseite der Lenkrichtung
rutscht, wie dies in Fig. 1c gezeigt ist, das Hinterrad auf
der Außenseite der Lenk- oder Drehrichtung mit dem Diffe
rentialbegrenzungsdrehmoment F 1 aufgrund einer Differenz
zwischen dessen Drehgeschwindigkeit und derjenigen des Hin
terrades auf der Innenseite der Drehrichtung durch die Wir
kung des Ausgleichsbegrenzungsmittels beaufschlagt, und ein
Moment M 1 um den Schwerpunkt M des Fahrzeugs herum, das
durch dieses Differentialbegrenzungsdrehmoment Fl verursacht
wird, wirkt auf das Fahrzeug in derselben Richtung wie eine
derartige Lenk- oder Drehrichtung des Fahrzeugs, die durch
eine Auslenkkraft der Vorderräder verursacht wird, so daß
sich eine vergleichweise überstarke Lenkwilligkeit ergibt.
Diese Neigung ist entsprechend einer Erhöhung des Differen
tialbegrenzungsdrehmoments durch das Ausgleichsbegrenzungs
mittel in erhöhtem Maße zu beobachten.
Demzufolge wird es schwierig, sowohl eine Stabiltät des
Geradeauslaufs als auch eine Lenkstabilität zu erreichen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Hinterradantriebsfahrzeug zu schaffen, das dieses Problem
beseitigt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Hinterradantriebsfahrzeug
des Typs, bei dem ein Paar von Vorderrädern Lenkräder sind
und ein Paar von Hinterrädern Antriebsräder sind und ein
Differentialgetriebe zwischen betreffenden Achsen der beiden
Hinterräder vorgesehen ist, vorgeschlagen, das erfindungs
gemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß das Differentialge
triebe als ein solches mit Ausgleichssperre ausgebildet ist,
die ein Ausgleichsbegrenzungsmittel enthält, so daß zum
Zeitpunkt des Lenkens der Vorderräder die zwei Hinterräder
in derselben Richtung damit gelenkt werden können.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die in
den Unteransprüchen angegebenen Merkmale gekennzeichnet.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel für die vorlie
gende Erfindung anhand mehrerer Figuren im einzelnen be
schrieben.
Fig. 1a, Fig. 1b u. Fig. 1c zeigen schematische Darstellun
gen der Arbeitsweise von Hinterradantriebsfahrzeugen
herkömmlicher Art.
Fig. 2 zeigt eine schematische Draufsicht eines Hinterrad
antriebsfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel für
die vorliegende Erfindung.
Fig. 3a u. Fig. 3b zeigen schematische Darstellungen der
Arbeitsweise eines derartigen erfindungsgemäßen
Hinterradantriebsfahrzeugs.
In Fig. 2 bezeichnen die Bezugszeichen 1, 1 ein Paar von
Vorderrädern, und die Bezugszeichen 2, 2 bezeichnen ein Paar
von Hinterrädern. Vordere Enden von Achsschenkelarmen 3, 3
dieser zwei Vorderäder 1, 1 sind durch eine Zugstange 5
miteinander verbunden, die sich von einem Getriebekasten 4
aus erstreckt, der einen Verbindungsmechanismus, wie bei
spielsweise einen Zahnstangen/Ritzel-Mechanismus, enthält,
so daß durch Bewegen der Zugstange 5, die ihrerseits durch
ein Drehen eines Lenkrades 6 bewegt wird, welches mit dem
Getriebekasten 4 verbunden ist, die zwei Vorderräder 1, 1
durch eine Schwenkbewegung der Achsschenkelarme 3, 3 um
Schwenkwellen 3 a, 3 a in eine betreffende Richtung gelenkt
werden konnen.
Außerdem ist ein Differentialgetriebe 9, das als ein solches
mit Ausgleichssperre ausgebildet ist, die ein Ausgleichsbe
grenzungsmittel 8 hat, das an dem Differentialgetriebe an
gebracht ist, zwischen betreffenden Achsen 7, 7 der zwei
Hinterräder 2, 2 angeordnet, so daß eine Kraft von einem
Motor (nicht gezeigt) durch einen Übertragungsmechanismus
auf das Differentialgetriebe 9 zum Antreiben der zwei Hin
terräder 2, 2 übertragen werden kann.
Das Ausgleichsbegrenzungsmittel 8 ist als ein solches des
sog. Drehmomentproportionaltyps ausgebildet, so daß ein
Differentialbegrenzungsdrehmoment in übereinstimmung mit
einer Erhöhung einer Differenz der Drehgeschwindigkeiten der
zwei Hinterräder 2, 2 erhöht wird. Das Ausgleichsbegren
zungsmittel kann beispielsweise als ein solches des Rei
bungskupplungstyps ausgebildet sein, der einen Mitnehmerme
chanismus, eine Flüssigkeitskupplung oder dergl. aufweist.
Das Hinterrad 2 ist auf jeder Seite derart angeordnet, daß
es um eine Schwenkwelle 10 a eines Achsschenkelarms 10 lenk
bar ist, und vordere Enden der betreffenden Achsschenkelarme
10, 10 der zwei Hinterräder 2, 2 sind durch eine Zugstange
12 miteinander verbunden, die sich von einem Getriebekasten
11 aus erstreckt, der einen Verbindungsmechanismus, bei
spielsweise einen Zahnstangen/Ritzel-Mechanismus oder der
gl., enthält. Ein Signal aus einem Detektor 13, der mit
einer Lenkwelle 6 a des zuvor genannten Lenkrades 6 verbunden
ist, kann einem Rechner (nicht gezeigt) eingegeben werden,
und ein Servobetätiger 14, der mit dem Getriebekasten 11
verbunden ist, wird durch ein Ausgangssignal des Rechners
derart betätigt, daß durch eine Bewegung der Zugstange 12
durch den Betätiger 14 zu dem Zeitpunkt einer Lenkung der
zwei Vorderräder 1, 1 die zwei Hinterräder 2, 2 in derselben
Richtung damit gelenkt werden können.
Es gab bisher bereits einen derartigen Typ von Hinterradan
triebsfahrzeug, bei dem zum Zeitpunkt des Lenkens der Vor
derräder 1, 1 die zwei Hinterräder 2, 2 in derselben Rich
tung damit lenkbar sind. Indessen hat es bisher keinerlei
Anordnung bei einem Hinterradantriebsfahrzeug des Typs ge
geben, bei dem das Differentialgetriebe 9 als ein solches
mit Differentialsperre ausgebildet ist, die ein Ausgleichs
begrenzungsmittel 8 enthält, und die Hinterräder 2, 2 derart
angeordnet sind, daß sie zum Zeitpunkt eines Lenkens der
Vorderräder 1, 1 in derselben Richtung damit gelenkt werden
können. Eine derartige vorteilhafte Anordnung stellt das
wesentliche kennzeichnende Merkmal der vorliegenden Erfin
dung dar.
Im folgenden wird die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen
Fahrzeugs beschrieben.
Zum Zeitpunkt eines Lenkens der Vorderräder 1, 1 des Fahr
zeugs werden die Hinterräder 2, 2 in derselben Richtung wie
der Lenkrichtung der Vorderräder 1, 1 gelenkt, so daß zum
Zeitpunkt des Lenkens des Fahrzeugs der Lenkwinkel der Vor
derräder kleiner als in dem Fall wird, in dem ein Fahrzeug
eines derartigen Typs gelenkt wird, bei dem nur die Vorder
räder desselben gelenkt werden. Dementsprechend ist, wie
dies in Fig. 3a gezeigt ist, ein scheinbares Fahrzeug-Lenk
zentrum, wenn ein erfindungsgemäßes Fahrzeug längs einer
gekrümmten Linie Y um einen Punkt X gedreht wird, ein Punkt
0, der verglichen mit dem Fall eines Fahrzeugs des Typs, bei
dem nur die Vorderräder gelenkt werden, von einem Punkt 0′
versetzt ist, so daß der scheinbare Lenkradius im Falle des
erfindungsgemäßen Fahrzeugs größer wird und die Differenz in
der Drehgeschwindigkeit zwischen den zwei Vorderrädern 2, 2
kleiner wird. Demzufolge wird ein Begrenzungsdrehmoment, das
auf das Hinterrad 2 auf der Innenseite der Lenkrichtung
einwirkt und das durch das Ausgleichsbegrenzungsmittel 8
verursacht wird, kleiner, so daß die Lenkunwilligkeit ver
ringert werden kann.
Zusätzlich ist zum Zeitpunkt des Lenkens des Fahrzeugs,
wobei das Hinterrad 2 auf der Innenseite der Lenkrichtung
rutscht, wie dies in Fig. 3b gezeigt ist, ein Abstand λ von
dem Schwerpunkt M des Fahrzeugs zu einer Wirkungslinie der
Antriebskraft des Hinterrades 2 auf der Außenseite der
Drehrichtung kleiner als der entsprechende Abstand in dem
Fall, in dem ein Fahrzeug des Typs, bei dem nur die Vorder
räder gelenkt werden. Demzufolge wird selbst dann, wenn
durch die Wirkung des Ausgleichsbegrenzungsmittels das Dif
ferentialbegrenzungsdrehmoment F 1 auf das Hinterrad 2 auf
der Außenseite der Lenkrichtung ausgeübt wird, infolge einer
Differenz in der Drehgeschwindigkeit zwischen diesem Hin
terrad 2 und dem Hinterrad 2 auf der Innenseite der Dreh
richtung ein Moment M 1 derselben Richtung wie der Drehrich
tung des Fahrzeugs um den Schwerpunkt M des Fahrzeugs herum
kleiner, so daß die Übersteuerungsneigung des Fahrzeugs
verringert werden kann.
Demzufolge wird selbst dann, wenn das Differentialbegren
zungsdrehmoment des Ausgleichsbegrenzungsmittels 8 ver
gleichsweise hoch eingestellt ist, die Laufstabilität zum
Zeitpunkt des Lenkens des Fahrzeugs niemals verschlechtert.
Demzufolge kann das Differentialgetriebe 9 mit einem Aus
gleichsbegrenzungsmittel 8 versehen werden, das hinsichtlich
seines Differentialbegrenzungsdrehmoments hoch eingestellt
ist, und es können die Geradeauslauf-Eigenschaften in bezug
auf externe Störungen, wie Seitenwind oder dergl., verbes
sert werden.
In Falle eines FR-Fahrzeugs, d. h. eines Hinterradantriebs
fahrzeugs, das einen Motor hat, der in einem Vorderabschnitt
desselben angeordnet ist, ist das Massenträgheitsmoment um
den Schwerpunkt herum vergleichsweise groß, weil der Abstand
des Schwerpunkts von dem Motor vergleichsweise groß ist, und
demzufolge wird ein großes Moment benötigt, um ein seitli
ches Ausbrechen des Fahrzeugs zu bewirken. Demzufolge werden
die Geradeauslauf-Eigenschaften in bezug auf eine externe
Störung, wie beispielsweise Seitenwind oder dergl., nicht
verschlechtert. Indessen wird im Falle eines MR-Fahrzeugs,
nämlich eines Hinterradantriebsfahrzeugs, das einen Motor
hat, der vor der Hinterradachse montiert ist, ein seitliches
Ausbrechen durch ein vergleichsweise kleines Moment bewirkt,
und zwar aufgrund der Tatsache, daß der Motor nahe dem
Schwerpunkt des Fahrzeugs angeordnet ist, und die Gerade
auslauf-Eigenschaften in bezug auf eine externe Störung, wie
beispielsweise Seitenwind oder dergl., neigen zu einer Ver
schlechterung. Demensprechend ist die vorliegende Erfindung
besonders wirksam, wenn sie auf ein MR-Fahrzeug angewendet
wird. Auf diese Weise wird gemäß der vorliegenden Erfindung
selbst dann, wenn das Differentialbegrenzungsdrehmoment des
Ausgleichsbegrenzungsmittels hoch eingestellt ist, die Lenk
stabilität des Fahrzeugs niemals verschlechtert, und es
können sowohl die Stabilität des Geradeauslaufs als auch die
Lenkstabiltität verbessert werden.
Claims (2)
1. Hinterradantriebsfahrzeug des Typs, bei dem ein Paar von
Vorderrädern Lenkräder sind und ein Paar von Hinterrädern
Antriebsräder sind und ein Differentialgetriebe zwischen
betreffenden Achsen der beiden Hinterräder vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Differenti
algetriebe (9) als ein solches mit Ausgleichssperre ausge
bildet ist, die ein Ausgleichsbegrenzungsmittel (8) enthält,
so daß zum Zeitpunkt des Lenkens der Vorderräder (1, 1) die
zwei Hinterräder (2, 2) in derselben Richtung damit gelenkt
werden können.
2. Hinterradantriebsfahrzeug nach Anspruch 1, bei dem das
Fahrzeug ein sog. MR-Fahrzeug ist, d. h. ein Hinterradan
triebsfahrzeug, dessen Motor vor der Hinterradachse ange
ordnet ist.
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