DE3719624C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auf­ schieben einer Dichtmanschette auf eine Glocke eines einen Achszapfen mit einer Achswelle verbindenden, homokinetischen Gelenkes, welche Haltemittel zum horizontalen Halten der Achswelle aufweist.

Eine soche Vorrichtung ist Gegenstand der US-PS 45 64 988. Bei der Vorrichtung nach der genannten US-PS 45 64 988 sitzt auf der der Glocke zugewandten Seite der Dichtmanschette ein nach vorn hin über die Dichtmanschette ragendes Klemmband, welches die Dichtmanschette einfaßt. Zum Aufschieben der Dichtmanschette auf die Glocke greift eine Vorrichtung hinter das Klemmband und schiebt dieses mit der Dichtmanschette auf einen zylindrischen Bereich der Glocke.

Nachteilig bei dem bekannten Verfahren ist es, daß zum Aufschieben der Dichtmanschette diese mit ihrem Klemm­ band sehr genau mit der Glocke fluchten muß. Schon ge­ ringe Fluchtungsfehler führen dazu, daß das Klemmband gegen die Stirnfläche der Glocke stößt und dadurch ein Aufschieben nicht mehr möglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß zum Aufschieben einer Dichtmanschette auf die Glocke eines homokinetischen Gelenkes das genaue Ausrichten dieser Teile zueinander unnötig wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zum Halten des Achszapfens eine quer zur Achswelle verschiebliche Auflage vorgesehen ist, so daß durch Querverfahren der Auflage der Achszapfen mit der Glocke in eine zur Achswelle gekippten Stellung bewegbar ist und daß die Vorrichtung eine Montagehilfe hat, mit der die Dichtmanschette zur Glocke hin axial auf der Achswelle verschieblich gehalten ist und zusätzlich in die Dichtmanschette von der Seite der Glocke einfahrbare Aufziehleisten aufweist.

Durch dieses mit der Vorrichtung erreichbare Kippen der Glocke lassen sich die Bauteile zunächst ohne besondere Anforderungen an eine genaue Ausrichtung teilweise ineinanderschieben. Beim sich anschließenden Zurückbewegen der Glocke in ihre fluchtende Stellung schiebt sich dann die Dichtmanschette ebenfalls ohne besondere Anforderungen an die Ausrichtung beider Teile problemlos auf die Glocke, wobei die Aufziehleisten dafür sorgen, daß die Dichtmanschette über die Stirnfläche der Glocke gehoben wird. Dank der Erfindung können deshalb Dichtmanschetten rasch und zuverlässig montiert werden.

Der erforderliche Bewegungsablauf der Aufziehleisten ist mit sehr geringem konstruktiven Aufwand zu erzielen, wenn gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Aufziehleisten an einem um eine quer zum Achszapfen verlaufende Achse schwenkbaren Halterahmen vorgesehen sind, der seinerseits an einer axial verschiebbaren Halteplatte befestigt ist.

Zur weiteren Vereinfachung der Vorrichtung trägt es bei, wenn die Auflage absenkbar ausgebildet und zumindest eine Aufziehleiste an der der Auflage gegenüberliegenden Seite des Achszapfens vorgesehen ist.

Das Fetten des Gelenkes kann mit geringem Aufwand auf der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung erfolgen, wenn in einer Aufziehleiste eine Fettleitung vorgesehen ist.

Lufteinschlüsse in der Dichtmanschette können dadurch vermieden werden, daß die Vorrichtung zusätzlich zu der der Auflage gegenüberliegenden Aufziehleiste etwa 90 Grad nach beiden Seiten hierzu zwei weitere Aufzieh­ leisten aufweist, welche zur Achswelle hin schräg nach oben gerichtet sind.

Die Aufziehleisten können nach der Montage der Dichtman­ schette unter ihr weggezogen werden, ohne daß dabei die Gefahr besteht, daß die Dichtmanschette auf der Glocke verrutscht, wenn gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung oberhalb der Glocke ein absenkbarer Sicherungs­ block zum Festhalten der Dichtmanschette während des Herausziehens der Aufziehleisten durch Aufsetzen auf die auf die Glocke aufgeschobene Dichtmanschette vorgesehen ist.

Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung stark schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.

Die Zeichnung zeigt eine Glocke 1 eines homokinetischen Gelenkes zwischen einer Achswelle 2 und einem Achszapfen 3. Dieser Achszapfen 3 liegt auf einer mittels eines Hub­ zylinders 4 höhenverfahrbaren Auflage 5. Die Achswelle 2 ist auf nicht gezeigte Weise in der dargestellten, hori­ zontalen Position gehalten. Durch diese Anordnung kippt die Glocke 1 entgegen dem Uhrzeigersinn, wenn die Auf­ lage 5 abgesenkt wird.

Auf der Achswelle 2 ist in der Zeichnung gesehen rechts von der Glocke 1 eine Dichtmanschette 6 zu sehen, welche an ihrer der Glocke 1 zugewandten Seite nach innen hin einen umlaufenden Wulst 7 hat, welcher im montierten Zustand in eine entsprechende, umlaufende Außennut 8 der Glocke 1 zu greifen vermag und in ihr mittels eines nicht gezeigten Klemmringes gehalten wird, der seiner­ seits außen auf der Dichtmanschette 6 in einer in ihr vorgesehenen, umlaufenden Nut 9 zu setzen ist.

Gehalten wird die Dichtmanschette 6 mittels zweier Mon­ tagehilfen 10, 11, welche gemeinsam mittels eines Hub­ zylinders 12 in Längsrichtung des Achszapfens 2 ver­ schiebbar sind. Die Dichtmanschette 6 wird auf der Mon­ tagehilfe 11 zusätzlich durch eine Klammer 16 gehalten. Auf der Montagehilfe 10 ist für diesen Zweck ein Halte­ ring 17 vorgesehen. Ein Klemmzylinder 13 vermag über Exzenterrollen 14, 15 die Montagehilfen 10, 11 zu blockieren, so daß die Klammer 16 und der Haltering 17 die Dichtmanschette fest auf den Montagehilfen 10, 11 halten.

Zum Aufziehen der Dichtmanschette 6 auf die Glocke 1 dient eine Aufziehvorrichtung 18, welche an einem Halte­ rahmen 19 insgesamt drei Aufziehleisten hat, von denen in der Zeichnung eine obere Aufziehleiste 20 und eine 90 Grad dazu in Höhe der Achswelle 2 angeordnete Aufzieh­ leiste 21 zu sehen sind. Die Aufziehleiste 21 steigt zur Glocke 1 hin an und verdeckt eine entsprechende Aufzieh­ leiste, welche sich hinter der Glocke 1 befindet. Alle drei Aufziehleisten 20, 21 konvergieren nach vorn hin etwas in Richtung der Längsachse der Achswelle 2.

Der Halterahmen 19 ist um eine horizontale Achse 22 schwenkbar an einem Ausleger 23 einer Halteplatte 24 befestigt. Mittels eines an der Halteplatte 24 befestig­ ten Hubzylinders 25 läßt sich der Halterahmen 19 um die Achse 22 schwenken. Ein weiterer Hubzylinder 26, welcher an einer Grundplatte 27 befestigt ist, vermag mit seiner Kolbenstange 28 die Halteplatte 24 in Längsrichtung der Achswelle 22 zu verschieben.

Um in die Dichtmanschette 6 Fett eingeben zu können, führt eine Fettleitung 29 von einem Fettbehälter 30 zur vorderen Spitze der oberen Aufziehleiste 20. Mittels eines Hubzylinders 33 ist diese Fettleitung 29 so weit abzusenken, bis daß sich ihr vorderes Ende in eine nicht dargestellte Nut am vorderen Ende der Aufziehleiste 20 zu setzen vermag.

Zum vorübergehenden Halten der Dichtmanschette 6 auf der Glocke 1 ist oberhalb der Außennut 8 der Glocke 1 ein Sicherungsblock 31 vorgesehen, der mittels eines Hubzy­ linders 32 gegen die Glocke 1 bewegbar ist.

Das Aufziehen der Dichtmanschette 6 auf die Glocke 1 erfolgt auf folgende Weise:

Zunächst wird mittels des Hubzylinders 4 die Auflage 5 abgesenkt, wodurch die Glocke sich entgegen dem Uhrzei­ gersinn verschwenkt und ihre unterste, rechte Kante sich der Klammer 16 nähert und sich dabei gleichzeitig etwas nach oben bewegt. Dann wird die Halteplatte 24 mittels des Hubzylinders 26 in der Zeichnung gesehen nach rechts in Richtung der Dichtmanschette 6 verschoben. Weiterhin wird mittels des Hubzylinders 25 der Halterahmen 19 so weit um die Achse 22 im Uhrzeigersinn gekippt, bis daß die Aufziehleiste 20 vorn auf der Glocke 1 aufliegt und etwas über ihre der Dichtmanschette 6 zugewandte Stirn­ seite ragt. Die beiden anderen Aufziehleisten 21 legen sich dabei entsprechend von der Seite her auf die Glocke 1 auf. Anschließend werden mit dem Hubzylinder 12 die Montagehilfen 10, 11 zur Glocke 1 hin verschoben, bis daß die Dichtmanschette 6 im unteren Bereich über die Glocke 1 gelangt ist und ihr Wulst 7 unten in die Außen­ nut 8 greift. Im oberen Bereich sitzt die Dichtman­ schette 6 dann auf den Aufziehleisten 20, 21, befindet sich dort jedoch noch vor der Glocke 1.

Über die Fettleitung 29 kann nun in die Dichtmanschette 6 Fett gepreßt werden. Anschließend wird die Fettleitung 29 mittels des Hubzylinders 33 nach oben hin zurückge­ zogen.

Danach werden gleichzeitig die Auflage 5 nach oben und die Grundplatte 27 in der Zeichnung gesehen nach links bewegt. Das hat zur Folge, daß die Glocke 1 langsam in ihre dargestellte, waagerechte Position zurück und damit in die Dichtmanschette 6 hinein kippt. Die durch das Ver­ fahren der Grundplatte 27 erfolgende Rückzugsbewegung der Aufziehleisten 20, 21 bewirkt, daß die vordere Kante der Dichtmanschette auf die Glocke 1 gelangt. Ist die Dichtmanschette 6 vollständig auf die Glocke 1 aufgescho­ ben, so setzt sich vorübergehend der Sicherungsblock 31 auf die Dichtmanschette 6 und hält diese solange fest, bis daß durch weiteres Verfahren der Grundplatte 27 die Aufziehleisten 20, 21 vollständig aus der Dichtmanschet­ te 6 herausgezogen sind.

Claims (6)

1. Verfahren zum Aufschieben einer Dichtmanschette auf eine Glocke eines einen Achszapfen mit einer Achswelle verbindenden homokinetischen Gelenkes, welche Haltemittel zum horizontalen Halten der Achswelle aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zum Halten des Achszapfens (3) eine quer zur Achswelle (2) verschiebliche Auflage (5) vorgesehen ist, so daß durch Querverfahren der Auflage (5) der Achszapfen (3) mit der Glocke (1) in eine zur Achswelle (2) gekippten Stellung bewegbar ist und daß die Vorrichtung eine Montagehilfe (10, 11) hat, mit der die Dichtmanschette (6) zur Glocke (1) hin axial auf der Achswelle (2) verschieblich gehalten ist und zusätzlich in die Dichtmanschette (6) von der Seite der Glocke (1) einfahrbare Aufziehleisten (20, 21) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufziehleisten (20, 21) an einem um eine quer zum Achszapfen (3) verlaufende Achse schwenkbaren Halterahmen (19) vorgesehen sind, der seinerseits an einer axial verschiebbaren Halteplatte (24) befestigt ist.

3. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage (5) absenkbar angeordnet und zumindest eine Aufziehleiste (20, 21) an der Auflage (5) gegenüberliegenden Seite des Achszapfens (3) vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Auf­ ziehleiste (20) eine Fettleitung (29) vorgesehen ist.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätz­ lich zu der der Auflage (5) gegenüberliegenden Aufzieh­ leiste (20) etwa 90 Grad nach beiden Seiten hierzu zwei weitere Aufziehleisten (21) aufweist, welche zur Achs­ welle (2) hin schräg nach oben gerichtet sind.

6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Glocke (1) ein absenkbarer Sicherungsblock (31) zum Fest­ halten der Dichtmanschette (6) während des Herausziehens der Aufziehleisten (20, 21) durch Aufsetzen auf die auf die Glocke (1) aufgeschobene Dichtmanschette (6) vorge­ sehen ist.