DE3718114A1 - Verfahren zur feststellung der elektrischen laufzeit von signalstrecken - Google Patents
Verfahren zur feststellung der elektrischen laufzeit von signalstreckenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Feststellung
der elektrischen Laufzeit von Signalstrecken, die jeweils am
einen Ende an einer Anschlußstelle, z. B. für einen integrierten
Baustein, angeschlossen sind und die am anderen Ende jeweils
einen Sender und einen Empfänger aufweisen.
Prüfautomaten dienen dazu, z. B. integrierte Schaltungen auf
ihre Fehlerfreiheit zu überprüfen. Dazu weist der Prüfautomat
Anschlußstellen, z. B. Kontaktelemente, auf, in die der zu
prüfende Schaltkreis, Prüfling genannt, hingesteckt wird. An
schließend werden dem Prüfling Prüfsignale vom Prüfautomaten
zugeführt und die daraufhin vom Prüfling abgegebenen Antwort
signale abgenommen und mit Sollsignalen verglichen. Die Über
tragung der Prüfsignale und der Antwortsignale erfolgt über
Signalstrecken, wobei jeweils eine Signalstrecke einer An
schlußstelle des Prüflings zugeordnet ist. Jede Signalstrecke
weist einen Sender zur Erzeugung von Prüfsignalen bzw. einen
Empfänger zur Auswertung der Antwortsignale auf. Je nachdem,
ob der Anschluß des Prüflings an einer Signalstrecke ein
Ausgang oder ein Eingang ist, wird jede Signalstrecke in der
einen oder anderen Richtung betrieben.
Bei Prüfautomaten für integrierte Schaltungen müssen an
der Anschlußstelle für den Prüfling, auch Prüflingsnahtstelle
genannt, im Idealfall sämtliche Signalwege die gleiche elek
trische Länge aufweisen, d. h., die bei der Prüfung beteiligten
Signalstrecken für den Ansteuerfall oder Sendefall (die An
schlüsse des Prüflings sind Eingänge) mit Formatierlogik,
Treiber usw. oder Empfangsfall (die Anschlüsse des Prüflings
sind Ausgänge) mit Kabel, Komparator, Fehlerlogik usw. sollten
jeweils dieselbe elektrische Laufzeit aufweisen, bzw. unter
differenten Lastbedingungen die hierbei auftretende Ver
fälschung der Treiberimpulsflanken und deren Durchgang
durch die Schaltkreisschaltschwelle des Prüflings be
rücksichtigen. Da die einzelnen Signalstrecken jedoch
unterschiedliche Laufzeit haben, müssen die über die Signal
strecken übertragenen Signale korrigiert werden. Diesen
Vorgang nennt man "Deskewing". Die Korrektur kann über
aufwendige externe Meßmethoden durchgeführt werden. Zum
Beispiel kann man der Prüflingsnahtstelle Impulse über
eine integrierte Relaisschaltmatrix in Verbindung mit Spe
zialtreibern und Komparatorschaltungen einspeisen oder ab
nehmen und darüber die Laufzeit der einzelnen Signalstrecke
feststellen. Dieses Verfahren ist jedoch aufwendig und be
rücksichtigt nicht, daß auch die zusätzlich eingefügten
Schaltkreise eine Laufzeit haben.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin,
ein Verfahren anzugeben, bei der ohne große zusätzlichen Auf
wand im Sendefall ein Korrekturwert zur Korrektur der unter
schiedlichen Laufzeiten von Signalstrecken gewonnen werden
kann. Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1 durch die Merkmale des Kenn
zeichens des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin,
daß allerhöchstens als zusätzliches Element eine Kurzschluß
brücke erforderlich ist, mit deren Hilfe die Laufzeit der
Signalstrecke im Empfangsfall festgestellt werden kann. Ist
die Laufzeit im Empfangsfall bekannt, dann sind keine zusätz
lichen Elemente erforderlich, es genügen die im Prüfauto
mat bereits vorhandenen Einheiten. Ein weiterer Vorteil
liegt darin, daß automatisch berücksichtigt wird, wenn am
Prüflingseingang eine größere kapazitive Last vorliegt, da
der reflektierte Impuls die am Prüflingseingang tatsächlich
vorhandene Impulsqualität (Flankenform) darstellt. Mit Hilfe
des Verfahrens wird somit die Laufzeit der elektrischen Signal
strecke so erfaßt, wie sie tatsächlich unter Last besteht.
Anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Figuren dar
gestellt ist, wird die Erfindung weiter erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Modell, bei dem ein Prüfling zwischen zwei Signal
strecken angeordnet ist,
Fig. 2 ein Impulsdiagramm, bei dem Spannungen über der Zeit t
aufgetragen sind, und das die Impulsverhältnisse auf den
Signalstrecken zeigt,
Fig. 3 eine Mehrzahl von Signalstrecken, die zur Bestimmung der
Laufzeiten im Empfangsfall kurz geschlossen sind,
Fig. 4 ein Impulsdiagramm, bei dem Spannungen über der Zeit t
aufgetragen sind, und das die Impulsverhältnisse auf den
Signalstrecken der Fig. 3 zeigt.
Nach dem Modell der Fig. 1 besteht eine Signalstrecke SS aus
einem Sender S, einem Empfänger E und einer Leitung L. Am einen
Ende der Leitung L ist der Sender S und der Empfänger E ange
schlossen. Am anderen Ende der Leitung L ist eine Anschluß
stelle AS für einen Prüfling DUT vorgesehen. Im Sendefall ist
der Sender S eingeschaltet und der Empfänger gesperrt, im
Empfangsfall sind die Verhältnisse gerade umgekehrt.
In Fig. 1 sind auch die Laufzeiten der einzelnen Bauelemente
eingezeichnet. Die Laufzeit des Senders, z. B. des Senders S 1
ist TS 1, die Laufzeit der Leitung L 1 TL 1 und die Laufzeit des
Empfängers E 1 TE 1. Entsprechendes gilt für die Signalstrecke SS 2.
Wenn die Signalstrecke SS 1 im Sendefall arbeitet und die
Signalstrecke SS 2 im Empfangsfall, dann muß ein Signal, z. B.
ein Prüfsignal, über den Sender S 1 in der Laufzeit TS 1, die
Leitung L 1 zur Anschlußstelle AS 1, von
dort über den Prüfling DUT mit der Laufzeit TX zur Anschluß
stelle AS 2 und von dort über die Leitung L 2 mit der Laufzeit
TL 2 und den Empfänger E 2 mit der Laufzeit TE 2 übertragen wer
den. Um nun den genauen Zeitpunkt des Eintreffens eines Prüf
signals an der Anschlußstelle AS 1 am Prüflingseingang fest
stellen zu können, müssen die Laufzeiten TS 1 und TL 1 bekannt
sein oder feststellbar sein. Sind weiterhin die Laufzeiten
TL 2 und TE 2 bzw. TS 2 feststellbar, dann kann auch die Lauf
zeit TX des Prüflings DUT bestimmt werden.
Aus Fig. 2 kann entnommen werden, wie die Laufzeit im Sende
fall, z. B. über die Signalstrecke SS 1 festgestellt werden kann.
Es wird ein Sendeimpuls vom Sender S 1 erzeugt, der an der
Stelle A 1 die Form gemäß der Zeile 1 der Fig. 2 hat. Dieser
Impuls gelangt über einen Widerstand R zur Stelle B 1 der
Signalstrecke. Da an dieser Stelle eine Spannungsteilung
durchgeführt wird, hat dann der Impuls die Form, die in der
Zeile 2 der Fig. 2 dargestellt ist. Im Ausführungsbeispiel ist
dabei die Amplitude des Impulses halbiert worden. Der Impuls
läuft nun von dem Punkt B 1 über die Leitung L 1 zum Punkt C 1 der
Signalstrecke. Er trifft um die Laufzeit TL 1 verzögert ein.
Der Impulszug an der Stelle C 1 der Signalstrecke ist in der
Zeile 3 der Fig. 2 dargestellt. An diese Stelle, nämlich am
Prüflingseingang, wird der Impuls reflektiert und läuft über
die Leitung L 1 zurück zur Stelle B 1 der Signalstrecke SS 1.
Dementsprechend überlagert sich ein reflektierter Impuls von
C 1 und der an B 1 bereits anliegende Impuls zu einem Impuls, wie
er in der zweiten Zeile der Fig. 2 gezeigt ist. Dabei trifft
der reflektierte Impuls an der Stelle B 1 um die Laufzeit TL 1
der Leitung L 1 verzögert ein. Die Laufzeit TL 1 kann nun da
durch bestimmt werden, daß über den Empfänger E 1 festge
stellt wird, wann der Sendeimpuls an der Stelle B 1 z. B. 50%
seiner Amplitude überschreitet und anschließend, wann der
reflektierte Impuls an der Stelle B 1 50% seiner Amplitude
überschreitet. Diese Messung ergibt am Ausgang K 1 des Empfän
gers E 1 einen Impuls der Form, wie er in Zeile 7 der Fig. 2
dargestellt ist. Mit Hilfe eines Abtasttaktes TL (Zeile 6 der
Fig. 2) können diese beiden Zeitpunkte genau festgestellt wer
den. Es ergeben sich in der Fig. 2 die zwei Meßwerte 3 und 7,
die voneinander subtrahiert werden. Der Wert für TL ergibt
sich durch Halbierung der Differenz. Der erste Meßwert ist
in der Fig. 2 mit K 1 (25%), zweite Meßwert mit K 1 (75%) be
zeichnet. Dies deswegen, da der erste Meßwert erzeugt
wird, wenn der Impuls am Punkt B 1 25% der Gesamtamplitude
überschreitet, der zweite Meßwert, wenn der Impuls 75% seiner
Gesamtamplitude überschreitet.
Wenn die Laufzeit im Empfangsfall der Signalstrecke SS 1 be
kannt ist, bestehend aus TL 1 und TE 1, dann kann der Zeit
punkt des Eintreffens eines Signals am Punkt C 1 dadurch fest
gestellt werden, daß der zweite Meßwert K 1 (75%) festgestellt
wird und davon die Summe TL 1 + TE 1 abgezogen wird. Dies ist
in Zeile 7 der Fig. 2 angedeutet.
Der Sendeimpuls, der den Prüfling DUT zugeführt worden ist,
läuft durch den Prüfling hindurch und gelangt zum Ausgang C 2
des Prüflings DUT. Von dort wird er über die Leitung L 2 mit
der Laufzeit TL 2 zum Empfänger E 2 übertragen und erscheint am
Ausgang des Empfängers E 2 nach der Laufzeit TE 2. Das Signal
das am Ausgang des Empfängers E 2 auftritt, ist mit K 2 bezeich
net und in Zeile 8 der Fig. 2 dargestellt. Ebenso sind die
Signale am Punkt C 2 (Zeile 4) und am Punkt B 2 (Zeile 5) ge
zeigt. Der Impuls tritt dabei um die Laufzeit TX verzögert
an der Stelle C 2 am Ausgang des Prüflings DUT auf, um die Lauf
zeit TL 2 weiterhin verzögert am Punkt B 2 und die Lauf
zeit TE 2 verzögert am Ausgang des Empfängers E an der
Stelle K 2 auf. Wenn nun die Laufzeit der Signalstrecke SS 2
im Empfangsfall bestehend aus TL 2 + TE 2 bekannt ist,
kann ohne Schwierigkeit die Laufzeit TX durch den Prüfling
DUT berechnet werden. Der Zeitpunkt des Auftretens des Impul
ses an K 2 wird wiederum mit Hilfe eines Abtasttaktes CL fest
gestellt, die Laufzeit TL 2 + TE 2 ist bekannt und somit ergibt
sich der Zeitpunkt des Auftretens des Impulses am Punkt C 2
aus der Differenz des dritten Meßwertes (Auftreten des Impul
ses an K 2) minus der Summe aus der Laufzeit TL 2 + TE 2. Die
Laufzeit TX ist dann die Differenz der Werte an C 2 und C 1,
also bestimmt durch die Formel:
TX = K 1 (75%) - (TL 1 + TE 1) - K 2 - (TL 2 + TE 2).
Diese Werte können alle mit Hilfe des Abtasttaktes CL bestimmt
werden und haben dann einen ganz bestimmten Wert an Abtasttakten.
Die wirkliche Laufzeit kann dann durch Multiplikation der Ab
tasttakte und der Zeit At (z. B. 1 ns), die zwischen zwei Abtast
takten verstreicht, berechnet werden.
Die Laufzeiten der Signalstrecken SS im Empfangsfall kann eben
falls mit Hilfe der Signalstrecken selbst festgestellt werden.
Dies soll anhand der Fig. 3 und 4 erläutert werden. In Fig. 3
ergeben sich z. B. acht Signalstrecken SS, die jeweils entspre
chend der Fig. 1 aufgebaut sind. In Wirklichkeit sind es bei
einem Prüfautomaten sehr viel mehr Signalstrecken, z. B. 1024
Signalstrecken. Zur Feststellung der Laufzeiten im Empfangsfall
werden nun die Anschlußstellen AS mit Hilfe einer Kurzschluß
brücke KB kurzgeschlossen. Dann werden alle Sender S bis auf
den Sender der zu messenden Signalstrecke eingeschaltet, alle
Empfänger E bis auf den Empfänger der zu messenden Signal
strecke ausgeschaltet. Soll z. B. die Signalstrecke SS 1 über
prüft werden, dann wird der Sender S 1 dieser Signalstrecke
abgeschaltet, der Empfänger E 1 dieser Signalstrecke eingeschal
tet. Die eingeschalteten Sender S der nicht zu messenden
Signalstrecken werden gleichzeitig aktiviert und geben am
Ausgang A ein Signal ab. Da die einzelnen Sender S bereits
unterschiedliche Laufzeit haben können, erscheinen die Impulse
am Ausgang der aktiven Sender S zu verschiedenen Zeitpunkten.
Dies ist in der Zeile Z 1 der Fig. 4 angedeutet, z. B. sei die
erste Impulsflanke die Impulsflanke, die am Ausgang A 2 der
Signalstrecke SS 2 erscheint. Die letzte Impulsflanke der
Zeile Z 1 sei die Impulsflanke, die am Ausgang A 8 der Signal
strecke SS 8 erscheint. Das Impulsdiagramm der ersten Zeile
ist eine Überlagerung der an den Stellen A der Signalstrecken
auftretenden Impulse in ihrer zeitlichen Beziehung zueinander.
An der Stelle B der Signalstrecken SS treten dann die in der
zweiten Zeile der Z 2 Fig. 4 gezeigten Impulsflanken auf. Im
Ausführungsbeispiel besteht an der Stelle B ein Spannungs
teiler, der die Amplitude des Impulses an der Stelle A
halbiert. Wiederum ist der erste Impuls der Impuls an der
Stelle B 2 der Signalstrecke SS 2, der letzte Impuls der Impuls
an der Stelle B 8 der achten Signalstrecke SS 8. Die einzelnen
Impulse der verschiedenen Signalstrecken sind wiederum in der
zweiten Zeile Z 2 Fig. 4 überlagert dargestellt.
Die Impulsflanke an der Stelle B wird nun über die Leitungen L
zum Punkt D der Anschlußstelle AS übertragen. Nach einer durch
die Leitung L festgelegten Laufzeit erscheint die Impulsflanke
am Punkt D, wie es in der Fig. 4, Zeile Z 3 gezeigt ist. Da die
Anschlußstellen AS mit der Kurzschlußbrücke KB kurzgeschlossen
sind, überlagern sich die über die Leitungen L übertragenen
Impulse zu einem Zentralimpuls ZI, der aus den über die Signal
strecke SS übertragenen Impulsflanken und an der Stelle D re
flektierten Impulsflanken aufgebaut ist. Die Form dieses Zen
tralsimpulses ZI ändert sich kaum, wenn andere Signalstrecken
gemessen werden, da durch die Vielzahl von Signalstrecken, über
die Impulse gesendet werden, Unterschiede in der Laufzeit
der einzelnen Signalstrecken ausgeglichen werden.
Der Zentralimpuls ZI an der Stelle D läuft über die Leitung L 1
der Signalstrecke SS 1 weiter und gelangt zum Punkt B 1 der Si
gnalstrecke SS 1 nach Verstreichen der Laufzeit TL 1 der Leitung
L 1. Dies ergibt sich aus der Zeile Z 4 der Fig. 4. Damit gelangt die
Impulsflanke des Zentralimpulses auch zum Empfänger E 1. Wenn
die Amplitude des Zentralimpulses an dieser Stelle die Refe
renzspannung UR überschreitet, dann kann der Empfänger E 1
ein Signal abgeben. Der Zeitpunkt des Auftretens dieses Signals
wird mit Hilfe des Abtasttaktes CL festgestellt. Das heißt am
Ausgang des Empfängers E 1 dann ein Signal entspre
chend der sechsten Zeile Z 6 der Fig. 4, wenn der Zentralimpuls
die Referenzspannung UR überschreitet und gleichzeitig ein
Abtasttakt CL anliegt. Dies ist im Ausführungsbeispiel der
Fig. 4 der Abtasttakt 4. Dieser Wert wird in einer Tabelle ge
speichert und ist ein Maß für die Laufzeit eines Impulses
von der Stelle D zum Ausgang des Empfängers E 1, also entspricht
der Laufzeit im Empfangsfall.
Das eben beschriebene Verfahren wird für alle Signalstrecken SS
wiederholt, wobei immer die Sender der nicht zu messenden Si
gnalstrecken gleichzeitig aktiv geschaltet werden und nur der
Empfänger der zu messenden Signalstrecke eingeschaltet ist.
Wenn der Abtasttakt CL im Vergleich zum Zeitpunkt des Aktiv
schaltens der Sender S immer zum gleichen Zeitpunkt gestartet
wird, dann kann für jede Signalstrecke die Anzahl der Abtast
takte bei Auftreten der Impulsflanke des Zentralimpulses am
Empfänger der zu messenden Signalstrecke festgestellt werden.
Auf diese Weise gewinnt man Relativwerte für die verschiedenen
Laufzeiten der Signalstrecken, die ein Kennzeichen für die
unterschiedlichen Laufzeiten der Signalstrecken sind. Werden
diese Meßwerte noch normiert, z. B. auf den kleinsten Meßwert,
dann können die über die Signalstrecken im Empfangsfall
übertragenen Signale mit Hilfe dieses normierten Wertes
jeder Signalstrecke korrigiert werden.
Wesentlich für das Verfahren ist, daß die Sender gleich
zeitig aktiviert werden und daß die Abtasttakte für alle
Signalstrecken gleichzeitig eingeschaltet werden. Auf diese
Weise erhält man für jede Signalstrecke relativ zur Zentral
impulsflanke einen individuellen Meßwert, der in der Tabelle
hinterlegt ist.
Die beim Verfahren mitverwendeten Schaltungsanordnungen,
z. B. zur Erzeugung von Abtasttakten sind in Prüfautomaten
in der Regel vorhanden und werden darum nicht erläutert.
Das Verfahren zur Herstellung der Laufzeit im Sendefall unter
Verwendung der Laufzeitwerte, die für den Empfangsfall gelten,
ist sehr genau. Bei diesem Verfahren wird auch die Impulsflan
kenverflachung berücksichtigt, die bei entsprechender kapazi
tiver Last am Prüflingseingang bewirkt wird. Diese kapazitive
Last wirkt sich in einer Impulsflankenverflachung aus, die als
reflektierte Impulsflanke wieder zum Empfänger übertragen wird
und entsprechend später zu dem Signal K 1 (75%) führt. Da sämt
liche Meßwerte auf einen Abtasttakt CL und auf dessen Delay-
Auflösung bezogen sind, wird die Kalibrierung um so genauer,
je linearer der Abtasttakt und je feinstufiger seine Delayauf
lösung ist.
Claims (8)
1. Verfahren zur Feststellung der elektrischen Laufzeit
von Signalstrecken, die jeweils am einen Ende einen Sender
und einen Empfänger aufweisen und am anderen Ende an einer
Anschlußstelle angeschlossen sind, an die ein Eingang z. B.
eines zu prüfenden Schaltkreises angeschlossen ist,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) der Sender (S 1) der Signalstrecke (SS 1) erzeugt einen Sendeimpuls, der über die Signalstrecke zur Anschlußstelle (AS) übertragen wird,
- b) als ersten Meßwert wird unter Verwendung des Empfängers (E 1) der Zeitpunkt festgestellt, an dem der Sendeimpuls 50% seiner Sendeimpulsamplitude überschreitet,
- c) als zweiter Meßwert wird unter Verwendung des Empfängers (E 1) der Zeitpunkt festgestellt, an dem ein an der Anschluß stelle (AS) aufgrund des Sendeimpulses reflektierter Impulse 50% seiner Amplitude überschreitet,
- d) der Zeitpunkt des Eintreffens des Sendeimpulses an der An schlußstelle (AS) und damit die Laufzeit im Sendefall wird bestimmt durch die Subtraktion des ersten vom zweiten Meßwert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Zeitpunkt des Eintreffens des Signals an der
Anschlußstelle (AS) durch die Differenz des zweiten Meßwertes
(K 1 75%) und der Laufzeit zwischen Anschlußstelle (AS) und
Ausgang des Empfängers (E 1) festgestellt wird.
3. Verfahren zur Bestimmung der elektrischen Laufzeit eines
Signals durch einen an der Anschlußstelle angeschlossenen
Prüfling, der an eine zweite Signalstrecke angeschlossen
ist, unter Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- e) der aufgrund des Sendeimpulses am Ausgang des Prüflings ausgelöste Ausgangsimpuls wird über die zweite Signalstrecke (SS 2) zum Empfänger (E 2) übertragen und veranlaßt den Empfänger zur Abgabe eines Signals (K 2),
- f) der Zeitpunkt des Auftretens dieses Signals wird zur Fest legung eines dritten Meßwertes bestimmt,
- g) die elektrische Laufzeit des Prüflings ergibt sich aus der Differenz des dritten Meßwertes unter Berücksichtigung der Laufzeit der zweiten Signalstrecke (SS 2) zwischen Anschluß stelle (AS 2) und Ausgang des Empfängers (E 2) und des zweiten Meßwertes unter Berücksichtigung der Laufzeit der ersten Signalstrecke (SS 1) zwischen Anschlußstelle (AS 1) und Ausgang des Empfängers (E 1).
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem eine Mehrzahl von
Signalstrecken (SS) verwendet werden, gekenn
zeichnet durch folgende Schritte:
- - die Anschlußstellen (AS) aller Signalstrecken (SS) werden kurzgeschlossen,
- - alle Empfänger (E) bis auf den Empfänger der zu messenden Signalstrecke werden abgeschaltet,
- - alle Sender (S) bis auf den Sender zu messenden Signalstrecke werden eingeschaltet und geben gleichzeitig jeweils einen Sendeimpuls ab, der zur zugehörigen Anschluß stelle übertragen wird,
- - an den kurzgeschlossenen Anschlußstellen (AS) überlagern sich die Sendeimpulse zu einem Zentralimpuls (ZI), der über die zu messende Signalstrecke zu dem zugehörigen Empfänger übertragen wird,
- - der Zeitpunkt des Auftretens eines vom Zentralimpuls ausge lösten Impulses am Ausgang des Empfängers der zu messenden Signalstrecke wird festgestellt und als die Laufzeit kenn zeichnender Wert in einer Tabelle eingetragen,
- - die obigen Schritte werden für alle Signalstrecken durchge führt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die in der Tabelle gespeicherten Meßwerte nor
miert werden, wobei die Werte auf den kleinsten Wert bezogen
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zeitpunkt des Auftretens von
Impulsen am Empfänger mit Hilfe von Abtasttakten (CL)
festgestellt wird, die zu einem festgelegten Zeitpunkt im
Vergleich zum Auslösen der Sendeimpulse gestartet werden und
deren Anzahl bis zur Beeinflussung des Empfängers durch den
Impuls gezählt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Empfänger (E) ein
Komparator ist, der den Ausgangsimpuls dann abgibt, wenn der
durch den Zentralimpuls ausgelöste Impuls einen Referenz
wert (UR) überschreitet und ein Abtasttakt (CL) anliegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Signal
strecken (SS) den Empfangssignalweg oder Sendesignalweg von/
zum Prüfstift eines Prüfautomaten bilden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873718114 DE3718114A1 (de) | 1987-05-29 | 1987-05-29 | Verfahren zur feststellung der elektrischen laufzeit von signalstrecken |
PCT/DE1988/000271 WO1988009510A1 (en) | 1987-05-29 | 1988-05-05 | Process for determining the electrical duration of signal sections |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873718114 DE3718114A1 (de) | 1987-05-29 | 1987-05-29 | Verfahren zur feststellung der elektrischen laufzeit von signalstrecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3718114A1 true DE3718114A1 (de) | 1988-12-08 |
Family
ID=6328686
Family Applications (1)
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DE19873718114 Withdrawn DE3718114A1 (de) | 1987-05-29 | 1987-05-29 | Verfahren zur feststellung der elektrischen laufzeit von signalstrecken |
Country Status (2)
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DE (1) | DE3718114A1 (de) |
WO (1) | WO1988009510A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4314324C1 (de) * | 1993-04-30 | 1994-07-28 | Siemens Ag | Verfahren zum kollisionsfreien Testbetrieb eines Prüflings |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0501722B1 (de) * | 1991-02-26 | 1998-04-29 | Nippon Telegraph And Telephone Corporation | Verfahren zur Messung der Länge einer Übertragungsleitung |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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HU179957B (en) * | 1977-06-10 | 1983-01-28 | Elektronikus | Method and apparatus for measuring dynamic transfer characteristics of electric networks |
DE2833608C2 (de) * | 1978-07-31 | 1986-07-10 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Vorrichtung zum Bestimmen der Signallaufzeit in integrierten digitalen Halbleiterschaltungen |
-
1987
- 1987-05-29 DE DE19873718114 patent/DE3718114A1/de not_active Withdrawn
-
1988
- 1988-05-05 WO PCT/DE1988/000271 patent/WO1988009510A1/de unknown
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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WO1988009510A1 (en) | 1988-12-01 |
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