DE3715934A1 - Schaber an einer reinigungsvorrichtung einer offen-end-spinnmaschine - Google Patents

Schaber an einer reinigungsvorrichtung einer offen-end-spinnmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft einen Schaber an einer Reinigungsvorrichtung zum Reinigen der Fasersammelrinne eines Rotors einer Offen-End-Spinnmaschine mit einem messerartig flachem Endteil, der in die Fasersammelrinne einführbar ist.
Aus der DE-PS 26 29 161 ist eine Wartungsvorrichtung bekannt, die mit in den Spinnrotor eindringenden Reinigungselementen bestückt ist. Die Reinigungselemente sind durch Federelemente gehalten. Durch die Wartungsvorrichtung werden die jeweiligen Reinigungselemente gedreht. Aufgrund von Fliehkräften geben die Federglieder nach, und die Reinigungselemente werden jeweils in dem zu reinigenden Rotor gegen den Rotorboden und in die zu reinigende Rotorrille gedrückt.
Zum Spinnen von feinen Garnen wurden für das Rotorspinnverfahren Rotoren entwickelt, die eine sehr scharfe und enge Fasersammelrinne haben. Außerdem haben sich die Rotordurchmesser, gemessen in der Rille, bis auf ein Maß von 30 mm reduziert. Bei diesen Dimensionen der Rotorrille wird es schwierig, abgelagerten Feinstaub und Schalenteile zu entfernen, was auch durch den Umstand noch schwieriger wird, daß durch die hohen Rotordrehzahlen die Schmutzpartikel stärker in die Rotorrille gepreßt werden und durch die infolge höherer Drehzahlen verursachten Erwärmungen festgebacken werden.
Da die Reinigungselemente der bekannten Wartungsvorrichtung aber auf nachgiebigen Federelementen sitzen, gleitet vor allem ein Schaber bei sehr harten Ablagerungen von Schmutz in der Rille über die Schmutzansammlungen hinweg, ohne sie abzutragen. Die Reinigung der Rotoren ist deshalb unvollkommen und verursacht vorzeitigen Verschleiß der Reinigungselemente.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Schaber so auszulegen, daß er die Fasersammelrinne eines Rotors einer Offen-End-Spinnmaschine optimal reinigt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit Hilfe der kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der messerartig flach ausgebildete, in die Fasersammelrille reichende Endteil des erfindungsgemäßen Schabers ermöglicht es vorteilhaft, selbst fest angebackenen Schmutz in der Fasersammelrinne problemlos zu unterfahren und herauszubrechen. Unterstützt wird diese Fähigkeit des Schabers durch die in der Messerebene gegen die Drehrichtung des Rotors abgewinkelte Form des in der Fasersammelrinne liegenden Endteils, dessen Vorderkante gegen die Drehrichtung des Rotors geneigt verläuft. Der Endteil des Schabers ermöglicht es auch, ein gewisses Maß an Verschleiß zu tolerieren, solange seine abgewinkelte Form trotz Materialabtrag vom Schaber erhalten bleibt.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Schaber an der Reinigungsvorrichtung mittels eines Halters in einer zur Fasersammelrinne des Rotors senkrechten Ebene schwenkbeweglich befestigt und in der genannten Ebene in Richtung des Rotors verschiebbar. Da eine Reinigungsvorrichtung in der Regel eine Vielzahl von Spinnaggregaten versorgt, ist eine genaue Positionierung des Schabers zur Rotorrille bei jeder Spinnstelle nicht möglich. Die bewegliche Befestigung des Schabers mit einem Halter an der Reinigungsvorrichtung erleichtert seine Positionierung zum und sein Einfahren in den Rotor erheblich. Der Schaber trifft beim Einfahren in den Rotor zunächst auf den Rotorboden und gleitet dann in die Rotorrille.
Die Schwenkbeweglichkeit des Schabers wird dadurch erreicht, daß der Schaber einen rohrförmig erweiterten Fuß aufweist, mit dem er das ballig ausgebildete Ende seines Halters umfaßt. Schaber und Halter sind also nicht durch ein festes Gelenk verbunden. Das ermöglicht vorteilhaft einen schnellen Wechsel des Schabers ohne Werkzeugeinsatz. Der Schaber braucht nur mit seinem rohrförmig erweiterten Fuß über das ballig ausgebildete Ende seines Halters geschoben zu werden. Das ballige Ende des Halters ermöglicht dem Schaber außerdem ein solches Maß an Schwenkbeweglichkeit, daß er seine Reinigungsarbeit auch bei voneinander abweichenden Rotorpositionen an einer Offen-End-Spinnmaschine optimal durchführen kann.
Die Befestigung des Schabers an seinem Halter erfolgt einfach, aber wirkungsvoll mit einer an dem Halter befestigten Blattfeder. Die Blattfeder ist mit Mitteln zum Einrasten mit dem Schaber versehen und befestigt so den Schaber an dem Halter. Beispielsweise kann die Blattfeder mit einer hutförmigen Ausbuchtung an ihrem Ende einen Zapfen auf dem Schaber umschließen. Das verhindert sowohl ein Abrutschen des Schabers von seinem Halter als auch ein seitliches Weggedrücktwerden und Nachgeben während des Reinigungvorgangs. Beim Schaberwechsel braucht nur die Feder so weit zurückgebogen werden, daß der Zapfen auf dem Schaber aus dem Hut am Federende gezogen werden kann.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird der erfindungsgemäße Schaber an einer Reinigungsvorrichtung in seiner konstruktiven Ausgestaltung und in seiner Funktion vorgestellt.
Fig. 1 zeigt von einer Reinigungsvorrichtung einen Halter mit einem Schaber, der eine Rotorrinne säubert, in einer Seitenansicht im Schnitt.
Fig. 2 zeigt in einem Ausschnitt von Fig. 1 den Schaber in der Rotorrille in Aufsicht.
In Fig. 1 ist der Schnitt eines Rotors 1 zu sehen, der mit seiner Welle 2 in einem hier nicht dargestellten Spinnaggregat gelagert ist. In dem Schnittbild des Rotors 1 ist der Rotorboden 3 und die Rotorrille 4, die Fadensammelrinne, die der Fadenbildung dient, zu erkennen.
Der Aufbau einer Offen-End-Spinnmaschine mit einer Wartungsvorrichtung, die Reinigungselemente zum Reinigen der Rotoren enthält, beispielsweise Schaber, ist aus dem Stand der Technik bekannt und unter anderem in der DE-PS 26 29 161 beschrieben.
In Front vor dem Rotor 1 befindet sich eine Reinigungsvorrichtung 5, die hier nicht näher dargestellt ist. An einem beweglich gelagerten Arm 6 ist eine Antriebseinrichtung 7 für den Rotor 1 befestigt, bestehend aus einem Reibrad 8, das durch einen Motor 9 angetrieben wird. Das Reibrad 8 treibt den während der Reinigung von seinem Antrieb getrennten Spinnrotor 1.
An dem Arm 6 der Reinigungsvorrichtung 5 ist außerdem ein Zylinder 10 befestigt. Im Zylinder 10 wird ein Kolben 11 durch Preßluft, die durch die Zuleitung 12 zugeführt wird, in Richtung auf den Rotor 1 hinbewegt. Mit dem Kolben 11 ist der Halter 14 des Schabers 18 verbunden, der dadurch ebenfalls in Richtung Rotor 1 verschoben wird. Zurückgeholt wird der Kolben 11 durch die Druckfeder 13.
Der Halter 14 des Schabers 18 ist an seinem freien Ende ballig ausgebildet. Außerdem ist er längs geschlitzt, und in diesem Schlitz sitzt eine Blattfeder 15, die mit Nieten 16 und 17 befestigt ist. Die Befestigung kann auch mit Schrauben erfolgen. Eine Zusammensetzung des Halters aus zwei Teilen mit dazwischenliegender Blattfeder ist ebenfalls möglich.
Der Schaber 18 hat einen rohrförmig erweiterten Fuß 19, der das ballig ausgebildete Ende seines Halter 14 umfaßt. Das ballige Ende läßt für den Halter eine Schwenkbewegung wie in einem Gelenk zu.
Die Blattfeder 15 trägt an ihrem Ende eine hutförmige Ausbuchtung 21, die einen am Schaber 18 befestigten Zapfen 20 umschließt. Die Blattfeder 15 drückt aufgrund ihrer Eigenspannung den Schaber 18 in Richtung des Rotorbodens 3 und verhindert gleichzeitig durch das Umgreifen des Zapfens 20 ein seitliches Ausbrechen des Schabers während des Reinigungsvorgangs. Damit außerhalb des Rotors der Schaber 18 nicht den Kontakt zu der Blattfeder 15 verliert, kann er nur bis zu einem Anschlag 22 an seinem Halter 14 kippen. Die Verbindung zwischen Blattfeder und Schaber ist nur beispielhaft. Es ist auch denkbar, daß der Schaber eine Bohrung hat, in die eine Nase der Blattfeder greift.
Der Reinigungsvorgang des Rotors 1 läuft erfindungsgemäß wie folgt ab:
Durch die Wartungsvorrichtung 5 wird das hier nicht dargestellte Spinnaggregat geöffnet, so daß der Rotor 1 freiliegt. Während das Spinnaggregat geöffnet ist, ist der Rotor von seinem Antrieb getrennt. Der Arm 6 der Reinigungsvorrichtung 5 schwenkt in Richtung des Rotors 1, bis daß sich das Reibrad 8 an seine Außenseite legt. Dann wird mittels des Motors 9 das Reibrad 8 und damit der Rotor 1 angetrieben. Daraufhin wird der Zylinder 10 über die Zuleitung 12 mit Preßluft beaufschlagt. Der Kolben 11 mit dem Halter 14 und dem darauf sitzenden Schaber 18 schieben sich in Richtung Rotor 1. Der Schaber 18 legt sich dabei zunächst mit seinem abgewinkelten Endteil 24 am Boden 3 des Rotors an und gleitet dann auf diesem in die Rotorrille 4. Das Endteil 24 des Schabers ist also zunächst zum Rotor so positioniert, daß es beim Einfahren des Schabers in den Rotor etwas zu tief steht und dann über den Boden des Rotors in die richtige Position geleitet wird. Der Zylinder 10 kann mit einem Druckwächter versehen sein, hier nicht dargestellt, der es erlaubt, den Vorschub des Schabers zu stoppen, wenn er die Rille 4 erreicht hat, um einen vorbestimmten Anpreßdruck des Schabers einzuhalten.
Die Reinigungsvorrichtung kann zusätzlich, hier nicht dargestellt, mit ausfahrbaren Bürsten, Absaugdüsen oder Blasdüsen für Preßluft ausgestattet sein, um eine optimale Reinigung neben der Schaberreinigung zu ermöglichen.
Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf den Schaber in Reinigungsstellung als Ausschnitt entsprechend Fig. 1. Die mit der Fig. 1 übereinstimmenden Teile sind mit den gleichen Bezugsziffern versehen. Ein Teil des Rotors 1 wurde so angeschnitten, daß die Rotorrille 4 mit dem darin eingeschobenen Schaber 18 zu sehen ist. Aus dem Zylinder 10 ist der Halter 14 des Schabers 18 ausgefahren und über die Blattfeder 15 wird der mit dem rohrförmig erweiterten Fuß 19 auf dem balligen Ende des Halters 14 gelenkig gelagerte Schaber 18 in die Rotorrille 4 gedrückt. In der Rotorrille 4 ist eine Ablagerung von Schmutz 23 zu sehen. Der Rotor 1 dreht sich in Pfeilrichtung und damit bewegt sich der Schmutz 23 auf das abgewinkelte Endteil 24 des Schabers 18 zu. Aufgrund seiner Form, die einem Hakenpflug ähnelt, unterfährt die Spitze des Endteils 24 den Schmutz 23. Selbst harter und angebackener Schmutz wird so aus der Rille herausgerissen und entfernt. Dadurch ist eine optimale Reinigung der Fadensammelrinne des Rotors möglich, selbst von hartnäckigen und klebrigen Anbackungen. Ein elastischer und nachgiebiger Schaber als Reinigungselement, wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist, wäre nicht in der Lage, festgebackenen oder klebenden Schmutz zu entfernen. Er würde aufgrund seiner Elastizität darüber hinweggleiten. Die Form des Schabers ermöglicht sogar die Tolerierung eines gewissen Verschleißes, solange die abgewinkelte Form des Endteils bestehen bleibt.
Wenn der Reinigungsvorgang beendet ist, wird der Motor 9 gestoppt. Der Rotor hält an. Der Druck im Zylinder 10 wird abgesenkt. Die Druckfeder 13 drückt den Kolben 11 zurück und zieht den Halter 14 mit dem Schaber 18 aus dem Rotor 1. Danach schwenkt der Arm 6 vom Rotor 1 weg und das Spinnaggregat wird wieder geschlossen, damit ein Anspinnvorgang eingeleitet werden kann.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schabers ist sein einfaches und problemloses Auswechseln. Nach Abheben der hutförmigen Ausbuchtung 21 der Blattfeder 15 vom Zapfen 20 des Schabers 18 kann der Schaber mit seinem Fuß 19 von dem balligen Ende seines Halters 14 abgezogen werden. In umgekehrter Reihenfolge der Handgriffe läßt sich ebenso einfach ein neuer Schaber aufsetzen. Das ermöglicht neben der Wartung außerdem eine schnelle und optimale Anpassung der Reinigungsvorrichtung an unterschiedliche Rotordurchmesser und -formen.

Claims (4)

1. Schaber an einer Reinigungsvorrichtung zum Reinigen der Fasersammelrinne eines Rotors einer Offen-End-Spinnmaschine mit einem messerartig flachen Endteil, der in die Fasersammelrille einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der bis in die Fasersammelrille (4) reichende Endteil (24) in der Messerebene derartig entgegen der Drehrichtung des Rotors (1) abgewinkelt ist, daß die Vorderkante gegen die Drehrichtung des Rotors geneigt verläuft.
2. Schaber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaber (18) an der Reinigungsvorrichtung (5) mittels eines Halters (14) in einer zur Fasersammelrinne (4) des Rotors (1) senkrechten Ebene schwenkbeweglich befestigt ist und daß der Schaber (18) in der genannten Ebene in Richtung der Rotorrille (4) verschiebbar ist.
3. Schaber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaber (18) einen rohrförmig erweiterten Fuß (19) aufweist, daß das Ende seines Halters (14) ballig ausgebildet ist und daß der Schaber (18) mit seinem Fuß (19) das ballige Ende seines Halters (14) umfaßt.
4. Schaber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaber (18) durch eine an dem Halter (14) befestigte Blattfeder (15) über Mittel zum Einrasten (20, 21) mit dem Halter (14) verbunden und in seiner Position gehalten wird.
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