DE3715020C2 - Feinstrechen mit einem Doppelrechenrost für Abwasser - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen mit einem Doppelrechenrost aus zwei hintereinanderliegenden gegeneinander versetzten Stab­ reihen, von denen eine im Querschnitt einen verdickten Kopfteil aufweist. Unter Feinstrechen sol­ len Rechenroste mit einer Spaltbreite unterhalb 10 mm, vorzugsweise unterhalb 8 mm, verstanden werden.

Doppelrechenroste dieser Art mit versetzten Stabreihen sind bei­ spielsweise aus der DE 26 47 539 A1 bekannt. Dabei werden zwei in geringem Abstand hintereinander angeordnete Re­ chen verwendet, die mit einer beide Rechen durchgreifen­ den Harke als Reinigungsvorrichtung versehen sind.

Derartige Feinstrechen sind bei der Zurückhaltung körniger Materialien oder dergleichen betriebssicher. Bei der Verwendung in Ab­ wasserströmungen, die faserhaltige Substanzen mitführen, ergeben sich jedoch schwerwiegende Be­ triebsstörungen durch verzopfende Anlagerungen von Fasern, welche die Oberflächen der Stäbe umschließen. Ist eine solche Verzopfung und Durchflußbehinderung einmal ansatzweise aufgetreten, so nimmt diese un­ erwünschte Oberflächenbelegung im Betrieb immer mehr zu und kann schließlich durch keine angemessenen Reinigungsmittel mehr beseitigt werden. Der Ausfall eines solchen Rechenrostes durch Verstopfung läßt sich schließlich nur noch durch einen Austausch gegen einen neuen Rechenrost unter Verschrottung des alten Rostes beseitigen.

Bei der Bildung derartiger an der Oberfläche der Stäbe ansetzender Verzopfungen spielen offensichtlich komplizierte Strömungsvorgänge zwischen den Stäben eine wesentliche Rolle. Es hat sich gezeigt, daß ver­ setzte Rechteckprofile zwar die Einstellung kleinster Spaltbreiten ermöglichen, jedoch gegenüber den oben aufgezeigten Verschmutzungsbedingungen erheblich an­ fällig sind.

Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, einen Feinstrechen der eingangs genannten Art beim Einsatz in faserhaltigen Wasser-, insbesondere Abwasserströmungen verstopfungsfrei zu halten.

Zur Lösung dieser Aufgaben ist vorgesehen, daß der ersten Stabreihe mit einem im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt die zweite Stabreihe mit dem verdickten Kopfteil nachgeschaltet ist und daß der Abstand zwischen den bei­ den Stabreihen so gewählt ist, daß die Querschnittsflä­ chen der ersten Stabreihe die Verbindungslinie der Vor­ derseitenkontur der zweiten Stabreihe wenigstens berüh­ ren.

Der Begriff "im wesentlichen kreisförmiger Querschnitt" soll bedeuten, daß nicht nur streng kreisförmige Quer­ schnittsformen, sondern auch mehreckige und schwach el­ liptische Querschnitte, eingeschlossen werden. Die da­ durch begründete Durchmesserveränderung bzw. Änderung der Länge des Fahrstrahls vom Mittelpunkt zur Randkontur soll dabei vorzugsweise den Verhältniswert 1 : √2 nicht über­ schreiten. Eine solche Kombination von Querschnittsformen in den gegeneinander versetzten Stabreihen wirkt der Schmutzbeladung und der Zopfumschlingung durch Bildung günstiger Strömungsverhältnisse wesentlich entgegen.

Der Abstand der beiden Stabreihen ist dabei so gewählt, daß die Querschnittsflächen der ersten Stabreihe die Ver­ bindungslinie der Vorderseitenkontur der zweiten Stab­ reihe wenigstens berühren oder auch schneiden.

Bei einer zweckmäßigen Ausbildung weist die erste Stabreihe kreisförmigen Querschnitt der Stäbe auf.

Eine bevorzugte Ausbildung ist darin zu sehen, daß die zweite Stabreihe Stäbe mit einer symmetrischen Quer­ schnittsform aufweist, bei der sich an einen in Strö­ mungsrichtung verjüngten viereckigen Kopfteil rückseitig ein rechteckiger Stegteil anschließt. Die Kanten der eckigen Profilquerschnitte sind dabei zweckmäßig abgerun­ det.

Zur Befestigung der ersten und/oder der zweiten Stabreihe kann es ferner strömungstechnisch vorteilhaft sein, deren Stäbe vorzugsweise über Stegteile außerhalb der Spaltzone mit querliegenden Halteprofilen zu verbinden, welche in entsprechenden wandseitigen Halterungen eines Strömungs­ kanals oder dergleichen gehalten sind.

Durch die Anwendung der Merkmale der Erfindung wird ein Feinstrechen geschaffen, welcher wegen der ge­ ringen Anlagerung von Schmutzteilchen, insbesondere von Fasern, eine lange Betriebsdauer mit im wesent­ lichen unvermindertem Durchtrittsquerschnitt auf­ weist. Ein solcher Feinstrechen ist außerdem beson­ ders strömungsgünstig und zeigt einen geringen Durchströmungsverlust.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausfüh­ rungsbeispiels zusätzlich erläutert:

Man erkennt eine Draufsicht auf einen Doppelrechen­ rost, welcher aus einer ersten Stabreihe 1 mit kreis­ förmigem Querschnitt der Stäbe und einer zweiten Stabreihe 2 mit strömungsgünstigem Stabquerschnitt zusammengesetzt ist. Die Querschnitte der zweiten Stabreihe bestehen dabei aus einem in Strömungsrich­ tung verjüngten viereckigen Kopfteil 3, welcher mit einem rechteckigen Stegteil 4 verbunden ist. Die Stegteile 4 der zweiten Stabreihe werden durch außer­ halb der Spaltzone e querliegende Halteprofilteile 5 zusammengefaßt. In gleicher Weise lassen sich gege­ benenfalls auch die Stäbe der ersten Stabreihe be­ festigen, wobei deren Stegteile zwischen den Steg­ teilen 4 hindurchgreifen.

Die erste Stabreihe 1 mit kreisförmigem Querschnitt der Stäbe ist so angeordnet, daß sie eine Verbindungs­ linie V der Vorderseitenkontur der Kopfteile 3 in der zweiten Stabreibe 2 schneidet.

In der Darstellung der geometrischen Verhältnisse ergibt sich eine wirksame Spaltbreite e, während die Spaltweite der ersten Stabreihe mit e₁ und die Spalt­ weite der zweiten Stabreihe mit e₂ bezeichnet werden.

Claims (5)

1. Feinstrechen für Abwasser mit einem Doppelrechenrost aus zwei hintereinanderliegenden, gegeneinander versetzten Stabreihen, von denen eine im Querschnitt einen verdickten Kopfteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der ersten Stabreihe (1) mit einem im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt die zweite Stabreihe (2) mit dem verdickten Kopfteil nachgeschaltet ist, und daß der Abstand zwischen den beiden Stabreihen (1, 2) so gewählt ist, daß die Querschnittsflächen der ersten Stabreihe die Verbin­ dungslinie (V) der Vorderseitenkontur der zweiten Stabreihe (2) wenigstens berühren.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Stabreihe (2) Stäbe mit einer symme­ trischen Querschnittsform aufweist, bei der sich an einen in Strömungsrichtung verjüngten viereckigen Kopfteil (3) rückseitig ein rechteckiger Stegteil (4) anschließt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe, der ersten und/oder der zweiten Stab­ reihe (1) außerhalb der Spaltzone (e) mit querliegen­ den Halteprofilen verbunden sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe der Stabreihen (1, 2) über Stegteile (4) mit den querliegenden Halteprofilteilen (5) verbunden sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Kanten der eckigen Profilquer­ schnitte abgerundet sind.