DE3714387A1 - Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen dosieren von pulverfoermigen stoffen mittels pressgas - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen dosieren von pulverfoermigen stoffen mittels pressgasInfo
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- B28C7/062—Supplying the solid ingredients, e.g. by means of endless conveyors or jigging conveyors with a pneumatic or hydraulic conveyor
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum kontinuierlichen Dosieren von pulverförmigen Stoffen,
insbesondere von pulverförmiger synthetischer Kieselsäure
mittels Preßgas.
Es ist bekannt, im Hoch- und Tiefbau, vor allem beim
Tunnelbau, Spritzbeton zu verwenden [vgl. S+t 40 (1986),
S. 3].
Durch den Zusatz an synthetischer Kieselsäure wird die
Stellwirkung der Spritzbetons spontan erhöht, was sich durch
eine Erhöhung der anhaftenden Betonmenge respektive einem
geringem Abprall deutlich bemerkbar macht. Der von der
Wandung abgenommene Beton erbringt im Vergleich zu einem
Beton, der keine synthetische Kieselsäure enthält, eine
Reduzierung des Ausbreitmaßes um 20 bis 25%.
Die Einbringung und die exakte Dosierung der synthetischen
Kieselsäure in den Spritzbeton während des Auftragens
bergen große Probleme in sich. So führt man zum Beispiel
die synthetische Kieselsäure neben der Betonmasse und der
Förderluft über eine dritte Zuleitung direkt an der
Spritzdüse zu.
Die dabei erreichbare Vermischung ist jedoch völlig
unzureichend, was an dem Kieselsäurenebel bei Austritt aus
der Düse deutlich wird.
Günstiger wäre es vermutlich, die Kieselsäure direkt in den
Förderluftstrom einzubringen.
Dies läßt sich aber mit den bekannten Pumpen, wie z. B.
Depa-Pumpen, nicht durchführen, weil der Druck in der
Luftleitung während des Betriebes ca. 8 bar beträgt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Zusatz an
synthetischer Kieselsäure zu Spritzbeton genau zu dosieren
und mit dem Spritzbeton homogen zu vermischen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum
kontinuierlichen Dosieren von pulverförmigen Stoffen,
insbesondere synthetischer Kieselsäure, mittels Preßgas,
vorzugsweise mittels Preßluft, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß man in einer mehrfach, mindestens
zweifach geführten Preßgas führenden Leitung alternierend
die Preßgaszufuhr in einer Zweigleitung unterbricht, den
pulverförmigen Stoff in die Zweigleitung einfüllt und
anschließend den pulverförmigen Stoff mittels des Preßgases
weiterbefördert.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die
Preßgas führende Leitung vierfach in Zweigleitungen geführt
werden.
Während des Unterbrechens der Preßgaszufuhr kann, um ein
Rückschlagen des Preßgases aus der Zusammenführung der
Mehrfachführung der Leitung in die Zweigleitung zu
verhindern, die Zweigleitung durch eine Rückschlagkappe
abgeschlossen werden.
Während des Befüllens der Zweigleitung kann der entstehende
Überdruck über eine Absperrklappe und eine weitere Leitung,
z. B. in das Silo, das den pulverförmigen Stoff beinhaltet,
ausgeglichen werden.
Die Beförderung des pulverförmigen Stoffes aus dem Silo in
die Zweigleitung kann mittels bekannter Mittel, z. B. einer
Pumpe, erfolgen.
Derartige Mittel sind in der Schriftenreihe Pigmente der
Degussa AG, Frankfurt, Nr. 70, erschienen im Dezember 1978,
beschrieben.
Die Absperrung der Zweigleitungen kann mittels bekannter
Absperrklappen erfolgen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung
zum kontinuierlichen Dosieren von pulverförmigen Stoffen,
insbesondere von synthetischer Kieselsäure, mittels
Preßgas, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß eine
mehrfach, mindestens zweifach geführte Leitung, die nach
der Verzweigung wieder zusammengeführt wird, in den
Zweigleitungen jeweils in Strömungsrichtung des Preßgases
mit einer Absperrklappe und einer Rückschlagklappe versehen
ist, wobei die Zweigleitungen über jeweils eine
Absperrklappe zum einen mit einem Vorratssilo für den
pulverförmigen Stoff und zum anderen mit einem
Entlüftungsrohr verbunden sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, daß der
pulverförmige Stoff homogen ohne Substanzverlust
kontinuierlich mit dem Beton vermischt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung werden an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 die schematische Anordnung der Apparate bei der
Aufbringung von Spritzbeton,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Einspeisvorrichtung,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Einspeisvorrichtung.
Gemäß Fig. 1 wird der Beton von dem Transportbetonwerk 1
mittels des Mischfahrzeuges 2 zu der Betonpumpe 3
transportiert.
Die Betonpumpe 3 befördert den Beton über das Ventil 4 zu
der Spritzdüse 5. Von dort wird Beton auf die Wand 6
aufgetragen.
Die synthetische Kieselsäure wird von dem Silo 7 mittels
des Fahrzeuges 8 oder alternativ über die Standleitung 9
in den Vorratsbehälter 10 und von dort in die
Einspeisvorrichtung 11 befördert.
Von dem Kompressor wird Preßluft in die Einspeisvorrichtung
11 über die Leitung 12 geführt.
Mittels der Preßluft wird die synthetische Kieselsäure von
der Einspeisvorrichtung 11 über das Ventil 13 in die
Spritzdüse 5 befördert und in der Spritzdüse 5 mit dem
Beton vermischt.
Gemäß Fig. 2 wird die synthetische Kieselsäure aus dem
Vorratsbehälter 10 mittels der Pumpe 14 in die
Rohrleitungen 15 und 16 gepumpt. Die Rohrleitungen 15 und
16 sind mit den Absperrklappen 17 und 18 versehen. Über die
Absperrklappen 17 und 18 sind die Rohrleitungen 15 und 16
mit den Zweigleitungen 19 und 20 verbunden.
Die Zweigleitungen 19 und 20 sind über die Absperrklappen
21 und 22 mit der Schlauchleitung 23 verbunden.
Weiterhin sind die Zweigleitungen 19 und 20 über die
Rückschlagklappen 24 und 25 mit der Schlauchleitung 26
verbunden.
Die Schlauchleitung 23 ist mit dem Kompressor verbunden
und führt die Preßluft in die Einspeisvorrichtung ein.
Die Schlauchleitung 26 ist mit dem Ventil 13 verbunden
und führt über das Ventil 13 das Gemisch aus synthetischer
Kieselsäure und Preßluft in die Spritzdüse 5.
Zusätzlich sind die Zweigleitungen 19 und 20 mit den
Absperrklappen 27 und 28 versehen. Die Absperrklappen 27
und 28 sind mit den Leitungen 29 und 30 verbunden, die in
der Leitung 31 gemeinsam weitergeführt werden und mit dem
Vorratsbehälter 10 verbunden sind.
Die Einspeisung der synthetischen Kieselsäure in den
Preßluftstrom erfolgt wechselseitig über die
Absperrklappen 17 und 18 in die Zweigleitungen 19 und 20.
Gleichzeitig werden die Absperrklappen 21 und 22 sowie die
Absperrklappen 27 und 28 betätigt.
Wenn die synthetische Kieselsäure über die geöffnete
Absperrklappe 17 in die Zweigleitung 19 eingeführt wird,
ist die Absperrklappe 22 geschlossen und die Absperrklappe
28 geöffnet. Die Rückschlagklappe 25 ist geschlossen.
Der Überdruck beim Befüllen der Rohrleitung 19 wird über
die Leitungen 30 und 31 in den Vorratsbehälter 10
ausgeglichen.
Der Preßluftstrom wird gleichzeitig über die geöffnete
Absperrklappe 21 und die geöffnete Rückschlagklappe 24
in die Schlauchleitung 26 durch die Zweigleitung 20 an der
Zweigleitung 19 vorbeigeführt. Die Absperrklappen 18 und
27 sind dabei geschlossen.
Beim folgenden Taktwechsel werden gleichzeitig alle
Absperrklappen und Rückschlagklappen betätigt.
Die Klappe 22 wird dabei geöffnet, und der Preßluftstrom
befördert die synthetische Kieselsäure aus der Zweigleitung
19 über die geöffnete Rückschlagklappe 25 in die
Schlauchleitung 26.
Gleichzeitig wird die Zweigleitung 20 über die geöffnete
Absperrklappe 18 mit synthetischer Kieselsäure gefüllt.
Der geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist die Befüllung
der Zweigleitungen 19 und 20 mit synthetischer
Kieselsäure.
Gemäß Fig. 3 wird die synthetische Kieselsäure aus dem
Vorratsbehälter 10 mittels der Pumpe 14 in die
Rohrleitungen 32, 33, 34 und 35 gepumpt.
Die Zufuhr der synthetischen Kieselsäure zu den
Zweigleitungen 36, 37, 38 und 39 erfolgt über die
Absperrventile 40, 41, 42 und 43.
Die Preßluftzufuhr zu den Zweigleitungen 36, 37, 38 und 39
erfolgt über die Absperrventile 44, 45, 46 und 47.
Der Überdruck, der beim Befüllen der Zweigleitungen 36, 37,
38 und 39 mit synthetischer Kieselsäure anfällt, wird über
die Absperrventile 48, 49, 50 und 51 und die Leitungen
52, 53, 54, 55 und 56 in den Vorratsbehälter 10
ausgeglichen.
Die Preßluftzufuhr vom Kompressor erfolgt über die Leitung
57.
Die Absperrung der Zweigleitungen 36, 37, 38 und 39
während des Befüllens mit synthetischer Kieselsäure erfolgt
durch die Rückschlagklappen 58, 59, 60 und 61.
Das Gemisch aus Preßluft und synthetischer Kieselsäure
wird über die Leitung 62 aus der Einspeisvorrichtung
herausgeführt.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 3 hat gegenüber der Vorrichtung
gemäß der Fig. 2 anstatt zwei, vier Zweigleitungen, die
mit synthetischer Kieselsäure gefüllt werden können.
Da die Befüllung mit synthetischer Kieselsäure der
geschwindigkeitsbestimmende Schritt ist, kann durch die
Vorrichtung gemäß Fig. 3 eine schnellere Beschickung der
Preßluft mit synthetischer Kieselsäure erzielt werden.
Um eine gleichmäßige Beschickung der Preßluft mit
synthetischer Kieselsäure zu erzielen, wird die Vorrichtung
gemäß Fig. 3 im 4-Takt-Betrieb gefahren.
Als synthetische Kieselsäure kann man bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren Kieselsäuren einsetzen, die in
Winnacker-Küchler, Chemische Technologie, Band 3,
Anorganische Technologie II, 4. Auflage, Carl Hauser Verlag,
München, Wien, 1983, Seite 75 bis 90, beschrieben werden.
Von besonderer Bedeutung sind pyrogene Kieselsäuren, die auf
dem Wege der Flammenhydrolyse hergestellt wurden sowie
Fällungskieselsäuren, wobei bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren den Fällungskieselsäuren der Vorzug gegeben wird.
Die Fällungskieselsäuren können unvermahlen oder
dampfstrahlvermahlen bzw. sprühgetrocknet oder
sprühgetrocknet und vermahlen eingesetzt werden.
Beispielhaft können die folgenden Fällungskieselsäuren
eingesetzt werden, wobei der Fällungskieselsäure FK 320 DS
der Vorzug gegeben wird.
Die Bestimmung der physikalisch-chemischen Kenndaten erfolgt
nach den folgenden Methoden:
Der pH-Wert wird elektrometrisch mit einer Glaselektrode und
einem pH-Meter ermittelt. Der pH-Wert von Kieselsäuren liegt
im allgemeinen im neutralen, der von Silikaten im schwach
alkalischen Bereich.
Eine Kennzahl für die Feinteiligkeit ist der Siebrückstand.
Zur Erfassung der in kleinsten Mengen in
Fällungskieselsäuren und Silikaten vorkommenden Anteile
nicht oder schwerdispergierbarer Anteile, wird der
Siebrückstand nach Mocker bestimmt. Bei diesem Verfahren
wird eine Kieselsäuresuspension mit 4 bar Wasserdruck durch
das Sieb gespült. Das Sieb wird anschließend getrocknet und
der Siebrückstand ausgewogen. Zur Anwendung kommen 45
Micrometer-Siebe, die 325 mesh (nach ASTM) entsprechen.
Die Oberfläche von Kieselsäuren und Silikaten wird nach der
BET-Methode in m²/g gemessen.
Das Verfahren beruht auf der Adsorption von gasförmigem
Stickstoff bei der Temperatur des flüssigen Stickstoffs.
Die Areameter-Methode nach Haul und Dümbgen kann vorteilhaft
angewandt werden. Eine Eichung ist erforderlich. Es wird
sowohl die "innere"als auch die "äußere" Oberfläche erfaßt.
Die mittlere Größe der Primärteilchen läßt sich über
elektromikroskopische Aufnahmen bestimmen. Hierzu werden
die Durchmesser von ca. 3000-5000 Teilchen bestimmt,
deren arithmetisches Mittel errechnet wird. Die einzelnen
Primärteilchen liegen im allgemeinen nicht isoliert vor,
sondern sind zu Aggregaten und Agglomeraten vereinigt. Die
"Agglomerat"-Teilchengröße von Fällungskieselsäuren und
Silikaten hängt vom Vermahlungsprozeß ab.
Es handelt sich um eine Maßangabe für das Gewicht des
pulverförmigen Produktes. Circa 200 ml Kieselsäure werden in
dem Meßzylinder des Stampfvolumeters 1250mal gestampft.
Aus der Einwaage und dem Volumen wird die Stampfdichte
berechnet und in g/l angegeben.
Die Fällungsprodukte enthalten einen kleinen Anteil
physikalisch gebundenen Wassers. Nach 2 Stunden Trocknung
im Trockenschrank bei 105°C ist die Hauptmenge des
physikalisch gebundenen Wassers entfernt.
Nach 2 Stunden Glühzeit bei 1000°C ist auch das chemisch
in Form von Silanolgruppen gebundene Wasser entfernt. Der
Glühverlust wird an der 2 h bei 105°C getrockneten Substanz
bestimmt.
Die Fällungskieselsäure FK 320 DS ist eine
Fällungskieselsäure, die nach der Drehrohrtrocknung
dampfstrahlvermahlen wurde.
Die Fällungskieselsäure Durosil ist eine unvermahlene
drehrohrgetrocknete Fällungskieselsäure.
Die Fällungskieselsäure Sipernat 22 ist eine
sprühgetrocknete Fällungskieselsäure.
Die Fällungskieselsäure Sipernat 22 S ist eine
sprühgetrocknete und vermahlene Fällungskieselsäure.
Claims (2)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Dosieren von
pulverförmigen Stoffen mittels Preßgas, dadurch
gekennzeichnet, daß man in einer mehrfach, mindestens
zweifach geführten, Preßgas führenden Leitung
alternierend die Preßgaszufuhr in einer Zweigleitung
unterbricht, den pulverförmigen Stoff in die
Zweigleitung einfüllt und anschließend den
pulverförmigen Stoff mittels des Preßgases
weiterbefördert.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mehrfach,
mindestens zweifach geführte Leitung, die nach der
Verzweigung wieder zusammengeführt wird, in den
Zweigleitungen jeweils in Strömungsrichtung des
Preßgases mit einer Absperrklappe und einer
Rückschlagklappe versehen ist, wobei die Zweigleitungen
über jeweils eine Absperrklappe zum einen mit einem
Vorratssilo für den pulverförmigen Stoff und zum
anderen mit einem Entlüftungsrohr verbunden sind.
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