DE3714276C2 - Hydrophile, vernetzte Polymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Hydrophile, vernetzte Polymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
- Publication number
- DE3714276C2 DE3714276C2 DE3714276A DE3714276A DE3714276C2 DE 3714276 C2 DE3714276 C2 DE 3714276C2 DE 3714276 A DE3714276 A DE 3714276A DE 3714276 A DE3714276 A DE 3714276A DE 3714276 C2 DE3714276 C2 DE 3714276C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- vinyl
- carbon atoms
- units
- radical
- acylate
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J20/00—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof
- B01J20/22—Solid sorbent compositions or filter aid compositions; Sorbents for chromatography; Processes for preparing, regenerating or reactivating thereof comprising organic material
- B01J20/26—Synthetic macromolecular compounds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N11/00—Carrier-bound or immobilised enzymes; Carrier-bound or immobilised microbial cells; Preparation thereof
- C12N11/02—Enzymes or microbial cells immobilised on or in an organic carrier
- C12N11/08—Enzymes or microbial cells immobilised on or in an organic carrier the carrier being a synthetic polymer
- C12N11/082—Enzymes or microbial cells immobilised on or in an organic carrier the carrier being a synthetic polymer obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F216/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an alcohol, ether, aldehydo, ketonic, acetal or ketal radical
- C08F216/38—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an alcohol, ether, aldehydo, ketonic, acetal or ketal radical by an acetal or ketal radical
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F246/00—Copolymers in which the nature of only the monomers in minority is defined
Description
Die Erfindung bezieht sich auf hydrophile, vernetzte
Polymerisate mit porösen, perlförmigen Teilchen, die aus
Einheiten wasserlöslicher Monomere oder Vinylacylat- und/
oder Vinylalkoholeinheiten, vernetzender Monomerer,
acetalgruppenhaltiger Monomerer und gegebenenfalls
weiterer Monomerer bestehen. Diese Polymerisate können
biologisch aktive Substanzen binden.
Es ist bekannt, biologisch aktive Substanzen, wie Enzyme,
Antikörper, Antigene, Hormone und dergleichen unter Erhalt
ihrer Aktivität an polymere Trägermaterialien über
kovalente Bindungen zu fixieren, um auf diesem Weg
beispielsweise Enzyme zu stabilisieren, zu reinigen oder
wasserunlöslich zu machen. Solchermaßen immobilisierten
biologisch aktiven Substanzen bieten erhebliche Vorteile
gegenüber der löslichen Form: zum einen ist die
Abtrennbarkeit durch Sedimentation nach Beendigung einer
Reaktion vereinfacht, zum anderen ist die Stabilität und
Wiederverwendbarkeit der Präparate um ein Vielfaches
erhöht.
Hydrophile, vernetzte Trägercopolymerisate, welche
Carbonylgruppen oder Acetalgruppen enthalten, sind
bekannt. Es ist auch bekannt, zur Vernetzung von Polymeren
Divinyläthylenharnstoff einzusetzen (DE-OS 33 44 912).
Polymerisate dieser Art sind aber ohne eine zusätzliche
vorherige Aktivierung nicht geeignet, um biologisch
aktive Substanzen, beispielsweise Enzyme, dauerbeständig
und zuverlässig zu immobilisieren.
Ein Verfahren zur Herstellung aldehydgruppenhaltiger
polymerer Träger für die Fixierung biologisch aktiver
Substanzen ist ebenfalls bekannt (DD-PS 101 168). Bei der
Herstellung dieser Träger werden vorzugsweise Acrolein,
Acrylamid und Divinyl- und Diacrylverbindungen wie
Glykoldimethylacrylat, insbesondere aber
Methylenbisacrylamid als Vernetzungsmittel eingesetzt.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß perl- und
granulatförmige Polymerisate bei einer
Fällungspolymerisation kaum entstehen. Es resultieren
dagegen pulverförmige Produkte, welche zur Füllung von
Säulen ungeeignet sind.
Es sind ferner polymere Mikrokügelchen mit einer Größe
im Bereich von etwa 0,03 bis 80 µ bekannt (DE-OS 32 24 484),
die durch Polymerisation einer Verbindung
des Acrolein-Typs hergestellt werden, und die mit
N,N'-Methylen-bis-(acrylamid) vernetzt sein können und zur
Bindung von z. B. Enzymen dienen. Diese Mikrokügelchen
haben den Nachteil, daß biologisch aktive Substanzen nur
an der Oberfläche fixiert werden und daß der Vernetzer
nicht hydrolysestabil ist.
Ebenso werden Mikrokügelchen mit einem Durchmesser von
0,05-10 µ beschrieben (US-PS 4.413.070), die aus 20 bis
90 Gew.-% Acrolein oder Acroleinderivaten, 10-50 Gew.-%
eines wasserlöslichen Acryl-Monomeren, das eine Amino-,
Carboxyl- oder Hydroxylgruppe enthält, und 0,1-20 Gew.-%
Vernetzungsmittel hergestellt werden und zur Bindung von
z. B. Äthylenglykoldimethacrylat, Trimethylolpropan
trimethacrylat, N,N'-Methylen-bis-(acrylamid), Hexahydro-
1,3,5-triacryloyl-s-triazin oder Divinylbenzol eingesetzt.
Auch diese Polymerisate haben den Nachteil, daß die
biologisch aktiven Substanzen nur an der Oberfläche
fixiert werden und die Vernetzer z. T. nicht
hydrolysestabil sind.
Ein hydrophiles, wasserunlösliches, aber in Wasser
quellbares Polymerisat mit Aldehydgruppen in den
Seitenketten, die mindestens zum Teil mit einem Enzym zur
Reaktion gebracht wurden, ist ebenfalls bekannt (US-PS 3.761.357).
Die Hydrophilie dieser Polymeren wird durch
weitere Seitengruppen, aliphatische Dimethylacetalgruppen
und Amidgruppen bewirkt. Durch die große Quellbarkeit
eignet sich das Copolymer aber nicht als
Säulenfüllmaterial.
Es sind auch Carbonylcopolymere beschrieben worden
(DE-OS 25 37 828), die mit einem Dialdehyd z. B.
Glutaraldehyd mit Hilfe einer Aldol-Kondensation vernetzt
worden sind und Enzyme binden. Diese Vernetzung ist aber
auch wenig hydrolysebeständig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Nachteile
der vorgenannten Trägercopolymerisate zu vermeiden und
für den sauren und alkalischen Bereich
hydrolysenbeständige Trägerpolymerisate bereitzustellen,
die es erlauben, biologisch aktive Substanzen in einem
weiteren pH-Bereich einzusetzen, ohne daß ihre Aktivität
verloren geht.
Die Erfindung betrifft ein hydrophiles, vernetztes
Polymerisat mit porösen, perlförmigen Teilchen, bestehend
aus
- A) Einheiten a) wasserlöslicher copolymerisierbarer Monomere und/oder b) Vinylacetat- und/oder Vinylalkohol- Einheiten,
- B) 1 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Polymere, an Einheiten eines vernetzenden Monomeren,
- C) Einheiten von acetalgruppenhaltigen copolymerisierbaren Monomeren und
- D) gegebenenfalls Einheiten weiterer copolymerisierbarer Monomerer,
bei dem sich die vernetzenden Einheiten B) von mindestens
einer Verbindung der allgemeinen Formeln
ableiten, wobei R1 und R2 gleich oder verschieden sind und
Vinyl-, 1-Acyloxy-Vinyl, Allyl- oder 2-Acyloxy-Allyl
bedeuten und die Acyloxy-Gruppen 2 bis 18 C-Atome
enthalten, R3 einen zweiwertigen, gesättigten
Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 8 C-Atomen darstellt,
R4 für einen zwei-, drei- oder vierwertigen, gesättigten
Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 8 C-Atomen steht, m der
Wertigkeit dieses Restes entspricht und X Acyloxy mit
2 bis 18 C-Atomen bedeutet, R5 für -(CH2)1-20-,
-(CH2CH2O)1-19-CH2CH2- oder -(CH2CH2CH2CH2O)1-19-
CH2CH2CH2-CH2- und R6 für Alkyl mit 1-4 C-Atome stehen
und daß sich die Einheiten der Komponente C) von
mindestens einer Verbindung der Formel V
herleiten, wobei R7 und R8 gleich oder verschieden sind
und für Wasserstoff oder unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 4
C-Atomen stehen, R6 die vorstehend genannte Bedeutung
hat oder die beiden Reste R6 zusammen auch R3, wie
vorstehend definiert, sind und vorzugsweise einen Rest
mit 2 bis 3 C-Atomen bedeuten.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur
Herstellung von vernetzten Polymerisaten wie vorstehend
beschrieben durch Copolymerisation von A) a) wasserlöslichen
Monomeren und/oder b) Vinylacylatverbindungen, B)
vernetzenden Monomeren, C) Acetalgruppen enthaltenden
copolymerisierbaren Monomeren und D) gegebenenfalls
weiteren copolymerisierbaren Monomeren, bei dem die
erhaltenen Copolymerisate nach der
Polymerisationsreaktion isoliert oder bei Anwesenheit
von Vinylacylateinheiten auch anschließend zumindest
teilweise verseift werden.
Vorzugsweise sind die Acylatgruppen der Vinylacylat-
Einheiten vollständig durch OH-Gruppen ersetzt.
Schließlich bezieht sich die Erfindung auch auf die
Verwendung der erfindungsgemäßen Polymerisate als
Adsorbens in der Chromatographie oder als Trägermaterial
für biologisch aktive Substanzen.
Die Komponente A) umfaßt a) wasserlösliche
copolymerisierbare Monomere wie Vinyläther der Formel
CH2=CH-OR9, in der R9 Methyl oder den Rest -(CH2-CH2-O)nH,
wobei n eine ganze Zahl von 1 bis 20 ist, darstellt.
Bevorzugte Vinylverbindungen sind N-Vinyllactame und
N-Vinylalkylamide mit 1-3 C-Atomen im Alkylrest wie
N-Vinylpyrrolidon und N-Vinyl-N-methylacetamid. Besonders
bevorzugt ist der Einsatz von b) Vinylacylatverbindungen,
deren Acylatreste nach erfolgter Copolymerisation
teilweise oder vollständig hydrolysiert werden. Die
Vinylacylat-Einheiten des erfindungsgemäßen Polymerisates
enthalten 2 bis 18, vorzugsweise 2 bis 6 C-Atome im
Acylatrest. Bevorzugt ist dies der Acetat- oder
Propionatrest. Es können auch verschiedene Acylatreste
im Polymerisat vorhanden sein, d. h. zu seiner
Herstellung können auch Gemische der entsprechenden
Vinylacylate eingesetzt werden. Ebenfalls können Gemische
der Komponenten a) und b) verwendet werden. Die
eingesetzten Verbindungen der Komponente A) bewirken eine
Hydrophilie der erfindungsgemäßen Copolymerisate. Ihre
Einsatzmengen betragen 10 bis 90, vorzugsweise 20 bis 80
und insbesondere 30 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge der Monomeren A) bis D).
Vernetzungsmittel der Komponente B) sind Verbindungen
der Formel (I), in der R3 bevorzugt einen gesättigten,
verzweigten oder unverzweigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 5, insbesondere 2 oder
3 C-Atomen darstellt. Bevorzugt ist dies der Äthylen-
oder Propylenrest. Falls R1 und R2 für 1-Acyloxy-Vinyl-
oder 2-Acyloxy-Allyl- stehen, so enthält die Acyloxy-
Gruppe darin vorzugsweise 2 bis 6 C-Atome, und zwar den
Acetat- oder Propionatrest. Vorzugsweise aber haben die
Reste R1 und R2 die Bedeutung von Vinyl. Eine besonders
bevorzugte Vernetzer-Einheit in dem erfindungsgemäßen
Polymerisat leitet sich dementsprechend von N,N'-
Divinyläthylenharnstoff ab. Dieser Vernetzer bewirkt
eine besonders hydrolysebeständige Verknüpfung. Ein
weiterer bevorzugter Vertreter ist N,N'-Divinylpropylen
harnstoff.
Die Herstellung derartiger Verbindungen ist bekannt und
beispielsweise beschrieben in der US-Patentschrift
2.541.152 oder in Ullmann, Encyklopädie der technischen
Chemie, Bd. 23, 611 (4. Auflage).
In dem Vernetzungsmittel gemäß der Formel (II) hat R4
bevorzugt die Bedeutung eines verzweigten oder
unverzweigten Alkylenrestes mit 2 bis 6, vorzugsweise
2 bis 4 C-Atomen. Die Acyloxy-Gruppe hat hier
vorzugsweise die gleiche Bedeutung wie oben bei
der Formel (I) beschrieben. Ein bevorzugter
Vernetzer dieser Art ist beispielsweise 3,3-Dimethyl
pentadien-2,4-diacetat, das besonders leicht mit dem
Vinylacylat copolymerisiert. Die Herstellung derartiger
Verbindungen kann beispielsweise durch Umsatz des
entsprechenden Di-, Tri- oder Tetraketons mit Vinylacylat
oder Isoprenylacylat in Gegenwart saurer Katalysatoren
unter Bildung der entsprechenden Enolacylate erfolgen.
Das gleichzeitig entstehende Aceton muß dabei laufend
durch Destillation aus dem Gleichgewicht entfernt werden.
Ein weiteres Vernetzungsmittel ist 3,3,4,4-Tetramethyl
hexadien-2,5-diacetat.
Die Herstellung der Vernetzungsmittel der Formel (III)
ist bekannt und beschrieben in den US-Patentschriften
3.813.348, 4.547.298 und 4.394.403.
Vernetzungsmittel der Formeln (III) und (IV) sind
Alkylen- und Polyalkylenglykoldivinyläther wie Di- und
Triäthylenglykoldivinyläther, ferner N,N'-Divinyl-
N,N'-dialkyl-carbonsäureamide, bevorzugt sind
Butandioldivinyläther, Äthylenglykoldivinyläther und
N,N'-Divinyl-N,N'-dimethyl-adipinsäureamid.
Die erfindungsgemäßen Copolymerisate enthalten im
allgemeinen 1-80 Gew.-%, bevorzugt 2-50 Gew.-% und
insbesondere 15-30 Gew.-% Vernetzungsmittel B), bezogen
auf die Gesamtmenge der Komponenten A) bis D).
Acetalgruppen enthaltende copolymerisierbare Monomere
(Komponente C), die biologisch aktive Substanzen kovalent
binden, sind z. B. 2-Methylvinyl-dioxan-1,3, vorzugsweise
2-Vinyl-dioxan-1,3, insbesondere 2-Vinyl-dioxolan-1,3
sowie 2-Methylcrotonaldehyddiäthylacetal, vorzugsweise
Crotonaldehyddiäthylacetal, insbesondere Acrolein
dimethylacetal und -diäthylacetal.
Sie sind im Copolymeren in Mengen von 0,5-60 Gew.-%,
vorzugsweise 2-10 Gew.-% enthalten, bezogen auf die
Gesamtmenge der Komponenten A) bis D).
Gegebenenfalls können noch weitere copolymerisierbare
Monomeren D) bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Copolymerisate in untergeordneten Mengen bis zu 20 Gew.-%
eingesetzt werden. Insbesondere kann man z. B. durch
Verwendung bestimmter, hydrophob wirkender Monomerer die
Hydrophilie der Polymerisate beliebig einstellen, was
übrigens auch im Falle der Anwesenheit von Acylatgruppen in
Polymeren über eine partielle Hydrolyse möglich ist.
Geeignete hydrophobe Monomere sind z. B. Propenyl- und
Isopropenylacetat.
Das erfindungsgemäß vernetzte Polymerisat liegt
vorzugsweise im Form von Perlen vor, die überwiegend
kugelförmige Gestalt aufweisen, deren mittlere
Teilchengröße im trockenen, ungequollenen Zustand 5 bis
700 µm, vorzugsweise 20 bis 500 µm und insbesondere 25 bis
400 µm beträgt und die vorzugsweise eine enge
Teilchengrößenverteilung aufweisen. Das jeweilige Optimum
der Teilchengröße hängt dabei vor allem von dem speziellen
Einsatzgebiet ab. Bei einem ohne Druck durchgeführten
Säulenverfahren wird man beispielsweise die Teilchengröße
innerhalb der vorstehend genannten Grenzen entsprechend
größer wählen als bei einem Druck-Verfahren. Die Perlen des
erfindungsgemäßen Polymerisates sind überwiegend makroporös
ausgebildet. Der mittlere Porendurchmesser liegt im
allgemeinen im Bereich von 2 bis 1000 nm, vorzugsweise
5 bis 500 nm und insbesondere 20 bis 200 nm.
Die Bestimmung des Porendurchmessers (Porenvolumens) kann
in der Weise erfolgen, daß zunächst das Porenvolumen gemäß
der Kapillardruckmethode (Quecksilberporosimetrie) bestimmt
wird (vgl. hierzu "Ullmanns Encyklopädie der technischen
Chemie", Bd. 5 (1980), S. 751-752). Daraus ergibt sich
dann der mittlere Porendurchmesser durch Berechnung nach
der auf Seite 752, linke Spalte oben, dieser
Literaturstellen angegebenen Gleichung. Daneben ist eine
Porengrößenbestimmung auch durch
Rasterelektronenmikroskopie möglich.
Die Polymerisate haben ein Ausschlußmolekulargewicht von
103 bis 108, bevorzugt von 5 × 104 bis 107, besonders
bevorzugt von 5 × 105 bis 5 × 106.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen vernetzten
Polymerisates erfolgt in bekannter Weise, vorzugsweise
unter den Bedingungen der Suspensionspolymerisation, in
Gegenwart eines Dispersionsmittels, eines
Dispersionsstabilisators und gegebenenfalls weiterer
Zusatzstoffe sowie gegebenenfalls eines radikalisch
wirksamen Initiators und vorzugsweise eines inerten
Verdünnungsmittels.
Um eine möglichst hohe Porosität der Polymerisate zu
erreichen, werden dem Polymerisationssystem oder
vorzugsweise den Monomeren bestimmte inerte, flüssige
Komponenten zugesetzt (Verdünnungsmittel). Hierunter sollen
solche Stoffe verstanden sein, in denen sich die Monomeren
gut lösen oder mit ihnen mischbar sind, andererseits aber
im Dispersionsmittel praktisch unlöslich und damit mit
diesem nicht mischbar sind. Derartige Verdünnungsmittel und
ihre Wirkungsweise sind beispielsweise beschrieben in der
DE-Patentschrift 1.517.935 sowie in Makromol. Chemie 176,
S. 657 ff. (1975).
Das optimale Verdünnungsmittel bzw.
Verdünnungsmittelgemisch läßt sich durch einige einfache
Routineversuche leicht ermitteln. Die Porengröße ist durch
Art und Zusammensetzung sowie der Menge der Inertkomponente
beeinflußbar, hängt aber auch von der Menge an vernetzender
Komponente ab.
Die Verdünnungsmittel können allein oder in Mischung
eingesetzt werden und Lösungs- oder Fällungsmittel für
Polyvinylacetat sein. Als Beispiele seien genannt:
C5 bis C10-Alkanole wie Butanol, Cyclohexanol, Isooctanol,
vorzugsweise 2-Äthylhexanol, Ester wie Butylacetat,
Butylglykolacetat, Glycerintriacetat, Amide wie
Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Pyrrolidon, Ketone wie
Aceton, Cyclohexanon, Diisopropylketon, Äther z. B.
Dialkyläther mit mindestens 6 C-Atomen wie Di-n-butyläther
und Di-n-amyläther, Diphenyläther, cyclische Äther mit bis
zu 9 C-Atomen, Arylalkyläther mit 1 bis 4 C-Atomen im
Alkylrest wie Anisol, Kohlenwasserstoffe wie Hexan,
Isooctan, Paraffinöl, Cycloalkane mit 6 bis 12 C-Atomen wie
Cyclohexan, Cyclooctan, einkernige aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol und die verschiedenen
Xylole sowie N-substituierte Lactame wie
N-Methylpyrrolidon-2, N-Methylcaprolactam und
N-Methylpiperidon-2. Bevorzugt werden als Verdünnungsmittel
Dialkyläther mit mindestens 6 C-Atomen wie Di-n-butyläther
oder Di-n-amyläther oder Mischungen, die Di-n-butyläther
und 2-Äthylhexanol enthalten, eingesetzt.
Die Menge an zugesetztem Verdünnungsmittel ist weitgehend
variabel. Sie hängt u. a. von der Monomerzusammensetzung,
insbesondere des Gehaltes an Vernetzer, der erwünschten
Porosität (Porengröße) sowie vom genauen Verwendungszweck
des Polymeren ab. So wird sich bei einem hohen
Vernetzungsgrad eine entsprechend große Menge an
Verdünnungsmittel empfehlen, um eine bestimmte Porosität
(Porengröße) zu erreichen. Bei ein und demselben
Vernetzungsgrad wird die Porosität gleichfalls
umso größer sein, je mehr an Verdünnungsmittel eingesetzt
wird. Naturgemäß läßt sich dies nur innerhalb bestimmter
Grenzen steigern, da sonst die mechanische Festigkeit
zu gering wird. In den meisten Fällen wird ein Volumen an
Verdünnungsmittel, das dem 0,02- bis 5-fachen, vorzugsweise
dem 0,04- bis 3-fachen Volumen an eingesetzten Monomeren
entspricht, zufriedenstellende Ergebnisse liefern.
Als radikalisch wirksame Initiatoren kommen erfindungsgemäß
solche in Betracht, die in der Monomerphase gut löslich
sind. Beispiele hierfür sind organische Peroxide, wie
Di-tert.-butylperoxid, Dibenzoylperoxid, Cumolhydroperoxid,
Cyclohexanonperoxid oder aliphatische Azoverbindungen, wie
α,α'-Azodiisobuttersäurenitril, Azo-bis-cyanvaleriansäure,
1,1'-Azo-cyclo-hexan-1,1'-dicarbonsäuredinitril und
Azodicarbonamid. Gegebenenfalls können auch entsprechende
Redoxsysteme Verwendung finden. Die Menge an Initiator
beträgt zumeist 0,01-5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-%
(bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren). Möglich
ist auch die Initiierung der Polymerisation durch
Strahlung oder Ultraschall, gegebenenfalls bei
gleichzeitiger Anwesenheit eines Initiators.
Als Dispersionsmittel zur Durchführung der
Perlpolymerisationn dienen vor allem solche Verbindungen,
die unter Normalbedingungen flüssig sind, einen Siedepunkt
von oberhalb 60°C, vorzugsweise im Bereich von 85-300°C,
aufweisen und welche die Monomeren, das Polymere und
vorzugsweise auch den Initiator unter den
Polymerisationsbedingungen nicht oder jedenfalls nur
spurenweise lösen, um eine Emulsionspolymerisation zu
unterbinden. Das Verhältnis der Monomerphase zur
Dispersionsmittelphase kann in weiten Grenzen variieren,
beispielsweise zwischen 2 : 1 bis 1 : 50, vorzugsweise
1 : 1 bis 1 : 15 (Gewichtsverhältnis). Bevorzugt wird
erfindungsgemäß als Dispersionsmittel Wasser oder eine
neutrale oder alkalische, wäßrige Pufferlösung eingesetzt.
Vorteilhafterweise ist dies eine Pufferlösung, die im
alkalischen Bereich arbeitet und durch Hydrolyse von
Vinylacylat gebildete Säuren abfängt. Dieser Puffer
besteht vorzugsweise aus Na2HPO4/NaH2PO4 beziehungsweise
aus NaHCO3.
Es ist von Vorteil, dem Polymerisationsansatz ein
hydrophiles Schutzkolloid zuzusetzen, um ein Zusammenkleben
der Monomertröpfchen zu verhindern.
Solche sogenannten Dispersionsstabilisatoren, die ein
Agglomerieren der Perlen während der Polymerisation
verhindern sollen, sind die hierfür bekannten Verbindungen.
Vorzugsweise ist dies ein hydrophiles Polymer wie
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Polyacrylamid,
Acrylamid-N-Alkylacrylamid-Copolymere, Polyäthylenglykol,
Methylcellulose oder Äthylenoxid-Propylenoxid-Copolymere.
Polyvinylpyrrolidon wird für diesen Zweck besonders
bevorzugt. Diese Dispersionsstabilisatoren sind bereits
in Mengen von 0,001 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an
Monomeren, wirksam. Zumeist werden Mengen von 0,005 bis
50 Gew.-%, vorzugsweise 0,01-20 Gew.-% (bezogen auf die
Gesamtmenge an Monomeren) verwendet.
Der Zusatz eines Elektrolyten (im Falle von Wasser als
Dispersionsmittel), beispielsweise eines Salzes wie
Kochsalz zur wäßrigen Phase ist im allgemeinen vorteilhaft,
da er die fast vollständige Verdrängung der Monomeren aus
der äußeren Phase, dadurch eine fast völlige Unterdrückung
von Emulsionsbildung und daneben eine Steigerung der
Perlausbeute bewirkt. Der Elektrolytzusatz kann darüber
hinaus teilweise auch die Wirkung eines Schutzkolloids
haben. Zumeist wird dieser Elektrolyt in Mengen bis zu
50 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 30 Gew.-%, bezogen auf das
Dispergiermittel, verwendet.
Bei Vorliegen von Acylat-Gruppen im erfindungsgemäßen
Polymerisat sind diese vorzugsweise zu OH-Gruppen verseift,
wobei der Verseifungsgrad zumindest 10%, im allgemeinen
mehr als 50%, vorzugsweise mehr als 70% und insbesondere
90 bis 100% beträgt. Für manche Zwecke der
Gelchromatographie kann es von Vorteil sein, zumindest
einen Teil der OH-Gruppen mit hydrophobierenden Gruppen,
die keine reaktiven Reste mehr enthalten, zu belegen.
Die erfindungsgemäßen Polymerisate zeichnen sich
insbesondere durch eine hohe Hydrolysenbeständigkeit bei
hoher Vernetzungsdichte aus. Diese hohe
Hydrolysenbeständigkeit ist nicht nur in der
Gelchromatographie, sondern auch bei Einsatz als
Trägermaterial für biologisch aktive Substanzen wie Enzyme
von großer Bedeutung. Auf Träger fixierte Enzyme werden
häufig über Jahre im stark alkalischen oder stark sauren
Milieu eingesetzt. Dies trifft im besonderen Maße für die
"unspezifischen Hydrolasen" zu, die Ester- oder
Carbonsäureamid-Bindungen spalten. Im übrigen ist die
stabile Vernetzung auch bei der Verseifung der Acylat-
Gruppen zu OH-Gruppen in den erfindungsgemäßen
Polymerisaten vorteilhaft.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird zweckmäßigerweise in
einem mit einer Rührvorrichtung versehenen Reaktionsgefäß
bei Temperaturen von zumeist 20-150°C, vorzugsweise
40-100°C, insbesondere 60-90°C und einem Druck von
1-10 bar, vorzugsweise 1-5 bar, durchgeführt. Die
Teilchengröße des Perlpolymerisates wird in bekannter Weise
durch die Rührgeschwindigkeit und das Phasenverhältnis
eingestellt. Günstig auf den Verlauf der Polymerisation
ist auch eine stufenweise Erhöhung der Temperatur.
Nach Beendigung der Polymerisationsreaktion werden die
nicht umgesetzten Monomeren aus dem Reaktionsgefäß
entfernt, z. B. durch Verdampfen bei vermindertem Druck,
vorzugsweise bei einem Druck von 0,1-15 mbar. Nach der
Entfernung der Restmonomeren wird das Dispersionsmittel vom
festen Polymeren abgetrennt, z. B. durch Dekantieren,
Filtrieren oder Absaugen des Überstandes. Das eingesetzte
Verdünnungsmittel kann zuvor durch Wasserdampfdestillation
entfernt werden. Anschließend wird das Polymerisat, falls
erforderlich, mit leichtsiedenden organischen
Lösungsmitteln, z. B. einem Kohlenwasserstoff, einem
niederen Alkohol oder Aceton gewaschen und schließlich
getrocknet. Die Trocknung des Polymerisates erfolgt bei
einer Temperatur von zumeist 20-100°C, vorzugsweise
von 20-80°C; eine Trocknung unter vermindertem Druck ist
dabei empfehlenswert.
Enthält das so erhaltene Polymerisat Acylatgruppen, so ist
dieses Polyvinylacylatgel nicht hydrophil; zur Anwendung in
Wasser muß die Estergruppe hydrolysiert werden. Das kann in
bekannter Weise alkalisch durch Quellen des Produktes in
einem Alkohol wie z. B. Methanol und Zugabe von wäßrigem
Alkali wie z. B. Natronlauge geschehen oder durch
Umesterung des alkoholgequollenen Produkts mit
katalytischen Mengen Säure oder Base bei laufender z. B.
destillativer Entfernung des gebildeten Esters (vgl.
DE-Patentschrift 15 17 935). Die Verseifung kann auf jeder
beliebigen Stufe abgebrochen werden, so daß je nach
Verwendungszweck der Grad der Hydrophilie des Gels
eingestellt werden kann.
Die erhaltenen Trägerpolymerisate eignen sich für die
Immobilisierung von biologisch aktiven Substanzen durch
Ausbildung einer kovalenten Bindung, z. B. einer
Azomethinbindung. Durch Hydrierung dieser Azomethingruppe
mit z. B. Natriumborhydrid werden äußerst hydrolysestabile
Bindungen erzielt.
Unter dem Begriff "biologisch aktive Substanzen" werden die
bekannten in vivo oder in vitro wirksamen natürlichen oder
künstlich hergestellten Stoffe verstanden, wie Enzyme,
Aktivatoren, Inhibitoren, Antigene, Antikörper, Vitamine,
Hormone, Effektoren, Antibiotika, Proteine und dergleichen.
Der letztere Begriff umfaßt dabei auch Proteine mit
bestimmten Nicht-Proteinsubstituenten wie Metallionen,
Polysacchariden, Porphyringruppen, Adenindinucleotid,
Ribonucleinsäure, Phospholipide etc. Auch
Polypeptidfragmente, z. B. die aktiven Teile von
Enzymmolekülen, fallen unter den Begriff "biologisch aktive
Substanzen".
Von den vorstehend genannten biologisch aktiven Substanzen
sind die Enzyme bevorzugt. Beispiele für Enzyme sind
Urease, Penicillinacylase, D-Aminosäureoxidase,
Adenyldesaminase, Alkohol-Dehydrogenase, Asparaginase,
Carboxypeptidase, Chymotrypsin, Diphosphoesterase,
-Glucosidase, Glucose-Isomerase, Glucose-Oxidase,
Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase, Hexokinase, Invertase,
-Lactamase, Lactase, Lactat-Dehydrogenase, versch.
Lectine, NAD-Kinase, Neuraminidase, Papain, Peroxidase,
Phosphatasen (alkalisch und sauer), 5'-Phosphodiesterase,
Pyruvat Kinase, Ribonuclease, Trypsin.
Beispiele für andere biologisch aktive Substanzen sind
Hormone, wie Insulin und die verschiedensten Hypophysen-
Hormone, Proteine der gamma-Globulinfraktion, z. B.
Antikörper der Klasse G, M, A, D und E, andere
Blutfaktoren, z. B. Antihämophiliefaktor, die
Blutgerinnungsfaktoren, spezielle Antikörper, z. B.
Hepatitis-, Poliomyelitis-, Finnen-, Mumps-, Influenza-
oder Kaninchenantikörper, Antigene, wie Hepatitis-,
Polyomyelitis-, Finnen-, Mumps-, Influenca- oder
Kaninchenantigene zur Reinigung oder Stimulierung
geeigneter Antikörperreaktionen, wobei das Antigen (nach
dem Unlöslichmachen) in der unlöslichen Form verbleibt und
folglich nicht in den Körper eindringen und diesen
schädigen kann, sowie allgemeine Körperproteine, wie
Hämoglobin und Albumin.
Die erfindungsgemäßen Polymerisate eignen sich u. a. als
stationäre Phase in der Gelchromatographie und als
Trägermaterial für biologisch aktive Substanzen.
Die Bindung der biologisch aktiven Substanzen an die
Trägercopolymerisate ist an sich bekannt und erfolgt
allgemein so, daß zunächst der Träger durch Abspaltung
der Acetalgruppen aktiviert, das heißt in die freie
Aldehydgruppe überführt wird. Dazu werden z. B. 50 mg
Trägermaterial 15 Minuten lang mit 1 ml 1 n HCL behandelt
und anschließend mit Wasser neutral gewaschen. Der
nutschenfeuchte Träger wird dann mit einer biologisch
aktiven Substanzlösung versetzt, fixiert und die
spezifische Aktivität bestimmt.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten T stets
Gewichtsteile und % stets Gewichtsprozent.
- 1. 65 T Vinylacetat, 5 T Acroleindimethylacetal, 20 T Divinyläthylenharnstoff und 1 T α,α'- Azodiisobuttersäurenitril (AIBN) wurden gemischt und 160 T einer Mischung von 97% Di-n-butyläther und 3% 2-Äthylhexanol zugefügt, wobei Divinyläthylenharnstoff vollständig gelöst wurde. Diese Mischung wurde unter Rühren in 500 ml Wasser von 60°C gegeben, das 1% Polyvinylpyrrolidon enthält. Nach Durchlaufen eines bestimmten Temperaturprogramms (1 Stunde bei 60°C halten, 1 Stunde bei 70°C und 1 Stunde bei 80°C halten, danach auf 90°C erhöhen) war die Polymerisation nach 8 Stunden beendet.
- 2. Beispiel 1 wurde wiederholt mit folgender Monomermischung: 65 T Vinylacetat, 5 T Acroleindimethylacetal, 30 T Divinyläthylenharnstoff und 0,5 mol.-% AIBN als Initiator.
- 3. Beispiel 1 wurde wiederholt unter Verwendung der Monomermischung: 60 T Vinylacetat, 10 T Acroleindimethylacetal, 30 T Divinyläthylenharnstoff und 0,5 mol-% AIBN.
- 4. 50 mg eines nach Beispiel 1 hergestellten Trägers wurden wie vorstehend beschrieben mit 1 n Salzsäure aktiviert (Spaltung der Acetalgruppen). Anschließend wurden 1000 µl einer Ureaselösung mit einem Gehalt von 30 mg/ml (das sind 65 Units pro ml), die 1 molar an Kaliumphosphatpuffer war und einem pH-Wert von 8,0 aufwies, zugegeben. Nach einer Fixierungsdauer von 16 Stunden unter Schüttelbewegung bei 23°C wurden die erhaltenen Perlen mit 1 molarer Kochsalzlösung und mit Wasser gründlich gewaschen. Die Ausbeute an nutschenfeuchtem Material betrug 242 mg. Die spezifische Aktivität wurde am Autotitrator bei 30°C auf Harnstoff als Substrat, das mit 0,1 molarer Salzsäure auf einen pH-Wert von 6,1 eingestellt worden war, bestimmt.
- 5. 5 + 6) Analog Beispiel 4 wurden die in folgender Tabelle aufgeführten Trägermaterialien aktiviert, fixiert und die spez. Aktivität gemessen.
Enzym: Urease 30 mg/ml
Einwaage: 50 mg Träger; Substrat: Harnstoff
Einwaage: 50 mg Träger; Substrat: Harnstoff
Als spezifische Aktivität wird die Umwandlung von 1 µmol
Substanz pro Minute mal Gramm angesehen. Die
Bindungsausbeute gibt das Verhältnis von trägergebundener
Aktivität zu der angebotenen Aktivität an.
Die erhaltenen erfindungsgemäßen Trägermaterialien sind
permanent makroporös, druckstabil und resistent gegen
Mikrobenbefall.
Claims (12)
1. Hydrophiles, vernetztes Polymerisat in Form von porösen,
perlförmigen Teilchen, bestehend aus
ableiten, wobei R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Vinyl-, 1-Acyloxy-Vinyl, Allyl- oder 2-Acyloxy-Allyl bedeuten und die Acyloxy-Gruppen 2 bis 18 C-Atome enthalten, R3 einen zweiwertigen, gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 8 C-Atomen darstellt, R4 für einen zwei-, drei- oder vierwertigen, gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 8 C-Atomen steht, m der Wertigkeit dieses Restes entspricht und X Acyloxy mit 2 bis 18 C-Atomen bedeutet, R5 für -(CH2)1-20-, -(CH2CH2O)1-19-CH2CH2- oder -(CH2CH2CH2CH2O)1-19- CH2CH2CH2-CH2- und R6 für Alkyl mit 1-4 C-Atome stehen, daß sich die Einheiten der Komponente C) von mindestens einer Verbindung der Formel V
herleiten, wobei R7 und R8 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen stehen, R6 die vorstehend genannte Bedeutung hat oder die beiden Reste R6 zusammen auch R3, wie vorstehend definiert, sind und vorzugsweise einen Rest mit 2 bis 3 C-Atomen bedeuten;
daß die
Komponente A) mindestens eine Verbindung aus der Gruppe Vinylether der Formel CH2=CH-OR9, in der R9 Methyl oder den Rest-(-CH2-CH2-O)nH, wobei n eine ganze Zahl von 1 bis 20 ist, darstellt, N-Vinyllactam, N-Vinylalkylamid mit 1 bis 3 C-Atomen im Alkylrest oder Vinylacylat mit 2 bis 18, vorzugsweise 2 bis 6 C-Atomen im Acylatrest ist
und daß die Einsatzmengen der Monomerkomponenten folgende Werte haben:
- A) Einheiten a) wasserlöslicher copolymerisierbarer Monomerer und/oder b) Vinylacylat- und/oder Vinylalkohol-Einheiten,
- B) 1 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Polymere, an Einheiten eines vernetzenden Monomeren,
- C) Einheiten von acetalgruppenhaltigen copolymerisierbaren Monomeren und
- D) gegebenenfalls Einheiten weiterer copolymerisierbarerer Monomerer,
ableiten, wobei R1 und R2 gleich oder verschieden sind und Vinyl-, 1-Acyloxy-Vinyl, Allyl- oder 2-Acyloxy-Allyl bedeuten und die Acyloxy-Gruppen 2 bis 18 C-Atome enthalten, R3 einen zweiwertigen, gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 8 C-Atomen darstellt, R4 für einen zwei-, drei- oder vierwertigen, gesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 8 C-Atomen steht, m der Wertigkeit dieses Restes entspricht und X Acyloxy mit 2 bis 18 C-Atomen bedeutet, R5 für -(CH2)1-20-, -(CH2CH2O)1-19-CH2CH2- oder -(CH2CH2CH2CH2O)1-19- CH2CH2CH2-CH2- und R6 für Alkyl mit 1-4 C-Atome stehen, daß sich die Einheiten der Komponente C) von mindestens einer Verbindung der Formel V
herleiten, wobei R7 und R8 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen stehen, R6 die vorstehend genannte Bedeutung hat oder die beiden Reste R6 zusammen auch R3, wie vorstehend definiert, sind und vorzugsweise einen Rest mit 2 bis 3 C-Atomen bedeuten;
daß die
Komponente A) mindestens eine Verbindung aus der Gruppe Vinylether der Formel CH2=CH-OR9, in der R9 Methyl oder den Rest-(-CH2-CH2-O)nH, wobei n eine ganze Zahl von 1 bis 20 ist, darstellt, N-Vinyllactam, N-Vinylalkylamid mit 1 bis 3 C-Atomen im Alkylrest oder Vinylacylat mit 2 bis 18, vorzugsweise 2 bis 6 C-Atomen im Acylatrest ist
und daß die Einsatzmengen der Monomerkomponenten folgende Werte haben:
- A) 10 bis 90,
- B) 0,5 bis 60, und
- C) 0 bis 20 Gew.-%, wobei Summe der Komponenten A) bis D) stets 100% ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines hydrophilen, vernetzten
Polymerisats mit porösen, perlförmigen Teilchen gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß A) a)
wasserlösliche, copolymerisierbare Monomere und/oder b)
Vinylacylate, B) vernetzende Monomere, C)
acetalgruppenhaltige copolymerisierbare Monomere und
gegebenenfalls D) weitere copolymerisierbare Monomere in
Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels, eines
Dispersionsmittels und gegebenenfalls weiterer Zusatzstoffe
sowie eines radikalisch wirksamen Initiators
copolymerisiert und isoliert werden oder bei Vorliegen von
Acylatgruppen im erhaltenen Copolymerisat diese vor der
Isolierung zumindest teilweise in OH-Gruppen überführt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polymerisation als Suspensionspolymerisation,
vorzugsweise in Gegenwart eines Dispersionsstabilisators,
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Dispersionsmittel eine neutrale
oder alkalische wäßrige Pufferlösung verwendet wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dispersionsmittel
0 bis 550 Gew.-% eines Elektrolyten enthält.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Dispersionsmittel eine
nicht-ionogene, grenzflächenaktive Verbindung als
Dispersionsstabilisator enthält.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in
Gegenwart von Di-n-butylether oder eines Gemisches aus
Di-n-butylether und 2-Äthylhexanol durchgeführt wird.
8. Ausführungsform nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylacylat
Vinylacetat darstellt.
9. Ausführungsform nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest 10 Gew.-%
der Einheiten gemäß A) aus Vinylalkohol-Einheiten bestehen.
10. Ausführungsform nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Acyloxy-Gruppe in den Verbindungen der Komponente B)
2 bis 6 C-Atome besitzt.
11. Verwendung des vernetzten Polymerisats nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 und 8 bis 10, als Adsorbens
in der Chromatographie.
12. Verwendung des vernetzten Polymerisats nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 und 8 bis 10 zur
Herstellung trägergebundener, biologisch aktiver
Substanzen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3714276A DE3714276C2 (de) | 1987-04-29 | 1987-04-29 | Hydrophile, vernetzte Polymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3714276A DE3714276C2 (de) | 1987-04-29 | 1987-04-29 | Hydrophile, vernetzte Polymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3714276A1 DE3714276A1 (de) | 1988-11-17 |
DE3714276C2 true DE3714276C2 (de) | 2002-09-19 |
Family
ID=6326515
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3714276A Expired - Fee Related DE3714276C2 (de) | 1987-04-29 | 1987-04-29 | Hydrophile, vernetzte Polymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3714276C2 (de) |
Families Citing this family (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4109739A1 (de) * | 1991-03-25 | 1992-10-01 | Hoechst Ag | Oxoacetale von polyvinylalkoholen, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung |
US5663259A (en) * | 1995-05-31 | 1997-09-02 | The Dow Chemical Company | Curable compositions which contain network polymers |
TWI234567B (en) * | 1998-11-27 | 2005-06-21 | Hyundai Electronics Ind | Cross-linker for photoresist, and photoresist composition comprising the same |
DE19956531A1 (de) * | 1998-11-27 | 2000-05-31 | Hyundai Electronics Ind | Vernetzer für ein Photoresist und diesen enthaltende Photoresistzusammensetzung |
GB2399084B (en) * | 2002-07-30 | 2007-01-31 | Univ Liverpool | Porous beads and method of production thereof |
EP1754534A1 (de) | 2005-08-03 | 2007-02-21 | MERCK PATENT GmbH | Hydrophiles vernetztes Polymer |
EP1910433B1 (de) | 2005-08-03 | 2014-11-05 | Merck Patent GmbH | Hydrophiles vernetztes polymer |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3055866A (en) * | 1959-08-21 | 1962-09-25 | Kurashiki Rayon Co | Hydrolysis of acetal copolymers |
US3761357A (en) * | 1970-09-17 | 1973-09-25 | Koch Light Labor Ltd | Bonding of enzymes to polymeric materials |
DD101168A1 (de) * | 1972-09-27 | 1973-10-20 | ||
DE2337828A1 (de) * | 1973-07-25 | 1975-02-06 | American Cyanamid Co | Neue carbonylpolymere |
DE3209224A1 (de) * | 1982-03-13 | 1983-09-15 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von unloeslichen, nur wenig quellbaren polymerisaten von basischen vinylheterocyclen und deren verwendung |
DE3344912A1 (de) * | 1983-12-13 | 1985-06-20 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Vernetzte polymerisate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre anwendung |
-
1987
- 1987-04-29 DE DE3714276A patent/DE3714276C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3055866A (en) * | 1959-08-21 | 1962-09-25 | Kurashiki Rayon Co | Hydrolysis of acetal copolymers |
US3761357A (en) * | 1970-09-17 | 1973-09-25 | Koch Light Labor Ltd | Bonding of enzymes to polymeric materials |
DD101168A1 (de) * | 1972-09-27 | 1973-10-20 | ||
DE2337828A1 (de) * | 1973-07-25 | 1975-02-06 | American Cyanamid Co | Neue carbonylpolymere |
DE3209224A1 (de) * | 1982-03-13 | 1983-09-15 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von unloeslichen, nur wenig quellbaren polymerisaten von basischen vinylheterocyclen und deren verwendung |
DE3344912A1 (de) * | 1983-12-13 | 1985-06-20 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Vernetzte polymerisate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre anwendung |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
"Hochmolekularbericht", 1969, Ref. H. 2735/69 der BE 696252 * |
"Hochmolekularbericht", 1983, Ref. H. 9676/83 der SU 887579 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3714276A1 (de) | 1988-11-17 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0075815B1 (de) | Wasserunlösliches Proteinmaterial, dessen Herstellung und Verwendung | |
EP0088964B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von unlöslichen, nur wenig quellbaren Polymerisaten von basischen Vinylheterocyclen und deren Verwendung | |
EP0129719B1 (de) | Makroporöse Perlpolymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Anwendung | |
EP0150350B1 (de) | Vernetzte Polymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Anwendung | |
DE2215687C3 (de) | Neue wasserunlösliche Proteinpräparate | |
WO2004039854A2 (de) | Makroporöses kunststoffperlenmaterial | |
EP0110281B1 (de) | Vinylencarbonat-Polymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Anwendung | |
DE2803421A1 (de) | Hydrophile copolymere, sie enthaltende gele und deren verwendung | |
DE3106456A1 (de) | Verfahren zur herstellung von perlfoermigen, hydrophilen, gegenueber proteinen bindungsaktiven traegerpolymeren | |
DE3223885A1 (de) | Makroporoese, hydrophile traeger fuer enzyme | |
EP0071704A2 (de) | Oberflächenreiche Systeme zur Fixierung von nucleophile Gruppen enthaltenden Substraten | |
DE3714276C2 (de) | Hydrophile, vernetzte Polymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung | |
EP0161464B1 (de) | Polymerisate auf Basis von Polyvinylencarbonat und/oder Polyhydroxymethylen, Verfahren zur ihrer Herstellung und ihre Anwendung | |
DE2930859A1 (de) | Verfahren zur herstellung von immobilisierten enzymen oder mikroorganismen | |
EP0266503B1 (de) | Vernetzte Polymerisate und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2237316C3 (de) | Verfahren zur Herstellung perlförmiger, vernetzter, wasserunlöslicher Mischpolymerisate und ihre Verwendung | |
EP0257632B1 (de) | Vernetzte Polymerisate mit Carbonatestergruppen und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2315508C2 (de) | ||
DE19827552C1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Gels aus Polyvinylalkohol und nach dem Verfahren hergestelltes mechanisch hochstabiles Gel | |
DE2215539C2 (de) | Neue wasserunlösliche Enzym-, insbesondere Penicillinacylase-oder Enzyminhibitor-Präparate | |
DE2611258A1 (de) | Verfahren zur extraktion eines polypeptids, insbesondere eines enzyms, aus einer waessrigen loesung | |
DE2805607C3 (de) | Herstellung von Bio-Katalysatoren durch Polymereinschluß von Mikroorganismen | |
DE3237341A1 (de) | Verfahren zur herstellung von perlfoermigen biokatalysatoren und ihre verwendung | |
DE3910966A1 (de) | Mit enzymen beschichtetes traegermaterial | |
AT331972B (de) | Durchfuhrung von durch wasserunlosliche proteinpraparate katalysierbarenreaktionen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: AVENTIS RESEARCH & TECHNOLOGIES GMBH & CO KG, 6592 |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CELANESE VENTURES GMBH, 60311 FRANKFURT, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |