DE3712844C2 - Massenausgleich für Stanzmaschinen - Google Patents
Massenausgleich für StanzmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Massenausgleich für Stanzma
schinen mit einer Kurbel- bzw. Exzenterwelle, auf der die
am Bär angelenkten Stanzpleuel gelagert sind, einer dem
Ausgleich der oszillierenden Kräfte dienenden, im Gehäuse
in vertikaler Richtung geführten Ausgleichsgewichtsein
richtung und einer dem Ausgleich der rotierenden Kräfte
dienenden Ausgleichsgewichtseinrichtung.
Bei aus dem französischen Gebrauchsmuster 2 302 663 und
der deutschen Offenlegungsschrift 24 54 959 bekannten
Stanzmaschinen werden die oszillierenden Ausgleichsge
wichte üblicherweise durch einen Pleuel angetrieben. Da
bei ist ein Ende des jeweiligen Pleuels am oszillierenden
Ausgleichsgewicht angelenkt und führt eine oszillierende
Bewegung durch, während das entgegengesetzte Ende des
Pleuels auf einer Kurbelwelle gelagert ist und somit eine
rotierende Bewegung durchführt. Durch diese Kurbelwelle
wird auch der Stanzpleuel zum Antrieb des Bärs getrieben.
Zum Ausgleich der rotierenden Kräfte wird in der
französischen Gebrauchsmusterschrift 2 302 663 vor
geschlagen, Ausgleichsgewichte auf der Kurbelwelle
anzuordnen. Diese Lösung führt jedoch zu einer längeren
Kurbelwelle, zu Biegemomenten in der Kurbelwelle mit
entsprechender Lagerabnutzung, erhöhter Lagerreibung und
Biegeschwingungen. Weiter wird die Gesamtmasse der beweg
ten Teile der Maschine, insbesondere aufgrund der zur
Aufnahme der zusätzlichen Ausgleichsgewichte längeren
Kurbelwelle und der deshalb zusätzlich benötigten Lager,
beträchtlich erhöht, was im Gegensatz zu den Anforderun
gen bezüglich der bewegten Massen bei Stanzmaschinen
steht.
Bei der in der deutschen Offenlegungsschrift 24 54 959
beschriebenen Lösung ist zwischen den am Stößel bzw. Aus
gleichsgewicht angelenkten Pleueln ebenfalls jeweils ein
zusätzliches Lager angeordnet, bei dem die Kurbelwelle
beträchtlich verdickt ist. Zusätzlich zur erhöhten ge
samten Lagerreibung aufgrund der zusätzlichen Lager weist
auch diese Maschine eine relativ große Masse der bewegten
Teile auf, auch eine übergroße Längsdimension der Kurbel
welle. Dies führt wieder mindestens zu Biegeschwingungen,
die ein verstärktes Vibrieren der gesamten Maschine ver
ursachen. Die Pleuel sind verhältnismäßig lang, so daß
die Seitenkomponenten der Massenkräfte aufgrund der seit
lichen Ausschwenkbewegungen des Pleuels groß sind. Des
weiteren ist das Pleuelverhältnis bei der Gegenmasse er
heblich kleiner als das des Stößels, so daß ein Ausgleich
der oszillierenden Kräfte zweiter Ordnung nicht möglich
ist.
Demgegenüber besitzen die aus der DDR-Patentschrift
149 483 und der deutschen Patentschrift 37 02 368 bekann
ten Stanzmaschinen eine Bewegungsübertragung von der Kur
belwelle auf einen Stößel und eine Stößelausgleichsmasse
über eine Kreuzschleifenkurbel. Bei der Kreuzschlei
fenkurbel wird die Drehbewegung der Kurbel in eine
schwingende Bewegung der Kreuzschleife umgesetzt, wobei
sowohl der Weg und die Geschwindigkeit als auch die Be
schleunigung dem reinen Sinusgesetz folgen. Dementspre
chend entstehen keine Massenkräfte höher als die erste
Ordnung, so daß sich ein Massenausgleich rein rechnerisch
problemlos durchführen läßt. Nachteilig ist jedoch bei
der Kreuzschleifenkurbel, daß der Gleitstein an der Kur
bel mit seiner Masse vollständig in die rotierenden Mas
sen mit eingeht, wodurch das Trägheitsmoment vergrößert
wird und die bereits erwähnten Probleme auftreten.
Betrachtet man insbesondere die DDR-Patentschrift 149 483,
so gehen die Schiebestücke mit ihren Mitnahmeverbin
dungen in die rotierenden Massen ein. Hinzu kommt, daß
die Mitnahmeverbindungen in den Lagern spielfrei geführt
sein müssen, um Stöße zu vermeiden. Dadurch wird die Rei
bung vergrößert bzw. muß ein großer Aufwand getrieben
werden, um eine spielfreie, reibungsarme Gleitführung zu
erreichen. Dies ist mit Gleitführungen schwieriger und
aufwendiger als mit Gelenken.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Massen
ausgleich für Stanzmaschinen der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die
Pleuel, die das oszillierende Ausgleichsgewicht treiben,
möglichst kurz sowie derart ausgebildet und angeordnet
sind, daß der rotierende Anteil der Pleuelmasse und die
Seitenkomponenten der Massenkräfte der Pleuel kleinstmög
lich sind, so daß sich die auf das Maschinengehäuse ein
wirkenden Momente und die daraus resultierenden Vibration
so klein wie möglich halten lassen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gekennzeichnet. Vorteilhafte Aus
führungen ergeben sich aus dem Wortlaut der abhängigen
Patentansprüche 2 und 3.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch den eine erfindungsgemäße
Vorrichtung für den Massenausgleich enthaltenden
Teil einer Stanzmaschine, und
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den in Fig. 1 darge
stellten Teil.
Die Kurbelwelle 1 ist über Wälzlager 2 (Fig. 2) im Ma
schinengehäuse 3 gelagert. Auf der Kurbel sind in einer
noch zu beschreibenden Weise zwei Stanzpleuel 4 gelagert.
Jeder Stanzpleuel 4 ist über Zapfen 5 an den im Maschi
nengehäuse 3 vertikal geführten Köpfen 6 angelenkt. An
diesen Köpfen 6 ist der Bär 7 angelenkt. Die dargestellte
Ausführung ist eine schnellaufende Stanzmaschine mit ei
nem Zweipunktantrieb.
Oberhalb der Kurbel ist ein Ausgleichsgewicht 8 angeord
net, das zum Ausgleich der oszillierenden Kräfte dient.
Dieses Ausgleichsgewicht 8 ist auf zwei dieses durchset
zenden, vertikalen Führungsstangen 9 geführt, die mit dem
Maschinengehäuse 3 fest verbunden sind.
Die Stanzpleuel 4 sind über Wälzlager 10 auf jeweils ei
nem Exzenterabschnitt 11 der Kurbelwelle 1 gelagert. Die
Exzentrizität des jeweiligen Exzenterabschnittes 11 ist
mit der Bezugsziffer 12 angedeutet.
Weiter ist auf einem mittleren Exzenterabschnitt 13 über
Wälzlager 14 ein jochartiger Ring 15 gelagert. Die Exzen
trizität des Exzenterabschnittes 13 ist mit der Bezugs
ziffer 16 angedeutet. Der jochartige Ring 15 bildet die
zum Ausgleich der rotierenden Kräfte dienende Ausgleichs
einrichtung.
Aus den Zeichnungen ist ersichtlich, daß die Exzentrizi
tät 16 des den jochartigen Ring 15 tragenden Exzenterab
schnittes 13 kleiner als die Exzentrizität 12 der jeweils
die Stanzpleuel 4 tragenden Exzenterabschnitte 11 ist.
Damit kann die Masse des Exzenterabschnitts 13, d. h. es
können die drehenden Massen und folglich der Stopp
winkel der Maschine klein gehalten werden, da die Exzen
trizität 12, die den Hub des Bärs 7 bestimmt, durch z. B.
die Stanzwerkzeuge vorgegeben und konstruktiv nur die Ex
zentrizität 16 wählbar ist.
Die Exzentrizitäten 12 und 16 sind in bezug auf die Mit
telachse 17 der Kurbel 1 diametral um 180° entgegenge
setzt zueinander gerichtet.
Ferner ist neben den Stanzpleueln 4 auch der jochartige
Ring 15 über Wälzlager 14 auf seinem Exzenterabschnitt 13
gelagert, welche Wälzlager 14 einen relativ großen Durch
messer besitzen. Somit erhält das Jochlager
eine Umschlingungslast und besitzt folglich
eine erhöhte Lebensdauer.
An den beiden seitlichen Endabschnitten 18 des jocharti
gen Rings 15 ist jeweils ein Lenker 19 über Schwenkzapfen
20 angelenkt. Am entgegengesetzten Ende sind diese Lenker
19 über Schwenkzapfen 21 am Ausgleichsgewicht 8 ange
lenkt.
Das Verhältnis Kurbelradius/Länge der zwischen dem joch
artigen Ring 15 und dem Ausgleichsgewicht 8 angeordneten
Lenker 19 ist annähernd gleich dem Verhältnis
Kurbelradius/Pleuellänge (auch Pleuelverhältnis genannt)
der zwischen der Kurbelwelle 1 und dem Bär 7 angeordneten
Stanzpleuel 4, und zwar im Hinblick auf einen Ausgleich der oszillieren
den Kräfte zweiter Ordnung.
Claims (3)
1. Massenausgleich für Stanzmaschinen mit einer Kurbel-
bzw. Exzenterwelle, auf der die am Bär angelenkten
Stanzpleuel über Wälzlager gelagert sind, mit einer
dem Ausgleich der oszillierenden Kräfte dienenden, im
Gehäuse in vertikaler Richtung geführten Ausgleichs
gewichtseinrichtung und einer dem Ausgleich der ro
tierenden Kräfte dienenden Ausgleichsgewichtseinrich
tung, gekennzeichnet durch einen jochartigen Ring
(15), der auf einem Gegenexzenter (13) der Exzenter
welle (1) gelagert ist, an dessen beiden auf einer
waagerechten Diagonale quer zur Exzenterwellenachse
einander diametral gegenüberliegenden Jochenden (18)
je ein Lenker (19) angelenkt ist, dessen anderes Ende
am vertikalen Ausgleichsgewicht (8) angelenkt ist.
2. Massenausgleich nach Patentanspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verhältnis Kurbelradius
(16)/Länge der zwei zwischen dem jochartigen Ring
(15) und dem vertikal geführten Ausgleichsgewicht (8)
angeordneten Lenker (19) mindestens annähernd gleich
dem Verhältnis Kurbelradius (12)/Länge des Pleuels
(4) des jeweiligen Stanzpleuels ist.
3. Massenausgleich nach Patentanspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Exzentrizität (12) des die
Stanzpleuel (4) tragenden Exzenterabschnittes (11)
der Kurbel- bzw. Exzenterwelle (1) größer als die Ex
zentrizität (16) des den jochartigen Ring (15) tra
genden Exzenterabschnittes (13) der Kurbel- bzw. Ex
zenterwelle (1) ist.
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