DE3711856A1 - Walzenanordnung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Walzenanordnung mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen. Eine solche Anordnung ist in der DE-OS 25 07 677 beschrieben und dargestellt.

Bei der bekannten Walzenanordnung wird der Walzenmantel von einem stationär angeordneten Motor über ein Getriebe zur Drehung ange­ trieben. Das Getriebe sitzt außen am Walzenmantelende und ist mit der Ausgangswelle des Motors über eine Schiebewelle gekuppelt, so daß das Getriebe die Hubbewegungen des Walzenmantels mitmachen kann; das Reaktionsdrehmoment ist an der Stuhlung abgestützt.

Die Stützelemente müssen deshalb nicht nur das Eigengewicht des Walzenmantels tragen und die im Walzspalt wirkenden Kräfte auf­ bringen, sondern auch noch die einseitig wirkende, unter Umständen erhebliche Last, herrührend vom Eigengewicht des Getriebes. Deshalb sind die Stützelemente entsprechend auszulegen und ebenso die in­ stallierte Leistung für die Ansteuerung der Stützelemente; dies gilt unabhängig davon, ob die Stützelemente hydrostatisch wirken, wie in der genannten Druckschrift, oder elektromagnetisch oder in sonstiger Weise. Ebenso gelten die vorstehenden Überlegungen ganz allgemein für eine zusätzliche am Walzenmantelende angreifende Be­ lastung.

Aufgabe der Erfindung ist es, die gattungsgleiche Walzenanordnung derart auszubilden, daß die Auslegung der Durchbiegungseinstell­ walze ohne Berücksichtigung solcher etwaiger zusätzlicher Lasten, die gegebenenfalls auch bei der Walzenauslegung noch gar nicht be­ kannt sind, vorgenommen werden kann.

Die erfindungsgemäß vorgesehene Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus dem Patentanspruch 1. Dabei können die dort genannten Mittel mechanisch, hydraulisch, magnetisch oder in anderer Weise wirken, wobei es bevorzugt ist, daß die Abstützwirkung unabhängig ist von der jeweiligen Hublage oder Verlagerung des Walzenmantels.

Eine solche zusätzliche Last am Walzenmantelende überträgt auch Biegemomente auf den Walzenmantel. Im allgemeinen ist es bevorzugt, solche Biegemomente durch die Abstützmittel ebenfalls zu kompen­ sieren; in anderen Fällen mag es erwünscht sein, solche zusätzli­ chen Momente auf den Mantel zu übertragen.

Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung wird nach­ stehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher er­ läutert.

Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch die Anordnung in Höhe der Mantelachse, und

Fig. 2 ist ein Schnitt nach Linie II-II der Fig. 1 in seiten­ verkehrter Darstellung.

Fig. 1 entspricht weitgehend der Darstellung in der oben genannten DE-OS 25 07 677. Die Anordnung umfaßt ein in einer Stuhlung 5 eines Walzgerüsts abgestütztes, nicht drehbares Joch 1, dessen Zapfen mittels sphärischer Blöcke 4 den Jochdurchbiegungen folgen können. Im Joch 1 sind hydrostatische Stützelemente 3 angeordnet, die über nicht gezeigte durch das Joch verlaufende Zuleitungen mit Druck­ fluid ansteuerbar sind. Auf diesen Stützelementen 3 ist der Wal­ zenmantel 2 gelagert. An den Enden des Walzenmantels sitzen Schei­ ben 6 auf mit Abplattungen 8 versehenen Jochabschnitten 7; die Scheiben drehen deshalb nicht mit dem Walzenmantel, führen diesen jedoch in Hubrichtung (der Einfachheit halber ist die Lagerung des Walzenmantels auf den Führungsscheiben 6 als Gleitlager gezeich­ net).

Am einen Walzenmantelende trägt dieser eine Verlängerungshülse 2′ mit einer Verzahnung 11, die mit einem Ritzel 12 kämmt. Die Rit­ zelwelle 13 wird über eine Kupplungsbaugruppe 21, umfassend zwei Gleichlaufgelenke und eine Schiebewelle, von einem Motor 22 ange­ trieben.

Das Ritzel ist in einem Getriebegehäuse 14 wälzgelagert, das sei­ nerseits über Wälzlager 15 auf der Hülse 2′ abgestützt ist. Das Reaktionsmoment des Drehantriebs wird über einen Lenker 16, bei 17 an ein Auge 18 des Gehäuses 14 angelenkt, in nicht gezeigter Weise derart an der Stuhlung abgestützt, daß das Getriebe den Hubbewe­ gungen des Walzenmantels folgen kann.

Insoweit entspricht das Ausführungsbeispiel dem Stand der Technik.

Das Gehäuse 14 ist erfindungsgemäß wie in Fig. 2 gezeigt mit einem Auge 19 ver­ sehen, in dem ein Stahldrahtseil 20 eingehangen ist. Das andere Seileinde ist über eine an der Stuhlung 5 drehbar gelagerte Seil­ scheibe 23 geführt und trägt ein Ausgleichsgewicht 24 , dessen Masse mindestens annähernd der Masse der auf der Hülse 2′ sitzenden Teile sowie deren Eigenmasse entspricht.

In Fig. 1 ist der Ort des Auges 19 bei 32 angedeutet. Hier ist die Anordnung so getroffen, daß das Seil 20 mindestens annähernd ober­ halb des Schwerpunkts der zu kompensierenden Massen angreift, so daß diese auch keine Biegemomente für den Walzenmantel verursachen; der Angriffspunkt könnte aber auch axial verschoben werden, wie durch die Pfeile angedeutet, damit ein bestimmtes Biegemoment auf­ tritt.

Claims (8)

1. Walzenanordnung mit einer Durchbiegungseinstellwalze, um­ fassend ein in einer Stuhlung angeordnetes Joch, auf dem sich ein drehbarer Walzenmantel über Stützelemente abstützt und mittels der Stützelemente in mindestens einer Radialrichtung bezüglich der Mantelachse verlagerbar ist, und mit einer die Verlagerungsbewe­ gungen des Walzenmantels mitmachenden, an dessen Ende angeordneter Last, gekennzeichnet durch Mittel (20, 24) zum Abstützen mindestens eines Teils des Eigengewichts der Last an der Stuhlung.

2. Walzenanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ge­ kennzeichnet durch Mittel (20, 24) zum mindestens teilweisen Kom­ pensieren des von der Last auf den Walzenmantel übertragenen Bie­ gemoments.

3. Walzenanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Mittel wenigstens annähernd im Bereich des Schwer­ punktes der Last angreifen.

4. Walzenanordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Abstützung den Verlagerungsbewegungen des Wal­ zenmantels und der Last folgend ausgebildet ist.

5. Walzenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Abstützmittel mechanisch wirkend sind.

6. Walzenanordnung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch ein der Last zugeordnetes Gegengewicht.

7. Walzenanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß die Last eine Antriebsbaugruppe für den Drehantrieb des Walzenmantels umfaßt.

8. Walzenanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Angriffspunkt der Mittel axial bezüglich des Walzenmantels verstellbar ist.