DE3712795C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 definierten Gattung.

Vorrichtungen dieser Art (DE-GM 83 29 513) dienen vorzugsweise zum Aufziehen von Wursthüllen, z. B. Därmen, auf das Füllrohr bzw. die Tülle einer Wurstfüllmaschine und sollen das mit Schwierigkeiten verbundene Aufziehen und Raffen der Hüllen erleichtern. Sie enthalten eine Halterung für den Motor, die mittels eines Lagerzapfens schwenkbar auf einem Träger gelagert ist, der seinerseits höhenverstellbar auf einem Montagestab befestigt ist. Der Montagestab wiederum ist mit seinem einen Ende an einer Montageplatte befestigt, die am Gestell der Wurstfüllmaschine od. dgl. angebracht wird. Die Höhenverstellung ist dabei erforderlich, um eine Grundeinstellung der Vorrichtung relativ zum Füllrohr vor­ nehmen zu können, da die Vorrichtung mittels der beschriebenen Montagemittel nicht an jeder beliebigen Stelle jedes auf dem Markt befindlichen Typs von Wurstfüllmaschine od. dgl. befestigt werden kann.

Beim Wechsel des Kalibers des Füllrohrs der Wurstfüllmaschine od. dgl. ist es in der Regel erforderlich, die Aufziehrolle neu zu justieren, damit das neu eingesetzte Füllrohr genau mittig innerhalb ihrer Umfangsrille zu liegen kommt. Hierzu ist normalerweise vorgesehen, die Montageplatte in einer Schiebeführung am Maschinengestell der Wurstfüllmaschine od. dgl. verschiebbar zu lagern und die erwünschte Position der Aufziehrolle mittels einer Schraube zu sichern.

Aufgrund der beschriebenen Einstellerfordernisse haben die bekannten Vorrichtungen der eingangs bezeichneten Gattung einen vergleichsweise komplizierten Aufbau. Außerdem ist die mittige Einstellung der Aufziehrolle beim Wechsel des Kalibers für die praktische Anwendung noch nicht einfach genug.

Die einstellbare Anordnung von Rollen ist auch bei Schlauchfältelungsvorrichtungen bekannt (DE-AS 10 62 141). Analog zur oben erläuterten bekannten Vorrichtung erfolgt die Verstellung dadurch, daß die die Rollen tragenden Teile mittels einer Schiebeführung verschiebbar sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs bezeichneten Gattung dahingehend weiterzubilden, daß sie einen einfacheren Aufbau besitzt und die Aufziehrolle schnell, sicher und stufenlos mittig auf das Rohr eingestellt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1.

Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß eine bloße Drehung des Exzenters, beispiels­ weise mit Hilfe eines radial von diesem abstehenden Betätigungshebels, eine schnelle, sichere und stufenlose Einstellung der Aufziehrolle ermöglicht. Weiter wird der Vorteil erzielt, daß der Lagerzapfen gleichzeitig zur Montage der Vorrichtung an der Wurstfüll­ maschine od. dgl. genutzt wird, so daß eine Vielzahl von Teilen eingespart wird. Die bloße Anwendung des Exzenters ermöglicht schließlich eine Montage der Vorrichtung an praktisch jeder Art von Wurstfüllmaschine od. dgl., ohne daß besondere Anpassungen erforderlich sind. Daher kann insbesondere auch die sonst notwendige Höhenverstellung entfallen. Ein Wechsel des Kalibers des Rohrs hat allenfalls eine geringfügige Änderung des Neigungswinkels der Achse der Aufziehrolle relativ zur Rohrachse zur Folge. Dies kann ohne weiteres in Kauf genommen werden und behindert das Aufziehen der Hüllen auf das Rohr in keiner Weise.

Die Anwendung von Exzentern in Verbindung mit Fleischverpackungsmaschinen ist grundsätzlich bereits bekannt (US-PS 17 61 189). Die bekannte Anordnung dient jedoch dazu, ein Paar von Transportrollen, die normalerweise durch Federdruck in Anlage mit den Verpackungshüllen gehalten sind, bei Bedarf radial nach außen von diesen entfernen zu können, und damit nicht dem hier interessierenden Zweck, Aufziehrollen mittig auf ein Rohr einzustellen.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachfolgend am Beispiel einer Wurstfüllmaschine anhand der beiliegen­ den Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel perspektivisch und schema­ tisch dargestellt ist.

Die Zeichnung zeigt ein Gestell 1 einer Wurstfüllmaschine mit einem aus diesem heraus­ ragenden Füllrohr 2. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufziehen einer schlauch­ förmigen Hülle auf das Füllror umfaßt eine schwenkbar gelagerte Halterung 3, beispiels­ weise in Form eines geschlossenen Gehäuses, in dem ein nicht dargestellter Motor an­ geordnet ist, dessen Motorwelle ein aus dem Gehäuse herausragendes Ende 4 aufweist, auf dem eine Aufziehrolle 5 befestigt ist. An der Halterung 3 ist außerdem ein Bedienungs­ hebel 6 schwenkbar gelagert, der in bekannter Weise (DE-GM 83 29 513) gleichzeitig zum Verschwenken des Halteorgans 3 einschließlich der Aufziehrolle 5 und zum Einschalten bzw. zur Drehzahleinstellung des Motors dienen kann.

Als Lage- und Schwenkzapfen für das Halteorgan 3 dient ein Montagestab 7, der beim dargestellten Beispiel die Halterung 3 durchragt, so daß diese frei drehbar auf dem Montagestab 7 angeordnet ist. An seinem einen Ende weist der Montagestab 7 einen Exzenter 8 auf, der beispielsweise aus einer kreisrunden Scheibe besteht, an welcher der Montagestab 7 außermittig befestigt ist und die an ihrem Umfang einen radial abstehenden Betätigungshebel 9 aufweist.

Der Exzenter 8 wird, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, in der Nähe des Füllrohrs 2 am Gestell 1 der Wurstfüllmaschine befestigt, indem die kreisrunde Scheibe beispielsweise in ihrem Zentrum 10 mittels einer Befestigungsschraube od. dgl. drehbar gelagert wird. Dabei wird die Anordnung zweckmäßig so getroffen, daß der Montagestab 7 im wesentlichen parallel, jedoch mit geeignetem Abstand zum Füllrohr 2 angeordnet ist.

Um die Aufziehrolle 5 mittig auf das Füllrohr 2 einzustellen, ist es lediglich erforderlich, den Exzenter 8 in der einen oder anderen Richtung zu drehen (vgl. Doppelpfeil), da hierdurch der Abstand zwischen der Montagestabachse und damit auch der Achse der Aufziehrolle 5 vom Füllrohr 2 verändert wird. Die Achse der Aufziehrolle 5 ist zweckmäßig senkrecht zur Achse des Montagestabs 7, d. h. im montierten Zustand auch senkrecht zur Achse des Füllrohrs 2 angeordnet.

Die Halterung 3 ist zweckmäßig so auf dem Montagestab 7 gelagert, daß sie aufgrund der Gewichtsverteilung beim Freigeben des Bedienungshebels 6 selbsttätig (beim Blick auf die Zeichnung im Gegenuhrzeigersinn) verschwenkt und dadurch die Aufziehrolle 5 vom Füllrohr 2 abgehoben wird. Hierdurch wird eine weitere Vereinfachung im Vergleich zu bekannten Vorrichtungen (DE-GM 83 29 513) erzielt, bei denen für diesen Zweck be­ sondere Rückholfedern od. dgl. vorgesehen sind.

Um bei der beschriebenen Art der Lagerung zu vermeiden, daß die Halterung 3 auf dem Montagestab 7 in der einen oder anderen Richtung um bis zu 360° oder mehr verschwenkt werden kann, weist der Montagestab 7 einen die Verschwenkbewegung begrenzenden Anschlag auf. Dieser Anschlag besteht beispielsweise aus einem Begrenzungsbügel 11, der die Halterung 3 U-förmig umgreift und auf beiden Seiten der Halterung 3 am Montage­ stab 7 befestigt ist. Dadurch ist unabhängig von der jeweiligen Winkelstellung des Montage­ stabs 7 ein nach beiden Seiten begrenzter Schwenkweg für die Halterung 3 vorgesehen.

Die Befestigung des Exzenters 8 am Gestell 1 kann auch auf andere Weise erfolgen, beispiels­ weise dadurch, daß die kreisrunde Scheibe mit ausreichend starkem Klemmsitz in einer entsprechend großen Bohrung des Gestells 1 oder einer mit diesem zu verbindenden Montageplatte drehbar gelagert wird.

Die Erfindung kann in entsprechender Weise auch auf ein Gerät angewendet werden, das lediglich dazu dient, Wursthüllen od. dgl. auf Vorrat und in gerafftem Zustand auf ein Rohr aufzuziehen. In diesem Fall wird das Gestell 1 beispielsweise durch die Seitenwand eines separaten, von der Wurstfüllmaschine räumlich getrennten Rahmens gebildet, an dem auch die übrigen aus der Zeichnung ersichtlichen Teile befestigt bzw. gelagert sind. An die Stelle des Füllrohrs 2 kann dabei ein an sich beliebiges, vorzugsweise leicht auswechselbar am Rahmen befestigtes Rohr treten, das lediglich die Aufgabe hat, die Hüllen in gerafftem Zustand zwischenzuspeichern. Bei Bedarf werden die Hüllen dann in einem einfachen und keinen großen Zeitaufwand erfordernden Arbeitsgang von diesem Rohr abgestreift und dabei gleichzeitig auf das eigentliche Füllrohr aufgeschoben.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Aufziehen von schlauchförmigen Hüllen auf ein Rohr, insbesondere das Füllrohr einer Wurstfüllmaschine, mit einem Motor, einer an dessen Antriebswelle befestigten, an das Rohr anpreßbaren Aufziehrolle, einer schwenkbar auf einem Lager­ zapfen gelagerten Halterung für den Motor und einem an der Halterung angebrachten Bedienungshebel zum Schwenken der Halterung, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerzapfen als Montagestab (7) ausgebildet und an einem Ende mit einem Exzenter (8) versehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter (8) einen radial abstehenden Betätigungshebel (9) aufweist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Montagestab (7) einen zur Begrenzung der Schwenkbewegung der Halterung (3) be­ stimmten Anschlag aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag aus einem die Halterung (3) umgreifenden Begrenzungsbügel (11) besteht, der auf beiden Seiten der Halterung (3) am Montagestab (7) befestigt ist.