DE3712007A1 - Verfahren und vorrichtung zur abtrennung von feststoffen aus einem gasstrom, insbesondere zur reinigung von rauchgas- und abgasstroemen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur abtrennung von feststoffen aus einem gasstrom, insbesondere zur reinigung von rauchgas- und abgasstroemenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Fest
stoffen aus einem Gasstrom, insbesondere zur Reinigung von
Rauchgas- und Abgasströmen.
Es ist bekannt, daß man Kohlenstoffruß mit Gewebefiltern
oder Elektrofiltern von Gasen trennen kann. Bei Gewebefil
tern schwankt der Gasdurchsatz erheblich durch Rußansatz am
Filtergewebe. Die erforderliche Reinigung verursacht erhebli
chen Zeit- und Kostenaufwand. Elektrofilter besitzen zwar
einen konstanten Gasstrom, aber das Verharzen der Elektroele
mente durch Ruß stellt ein großes Problem dar. Auch hier ist
ein erheblicher Zeit- und Kostenaufwand für die Reinigung er
forderlich. Außerdem besteht das generelle Problem, daß wäh
rend der Reinigungszeiten das jeweilige Filter nicht zur Ver
fügung steht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Trennung
von Feststoffteilchen, insbesondere Kohlenstoff-Ruß-Teilchen
von Gasen in solcher Weise zu ermöglichen, daß Reinigungspro
bleme beseitigt sind, stets ein konstanter Gasdurchsatz ge
währleistet werden kann und Ausfallzeiten durch Reinigung
vermieden werden. Außerdem soll dieses Reinigungsprinzip in
technisch einfacher Weise realisiert werden können und eine
hohe Betriebssicherheit gewährleisten.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die in den Patentansprüchen
angegebenen Maßnahmen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung
zur Erläuterung des Grundprinzips der Erfin
dung und
Fig. 2 eine Unteransicht des Sprühkopfbereichs.
Zur Bildung eines Sprüh- und Verwirbelungsnebels wird die
Strömungsenergie des zu reinigenden Gases ausgenutzt, d.h.
bei Verbrennungsmotoren die in den Rauch- bzw. Abgasen ent
haltene Energie. Das über eine Leitung 1 ankommende Gas be
sitzt einen Druck von etwa 40 bis 90 mm/WS und dieser Druck
reicht bei geschickter Ausbildung eines Sprühkopfes problem
frei aus, um eine Waschflüssigkeit so zu zerstäuben, zu
mischen und zu verwirbeln, daß von einem optimalen Be
netzungsfall gesprochen werden kann.
Der Sprühkopf 5 gewährleistet, daß die Waschflüssigkeit 16
feinstverteilt mit dem durch den Sprühkopf 5 austretenden
Gas verwirbelt wird. Der Abstand zwischen dem Sprühkopf 5
und der Oberfläche der Waschflüssigkeit 16 ist gegebenen
falls einstellbar, besitzt aber immer nur einen geringen
Wert, d.h. der Sprühkopf befindet sich nahe an der Oberflä
che der Waschflüssigkeit 16, wenn diese sich in Ruhe befin
det.
Der über die Leitung 1 einströmende Abgasstrom wird im Sprüh
kopf 5 aufgrund der Querschnittserweiterung entspannt, wo
durch ein gleichmäßiger Druck geschaffen wird. Dies stellt
eine wichtige Voraussetzung dafür dar, daß in Umfangsrich
tung des Sprühkopfes eine möglichst gleichmäßige Flüssig
keitszerstäubung erhalten wird.
Die Abgase strömen mit Überdruck aus einer Vielzahl von Gas
austrittsöffnungen in der Schrägwand des Sprühkopfes 5 aus
und reißen dabei die Waschflüssigkeit mit, die aufgrund
einer sich einstellenden Sogwirkung über die bodenseitige An
strömfläche 3 zur Schrägwandung gelangt. Die Schrägwandung
ist etwa unter einem Winkel von 45° bezüglich der Horizonta
len, d.h. bezüglich des Waschflüssigkeitsspiegels in dessen
Ruhezustand geneigt. Diese Waschflüssigkeit 16 wird vom Zen
trum der Anströmfläche 3 den in der Schrägfläche angeordne
ten Gasaustrittsöffnungen 2 zugeführt, wobei durch die Viel
zahl der Gasaustrittsöffnungen 2 eine sehr gute Waschflüssig
keitsversprühung gewährleistet wird.
Die geschilderte Anordnung führt zu einer äußerst intensiven
Verwirbelung und Vernebelung und damit zu einer optimalen Be
netzung von Feststoffteilchen, die zum Teil auch direkt in
die Waschflüssigkeit gelangen, wobei das wieder hochperlende
Gas ebenfalls zur Zerstäubung und Feinverteilung der Wasch
flüssigkeit beiträgt.
Die Sprühzone wird nach unten durch die Waschflüssigkeit 16
begrenzt, während die Begrenzung nach oben durch eine Sprüh
scheibe 4 gegeben ist. Der in der Sprühzone erzeugte Sprühne
bel und das sich bildende Gemisch von Gas, Flüssigkeit und
Festteilchen kann nur in die Waschkammer 7 entweichen, wel
che durch ein Trennblech 8 nach oben begrenzt ist, das sich
bis in die Nähe des Sprühkopfs 5 erstreckt.
In der Waschkammer nimmt die Waschflüssigkeit die versprüh
ten Tröpfchen und natürlich auch die Feststoffe in sich auf,
während die Gase nach einer Umkehr von etwa 180° die Wasch
kammer nach oben wieder verlassen können. Das gereinigte Gas
strömt dann in einen Entspannungsraum 12, wobei aufgrund der
sich dabei ergebenden starken Verminderung der Strömungs
geschwindigkeit eine Teilentfeuchtung des gereinigten Gases
stattfindet.
Der Entspannungsraum 12 ist in seinem oberen Bereich über
ein Filtergewebe 13 mit der Atmosphäre verbunden, wobei die
ses Filtergewebe 13 die feuchten Gase nochmals reinigt und
entfeuchtet, jedoch kaum belastet wird, da von diesem Gas
nur noch wenig Feststoffe mitgeführt werden.
Die Feststoffe, insbesondere die Kohlenwasserstoffpartikel
agglomerieren sich in der Waschkammer 7 zu einem Kohlenwas
serstoffschlamm.
Während des Betriebs der Vorrichtung und des ständig ablau
fenden Waschvorgangs bildet sich ein Kohlenwasserstoff
schlamm überwiegend nur im Umfangsbereich 14 der Waschkam
mer.
Mittels einer Speisewasserpumpe 10, die im Falle des Einbaus
der Vorrichtung im Zusammenhang mit einem Antriebsaggregat
von diesem Aggregat betrieben werden kann, zieht Waschflüs
sigkeit aus einem unterhalb der Waschkammer gelegenen Vor
ratsbehälter 9 ab und speist sie in den Entspannungsraum 12
wieder ein.
Das Flüssigkeitsniveau wird von drei Überlaufrohren 11 gehal
ten. Die laufend zugespeiste Flüssigkeit läuft über die Über
laufrohre 11 ab in den Vorratsbehälter. Der anfallende Koh
lenwasserstoffschlamm wird mit dem überflüssigen Speisewas
ser in den Vorratsbehälter 9 abgeschwämmt, wobei der Vorrats
behälter jetzt eine zweite Funktion hat und auch als Kohlen
wasserstoffschlamm-Depot dient.
Beim Waschakt entsteht ein Wasserverlust. Dieser wird mit
dem Speisewasser vom Vorratsbehälter 9 ausgeglichen, d.h.
der frei werdende Raum von Speisewasser im Vorratsbehälter
dient jetzt als Depot für den Kohlenwasserstoffschlamm.
Der Gasreiniger für Verbrennungsmotoren wird nach Wasserver
brauch entleert und wieder gefüllt. Der Wasservorratsbehäl
ter 9 ist im Volumen so ausgelegt, daß ein Tagespensum von
zehn Stunden im ununterbrochenen Betrieb gefahren werden
kann. Erst dann ist eine nächste Wasserabfüllung angebracht.
Die Reinigung und Wassernachfüllung wird in folgender Weise
durchgeführt:
Vor der Speisewasserpumpe 10 ist ein Ablaßhahn 18 ange
bracht. Der Vorratsbehälter 9 wird über diese entleert, das
Restwasser mit dem Kohlenwasserstoffschlamm wird einem Ölab
scheider zugeliefert, der Kohlenwasserstoffschlamm kann als
Sondermüll entsorgt werden, das Restwasser wird wieder in
den Gasreiniger zurückgeleitet und die fehlende Menge durch
Frischwasser ersetzt. Über die Frischwasserdüse 15 kann der
Vorratsbehälter ausgespritzt - gereinigt werden. Der Wasser
verlust wird durch das Frischwasser, das zur Reinigung dien
te, wieder ersetzt.
Ein Teilstrom des Reingases, gesättigt mit H2O, kann dem An
triebsaggregat über die Frischluftansaugung wieder zugeführt
werden. Der Anschluß des Aggregats am Gasreiniger ist mit 17
bezeichnet.
Claims (15)
1. Verfahren zur Abtrennung von Feststoffen aus einem Gas
strom, insbesondere zur Reinigung von Rauchgas- und Ab
gasströmen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Feststoffteilchen mit sich führende Gasstrom
in der Weise mit Waschflüssigkeit in Berührung gebracht
wird, daß sich eine intensive Flüssigkeitszerstäubung
ergibt und daß das Gemisch von Gas, Flüssigkeit und Fest
stoffteilchen in eine Kammer geleitet, insbesondere umge
lenkt und strömungsmäßig beruhigt wird, worauf das Gas
aus diesem Raum geleitet und unter weiterer Entspannung
in gereinigter Form abgeführt wird, während die insbeson
dere aus Kohlenwasserstoffpartikel bestehenden Feststoff
teilchen schlammartig agglomeriert und insbesondere mit
einem Teil der Waschflüssigkeit abgezogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der zu reinigende
Gasstrom unter kegelförmiger Aufweitung gegen die Wasch
flüssigkeitsfläche gerichtet und in den Gasstrom Flüssig
keit eingebracht wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß verunrein
igte Waschflüssigkeit ständig in einer vorgebbaren Menge
abgezogen und der Vorrat an Waschflüssigkeit kontinuier
lich ergänzt wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen mit vorgebba
rem Abstand oberhalb eines Waschflüssigkeitsvorrats ange
ordneten Sprühkopf (5), in den der zu reinigende Gas
strom eingeleitet wird und der eine Vielzahl von Gasaus
trittsöffnungen in einer Umfangsfläche aufweist, die vor
zugsweise unter einem Winkel von 45° zum Waschflüssig
keitsspiegel gelegen ist, und daß oberhalb des Waschflüs
sigkeitsspiegels eine Waschkammer (7) ausgebildet ist,
in der eine Beruhigung, insbesondere eine Umlenkung des
Sprühnebelgemisches erfolgt, wobei diese Waschkammer (7)
einen Auslaß für Gas und zumindest einen in Form eines
Überlaufs (11) ausgebildeten Auslaß für Flüssigkeit und
abgeschiedene Teilchen besitzt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der
Sprühkopf (5) einen im Vergleich zur Zuleitung größeren
Querschnitt besitzt.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der
Sprühkopf (5) in Form eines Rundtopfes ausgebildet ist,
dessen Boden die Form eines nach außen weisenden Kegel
stumpfes besitzt, wobei in der Übergangs-Schrägfläche
zum geschlossen ausgebildeten Boden eine Vielzahl von
Gasaustrittsöffnungen (2) angebracht ist und die Außen
seite des Bodens eine Anströmfläche (3) bildet.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Be
reich des Überganges zwischen dem Sprühkopftopf und der
nach innen gerichteten, die Gasaustrittsöffnungen (2)
aufweisenden Schrägwandung eine sich nach außen er
streckende, ringförmige Sprühscheibe (4) angebracht ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Sprüh
kopf (5) etwa mittig in einem im Querschnitt kreisförmi
gen Raum zur Aufnahme der Waschflüssigkeit (16) angeord
net ist und daß dieser Raum wenigstens über ein Überlauf
rohr (11) mit einem vorzugsweise koaxial darunter ange
ordneten Vorratsbehälter für Waschflüssigkeit in Verbin
dung steht.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die den
Spritzkopf (5) umgebende, oberhalb des Spiegels der
Waschflüssigkeit (16) gelegene Waschkammer (7) durch ein
Trennblech (8) nach oben begrenzt ist, das sich bis in
die Nähe des Sprühkopfes (5) erstreckt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Be
reich des Übergangs zwischen der Gasstromzuleitung (1)
und dem Sprühkopf (5) ein sich vom Sprühkopf (5) radial
nach außen erstreckendes Spritzblech (12) vorgesehen
ist, das zusammen mit dem Trennblech (8) einen Gasaus
trittskanal bildet.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im An
schluß an den Gasaustrittskanal oberhalb der Waschkammer
ein großvolumiger Entspannungsraum vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß vom Ent
spannungsraum eine Gasrückführleitung (17) zu einem Ver
brennungsmotor oder dergleichen abzweigt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Ent
spannungsraum über ein Filtergewebe (13) mit der Atmos
phäre in Verbindung steht.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der un
terhalb des Raumes für die Waschflüssigkeit (16) gelege
ne Frischwasserraum über eine steuerbare Speisepumpe
(10) mit der Waschkammer verbunden ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß vor der
Pumpe (10) ein Ablaßhahn (18) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873712007 DE3712007A1 (de) | 1987-04-09 | 1987-04-09 | Verfahren und vorrichtung zur abtrennung von feststoffen aus einem gasstrom, insbesondere zur reinigung von rauchgas- und abgasstroemen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19873712007 DE3712007A1 (de) | 1987-04-09 | 1987-04-09 | Verfahren und vorrichtung zur abtrennung von feststoffen aus einem gasstrom, insbesondere zur reinigung von rauchgas- und abgasstroemen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3712007A1 true DE3712007A1 (de) | 1988-10-27 |
Family
ID=6325230
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873712007 Withdrawn DE3712007A1 (de) | 1987-04-09 | 1987-04-09 | Verfahren und vorrichtung zur abtrennung von feststoffen aus einem gasstrom, insbesondere zur reinigung von rauchgas- und abgasstroemen |
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