DE3711417A1

DE3711417A1 - Fluessigkristall-anzeigevorrichtung sowie verfahren zur herstellung derselben

Info

Publication number: DE3711417A1
Application number: DE19873711417
Authority: DE
Inventors: Peter Dr Knoll; Winfried Dr Koenig; Peter Rapps
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1987-04-04
Filing date: 1987-04-04
Publication date: 1988-10-27
Also published as: NL8800837A

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach der Gattung des Hauptanspruchs. Flüssigkristallanzeigen vom verdrilltne matischen Typ (TN-LCD) bestehen üblicherweise aus zwei Glasplatten mit transparenten Elektroden sowie zwei Polarisatoren in Folienform. Neuer dings wird jedoch versucht, die Glasplatten durch Kunststoffsubstrate zu ersetzen, um die LCD billiger, leichter und unzerbrechlich zu machen und das Herstellungsverfahren zu vereinfachen. Problematisch ist hierbei je doch die doppelbrechende Eigenschaft handelsüblicher Kunststoffe, die zu unerwünschten Farberscheinungen durch Interferenzen führt. Es ist daher notwendig, die Reckrichtung der Folie mit der Flüssigkristall-Molekül orientierung in Übereinstimmung zu bringen. Dies führt fertigungstech nisch zu Problemen und zu Einschränkungen in der Wahl von Display-Geo metrien. Eine solche LCD muß nach der Herstellung mit Polarisatorfolien beklebt werden.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung mit den kenn zeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß eine Rücksichtnahme auf die doppelbrechenden Eigenschaften des ver wendeten Kunststoffs nicht mehr nötig ist, daß der Aufbau der Zelle ver einfacht ist, daß die Anzahl der zu verwendenden Folien von vier auf zwei herabgesetzt werden kann und daß schließlich die Fertigung der Anzeige vorrichtungen direkt von der Folienrolle möglich ist.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Flüs sigkristall-Anzeigevorrichtungen möglich. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Trägerfolie selbst als Polarisator wirkt, indem die polarisie renden Moleküle im Material der Trägerfolie verteilt sind. Bei dieser Art der Ausführung der Erfindung sind dann nur noch zwei Folien für den Auf bau einer Flüssigkristallzelle notwendig.

Zeichnung

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel, bei welchem die An zeigevorrichtung aus einem mehrlagigen Substrat besteht, und Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel, bei welchem die Anzeigevorrichtung aus einem einlagigen Substrat besteht. Bei den Figuren sind Leit- und Orientie rungsschichten sowie Abstandshalter, welche für den Aufbau einer solchen Zelle notwendig sind, der Übersicht halber weggelassen.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung mit einem mehrlagigen Substrat dargestellt. Eine Trägerfolie 1 aus einem Polyester oder einem Polycarbonat mit einer Dicke von etwa 100 µm trägt auf ihrer Innenseite eine Folie 2 aus Polyvinylalkohol mit einer Dicke zwischen 10 und 50 µm, in deren Volumen Jod als polarisierende Substanz eingebettet ist. Die Verbundfolie, bestehend aus den Einzel folien 1 und 2, kann beispielsweise durch Laminieren hergestellt werden.

Um die polarisierende Wirkung dieser Folienkombination zu erhalten, wird die Folie 2 vor dem Laminieren um etwa das fünffache gereckt, um auf diese Weise die Jodmoleküle unidirektional auszurichten. Auf der Innen seite der Folie 2, die zu der Flüssigkristallsubstanz 4 hin gerichtet ist, wird noch eine Schutzschicht 3, zum Beispiel aus einem Polyester, aufgebracht, um chemische Reaktionen zwischen den Flüssigkristallen und dem Polyvinylalkohol der Schicht 2 zu verhindern. Die Schutzschicht 3 wird ebenfalls durch Laminieren auf die Schicht 2 aufgebracht.

Da die polarisierende Schicht 2 zwischen dem Flüssigkristall 4 und der Trägerfolie 1 liegt, hat eine eventuelle Doppelbrechung von einfallendem Licht in der Trägerfolie keinen Einfluß auf die optischen Eigenschaften der Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung.

Noch einfacher wird der Aufbau der Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung, wenn das Jod als polisierender Stoff direkt in das als Träger wirkende Kunststoffsubstrat aus Polyester oder Polycarbonat 1 eingebettet ist und wiederum durch Recken seine polarisierende Wirkung erhalten hat. Dies ist in vereinfachender Form, d. h. ohne Leit- und Orientierungsschichten so wie Abstandshalter, in Fig. 2 dargestellt, wo die mit 5 bezeichneten polarisierenden Moleküle, durch den Reckvorgang einheitlich ausgerichtet, in der Schicht 1 verteilt sind. Es ist unmittelbar einsichtig, daß gerade dieses Ausführungsbeispiel eine sehr einfache Herstellung derartiger Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen erlaubt. Da die Flüssigkristallmasse 4 mit dem Polyester der Schicht 1 keine chemische Reaktion eingeht, kann eine Schutzschicht, wie sie in Fig. 1 mit 3 bezeichnet ist, entfallen. Die Herstellung einer mit Jod versetzten Polyesterfolie erfolgt durch Extrusion der mit Jod vermischten Polyestermasse und anschließendes Recken um etwa den Faktor 5.

Claims

1. Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung vom verdrillt-nematischen Typ (TN-LCD) mit Träger-Folien (1) aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß die erforderlichen Polarisatoren in die Anzeigevorrichtung integriert sind.

2. Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Trägerfolie (1) auf ihrer Innenseite eine Folie (2) aus Polyvinylalkohol trägt, in welcher polarisierende Moleküle eingebettet sind.

3. Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Folie aus Polyvinylalkohol (2) auf ihrer Innenseite eine Schutzschicht (3) trägt.

4. Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Trägerfolie (1) selbst als Polarisator wirkt, indem die polarisierenden Moleküle (5) im Material der Trägerfolie verteilt sind.

5. Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerfolie (1) aus einem Polyester oder einem Polycarbonat besteht und eine Dicke von ca. 100 µm auf weist.

6. Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie aus Polyvinylalkohol eine Dicke von 10 bis 50 µm aufweist.

7. Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Schutzschicht (3) aus einem Polyester in Folienform besteht.

8. Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die polarisierenden Moleküle aus Jod bestehen.

9. Verfahren zur Herstellung einer Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trägerfolie (1) mit einer polarisierende Moleküle enthaltenden, um das fünffache gereck ten Folie (2) aus Polyvinylalkohol verbunden wird, daß dann auf die In nenseite der Folie (2) eine Schutzschicht (3) in Form einer Folie aus Polyester aufgebracht und diese Folienkombination dann zu der Flüssigkri stall-Anzeigevorrichtung zusammengebaut wird.

10. Verfahren zum Herstellen einer Flüssigkristall-Anzeigevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Trägerfolie (1), die Jod enthält, um das fünffache gereckt wird, bevor sie zu der Flüssigkri stall-Anzeigevorrichtung zusammengebaut wird.