DE3711356A1 - Verfahren zur herstellung eines duengemittels - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines duengemittelsInfo
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- C05F—ORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
- C05F3/00—Fertilisers from human or animal excrements, e.g. manure
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- Y02A40/20—Fertilizers of biological origin, e.g. guano or fertilizers made from animal corpses
-
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- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P20/00—Technologies relating to chemical industry
- Y02P20/141—Feedstock
- Y02P20/145—Feedstock the feedstock being materials of biological origin
Description
Es ist bekannt, Gülle in den dafür vorgesehenen Jahreszeiten
auf die Äcker aufzubringen. Hierdurch entsteht häufig ein Über
angebot an Nitrat, das die Pflanzen nicht aufnehmen können und
oftmals in das Trinkwasser gelangt mit den daraus er
gebenden negativen Folgen.
Von diesem Stand der Technik ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung vorerwähnter Nachteile,
ein Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels unter Ver
wendung von Gülle zu schaffen, gemäß welchem die Gülle aus
Tierhaltungen mit Asche aus Kohlefeuerungsanlagen vermischt
wird, wobei die in der Gülle enthaltenen Stickstoffver
bindungen, insbesondere Nitrat, in der Mischung eingebunden
werden. Die Freisetzung der Stickstoffverbindungen erfolgt
langsam, so daß die Mischung aus Asche und Gülle in Form von
Pellets, Granulaten od.dgl. wie herkömmliche Düngemittel
auf den Äckern eingesetzt werden kann.
Die zur vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens vorgeschlagenen Mittel sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
So kann die Freisetzung der Stickstoffverbindungen, insbe
sondere des Nitrats, an die Aufnahmefähigkeit der unter
schiedlichen Pflanzenarten angepaßt werden, beispielsweise
durch unterschiedliche Bemessung der Lagerzeit der Mischung.
Weiterhin ergibt sich als eine deutliche Einsparung
von herkömmlichen Düngemitteln
Nach der erfindungsgemäßen Lehre wird die aufwendige Lagerung
der Gülle mit den einzuhaltenden Sicherheitsvorschriften,
insbesondere im Winter, vermieden. Außerdem wird ein weiterer
Nutzeffekt erreicht, nämlich die Asche, vorzugsweise Braun
kohlenasche, die bisher nicht verwertet werden kann, wird
auf diese Weise einer Verwertung zugeführt. Außerdem geht
von dem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Produkt keine Geruchsbelästigung mehr für die Umgebung aus.
Überraschenderweise ergeben sich folgende besonders vorteil
hafte Wirkungen:
- a) Es findet eine Bindung der Stickstoffverbindungen, insbesondere des Nitrats, in den Pellets, Granulaten od.dgl. statt, so daß die Freigabe des Nitrats reguliert werden kann.
- b) Nach Vermischung der Gülle mit der Asche wandeln sich die Stickstoffverbindungen zu Nitrat um, welches von den Pflanzen aufgenommen werden kann.
- c) Durch die Temperaturerhöhung bei der Vermischung von Gülle mit Asche (bis über 100 Grad C) werden Bakterien und andere Krankheitskeime, die in der Gülle immer vor handen sind, zum großen Teil abgetötet. Dieser Effekt entsteht auch durch die pH-Wert-Erhöhung bei der Mischung von leicht sauer auf stark basisch (pH ca. 12).
- d) Schädliche Spurenelemente, die aus der Asche stammen, werden als feste Mineralphasen eingebunden und in weitaus geringerem Maße als das Nitrat wieder freige setzt, so daß keine zusätzliche Belastung des Bodens eintritt.
Die Durchführung des erfindungemäßen Verfahrens erfolgt vor
zugsweise derart, daß die Asche in Silos gelagert wird und die
Gülle in entsprechenden Behältern. Mit Mischeinrichtungen, wie
z. B. Granuliertellern, werden Asche und Gülle miteinander ver
mischt. Hierbei können das Wasser-Feststoffverhältnis, die
Korngröße, die Porosität usw. exakt eingestellt werden. Auch
können Zusätze, wie aus einschlägigen technischen Verfahren
bekannt, zugemischt werden. Die erhaltenen Pellets usw.
können nach Durchführung der für den jeweiligen Bedarfsfall
festzulegenden Lagerzeit zwischen 1 bis 180 Tagen mit den
beim Landwirt vorhandenen Techniken wie herkömmliche Dünge
mittel (z.B. Blaukorn) auf die Äcker gestreut werden.
Je nach Einstellung der zuvor beschriebenen Bindefestigkeit
der Pellets od.dgl. werden Nitrat und andere Düngesalze der
Gülle mehr oder weniger schnell zusammen mit dem Nieder
schlagwasser vom Boden aufgenommen. Die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren hergestellten Pellets od.dgl. können be
liebig lange gelagert werden. Diese Lagerung kann im Freien
erfolgen, wobei die Pellets od.dgl. durch eine einfache Über
dachung geschützt werden können oder aber auch, falls vor
handen, in Silos.
Die Zugabe der Gülle zu der Asche kann stufenweise erfolgen,
so daß beispielsweise nach Zugabe der ersten Charge eine
Aushärtung erfolgt und dann die zweite Charge Gülle zuge
setzt wird. Auf diese Weise ergibt sich eine größere Auf
nahmefähigkeit der Asche für die Gülle.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, der Mischung zu Düngungs
zwecken an sich bekannte Mineralsalze wie beispielsweise
Phosphate zuzusetzen.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung eines Düngemittels, dadurch ge
kennzeichnet, daß Gülle aus Tierhaltungen mit Asche aus
Kohlefeuerungsanlagen vermischt wird, wobei die in der Gülle
enthaltenen Stickstoffverbindungen, insbesondere Nitrat, in
der Mischung eingebunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Freisetzung der zum Pflanzenwachstum notwendigen Salze, insbe
sondere Nitrat, an den Düngemittelbedarf der Pflanze angepaßt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischungen von Gülle und Asche zwischen 1 und 180
Tagen, vorzugsweise zwischen 7 und 10 Tagen, zur Aushärtung
gelagert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser-Feststoffverhältnis
der Mischungen zwischen 0,15 und 0,40 liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohdichte der Mischung
zwischen 0,8 und 1,6 (g/cm³) eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mischungen granuliert,
pelletiert oder stückig gemacht werden, wobei die Korngröße
zwischen 0,1 mm und 20 mm eingestellt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Asche aus dem E-Filter bzw.
Tuch-Filter einer Kohlefeuerungsanlage entnommen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Asche aus der Vor-, Mittel-
oder Nachreinigung genommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Asche zur Erhöhung der
reaktiven Bestandteile aufbereitet wird, z.B. durch Wind
sichtung usw.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß Kalk (CaO oder Ca(OH)²)
zwischen 1 und 20 Gew.-% zugesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß Zement von 1 bis 20 Gew.-%
zugesetzt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß Zeolith von 1 bis 20 Gew.-%
zur Mischung zugesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gülle vor der Vermischung
eingedickt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe der Gülle zu der
Asche stufenweise erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung zu Düngungs
zwecken an sich bekannte Mineralsalze zugesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873711356 DE3711356A1 (de) | 1987-04-02 | 1987-04-07 | Verfahren zur herstellung eines duengemittels |
Applications Claiming Priority (2)
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DE3711109 | 1987-04-02 | ||
DE19873711356 DE3711356A1 (de) | 1987-04-02 | 1987-04-07 | Verfahren zur herstellung eines duengemittels |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3711356A1 true DE3711356A1 (de) | 1988-10-20 |
Family
ID=25854252
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873711356 Ceased DE3711356A1 (de) | 1987-04-02 | 1987-04-07 | Verfahren zur herstellung eines duengemittels |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3711356A1 (de) |
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