DE3710498A1 - Verfahren zur papierherstellung - Google Patents
Verfahren zur papierherstellungInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H11/00—Pulp or paper, comprising cellulose or lignocellulose fibres of natural origin only
- D21H11/14—Secondary fibres
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Papierherstellung
unter Verwendung von Altpapier und Pflanzenfasern.
Zur Herstellung von Papier werden überwiegend
Pflanzenfasern benutzt. Der wichtigste Rohstoff zur
Papierherstellung ist Holz. Daneben wird auch
Getreidestroh verwendet. Für Feinpapiere werden Lumpen
verwendet. Weitere pflanzliche Rohstoffe für die
Papierherstellung sind beispielsweise Reisstroh, bestimmte
Grasarten, Bambus oder Zuckerrohrstengel.
Der in Haushalten, Industriebetrieben und Verwaltungen
anfallende Müll besteht in zunehmendem Maße aus Altpapier.
Um Müllverbrennungsanlagen und Mülldeponien von dem
Altpapier zu entlasten, wird Altpapier immer häufiger
getrennt vom sonstigen Müll gesammelt und einer
Wiederverwendung zugeführt, indem es als aufbereitetes
Rohmaterial für die Papierherstellung verwendet wird.
Ganz oder überwiegend aus Altpapier hergestelltes Papier
hat den Nachteil, daß die Papierfasern verhältnismäßig
kurz sind. Da mit jeder erneuten Rückführung des
Altpapiers in den Herstellungskreislauf und die dabei
erfolgende erneute mechanische Zerkleinerung eine weitere
Verkürzung der Faserlänge verbunden ist, wird die
Verwendungsmöglichkeit von Altpapier durch die
Verringerung der Faserlänge und damit der Reißfestigkeit
des so hergestellten Papiers eingeschränkt. Deshalb ist
beispielsweise bei der Herstellung von Zeitungspapier die
Verwendungsmöglichkeit von Altpapier als Rohstoff noch
eingeschränkt.
Es ist zwar bekannt, durch Verwendung weiteren
Fasermaterials, wie Hanf oder synthetischen Fasern, die
Reißfestigkeit von Papier zu erhöhen. Diese Fasern sind
aber verhältnismäßig teuer in der Herstellung. Soweit es
sich dabei um Naturfasern handelt, müssen sie importiert
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Papierherstellung unter Verwendung von Altpapier und
Pflanzenfasern zu schaffen, das es ermöglicht, unter
weitestgehender Verwendung von Altpapier ein ausreichend
reißfestes und damit auch als Zeitungspapier geeignetes
Papier zu erzeugen, ohne daß hierfür auf teure und/oder
ausländische Faserrohstoffe zurückgegriffen werden müßte.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
mindestens ein Teil der verwendeten Pflanzenfasern
Flachsfasern sind.
Der Echte Flachs oder Lein (Linum usitatissimum), liefert
außer Leinöl, das aus seinen ölhaltigen Samen gewonnen
wird, aus seinen Stengeln Flachsfasern, die zur
Herstellung von Stoffen verwendet werden.
Gegenüber dem Flachs aus anderen Anbaugebieten hat der
in Deutschland angebaute Flachs verhältnismäßig kurze
Fasern und ist daher für die Verarbeitung zu Stoffen nicht
so gut geeignet. Als erfindungsgemäßer Zuschlagstoff zu
aus Altpapier hergestelltem Papier geben die Flachsfasern
dem Papier aber eine ausreichende Reißfestigkeit, so daß
das Papier beispielsweise als Zeitungspapier verwendet
werden kann, auch wenn es aus Altpapier besteht, das nach
mehrmaligem Rückgewinnungskreislauf durch die mechanische
Aufbereitung bereits sehr kurzfaserig geworden ist. Der
Flachs stellt einen durch die heimische Landwirtschaft
erzeugbaren, nachwachsenden Rohstoff dar, der geeignet
ist, auf den meisten Böden anstelle von Getreide angebaut
zu werden, das in der heimischen Landwirtschaft im
Überschuß produziert wird.
Vorzugsweise werden bei der Papierherstellung neben dem
Altpapier ausschließlich Flachsfasern und keine sonstigen
Pflanzenfasern verwendet. Diese Flachsfasern können in
herkömmlicher Weise aus Flachsstengeln gewonnen und dem
Papierstoffbrei zugesetzt werden. Hierbei ist es möglich,
die Flachsfasern zu zerkleinern.
Die bei der Gewinnung der Flachsfasern anfallenden
Holzbestandteile der Flachsstengel können in ähnlicher
Weise wie das sonst zur Papierherstellung verwendete Holz
durch chemische Behandlung in Halbzellstoff oder Zellstoff
übergeführt werden und als einer der Ausgangsstoffe für
den Papierstoffbreit dienen.
Stattdessen ist es auch möglich, die unbehandelten
Flachsstengel, die aus den holzigen Bestandteilen und den
Flachsfasern bestehen, durch mechanische Bearbeitung in
Holzschliff überzuführen und für die Papierherstellung zu
verwenden.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert, das in der Zeichnung
dargestellt ist. Die Zeichnung zeigt in stark
vereinfachter Darstellungsweise den Verfahrensablauf bei
der Papierherstellung, wobei unterschiedliche
Möglichkeiten der Flachsverarbeitung angedeutet sind.
Das für die Papierherstellung verwendete Altpapier 1, das
selbst wieder aus Altpapier hergestellt sein kann, wird in
einer Zerkleinerungseinrichtung 2 in üblicher Weise
zerkleinert und in einem Kugelkocher 3 gekocht und in
einen Stofflöser 4, beispielsweise einen Holländer,
gegeben, in dem unter Wasserzugabe der Papierstoffbrei
zubereitet wird.
In ähnlicher Weise können Flachsstengel 5 in einer
mechanischen Zerkleinerungseinrichtung 6 insgesamt
zerkleinert und nach Behandlung in einem Kugelkocher 7
ebenfalls in den Stofflöser 4 gegeben werden. Die
Behandlung des Flachses erfolgt dabei so, daß ein
ausreichender Bestandteil an Flachsfasern verfügbar
bleibt, der dem Papier eine erhöhte Festigkeit verleiht,
auch wenn die aus dem Altpapier 1 gewonnenen Fasern
bereits sehr kurz sind.
Aus dem Stofflöser 4 gelangt der Papierstoffbrei über eine
in der Zeichnung nur schematisch angedeutete weitere
Bearbeitungsstufe 8, in der ein weiteres Mahlen, Mischen
und/oder Zugabe von Wasser, mineralischen Zusätzen und
dgl. erfolgen kann, in die Papiermaschine 9, in der aus
dem Papierstoffbrei in herkömmlicher Weise eine Papierbahn
10 erzeugt wird.
Wie in der Zeichnung mit gestrichelten Linien angedeutet
ist, kann die Verarbeitung des Flachses auch so
durchgeführt werden, daß in einer nur schematisch
angedeuteten Verarbeitungsstufe 11 aus den Flachsstengeln
5 in herkömmlicher Weise, nämlich durch Rösten, Spülen,
Trocknen, Brechen und Schwingen die Flachsfasern 12
gewonnen werden. Die beim Brechen von den Flachsfasern
gelösten Holzbestandteile 13 werden abgesondert.
Je nach der Länge der gewonnenen Flachsfasern 12 und der
jeweils im Papierstoffbrei gewünschten Faserlänge werden
die Flachsfasern 12 entweder unmittelbar oder über eine
Zerkleinerungseinrichtung 14 dem Stofflöser 4 zugeführt.
Wie in der Zeichnung mit einer strichpunktierten Linie
angedeutet ist, können auch die Holzbestandteile 13 des
Flachses nach Aufbereitung in einem Kugelkocher 15 in den
Stofflöser 4 gegeben werden und somit in gleicher Weise
als Papierrohstoff verwendet werden, wie dies mit
Holzschliff üblich ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Papierherstellung unter Verwendung von
Altpapier und Pflanzenfasern, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein Teil der verwendeten Pflanzenfasern
Flachsfasern sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die verwendeten Pflanzenfasern ausschließlich Flachsfasern
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flachsfasern in herkömmlicher
Weise aus Flachsstengeln gewonnen und dem Papierstoffbrei
zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flachsfasern zerkleinert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die bei der Gewinnung der Flachsfasern anfallenden
Holzbestandteile der Flachsstengel durch chemische
Behandlung in Halbzellstoff oder Zellstoff übergeführt
werden und als eines der Ausgangsstoffe für den
Papierstoffbrei dienen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die unbehandelten Flachsstengel durch
mechanische Bearbeitung in Holzschliff übergeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710498 DE3710498A1 (de) | 1987-03-30 | 1987-03-30 | Verfahren zur papierherstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873710498 DE3710498A1 (de) | 1987-03-30 | 1987-03-30 | Verfahren zur papierherstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3710498A1 true DE3710498A1 (de) | 1988-10-13 |
Family
ID=6324353
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873710498 Withdrawn DE3710498A1 (de) | 1987-03-30 | 1987-03-30 | Verfahren zur papierherstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3710498A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2953531A1 (fr) * | 2009-12-07 | 2011-06-10 | Ahlstroem Oy | Support non tisse pour bande a joint et bande a joint stable dimensionnellement et pliable sans perte de resistance mecanique comprenant ledit support |
-
1987
- 1987-03-30 DE DE19873710498 patent/DE3710498A1/de not_active Withdrawn
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CN102713038A (zh) * | 2009-12-07 | 2012-10-03 | 阿斯特罗姆公司 | 用于合缝带的非织造基材以及包含所述基材的尺寸稳定的并且可折叠的而且不损害其机械强度的合缝带 |
US20130078442A1 (en) * | 2009-12-07 | 2013-03-28 | Audrey Vincent-Beguin | Nonwoven substrate for joint tape and joint tape that is dimensionally stable and foldable without losing mechanical strength containing said substrate |
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