DE3708252C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein extrudiertes Führungs­ profil für eine bewegliche Scheibe, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Es ist bekannt, daß bei der Herstellung von Führungsprofilen für bewegliche Fensterscheiben in Kraftfahrzeugen ziemlich große Toleranzen bzw. gestalterische Unterschiede bei den Karosserieelementen bestehen. Diese sind häufig schwierig auszugleichen, was insbesondere für mit der Karosserie abschließende Scheiben gilt. Häufig führen die Probleme bei derartigen Führungsprofilen zu Verklemmungen der Scheiben.

Hierzu ist es aus der gattungsbildenden DE 35 12 973 A1 bekannt, ein Führungsteil im Verbindungsbereich seines ersten und zweiten Schenkels durch ein elastisches Scharnier am Klemmprofil schwimmend zu lagern.

Es hat sich jedoch herausgestellt, daß ein derartiges Führungsprofil für die großtechnische Anwendung teuer und schwierig herstellbar ist.

Ferner ist aus der DE-OS 34 18 606 ein Führungsprofil für bewegliche Fensterscheiben bekannt, das zwar hinsichtlich der Herstellungskosten verbessert ist, jedoch keine Möglichkeiten einer gelenkartigen Verbindung zwischen Führungsprofil und Klemmprofil bietet. Ein Toleranzausgleich ist bei diesem Führungsprofil nur im Rahmen der Elastizität der verwendeten Elastomere möglich.

Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein extrudiertes Führungsprofil gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, das neben dem verminderten Risiko von toleranzbedingten Verklemmungen der beweglichen Scheibe, auch kostengünstiger her­ stellbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Gegenüber dem bekannten Stand der Technik weist die Erfindung den besonderen Vorteil auf, daß die Herstellungsgeschwindigkeit nahezu verdoppelt ist, da das Stützband des Klemmprofils und des Führungsteils bei der Extrusion gemeinsam auslaufen. In dem beide während der Extrusion miteinander verbunden und insofern aneinander abgestützt sind, ist es nicht erforderlich, die für die Koextrusion schwierige Abstandshalterung jeweiliger Stütz­ bänder sicherzustellen.

Überraschend läßt sich der erfindungsgemäßen Trennung bei einer entsprechenden Ausgestaltung des Elastomers im Bereich der schwimmenden Lagerung eine verbesserte Stabilität trotz gleich­ bleibender Anpaßbarkeit an Karosserietoleranzen gewährleisten.

Die Erfindung ergibt eine Führungsfuge, insbesondere für den vertikalen Bereich der Fenstereinfassung, d.h., für den Bereich des Profils, an welchem die Fensterscheibe entlanggleitet, mit einem neuen und verbesserten Aufbau. Besonders vorteilhaft ist die Ausbildung einer biegsamen und elastischen Gelenkverbindung zwischen den Führungen für das Glas und den zangenförmigen Befestigungsprofilen. Durch eine gegenseitige Anpassung läßt sich vorteilhafterweise ein zentraler Falz, eine gemeinsame metallische Seele und eine elastische Umhüllung aus einem Elastomer herstellen.

Besonders eignet sich das erfindungsgemäße Führungsprofil für Kraftfahrzeugtüren, wobei ein Zusammenwirken des Klemm-Befesti­ gungsprofils und einer Führungsfuge, insbesondere für bewegli­ che Scheiben, erzeugt wird.

Weitere Erläuterungen von Einzelheiten, Merkmalen und Vorteilen sind in der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung aufgeführt.

Es zeigt:

Fig. 1 einen Aufriß eines oberen Teiles einer Türrahmenein­ fassung bei einem Kraftfahrzeug in einem kleinen Maßstab;

Fig. 2 einen Querschnitt eines erfindungsgemäß hergestellten Profils nach der letzten Herstellungsphase in einem vergrößerten Maßstab, wobei ein Hilfs-Dichtprofil, das sog. Leckprofil, in einen oberen Bereich der Tür eingeführt ist;

Fig. 3 einen Querschnitt entsprechend Fig. 2, jedoch nach der zweiten Herstellungsphase, wobei sich durch "Ausstanzen" oder Fertigbearbeitung in Längsrichtung im Mitten­ bereich, bevor das Hilfs-Dichtprofil eingeführt worden ist, eine elastische Gelenkverbindung in einer symme­ trisch zwischen dem Klemmprofil und dem Glasführungs­ profil ausgebildeten Art ergibt;

Fig. 4 ein Profil entsprechend Fig. 3, nachdem das Führungs­ profil in die Fenstereinfassung in einer Tür eines Kraftfahrzeugs eingesetzt wurde, wobei der Winkel alpha zwischen dem Blechfalz der Fenstereinfassung und dem seitlichen Stützblech etwa 105° beträgt;

Fig. 5 ein Profil entsprechend Fig. 3, nachdem das Führungs­ profil in die Fenstereinfassung in einer Tür eines Kraftfahrzeugs eingesetzt wurde, wobei der Winkel beta zwischen dem Blechfalz der Fenstereinfassung und dem seitlichen Stützblech etwa 95° beträgt; und

Fig. 6 ein erfindungsgemäßes Profil entsprechend Fig. 5, wobei eine bewegliche Glasscheibe in von dem Profil geführter und umfaßter Form dargestellt ist.

Aus dem Vergleich der Fig. 2 und 3 ist die Herstellung des erfindungsgemäßen Gelenks ersichtlich. Das erfindungsgemäße Führungsprofil kann einfach und in einem Stück mit einer Metallseele 1 extrudiert werden, die beiden Profil-Hauptteilen gemeinsam ist, und um die herum eine Gesamtumhüllung aus einem Elastomer 2 extrudiert wird. Dank der Ausbildung der Seele aus einer Aluminiumlegierung, die mit einer geeigneten Substanz, wie beispielsweise mit einem Lack, vorbehandelt wird, ist das Haften von Gummi und Kautschukmaterialien sichergestellt, ohne daß die Seele durchlöchert werden müßte.

Nach der Extrusion wird eine "Ausstanzung" oder Fertigbearbei­ tung in Längsrichtung im Mittenbereich 3 vorgenommen. Dies geschieht, bevor ein Leckprofil L eingeführt wird. Dadurch erhält man eine relative Unabhängigkeit zwischen dem Klemmpro­ fil 4, das zur Befestigung an der Karosserie dient, und dem Führungsteil 5 für die Scheibe. Die Unabhängigkeit bleibt jedoch beschränkt auf eine Art elastisches Scharnier 6, das ausreicht, um einen Öffnungswinkel zwischen den je benachbarten Seitenschenkeln der Armierung im Mittenbereich 3 zu erreichen, der gemäß Fig. 4 etwa 12° beträgt und gemäß Fig. 5 nur etwa 5° beträgt.

Dadurch werden etwaige Zwangskräfte, die auf die Glasscheibe ausgeübt werden könnten, reduziert. Diese Kräfte werden durch die Wirkung von Lippen 7 und 8 bzw. 9 noch weiter vermindert. Dies geschieht in der Weise, daß das Zusammenwirken des Gesamt­ gebildes alle gewünschten Kompensationswirkungen gewährleistet, indem eine Anpassung an unterschiedliche Karosserieausbildungen bzw. Glasstrukturen vorgenommen und die Abdichtung in allen Fällen - sowohl gegen Luft als auch gegen Wasser - sicherge­ stellt wird. Zugleich wird die Reibungskraft bei der Betäti­ gung der Glasscheibe erheblich vermindert; ebenso die Schwin­ gungen des Gesamtgebildes und die seitliche Eindringtiefe der Glasscheibe. Dies ermöglicht die Realisierung von beweglichen Scheiben, die mit der Karosserie abschließen, indem der Durch­ dringungskoeffizient in der atmosphärischen Luft verbessert wird, insbesondere für gebogene und gekrümmte Glasscheiben. Dabei wird lediglich eine entsprechende Krümmung der seitlichen Teile des erfindungsgemäßen Führungsprofils benötigt.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt. Vielmehr ist die elastisch-schwim­ mende Ausbildung der Oberflächen zueinander für die Erfindung besonders vorteilhaft. Es ist auch möglich, lediglich die vertikalen Teile des in Fig. 1 dargestellten Führungsprofils mit dem erfindungsgemäßen Führungsprofil auszurüsten. In den restlichen Teilen können die sich ergebenden Winkel durch Ausgießen verstärkt werden.

Claims (4)

1. Extrudiertes Führungsprofil für eine bewegliche Scheibe, insbesondere Fensterscheibe in einer Kraftfahrzeugtür, mit einem Klemmprofil zur Befestigung an einem Rahmen, mit einer U-förmigen Gleitführung, die an der Innenseite und Stirnseite der Scheibe am Rahmen abgestützt ist, und mit einem durch ein ela­ stisches Scharnier am Klemmprofil schwimmend gelagerten, steifen Führungsteil, das mit einem ersten Schenkel an der Außenseite und mit einem zweiten Schenkel an der Stirnseite der Scheibe anliegt, wobei das Klemmprofil und das Führungsteil ein metalli­ sches Stützband aufweisen und für das Führungsprofil eine Umhül­ lung aus einem Elastomer vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (6) am freien Ende des zweiten Schenkels angeordnet ist, wobei das Stützband (1) des Klemmprofils (4) und das des Führungsteils (5) bei der Extrusion noch eine Einheit bilden und erst durch eine nachträgliche Trennung des im Bereich des Scharniers (6) als Falz (3) ausgeformten Stützbandes (1) das Scharnier (6) freigegeben wird.

2. Führungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (6) aus dem Elastomer gebildet ist.

3. Führungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in Verbindung mit Vorsprüngen insbesondere in Form von Lippen (7, 8; 9), automatisch eine Dichtung gegen Luft und gegen Wasser sichergestellt ist.

4. Führungsprofil nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (6) in einem Bereich zwischen der beweglichen Scheibe und dem Klemmprofil (4) angeordnet ist.