DE3707894A1 - Handgeraet zur ueberpruefung von fernmeldeleitungssystemen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Handgerät zur Über­ prüfung von Fernmeldeleitungssystemen, die insbesondere nach ISDN aufgebaut sind, wobei das Gerät aus einem Gerätegehäuse mit Anschlußstecker und einem Fern­ sprechapparatehörer besteht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hand­ gerät dieser Art zu schaffen, mittels dessen individuelle Abläufe (zum Beispiel in den Schichten 1, 2, 3 und/oder an spezifischen Schnittstellen hinter oder vor NT) simuliert und überprüft werden können. Die Überprüfung soll dabei am Einsatzort des entsprechenden Anschlusses an das ISDN-Netz erfolgen können. Des weiteren soll auch die Über­ prüfung des zweiadrigen, analogen Fernmeldeleitungs­ systems bisheriger Bauart möglich sein.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß in dem Gerät Schnittstellenbausteine in Modulform, ein Mikroprozessor nebst Speicher, ein Hör-Sprech- Baustein, ein Ruforgan nebst Anschaltvorrichtung, sowie ein interner Steuerbaustein angeordnet sind, wobei der Steuerbaustein mit einem Tastwahlblock, mit elektrischen bzw. elektronischen Anzeigemitteln und mit Steuer­ tasten sowie mit dem Ruforgan nebst Anschaltvorrichtung und mit dem Mikroprozessor und dessen Speicher ver­ bunden ist, wobei ferner jeweils einer der Schnitt­ stellenbausteine zwischen einen Anschlußstecker und den internen Steuerbaustein eingeschaltet ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unter­ ansprüchen beschrieben.

Durch die Erfindung wird die Simulierung individueller Abläufe und die Überprüfung des Fernmelde­ leitungssystemes an beliebigen Anschlußpunkten er­ möglicht. Die in dem Gerät angeordneten Schnitt­ stellenbausteine werden je nach Überprüfungs­ stelle in den elektrischen Schaltkreis des Hand­ gerätes eingeschaltet oder aus diesem ausgeschaltet. Es sind für alle Einsatzfälle entsprechende Schnittstellenbausteine in dem Gerät angeordnet. Diese Schnittstellenbausteine, die normalerweise in dem entsprechenden, an der Anschlußstelle angeschalteten Gerät enthalten sind, sind in dem Handgerät zu dem Zweck angeordnet, daß sämtliche Geräte-Funktionen mittels des Handgerätes simuliert und so das Leitungsnetz überprüft werden kann. Die entsprechenden Geräte sind hierzu nicht notwendig, sondern lediglich deren in das Handgerät integrierte spezifische Schnittstellen. Zum Ein- bzw. Auskoppeln der entsprechenden Schnitt­ stellen aus dem Schaltkreis sind entsprechende Wahl­ schalter am Handgerät vorgesehen, um die Ein- bzw. Ausschaltung vorzusehen. Es ist aber auch möglich, daß der Anschlußstecker, der für die typischen An­ schlußpunkte jeweils mit einem entsprechenden Adapter zu versehen ist, jeweils einen durch den Adapter und/oder durch die Anschlußstelle auslösbaren Schalter aufweist, der jeweils den zutreffenden Schnittstellenbaustein einschaltet. Je nachdem, ob ein analoges Fernmeldeleitungssystem überprüft werden soll oder aber ein ISDN-System, ist zwischen den entsprechenden Schnittstellenbaustein und die interne Steuerung ein Analogdigitalwandler eingeschaltet oder aber dieser ist ausgeschaltet, sofern das eingehende Signal schon analog ist.

Die interne Steuerungsvorrichtung stellt das Koppel­ organ zwischen einem Tastenwahlblock, einer elek­ trischen oder elektronischen Anzeige, beispielsweise auch in Form eines Displays, den Steuertasten für die Funktionswahl, dem Mikroprozessor und dessen Speicher, dem Ruforgan und der Anschaltung, dem Hör/Sprechkreis und dem Schnittstellenmodul dar.

Die Steuertasten dienen beispielsweise zum Umschalten vom IWV auf MFV.

Der Tastenwahlblock kann über die interne Steuerungs­ vorrichtung im Normalfall als Wählorgan benutzt werden, wobei je nach Steuerung auch die Benutzung als Programmiertaste für die Programmabfrage oder Einlese in den Mikroprozessor und/oder die interne Steuerung möglich ist. In den Prüfkreis des Gerätes ist der Hör/Sprechkreis integriert, der entweder über den Analogdigitalwandler oder bei Anwendung einer analogen Schnittstelle unmittelbar mit dem entsprechenden Schnittstellenmodul ver­ bunden ist. Des weiteren ist auch das Ruf­ organ und die Anschaltung entweder unmittelbar mit dem entsprechenden Schnittstellenmodul oder, sofern notwendig, über den Analogdigitalwandler in den Schaltkreis eingeschaltet. Das Ruforgan ist wieder mit der internen Steuerung verbunden. Der Mikro­ prozessor ist einerseits mit der internen Steuerung andererseits mit dem Ausgang des Analogdigitalwandlers oder bei Überprüfung von analogen Signalen unmittelbar mit dem Schnittstellenbaustein verbunden, wobei der Mikroprozessor zudem mit dem zugehörigen Speicher verbunden ist und Ausgänge aufweist, die mit allen Schnittstellenmodulen verbunden sind. Mittels des Handgerätes ist auch eine Überprüfung von Geräte­ schnittstellen möglich, die dann über eine ent­ sprechende Anschlußeinrichtung am Stecker des Handgerätes in den Prüfschaltkreis eingeschaltet werden können. Der prinzipielle Aufbau und die Funktion des Handgerätes zur Überprüfung von Fern­ meldeleitungssystemen gemäß vorliegender Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben.

Die einzige Zeichnungsfigur zeigt den prinzipiellen schaltungstechnischen Aufbau des Handgerätes.

Mit SST sind mögliche Schnittstellen bezeichnet, wobei die in der Zeichnung dargestellte Ausführungs­ vielfalt keine Beschränkung, sondern nur einen Ausschnitt aus den vorhandenen Möglichkeiten darstellt.

Bei den Schnittstellen SSTUKo, SSTSo sowie weitere SST sind Schnittstellen dargestellt, die ISDN-fähig sind, also die Nachschaltung eines Analogdigital­ wandlers (A/D) benötigen. Die weiteren Schnittstellen SST analog und SSTTAab benötigen keine Analog­ digitalwandler, weil diese Schnittstellen für die bisherigen analogen Leitungssysteme geeignet sind. Als weitere Bausteine sind in dem Gerät ein Mikro­ prozessor μ P, ein Speicher 2, ein Hör/Sprechkreis 3, ein Ruforgan und eine Anschaltung 4 nebst Schall­ wandler 5, eine interne Steuerung 6, eine Strom­ versorgung 7, eine elektrische Anzeige oder Display 8, eine Steuertasteneinrichtung 9 und ein Tasten­ wahlblock 10 angeordnet. Zum Anschluß des Hand­ gerätes an am Einsatzort befindliche Anschlußdosen weist das Gerät einen Anschlußstecker 1 auf, der je­ weils mit einem nicht dargestellten Adapter gekoppelt werden kann, der spezifisch der jeweils passenden Anschlußdose angepaßt ist. Die einzelnen Schnitt­ stellenbausteine SST sind jeweils über Schalter 11 in den Schaltkreis einschaltbar oder aus diesem aus­ koppelbar. Sofern die Schnittstellen SST analog bzw. TAab in den Schaltkreis eingeschaltet werden, so ist ein weiterer Schalter 12 eingeschaltet, der diese Schnittstelle unmittelbar mit der internen Steuerungs­ vorrichtung 6, mit dem Speicher 2, mit dem Mikro­ prozessor, mit dem Hör/Sprechkreis sowie mit der Ruforgananschaltung verbindet. Der Analogdigitalwandler ist dabei durch entsprechende Betätigung eines Schalters 13 aus dem Schaltkreis ausgekoppelt. Sofern digitale Schnittstellenbausteine in die Schaltung eingeschaltet werden, so ist der Schalter 12 geöffnet, während der Schalter 13 geschlossen ist. Weitere Schalter 14 und 15 sind in diesem Falle ebenfalls ge­ öffnet.

Der Analogdigitalwandler ist mit dem Hör/Sprech­ kreis 3 und mit dem Mikroprozessor verbunden. Der Hör/Sprechkreis 3 ist wiederum mit dem Ruf­ organ und der Anschaltung 4 verbunden, wobei letztere wiederum mit dem Schallwandler 5 verbunden ist. Des weiteren ist der Baustein Ruforgan und Anschaltung mit der internen Steuerungsvor­ richtung 6 verbunden. Die interne Steuerungs­ vorrichtung 6 ist wiederum mit dem Tastenwahl­ block 10, mit der Anzeigevorrichtung 8, mit den Steuertasten 9 sowie mit dem Mikroprozessor ver­ bunden. Die Ausgänge 16 sind wiederum mit den Schnittstellenmodulen verbunden und somit rück­ gekoppelt. Die Anzahl der Ausgänge 16 ent­ spricht dabei der Anzahl der Schnittstellenbau­ steine. Die interne Stromversorgung 7 versorgt mittels einer üblichen Batterie den Prüfstromkreis des Handgerätes.

Zur Überprüfung einer Koppelstelle des Fernmelde­ leitungssystemes wird der Stecker 1 des Hand­ gerätes an die entsprechende Anschlußstelle des Fernmeldeleitungssystems angeschlossen. Mittels des Tastenwahlblockes kann dann eine entsprechende Leitungsverbindung mit einem Prüfanrufziel herge­ stellt werden. Die Rufnummer des Handgerätes ist dann mit der Rufnummer des entsprechenden Teil­ nehmers an der Anschlußstelle gegebenenfalls identisch. Der Prüfablauf ist so, daß die abgehende Verbindung mit der Wahl durch das Handgerät vom Teilnehmeranschluß aus zum Prüfanrufziel läuft und eine Rückmeldung vom Prüfanrufziel gegebenen­ falls unterstützt durch eine Anzeige auf dem Display 8 erfolgt. Hierbei kann eine Hör- und Sprachkreisprüfung erfolgen. Wird der Hör/Sprech­ kreis des Handgerätes durch Auflegen des am Hand­ gerät befindlichen Hörers getrennt, so erfolgt zeit­ versetzt ein Rückruf vom Prüfanrufziel, eine Anzeige der Prüfanrufzielnummer sowie eine Sprechkreis­ prüfung durch verzögerte Wiedergabe der dem Prüf­ anrufziel übermittelten Sprache. Die im Handgerät eingehende Verbindung mit Anruf beim Teilnehmer ist eine Folge der vorher abgegangenen Verbindung vom Handgerät zum Prüfanrufziel. Dieser Vorgang wird intern eingeleitet.

Der Prüfumfang umfaßt beispielsweise das Aktivieren und Deaktivieren des Schaltkreises, das Aufwecken aus power down, das Überprüfen des Sprech/Hörkreises, das Überprüfen des Wählorganes, das Überprüfen des Anruforganes, wobei die Anzeigevorrichtung 8, insbesondere in Form eines Displays zur Zustandsanzeige bzw. zur Anzeige der Rufnummer des angewählten Teil­ nehmers dienen kann. Darüber hinaus kann eine Anschlußlagekontrolle in Verbindung mit dem Prüfanruf­ ziel intern erfolgen.

Einsatzmöglichkeiten sind beispielsweise eine Kontrolle am Hauptverteiler, eine Kontrolle am Kabelver­ zweiger, eine Kontrolle am Endverzweiger, eine Kontrolle am Punkt NT 1, eine Kontrolle am So-Bus, eine Kontrolle hinter TAab. Diese Aufzählung ist nur beispielhaft und nicht vollständig.

Der Handapparat umfaßt ein bei 17 beispielsweise dargestelltes Gehäuse mit Wählorgan 10, Anzeige­ vorrichtung 8, Anruforgan, Zusatztasten 9, trag­ bare Konsole für die Nachbildung von NT bzw. Prüf-NT.

Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung viel­ fach variabel.

Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.

Claims (8)

1. Handgerät zur Überprüfung von Fernmeldeleitungs­ systemen, die insbesondere nach ISDN aufgebaut sind, wobei das Gerät aus einem Gerätegehäuse mit Anschluß­ stecker und einem Fernsprechapparatehörer besteht, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gerät (17) Schnitt­ stellenbausteine (SST) in Modulform, ein Mikroprozessor (μ P) nebst Speicher (2), ein Hör-Sprech-Baustein (3), ein Ruforgan nebst Anschaltvorrichtung (4), sowie ein interner Steuerbaustein (6) angeordnet sind, wobei der Steuerbaustein (6) mit einem Tastenwahlblock (10), mit elektrischen bzw. elektronischen Anzeigemitteln (8) und mit Steuertasten (9) sowie mit dem Ruforgan (4) nebst Anschaltvorrichtung und mit dem Mikro­ prozessor (μ P) und dessen Speicher (2) verbunden ist, wobei ferner jeweils einer der Schnittstellen­ bausteine (SST) zwischen einen Anschlußstecker (1) und den internen Steuerbaustein (6) eingeschaltet ist.

2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem ISDN-fähigen Schnittstellenbaustein (SST) zwischen diesen und den internen Steuer­ baustein (6) ein Analog-Digital-Wandler (A/D) eingeschaltet ist.

3. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bei einem analogen Schnittstellen­ baustein (SST) dieser unmittelbar mit dem Steuer­ baustein (6) verbunden ist.

4. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schnittstellenbau­ stein (SST) mittels einer Schaltvorrichtung (11) in den Schaltkreis des Gerätes einschaltbar ist.

5. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­ durch gekennzeichnet, daß zwischen Schnittstellen­ baustein (SST) und mittelbarem Anschluß über Analog-Digital-Wandler (A/D) und unmittelbarem Anschluß an den internen Steuerbaustein (6) ein Schalter (12, 13) angeordnet ist.

6. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß in dem Gerät die Strom­ versorgungsvorrichtung (7) für den Prüfkreis ange­ ordnet ist.

7. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da­ durch gekennzeichnet, daß der Anschlußstecker (1) mit Adaptern zur Adaption an das jeweilige Leitungssystem koppelbar ist.

8. Handgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalter (11) der Schnittstellen in den Adapter integriert sind.