DE3707102A1 - Verfahren zur bestimmung der elastischen eigenschaften, also der materialqualitaet eines beliebig geformten koerpers - Google Patents
Verfahren zur bestimmung der elastischen eigenschaften, also der materialqualitaet eines beliebig geformten koerpersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung der
elastischen Eigenschaften, wie E-Modul, Querdehnzahl und Dämpfung,
also der Qualität von Materialien in beliebig geformten Körpern aus
diesen Materialien mit gleichbleibenden geometrischen Abmessungen,
wie inbesondere Preßspanplatten, durch Ausmessen der Schwingungs
antwort auf eine Erregung durch ein Gleitsinus- oder Rauschsignal
und die Bestimmung der Resonanzeigenschaften mit Hilfe dieser
Schwingungsantwort.
Es ist für verschiedene Werkstoffe eines Körpers, wie z. B. für Holz
spanplatten, bekannt, daß es eine Korrelation zwischen dem Elastizi
tätsmodul und der Festigkeit des Körpers gibt. Es kann also über
eine Messung des E-Moduls die Qualität des Körpers beurteilt werden.
Die induktive Messung des E-Moduls eines Körpers ist auf verschiedene
Weise möglich. Es sind dabei die statische und die dynamische
Methode zu unterscheiden:
Die statische Methode erfolgt dadurch, daß der gesamte Körper oder
ein herausgeschnittener Prüfling belastet und eine zu dieser Bela
stung zugehörige charakteristische Durchbiegung gemessen und in Be
zug gesetzt wird zu der aufgebrachten Last.
Bei der dynamischen Methode wird unterschieden zwischen der Messung
mit Hilfe tansienter Vorgänge und der Messung von stationären
Vorgängen:
Als tansient werden Vorgänge bezeichnet, bei denen sich ein Bewe
gungszustand durch den Körper ausbreitet und sich nicht wiederholt.
Erreicht der Zustand zuerst den Punkt 1 und dann den Punkt 2, so
hängt die Veränderung des Bewegungszustandes auf dem Wege von 1
nach 2 davon ab, welche Eigenschaften der Werkstoff zwischen diesen
beiden Punkten hat. Ist das Signal in den beiden Punkten zu mes
sen, so sind aus den Meßsignalen Rückschlüsse auf die Eigenschaften
des Werkstoffs dazwischen zu ziehen. Es kann aber mit dieser Methode
nicht auf die Eigenschaft an anderer Stelle des Körpers geschlossen
werden.
Als stationär werden Vorgänge bezeichnet, in denen sich ein bestimm
ter, von Ort zu Ort durchaus unterschiedlicher Bewegungszustand peri
odisch wiederholt. Dieser Bewegungszustand hängt nun von den Eigen
schaften des Werkstoffs in allen Punkten des Körpers und zusätzlich
von den Auflagerbedingungen ab. Diese Auflagerbedingungen sind
schwierig festzulegen, da kleinste Ungenauigkeiten sowohl in ihrer An
ordnung und Steifigkeit als auch ggf. vorhandene Inhomogenitäten im
Werkstoff selbst den Bewegungszustand und damit das Meßergebnis in
nicht reproduzierbarer Weise beinflussen. Es finden unkontrollierbare
dynamische Wechselwirkungen zwischen dem Körper und den Auflagern
statt, so daß das Meßergebnis unbrauchbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu fin
den, wie diese dynamischen Wechselwirkungen zum Verschwinden ge
bracht werden können, womit die Messung reproduzierbar würde.
Ausgehend von dem Verfahren anfangs genannter Art liegt die Lösung
der gestellten Aufgabe darin, daß zuerst die Eigenformen und
Eigenfrequenzen und die zugehörigen Knotenlinien der möglichen freien
Schwingungen des Körpers berechnet werden, daß aus der sich
ergebenden Vielfalt eine geeignete frei Form mit zugehöriger Resonanz
frequenz ausgewählt wird, und daß der Körper zur Untersuchung so
gelagert wird, daß er bei entsprechender Anregung in dieser freien
Form schwingt.
Dabei wird von der Erkenntnis ausgegangen, daß ein jeder in
Schwingung versetzter Körper Schwingungslinien hat, wenn er nirgends
gelagert ist. In diesen "Moden", den sogenannten freien Moden, würde
der Körper schwingen, wenn er sich schwebend im Weltraum befinden
würde. Die freien Moden bilden nun auch, genauso wie alle anderen
Moden, Knotenlinien aus, die dadurch definiert sind, daß dort
dauernd Ruhe herrscht. Wird nun ein Körper vorzugsweise genau in
den Knotenlinien der freien Moden gelagert, so existieren keine
dynamischen Wechselwirkungen zwischen Körper und Auflager mehr und
damit verschwindet auch der Einfluß der sonst vorhandenen Ungenau
igkeiten. Damit ist die Schwingungsanwort, damit wird der Bewegungs
zustand unabhängig von den Auflagerbedingungen, er ist nurmehr
abhängig von den Körperabmesssungen, von den elastischen Schwing
ungen und der Dämpfung des Materials des Körpers. Die Meßergebnisse
sind folglich reproduzierbar und können jetzt zur Bestimmung der
Materialeigenschaften herangezogen werden. Dies gilt dann nicht nur
für den einen Körper mit diesen gleichbleibenden geometrischen
Abmessungen, sondern für alle Körper dieser Art, so daß nacheinander
eine Vielzahl solcher Körper untersucht und deren Materialeigenschaf
ten schnell festgestellt werden können. Dieses Verfahren ist bei
vielerlei Materialqualitätskontrollen anwendbar, hier sei die von
hölzernen Preßspanplatten hervorgehoben.
Die grundsätzliche Idee nach der Erfindung kann vielfältig ausgebaut
werden. Es ist zweckmäßig, den Körper auf Auflagerleisten, die sich
genau entlang der errechneten Knotenlinien erstrecken, zu lagern. Es
kann aber auch ein Luftkissen zur Lagerung infrage kommen, indem
Luft von unten gegen den Körper geblasen und er damit in Schwebe
gehalten wird.
Die Erregung der Schwingung sollte punktförmig in den Körper
eingeleitet werden, und zwar exakt in einem Schwingungsbauch der
errechneten Eigenform. Die Erregung kann mechanisch, aber auch
durch Luft übertragen werden. Hier bietet sich ein Lautsprecher od.
dgl. Luft-Schwingungserreger an.
Die zur Durchführung des Verfahrens notwendige Vorrichtung ist im
Prinzip einfach, sie muß lediglich parallel zueinander ausgerichtete
Unterstützungselemente, wie Leisten, aufweisen, die exakt an die
Stellen der errechneten Knotenlinien der freien Formen schiebbar sind.
Der Erreger ist dann exakt in die Mitte zwischen zwei Auflagerleisten
anzuordnen.
Claims (19)
1. Verfahren zur Bestimmung der elastischen Eigenschaften, wie
E-Modul, Querdehnzahl und Dämpfung, also der Qualität von
Materialien in beliebig geformten Körpern aus diesen Materialien
mit gleichbleibenden geometrischen Abmessungen, wie insbesondere
Preßspanplatten, durch Ausmessen der Schwingungsantwort auf eine
Erregung durch ein Gleitsinus- oder Rauschsignal und die
Bestimmung der Resonanzeigenschaften mit Hilfe dieser Schwing
ungsantwort,
dadurch gekennzeichnet,
daß zuerst die Eigenformen und Eigenfrequenzen und die zugehö rigen Knotenlinien der möglichen freien Schwingungen des Körpers berechnet werden,
daß aus der sich ergebenden Vielfalt eine geeignete freie Form mit zugehöriger Resonanzfrequenz ausgewählt wird,
und daß der Körper zur Untersuchung so gelagert wird, daß er bei entsprechender Anregung in dieser freien Form schwingt.
daß zuerst die Eigenformen und Eigenfrequenzen und die zugehö rigen Knotenlinien der möglichen freien Schwingungen des Körpers berechnet werden,
daß aus der sich ergebenden Vielfalt eine geeignete freie Form mit zugehöriger Resonanzfrequenz ausgewählt wird,
und daß der Körper zur Untersuchung so gelagert wird, daß er bei entsprechender Anregung in dieser freien Form schwingt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zu
untersuchende Körper in den Knotenlinien einer freien Schwingung
oder in nur einigen der Knotenlinien davon gelagert wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei gleichbleibenden Körperabmessungen und gleichbleibender
Lagerung das Schwingungsverhalten verschiedener Körper unter
sucht wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper linienförmig entlang der Knotenlinien einer
ausgewählten freien Schwingung gelagert wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Körper auf einem Luftkissen gelagert wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregung punktförmig in den Körper eingeleitet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erregung in mehreren Punkten entlang einer Linie in den Körper
eingeleitet wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregung in einem Schwingungsbauch der Eigenform in
den Körper eingleitet wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregung durch einen Schwingungserreger in direktem
Kontakt mit dem Körper eingleitet wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregung durch Luftschwingungen eines Lautsprechers
mittels Luftankopplung in den Körper eingeleitet wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1-10, dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Resonanzfrequenz die elastischen Eigenschaften des
verwendeten Materials bestimmt werden.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1-10, dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Breite der Resonanzkurve die Dämpfungseigenschaften
des Materials bestimmt werden.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1-12 mit einem Traggestell mit
mindestens zwei Unterstützungselementen und einem Schwingungs
erreger, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterstützungselemente
allein an den Stellen der errechneten Knotenlinien der freien
Formen parallel nebeneinander angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterstützungselemente als Auflagerleisten ausgebildet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterstützungselemente als ein außen offenes hydraulisches oder
pneumatisches Kissen ausgebildet sind.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13-15, dadurch gekennzeichnet,
daß ein oder mehrere Schwingungserreger von unten gegen den
Körper gerichtet sind und unmittelbar am Körper anliegen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwingungserreger senkrecht zum Körper ausgerichtet ist.
18. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13-15, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Untersuchung des Körpers ein oder mehrere die Luft in
Schwingung versetzendes Gerät wie Lautsprecher od. dgl. dem
Körper mit Abstand zugeordnet ist.
19. Vorrichtung nach den Ansprüchen 13-18, dadurch gekennzeichnet,
daß der Erreger in der Mitte zwischen zwei Unterstützungselemen
ten angeordnet ist.
Priority Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3707102A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4318016A1 (de) * | 1992-06-03 | 1993-12-09 | Westland Helicopters | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von auf einen Flugzeugrumpf während des Fluges einwirkenden Erschütterungen |
EP0892261A2 (de) * | 1997-07-16 | 1999-01-20 | Daimler-Benz Aktiengesellschaft | Verfahren zur Optimierung der Wandstärken von Maschinen- oder Fahrzeugteilen |
-
1987
- 1987-03-05 DE DE19873707102 patent/DE3707102A1/de active Granted
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Analen der Physik, 5. Folge, Bd. 11, H. 8, S. 905-949 * |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4318016B4 (de) * | 1992-06-03 | 2006-03-16 | Westland Helicopters Ltd., Yeovil | Verfahren und Einrichtung zum Testen einer Flugzeugkonstruktion auf Erschütterungen während des Fluges |
EP0892261A2 (de) * | 1997-07-16 | 1999-01-20 | Daimler-Benz Aktiengesellschaft | Verfahren zur Optimierung der Wandstärken von Maschinen- oder Fahrzeugteilen |
DE19730402A1 (de) * | 1997-07-16 | 1999-02-18 | Daimler Benz Ag | Verfahren zur Optimierung der Wandstärken von Maschinen- oder Fahrzeugteilen |
EP0892261A3 (de) * | 1997-07-16 | 1999-09-01 | DaimlerChrysler AG | Verfahren zur Optimierung der Wandstärken von Maschinen- oder Fahrzeugteilen |
DE19730402C2 (de) * | 1997-07-16 | 2000-02-24 | Daimler Chrysler Ag | Verfahren zur Optimierung der Wandstärken von Maschinen- oder Fahrzeugteilen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3707102C2 (de) | 1989-06-01 |
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