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Die
Erfindung betrifft ein Meßverfahren
zur Bestimmung der Geräuschemission
eines Elektromotors.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Messung des Geräuschpegels
eines Elektromotors, mit welcher insbesondere das erfindungsgemäße Verfahren
durchführbar
ist.
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Es
ist bekannt, die Geräuschemission
von Elektromotoren in einer Geräuschkabine
zu messen, welche gegenüber
der Umgebung schalldicht abgeschlossen ist. Die Schalldruckmessung
in der Geräuschkabine
ist sehr aufwendig und auch mit hohem Zeitaufwand verbunden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Meßverfahren
zur Bestimmung der Geräuschemission
eines Elektromotors zu schaffen, mit welchem sich der Schalldruck
auf einfache und genaue Weise ermitteln läßt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß eine
Schwingungsanregung des laufenden Elektromotors durch eine Laservibrometervorrichtung gemessen
wird und die gemessene Schwingungsanregung mit einem Geräuschpegel korreliert
wird.
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Der
Laserstrahl, welcher den zu prüfenden Elektromotor
beaufschlagt, beeinflußt
diesen in seinen Resonanzeigenschaften nicht. Dadurch läßt sich die
Schwingungsanregung mit hoher Reproduzierbarkeit messen und dadurch
wiederum läßt sich
eine gute Korrelation mit dem Geräuschpegel, d. h. dem Schalldruck,
erreichen. Insbesondere ist keine Einspannung des zu prüfenden Elektromotors
erforderlich, so daß durch
die Lagerung des zu prüfenden Elektromotors
in der entsprechenden Meßvorrichtung
das Schwingungsverhalten des zu prüfenden Elektromotors nur gering
beeinflußt
wird.
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Die
Positionierung des zu prüfenden
Elektromotors bezüglich
der Laservibrometervorrichtung läßt sich
auf einfache Weise erreichen. Die über die Laservibrometervorrichtung
erfaßten
Schwingungsamplituden des zu prüfenden
Elektromotors können analysiert
werden und über
Korrelationsparameter läßt sich
der Geräuschpegel
ermitteln. Es ist dabei möglich,
eine solche Korrelierung für
einen Gesamtgeräuschpegel
oder auch für
einzelne Frequenzkomponenten im Schallfrequenzspektrum des zu prüfenden Elektromotors
durchzuführen.
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Über den
Laserstrahl der Laservibrometervorrichtung läßt sich der zu prüfende Elektromotor gezielt
abtasten. Insbesondere kann die Schwingungsanregung an einer solchen
Stelle oder an solchen Stellen gemessen werden, an denen eine gute Korrelation
zu dem Schallpegel besteht.
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Ein
Laservibrometer ermittelt die Schwingungsamplitude eines Meßobjekts
aufgrund des Doppler-Effekts, der zu einer Frequenzverschiebung zwischen
Laserlicht führt,
mit dem das Meßobjekt
beaufschlagt wird, und Laserlicht, welches von dem Meßobjekt
reflektiert wird. Eine Laservibrometervorrichtung ist beispielsweise
in der
DE 195 22 272
A1 beschrieben.
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Es
lassen sich somit insbesondere mit geringem Zeitaufwand Elektromotoren
bezüglich
ihrer Geräuschemission
durchmessen, wobei sich genaue Resultate mit hoher Reproduzierbarkeit
erzielen lassen.
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Insbesondere
wird die Schwingungsanregung bei der Nenndrehzahl des Elektromotors
gemessen, um eine Vergleichbarkeit mit einer Spezifikation zu ermöglichen.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schwingungsanregung an einer
oder mehreren definierten Stellen des Elektromotors gemessen wird.
Es hat sich beispielsweise bei einer Vielzahl von Elektromotortypen
gezeigt, daß eine
einzige Meßstelle
ausreicht, um den Geräuschpegel über die
Schwingungsanregung zu bestimmen, wobei die Schwingungsamplituden
wiederum laservibrometrisch gemessen werden. Da dann nur diese definierte
Meßstelle
durch den Laserstrahl abgetastet werden muß, läßt sich der zu prüfende Elektromotor
bezüglich
seiner Geräuschemission
schnell durchmessen.
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Günstig ist
es, wenn die Schwingungsanregung an einer oder mehreren Meßstellen
des Elektromotors gemessen wird, an der oder denen sich ein Schwingungsbauch
ausbilden kann. Bei einem Schwingungsbauch kann es sich dabei um
ein absolutes Maximum der Amplitude handeln oder um ein relatives
Maximum. Eine solche Meßstelle
ist dann repräsentativ
bezüglich
der Korrelation mit dem Schalldruck, d. h. es liegt eine hohe Korrelation
vor.
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Es
kann vorgesehen sein, daß der
zu prüfende
Elektromotor oder ein oder vorzugsweise mehrere baugleiche Elektromotoren
abgetastet werden, um die Meßstelle
oder Meßstellen
zu bestimmen. Insbesondere läßt sich
durch eine solche Abtastung ein Schwingungsbauch bestimmen. Wenn
mehrere baugleiche Elektromotoren abgetastet werden, dann läßt sich
mit guter statistischer Zuverlässigkeit
eine oder mehrere Meßstellen
bestimmen.
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Es
kann dabei vorgesehen sein, daß eine Oberfläche des
oder der Elektromotoren in ein Gitter eingeteilt wird und die Schwingungsanregung
an Gitterplätzen
durch die Laservibrometervorrichtung ermittelt wird. Dadurch läßt sich
gezielt nach einer Meßstelle
bzw. nach Meßstellen
suchen.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn die Meßstelle oder Meßstellen
dadurch bestimmt werden, daß eine
hohe Korrelation zum Geräuschpegel vorliegt.
Insbesondere werden baugleiche Elektromotoren verwendet, die einen
bekannten Geräuschpegel
aufweisen, welcher beispielsweise zuvor in einer Geräuschkabine
ermittelt wurde. Diese Elektromotoren werden dann abgetastet und
es werden die Korrelationsparameter zum Geräuschpegel bestimmt. Es wird
dann nach dem oder den Punkten gesucht, welche die höchste Korrelation
aufweisen. Diese Punkte wiederum definieren dann die Meßstelle
bzw. die Meßstellen.
Diese werden dann entsprechend festgelegt und der zu prüfende Elektromotor und
die Laservibrometervorrichtung werden so zueinander positioniert,
daß bei
der Prüfung
der Laserstrahl gerade auf die definierte Meßstelle gerichtet ist.
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Es
kann dabei vorgesehen sein, daß die Meßstelle
oder Meßstellen
im Rahmen einer Oktavanalyse der Schwingungsanregungen ermittelt
werden. Beispielsweise wird das Frequenzspektrum ermittelt und aus
dem Frequenzspektrum werden zur Bestimmung der Meßstelle
bzw. Meßstellen
nur höheroktavige
Anteile, wie beispielsweise der Anteile der dritten Oktave oder
höher,
herangezogen. Dadurch lassen sich für die Bestimmung der Meßstelle bzw.
Meßstellen
niederfrequente Anteile, die beispielsweise auf Unwucht oder Schaltgeräusche zurückzuführen sind,
ausschließen.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn zur Bestimmung von Korrelationsparametern
zwischen Schwingungsanregung und Geräuschpegel bei einer Reihe von
baugleichen Elektromotoren mit bekanntem Geräuschpegel die Schwingungsanregung
bestimmt wird. Dadurch läßt sich,
wenn die Anzahl der baugleichen Elektromotoren genügend hoch
gewählt wird,
eine hohe statistische Zuverlässigkeit
zur Bestimmung der Korrelationsparameter erreichen. Dadurch wiederum
läßt sich über die
Bestimmung der Schwingungsamplitude der Schalldruck mit hoher Reproduzierbarkeit
ermitteln.
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Insbesondere
werden die Elektromotoren so ausgewählt, daß der Geräuschpegel in einem bestimmten
Pegelbereich liegt. Dieser Pegelbereich umfaßt vorzugsweise den Bereich
der mindestens zweifachen Standardabweichung. Es hat sich in der Praxis
als günstig
erwiesen, wenn dieser Bereich ein Vier-Sigma-Bereich ist, d. h. das Vierfache
der Standardabweichung umfaßt.
Da dann eine genügende Auswahl
von unterschiedlichen Schalldrücken
vorhanden ist, sollte auch ein entsprechender Wertebereich für Schwingungsamplituden
vorliegen. Dadurch wiederum lassen sich Korrelationsparameter und
insbesondere eine Korrelationsgerade (Regressionsgerade) mit hoher
Korrelation bestimmen.
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Insbesondere
wird im Rahmen einer solchen Korrelationsbestimmung an baugleichen
Elektromotoren mit bekannten Geräuschpegeln
auch eine Meßstelle
oder mehrere definierte Meßstellen
bestimmt, an denen dann die zu prüfenden Elektromotoren gemessen
werden.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Frequenzspektrum der Schwingungsanregung
ermittelt wird, wobei dies beispielsweise über eine Fast-Fourier-Transformation
der von der Laservibrometervorrichtung gelieferten Daten erfolgen
kann. Das Frequenzspektrum ist dabei ein Spektrum der Schwingungsfrequenzen
des Elektromotors, welcher insbesondere mit seiner Nenndrehzahl
betrieben wird. Es kann dann auch geprüft werden, ob die Amplituden
bei einzelnen Frequenzen unterhalb eines frequenzabhängigen Grenzwerts
liegen.
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Insbesondere
wird das Frequenzspektrum bis mindestens 20 kHz ermittelt, um so
eine gute Übersicht
zu erhalten.
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Grundsätzlich kann
ein Gesamtschalldruck (overall) bestimmt werden und ein frequenzabhängiger Schalldruck.
Es kann dann wiederum überprüft werden,
ob der Gesamtschalldruck den Grenzwert unterschreitet oder überschreitet
und es kann geprüft werden,
ob der Schalldruck bei einzelnen Frequenzen einen frequenzabhängigen Grenzwert
unterschreitet oder überschreitet.
Insbesondere sind dann frequenzabhängige Grenzwerte vorgesehen,
um überprüfen zu können, ob
der zu prüfende
Elektromotor auch bei bestimmten prominenten Frequenzen entsprechende
Grenzwerte unterschreitet oder überschreitet.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn der zu prüfende Elektromotor frei gelagert
wird und insbesondere nicht eingespannt wird. Es wird dann durch
die Lagerung keine wesentliche Resonanzverschiebung und Dämpfung bewirkt,
so daß der
Schalldruck mit hoher Reproduzierbarkeit ermittelbar ist.
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Insbesondere
wird der zu prüfende
Elektromotor schwingungsgedämpft
gelagert, um den Einfluß der
Umgebung auf die Schwingungsanregung des Elektromotors gering zu
halten.
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Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Messung des Geräuschpegels
eines Elektromotors bereitzustellen, mittels welcher der Geräuschpegel
auf einfache und reproduzierbare Weise ermittelbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß eine
Lagervorrichtung für
den zu prüfenden
Elektromotor vorgesehen ist, in welcher dieser frei lagerbar ist,
eine Laservibrometervorrichtung vorgesehen ist, mittels der eine
Schwingungsanregung des zu prüfenden
Elektromotors bestimmbar ist, und eine Auswerteeinrichtung vorgesehen
ist, mittels welcher die Schwingungsanregung mit einem Geräuschpegel
korrelierbar ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist geeignet zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Vorteile einer solchen Vorrichtung wurden bereits im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erläutert.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen wurden ebenfalls bereits im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erläutert.
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Insbesondere
ist die Lagervorrichtung so ausgebildet, daß der zu prüfende Elektromotor schwingungsgedämpft lagerbar
ist. Dadurch läßt sich der
Einfluß der
Umgebung auf das Resonanzverhalten des zu prüfenden Elektromotors gering
halten.
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Es
kann dazu vorgesehen sein, daß die
Lagervorrichtung ein oder mehrere Dämpfungselemente umfaßt, auf
dem oder denen der zu prüfende
Elektromotor aufsetzbar ist, d. h. auf denen dieser gelagert werden
kann. Dadurch läßt sich
eine schwingungsmäßige Entkopplung
von der Umgebung erreichen.
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Die
Laservibrometervorrichtung kann als Scanvorrichtung ausgebildet
sein, mit der sich eine Oberfläche
des Elektromotors abscannen läßt, um die
Schwingungsanregung an verschiedenen Stellen zu bestimmen.
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Es
kann zusätzlich
oder alternativ eine Haltevorrichtung vorgesehen sein, an welcher
die Laservibrometervorrichtung beweglich gehalten ist. Wenn eine
oder wenige definierte Meßstellen
bestimmt sind, an denen eine hohe Korrelation der Schwingungsanregung
mit dem Schalldruck vorliegt, dann genügt es grundsätzlich,
für einen
zu prüfenden
Elektromotor die Schwingungsanregung nur an dieser Meßstelle
bzw. an diesen wenigen Meßstellen
zu bestimmen. Ein Abscannen des Elektromotors durch die Laservibrometervorrichtung
ist dann nicht mehr notwendig. Wenn also die Meßstelle bzw. Meßstellen bekannt
sind, dann genügt
ein Einpunkt-Laservibrometer zur Ermittlung des Geräuschpegels.
Es muß dann
nur noch dafür
gesorgt werden, daß der
Laserstrahl der Laservibrometervorrichtung die definierte Meßstelle
beaufschlagt. Es kann eine relative Bewegung zwischen der Laservibrometervorrichtung
und der Lagervorrichtung für
den zu prüfenden
Elektromotor vorgesehen sein, um diese Beaufschlagung einstellen
zu können.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dient im Zusammenhang
mit der Zeichnung der näheren
Erläuterung
der Erfindung. Es zeigen:
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1 eine
schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels
einer Meßvorrichtung
zur Bestimmung der Geräuschemission eines
Elektromotors;
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2 eine
Draufsicht auf einen zu prüfenden Elektromotor,
auf welchen ein Gitter gelegt ist, um eine Meßstelle zu bestimmen;
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3 ein
Vergleich der Schwingungsamplitude an einer definierten Meßstelle
mit dem Schalldruck für
eine Reihe von baugleichen Elektromotoren sowie eine Korrelationsgerade
(Regressionsgerade) und deren Gleichung und
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4 ein
Frequenzspektrum an einer definierten Meßstelle für eine Reihe von Elektromotoren.
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Ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Meßvorrichtung
zur Bestimmung der Geräuschemission
eines zu prüfenden
Elektromotors 10, welche in 1 als Ganzes
mit 12 bezeichnet ist, umfaßt eine Basisplatte 14,
an welcher eine Halteeinrichtung 16 für eine Laservibrometervorrichtung 18 angeordnet
ist. Die Laservibrometervorrichtung 18 emittiert einen
Laserstrahl 20 auf eine Oberfläche 22 des zu prüfenden Elektromotors 10.
Der zurückreflektierte
Laserstrahl wird von der Laservibrometervorrichtung 18 registriert.
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Über die
Laservibrometervorrichtung 18 lassen sich Schwingungsanregungen
des Elektromotors 10 quantitativ messen; das Meßprinzip
beruht auf dem Doppler-Effekt. Laservibrometer werden deshalb auch
als Laser-Doppler-Vibrometer
bezeichnet. An einer abgetasteten Meßstelle 24 läßt sich durch
die Laservibrometervorrichtung 18 das Schwingungsfrequenzspektrum
des zu prüfenden Elektromotors 10 ermitteln.
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Der
Laserstrahl 20, mit welchem der zu prüfende Elektromotor 10 beaufschlagt
wird, hat eine typische Strahlbreite in der Größenordnung von 20 μm.
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Ein
Laservibrometer für
Schwingungsmessungen ist beispielsweise in der
DE 195 22 272 A1 beschrieben.
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Bei
dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfaßt die Halteeinrichtung 16 einen
Halterahmen 26, welcher sich in Höhenrichtung oberhalb der Basisplatte 14 erstreckt.
An dem Halterahmen 26 sitzt ein Schlitten 28,
welcher die Laservibrometervorrichtung 18 trägt. Dieser
Schlitten 28 ist vorzugsweise beweglich ausgebildet mit
einer Bewegungsrichtung 30 parallel zur Ebene der Basisplatte 14 und einer
quer dazu liegenden Bewegungsrichtung 32, welche ebenfalls
parallel zur Ebene der Basisplatte 14 ist.
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Durch
Positionierung des Schlittens 28 in den Bewegungsrichtungen 30 und 32 läßt sich
der Laserstrahl 20 an eine definierte Meßstelle 24 des
zu prüfenden
Elektromotors 10 richten. Grundsätzlich kann es vorgesehen sein,
daß die
Laservibrometervorrichtung 18 eine Laser-Scanning-Vibrometervorrichtung
ist, durch die ein Oberflächenbereich
in einem Scanvorgang abgetastet werden kann. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann alternativ, wie unten noch näher erläutert wird, auch eine Einpunkt-Laservibrometervorrichtung
eingesetzt werden, welche so ausgebildet und angeordnet ist, daß der emittierte Laserstrahl 20 bei
fixiertem Schlitten 28 auf eine bezüglich der Basisplatte 14 feste
Meßstelle 24 am
zu prüfenden
Elektromotor 10 gerichtet ist.
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Für den zu
prüfenden
Elektromotor 10 ist eine als Ganzes mit 34 bezeichnete
Lagervorrichtung vorgesehen, durch die der zu prüfende Elektromotor 10 in
einer definierten Position bezüglich
der Basisplatte 14 und der Halteeinrichtung 16 und
damit auch bezüglich
der Laservibrometervorrichtung 18 lagerbar ist. Diese Lagervorrichtung 34 umfaßt eine
Aufnahme 36, in welche der zu prüfende Elektromotor 10 einlegbar
ist, ohne daß er
verspannt werden muß. Die
Lagervorrichtung 34 mit der Aufnahme 36 ist dabei
so ausgebildet, daß der
Einfluß der
Lagerung auf die Schwingungsanregung des Elektromotors 10 minimiert
ist. Insbesondere ist der zu prüfende
Elektromotor 10 auf einem Dämpfungselement 38 aufgesetzt,
welches beispielsweise aus einem Gummimaterial hergestellt ist.
Dieses Dämpfungselement 38 entkoppelt
den zu prüfenden
Elektromotor 10 schwingungsmäßig von der Lagervorrichtung 34 und damit
der Meßvorrichtung 12.
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Es
kann vorgesehen sein, daß die
Aufnahme 36 selber auf Säulen 40 sitzt, um
für eine
verbesserte Schwingungsentkopplung zu sorgen.
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Zur
elektrischen Kontaktierung des Elektromotors 10 ist eine
Kontaktierungsvorrichtung 42 vorgesehen, welche ein elektrisches
Anschlußelement 44 aufweist.
Das elektrische Anschlußelement 44 ist angepaßt an ein
entsprechendes Anschlußelement 46 des
zu prüfenden
Elektromotors 10.
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Die
Kontaktierungsvorrichtung 42 ist so ausgebildet, daß das elektrische
Anschlußelement 44 von
oben her oder von unten her an den Elektromotor 10 ankoppelbar
ist mit minimierter Berührung
der Oberfläche 22 des
Elektromotors 10. Bei dem in 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Meßvorrichtung 12 umfaßt die Kontaktierungsvorrichtung 42 eine
Hubdreheinheit 48, welche das elektrische Anschlußelement 44 mit
den entsprechenden Anschlußleitungen
hält. Diese
Hubdreheinheit ist um eine Achse drehbar und weist eine Verschieblichkeit
längs dieser
Achse auf. Dadurch läßt sich
das elektrische Anschlußelement 44 von oben
her auf das Anschlußelement 46 des
zu prüfenden
Elektromotors 10 aufsetzen.
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Durch
die Meßvorrichtung 10 wird
an einer oder wenigen definierten Meßstellen 24 über eine
Laser-Doppler-Messung die Schwingungsanregung bestimmt. Erfindungsgemäß wird diese
Schwingungsanregung mit der Geräuschemission
des zu prüfenden
Elektromotors 10 korreliert. Die Korrelation erfolgt über eine
Auswerteeinrichtung 50. Um eine solche Messung und Korrelation
durchführen
zu können,
sind Vorarbeiten notwendig, um eben die Meßstelle 24 oder die
wenigen Meßstellen 24 zu
bestimmen und die Korrelationsparameter zu bestimmen.
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Es
kann dabei wie folgt vorgegangen werden:
Es wird eine Reihe
von baugleichen Elektromotoren ausgewählt, deren Geräuschemission
bekannt ist. Deren Geräuschpegel
(Schalldruck) wird beispielsweise in einer Geräuschkabine gemessen. Die Anzahl
der Elektromotoren ist so gewählt,
daß sich
statistisch relevante Aussagen ableiten lassen. Beispielsweise werden 50 Elektromotoren
ausgewählt.
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Es
wird dann als eigentliche Meßreihe
aus dieser Anzahl von Meßmotoren
eine Untermenge ausgewählt,
wobei für
diese Elektromotoren der Geräuschpegel
in einem bestimmten Geräuschpegelbereich
liegt. Dieser definierte Geräuschpegelbereich ist
vorzugsweise statistisch definiert über die Standardabweichung
von einem mittleren Geräuschpegel.
Beispielsweise werden Elektromotoren ausgewählt, deren Geräuschpegel
in einem Bereich des Vierfachen der Standardabweichung liegt (Vier-Sigma-Bereich).
Zur Bestimmung der Korrelationsgeraden gemäß 3 wurden 20 Elektromotoren
ausgewählt.
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Diese
Reihe an ausgewählten
Elektromotoren wird nun mit der Meßvorrichtung 12 durchgemessen.
Die jeweiligen Elektromotoren 52 werden, wie in 2 schematisch
gezeigt, dabei mit Hilfe eines (virtuellen) Gitters 54 durchgemessen,
welches durch eine beispielsweise scannende Laservibrometervorrichtung 18 abgetastet
wird. An Gitterpunkten 56 wird bei laufendem Elektromotor 52,
welcher insbesondere mit seiner Nenndrehzahl betrieben ist, jeweils
die Schwingungsanregung laservibrometrisch bestimmt.
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Es
werden dann Meßstellen 24 bestimmt,
an denen sich eine relativ hohe Schwingungsamplitude ergibt, d.
h. es wird nach Schwingungsbäuchen
gesucht, an denen sich ein absolutes oder zumindest relatives Maximum
der Schwingungsamplitude ausbildet.
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Diese
Messungen werden für
die ausgewählte
Reihe an Elektromotoren 52 durchgeführt. Es wird dann eine Meßstelle 24 oder
es werden wenige Meßstellen 24 für die Gesamtzahl
der Elektromotoren bestimmt, an denen sich eine große (relative) Schwingungsamplitude
ergibt. Diese Meßstelle 24 oder
wenigen Meßstellen 24 werden
dann für
die Bestimmung der Geräuschemission
für den
zu prüfenden
Elektromotor 10 verwendet.
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Beispielsweise
liegt ein gut ausgebildeter Schwingungsbauch an dem Gitterpunkt 58 gemäß 2.
Dieser definiert dann die Meßstelle 24 für die zu
prüfenden
Elektromotoren 10.
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Entsprechend
werden dann die Lagervorrichtung 34 und die Laservibrometervorrichtung 18 so
relativ zueinander positioniert, daß der Laserstrahl 20 auf
die definierte Meßstelle 24 gerichtet
ist, wenn ein zu prüfender
Elektromotor 10 in der Aufnahme 36 aufgenommen
ist.
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Während es
vorteilhaft ist, zur Bestimmung des Gitterpunkts 58 die
Oberfläche
der baugleichen Elektromotoren 52 abzuscannen und daher
eine scannende Laservibrometervorrichtung vorteilhaft ist, genügt es nach
Auffinden einer solchen Meßstelle 24 bzw.
von wenigen Meßstellen 24,
eine Einpunkt-Laservibrometervorrichtung 18 zu verwenden. Beispielsweise
kann zur Bestimmung der Meßstelle 24 oder
der Meßstellen 24 eine
getrennte Vorrichtung vorgesehen sein und zur Ermittlung der Geräuschemission
des zu prüfenden
Elektromotors 10 wird eine Einpunkt-Laservibrometervorrichtung 18 verwendet oder
die Laservibrometervorrichtung 18 kann eine Scanfunktionalität aufweisen,
die nach der Bestimmung der Meßstelle 24 oder
der Meßstellen 24 bei der
Ermittlung der Geräuschemission
von zu prüfenden
Elektromotoren 10 ausgeschaltet ist.
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Die
Schwingungsanregung an der Meßstelle 24 (entsprechend
dem Gitterpunkt 58) wird, wie in 3 schematisch
gezeigt ist, an der Reihe von Elektromotoren 52 mit dem
bekannten Geräuschpegel
korreliert. In 3 ist dabei an der Y-Achse die Schwingungsamplitude
in dB(A) aufgetragen, welche an der Meßstelle 24 jeweils
für die
Elektromotoren 52 durch die Laservibrometervorrichtung 18 ermittelt wurde.
Auf der X-Achse ist der Schalldruck in dB(A) aufgetragen, welcher
für die
Elektromotoren 52 bekannt ist. Die Meßpunkte 60 entsprechen
jeweils einem Elektromotor 52.
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Für die Meßpunkte 60 wurde
eine Korrelationsgerade 62 (Regressionsgerade) bestimmt,
welche die Gleichung y = 0,8519 x – 76,261 mit einem Korrelationskoeffizienten
R2 von 0,9258 hat.
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Über die
Bestimmung der Korrelationsgeraden werden die Korrelationsparameter
(nämlich
Steigung und Achsenabschnitt dieser Geraden) ermittelt; diese Parameter
wiederum können
dann von der Auswerteeinrichtung 50 benutzt werden, um
aus der laservibrometrisch gemessenen Schwingungsamplitude den Geräuschpegel – berührungslos – zu bestimmen.
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Es
kann dabei grundsätzlich
vorgesehen sein, daß die
Korrelationsgerade für
jeden Gitterpunkt 56 der Reihe von Elektromotoren 52 bestimmt wird;
beispielsweise sind 300 Gitterpunkte vorgesehen. Es wird dann für jeden
Gitterpunkt für
diese Reihe von Elektromotoren 52 der Korrelationskoeffizient R2 bestimmt. Die ausgezeichnete Meßstelle 24 (oder eine
Anzahl von wenigen Meßstellen 24),
an der die Schwingungsanregung am besten mit dem Geräuschpegel
korreliert ist, ergibt sich vorzugsweise dort, wo der Korrelationskoeffizient
R2 am größten ist, d.
h. am dichtesten bei Eins liegt.
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In
der Praxis hat es sich gezeigt, daß es meistens genügt, einen
Schwingungsbauch aufzufinden, um eine gute Korrelation zu erhalten.
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Zur
Bestimmung der Amplitude der Schwingungsanregungen wird vorzugsweise
das Frequenzspektrum beispielsweise über eine Fast-Fourier-Transformation
ermittelt. Zur Bestimmung der Meßstelle 24 oder der
Meßstellen 24 ist
dabei vorzugsweise eine Oktavauswertung vorgesehen, wobei beispielsweise
die dritte Oktave verwendet wird. Dadurch haben dann niederfrequente
Einflüsse
wie Unwucht und Schaltgeräusche
keinen Einfluß auf
die Bestimmung der Meßstelle 24 bzw.
der wenigen Meßstellen 24.
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Für einen
bestimmten Typ von Elektromotor ist nach der Korrelationsbestimmung
an einer Reihe von Elektromotoren 52 die Meßstelle 24 bzw.
die wenigen Meßstellen 24 bekannt.
Ferner sind die Korrelationsparameter bekannt, so daß erfindungsgemäß bei einem
zu prüfenden
baugleichen Elektromotor 10 die über die Laservibrometervorrichtung 18 meßbaren Schwingungsamplituden
an einer Meßstelle 24 mit
dem Geräuschpegel
(Schalldruck) korrelierbar ist. Es läßt sich somit berührungsfrei
die Geräuschemission
eines zu prüfenden
Elektromotors 10 ermitteln, wobei aufgrund der einzigen
Meßstelle 24 bzw. der
wenigen Meßstellen 24 sich
schnell ein Ergebnis erhalten läßt. Dadurch
wiederum läßt sich
eine Vielzahl von Elektromotoren 10 (der gleichen Bauart)
auf einfache, schnelle und reproduzierbare Weise prüfen.
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In 4 sind
Frequenzspektren für
verschiedene Elektromotoren gezeigt, welche sich aus der Messung
an der definierten Meßstelle 24 ergeben haben.
Die Frequenzspektren wurden dabei aus den Meßdaten über Fast-Fourier-Transformation ermittelt.
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Man
erkennt, daß das
Frequenzspektrum 64 stark von den anderen Frequenzspektren
abweicht. Der Elektromotor mit dem Frequenzspektrum 64 hat eine
zu hohe Geräuschemission.
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Es
sind auch Spektren in 4 erkennbar, die bei niedrigen
Frequenzen und insbesondere bei der Frequenz Null eine endliche
Amplitude aufweisen. Dies ist auf eine Unwucht des entsprechenden Elektromotors
zurückzuführen. Dieser
Spektrumsanteil wird für
die Bestimmung des Schalldrucks weggefiltert.
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Bei
einer Frequenz von ca. 5000 Hz (sowie ganzzahligen Vielfachen davon)
sind Änderungen
im Frequenzspektrum bei einer Vielzahl von Elektromotoren erkennbar.
Dies ist auf Schaltgeräusche
(switching noise) zurückzuführen.
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Es
ist möglich,
aus dem gemessenen Frequenzspektrum Kriterien abzuleiten, ob ein
Elektromotor eine vorgegebene Spezifikation erfüllt oder nicht. Es ist dabei
anzumerken, daß die
Frequenzen akustische Frequenzen sind. Der Elektromotor selber dreht
bei der Geräuschermittlung
mit seiner Nenndrehzahl.
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Beispielsweise
kann für
Elektromotoren vorgegeben sein, daß der Schalldruck kleiner als
42 dB(A) sein muß.
Eine entsprechende Grenzkurve 66 ist in 3 eingezeichnet.
Dadurch wiederum ergibt sich ein Grenzwert 68 für die Schwingungsamplitude an
der Meßstelle 24.
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Es
ist möglich, über die
Grenzkurve 66 (cut-off-level) einen Grenzwert bzw. einen
Grenzwertbereich für
jede einzelne Frequenz für
die Elektromotoren zu bestimmen, die die Spezifikation erfüllen. Auf
die gleiche Weise ist es möglich,
eine (Minimums-)Grenzwertkurve für
jede einzelne Frequenz der Elektromotoren zu bestimmen, die die
Geräuschspezifikation
nicht erfüllen.
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Dadurch
wiederum kann ein Grenzwertbereich für jede einzelne Frequenz bestimmt
werden, um so auf einfache Weise frequenzaufgelöst bestimmen zu können, ob
ein Elektromotor die geforderten Spezifikationen erfüllt oder
nicht erfüllt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird über
die Laservibrometervorrichtung 18 die Schwingungsamplitude
an der bestimmten Meßstelle 24 des zu
prüfenden
Elektromotors 10 erfaßt
und mit an baugleichen Elektromotoren zuvor bestimmten Korrelationsparametern
wird der Geräuschpegel
berechnet.
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Es
läßt sich
dabei sowohl der Gesamtgeräuschpegel
(overall) als auch der Geräuschpegel
für die
einzelnen Frequenzkomponenten (prominent tone) ermitteln.
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Erfindungsgemäß läßt sich
dadurch der Geräuschpegel
mit hoher Reproduzierbarkeit und hoher Genauigkeit berührungslos
ermitteln. Die Resonanzeigenschaften des zu prüfenden Elektromotors 10 werden
durch die Messung nur geringfügig
beeinflußt.
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- 10
- Elektromotor
- 12
- Meßvorrichtung
- 14
- Basisplatte
- 16
- Halteeinrichtung
- 18
- Laservibrometervorrichtung
- 20
- Laserstrahl
- 22
- Oberfläche
- 24
- Meßstelle
- 26
- Halterahmen
- 28
- Schlitten
- 30
- Bewegungsrichtung
- 32
- Bewegungsrichtung
- 34
- Lagervorrichtung
- 36
- Aufnahme
- 38
- Dämpfungselement
- 40
- Säulen
- 42
- Kontaktierungsvorrichtung
- 44
- elektrisches
Anschlußelement
- 46
- elektrisches
Anschlußelement
- 48
- Hubdreheinheit
- 50
- Auswerteeinrichtung
- 52
- Elektromotor
- 54
- Gitter
- 56
- Gitterpunkt
- 58
- Gitterpunkt
- 60
- Meßpunkt
- 62
- Korrelationsgerade
- 64
- Frequenzspektrum
- 66
- Grenzkurve
- 68
- Grenzwert