DE3706710A1

DE3706710A1 - Schichtverleimter werkstoff

Info

Publication number: DE3706710A1
Application number: DE19873706710
Authority: DE
Inventors: Jost Mueller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-03-04
Filing date: 1987-03-02
Publication date: 1987-09-10
Also published as: ATA141686A; CH670067A5

Description

Die Erfindung betrifft einen schichtverleimten Werkstoff, insbesondere Holzwerkstoff, dessen Verwendung zur Herstel lung von Kanteln und ein Holzelement zur Herstellung des Holzwerkstoffes.

Grössere fehlerfreie Holzstämme werden immer rarer und ent sprechend kostspieliger. Aus diesem Grunde werden vermehrt schichtverleimte Holzwerkstoffe verwendet. Diese bestehen aus einer Anzahl von Holzschichten, insbesondere von Holzleisten, die an ihren ebenen Stossflächen mittels Leim miteinander verbunden sind. Ein solcher, mehrere Leim schichten oder Leimfugen aufweisender Holzwerkstoff muss unter Bearbeitungsbedingungen und Umwelteinflüssen minde stens die gleiche Stabilität und Widerstandsfähigkeit aufweisen, wie einstückig gewachsenes Holz. Entsprechend hoch sind die an die Verbindungsstellen gestellten Anfor derungen.

Die einzelnen Holzleisten des schichtverleimten Holzwerk stoffes können mittels einer Keilzinkverbindung mit einer weiteren Holzleiste verbunden, d.h. in Richtung des Faser verlaufes, verlängert sein. Bei der Keilzinkverbindung sind die quer zur Faserrichtung liegenden Verbindungs flächen durch eine spitze Winkel aufweisende Sägezahn struktur vergrössert, d.h. die Wirkung des aufgetragenen Leimes ist über einen grösseren Bereich ausgedehnt; gleichzeitig ist die Bewegungsfreiheit der noch nicht verbundenen, jedoch bereits aneinanderliegenden Holzele mente relativ zueinander in Richtung einer von drei Raum achsen eingeschränkt.

Für die Schichtverleimung, d.h. für Flächenverbindungen, die parallel zu den Holzfasern verlaufen, stehen grössere Verbindungsflächen zur Verfügung, so dass die Verleimung von ebenen Stossflächen für geringe Beanspruchung eine befriedigend stabile Verbindung ergibt. Für stärkere Be anspruchung ist eine Vergrösserung der Stossflächen er wünscht, um eine grössere bindungsfähige Fläche und damit eine stärkere Haftung zu erzielen.

Es ist naheliegend, eine solche Vergrösserung der Stoss flächen in der Art einer Keilzinkverbindung, d.h. durch Ausbildung einer Sägezahn- oder burgzinnenartigen Struktur, zu erzielen. Diese Verbindungstechnik, die sich für die Längsverbindung der einzelnen Holzschichten bewährt, hat bei der Vergrösserung der Stossflächen den Nachteil, dass beim Längsauftrennen des Holzwerkstoffes, d.h. beim Zuschneiden in Längsrichtung auf das gewünschte Mass, im Bereich der Stossflächen, insbesondere jenem der Ecken und Winkel der Keilzinkverbindung, Stellen mit höherer Neigung zur Splitterbildung entstehen. Solche Bereiche vermindern die Qualität des Endproduktes und sind, ins besondere bei der Herstellung von Kanteln, nicht tole rierbar.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen schichtverleimten Werkstoff, insbesondere Holzwerkstoff mit gegenüber der ebenen vergrösserten Stossfläche, insbesondere für Kanteln, vorzuschlagen, d.h. für die Verleimung einen vergrösserten haftwirksamen Bereich zu schaffen, bei dem jedoch beim Längsauftrennen keine zur verstärkten Splitterbildung neigenden Stellen oder Be reiche entstehen.

Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung bilden den Ge genstand der Ansprüche 2 bis 7.

Erfindungsgemäss wird durch die zueinander parallelen Ril len die Stossfläche, d.h. der haftwirksame Bereich, der einzelnen Schichten vergrössert; gleichzeitig wird durch die besondere Ausgestaltung des Profils der Rillen als stetige Kurve die Neigung zum Absplittern beim Auftrennen des Schichtwerkstoffes eliminiert. Mithin werden erfin dungsgemäss die Vorteile zweier diametral entgegenge setzter Stossflächenausgestaltungen, nämlich der winkel- und eckenfreien ebenen und der gezackten vergrösserten Stossfläche, innerhalb einer einzigen Ausgestaltung ver wirklicht.

Gleichzeitig wird durch die besondere Form der Stossfläche die Gefahr einer Absplitterung während der Herstellung der Stossflächen gebannt.

Ausserdem ist eine gleichmässige Verteilung des auf die Stossflächen aufgebrachten Leimes durch den stetigen Ver lauf des erfindungsgemässen Stossflächenprofils gewähr leistet.

Die Herstellung der Stossflächen kann durch Kehlen erfol gen. Die nach dem Kehlen mit parallelen Rillen aufweisen den Stossflächen werden mit Leim versehen, zusammengefügt und in einem geeigneten Presswerkzeug fixiert und bis zum Aushärten des Leimes zusammengepresst.

Zum Verleimen von Holzwerkstoffen wurde bisher Weissleim verwendet; den besonders hohen Anforderungen bei Schicht werkstoffen genügen Resorzinleime besser. Allerdings ist ihre Verwendung bei hellen Werkstoffen, wegen ihrer dunk len Eigenfarbe, mit ästhetischen Nachteilen verbunden. Polyurethankleber zeigen nicht nur eine hohe Verbundkraft, sondern können auch auf helle Farben, z.B. von Nadel hölzern, eingefärbt werden und werden deshalb besonders bevorzugt.

Die erfindungsgemässen schichtverleimten Werkstoffe sind auch bei grösserer Beanspruchung stabil und können problem los auf gewünschte Masse zugeschnitten werden, ohne dass dabei eine Neigung zur Splitterbildung beobachtet wird. Sie eignen sich für die Herstellung von Schichtholzkanteln und Schichtholzträgern bzw. Schichtholzleimbindern.

Die Erfindung wird anhand der Fig. 1 und 2 weiter ver anschaulicht. Es zeigen rein schematisch:

Fig. 1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemässen schichtverleimten Holzwerkstoff;

Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 in vergrössertem Mass stab.

Der in Fig. 1 dargestellte schichtverleimte Holzwerkstoff 1 weist vier Holzschiten 2-5 mit dazwischenliegenden Leim schichten 6-8 auf. Die einander zugewandten Stossflächen 9-14 der einzelnen Holzschichten 2-5 sind mit zueinander parallelen Rillen 15, die durch Stege 16 voneinander ge trennt sind, versehen. Das Profil der Stossflächen hat annähernd die Form einer stetigen sich wiederholenden Sinuskurve. Die Leimschichten 6-8 bestehen aus einem Polyurethankleber, der mit ZnO hell eingefärbt wurde.

Die Abmessung der Rillen 15 hängt vom Verwendungszweck und von der Holzart ab. Die Scheitelhöhe einer Sinuskurve, d.h. die Amplitude, kann etwa 1 mm betragen. Vorzugsweise ist die Wellenlänge der Kurve, insbesondere der Sinuskurve, mindestens das 2fache der Amplitude. Sie kann, wie aus Fig. 2 ersichtlich, auch das etwa 3fache betragen. Die angegebenen Werte sind jedoch Richtwerte, die der Fach mann nach den eigenen Bedürfnissen variieren kann.

Selbstverständlich kann der erfindungsgemässe Schicht werkstoff nicht nur aus Holz, sondern auch aus anderen Materialien, wie Kunststoff oder Metall, bestehen.

Claims

1. Schichtverleimter Werkstoff (1), insbesonderes Holz werkstoff, dadurch gekennzeichnet, dass die mitein ander verleimten Stossflächen (9-14) der einzelnen Schichten (2-5) zueinander parallele ineinander greifende Rillen (15) aufweisen und ihr Profil die Form einer sich periodisch wiederholenden stetigen Kurve besitzt.

2. Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil der Stossflächen (9-14) mindestens annähernd eine Sinuskurve ist.

3. Werkstoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen (15) eine Scheitelhöhe von etwa 1 mm besitzen.

4. Werkstoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Wellenlänge der Kurve zu ihrer Amplitude 2 ist.

5. Werkstoff nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der Wellenlänge der Kurve zu ihrer Amplitude 3 bis 6 ist.

6. Holzwerkstoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen (15) im wesentlichen parallel zu den Holzfasern in Längs richtung verlaufen.

7. Holzwerkstoff nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass seine Schichten (2-5) mit einem vorzugsweise holzfarben eingefärbten Poly urethankleber verbunden sind.

8. Verwendung eines Holzwerkstoffes nach einem der An sprüche 1 bis 7 zur Herstellung von Schichtholz kanteln.

9. Holzelement zur Herstellung des schichtverleimten Holzwerkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine Stossfläche mit zueinander parallelen Rillen auf weist, deren Profil die Form einer sich periodisch wiederholenden stetigen Kurve besitzt.

10. Holzelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rillen aneinanderliegender Stossflächen gegengleich ausgebildet sind.