DE3706336C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung hoher Temperaturen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung hoher TemperaturenInfo
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- H05B—ELECTRIC HEATING; ELECTRIC LIGHT SOURCES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; CIRCUIT ARRANGEMENTS FOR ELECTRIC LIGHT SOURCES, IN GENERAL
- H05B6/00—Heating by electric, magnetic or electromagnetic fields
- H05B6/64—Heating using microwaves
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- Constitution Of High-Frequency Heating (AREA)
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Er
zeugung hoher Temperaturen mit den im Oberbegriff des
Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen. Gegenstand
der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens mit den im Oberbegriff
des Patentanspruchs 4 angegebenen Merkmalen.
Es sind verschiedene Verfahren zur Erzeugung hoher
Temperaturen in Ofenkammern bekannt. Im allgemeinen
werden dabei zur Aufheizung Heizspiralen od. dgl.
aus einem Material verwendet, welches insbesondere
bei höheren Temperaturen leicht oxydiert, weshalb
in derartigen Öfen unter Sauerstoffabschluß oder
Vakuum, beispielsweise in einer Schutzgasatmosphäre,
gearbeitet werden muß. Bei einem solchen Vorgehen
entsteht das Problem, die Schutzgasatmosphäre
genau kontrolliert einzustellen, um bei unter
schiedlichen Aufheizungs-Arbeitsgängen reproduzierbare
Ergebnisse zu erhalten.
Ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art sind aus der DE 29 21 955 A1 bekannt.
Bei der dort erläuterten Mikrowellenheizeinrichtung
kann eine Erwärmung des Inhaltsgutes nicht nur mittels
Mikrowellen sondern zusätzlich auch mit Hilfe einer
sonstigen Heizeinrichtung erfolgen, wobei es sich in
dem erläuterten Fall um Strahlungsheizglieder innerhalb
der Ofenmuffel handelt. Die zusätzlichen Strahlungs
heizglieder haben dabei den Zweck, beispielsweise eine
Bräunung von Nahrungsmitteln zu erreichen, die ja beim
Garen von Nahrungsmitteln nicht erfolgen würde, wenn
lediglich Mikrowelle zur Anwendung kommt. Die Kombi
nation von Mikrowelle und Strahlungsheizung bietet
den Vorteil, daß besonders kurze Garzeiten erreicht
werden können. In dem bekannten Mikrowellenofen ist
die Ofenmuffel bzw. Kammer von einer Wärmeisolation
umgeben, die den Zweck hat, eine Abstrahlung von Wärme
nach außen zu verhindern und insbesondere einer
Aufheizung des oberhalb der Ofenmuffel bzw. Kammer
angeordneten Mikrowellengenerators entgegenzuwirken.
Die Wärmeisolation soll deswegen möglichst kalt bleiben.
Die eigentliche Kammerwand besteht aus einem durch
Mikrowellen nicht anregbaren Material. Die Einleitung
der Mikrowellen in die Kammer erfolgt über einen
Wellenleiter. Aufgrund der Konstruktion ist die
bekannte Mikrowellenheizeinrichtung keinesfalls dazu
geeignet, besonders hohe Temperaturen zu erreichen.
Die höchsten, erwähnten Temperaturen liegen bei 500°C
zum Zwecke der Selbstreinigung.
Es gibt nun aber etliche Fälle, in denen es wünschenswert
wäre, irgendwelche Materialien in Anwesenheit von
Sauerstoff, zumindest Luft, stark zu erhitzen, d. h. auf
Temperaturen, bei denen durch Sauerstoffeinwirkung eine
Schädigung der Ofenmaterialien eintreten kann. Für
diese Fälle mußte man sich bisher so behelfen, daß die
Heizung des Ofens unter Schutzgas oder mit sonstigen
Schutzmaßnahmen betrieben wurde, während die eigentliche
Ofenkammer der Atmosphäre ausgesetzt war. Es ist
verständlich, daß hierzu ein sehr hoher apparativer
Aufwand erforderlich ist. Außerdem erhöht sich, wenn
eine gasdichte Trennung zwischen Ofenkammer und
Heizung, z. B. Wicklung, vorgesehen werden muß, der
notwendige Energiebedarf. Schließlich sind deutliche
Temperaturgrenzen gesetzt.
Sofern man mit moderaten Temperaturen (deutlich unter
1000°C) zufrieden ist, gibt es etliche Materialien,
die eine entsprechende Aufheizung, auch in
sauerstoffhaltiger Atmosphäre, ohne Schäden überstehen,
z. B. Graphit, SiC, aber auch etliche Metalle oder
Metallegierungen. Temperaturen unter 1000°C genügen
jedoch nicht immer.
Es liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren - und eine zu dessen Durchführung
geeignete Vorrichtung - vorzuschlagen, welche es ohne
großen apparativen Aufwand gestatten, solche Temperaturen
zu erreichen, bei denen bisher Schutzmaßnahmen gegen Oxydation unabdingbar waren.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung mit den in den
kennzeichnenden Teilen der Patentansprüche 1 bzw.
4 angegebenen Merkmalen gelöst.
Es werden also zum einen zur Erzeugung der vergleichsweise
hohen Temperaturen Hochfrequenzwellen, insbesondere
Mikrowellen verwendet. Dies gestattet es, mit einem
vergleichsweise einfach aufgebauten Gerät auszukommen.
Insbesondere sind keinerlei aufwendige Maßnahmen für
die Anpassung der Heizung an die Kammer erforderlich.
Es ist vielmehr theoretisch denkbar, die Kammer im
Ofen beliebig zu gestalten, weil ja die Verwendung
von Hochfrequenzwellen, vorzugsweise Mikrowellen, den
Vorzug bietet, daß man hiermit beliebig geformte Körper
und damit auch beliebig gestaltete Wände der Kammer
erhitzen kann. Die Wände der Kammer müssen dabei nicht
vollständig aus dem von Hochfrequenzwellen anregbaren
Material bestehen. Man könnte diesen Werkstoff auch
nur bereichsweise, beispielsweise in Form von in die
Kammerwände eingelagerten Profilelementen, oder als
Zusatz, z. B. in Pulverform, zum Wandmaterial vorsehen.
Es wird gleichsam zweistufig aufgeheizt, und zwar
derart, daß erst entweder durch Einwirkung der
Hochfrequenzenergie auf Einsatzteile, die aus einem
nicht hochtemperaturfesten Werkstoff oder einem Werkstoff
bestehen, der Hochfrequenzwellen nur unterhalb einer
etwa der Ansprechtemperatur entsprechenden Temperatur
zufriedenstellend ankoppelt, oder mittels einer
sonstigen Heizeinrichtung, z. B. einer Widerstands-
oder induktiven Heizung, eine bestimmte Aufheizung,
beispielsweise bis etwa 1100°C erreicht wird. Solange
diese Temperatur nicht überschritten wird, muß bei
nicht temperaturbeständigen Einsatzteilen oder
Heizeinrichtungen nicht befürchtet werden, daß diese
Teile, auch wenn in oxydierender Atmosphäre gearbeitet
wird, beschädigt werden. Es wird so die eigentliche
Kammerwandung auf etwa die gleiche Temperatur, d. h.
die Ansprechtemperatur erhitzt. Für die Kammerwandung
bzw. Teile der Wandung wird ein Werkstoff verwendet,
der bei Raumtemperatur von Hochfrequenzwellen nicht
anregbar ist, jedoch - beispielsweise wegen einer
Phasenumwandlung - ab einer gewissen Temperatur, der
Ansprechtemperatur, auf Hochfrequenzwellen, insbesondere
Mikrowellen, anspricht und infolgedessen bei Einwirkung
eines Hochfrequenzfeldes aufgeheizt wird. Es gibt etliche
Stoffe, z. B. reines oder mit CaO stabilisiertes ZrO2
oder keramisch gebundenes SiC, die entsprechende
Eigenschaften besitzen, d. h. bei niedriger Temperatur
nicht von Hochfrequenzwellen erhitzt werden, jedoch
ab Erreichung einer bestimmten Temperatur in der Lage
sind, Hochfrequenzenergie zu absorbieren und dabei
aufgeheizt zu werden, wobei diese Stoffe zusätzlich
den Vorzug haben, daß sie auch bei sehr hohen Temperaturen
in oxydierender Atmosphäre nicht angegriffen werden. Um
bei starker Aufheizung eine Beschädigung der aus nicht
hochtemperaturfestem Material bestehenden Einsatzteile
oder sonstigen Heizeinrichtungen zu verhindern, werden
diese Teile aus dem Bereich der Hochfrequenzwellen
entfernt, sobald der Werkstoff der Kammerwandung eine
ausreichende Temperatur erreicht hat, um auf
Hochfrequenzwellen anzusprechen und so direkt mittels
Hochfrequenzenergie aufgeheizt werden zu können. Wenn
vorstehend davon die Rede ist, daß die Ansprechtempe
ratur des Wandmaterials für die Kammer gegenüber
Raumtemperatur wesentlich erhöht sein soll, so heißt
dies im allgemeinen, daß die Ansprechtemperatur
wenigstens 1000°C beträgt.
Aus der DE 35 35 532 A1 ist ein Mikrowellenofen bekannt,
bei dem ein zusätzliches Heizelement vorgesehen ist,
welches in unterschiedliche Positionen gebracht werden
kann. Dabei können die Mikrowellenheizung und die
zusätzliche Heizung unabhängig voneinander betrieben
werden. Die Verstellbarkeit des zusätzlichen Heizelementes
hat den Zweck, eine gewünschte spezielle Bräunung des zu
garenden Gutes im Mikrowellenofen zu gewährleisten.
Eine Möglichkeit, die zusätzliche Heizeinrichtung aus
der Kammer des Mikrowellenofens herauszubewegen,
besteht jedoch nicht.
In der DE 31 50 619 A1 ist ein Verfahren und Gerät zur
Erhitzung von Stoffen durch Mikrowellen beschrieben,
bei dem infolge Absorption von Mikrowellenenergie in
einem flächigen Ferritkörper Wärme erzeugt wird, die
über einen mit dem Ferritkörper flächig verbundenen
Metallkörper der zu erhitzenden Masse, im beschriebenen
Fall Nahrungsmittel, zugeführt wird. Es erfolgt also
dort die Aufheizung der zu erhitzenden Masse nicht
direkt durch Einwirkung der Mikrowellenenergie auf
die Masse sondern über den Umweg der Erhitzung eines
Trägers für die Masse durch Mikrowellenenergie.
Dieser Druckschrift kann jedoch kein Hinweis in
Richtung auf die Erfindung entnommen werden, nämlich
zur Erreichung der eigentlichen, hohen Betriebstemperatur
ein Material zu verwenden, welches erst ab bestimmten
Temperaturen Hochfrequenzwellen ankoppelt, wobei zur
Erreichung der Ansprechtemperatur eine zusätzliche
Heizung vorgesehen ist.
Wie bereits erwähnt, gibt es eine Vielzahl von
Materialien, die für die Kammer-Wandung oder die
Einsatzteile verwendet werden können. Als besonders
günstig hat es sich erwiesen, wenn als Wandmaterial ZrO2
oder ein wirkungsgleicher, gegen hohe Temperaturen bestän
diger, erst bei wesentlich erhöhter Temperatur mittels
Hochfrequenzwellen erhitzbarer Werkstoff verwendet wird.
Für das bzw. die Einsatzteile kann man vorteilhafterweise
Graphit, SiC oder einen wirkungsgleichen Werkstoff
einsetzen. Natürlich können auch Mischungen verschiedener
Stoffe verwendet werden.
Versuche der Anmelderin haben gezeigt, daß es mit einem
Verfahren gemäß der Erfindung möglich ist, bereits mit
vergleichsweise geringer Mikrowellen-Energie sehr hohe
Temperaturen (von über 2000°C) zu erreichen, wobei in
der Gestaltung der Kammer des entsprechenden Ofens
weitgehende Freiheit besteht. Dies gilt vor allem bei
Verwendung von ZrO2 oder Mischungen hiermit, welches
ja in unterschiedlichsten Formen eingesetzt werden
kann, beispielsweise als formgepreßter Körper, in Form
von Matten, Pulver, Fasern etc. Die Kammerwandung kann
dabei sowohl dicht als auch porös erzeugt werden. Es ist
auch denkbar, daß man die Kammerwandung aus mehreren,
übereinanderliegenden Schichten oder mit eingesetzten
Bereichen gestaltet, wobei sogar unterschiedliche
Materialien für die verschiedenen Schichten verwendet
werden können. Beim Einsatz von ZrO2 ist das Ansprechen
auf Hochfrequenzwellen, insbesondere Mikrowellen, erst
bei höherer Temperatur darauf zurückzuführen, daß ZrO2
bei etwa 1100°C sich von der monoklinen Kristallmodifikation
in eine tetragonale Struktur umwandelt.
Die bevorzugte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist,
was nicht näher erläutert werden muß, sehr einfach
aufgebaut. Im Prinzip kann es sich um einen der
handelsüblichen Mikrowellen-Herde handeln, in welchem,
von einer entsprechenden Wärme-Isolierschicht umgeben,
eine Kammer aus bei hoher Temperatur auf Hochfrequenz
wellen ansprechendem Wandmaterial angeordnet ist, wobei
diese Kammer, um das zu erhitzende Gut einlegen zu
können, über eine Tür oder Klappe zugänglich ist.
Zusätzlich muß dann noch wenigstens ein das "Anheizen"
ermöglichendes Einsatzteil oder eine sonstige
Heizeinrichtung vorgesehen werden, welche mit einem
geeigneten, im allgemeinen sehr einfachen Mechanismus
zum Herausfahren aus der Zone der Hochfrequenzwellen
bei Erreichen der Ansprechtemperatur verbunden sind.
Irgendwelche Gaszu- oder -abführungen oder temperaturfeste
gasdichte Einrichtungen sind nicht erforderlich, können
jedoch vorgesehen sein, um auch ein Arbeiten im Vakuum
oder unter Schutzgas zu ermöglichen. Es kann jedoch
ohne Probleme mit Luft als umgebender Atmosphäre
gearbeitet werden. Es ist auch leicht möglich, in die
Kammer eine entweder mit Schutzgas gefüllte oder von
Schutzgas durchströmbare Innenkammer, beispielsweise
ein Rohr aus Quarzglas einzubringen.
Als Hochfrequenz-Strahlungsquelle können sämtliche
bekannten Einrichtungen verwendet werden. Günstig ist
es beispielsweise, wenn als Strahlungsquelle ein mit
seiner Strahlung den gesamten Bereich der Kammer
überdeckendes Magnetron vorgesehen ist. Derartige
Magnetrons sind handelsüblich und deswegen zu
vergleichsweise geringen Kosten verfügbar.
Es ist nach einer Weiterbildung der Erfindung weiter
vorgesehen, daß in dem Gehäuse nicht nur eine
Hochfrequenz-Strahlungsquelle sondern mehrere,
getrennt regelbare Strahlungsquellen angeordnet
sind, die jeweils auf einen Abschnitt der Wandung der
Kammer und/oder des wenigstens einen Einsatzteiles
einwirken, wobei es aus der DE 24 62 853 B1 an sich
bekannt ist, in einer Mikrowellen-Erhitzungseinrichtung
mehrere Strahlungsquellen für Hochfrequenzwellen vorzu
sehen. In diesem Falle kann man gleichsam einen
Zonenofen bauen, und zwar mit sehr geringem Aufwand,
wobei sich zudem der Vorteil ergibt, daß die einzelnen
Zonen des Ofens ohne größere Schwierigkeiten getrennt
geregelt und damit auf unterschiedliche Temperaturen
eingestellt werden können. Sofern eine scharfe
Temperaturregelung
gewünscht wird, muß man dann unter Umständen die
Kammerwandung entsprechend den Zonen unterteilen, um
einen direkten Einfluß von einem Kammerwandungs-Abschnitt
auf den anderen zu verhindern. Auch wenn mehrere
Kammerwandungs-Abschnitte vorgesehen sind, kann es
durchaus genügen, gemeinsame Einsatzteile für sämtliche
Kammerwandungs-Abschnitte vorzusehen.
Um möglichst kurze Bewegungswege für das wenigstens eine
Einsatzteil zu erreichen, ist es zweckmäßig, dieses zur
Verstellung zwischen der Anfahrposition und der
Betriebsposition quer zur Hauptstrahlungsrichtung der
Strahlungsquelle beweglich anzuordnen. Vorteilhafterweise
wird man dabei derart vorgehen, daß das wenigstens eine
Einsatzteil an der der Tür oder Klappe gegenüberliegenden
Seite in die Kammer hinein- bzw. aus dieser herausbeweg
bar ist.
Wenn - gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung -
das Gehäuse mit wenigstens einer ein Hindurchführen des
wenigstens einen Einsatzteils ermöglichenden Durchbrechung
versehen ist, der eine Abschirmung für die Hochfrequenz
wellen zugeordnet ist, kann das wenigstens eine Einsatzteil
in die Kammer hinein bzw. aus dieser herausbewegt werden,
ohne daß es erforderlich wäre, die Tür oder Klappe zu
öffnen, was ja gefährlich sein kann, da in der Kammer
auch beim Herausfahren des wenigstens einen Einsatzteils
schon verhältnismäßig hohe Temperaturen herrschen.
Das wenigstens eine Einsatzteil kann unterschiedlich
gestaltet werden. So ist es z. B. möglich, daß als
Einsatzteil ein etwa rohrförmiger, im Querschnitt an
den Querschnitt der Kammer angepaßter Hohlkörper
vorgesehen ist, der entlang seiner Längsachse parallel
zu einer Symmetrieachse der Kammer gegenüber der Kammer
beweglich ist. Ein solches rohrförmiges Einsatzteil
wird man verwenden, wenn die Kammer ebenfalls im
wesentlichen rohrförmig ausgebildet ist. Allerdings
muß bei Benutzung eines rohrförmigen Einsatzteils für
eine einwandfreie Halterung und Führung des Teils gesorgt
werden, um irgendwelche Beschädigungen am Einsatzteil
während dessen Bewegung gegenüber der Kammer zu verhindern.
In einer Vielzahl von Fällen erscheint es deswegen
zweckmäßiger, wenn kein rohrförmiges Einsatzteil sondern
wenigstens ein stabförmiges Einsatzteil vorgesehen ist,
das zwischen der Anfahrposition und der Betriebsposition
längsverschieblich ist, wobei es meist günstig ist, wenn
mehrere, parallel zueinander angeordnete, stabförmige
Einsatzteile vorgesehen sind. Der Einsatz stabförmiger
Einsatzteile bringt zum einen den Vorteil, daß sich
diese häufig wesentlich einfacher herstellen lassen als
ein rohrförmiges Teil. Besonders wesentlich ist dabei
der geringe Durchmesser und die einfache Gestaltung,
die z. B. einer Erzeugung aus Graphit oder SiC entgegenkommen.
Weiterhin haben stabförmige Einsatzteile den Vorteil, daß
die Öffnungen zum Ein- und Ausfahren klein gehalten werden
können, was die Abschirmung der Durchtrittsöffnungen
erleichtert. Schließlich ist die Verwendung mehrerer,
stabförmiger Einsatzteile gegenüber einem einzigen,
rohrförmigen Einsatzteil auch deswegen günstiger, weil
man die einzelnen, stabförmigen Einsatzteile genau da
anordnen kann, wo eine starke Erhitzung der Kammer
wandung gewünscht wird. Außerdem kann leichter eine
Halterung für die zu erhitzende Masse angebracht werden.
Bei Verwendung stabförmiger Einsatzteile ist es zweckmäßig,
wenn diese so angeordnet sind, daß ihre jeweiligen Abstände
von der Wandung der Kammer in der Anfahrposition etwa gleich
sind, wobei zusätzlich zweckmäßigerweise die Einsatzteile
in der Anfahrposition etwa gleichmäßig über die zu ihrer
Längsachse parallelen Wandungsbereiche der Kammer verteilt
sein sollten.
Bei Benutzung stabförmiger Einsatzteile, die die unter
schiedlichsten Querschnittsformen aufweisen können, ist es
vorteilhaft, wenn die Durchbrechungen für die stabförmigen
Einsatzteile von diesen im Querschnitt entsprechenden
Öffnungen gebildet sind, an die als Abschirmung im Querschnitt
an die Einsatzteile angepaßte Rohrabschnitte anschließen,
die hinsichtlich ihres Durchmessers und ihrer Länge so bemessen
sind, daß ein Durchtritt der Hochfrequenzwellen verhindert ist.
In einem solchen Fall erreicht man stets eine einwandfreie
Abschirmung gegenüber austretenden Hochfrequenzwellen durch
einen entsprechend bemessenen Hohlleiter, ohne daß es
erforderlich wäre, irgendwelche beweglichen Abschirmelemente
etc. vorzusehen.
Um das meist verhältnismäßig teuere Material für die
Einsatzteile zu sparen und eine einwandfreie Bewegung
der Einsatzteile zu ermöglichen, geht man zweckmäßig
derart vor, daß das wenigstens eine Einsatzteil an einem
Träger, vorzugsweise aus von Hochfrequenzwellen nicht
anregbarem Material, befestigt ist, welches zur Verbindung
mit einer außerhalb des abschirmenden Gehäuses angeordneten
Antriebseinrichtung, beispielsweise einem motorischen oder
pneumatischen Stelltriebs, aber auch einem handbetätigten
Mechanismus, dient.
Um den in einem Ofen vorhandenen Platz besonders gut
ausnützen zu können, ist vorgesehen, daß die Kammer
rohrförmig ausgebildet und an ihrer einen Stirnseite
zur Einführung wenigstens eines Einsatzteiles mit wenigstens
einer Aussparung versehen ist, während die andere Stirnseite
der Kammer bis zur Tür oder Klappe des Gehäuses reicht.
Diese Ausbildung hat auch den Vorteil, daß durch den
unmittelbaren Anschluß der Tür oder Klappe an die Kammer
der Zutritt zur Kammer erleichtert und damit das Einbringen
oder Herausnehmen einer Probe vereinfacht wird. Eine derart
gestaltete Kammer läßt sich auch leicht für einen gasdichten
Abschluß für den Betrieb bei Vakuum oder unter Schutzgas
einrichten.
Um eine Beobachtung der Probe während des Erhitzungsvorgangs
zu ermöglichen, kann - was an sich bekannt ist - die Tür
oder Klappe mit einem Sichtfenster aus einem
Hochfrequenzwellen abschirmenden Material versehen sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung stellt dar
Fig. 1 eine Stirnansicht auf den Ofen in einer Ausführungsform
mit stabförmigen Einsatzteilen bei geöffneter Tür,
Fig. 2 einen Schnitt nur durch den eigentlichen Offenbereich
nach Linie II-II in Fig. 1 bei geschlossener Tür
und in Anfahrposition befindlichen Einsatzteilen
und
Fig. 3 einen Schnitt entsprechend Fig. 2, wobei sich
jedoch die Einsatzteile in der Betriebsposition
befinden.
Der in der Zeichnung stark schematisch dargestellte
Mikrowellen-Ofen umfaßt, wie bei Mikrowellengeräten
üblich, ein Gehäuse 1, welches eine Abschirmung gegen
die Hochfrequenzstrahlung bildet, beispielsweise ein
weitgehend geschlossenes Blechgehäuse. An diesem
Gehäuse 1 ist an der Decke eine Hochfrequenz-
Strahlungsquelle 2, z. B. ein Magnetron
zur Erzeugung von Mikrowellen, angeordnet. Aus
Fig. 1 ist dabei ersichtlich, daß die Strahlungsquelle
2 getrennt regelbare Strahlungsquellen 3 a, 3 b, 3 c
umfaßt, wobei z. B. jeweils nur ein getrennter Resonator
vorhanden sein muß, der jeweils einzeln an einen
gemeinsamen entsprechenden Hochfrequenz-Generator
angekoppelt ist.
Etwa in der Mitte des Gehäuses 1 befindet sich eine
Kammer 4, die zur Aufnahme der zu erhitzenden Probe 5
bestimmt ist. Zu diesem Zweck ist in der Kammer ein
Support 6 angeordnet, der zweckmäßigerweise aus einem
hochtemperaturbeständigen, jedoch auf Hochfrequenzwellen
nicht ansprechenden Material, beispielsweise einer
Keramik oder einem Keramik-Ersatzstoff besteht.
Die Kammerwandung 7 ist beim gezeigten Beispiel
insgesamt von einem Werkstoff gebildet, der auch
bei sehr hohen Temperaturen, beispielsweise Temperaturen
über 2000°C beständig ist, d. h. insbesondere in
sauerstoffhaltiger Atmosphäre nicht oxydiert. Weiterhin
handelt es sich dabei um einen Werkstoff, der bei Erreichen
einer Ansprechtemperatur von beispielsweise 1100°C
Hochfrequenzenergie aufnimmt, d. h. durch Hochfrequenzwellen
erhitzt werden kann, während er unter dieser Temperatur
auf Hochfrequenzwellen nicht anspricht. Ein besonders
geeignetes Material hierfür ist mit CaO stabilisiertes
ZrO2, bei dem ZrO2 bei etwa 1100°C, wie oben erwähnt,
eine Phasenumwandlung erfährt.
Zwischen der Kammer 7 und dem Gehäuse 1 ist eine dicke
Schicht 8 eines wärmeisolierenden Materials vorgesehen,
welches jedoch derart ausgewählt sein muß, daß es durch
Hochfrequenzwellen nicht angeregt wird, d. h. sich bei
Anlegen von Hochfrequenzenergie an den Innenraum des
Gehäuses 1 nicht erhitzt. Diese Schicht 8 besteht z. B.
aus mehreren Keramiklagen 8 a, 8 b, 8 c.
Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist die Kammer 4 im
Querschnitt rechteckig und derart angeordnet, daß ihre
Vorderkante direkt an eine Tür oder Klappe 9 anschließt,
mittels derer das Gehäuse 1 an der in Fig. 2 und 3 rechten
Seite verschlossen werden kann. Auch die Tür 9 muß
selbstverständlich Hochfrequenzwellen abschirmen und
sollte außerdem zum Schutz der mit dem erfindungsgemäßen
Ofen arbeitenden Personen sowie zur Verminderung des
Energieverbrauchs wärmeisoliert sein. Im Bereich der
offenen Stirnseite der Kammer 4 ist die Tür 9 allerdings
mit einem Schauglas 10 versehen, durch das man während
des Erhitzens die Probe 5 beobachten kann. Das Schauglas
10 muß selbstverständlich ebenfalls so beschaffen sein,
daß es die im Gehäuse 1 erzeugte Hochfrequenzstrahlung
abschirmt. Entsprechende Gläser sind beispielsweise von
den üblichen Mikrowellenherden her bekannt. Es kann
allerdings für die Zwecke der Erfindung erforderlich
sein, modifizierte Gläser zu verwenden, die auch bei
entsprechend hohen Temperaturen beständig sind, oder
an Stelle eines Einschichten-Glases für das Schauglas
10 ein Mehrschichten-Glas zu verwenden, beispielsweise
ein Schauglas, welches innenseitig aus Quarz besteht,
während an der Außenseite der Tür eine weitere Scheibe
angeordnet ist, die die Hochfrequenzstrahlung abschirmt.
Auf der der Tür 9 gegenüberliegenden Seite des Gehäuses
1 ist ein Ansatzteil 11 vorgesehen, in dem sich
Antriebselemente 12, beispielsweise ein Stellmotor,
eine Zahnstangeneinrichtung etc. befinden, mittels
derer von der der Tür 9 gegenüberliegenden Seite her
stabförmige Einsatzteile 13 in die Kammer 4 eingefahren
bzw. aus dieser herausbewegt werden können. In der
Zeichnung sind die Antriebselemente von einem Rahmen
14 gebildet, der entlang einer ober- und unterseitigen
Führung 15 im wesentlichen horizontal, d. h. parallel
zur Symmetrieebene der Kammer 4 beweglich ist. An dem
Rahmen 14 sind die stabförmigen Einsatzteile 13 mittels
Trägern 16, die ebenfalls die Form von Stäben haben, be
festigt.
Die Einsatzteile 13 bestehen aus einem Werkstoff, der
bereits bei Raumtemperatur von Hochfrequenzwellen
angeregt bzw. erhitzt werden kann, jedoch nur bis zu
einer Temperatur gegen Sauerstoffeinfluß
beständig ist, die etwas oberhalb der Temperatur liegt,
bei der das für die Wandung 7 der Kammer verwendete
Material Hochfrequenzenergie zu absorbieren beginnt.
Die Träger 16 bestehen zweckmäßig aus einem Werkstoff,
der - unabhängig von der jeweiligen Temperatur - keine
Hochfrequenzenergie aufnimmt. Zweckmäßig sind die Träger
16 aus einer entsprechenden Keramik hergestellt, die
zusätzlich den Vorteil hat, daß man unter Umständen
eine gute Wärmeisolierung zwischen den Einsatzteilen
13 und dem Rahmen 14 der Antriebselemente erreicht.
Bekanntlich muß ein Mikrowellenofen oder ein sonstiges,
mit Hochfrequenzenergie arbeitendes Gerät derart
abgeschirmt sein, daß keine Hochfrequenzenergie nach
außen austritt. Im vorliegenden Falle wird eine solche
Abschirmung einerseits durch das Gehäuse 1, andererseits
durch die Tür 9 erreicht. Es muß jedoch, wie die Fig.
2 und 3 zeigen, eine Möglichkeit vorhanden sein, die ein
Ein- bzw. Ausschieben der stabförmigen Einsatzteile 13
aus dem Gehäuse 1 gestattet. Dies wird im vorliegenden
Falle dadurch erreicht, daß die der Tür 9 gegenüberliegende
Rückwand 17 des Gehäuses 1 mit Durchbrechungen 18 versehen
ist, die im Querschnitt an die Einsatzteile angepaßt sind.
An diese Durchbrechungen 18 schließt sich dann jeweils
ein rohrförmiger Ansatz 19 an, dessen Innen-Abmessungen
dem Querschnitt der Durchbrechungen 18 entsprechen.
Die rohrförmigen Ansätze 19 wirken als Hohlleiter und
sind bezüglich ihrer Länge und ihres Durchmessers so
bemessen bzw. abgestimmt, daß am gehäuseseitigen Ende
eintretende Hochfrequenz-Wellen nicht in das Ansatzteil
11 austreten können.
Die Fig. 1 läßt erkennen, daß Zahl und Anordnung der
stabförmigen Einsatzteile 13 beliebig gewählt werden
können. Zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Einsatzteile
13, wie aus Fig. 1 ersichtlich, etwa in gleichem Abstand
voneinander sowie von der Wandung der Kammer 7 angeordnet
sind, wenn sie sich in der Anfahrposition innerhalb der
Kammer 4 befinden. Außerdem sollte der Abstand zwischen
den Einsatzteilen 13 und der Wandung 7 der Kammer 4 möglichst
gering sein, um keinerlei Energieverluste beim Aufheizen
der Wandung 7 der Kammer 4 durch die Einsatzteile 13 in
Kauf nehmen zu müssen.
Es sei weiter darauf hingewiesen, daß die Einsatzteile
13 natürlich nicht unbedingt stabförmig sein müssen.
Es ist ohne weiteres auch eine andere Gestaltung möglich.
Beispielsweise wäre es denkbar, die Kammern im Querschnitt
rohrförmig auszubilden, in welchem Falle es dann das
beste wäre, auch lediglich ein rohrförmiges Einsatzteil
vorzusehen, welches in seinem Querschnitt an den Kammer-
Querschnitt angepaßt ist und in der Aufheizposition sich
nahe der Innenseite der Wandung 7 der Kammer befindet. In
einem derartigen Fall müßte dann auch die Antriebseinrichtung
12 anders ausgebildet werden. Außerdem wäre kaum mehr eine
Abschirmung durch Rohrstutzen möglich. In einem solchen
Fall müßte man dann wohl das Einsatzteil soweit in den
der Tür gegenüberliegenden Ansatz 11 der Vorrichtung
fahren, daß entlang der Rückwand 17 des Gehäuses 1 ein
Verschlußelement, beispielsweise eine Klappe aus leitendem
Material, bewegt werden kann.
Die Arbeitsweise bei Verwendung eines Ofens gemäß der
Erfindung ist folgende:
Solange der Ofen kalt ist, wird auf den Support 6 in der
Kammer 4 die Probe 5 aufgelegt. Die Einsatzteile 13 werden
mittels der Antriebseinrichtung 12 in die vorgeschobene,
in Fig. 2 dargestellte Anfahrposition gebracht, in welcher
die stabförmigen Einsatzteile 13 etwa gleichmäßig entlang
der Wandung 7 der Kammer 4 verteilt angeordnet sind.
Nach dem Schließen der Tür 9 wird dann die Hochfrequenz-
Strahlungsquelle 2 eingeschaltet. Hierdurch werden die
Einsatzteile 13 angeregt und auf eine Temperatur erhitzt,
die weit über Raumtemperatur, im allgemeinen bei etwa
1100°C liegt. Die Einsatzteile 13 erhitzen ihrerseits
durch Strahlung die ihnen benachbarten Abschnitte der
Wandung 7 der Kammer 4, und zwar so lange, bis die
Temperatur der Wandung 7 der Kammer 4, zumindest in den
den Einsatzteilen 13 benachbarten Bereichen, so hoch
liegt, daß auch das Material der Wandung 7 der Kammer 4
durch Hochfrequenzenergie anregbar ist. Bei Verwendung
von ZrO2 für die Wandung 7 liegt diese Temperatur bei
etwa 1100°C, weil bei dieser Temperatur eine Phasenumwandlung
des ZrO2 stattfindet.
Sobald die Wandung 7 der Kammer 4 die entsprechende
Temperatur erreicht hat, ist eine weitere Aufheizung durch
die Einsatzteile 13 nicht mehr erforderlich. Diese werden
deswegen mittels der Antriebseinrichtung 12 aus der Kammer
4 herausgefahren, und zwar in einen Bereich, dessen Temperatur
erheblich unter der Temperatur in der Kammter 4 liegt, so daß
keine Schädigung der Einsatzteile 13, die beispielsweise
aus Graphit, SiC oder einem ähnlichen Werkstoff bestehen
können, zu befürchten ist.
Das Herausfahren der Einsatzteile 13 aus der Kammer 4
kann dabei z. B. automatisch erfolgen, indem die Temperatur
in der Kammer 4 gemessen und abhängig von der Temperatur
die Antriebseinrichtung 12 angesteuert wird.
Die Strahlungsquelle 2 bleibt solange eingeschaltet, wie
die Probe 5 erhitzt werden soll bzw. bis die Probe 5 die
gewünschte Temperatur erreicht hat. Dabei ist von Bedeutung,
daß üblicherweise die Probe 5 in normaler Luft erhitzt wird,
d. h. in oxydierender Atmosphäre. Dies war bei den bisher
bekannten Öfen nur unter ganz besonderen Umständen, vor
allem nach Vornahme spezieller Schutzmaßnahmen für die
Heizwicklung etc. möglich. Im vorliegenden Falle kann eine
solche Erhitzung erfolgen, ohne daß irgendeine Gefahr der
Schädigung des Heizelementes in Form der Wandung 7 der
Kammer 4 bestünde.
Wenn die Probe 5 die entsprechende Temperatur erreicht hat
und die gewünschte Zeit auf Temperatur gehalten wurde,
beispielsweise zum Zwecke des Schmelzens in einer - in
der Zeichnung nicht dargestellten - Form, kann die
Strahlungsquelle 2 abgeschaltet werden. In diesem Falle
kühlt dann die Wandung 7 der Kammer 4 ab, wobei die
Abkühlung gegebenenfalls in einfacher Weise dadurch
beschleunigt werden kann, daß man in die Kammer 4 Luft
bläst.
Erst nach Unterschreiten der für die Einsatzteile 13
gefährlichen Temperatur, d. h. bei Erreichen einer Temperatur,
bei der keine Oxydation des Materials der Einsatzteile 13
mehr zu befürchten ist, können die Einsatzteile 13 mittels
des Antriebs 12 wieder in die Kammer 4 bewegt werden.
Selbstverständlich ist es wegen der Verwendung von
Hochfrequenzwellen, insbesondere Mikrowellen, ohne
Schwierigkeiten möglich, die Temperatur sehr fein zu
regeln, wobei unter anderem durch Verwendung mehrerer
Strahlungsquellen die Möglichkeit gegeben ist, eine
zonenmäßige Aufheizung der Probe 5 vorzunehmen, wozu
u. U. die Wandung 7 der Kammer 4 entsprechend der Anordnung
der Zonen der Strahlungsquelle 2 unterteilt werden müßte.
Auch läßt sich die von der Hochfrequenz-Strahlungsquelle
abgegebene Energie leicht, z. B. über Impulsbetrieb
oder durch entsprechende Leistungsregelung, an die
jeweiligen Bedürfnisse anpassen.
Wie bereits erwähnt, kann die Aufheizung der Kammerwand
auf die Ansprechtemperatur nicht nur mittels der an
Hochfrequenz ankoppelbaren Einsatzteile sondern auch
mit Hilfe anderer Heizeinrichtungen, z. B. Widerstands-
oder induktive Heizung (sofern induktiv erhitzbare Teile
vorhanden sind) erfolgen.
Claims (19)
1. Verfahren zur Erhitzung einer Masse (5) auf hohe
Temperaturen, wobei die Masse (5) in einer von einem
hochtemperaturbeständigen Wandmaterial begrenzten Kammer
(4) angeordnet ist und die Erhitzung mittels Hoch
frequenzwellen (2) und einer sonstigen Heizeinrichtung
erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Wandmaterial (7) ein erst bei einer gegenüber Raumtemperatur wesentlich erhöhten Ansprechtemperatur von Hochfrequenzwellen (2), insbesondere Mikrowellen, anregbarer Werkstoff verwendet wird,
daß das Wandmaterial (7) zuerst zumindest bereichsweise entweder mittels wenigstens eines Einsatzteiles (13) aus einem bei Raumtemperatur von Hochfrequenzwellen anregbaren Werkstoff durch Einwirkung von Hochfrequenzwellen oder mittels der sonstigen Heizeinrichtung auf die Ansprech temperatur erwärmt (Fig. 2) und dann durch Hochfrequenz wellen (2) weiter erhitzt wird, und
daß nach Erreichen der Ansprechtemperatur das wenigstens eine Einsatzteil (13) oder die sonstige Heizeinrichtung aus dem Bereich der Kammer (4) und der Hochfrequenzwellen (2) entfernt wird (Fig. 3).
daß als Wandmaterial (7) ein erst bei einer gegenüber Raumtemperatur wesentlich erhöhten Ansprechtemperatur von Hochfrequenzwellen (2), insbesondere Mikrowellen, anregbarer Werkstoff verwendet wird,
daß das Wandmaterial (7) zuerst zumindest bereichsweise entweder mittels wenigstens eines Einsatzteiles (13) aus einem bei Raumtemperatur von Hochfrequenzwellen anregbaren Werkstoff durch Einwirkung von Hochfrequenzwellen oder mittels der sonstigen Heizeinrichtung auf die Ansprech temperatur erwärmt (Fig. 2) und dann durch Hochfrequenz wellen (2) weiter erhitzt wird, und
daß nach Erreichen der Ansprechtemperatur das wenigstens eine Einsatzteil (13) oder die sonstige Heizeinrichtung aus dem Bereich der Kammer (4) und der Hochfrequenzwellen (2) entfernt wird (Fig. 3).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Wandmaterial (7) ZrO2 oder ein wirkungsgleicher,
gegen hohe Temperaturen beständiger, erst bei wesentlich
erhöhter Temperatur mittels Hochfrequenzwellen (2)
erhitzbarer Werkstoff verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für das wenigstens eine Einsatzteil (13) Graphit, SiC
oder ein wirkungsgleicher Werkstoff verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche mit einem Hochfrequenz
strahlung abschirmenden Gehäuse (1), in dem wenigstens
eine Strahlungsquelle (2) für Hochfrequenzwellen
angeordnet ist, mit einer eine zu erhitzende Masse
(5) aufnehmenden Kammer (4), welche eine Wandung
(7) aus hochtemperaturbeständigem Material aufweist
und innerhalb des Gehäuses (1) und gegenüber diesem
mittels einer von Hochfrequenzwellen nicht anregbaren
Isolierschicht (8) wärmeisoliert angeordnet ist,
wobei die Kammer (4) über eine Tür (9) oder Klappe
im Gehäuse (1) zugänglich ist, sowie mit einer sonstigen
Heizeinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer (4) eine Wandung (7) aus erst bei Erreichen einer Ansprechtemperatur von Hochfrequenzwellen (2) anregbarem Material aufweist und
daß wenigstens ein Einsatzteil (13) aus einem bei Raumtemperatur von Hochfrequenzwellen anregbaren Werkstoff oder eine sonstige Heizeinrichtung vorgesehen sind, welche zwischen einer Anfahrposition (Fig. 2) nahe der Wandung (7) der Kammer (4) und einer Betriebsposition (Fig. 3) außerhalb des Hochfrequenzstrahlung abschirmenden Gehäuses (1) verstellbar sind.
daß die Kammer (4) eine Wandung (7) aus erst bei Erreichen einer Ansprechtemperatur von Hochfrequenzwellen (2) anregbarem Material aufweist und
daß wenigstens ein Einsatzteil (13) aus einem bei Raumtemperatur von Hochfrequenzwellen anregbaren Werkstoff oder eine sonstige Heizeinrichtung vorgesehen sind, welche zwischen einer Anfahrposition (Fig. 2) nahe der Wandung (7) der Kammer (4) und einer Betriebsposition (Fig. 3) außerhalb des Hochfrequenzstrahlung abschirmenden Gehäuses (1) verstellbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Strahlungsquelle (2) ein mit seiner Strahlung
den gesamten Bereich der Kammer (4) überdeckendes
Magnetron vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Gehäuse (1) mehrere getrennt regelbare
Strahlungsquellen (2, 3) angeordnet sind, die jeweils
auf einen Abschnitt der Wandung (7) der Kammer (4)
und/oder des wenigstens einen Einsatzteils (13)
einwirken.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine
Einsatzteil (13) zur Verstellung zwischen der Anfahrpo
sition (Fig. 2) und der Betriebsposition (Fig. 3)
quer zur Hauptstrahlungsrichtung der Strahlungs
quelle (2) beweglich ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das wenigstens eine Einsatzteil (13) an der der
Tür (9) oder Klappe gegenüberliegenden Seite in
die Kammer (4) hinein bzw. aus dieser heraus
bewegbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) mit
wenigstens einer ein Hindurchführen des wenigstens
einen Einsatzteils (13) ermöglichenden Durchbrechung
(18) versehen ist, der eine Abschirmung (19) für
die Hochfrequenzwellen zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß als Einsatzteil ein etwa
rohrförmiger, im Querschnitt an den Querschnitt der
Kammer (4) angepaßter Hohlkörper vorgesehen ist, der
entlang seiner Längsachse parallel zu einer Symmetrieachse
der Kammer gegenüber der Kammer beweglich ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein stabförmiges
Einsatzteil (13) vorgesehen ist, das zwischen der
Anfahrposition ( Fig. 2) und der Betriebsposition
(Fig. 3) längsverschiebbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere, parallel zueinander angeordnete, stab
förmige Einsatzteile (13) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die stabförmigen Einsatzteile (13) so angeordnet
sind, daß ihre jeweiligen Abstände von der Wandung
(7) der Kammer (4) in der Anfahrposition (Fig. 2)
etwa gleich sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die stabförmigen Einsatzteile
(13) in der Anfahrposition (Fig. 2) etwa gleichmäßig
über die zu ihrer Längsachse parallelen Wandungsbereiche
der Kammer (4) verteilt sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9 und einem der Ansprüche
11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Durchbrechungen für die stabförmigen Einsatzteile (13)
von diesen im Querschnitt entsprechenden Öffnungen (18)
gebildet sind, an die als Abschirmung im Querschnitt an
die Einsatzteile (13) angepaßte Rohrabschnitte (19)
anschließen, die hinsichtlich ihres Durchmessers und ihrer
Länge so bemessen sind, daß ein Durchtritt der
Hochfrequenzwellen verhindert ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Einsatzteil
(13) an einem Träger (16), vorzugsweise aus von
Hochfrequenzwellen nicht anregbarem Material, befestigt
ist, welcher zur Verbindung mit einer außerhalb des
abschirmenden Gehäuses (1) angeordneten Antriebseinrichtung
(12) dient.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kammer (4) rohrförmig ausgebildet
und an ihrer einen Stirnseite zur Einführung wenigstens
eines Einsatzteils (13) mit wenigstens einer Aussparung
(18) versehen ist, während die andere Stirnseite der
Kammer bis zur Tür (9) oder Klappe des Gehäuses (1)
reicht.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tür (9) oder Klappe
mit einem Sichtfenster (10) aus einem Hochfrequenzwellen
abschirmenden Material versehen ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die die zu erhitzende
Masse (5) aufnehmende Kammer (4) gasdicht abschließbar
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706336 DE3706336C1 (de) | 1987-02-27 | 1987-02-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung hoher Temperaturen |
EP19880102597 EP0285781A1 (de) | 1987-02-27 | 1988-02-23 | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung hoher Temperaturen |
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DE19873706336 DE3706336C1 (de) | 1987-02-27 | 1987-02-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung hoher Temperaturen |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3706336C1 true DE3706336C1 (de) | 1988-04-28 |
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ID=6321900
Family Applications (1)
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DE (1) | DE3706336C1 (de) |
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