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Mehrfachschmierpumpe. Die vorliegende Schmierpumpe zur Versorgung
mehrerer auf den Kreisumfang des Gehäuses verteilter Schmierleitungen gehört derjenigen
bekannten Gattung an, bei welcher die Pumpenkolben in achsparallelen Bohrungen eines
durch seine Drehbewegung gegenüber dem Gehäuse @ie Ölwege steuernden Drehschiebers
angeordnet sind und durch eine Hubscheibe in bestimmten Stellungen zu den radialen
Ölwegen des Gehäuses bewegt werden.
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Erfindungsgemäß wirken zur Steuerung der
Saugwege
(zwischen Ölzulauf und Pumpenkolben) einerseits und der Druckwege (zwischen Pumpenkolben
und Schmierleitungsanschlüssen) anderseits zwei Drehschieber miteinander und mit
dem Gehäuse zusammen. Der (im Sinne des Ölweges durch das Gerät) erste Schieber
steuert im Zusammenwirken mit dem zweiten die Saugwege, der zweite firn Zusammenwirken
mit dem Gehäuse die Druckwege; dabei ist die Winkelverdrehung zwischen den beiden
Schiebern größer als diejenige zwischen dem zweiten Schieber und dem Gehäuse.
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Diese Anordnung ist in mehrerer Hinsicht vorteilhaft; sie ergibt insbesondere
eine sehr gedrängte Anordnung (im Verhältnis zur Zahl der Schmierleitungsanschlüsse
bisher unerreicht kleiner Durchmesser), die wegen der Ineinanderschachtelung von
wesentlich nur auf der Drehbank zu bearbeitenden Teilen auch für die Herstellung
sehr günstig ist.
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Betrachten wir, alles weitere späterer Erläuterung überlassend, zunächst
das Schema Abb. I und den Querschnitt Abb. 2, so liegen in dem Gehäuse A mit zwölf
auf den Umfang gleichmäßig verteilten Schmierleitungsanschlüssen a ineinander der
erste Drehschieher B mit drei radialen Wegen b und der zweite Schieber C mit ebenfalls
drei radialen Wegen c. In Abb. 2 liegen die Wege c zwischen je zwei Anschlüssen
a; es sind also die Druckwege für das Öl versperrt, während innen die Wege b den
Wegen c gegenüberstehen, die Sangwege also offen sind. In Abb. i ist die eben behandelte
Schieberstellung in gestrichelten Linien wiedergegeben, die entgegengesetzte Schieberstellung,
in welcher also die Saugwege versperrt und die Druckwege offen sind, in vollen Linien
dargestellt. Wie aus der Kreisteilung folgt, hat der Schieber C zwischen beiden
Stellungen i5°, der Schieber B 75° zu durchlaufen, was durch gleichläufige Drehung
der Schieber mit dem Übersetzungsverhältnis B: C=5 : I oder durch gegenläufige Verdrehung
mit dem Übersetzungsverhältnis 3 : 1 erreicht wird.
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Stellen wir uns nun vor, die Steuerung der beiderlei Wege geschehe
in der bekannten Weise nur durch einen Schieber C, so müssen sich offenbar sämtliche
Steuerungsvorgänge einer Wirkungsspanne innerhalb der Teildrehung von einem Anschluß
a zum anderen, also binnen 30°, abspielen. Wie man auch die Zu-und Abführung der
Ölwege anordnet (am günstigsten geschähe es natürlich so, daß alle Übergänge auf
den größten möglichen Umfang, also in die Berührungsfläche zwischen A und C gelegt
werden), so wird man bei Anordnung nur eines Schiebers, gleiche Zahl der Schmierstellen
und gleiche Weite der Ölwege angenommen, nie mit einem so kleinen Gehäusedurchmesser
auskommen wie bei der vorliegenden Anordnung. Es müssen ja doch zwischen je zwei
Stellungen, in denen sich die Wege a und c oder die Wege b und c gegenüberstehen,
die nötigen »Deckungen« verbleiben. Zwischen zwei Schieberstellungen, in denen entweder
der Saugweg oder der Druckweg zuverlässig abgesperrt sein muß, liegen bei Voraussetzung
der Zwölfteilung nur I5°. Dagegen liegen bei der neuen Anordnung zwischen zwei Schieberstellungen
in Ansehung der Deckungen zwischen a und c immer 30° und in Ansehung der Deckunken
zwischen b und c gar I2o°, so daß man mit einem kleinen Durchmesser von C auskommt
und die Übergangsfläche zwischen B und C unbedenklich weit nach innen legen, also
den Durchmesser von B noch sehr viel kleiner machen darf.
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Natürlich braucht bei Zwölfteilung des Gehäuses nicht gerade Dreiteilung
der Schieber Platz zu greifen, sofern nur bei dem Vorhandensein genügender Deckungszentriwinkel
die Bedingung erfüllt wird, daß bei jeder Offenstellung der Druckwege ein Abschließen
der Saugwege stattfindet und umgekehrt. Bei der Anordnung mehrerer Wege b und c
und der entsprechenden Pumpen ist die Zahl der auf eine Volldrehung dies Schiebers
C entfallenden Schmierungen größer als die Zahl der Schmierstellen; es wird also
jeder Schmierstelle bei einem Umlauf von C mehrmals Öl zugepumpt. Die Drehschieber
B und C können (wie in Abb. I und 2) gleichachsig ineinander, aber auch gleichachsig
nebeneinander liegen, die Ölübertritte statt durch zylindrische oder kegelige Umflächen
auch durch ebene Kreisflächen vermittelt werden.
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Der Schieber B wird durch das Schaltgesperre I schnittweise gedreht.
Er ist mit seinem kegelförmigen Teil in den Schieber C eingedichtet, wobei die Feder
2 den Schieber C auf den Kegel aufzutreiben strebt. Die Achsialbohrung b1 führt
den Wegen b das Öl zu.
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Durch die Zahnräder 3, 4, 5, 6 wind vorm Schieber B aus der Schieber
C mit der Übersetztung i : 5 umgetrieben. Ihn drücken Federstifte 7 mit seinem kegelförmigen
Teil in einen entsprechenden Hohlkegel des Gehäuses A hinein; im Bereiche dieser
dichtenden Kegelflächen liegen :die Mündungen der Wege c und diejenigen der Schmierleitungsarischlüsse
a. In achs,ialen Bohrungen von C, welche mit den, Wegen c in Verbindung steben,spielen
#dii,e P.uimpenkolben (Tauchkolben) D. Sie werden dbrch Federn- 8 einwärts, d. h.
im S:inne des Saughubes, bew%-t. Die Bewegung im Sinne d'es Druckhubes hewirkt in
bekannter Weise eine Daunienscheibe 9 auf der Achse des Soh,ielicrs B.
Vermöge
dieser Anordnung werden die Pumpenkolben sehr schonend bewegt. Wegen des Gleichlaufes
von Hubscheibe 9 und Drehschieber C verzögert sich trotz dem verhältnismäßig schnellen
Umlauf der Hubscheibe 9 die Kolbenbewegung in dem Maße, wie es bei denn langsamen
Vonbeigehen der Druckwege c an den Wegen a des Gehäuses zulässig ist. Entsprechend
langsam würden sich zwar die Kolben auch bewegen können, wenn sie eine im Grunde
des Gehäuses ruhende Hubscheibe überlaufen würden da aber der Zentriwinkel, in welchem
der Druckhub des Kolbens auszuführen ist, sehr klein ist, so würden die Daumen oder
Nocken einer ruhenden Hubscheibe steiler ansteigen, also auch einen größeren Seitendruck
auf die Kolben ausüben müssen als die Daumen der bewegten Hubscheibe, bei denen
sich die die Bewegung der Pumpenkolben hervorbringende Winkelverdrehung zwischen
Daumen und Kolben in einem wesentlich größeren Zentriwinkel abspielt.
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Um das Zudrücken des Öles zu jeder einzelnen Schmierstelle rebeln
oder auch ganz abstellen zu können, ist für jeden Anschluß a eine Stellschraube
Io angeordnet, welche, entsprechend weit vorgeschraubt, der Einwärtsbewegung der
Kolben das Ziel setzt. Die Endflächen der Schraubenbolzen nehmen einen hinreichend
großen Zentriwinkel des Teilungskreises ein, um den von einem Daumen der Scheibe
9 vorgetriebenen Kolben bis zum Angriff des nächsten Daumens in der durch ihre Einstellung
vorgezeichneten Kolbenstellung zu erhalten. Je weniger weit die Kolben beim Saughub
ausholen können, desto weniger Öl wird natürlich beim Druckhub gefördert. Die Hubscheibe
g äst also an sich für die höchste Förderung eingerichtet, welche durch entsprechende
Einstellung der Schraubei Io mit Bezug auf jede Schmierstelle nach Bedarf vermindert
und gewünschtenfalls auf den Nullwert gebracht werden kann.
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Das. Öl läuft aus der Vase II dem Kegel I2 eines Absperrhahnes zu
und gelangt zunächst durch den Weg I3 in die Kammer I9, welche das Zahnrädergetriebe
enthält. Nach Auffüllung di@ser Kammer tritt es durch den Weg I4 und die Bohrung
I5 im Gehäuse in den Hohlraum des Schiebers C über, aus welchem es in den Raum I6
und von hier durch die Achsialbohrung b1 zu den Schieberwegen b, c und endlich zu
den Anschlüssen a gelangt. Wir haben bereits gesehen, wie diese Wege bei der Drehung
der beiden Schieber abwechselnd geöffnet und geschlossen werden. Jedesmal, wenn
die äußere Mündung von c einem Anschluß a gegenübertritt, wird der Kolben D vor-
und das angesaugte Öl durch den jetzt offenen Druckweg hinausgetrieben, während
der Saugweg gesperrt ist. Sobald sich dann bei der Weiterdrehung des Schiebers C
der Druckweg sperrt und zugleich der betreffende Hebedaumen unter dem Kolben durchgegangen
ist, öffnet sich der Saugweg, und es wird die Feder 8 auf den Kolben D wirksam.
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Abb. 4 will zeigen, daß auch andere Schieberformen platzgreifen können.
Die Schieber B und C berühren sich hier mit ebenen Kreisflächen und der Übergang
zwischen den Wegen b und c vollzieht sich in achsialer Richtung. Im übrigen bedarf
Abb. 4 der näheren Erläuterung nicht.