DE3705110C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spindelpresse nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Eine derartige Spindelpresse ist aus der DE-OS 33 46 329
bekannt. Bei dieser Spindelpresse besteht der
Schaltmechanismus zur Betätigung der Kupplung aus einer am
Schwungrad befestigten Reaktionsmasse, die bei einer
vorgewählten Spindelverzögerung auf ein hydraulisch
vorgespanntes Ventil wirkt und dieses öffnet, so daß das
Druckmittel durch eine Rohrleitung und das Ventil abfließen
muß. Weiterhin ist aus der DE-AS 28 01 139 eine derartige
Spindelpresse mit einer druckluftbetätigten Kupplung bekannt,
bei der ein pneumatisches Schnellentlüftungsventil in der
abgehenden Rohrleitung von einer Reaktionsmasse zum Entweichen
der Druckluft schlagartig geöffnet wird.
Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer Spindelpresse der
eingangs genannten Art den Mechanismus zum Lösen der
Reibkupplung so auszubilden, daß es durch die Auslösewirkung
der Reaktionsmasse zu einer Entlastung des
Kupplungsdruckraumes kommt, ohne daß das Druckmittel durch
eine Rohrleitung oder ein Leitungsventil entweichen muß.
Ferner soll die Anordnung so ausgebildet sein, daß eine
kompakte Baumform des Mechanismus und der Kupplungseinrichtung
ermöglicht wird.
Der erfindungsgemäße Schaltmechanismus ist so beschaffen, daß
mit der Relativbewegung der Reaktionsmasse bei Erreichen der
Preßkraft beim Abbremsen des Schwungrades unmittelbar eine
Vergrößerung des Kolbendruckraumes einhergeht. Der mit dem
Schaltmechanismus verbundene, als zweiter Kolben vorgesehene
Ausweichkolben bildet einen Wandteil des Zylinderraumes, so
daß seine Bewegung nach außen automatisch zu einer
Vergrößerung des Raumes führt, ohne daß dabei zunächst
Druckmittel nach außen abfließt. Mit Beginn der
Raumvergrößerung bricht der Druck im Kolbendruckraum zusammen,
und der Kupplungskolben wird unter der Wirkung einer
Rückstellfeder wieder in den Kupplungszylinder
hineingeschoben, so daß der Kraftfluß vom Schwungrad zur
Spindel vollständig unterbrochen ist. Ist die Kupplungsscheibe
oberhalb des Kupplungskolbens angeordnet, so drückt das
Eigengewicht des Kupplungskolbens eine eventuell zusätzlich
vorgesehene Rückstellfeder den Kolben in den Zylinder zurück.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung unter Angabe
konstruktiver Details sind in den Unteransprüchen im einzelnen
angegeben.
Der Kupplungskolben kann den gleichen Querschnitt wie der
zweite Kolben aufweisen, und beide Kolben können kongruent in
einem Zylinder gelagert sein; der Druckraum wird dann zwischen
den beiden Kolben gebildet. Entsprechend ist die Druckleitung
für die Zuführung des Druckmittels in diesem Bereich
vorgesehen, damit der Druck im Druckraum aufgebaut werden
kann. Es ist auch zweckmäßig, bei Verwendung eines runden
Kolbenquerschnitts an den sich gegenüberstehenden Flächen der
beiden Kolben zylinderförmige Ansätze vorzusehen, die als
Distanzteile einen Mindestabstand zwischen den Kolben bilden.
Dies hat den Vorteil, daß beim Hineinschieben des
Ausweichkolbens in die gemeinsame Zylinderöffnung der
Kupplungskolben zugleich gegen die Kraft der Rückstellfeder,
die auf diesen normalerweise wirkt, über die Ansätze
niedergedrückt wird.
Die Erfindung sieht auch vor, daß der Querschnitt des
Kupplungskolbens von dem des Ausweichkolbens in Flächengröße
und Kontur abweichen kann, wobei die Fläche und die Kontur
entweder größer oder kleiner sein können als die
Querschnittsfläche des Kupplungskolbens, so daß z. B. bei
größerer Fläche des Ausweichkolbens schon bei geringerem Hub
bereits eine merkliche Druckentlastung des Druckraumes in
gewünschter Weise gegeben ist. Dies hat den Vorteil, daß der
mit der Reaktionsmasse gemeinsam eine Stützeinrichtung
bildende, als Niederhalter wirkende Zwischenring nur einen
geringen Hub zu vollziehen braucht, um die gewünschte
Druckentlastung des Druckraumes zu bewirken. Andererseits kann
aber auch die Querschnittsfläche des zweiten Kolbens kleiner
gewählt ausgeführt sein als die des Kupplungsdruckkolbens und
z. B. auch radial oder in einem bestimmten Neigungswinkel zur
Kupplungszylinderlängsachse angeordnet sein. Zweckmäßigerweise
wird aber der Kolben in eine oder durch eine Führungsöffnung
in der Kopfwand des Kupplungszylinders eingesetzt und die
Reaktionsmasse darüber angeordnet, so daß diese,
zusammenwirkend mit einem Zwischenring des Niederhalters, den
Kolben bei normaler Stellung niederdrückt, und zwar ohne
weitere mechanische Kupplungsglieder.
Eine andere Ausführung, bei der der Kolben verlängert, z. B.
als Schieberelement, ausgebildet ist und in den Druckraum
fingerartig hineinragt, kann ebenfalls eingesetzt werden.
Dieser "Kolben" verkleinert gewissermaßen den Druckraum in der
ersten Stellung der Reaktionsmasse und wird beim
Zusammenfallen der Stützeinrichtung ebenfalls herausgeschoben,
wodurch eine sofortige Volumenvergrößerung des Druckraumes um
das Volumen des aus dem Druckraum herausgeschobenen
Kolbenteils eintritt. Bei sich fortsetzender Hubbewegung des
zweiten Kolbens in seinem Führungszylinder vergrößert sich der
Druckraum weiter.
In jedem Fall ist die konstruktive Ausführung nach den
angegebenen Weiterbildungen der Erfindung so zu wählen, daß
eine vollkommene Entspannung der Reibkupplung erzielt wird, um
den Kraftfluß zwischen dem antreibenden Schwungrad und der
Spindel mit Erreichen der voreingestellten Preßkraft
schlagartig zu unterbrechen.
Nach der Erfindung ist als Druckmittel sowohl Druckluft als
auch Hydrauliköl verwendbar, wobei letzterem, insbesondere bei
großen Spindelpressen, der Vorrang gegeben wird.
Eine Abstützung und Freigabe von bei der Kupplungsöffnung
mitspielenden Kraftübertragungselementen durch Keilflächen
sind aus der eingangs angeführten DE-PS 29 41 200 bekannt.
Die Reaktionsmasse, die zunächst über mit ihren Keilflächen
zusammenwirkende Nocken den Zwischenring niederhält oder
direkt auf den zweiten Kolben wirkt, wird über einen Reibbelag
an einer zugewandten Ringfläche des Schwungrades von diesem
mitgenommen. Sobald das Schwungrad kurzzeitig abgebremst wird,
dies ist der Fall beim Auftreffen des Werkzeuges bei Erreichen
einer vorbestimmten Preßkraft, vollzieht die Reaktionsmasse
eine Relativbewegung in Drehrichtung des Schwungrades. Diese
Relativbewegung und der Hubweg der sich verschiebenden
Nockenflächen wird ausgenutzt, um den zweiten Kolben des
Kupplungsdruckzylinders zu entriegeln. Es versteht sich von
selbst, daß dabei die übertragbaren Drehmomente von der
Reaktionsmasse und der Reibkupplung so aufeinander abzustimmen
sind, daß die Relativbewegung erfolgen kann, um die Trennung
der Kupplung von der Kupplungsscheibe zu bewirken. Für die
Dimensionierung ist die Reaktionsmasse, der Reibwert des
Reibbelages an dem Schwungrad der Neigungswinkel der Klauen-
bzw. Nockenflächen und die Druckkraft des zweiten Kolbens
(abhängig von der Druckhöhe des Druckmittels) und die Größe
der Reaktionsmasse selbst zu beachten.
Um den notwendigen Hub der Stützeinrichtung zu vollziehen,
sind verschiedene Ausgestaltungen von Klauen, Nocken oder
Ansätzen an dem Zwischenring und der Reaktionsmasse oder
zwischengefügte Formteile denkbar, die allesamt bewirken, daß
die Reaktionsmasse sich winkelverzögerungsabhängig so weit
verschiebt, d. h. vorauseilt, daß die Stützeinrichtung in sich
zusammenfällt und die Ausweichkolben freigibt.
Es kann z.B. auch eine Ausführung ohne Zwischenring verwendet
werden, bei der an der Reaktionsmasse Ansätze vorgesehen sind,
die mit einer planparallel zu der oberen Fläche des
Ausweichkolbens verlaufenden Fläche auf diese aufgreifen und
die in an der Rückseite vorgesehene schräge Gleitflächen mit
steilem Neigungswinkel enden, über die beim Rückstellen der
Reaktionsmasse die Ausweichkolben niedergedrückt werden.
Zwischen den benachbarten Klauen, Nocken oder Ansätzen an dem
Zwischenring und der Reaktionsmasse sind in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung Gummipuffer zur Dämpfung und
Begrenzung der relativen Drehbewegung der Reaktionsmasse
eingesetzt, die aber nicht zwingend notwendig sind. Für den
Fall, daß die Gleitflächen der vorgenannten Stützmittel
planparallel zu den Oberflächen des Ausweichkolbens verlaufen
und nicht abgeschrägt sind, muß mit der Rückstellvorrichtung
für die Reaktionsmasse eine Vorrichtung in Wirkverbindung
stehen, die vor dem Rückstellen der Reaktionsmasse diese von
dem Zwischenring so weit abhebt, daß die vorbeschriebenen
Stützmittel in Kongruenz bringbar sind. Die Reibkraft zwischen
der Reaktionsmasse und dem Schwungrad wird bei dieser
Ausführung u.a. auch von dem erzeugten Druck im Druckraum des
Druckkupplungszylinders bestimmt, so daß u. U. eine
Gleitschicht zwischen der Mitnahmefläche des Schwungrades und
der Reaktionsmasse eingebracht werden muß.
Bei einer Ausführung ohne Zwischenring empfiehlt es sich, auf
die obere Fläche der Ausweichkolben Reibbeläge aufzulegen,
bzw. an diesen zu befestigen und darüber die Reaktionsmasse
mit Klauen anzuordnen, die gegenüber den in dem
Schwungrad, in einer ringförmig verlaufenden Kammer,
vorgesehenen Innenklauen relativ bewegbar sind.
Um die Auslösung des Schaltmechanismus auf die vorbestimmte
Preßkraft genau einstellen zu können, ist weiterhin
vorgesehen, daß die Reaktionsmasse einstellbar ist. An der
ringförmigen Reaktionsmasse sind radiale, von außen
zugängliche Aufnahmen vorgesehen, an denen
Gewichtselemente aufschraubbar oder auf andere Weise
befestigbar sind. Zweckmäßig ist es, den Hebel so auszubilden,
daß er in einen Gewindezapfen übergeht, auf den das Gewicht
aufschraubbar ist, so daß über die positionierbare Zusatzmasse
das Drehmoment der Reaktionsmasse einstellbar ist.
Anstelle einzelner zylinderförmiger Kolben, als
Kupplungskolben oder zweite Kolben, können auch Ringkolben,
die in abgedichteten Nuten konzentrisch zur Mittenachse
gelagert sind, angeordnet sein. Ebenso ist es möglich,
anstelle einer ringförmigen Steuerschwungscheibe als
Reaktionsmasse einzelne Niederhalter vorzusehen, die auf die
obere Fläche der Ausweichkolben greifen und an am Schwungrad
angelenkten Hebeln befestigt sind. Durch relative Drehbewegung
der Hebel werden die Niederhalter von den Ausweichkolben
geschwenkt.
Vorgesehene Rückstellvorrichtungen für die Reaktionsmassen
brauchen nur einen solchen Hub zu vollziehen, der dem
Relativdrehbewegungsweg entspricht. Bei Verwendung einer
ringförmigen Reaktionsmasse braucht nur eine einzige
Rückstellvorrichtung mit dieser in Wirkverbindung zu stehen.
Die Rückstelleinrichtung kann z.B. aus einem Zylinder und
einem darin durch Beaufschlagung mit Druckmittel
verschiebbaren Kolben bestehen. Eine andere
Rückstellvorrichtung weist Bremsbacken auf, die auf eine
Ringfläche der Reaktionsmasse durch einen Führungsring in dem
Schwungrad hindurch aufdrückbar sind. Diese Ausführung hat den
Vorteil, daß hierüber beim Abschalten der Maschine oder aus
Sicherheitsgründen das Schwungrad auch abgebremst werden kann,
ohne daß zusätzliche Bremseinrichtungen erforderlich sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Schaltmechanismus nach der Erfindung in einem
Teilschnitt längs des Umfanges der Mitte der
Reibkupplung,
Fig. 2 im Teilschnitt längs der Schnittlinie A-B in Fig. 1
die Gegenüberstellung zweier Ausführungsformen des
Ausweichkolbens, zum einen mit Kegelsitz, zum anderen
mit rechteckförmigem Abschluß,
Fig. 3 einen Ausweichkolben mit eingesetztem Kegelventil, das
gegen einen festen Anschlag beim Verschieben des
zweiten Kolbens drückt und öffnet,
Fig. 4 einen Teilquerschnitt durch eine Reibkupplung mit
Schaltmechanismus und einer Rückstelleinrichtung,
Fig. 5 eine Rückstelleinrichtung, bestehend aus einer mit der
Reaktionsmasse in Eingriff bringbaren Bremse,
Fig. 6 ein Hydraulikschema,
Fig. 7 eine Draufsicht auf die Schwungscheibe mit freigelegter
Reaktionsmasse und einer Rückstellvorrichtung,
Fig. 8 eine Ausführung einer Rückstellvorrichtung in
Verbindung mit einem Schaltmechanismus mit
regulierbarer Reaktionsmasse im Axialschnitt zur
Spindelachse,
Fig. 9 eine weitere Ausführung der Reaktionsmasse unter
Verwendung eines Zwischenringes mit planparallel zu der
oberen Fläche der zweiten Kolben verlaufenden
Klauenflächen im Teilschnitt, längs des Umfanges des
Schaltmechanismus,
Fig. 10 eine Draufsicht auf ein Schwungrad mit aufgesetzten
federbelasteten, fliehkraftabhängig geschalteten
Reaktionsmassen,
Fig. 11 einen Teilschnitt längs der Mittenachse einer
Reaktionsmasse nach Fig. 10, mit einem Niederhalter auf
der oberen Fläche des zweiten Kolbens,
Fig. 12 schematisch die Eingriffsrichtung des Niederhalters
nach Fig. 11 gemäß Schnittlinie C-D beim Rückstellen
der Reaktionsmasse,
Fig. 13 eine Anordnung mit einem Ringkolben als Ausweichkolben,
der alle Druckräume der einzelnen Kupplungselemente
miteinander verbindet, mit einem Teilschnitt längs der
Schnittlinie E-F und
Fig. 14 eine Kupplungsanordnung mit einem zweiten drehbar
gelagerten Kolben.
In dem Schwungrad 1 nach Fig. 1, dessen Drehrichtung durch den
eingezeichneten Pfeil angegeben ist, sind
Kupplungseinrichtungen auf einer Kreisbahn konzentrisch zur
Spindelachse angeordnet, die auf einen gemeinsamen
Kupplungsdruckring 2 wirken, der über Reibklötze 3 die
Drehbewegung auf eine Kupplungsscheibe 4 überträgt, wenn auf
den Kupplungsring 2 ein Druck ausgeübt wird. Die
Kupplungsscheibe 4 ist, nicht sichtbar, mit der Spindel form-
und/oder kraftschlüssig verbunden. Jede Kupplungseinrichtung
weist einen Kupplungskolben 5 auf, der in einem
Kupplungszylinder 6 gleitend gelagert ist. Ein Dichtungsring 7
verhindert das Austreten des hier gewählten flüssigen
Druckmittels Hydrauliköl, das über die Druckleitung 8 in den
Druckraum 9 durch eine Druckpumpe hineingedrückt wird. Die
Druckräume 9 der einzelnen Kupplungseinrichtungen sind
miteinander über die ringförmig verlegte Druckleitung 8
verbunden, so daß ein gleichmäßiger Druck auf den
Kupplungsring 2 bei Druckbeaufschlagung gewährleistet ist. In
jedem Druckzylinder 6 ist nach der Lehre der Erfindung ein
Ausweichkolben 10 angeordnet, der im Ausführungsbeispiel den
gleichen Durchmesser aufweist wie der Kupplungszylinder 6 und
axial verlaufend angeordnet ist. Zur Abdichtung ist in diesem
Kolben ein Dichtungsring 11 vorgesehen. Am Kolben 5 ist im
Bereich des Druckraumes 9 ein zylinderförmiger Ansatz 12
vorgesehen, der kongruent zu einem an der Unterseite des
Kolbens 10 vorgesehenen Ansatz 13 angeordnet ist. Oberhalb der
oberen Flächen der Kolben 10 ist ein Zwischenring 14
angeordnet, der axial zur Spindel verschiebbar ist, jedoch
gegenüber dem Schwungrad 1 nicht verdreht werden kann. Hierzu
sind ein oder mehrere Bolzen 15 vorgesehen, die ein Verdrehen
des Zwischenringes vermeiden. Der Zwischenring 14 weist
klauenförmige Ansätze 16 mit Keilflächen 17 auf, auf denen
Keilflächen mit gleichem Neigungswinkel an den klauenförmigen
Ansätzen 18 einer als Steuerschwungscheibe ausgebildeten
Reaktionsmasse 19 aufliegen. Zwischen der ringförmigen
Mitnahmefläche 20 des Schwungrades 1 und der ringförmigen
Oberfläche 21 der Reaktionsmasse 19 ist ein Reibbelag 22
vorgesehen, der an der Unterseite des Schwungrades durch
Befestigungsbolzen 23 befestigt ist. In den kammerförmigen
Ausnehmungen zwischen den benachbarten, sägezahnförmig
ausgebildeten Ansätzen des Zwischenringes 14 sind
Stoßdämpferelemente 24 (bevorzugt aus Kunststoff) vorgesehen,
die die Drehbewegung der Reaktionsmasse begrenzen und den
Anschlag dämpfen.
Die übertragbaren Drehmomente von Reaktionsmasse und
Reibkupplung sind so abgestimmt, daß bei einer bestimmten
Preßkraft, entsprechend einer bestimmten Spindelverzögerung,
die Reaktionsmasse 19 sich relativ zum Schwungrad weiterdreht,
wobei die aufeinanderliegenden Keilflächen der Klauen sich
gegeneinander soweit verschieben, daß durch den Druck im
Druckraum 9 der freigegebene zweite Kolben 10 um einen
definierten Hub sich nach oben bewegt und damit schlagartig in
Abhängigkeit von der Spindelverzögerung den Druckraum 9
entlastet, wodurch der Kupplungsdruckkolben 5 durch eine nicht
dargestellte Federanordnung zusammen mit dem Kupplungsring 2
nach oben von dem Reibbelag des Reibklotzes 3, der schematisch
dargestellt ist, abgehoben wird. Das Schwungrad 1 ist dann von
der Kupplungsscheibe 4 abgekoppelt. Bei der Dimensionierung
sind u.a. die Faktoren Reaktionsmasse als solche, Reibwert
des Reibbelages, Neigungswinkel der keilförmigen Klauenflächen
und Druckkraft des zweiten Kolbens, abhängig von der Druckhöhe
des Druckmittels, zu berücksichtigen und müssen so aufeinander
abgestimmt sein, daß die Abschaltung bei vorbestimmter
Preßkraft erfolgt. Nach der schlagartigen Entlastung des
Druckraumes kann die Reaktionsmasse 19, die praktisch der
Drehbewegung des Schwungrades 1 zum Zeitpunkt der
Winkelverzögerung vorausgeeilt ist, über eine später
beschriebene Rückstellvorrichtung zurückgestellt werden.
Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, daß es sich bei dieser
Ausführung der Erfindung um eine solche handelt, die eine
besonders kompakte Bauweise einer Spindelpresse ermöglicht,
wobei in jedem Fall die Reaktionsmasse 19 unmittelbar eine
Vergrößerung des Druckraumes durch den mit ihm in
Wirkverbindung stehenden Ausweichkolben 10 ermöglicht. Mit
Beginn der Raumvergrößerung bricht der Druck im
Kolbendruckraum 9 zusammen, so daß der Kraftfluß vom
Schwungrad 1 zur Spindel über die Kupplungsscheibe 4
unterbrochen ist. Um den Kolbenrückhub des Kupplungskolbens 5
zu erhöhen, kann der Druckraum auch dadurch noch entlastet
werden, daß in bekannter Weise ein Steuerschieber geöffnet
wird, über den das flüssige Medium vom Druckraum 9 über die
Druckleitung 8 in einen Tank abfließen kann. Gesonderte
Leitungen müssen hierfür vorgesehen sein.
In Fig. 2 sind zwei Ausführungsbeispiele des Ausweichkolbens
in einem Teilschnitt gemäß Schnitt A-B dargestellt. Die
Ausführungsbeispiele unterscheiden sich von dem in Fig. 1
dadurch, daß die beispielhaft angegebenen Ausbildungen der
Querschnittsform des Ausweichkolbens 10 A bzw. 10 B gegenüber
den Kupplungskolben 5 einen anderen Durchmesser aufweisen und
zudem im einen Fall eckig zum Druckraum 9 hin abschließen und
im anderen Fall einen Kegelsitz 92 aufweisen. Die
Wirkungsweise des Ausweichkolbens 10 A oder 10 B und das
Zusammenwirken mit der aus dem Zwischenring 14 und der
Reaktionsmasse 19 gebildeten Stützeinrichtung ist identisch
mit der in Fig. 1. Deutlich sichtbar ist die Rückstellfeder 25
eingezeichnet, die auf einen Rückstellbolzen 26 wirkt, der den
Kupplungskolben 5 nach oben bewegt, sobald der Druck im
Druckraum 9 nachläßt. In der Innenwand des Kolbens 5 ist eine
Ringnut vorgesehen, in die eine Druckfeder 29 eingelegt ist,
die sich an der Unterseite des zweiten Kolbens 10 A oder 10 B
abstützt. Die Kraft dieser Feder ist geringer als die der
Rückstellfeder 25 zum Zwecke des Rückschiebens des Kolbens 5
in den Zylinder 6. Dichtungsringe 27 A, 28 A sowie 27 B und 28 B
verhindern, daß bei niedergedrücktem Ausweichkolben
10 A/10 B, der zugleich einen Ventilkolben bildet, Hydrauliköl
aus dem Druckraum entweicht. Gibt die Reaktionsmasse
winkelverzögerungsabhängig von dem Schwungrad den
Ausweichkolben 10 A/10 B frei, so bewegt dieser sich nach oben
und erreicht mit der den Druckraum begrenzenden unteren
Stirnfläche die strichpunktiert eingezeichnete Position, je
nach Ausführung des Ausweichkolbens 10 A/10 B. Die
zwischengefügte Druckfeder 9 beschleunigt die Hubbewegung des
Kolbens 10 A bzw. 10 B. Dieser öffnet die Abflußleitung 30, so
daß das flüssige Druckmittel zum Tank abfließen kann. Dieses
Druckmittel wurde zuvor über die Druckzuführungsleitung 8 von
der hydraulischen Kraftstation, z. B. einer Pumpe, in den
Druckraum gedrückt. In der Zuleitung kann z. B. ein nicht
dargestelltes Druckbegrenzungsventil oder einstellbares Ventil
oder ein Rückschlagventil vorgesehen sein, um die
Kupplungsreibkraft über die Reibklötze 3 auf die
Kupplungsscheibe 4 einstellen zu können. Die Abflußleitung 30
und die Zuflußleitung 8 können als Ringleitungen oder als
sternförmig vom Drehverbinder abgehende Einzelleitungen
ausgebildet sein, sofern mehrere Kupplungseinrichtungen
eingesetzt sind, die sich synchron mit der Schwungscheibe 1
drehen und auf einer Kreisbahn zentrisch zur
Spindelmittenachse vorgesehen sind. Letzterer Ausbildung der
Leitungen ist der Vorzug zu geben, um besonders kurze
Leitungen zu haben. Entsprechend der Ausführung in Fig. 1
drücken die Kupplungskolben 5 auf einen geschlossenen
Kupplungsring 2, der bei entlasteten Druckräumen durch die
Federkraft der auf ihn wirkenden Rückstellfedern 25 von den
Reibklötzen 3 abgehoben wird. Die Rückstellfedern 25 sind
auf in dem Schwungrad 1 verschiebbar gelagerte
Rückstellkolben 26 aufgeschoben und drücken gegen die die
Rückstellkolben abschließenden Ringflansche und unteren
Stützwände der Lagerkammern. Die Rückstellkolben 26 sind an
dem Kupplungsring 2 befestigt und in Bohrungen des
Lagerkammerbodens geführt. Nach der relativen Drehbewegung der
Reaktionsmasse 19 bewegt sich der Kolben 10 A oder 10 B nach
oben und vergrößert den Kolbendruckraum schlagartig und
unmittelbar und gibt gleichzeitig den Abfluß des Druckmittels
über die Abflußleitung 30 zum Tank hin frei.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt.
Die Funktion der Anordnung ist vergleichbar mit den
in den Fig. 1 und 2 beschriebenen Ausführungen.
Abweichend ist jedoch bei dieser Ausführung ein Kegelventil
mit einem Ventilkegel 32 vorgesehen, der in den Ausweichkolben
10 C eingesetzt ist und über einen Ringflansch 33 und eine
untergreifende Druckfeder 34 nach oben gedrückt wird, so daß
die Kegelfläche in die Öffnung zum Druckraum 9 hin abdichtend
hineingedrückt wird. Durch eine langlochförmige Ausnehmung in
der Kolbenwand greift ein Anschlagbolzen 35 bis in den Raum
des Kegelkolbens 32 hinein. Eine sich mit dem Kegelkolben 32
verschiebende Druckplatte 36 drückt unter den Anschlagbolzen
35 sobald der Kolben 10 C nach seiner Entriegelung nach oben
verschoben wird. Beim weiteren Verschieben des Kolbens öffnet
sich das Kegelventil, so daß sich der Druckraum 9 zusätzlich
vergrößert und das Druckmittel über die Abflußleitung 30 in
den Tank fließen kann. Durch ein Schaltventil kann darüber
hinaus dafür Sorge getragen werden, daß das Druckmedium auch
über die Zuleitung 8 abfließen kann. Bezüglich der übrigen,
nicht näher beschriebenen Einzelheiten wird auf die
Beschreibungen der Fig. 1 und 2 verwiesen.
Anhand des in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausbildungsbeispieles
soll eine mögliche Ausführung der Rückstelleinrichtung für die
Reaktionsmasse 19 nachfolgend erläutert werden:
In dem Schwungrad sind, wie auch in den vorangegangenen
Figuren, die Zylinder 6 der Kupplungskolben 5 auf einer
Kreisbahn angeordnet. Der Ausweichkolben 10 zur Entlastung des
Druckraums 9 weist in diesem Ausführungsbeispiel einen
geringeren Durchmesser auf und ist oberhalb des Kolbens 5
konzentrisch angeordnet. Darüber befindet sich der
Zwischenring 14 und die mit diesem in Wirkverbindung stehende
Reaktionsmasse 19, die für den normalen Vortrieb gegen den
Reibbelag 22 des Schwungrades drückt. Als Rückstelleinrichtung
für die relativ verschobene Reaktionsmasse 19 sind Bremsbacken
42 vorgesehen, die, wie mit den Pfeilen angedeutet, nach oben
und nach unten bewegbar sind und in einem Träger 43 des
Pressengestells gelagert sind. Aus Fig. 5 ist die Anordnung in
einem Querschnitt in einem anderen Maßstab deutlich sichtbar
zu erkennen. Es sind hier zwei Bremsbacken dargestellt, die durch
einen ringförmigen Durchbruch in dem Schwungrad
hindurchgreifen und
bei Betätigung des Druckmittelzylinders 44 nach unten auf den
Reibbelag 45 (Fig. 4) der Reaktionsmasse 19 drücken. Es ist
ersichtlich, daß bei der eingezeichneten Drehrichtung des
Schwungrades (nach links) beim Niederdrücken der Bremsbacken
42 die Reaktionsmasse 19 gegenüber dem Zwischenring nach
rechts verschoben wird, und zwar soweit, bis sie an dem oberen
Reibbelag 22 anliegt und von der Schwungscheibe mitgenommen
wird. Gleichzeitig wird auch der Zwischenring 14 über die
Schrägflächen der Klauen nach unten gedrückt, wodurch der
Ausweichkolben 10 in seine Ausgangsstellung zurückgeführt
wird. Die Bremsbacken 42 sind an einem Hebelarm 46 angelenkt,
der am Rahmen 43 des Spindelpressengestells verschwenkbar
gelagert ist. An dem Rahmen 43 ist ferner der
Druckmittelzylinder 44 befestigt, der mit seinem Kolben 47 auf
den Hebel 46 wirkt und diesen sowohl nach unten als auch nach
oben betätigen kann. In der Fig. 4 sind die beiden Positionen
dargestellt, die die Bremsbacken 42 einnehmen können. Im
dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Bremsstellung
dargestellt, gestrichelt die Ruhestellung, wenn die
Rückstellung erfolgt ist. Diese Ausführung hat den Vorteil,
daß die vorhandene Rückstelleinrichtung für die Reaktionsmasse
19 zugleich als Bremse für das Schwungrad verwendet werden
kann. Zusätzliche Bremsvorrichtungen sind nicht notwendig.
Sobald die Reibkupplung zwischen der Reaktionsmasse 19 und dem
Schwungrad 1 wieder gespannt ist, werden die Bremsbacken 42
wieder nach oben gefahren, so daß die Reaktionsmasse 19 vom
Schwungrad winkelverzögerungsabhängig wieder ausgelöst werden
kann.
In der Fig. 6 ist das hydraulische Steuersystem schematisch
dargestellt, wobei zwei Schaltventile in dem hydraulischen
Steuerkreis angeordnet sind, die verschiedene
funktionsangepaßte Schaltstellungen einnehmen können. Die
Ausführung entspricht der Darstellung in Fig. 1.
Die Funktion des hydraulischen Steuerkreises ist folgende: Für
den Stößelvorlauf wird das Schaltventil I geöffnet und bleibt
so lange geöffnet, bis der Druckaufbau vollzogen ist. Der
Druckschalter 55 gibt mit Erreichen des vorgegebenen Druckes
im Druckraum 9 der Kupplung einen elektrischen Impuls ab, der
das Schaltventil I in die dargestellte Stellung
zurückschaltet. Das Rückschlagventil 56 verhindert ein
Rückfließen des Druckmediums, so daß der Druck im
Kupplungsdruckraum während des Vorlaufes konstant gehalten
wird. Selbstverständlich muß eine Drehverbindung 57 vorgesehen
sein, um von dem am Rahmen oder in einem Steuerschrank
untergebrachten hydraulischen Steuersystem das Druckmedium in
die rotierenden Zuleitungen des Schwungrades drücken zu
können.
Sobald die vorgewählte Preßkraft des von der Spindel
angetriebenen Stößels erreicht ist, bewegt sich die
Reaktionsmasse, wie bereits beschrieben, relativ zum
Schwungrad, so daß der Kolben 10 des Schaltmechanismus nach
oben ausweichen kann und der Druck im Kolbendruckraum 9
schlagartig, und zwar unmittelbar vermindert wird. Der
Druckschalter gibt wiederum einen Impuls ab, der das
Schaltventil II, das bis dato gesperrt war, freischaltet, so
daß das Druckmittel in den Tank 58 zurückfließen kann. Zur
Steuerung ist ein Motor M als Kraftstation mit einer Pumpe P
vorgesehen, der zum einen über Handschalter und zum
anderen über den Druckschalter 55 gesteuert wird.
In Fig. 7 ist schematisch eine Rückstellvorrichtung
dargestellt, die in einer Anordnung nach Fig. 6 einsetzbar ist
und deren hydraulischer Steuerkreis an die Schnittstelle
"Rückstellvorrichtung" anschließbar ist. Ein doppelarmiger
Hebel 54 ist drehbar über ein Drehlager 60 an dem rotierenden
Schwungrad 1 angelenkt. Auf dem rotierenden Schwungrad
befindet sich auch ein Druckzylinder 48, in welchem eine
Kolbenstange 49 gegen die Kraft einer Rückstellfeder 52
verschiebbar gelagert ist. Zwischen der Kolbenstange 49 und
der Rückstellfeder 52 ist ein Ringflansch 51 angeordnet.
Zwischen diesem und dem Kopfteil 61 des Druckzylinders 48 ist
ein beweglich auf der Kolbenstange 49 verschiebbar gelagerter
ringförmiger Kolben 50 angeordnet, der bei Druckbeaufschlagung
des Druckraumes 9 in der Kupplung ebenfalls über die Zuleitung
62 mit Druckmittel beaufschlagt wird. Das Druckmedium dringt
dabei in den Druckraum 63 ein. Dies erfolgt relativ schnell
über das Rückschlagventil 65. Der Kolben 50 bewegt sich nach
links und nimmt gegen die Kraft der Rückstellfeder 52 die
Kolbenstange 49 mit, die über ein Drehgelenk 64 an dem einen
Hebelarm des Hebels 54 angelenkt ist. Der zweite Hebelarm 66
weist einen abgerundeten Kopf auf, der zum Zwecke der
Rückstellung der Reaktionsmasse 19 (gestrichelt
eingezeichneter Pfeil) von der Rückstellfeder 52 bei
Entlastung des Druckraumes gegen eine Druckwand 67 in einer
Ausnehmung 68 in der Reaktionsmasse 19 gedrückt wird. Es ist
aus der Fig. 7 ersichtlich, daß bei Druckbeaufschlagung des
Kolbens 50 - dieser eingeleitete Vorgang ist dargestellt - der
zweite Hebelarm 66 nach rechts verschwenkt wird, d.h., daß er
sich innerhalb der Ausnehmung 68 in der Reaktionsmasse 19
weiter nach rechts dreht, so daß ein genügender Zwischenraum
zwischen der Druckfläche 67 und der entsprechenden
Gegendruckfläche des Hebelarms 66 entsteht, der ein
Verschieben der Reaktionsmasse 19 in Richtung des
eingezeichneten Pfeiles ermöglicht. Die Drehrichtung
entspricht der ebenfalls eingezeichneten Drehrichtung des
Schwungrades 1. Die Schwungmasse eilt jedoch der Drehbewegung
voraus, sobald infolge der erreichten Preßkraft das Schwungrad
winkelverzögert wird. Der Rückfluß des Druckmediums aus dem
Rückstellzylinder 48 erfolgt gezielt langsam über das
Drosselventil 59, um eine Rückstellung der Reaktionsmasse erst
beim Stößelrücklauf zu bewirken.
Der lose Kolben 50, der zum einen gegenüber dem Zylinder 48
und zum anderen gegenüber der Kolbenstange 49 abgedichtet,
aber bewegbar ist, ist an die Zuleitung 8 für das Druckmedium
mit angeschlossen. Der ringförmige Kolben 50 kann bei
schlagartiger Prellbewegung der Kolbenstange 49 beim
Anschlag der Druckwand 67 an die linke Druckfläche des
zweiten Hebelarmes 66 zurückbleiben, wodurch ein Vakuum im
Druckraum vermieden wird.
Gemäß Ausführungsbeispiel in Fig. 8
geht der Hebelarm 54 in eine Gewindestange 70
über, auf die ein Gewichtselement 71 mit Innengewinde
aufgeschraubt ist. Zum Regulieren der Reaktionsmasse kann dieses
Gewichtselement 71 durch Drehung in Richtung des Drehpunktes oder
von diesem weg verschoben werden. Aus der Figur sind ferner die
segmentförmig angeordneten Keilflächen der Klauen des
Zwischenringes 14 und der Reaktionsmasse 19 sichtbar. Beide
Elemente der Stützeinrichtung sind zwischen einem Außen- und
Innenring des Schwungrades zwischengelagert.
In Fig. 9 ist eine Variante der Stützeinrichtung
dargestellt, bei der an dem Zwischenring 14 und der
Reaktionsmasse 19 Klauen 72 und 74 vorgesehen sind, die zur
oberen Fläche des Ausweichkolbens 10 planparallel
verlaufende Gleitflächen aufweisen. Die Klauen 72 weisen
schmalere obere Druckflächen auf, die Klauen 74 der
Reaktionsmasse 19 dagegen längere. Die Klauen 72 sind
gegenüber der Mittenachse des Kolbens 10 so versetzt
angeordnet, daß der Kolben mittig angreift, so daß der
Kolbendruck sich gleichmäßig auf die beiden benachbarten
Klauen 72 verteilt. Der Bolzen 15 verhindert ein Drehen des
Zwischenringes 14, gestattet aber, daß der Zwischenring nach
oben hin verschoben werden kann. Wenn die Reaktionsmasse 19
ihre Relativbewegung vollzogen hat, fallen die Nocken 72 des
Zwischenringes rastend in die Zwischenräume zwischen den
Flächen 75 und den Dämpfungsgliedern 23 ein, so daß der
unterhalb des Kolbens 10 sich befindende Druckraum zwangsweise
entlastet wird. Bevor die Reaktionsmasse über die
Rückstellvorrichtung in die dargestellte Position
zurückgedrückt wird, ist es notwendig, daß bei der
dargestellten Ausführung zunächst durch einen zwischengefügten
Mechanismus die Reaktionsmasse von dem Zwischenring 14
abgehoben wird, so daß eine Relativbewegung entgegengesetzt
der dargestellten Pfeilrichtung möglich ist. Es ist aber auch
möglich, die Kanten der Nocken 72 und 74 im Bereich der in
Wirkverbindung tretenden Druckflächen so abzuschrägen, daß die
Nocken gegeneinander auf den steil verlaufenden Schrägflächen
entlanggleiten und die dargestellte Position einnehmen. Die
Schrägen können z. B. den wie in Fig. 12 dargestellten Verlauf
aufweisen.
In den Fig. 10, 11 und 12 ist schematisch und im Teilschnitt
eine andere Ausführung einer Rückstellvorrichtung dargestellt,
die mit zwei nicht sichtbaren Kupplungen zusammenwirkt.
Symmetrisch sind an dem Schwungrad 1 für jede
Kupplungseinrichtung je ein Hebelarm 76 angelenkt, an dessen
Ende sich eine fest eingestellte Reaktionsmasse 71 oder eine
solche sich befindet, die auf dem Hebelarm 76 in andere
Positionen verbringbar ist. An dem inneren Ende des
doppelseitig verschwenkbaren Hebels ist ein Niederhalter 77 in
Form eines Ansatzes befestigt, der, wie aus Fig. 11
ersichtlich, auf der oberen Fläche des Ausweichkolbens 10
aufliegt und diesen niederhält. Die Feder 78, die den Hebel 76
abstützt, verhindert ein Verschwenken des Hebelarmes durch die
Reaktionsmasse 71 bei normaler Drehgeschwindigkeit des
Schwungrades 1. Erst im Fall der Winkelverzögerung mit
Erreichen der Preßkraft ist die Reaktionsmasse bestrebt, der
Drehrichtung weiter zu folgen und bewirkt dabei ein Verschwenken des
Hebels 46 derart, daß der Niederhalter 77 von der oberen
Fläche des Kolbens 10 geschwenkt wird und den Kolben freigibt,
der die in Fig. 12 dargestellte Position durch die auf ihn
wirkende Druckkraft einnimmt und dabei den Druckraum der
Kupplung entlastet. Nach erfolgtem Stößelrücklauf oder
während dieser Bewegung wird ein Druckmittelzylinder 79 mit
Druckmittel beaufschlagt, der ein Zurückschwenken des Hebels
76 bewirkt. Dabei kommt die am Niederhalter vorgesehene, aus
Fig. 13 erkennbare Schrägfläche 80 in Eingriff mit der
Druckkante 81 des Kolbens 10, so daß der Kolben 10 nach
unten gedrückt wird.
In der Fig. 13 ist ein Beispiel mit einem Ringkolben 10 E
dargestellt, der den Ausweichkolben der Kupplung bildet. Die
einzelnen Kupplungskolben 5 sind auf einer Kreisbahn
innerhalb des Schwungrades angeordnet und wirken ihrerseits
mit der Ringdruckplatte 82 zusammen, die die Reibbeläge 83
gegen die Kupplungsscheibe 4 drückt. Die Stützeinrichtung
wird aus dem oberhalb des Ringkolbens 10 E angeordneten
Zwischenring 14 und der Reaktionsmasse 19 gebildet. Der
Ringkolben 10 E ist abgedichtet in Nuten gelagert und
bewirkt durch die relativ großen Flächen zwischen den
benachbarten Kolben, daß bei geringem Hub bereits eine
optimale Entlastung des Druckraumes des Kupplungszylinders
gegeben ist.
In der Fig. 14 ist eine Kupplungsanordnung mit einer direkt
auf einen drehbaren Ausweichkolben 10 F wirkenden
Reaktionsmasse mit einem Hebel 84 dargestellt. Oberhalb des
Ausweichkolbens 10 F ist ein Ringflansch 89 angeordnet, auf
dem konzentrisch zum Ausweichkolben 10 F eine Verlängerung
86 vorgesehen ist, die drehbar in der oberen Wand eines
Lagergehäuses 19, das an dem Schwungrad befestigt ist,
gelagert ist und auf die ein Hebel 84 aufgesetzt und mit
diesem formschlüssig verbunden ist. Auf der am Hebel 84 nach
außen weisend vorgesehenen Gewindestange 87 ist eine
Reguliermasse 88 zur individuellen Anpassung der
Reaktionsmasse aufgeschraubt. Konzentrisch auf dem
Ringflansch 89 befindet sich, auf einem Reibbelag 22
aufgelegt, ein Stützring 97 mit klauenförmigen Ansätzen. Der
Stützring 97 bildet gemeinsam mit den an der Innenseite des
Lagergehäuses 90 vorgesehenen Klauen 91 eine
Stützeinrichtung. Bei plötzlichem Abbremsen des Schwungrades
1 eilt der Hebel 84 gegenüber dem Schwungrad voraus und
dreht den Kolben 10 F. Der Stützring 97 vollzieht dabei
ebenfalls eine Relativbewegung, wobei die Klauen aneinander
entlanggleiten und den Kolben 10 F über den Ringflansch für
eine Hubbewegung freigeben. Der Kolben 10 F kann sich
schlagartig nach oben bewegen, wodurch der Druckraum 9
entlastet wird. Zur Rückstellung ist ein auf den Hebel 84
der Reaktionsmasse wirkender nicht dargestellter Antrieb
vorgesehen. Dieser kann über Gestänge oder einen Ring auf
mehrere konzentrisch auf den Schwungrad angeordnete
Reaktionsmassen gleichzeitig einwirken. Letztere können über
die ringförmige Verbindung auch angekoppelt sein.
Es ist auch möglich, die Ausweichkolben radial oder in einem
Winkel zur Längsachse des Kupplungszylinders anzuordnen. In
jedem Fall muß eine direkte Wirkverbindung mit der
Reaktionsmasse hergestellt werden, um den Druckraum
unmittelbar entlasten zu können.
Claims (16)
1. Spindelpresse mit einem ununterbrochen umlaufenden
Schwungrad und einer zwischen diesem und der Spindel
angeordneten, von einem druckmittelbeaufschlagten
Kupplungskolben geschlossen gehaltenen Reibkupplung, die
unter Wirkung der arbeitsbedingten Verzögerung der
Winkelgeschwindigkeit des Schwungrades öffnet, und zwar
indem eine vom Schwungrad kraftschlüssig mitgenommene und
sich dabei in ihrer ersten Stellung befindliche
Reaktionsmasse winkelverzögerungsabhängig eine Drehung
relativ zum Schwungrad ausführt, wodurch sie in ihre zweite
Stellung gelangt und dadurch einen Mechanismus zur
Entlastung des Druckes im Kupplungszylinder betätigt,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Kupplungszylinder (6) zusätzlich zu dem
Kupplungskolben (5), insbesondere in Gegenrichtung, ein
Ausweichkolben (10) vorhanden ist, der, solange die
Reaktionsmasse (19) sich in ihrer ersten Stellung
befindet, mechanisch abgestützt ist, jedoch bei der
Relativdrehung der Reaktionsmasse (19) und einem damit
verbundenen Entzug seiner Abstützung durch den Druck im
Kupplungszylinder (6) eine Bewegung nach außen erfährt.
2. Spindelpresse nach Anspruch 1, bei welcher mehrere
Kupplungskolben (5) auf einem konzentrischen Kreis in dem
Schwungrad (1) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere Fläche des bzw. der Ausweichkolben (10) an
einem im Schwungrad (1) axial verschiebbaren, jedoch
drehgesicherten Zwischenring (14) anliegen, der auf seiner
anderen Seite klauenförmige (gezahnte) Ansätze mit Keil-
oder geraden Flächen (72, 74) aufweist, daß als
Reaktionsmasse (19) oberhalb des Zwischenringes (14) auf
dessen Keilflächen bzw. auf dessen Ansätzen
drehverschiebbar ein mit gleichen Keilflächen bzw.
analogen Ansätzen versehener Ring (19) im Schwungrad (1)
vorhanden ist oder daß zwischen dem Zwischenring (14) und
der Reaktionsmasse (19) durch Drehbewegung der
Reaktionsmasse (19) verschiedene Höhenpositionen
einnehmende Stützelemente, wie Halbkugeln, vorgesehen
sind, daß der Ring (19) an einer inneren axialen Fläche
des Schwungrades (1) über eine Mitnahme-Reibefläche (22)
anliegt, und daß eine Vorrichtung zum Rückdrehen des
Ringes (19) nach dessen Relativdrehung zum Schwungrad (1)
vorgesehen ist.
3. Spindelpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ausweichkolben (10) einen
kleineren Querschnitt als der Kupplungskolben (6) aufweist
und in dem Druckraum (9) des Kupplungszylinders (6) bei
abgestützter Reaktionsmasse (19) hervorstehend endet.
4. Spindelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausweichkolben (10 A, B)
in der abgestützten Stellung eine in der
Mantelfläche seines Führungszylinders vorgesehene
Austrittsöffnung (30) einer Druckmittelableitung
verschließt.
5. Spindelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausweichkolben (10)
zylindereinwärts gegen die Kraft einer Feder (29)
verschiebbar ist.
6. Spindelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kupplungskolben (5) ein
Ringkolben vorgesehen ist, der in dem Schwungrad (1) in
einer konzentrischen Nut abgedichtet gelagert ist, und daß
die Ausweichkolben (10) gegen ein Stützelement, wie
Zwischenring (14), der Stützeinrichtung (19) greifen oder
daß ebenfalls ein Ringkolben (10 E, Fig. 13) als
Ausweichkolben vorgesehen ist, der in einer oberhalb der
ersten Nut vorgesehenen weiteren konzentrischen Nut in dem
Schwungrad (1) abgedichtet gelagert ist, wobei beide
Nuten über Durchgangsbohrungen miteinander verbunden sind.
7. Spindelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die relative Drehbewegung der
Reaktionsmasse (19) beim Entzug der Abstützung durch
gegeneinander greifende Anschläge an dem Zwischenring und
der Reaktionsmasse (19) oder durch Anschlag an
zwischengefügte Dämpfungselemente (24), wie Gummipuffer,
begrenzt ist.
8. Spindelpresse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionsmasse (19) durch
mit dieser lösbar verbindbare Gewichtselemente veränderbar
ist.
9. Spindelpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem rotierenden Schwungrad (1) oder an dem Zwischenring
(14) einarmige oder doppelarmige Hebelanordnungen
angelenkt sind, deren einer Hebelarm (54) sich radial nach
außen erstreckt und eine über die Hebellänge einstellbare
Reguliermasse (71) aufweist.
10. Spindelpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Schwungrad (1) eine
federbelastete und/oder eine von einem Druckmittelantrieb
verschiebbare Rückstellvorrichtung für die Reaktionsmasse
(19) befestigt ist.
11. Spindelpresse nach Anspruch 10 in Verbindung mit Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellvorrichtung an
dem Maschinenrahmen (43) befestigt ist und einen
druckmittelbetätigten Kolben (47) aufweist, der einen
Bremshebel einer Bremseinrichtung (42, 46) gesteuert
niederdrückt, der auf einen ringförmig freiliegenden
Bremsring (45) der Reaktionsmasse (19) aufgreift.
12. Spindelpresse nach Anspruch 1 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reaktionsmasse aus einem
verschwenkbar auf dem Schwungrad (1) gelagerten Hebel (76)
besteht, an welchem Hebel (76) ein auf die obere Fläche
des Ausweichkolbens (10) verschwenkbar aufgreifender
Niederhalter (77) befestigt ist, der durch eine
Relativdrehbewegung des Hebels (76) von der oberen
Fläche des Ausweichkolbens (10) verschwenkt wird,
und daß der Hebel (76) durch die Kraft einer Feder (78)
entgegengesetzt der Drehrichtung des Schwungrades 1
abgestützt ist (Fig. 10 und 11).
13. Spindelpresse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Niederhalter (77) aus einem am Hebel (76)
angebrachten Ansatz besteht, der mit einer schrägen
Gleitfläche (80, 81) beim Verschwenken des Hebels (76) auf
eine Gleitfläche des verschiebbaren Ausweichkolbens (10)
drückt und bei weiterem Verdrehen des Hebels (76) den
Ausweichkolben (10) in den Kupplungszylinder (6) schiebt
und mit der Unterseite arretierend auf diesen aufgreift
(Fig. 11 und 12).
14. Spindelpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausweichkolben (10)
hohl ist und einen eingesetzten Kegelkolben (32) aufweist,
der durch eine zwischengefügte Druckfeder (34) eine
Druckmittel-Austrittsöffnung in dem den Druckzylinder
abschließenden Wandteil des Ausweichkolbens (10)
verschließt und der beim Verschieben des
Ausweichkolbens (10) während der Druckentlastung gegen
einen durch eine axiale Langlochöffnung der
Mantelwand des Ausweichkolbens (10) hindurchgreifenden
Anschlag (35) drückt, so daß er bei weiterer Hubbewegung
des Ausweichkolbens (10) während der Druckraumentlastung
blockiert ist und die Austrittsöffnung freigibt (Fig. 3).
15. Spindelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf jeden einzelnen Ausweichkolben eine drehbar in
einem Lager des Schwungrades gelagerte Spindel mit steilen
Gewindegängen aufgreift, an welcher Spindel ein die
Reaktionsmasse mit dieser gemeinsam bildender Hebel (84)
befestigt ist, der beim Abbremsen des Schwungrades sich um
einen bestimmten Winkel dreht, welche Drehbewegung in eine
Hubbewegung der Spindel transferiert wird, die den
Ausweichkolben zur Druckentlastung freigibt oder bei der
Drehbewegung mitnimmt.
16. Spindelpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Hebel (84) an einer drehbar in einem Gehäuse (90)
gelagerten zylinderförmigen Verlängerung (86) eines
Niederhalters befestigt ist, der mit einem konzentrisch
angeordneten Ringflansch (89) den Ausweichkolben (10)
niederhält, und daß zwischen der Innenseite der Abdeckung
des Gehäuses (90) und der zugewandten Ringflanschfläche
(89) eine Stützeinrichtung (97, 91, 22) zwischengefügt ist,
die durch die relative Drehbewegung des eine Reaktionsmasse
gemeinsam mit dem Ringflansch und der Verlängerung
bildenden Hebels (34) beim Abbremsen des Schwungrades in
sich zusammenfällt und den Niederhalter freigibt (Fig. 14).
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Owner name: SIEMPELKAMP PRESSEN SYSTEME GMBH & CO, 4150 KREFEL |
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