DE3703755A1 - Absorber fuer elektromagnetische strahlen - Google Patents
Absorber fuer elektromagnetische strahlenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Absorber für elektromag
netische Strahlen zur Verhinderung von Reflexionen dieser Strah
len, insbesondere bei der Kalibrierung von Funkmeß- oder Radar
anlagen, in einem geschlossenen, abgeschirmten Raum.
Bei der Kalibrierung von Radaranlagen oder anderer, elektromag
netische Strahlen aussendender Geräte, wie Aktivantennen, Impuls
geber, Richtfunkgeräte u.a., ist es zunächst erforderlich,
diese in einem allseitig abgeschirmten Raum aufzustellen, um
zu verhindern, daß Störstrahlungen in Form elektrischer Wellen
von außen eindringen und das Meßergebnis verfälschen. Dies
ist verhältnismäßig einfach, indem leitende und ggfs. geerdete
Wandungen in Form von Metallplatten oder -flächen verwendet
werden oder die Wandungen leitend beschichtet sind.
Darüberhinaus ist es aber auch erforderlich, im Innern des
Meßraumes Streureflexionen der vom Radargerät ausgesandten
Wellen sicher zu verhindern, um allein die vom angepeilten
Objekt reflektierten Strahlen zu empfangen. Schwierigkeiten
ergeben sich zusätzlich dadurch, daß Streustrahlungen in einem
breiten Frequenzband auftreten und daher nur schlecht von einem
einheitlichen Material absorbiert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Absorber zu schaf
fen, die derartige Reflexionen verhindern und die auch in der
Lage sind, ein breites Spektrum von Frequenzen zu absorbieren.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden erfindungsgemäß Absorber in
Form von pyramidenförmigen Körpern aus mit feinteiligen, leitfähi
gen Materialien getränktem Schaumstoff vorgesehen, die dicht
nebeneinander mit ihrer Basis an den Wandungen des abgeschirmten
Raumes befestigt sind.
Das Tränkmaterial kann dabei aus Graphit, aus Eisenfluß oder
aus einer Mischung von Graphit und Eisenfluß im gleichen oder
unterschiedlichen Anteilen bestehen.
Durch derartig mit leitenden Materialien getränkten pyramiden
förmigen Körpern können Streustrahlungen und Reflexionen sicher
absorbiert werden. Durch die dabei stark zerklüftete Oberflä
che der Wandungen des Meßraumes ergibt sich damit auch ein opti
maler Absorbtionsgrad.
Zur zusätzlichen Vergrößerung der Oberfläche der einzelnen pyra
midenförmigen Körper ist es vorteilhaft, die Kanten aneinander
stoßender Pyramidenflächen im Winkel von 45 Grad zu diesen stufen
förmig abzuflachen.
Zur besseren Absorbtion unterschiedlicher Frequenzen ist es ferner
von Vorteil, wenn die pyramidenförmigen Körper in der Höhe schicht
förmig unterteilt sind, und jede Schicht unterschiedlich getränkt
ist. Dabei kann der Schaumstoff jeder Schicht unterschiedliches
Raumgewicht aufweisen.
Bei einer derartigen schichtenförmigen Unterteilung ist es vorteil
haft, wenn die untere Schicht eine hohe Tränkung mit Graphit
und Eisenfluß aufweist, um damit niedere Frequenzen besser zu
absorbieren.
Die mittlere Schicht kann dann eine Tränkung aus Graphit und
Eisenfluß mit einem höheren Anteil an Graphit zur Absorption
mittlerer Frequenzen aufweisen, während die obere Schicht des
pyramidenförmigen Körpers zur Absorption der hohen Frequenzen
dient und daher lediglich eine hohe Graphittränkung aufweisen
soll.
Die einzelnen Schichten sind dann mit einem bekannten, elek
trisch leitenden Schaumstoffkleber miteinander verklebt.
Zur Versteifung bei einer größeren Höhe der pyramidenförmigen
Körper ist es zweckmäßig, wenn diese eine zentrale zylindrische
Ausnehmung aufweisen, in die ein rohrförmiger Stützkörper einge
setzt ist. Dieser Stützkörper kann aus einem glasfaserverstärk
ten Material bestehen.
Zur zusätzlichen Versteifung kann die Basis der pyramidenförmi
gen Körper mit einer starren Platte verstärkt sein, wobei diese
starre Platte Aufhängevorrichtungen aufweisen kann, um eine
Befestigung der Körper an den senkrechten Wandungen und an der
Decke des Meßraumes zu ermöglichen.
Anhand einer schematischen Zeichnung werden Aufbau und Wirkungs
weise eines Ausführungsbeispiels nach der Erfindung näher er
läutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Teilansicht eines abgeschirmten
Raumes der mit reflexionsabsorbierenden Absorbern
bestückt ist,
Fig. 2 die perspektivische Ansicht eines einzelnen Absor
bers und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen pyramidenförmigen
Körper entlang zweier Mantellinien der ebenen Pyra
midenflächen.
Fig. 1 zeigt perspektivisch die Sicht in einen Meßraum 1,
in dem beispielsweise ein Radargerät 2, das über eine Welle
3 drehbar und schwenkbar gelagert ist, mittels eines starren
Objektes 4 kalibriert werden soll. Von dem Meßraum 1 sind in
der gezeigten Ansicht der Boden 5, die Rückwand 6 und eine
Seitenwand 7 gezeigt, die zweckmäßigerweise zur Abschirmung
des Meßraumes 1 gegen von außen einfallende elektromagnetische
Strahlungen aus Metall oder sonstwie leitend ausgebildet sind.
Diese metallischen oder metallisierten Wandungen bewirken je
doch auch Reflektionen im abgeschirmten Innenraum, die mit
den erfindungsgemäßen Absorbern unterdrückt werden sollen.
Selbstverständlich ist der Meßraum 1 auf den in der Darstellung
offenen Seiten durch entsprechende Wandungen zu einem allseits
geschlossenen Raum zu ergänzen.
Sämtliche Flächen der Wandungen sind nunmehr dicht an dicht
mit pyramidenförmigen Körpern 10 besetzt, deren Spitzen nach
innen in den Meßraum ragen. Damit ergibt sich eine stark struk
turierte Oberfläche der Wandungen mit einem sehr hohen Absorb
tionsvermögen für alle im Meßraum auftretenden Strahlungen
und Reflexionen.
Ein derartiger pyramidenförmiger Körper 10 ist im einzelnen
in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Nach dem dargestellten
Ausführungsbeispiel besteht ein solcher Körper 10 beispiels
weise aus drei Schichten 11, 12 und 13 aus Schaumstoff, wobei
die einzelnen Schichten jeweils unterschiedliches Raumgewicht
aufweisen können. Zur Vergrößerung der wirksamen Oberfläche
sind dabei - wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist -
die Kanten aneinanderstoßender Pyramidenflächen im Winkel von
45° zu diesen stufenförmig abgeflacht, wobei jeweils auf eine
Kantenfläche 14 stärkerer Neigung zur Vertikalen eine Fläche
15 geringerer Neigung folgt, wobei sich dieser Wechsel bis
zur Spitze hin fortsetzt. Die Neigung dieser Kantenfläche kann
dabei über oder unter 90° zu den anstoßenden Flächen 15 sein.
Die Pyramidenspitze 13 stellt sich dann als acht-eckige Pyramide
mit unterschiedlich großen Pyramidenflächen und Pyramidenwinkeln
dar.
Die einzelnen Schaumstoffschichten 11, 12 und 13 sind mit Gra
phit und/oder Eisenfluß getränkt, wobei die Graphitteilchen
durch Kreise und der Eisenfluß durch Kreuze symbolisiert ist.
Die unterste Schicht 11, mit der im wesentlichen niedere Fre
quenzen absorbiert werden, weist eine verhältnismäßig hohe
Tränkung mit Graphit und Eisenfluß auf, wobei auch das Raumge
wicht des verwendeten Schaumstoffs unterschiedlich zu dem der
beiden anderen Schichten 12 und 13 sein soll.
Die mittlere Schicht 12 weist ein geringeres Raumgewicht auf
und ist ebenfalls mit Graphit und Eisenfluß getränkt, wobei
jedoch der Graphitanteil überwiegt. In dieser Schicht 12 werden
im wesentlichen mittlere Frequenzen absorbiert.
Die obere Schicht 13 in Form der Pyramidenspitze dient zur
Absorption der hohen Frequenzen und ist daher vorzugsweise
allein mit Graphit in hoher Konzentration getränkt.
Die einzelnen Schichtsegmente 11, 12 und 13 werden zweckmäßiger
weise einzeln hergestellt, in herkömmlichen Verfahren z.B.
mittels Quetschwalzen getränkt und anschließend nach dem Trock
nen mit einer dünnen Kleberschicht eines entsprechenden Schaum
stoffklebers miteinander verbunden.
Bei großen Bauhöhen der einzelnen pyramidenförmigen Körper
10 sollen diese aus statischen Gründen einen innenliegenden
rohrförmigen Stützkörper 16 aufweisen, der in eine entsprechen
de, die Schichten durchsetzende Ausnehmung eingesetzt ist.
Der Stützkörper 16 besteht dabei zweckmäßigerweise aus einem
graphitierten glasfaserverstärkten Material.
Abschließend kann die Basis jedes Absorberkörpers 10 mit einer
starren Platte 17, z.B. in Form einer Pressspanplatte, verstärkt
sein, die gleichzeitig entsprechende, nicht näher dargestellte,
Aufhängevorrichtungen zur Vertikalen oder nach unten hängenden
Befestigung der einzelnen Absorber aufweist.
Mit der beschriebenen Gestaltung und dem schichtweisen Aufbau
mit jeweils unterschiedlicher Tränkung ist es möglich, Strah
lungen auch unterschiedlicher Frequenzen sicher zu absorbieren,
um damit ein optimales Meßergebnis bei der Kalibrierung von
Radaranlagen, Richt- oder Ortungsantennen, Impulsgebern oder
Zieleinrichtungen zu erhalten.
Claims (16)
1. Absorber für elektromagnetische Strahlen zur Verhinderung
von Reflexionen, insbesondere bei der Kalibrierung von
Funkmeß- oder Radareinrichtungen, in einem geschlossenen,
abgeschirmten Raum, gekennzeichnet durch pyramidenförmige
Körper (10), aus mit feinteiligen, leitfähigen Materialien
getränktem Schaumstoff, die dicht nebeneinander mit ihrer
Basis an den Wandungen (5, 6, 7) des abgeschirmten Raumes
(1) befestigt sind.
2. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Tränkmaterial aus Graphit besteht.
3. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Tränkmaterial aus Eisenfluß besteht.
4. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Tränkmaterial aus einer Mischung aus Graphit und Eisen
fluß besteht.
5. Absorber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
pyramidenförmigen Körper (10) an den Kanten aneinander
stoßender Pyramidenflächen im Winkel von 45 Grad zu diesem
stufenförmig (14, 15) abgeflacht sind.
6. Absorber nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die pyramidenförmigen Körper
(10) in der Höhe schichtenförmig unterteilt sind, und jede
Schicht (11, 12, 13) unterschiedlich getränkt ist.
7. Absorber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schaumstoff jeder Schicht (11, 12, 13) unterschiedliches
Raumgewicht aufweist.
8. Absorber nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Schicht (11) eine hohe Tränkung mit Graphit
und Eisenfluß aufweist.
9. Absorber nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die mittlere Schicht eine Tränkung mit Graphit und
Eisenfluß mit einem Graphitanteil von über 50% des Tränk
materials aufweist.
10. Absorber nach Anspruch 2 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die oberste Schicht (13) eine reine Graphittränkung
aufweist.
11. Absorber nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelnen Schichten (11, 12, 13) miteinander verklebt sind.
12. Absorber nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der pyramidenförmige Körper (10) eine zentrale zylin
drische Ausnehmung aufweist, in die ein rohrförmiger Stütz
körper (16) eingesetzt ist.
13. Absorber nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützkörper (16) aus einem graphitierten,
glasfaserverstärkten Material besteht.
14. Absorber nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stützkörper (16) mit absorbierenden Füll
stoffen versehen ist.
15. Absorber nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Basis des pyramidenförmigen Körpers
mit einer starren Platte (17) verstärkt ist.
16. Absorber nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die starre Platte (17) eine Aufhängevorrichtung
aufweist.
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FR (1) | FR2610780A1 (de) |
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