DE3703168C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Ober
begriff des Patentanspruches.
Eine Zr-Nb-Legierung aus 0,5 bis 5 Gew.-% Nb und dem Rest Zr
ist als Material für Bauteile von Druck- und Siedewasserreaktoren
bekannt und in der JP OS 47-42 220 beschrieben. Dort ist
weiterhin angegeben, daß die Schweißnähte der Zr-Nb-Legierung
in auf hoher Temperatur befindlichem Wasser korrodieren, so
daß dadurch ein Weißoxydfilm gebildet wird und sich ein
beschleunigtes Korrosionsvermögen ergibt, und daß die Zr-Nb-
Legierung einen Schwarzoxydfilm bildet, wenn sie auf eine Temperatur
von 450 bis 650°C nach dem Schweißen erhitzt wird,
so daß sie dadurch eine Korrosionsbeständigkeit bekommt.
Es wird andererseits berichtet, daß eine Zr-Nb-Legierung mit
2,5 Gew.-% Nb der Weißkorrosion in einer Umgebung von auf
hoher Temperatur und hohem Druck stehendem Wasser unterliegt, selbst
wenn sie nach dem Schweißen einer Wärmebehandlung unterworfen
wird. Die Zugabe von Sn in einer Zr-3Nb-1Sn-Legierung
scheint das Korrosionsproblem zu mildern. ("Proceedings of the International
Symposium on Environmental Degradation of Materials in Nuclear
Power Systems-Water Reactors", Myrtle Beach, South Carolina,
22-25. August 1983, Seiten 274-294.)
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Gehäusekästen, Hüllrohren für die Brenn
stofftabletten und/oder Abstandshaltern für Kernreaktorbrenn
elemente zu schalten, bei dem eine Weißkorrosion
an einer Schweißstelle und ihrer hitzebeeinflußten Zone in
einer Umgebung von auf hoher Temperatur und hohem Druck stehen
dem Wasser unterdrückt wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils
des Patentanspruches gelöst.
Erfindungsgemäß haben der geschweißte
Teil und die hitzebeeinflußte Zone eine vollständige
Gleichgewichtsphasenstruktur oder eine im wesentlichen
vollständige Gleichgewichtsphasenstruktur, die eine Misch
phasenstruktur mit mehr als 85% Gleichgewichtsphase und
dem Rest in Form einer nadelförmigen Nichtgleichgewichts
phase darstellt, während der nicht geschweißte Teil
eine Gleichgewichtsphasenstruktur aufweist.
Die Gesamtmenge an Mo(Gew.-%) und Nb(Gew.-%) beträgt
wenigstens 1,5 Gew.-%, wodurch der Gehäusekasten oder der
Abstandshalter eine Zugfestigkeit von 700 N/mm² (70 kg/mm2) oder mehr hat
und die Stärke des Gehäusekastens oder des Abstandshalters
gering ausgebildet sein kann, um das Gewicht des
Brennstoffelementes herabzusetzen.
Die erfindungsgemäße Ausbildung basiert auf dem Ergebnis von
Untersuchungen, das darin besteht, daß der Grund für das Auftreten
der Weißkorrosion an einer Schweißstelle und ihrer
hitzebeeinflußten Zone von Teilen eines Atomkernreaktors, die
aus einer binären Zr-Nb-Legierung bestehen, darin zu sehen ist,
daß eine Nichtgleichgewichtsphase in der Kristallstruktur auftritt.
Eine Gleichgewichtsphase im Gleichgewichts- oder Zustandsdiagramm
einer binären Zr-Nb-Legierung umfaßt eine hexagonale
α Zr-Phase, in der etwa 1 Gew.-% Nb im Zustand einer festen
Lösung enthalten ist, und eine β Nb-Phase, in der 15 Gew.-% Zr
im Zustand der festen Lösung enthalten sind. Nach Maßgabe
der Zunahme oder Abnahme der Menge an Nb ändert sich das
Verhältnis von α Zr zu β Nb.
Wenn eine binäre Zr-Nb-Legierung mit einer derartigen
Gleichgewichtsphasenstruktur geschweißt wird, tritt
eine Nichtgleichgewichtsphase, die im Gleichgewichtsdiagramm
nicht erscheint, während der Abkühlung nach dem Schweißen auf.
Die Gleichgewichtsphase wächst nadelförmig auf, sie liegt wesentlich
über 50% im Flächenverhältnis.
Es hat sich bestätigt, daß die Weißkorrosion in einer nadelförmigen
Nichtgleichgewichtsphase unter einer Umgebung von auf
hoher Temperatur und hohem Druck stehenden Wasser auftritt und
sich davon weiterentwickelt.
Gemäß der Erfindung wird ein Auftreten der Weißkorrosion
dadurch erschwert, daß eine Nichtgleichgewichtsphase,
die an einer Schweißstelle und ihrer hitzebeeinflußten
Zone auftritt, zum Verschwinden gebracht oder weitgehend verringert
wird.
Die Schweißstelle und ihre hitzebeeinflußte Zone können hochkorrosionsfest
dadurch gemacht werden, daß der Schweißstelle
und ihrer hitzebeeinflußten Zone nur eine Gleichgewichtsphasenstruktur
oder im wesentlichen insgesamt eine Gleichgewichtsphasenstruktur
gegeben wird, die aus einem kleinen Teil einer
Nichtgleichgewichtsphasenstruktur und dem größten Teil einer
Gleichgewichtsphasenstruktur besteht, wodurch das Auftreten
der Weißkorrosion verhindert oder merklich verringert werden
kann.
Das Maß, in dem eine Nichtgleichgewichtsphase mit einer Gleichgewichtsphase
in einer Schweißstelle und ihrer hitzebeeinflußten
Zone koexistieren darf, sollte unter 15% des Flächenverhältnisses
liegen, wobei es umso günstiger ist, je kleiner
dieses Maß ist. Es hat sich bestätigt, daß bei einem Flächenverhältnis
der Nichtgleichgewichtsphase von weniger als 15%
keine Weißkorrosion auftritt oder selbst dann, wenn diese auftritt,
in der Praxis keine Probleme entstehen.
Eine Nichtgleichgewichtsphase hat eine komplizierte Struktur,
die eine Zr-Phase, die Nb im übersättigten Zustand als feste
Lösung enthält, und eine Martensit-Phase umfaßt, die α′-Phase
genannt wird und nadelförmig auftritt. Es hat sich bestätigt,
daß in einer ternären Legierung, bei der Sn in einer binären
Zr-Nb-Legierung in einem geeigneten Bereich enthalten ist, oder
in einer quarternären Legierung, bei der Sn und Mo in der binären
Zr-Nb-Legierung in einem geeigneten Bereich enthalten
sind, eine Nichtgleichgewichtsphase zum Verschwinden gebracht
werden kann oder auf ein sehr kleines Maß verringert werden
kann, indem diese Legierung nach dem Schweißen einer Wärmebehandlung
unterworfen wird, und dadurch die Nichtgleichgewichtsphase
auf weniger als 15% des Flächenverhältnisses gesteuert
werden kann.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen bewirken, daß eine Schweißstelle
oder ein geschweißter Bereich und die zugehörige hitzebeeinflußte
Zone nur aus einer Gleichgewichtsphasenstruktur
gebildet sind, die aus mehr als 85% des Flächenverhältnisses
an Gleichgewichtsphase und dem Rest von weniger als 15% an
Nichtgleichgewichtsphase besteht. Eine Struktur, bei der mehr
als 85% Gleichgewichtsphase und weniger als 15% Nichtgleichgewichtsphase
gemischt vorhanden sind, wird im folgenden als
eine im wesentlichen gesamte Gleichgewichtsphasenstruktur bezeichnet.
Ein nicht geschweißter Bereich, der
durch das Schweißen nicht beeinflußt wurde, hat
eine Gleichgewichtsphasenstruktur oder wandelt sich in
eine rekristallisierte Struktur einer körnigen Gleichgewichtsphase
durch die Alterungsbehandlung nach dem Schweißen
um.
Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnungen
die Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Brennstoffelementes eines
Atomkernreaktors,
Fig. 2A eine Draufsicht auf einen Abstandshalter,
Fig. 2B eine Schnittansicht des Abstandshalters von Fig. 2a
längs der Linie II-II,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Gehäusekastens,
Fig. 4 eine Fotografie, die die metallurgische Struktur
einer binären Zr-Nb-Legierung zeigt,
Fig. 5 in einer typischen Darstellung die Beziehung zwischen
der Korrosionsbeständigkeit und der metallurgischen
Struktur,
Fig. 6 in einer graphischen Darstellung die Beziehung zwischen
der Gewichtszunahme und der Zugabemenge von
Nb einer Zr-Nb-Legierung und einer Zr-Nb-1 Gew.-%
Sn-0,5 Gew.-% Mo-Legierung, die einer Korrosionsprüfung
in Hochtemperaturwasser mit einer Temperatur
von 288°C und einem Druck von 85 bar (kg/cm2) 670
Stunden lang unterworfen wurden,
Fig. 7 das Zustandsdiagramm einer ternären Zr-Nb-Sn-
Legierung,
Fig. 8 das Flußdiagramm des Herstellungsverfahrens eines
Gehäusekastens bei einem Beispiel I,
Fig. 9 in einem Kennliniendiagramm die Beziehung zwischen
der Zugfestigkeit und Nb + Mo bei einem Beispiel II,
Fig. 10 das Flußdiagramm des Herstellungsverfahrens eines
Abstandshalters bei einem Beispiel IV,
Fig. 11a eine Draufsicht auf eine gestanzte Platte,
Fig. 11b eine Teildraufsicht auf ein Abstandshalterband in
Fig. 11a,
Fig. 11c eine Teildraufsicht auf einen Abstandshaltersteg,
Fig. 11d eine Schnittansicht des Abstandshaltersteges längs
der Linie XI-XI,
Fig. 12a eine Draufsicht auf einen Abstandshalter mit
runden Zellen,
Fig. 12b eine perspektivische Ansicht der runden Zellen
und
Fig. 13 in einem Diagramm die Oxydfilmstärke bei
verschiedenen Legierungen.
Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein
Brennstoffelement für einen Atomkernreaktor im einzelnen beschrieben.
Wie es in Fig. 1 dargestellt ist, umfaßt ein Brennstoffelement
für einen Siedewasserreaktor eine Vielzahl von Brennstoffstäben
1, von denen jeder ein Hüllrohr und darin enthaltene
Brennstofftabletten aufweist, Abstandshalter 2, die jeweils
in Längsrichtung mit einem derartigen Abstand angeordnet sind,
daß sie die Brennstoffstäbe 1 im Abstand voneinander halten,
einen quadratischen Gehäusekasten 3, in dem die Brennstoffstäbe
1 durch die Abstandshalter 2 gebündelt aufgenommen sind,
eine obere und eine untere Ankerplatte 4, 5, die die Brennstoffstäbe
1 an ihren beiden Enden halten, und einen Handgriff zum
Transportieren des Brennstoffelementes.
Das Brennstoffelement wird über verschiedene Herstellungsschritte
hergestellt. Jeder Teil des Brennstoffelementes hat
geschweißte Teile.
Die Abstandshalter 2 bestehen jeweils aus einem Gitter oder
einem gitterartigen Rahmen, wie es in Fig. 2A und 2B dargestellt
ist. Der Abstandshalter 2 umfaßt Abstandsstege 6, die
in einem Gitter angeordnet sind, Abstandshalterblattfedern 7,
die an den im Gitter angeordneten Abstandshalterstegen 6 angebracht
sind, Abstandshalterteiler 9, die in den im Gitter
angeordneten Abstandshalterstegen 6 ausgebildet sind, und ein
Abstandshalterband 11, das die im Gitter angeordneten Abstandshalterstege
6 umgibt und daran befestigt ist. Das Abstandshalterband
11 umfaßt vier Segmente, von denen jedes Vertiefungen
10 aufweist, die durch Preßformen ausgebildet sind, wobei
die Segmente durch Schweißen miteinander verbunden sind. Das
Abstandshalterband 11 und die im Gitter angeordneten Abstandshalterstege
6 sind gleichfalls durch Schweißen miteinander verbunden.
Der Abstandshalter 2 weist somit Schweißstellen oder
geschweißte Teile 8 auf. Der in dieser Weise gebildete Abstandshalter
2 hat eine Vielzahl von Zwischenräumen, in die die Brennstoffstäbe
eingesetzt sind und in denen die Brennstoffstäbe
durch die Abstandshalterblattfedern 7 gehalten sind. Eine seitliche
Schwingung und eine Biegung in Längsrichtung der
Brennstoffstäbe 1 wird dadurch verhindert. Der Abstandshalter 2
wird in einem Zustand, in dem Spannungen an den Brennstoffstäben
1 liegen, und in Kontakt mit dem Reaktorwasser benutzt.
Der Gehäusekasten 3 umfaßt zwei Segmente, von denen jedes die
gleiche Form, die der Hälfte des Gehäusekastens unterteilt in zwei
Teile in Längsrichtung entspricht, hat, wie es in Fig. 3 dargestellt ist.
Die Segmente, die aus einem Blechmaterial bestehen, sind durch
Stanzen, Biegen und Verbinden durch Schweißen zu einem quadratischen
Gehäusekasten 3 mit Schweißnähten 8 verbunden, die in
Längsrichtung verlaufen. Der Gehäusekasten 3 dient dazu, das
auf hoher Temperatur befindliche Wasser und den durch die Brennstoffstäbe
1 während der Arbeit eines Kraftwerkes erzeugten
Dampf in die oberen Teile strömen zu lassen, und wird für einen
langen Zeitraum in einem Zustand benutzt, in dem nach außen
gerichtete Spannungen immer am Gehäusekasten 3 liegen.
In einem Siedewasserreaktor erreicht das auf hoher Temperatur
und hohem Druck stehende Wasser beispielsweise 288°C und 85 bar (kg/cm2),
während die Werte bei einem Druckwasserreaktor über
denen des Siedewasserreaktors liegen. Das Material für die
Hüllrohre, den Abstandshalter 2 und den Gehäusekasten 3 des
Brennstoffelementes soll daher in einer Umgebung von derartigem,
auf hoher Temperatur und hohem Druck stehenden Wasser
nicht korrodieren und verspröden. Es ist weiterhin notwendig,
daß dieses Material eine hohe Zugfestigkeit hat.
Legierungen auf Zirkonbasis haben im allgemeinen eine hohe
Korrosionsbeständigkeit und einen kleinen
Neutronenabsorptionswirkungsquerschnitt. Diese Eigenschaften machen diese
Legierungen als Material für Brennstoffelemente für Atomkernreaktoren
geeignet, so daß sie für die Hüllrohre, die Gehäusekästen und
die Abstandshalter verwandt werden. Legierungen auf Zr-Basis,
die in Brennstoffelementen verwandt werden, sind Zirkalloy-2,
Zirkalloy-4, eine Zr-Legierung mit 1 Gew.-% Nb,
eine Zr-Legierung mit 2,5 Gew.-% Nb, eine Zr-Legierung mit 3,5
Gew.-% Sn, 0,8 Gew.-% Nb und 0,8 Gew.-% Mo,
eine Zr-Legierung mit 1 Gew.-% Sn, 1 Gew.-% Nb und 0,5
Gew.-% Fe und eine Zr-Legierung mit 0,5 bis 5,0 Gew.-% Nb, 0 bis
3,0 Gew.-% Sn, sowie bis zu 2 Gew.-% eines Metalls aus Fe, Ni,
Cr, Ta, Pb, Mo und W.
Wenn die Zirkalloy genannte Zr-Sn-Fe-Cr-(Ni)-Legierung in
einem Siedewasserreaktor über einen langen Zeitraum verwandt
wird, tritt eine Teiloxidation oder eine örtliche Oxidation
(Knotenkorrosion) auf. Das Auftreten der Knotenkorrosion führt
zu einer Abnahme der Stärke in einem stabilen Teil des Legierungselementes
und weiterhin zu einer Verringerung der Festigkeit
des Legierungselementes, da der in der Korrosionsreaktion
erzeugte Wasserstoff absorbiert wird und spröde Hydride in dem
Legierungselement gebildet werden. Die Korrosion schreitet mit
der Zeit fort, so daß im allgemeinen davon ausgegangen wird,
daß die Korrosion eines Elementes der Faktor wird, der die
Lebensdauer eines Brennstoffelementes bestimmt, wenn das Element
über einen langen Zeitraum unter hoher Bestrahlung
benutzt wird.
Die Zr-Nb-Legierung ist als Material bekannt, das eine hohe
Zugfestigkeit, eine ausgezeichnete Dauerdehngrenze und eine
niedrige Wasserstoffaufnahmefraktion hat. Es tritt keine Knotenkorrosion
auf. Das sind zwar bevorzugte Eigenschaften für
ein Material zur Verwendung bei Kernbrennstoffelementen, es
bleibt jedoch die Schwierigkeit, daß in einer Schweißstelle
und ihrer hitzebeeinflußten Zone eine beschleunigte
Weißkorrosion auftritt.
In der US PS 31 21 034 ist dargestellt, daß eine hohe
Korrosionsbeständigkeit einer Legierung auf Zr-Basis (Zr mit 0,5
bis 5 Gew.-% Nb), einer ternären Legierung (Zr mit 0,5 bis 5
Gew.-% Nb und 0 bis 3 Gew.-% Sn) und einer quaternären Legierung
(Zr mit 0,5 bis 5 Gew.-% Nb, 0 bis 3 Gew.-% Sn und 0 bis 2 Gew.-%
eines der Elemente Fe, Ni, Cr, Ta, Pd, Mo und W) durch ein
Glühen bei 550 bis 600°C über ein bis 240 Stunden nach einem
Kaltwalzen (Reduktion 50 bis 60%) verbessert werden kann. Es
ist jedoch nichts über die Korrosion einer Schweißstelle oder
eines geschweißten Teils ausgesagt. Für ein geschweißtes Element
ist es schwierig, eine Reduktion von einigen 10% an dem
geschweißten Bereich nach dem Schweißen zu bewirken.
In einem Metallzustandsdiagramm von binären Zr-Nb-Legierungen
umfaßt eine Gleichgewichtsphase bei Raumtemperatur eine hexagonale
α Zr-Phase, die etwa 1 Gew.-% Nb in fester Lösung enthält
und eine Nb-Phase, die weniger als 15 Gew.-% Zr in fester
Lösung enthält. Ein geschweißter Bereich und eine hitzebeeinflußte
Zone, die den geschweißten Bereich umgibt, werden von
einer hohen Temperatur schnell abgekühlt, so daß eine Nichtgleichgewichtsphase
auftritt, die im Gleichgewichtsphasendiagramm
oder Zustandsdiagramm nicht erscheint. Fig. 4 zeigt die
metallurgische Struktur einer Zr-Legierung mit 2,5 Gew.-% Nb,
die mit einer Abkühlungsgeschwindigkeit von 100°C pro Sekunde
von einer Temperatur von 830°C (α + β Phasentemperaturbereich)
abgekühlt ist. Weiße Teile in Fig. 4 haben eine α Zr-Phase mit
etwa 1,5 Gew.-% Nb in fester Lösung. Eine nadelartige Struktur,
die die α Zr-Phase umgibt, resultiert aus der schnellen Abkühlung
von einer β-Phasentemperatur und hat eine komplizierte
metallische Struktur, die eine Rest-β-Phase mit etwa
3,5 Gew.-% Nb in fester Lösung und eine Nichtgleichgewichtsphase,
die sogenannte ω-Phase oder Martensit (α′-Phase) enthält.
Ein geschweißter Bereich und seine hitzebeeinflußte Zone, die
den geschweißten Bereich umgibt, zeigen eine ähnliche metallische
Struktur eines Nichtgleichgewichts. Ein Bereich, der auf
eine Temperatur im β-Phasentemperaturbereich über 862°C erhitzt
wurde, hat nämlich eine nadelartige Struktur und ein Bereich,
der auf einen Temperaturbereich erhitzt wurde, in dem die
α- und die β-Phase gemischt vorhanden sind, hat eine Mischung
aus α Zr-Phasenkristallkörnern, ähnlich der metallischen Struktur
von Fig. 4 und einer nadelförmigen Struktur. Mit steigender
Erhitzungstemperatur nimmt der Teil mit nadelförmiger
Struktur zu. Wenn die Erhitzungstemperatur den β-Phasentemperaturbereich
erreicht, kann eine Zr-Phase nicht beobachtet
werden und wandelt sich die gesamte Struktur in eine nadelförmige
Struktur um. Fig. 5 zeigt in einer typischen Darstellung
die Beziehung zwischen der Korrosionsbeständigkeit und der metallurgischen
Struktur. Wenn eine Legierung mit der in Fig. 4
dargestellten metallurgischen Struktur Wasser auf hoher Temperatur
ausgesetzt wird, wird die Oxidation der nadelförmigen
Struktur aus einer Nichtgleichgewichtsphase selektiv beschleunigt
und wird ein poröser dicker Oxydfilm gebildet.
Andererseits ist die Korrosionsbeständigkeit eines α Zr-Phasenteils,
der etwa 1,5 Gew.-% Nb im Zustand der festen Lösung enthält,
sehr hoch. In einem geschweißten Bereich und seiner
hitzebeeinflußten Zone einer Zr-Nb-Legierung, die mehr als
1,5 Gew.-% Nb enthält, tritt die oben erwähnte beschleunigte
Weißkorrosion auf.
In Zr-Nb-Legierungen bewirkt das Nb eine Verringerung des Auftretens
der Knotenkorrosion und eine Erhöhung der Festigkeit
bei einer Feinausscheidung von β Nb-Phase durch Alterung.
Wie es in Fig. 6 dargestellt ist, hat ein Material, das keiner
Alterung ausgesetzt ist, eine außerordentlich hohe Empfindlichkeit
für die Weißkorrosion. In einer binären Zr-Nb-Legierung
tritt die Weißkorrosion durch Zugabe 1,5 Gew.-% Nb
auf, wobei die Weißkorrosion durch weitere Zugabe von Nb zunimmt.
In einer quaternären Zr-Nb-Sn-Mo-Legierung führt die Zugabe von
höchstens 1,0 Gew.-% Nb nicht zum Auftreten einer Weißkorrosion,
wenn jedoch etwas mehr Nb zugegeben wird, tritt eine Weißkorrosion
auf. Der Grund dafür, daß mit zunehmendem Nb-Gehalt die
Korrosion leichter auftritt, besteht darin, daß eine α′-Zr-
Phase oder β Zr-Phase der Nichtgleichgewichtsphase leicht im
geschweißten Bereich und seiner hitzebeeinflußten Zone gebildet
wird. Im Gegensatz dazu hat die quaternäre Legierung gemäß der
Erfindung eine hohe Korrosionsbeständigkeit und Festigkeit,
da die in einer Nichtgleichgewichtsphase im Zustand der festen
Lösung enthaltene Nb-Menge durch eine Förderung der Ausscheidung
von β-Nb aufgrund der Zugabe von Sn und der Ausscheidung
von intermetallischen Verbindungen wie Mo-Nb abnimmt. Dadurch daß
die Legierung einer Alterungsbehandlung unterworfen wird, nimmt
die Korrosionsbeständigkeit zu.
Wenn die obere
Grenze der Menge an Nb, die zugegeben werden kann, bei 2,2 Gew.-%
liegt, zeigt sich der Einfluß von Nb im gesamten chemischen
Zusammensetzungsbereich von ternären Zr-Nb-Sn-Legierungen und
quaternären Zr-Nb-Sn-Mo-Legierungen.
Eine Nichtgleichgewichtsphase mit einer nadelartigen metallurgischen
Struktur ist die Folge einer schnellen Abkühlung von
einer β-Phase, die bei hoher Temperatur erzeugt wird. Die Zugabe
von Sn erhöht die Menge an Nb, die in einer α-Zr-Phase
im Zustand der festen Lösung enthalten ist und verringert die
Menge an Nb, die in einer β-Zr-Phase enthalten ist, wodurch
das Auftreten einer Nichtgleichgewichtsphase während der Abkühlung
nach dem Schweißen erschwert wird. Dadurch daß das Auftreten
der Nichtgleichgewichtsphase beim Schweißen in dieser
Weise erschwert wird und anschließend eine Alterungsbehandlung
erfolgt, kann die Nichtgleichgewichtsphase vom geschweißten
Bereich und seiner hitzebeeinflußten Zone zum Verschwinden gebracht
oder in ihrer Größe merklich verringert werden. Fig. 7
zeigt das Zustandsdiagramm von ternären Zr-Nb-Sn-Legierungen
bei einer Temperatur von 725°C. Aus Fig. 7 ist ersichtlich,
daß die maximale Menge an Nb, die in einer α-Zr-Phase im Zustand
der festen Lösung enthalten ist, bei etwa 1,5 Gew.-% liegt,
wenn kein Sn zugegeben ist, während die Menge an Nb, die in der
α-Zr-Phase im Zustand der festen Lösung enthalten ist, auf
maximal 2,5 Gew.-% ansteigt, wenn die darin enthaltene Sn-Menge
auf bis zu 2 Gew.-% zunimmt. Wenn jedoch mehr als 2 Gew.-% Sn
zugegeben werden, wird Zr4Sn ausgeschieden und trägt Sn nicht zur
Zunahme der in der α-Zr-Phase im Zustand der festen Lösung
enthaltenen Nb-Menge bei. Um eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit
beizubehalten, gibt es eine geeignete Korrelation
zwischen den zugegebenen Mengen an Sn und Nb, die erfüllt
sein sollte. Der richtige Bereich des Gehaltes Sn und Nb liegt
in einem Gebiet (weniger als 2 Gew.-% Sn), der durch eine Schraffierung
in Fig. 7 dargestellt ist, und die genannte Korrelation
ist gegeben durch Sn(Gew.-%) 2 × Nb(Gew.-%) - 3,0. Durch eine
Wärmebehandlung der
quaternären Zr-Nb-Sn-Mo-Legierung nach dem Schweißen, wobei
die oben erwähnte Korrelation erfüllt ist, kann eine
Nichtgleichgewichtsphase zum Verschwinden gebracht oder merklich
verringert werden.
Die Wärmebehandlung wird vorzugsweise unter den folgenden
Bedingungen durchgeführt:
Es ist nämlich notwendig, die Legierung für wenigstens zwei
Sekunden auf einem Temperaturbereich von 680°C bis 780°C zu halten, in
dem eine größere Menge an Nb in einer α Zr-Phase im Zustand der
festen Lösung enthalten sein kann, und es ist bevorzugt, fortlaufend
von einem Temperaturbereich der α + β-Phase abzukühlen
und die Abkühlungsgeschwindigkeit so zu steuern, daß die
Abkühlungszeit von 780°C auf 680°C mehr als 2 Sekunden beträgt,
d. h. auf einen Wert von etwa 50°C pro Sekunde zu steuern.
Die Wirkung der Zugabe von Sn besteht darin, daß die Menge an
Nb, die in einer β-Phase im Zustand der festen Lösung enthalten
ist, mit steigender Menge an Nb in der Hochtemperatur
α-Zr-Phase abnimmt und daß die Erzeugung einer Rest-β-Phase,
einer ω-Phase und von Martensit (α′-Phase) in einem Schweißvorgang
unterdrückt wird. Die maximal zugegebene Menge an Sn
liegt bei 2 Gew.-%, vorzugsweise bei 1,5 Gew.-%. Die Zugabe von
mehr als 2 Gew.-% verringert die Wirkung. Mit abnehmender Temperatur
nimmt die Löslichkeit im festen Zustand von Nb in einer α-Zr-Phase
ab, so daß β-Nb in einem α-Zr-Phasenkristallkorn oder an
einer Korngrenze ausfällt und die α-Zr-Phase sich in eine
metallurgische Struktur umwandelt, die eine α-Zr-Phase mit
etwa 1,5 Gew.-% Nb im Zustand der festen Lösung enthält und
feines β-Nb ausgeschieden wird. Da die Menge an Nb gering ist,
die in einer β-Phase im Zustand der festen Lösung enthalten
ist, ist das Auftreten einer Nichtgleichgewichtsphase selbst
in einer nadelförmigen Struktur erschwert.
Die Löslichkeit im festen Zustand von Mo in einer α-Zr-Phase ist vernachlässigbar
klein. Mo wird daher fein in Form intermetallischer
Verbindungen von Mo2Zr mit einer kubisch-raumzentrierten
Kristallstruktur ausgeschieden. Die Zugabe von Mo hat einen
Einfluß auf die Zunahme des Widerstandes gegenüber einer Verformung
einer Legierung und erhält die Festigkeit durch eine
gleichmäßige Verteilung von feinen Ausscheidungen innerhalb
eines Kristallkornes und an den Korngrenzen. Selbst wenn die
Menge an Nb herabgesetzt wird, das die Korrosionsbeständigkeit
nachteilig beeinflußt, wird die Festigkeit durch die gleichzeitige
Zugabe von Mo beibehalten. Die Zugabe von Nb bewirkt,
daß die β-Nb-Phase fein ausgeschieden wird, wodurch die Festigkeit
erhöht wird, und die Zugabe von Mo erhöht gleichfalls
die Festigkeit durch eine feine Ausscheidung von Mo2Zr. Um die
Wirkung der höheren Festigkeit einer Legierung aufgrund der
Ausscheidung zu erhalten, ist es notwendig, Mo und Nb so zuzugeben,
daß Nb + Mo 1,5 Gew.-% ist.
Das Auftreten einer Nichtgleichgewichtsphase wird durch die Zugabe
von Sn unterdrückt. Manchmal bleibt jedoch eine
Nichtgleichgewichtsphase unter Schweißbedingungen mit großer
Abkühlungsgeschwindigkeit. Durch eine Alterungsbehandlung in einem
Temperaturbereich von weniger als 610°C kann in diesem Fall die
Nichtgleichgewichtsphase in eine α-Zr-Phase, die in diesem
Temperaturbereich stabil ist, eine β-Nb-Phase und eine Phase
der intermetallischen Verbindung Mo2Zr übergeführt werden und in
eine metallische Struktur eines geschweißten Bereiches und
seiner hitzebeeinflußten Zone umgewandelt werden, in der im
wesentlichen keine Nichtgleichgewichtsphase übrig bleibt.
Eine Alterungsbehandlung nach dem Schweißen verbessert die
Korrosionsbeständigkeit des geschweißten Bereiches und seiner
hitzebeeinflußten Zone selbst dann, wenn die Menge an zugegebenem
Nb um etwa 0,5 Gew.-% über die obere Grenze der Nb-Menge erhöht
wird, die in der α Zr-Phase im Zustand der festen Lösung
enthalten ist.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben.
Die Tabelle 1 zeigt die chemische Zusammensetzung der Legierungen.
Ein Barren, der durch Lichtbogenschmelzen erzeugt wurde, wurde
einer Schmiede- und Lösungsbehandlung bei 1000°C ausgesetzt
und anschließend bei 600 bis 650°C wiederholt warmgewalzt,
um ein Blech mit einer Stärke von 10 mm zu erzeugen. Das Blech
wurde einer weiteren Lösungsbehandlung bei 980°C unterworfen
und anschließend dreimal einem Zyklus aus Kaltwalzen
(Stärkereduktion 40%) und Glühen auf 650°C für 2 bis 3
Stunden unterworfen, wodurch ein Blech mit einer Stärke von
2,2 mm erzeugt wurde. Das Blech wurde 1 Stunde lang auf eine
Temperatur von 830°C erhitzt und anschließend mit einer mittleren
Abkühlungsgeschwindigkeit von 50°C/s auf Raumtemperatur
abgekühlt. Das Blech wurde in eine Form ähnlich der eines quadratischen
Trägers gebogen und anschließend durch WIG-Schweißen
zur Bildung eines Gehäusekastens verschweißt, wie er in Fig. 3
dargestellt ist. Eine Kaltreduktion oder ein Kaltwalzen erfolgte,
um nach dem Schweißen die Schweißraupen abzuflachen. Anschließend
wurde eine Alterung in einem Vakuum oder einer Ar-Gasatmosphäre
24 Stunden lang bei einer Temperatur von 500°C durchgeführt.
Das oben beschriebene Verfahren ist in Fig. 8 dargestellt.
Das Verfahren kann einen α-Abschreckschritt nach dem Warmwalzen
einschließen. In diesem Schritt wird das Blech auf etwa
725°C erhitzt, so daß Nb in einer α-Phase im Zustand der
festen Lösung enthalten ist, und anschließend schnell abkühlt.
Untersuchungsproben, die geschweißte Bereiche enthielten,
wurden vom Gehäusekasten direkt nach dem WIG-Schweißen und
vom Gehäusekasten direkt nach der Alterungsbehandlung abgeschnitten,
um sie einer metallurgischen Strukturuntersuchung
und einem Korrosionstest zu unterwerfen.
Die Tabelle 2 zeigt die metallurgische Struktur der geschweißten
Bereiche der Legierungen. In NSM-L-Legierungen enthielten sowohl
die Probe, die dem Schweißen ohne Alterung unterworfen wurde,
als auch die Probe, die einer Alterung nach dem Schweißen
unterworfen wurde, keine Nichtgleichgewichtsphasen. Die NSM-H-
Legierung, die geschweißt wurde, enthielt ohne Alterung nach dem
Schweißen eine α′-Zr-Phase (Nichtgleichgewichtsphase), die
Nichtgleichgewichtsphase verschwand jedoch bei einer Alterungsbehandlung
nach dem Schweißen. Die NSM-Legierung hatte eine Nichtgleichgewichtsphase
sowohl in der Probe, die ohne Alterung geschweißt
war, als auch in der Probe, die einer Schweißung und
einer Alterung unterworfen wurde. Bei der Zr-2,5Nb-Legierung,
die kein Sn enthielt, war die Nichtgleichgewichtsphase in stärkerem
Maße als in der NSM-Legierung verringert. Die Nichtgleichgewichtsphase
verschwand selbst dann nicht, wenn die Legierung
einer Alterung unterworfen wurde.
Name der Legierung | |
Metallurgische Struktur | |
NSM-L (geschweißt) | |
αZr-Phase, βNb-Phase, Mo2Zr | |
NSM-L (geschweißt und gealtert) | αZr-Phase, βNb-Phase, Mo2Zr |
NSM-H (geschweißt) | αZr-Phase, βNb-Phase, Mo2Zr, Martensit (α′Zr-Phase) |
NSM-H (geschweißt und gealtert) | αZr-Phase, βNb-Phase, Mo2Zr |
NSM (geschweißt) | αZr-Phase, βNb-Phase, ωZr-Phase, βZr-Phase, Mo2Zr |
NSM (geschweißt und gealtert) | αZr-Phase, βNb-Phase, ωZr-Phase, Mo2Zr |
Z-2,5Nb (geschweißt) | αZr-Phase, βNb-Phase, ωZr-Phase, βZr-Phase, Martensit (α′Zr-Phase) |
Z-2,5Nb (geschweißt und gealtert) | αZr-Phase, βNb-Phase, ωZr-Phase, βZr-Phase, Martensit (α′Zr-Phase) |
Die Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse der Korrosionsuntersuchungen,
bei denen jede Probe in Hochtemperaturwasser mit einer Temperatur
von 288°C 300 Stunden lang gehalten wurde. Die Menge an
Sauerstoff, die im Hochtemperaturwasser gelöst war, betrug 5
bis 8 ppm und das Hochtemperaturwasser wurde in einem Autoklaven
mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 10 l/h umgewälzt.
In einer NSM-L-Legierung wurde ein dünner schwarzer Oxydfilm
sowohl am geschweißten Bereich als auch an seiner hitzebeeinflußten
Zone gebildet und es zeigte sich eine ausgezeichnete
Korrosionsbeständigkeit. In der NSM-H-Legierung wurde ein
grauer nicht glänzender Oxydfilm am geschweißten Bereich einer
geschweißten Probe gebildet und die Korrosionsbeständigkeit
war etwas geringer. Die Korrosionsbeständigkeit wurde jedoch dadurch
verbessert, daß die Alterungsbehandlung vorgenommen wurde.
Die Korrosionsbeständigkeit der NSM-Legierung und der Zr-2,5 Nb-
Legierung war gering und wurde durch die Alterung nicht
verbessert. Die NSM-Legierung hat eine Korrosionsbeständigkeit,
die der der Zr-2,5Nb-Legierung überlegen war, was auf der
Wirkung der Zugabe von Sn beruht. Es hat sich herausgestellt,
daß sowohl die NSM-H-Legierung als auch die NSM-L-Legierung
im wesentlichen die gleiche Zugfestigkeit wie die Zr-2,5Nb-
Legierung hatten und eine ausgezeichnete Festigkeit und
Korrosionsbeständigkeit zeigten.
In Tabelle 3 zeigt das Symbol ○, daß die Oxydfilmstärke unter
1 µm liegt und die Farbe des Oxydfilms glänzend und schwarz ist.
Das Symbol ∆ zeigt einen nicht glänzenden Oxydfilm mit einer
Stärke von 1 bis 3 µm. Die Korrosionsbeständigkeit ist etwas
geringer. Ein Symbol × zeigt, daß ein weißer poröser Oxydfilm
gebildet ist, dessen Stärke über 4 µm liegt. Die
Korrosionsbeständigkeit ist niedrig.
Fig. 9 zeigt die Beziehung zwischen der Zugfestigkeit einer
Zr-Nb-Sn-(etwa 1 Gew.-%)-Mo(etwa 0,5 Gew.-%)-Legierung und der
zugegebenen Menge an Mo. Es wurden verschiedene Lichtbogen-
geschmolzene Barren auf einer β-Phasentemperatur jeweils geschmiedet,
einer Lösungsbehandlung auf 1000°C unterworfen und
anschließend zweimal bei 700°C gewalzt, um ein Blech mit einer
Stärke von 10 mm zu erzeugen. Das Blech wurde zweimal einem
Zyklus unterworfen, bei dem es kaltgewalzt und bei 600°C geglüht
wurde, um dadurch ein 3 mm starkes Blech zu bilden. Das
Blech wurde auf 880°C erhitzt, auf dieser Temperatur eine Stunde
lang gehalten und anschließend mit Wasser abgekühlt. Nach
dem Entzundern erfolgte wiederum ein Kaltwalzen, um die Stärke
des Bleches auf 2,2 mm herabzusetzen. Das Blech wurde dann in
die Form der Hälfte eines in zwei Teile unterteilten Gehäusekastens
gebogen und dann durch Plasmaschweißen zur Bildung eines
quadratischen Gehäusekastens verschweißt. Nach dem Schweißen
wurde der Gehäusekasten einer Alterungsbehandlung über 24
Stunden auf 500°C unterworfen.
Dann wurden Untersuchungsproben für die Zugfestigkeitsprüfung
von dem Gehäusekasten abgeschnitten und untersucht. Das Ergebnis
dieser Untersuchung zeigte, daß die Zugfestigkeit der Legierung
mit steigender Menge an zugegebenem Nb + Mo größer wird
und daß die Zugfestigkeit der Untersuchungsproben mit mehr als
1,5 Gew.-% Nb + Mo größer als 700 N/mm² (70 kg/mm2) war.
Die in der Tabelle IV aufgeführten Legierungen wurden unter Verwendung
von industriell reinem Zr durch Schmelzen hergestellt.
Das Schmelzen erfolgte in einem Vakuumlichtbogenschmelzofen.
Jede Probe wurde einer Lösungswärmebehandlung bei 1000°C und
anschließend einem Zyklus der plastischen Wärmeverformung bei
750°C, des Kaltwalzens und des Glühens auf 650°C unterworfen,
um ein dünnes Blech mit einer Stärke von 2 mm zu erzeugen.
Das dünne Blech wurde anschließend einer Lösungsbehandlung
über eine Stunde auf 880°C, Kaltwalzen mit einer Reduktion
von 10%, Schweißen und schließlich einer Alterungsbehandlung
über 24 Stunden auf 500°C unterworfen.
Korrosionsuntersuchungsproben wurden von dem verschweißten
Material genommen und die Knotenkorrosionsempfindlichkeit und
die Weißkorrosionsempfindlichkeit wurden über eine Untersuchung
in einem Hochtemperaturdampf und über eine Korrosionsuntersuchung
in Hochtemperaturwasser jeweils bewertet. In der
Korrosionsuntersuchung im Hochtemperaturdampf wurde die Untersuchungsprobe
in einem übersättigten Dampf auf 510°C und einem Druck von
150 kg/cm2 20 Stunden lang gehalten. Im Hochtemperaturkorrosionstest
wurde die Untersuchungsprobe in einem Hochtemperaturwasser
auf 288°C und einem Druck von 85 bar (kg/cm2) etwa 300 Stunden lang
gehalten. Die Korrosionsbeständigkeit wurde dadurch bewertet,
daß die scheinbare Meßgewichtzunahme aufgrund der Korrosion
und die Oxydfilmstärke beobachtet wurden. Als Folge der
Korrosionsuntersuchungen ergab sich, daß weder die Knotenkorrosion
noch die Weißkorrosion in dem erfindungsgemäßen Material auftraten,
wie es in Tabelle 4 dargestellt ist, so daß das
erfindungsgemäße Material eine ausgezeichnete Korrosionsbeständigkeit
hat.
Eine Untersuchungsprobe (letzter Schritt ist Schweißen), die
einer Alterungswärmebehandlung und anschließend dem Schweißen
unterworfen wurde, wurde gleichfalls hinsichtlich der
Korrosionsbeständigkeit in ähnlicher Weise bewertet. Es hat sich gezeigt,
daß bei einer Untersuchungsprobe, deren letzter Herstellungsschritt
das Schweißen war, eine Weißkorrosion merklich bei einer
herkömmlichen Zr-Legierung mit 2,5 Gew.-% Nb auftrat und pulvriges
Oxyd erzeugt wurde. Bei der erfindungsgemäßen Legierung
war die beobachtete Weißkorrosion jedoch sehr gering. Die
Legierung hatte eine große Korrosionsbeständigkeit.
Die Zugabe von Fe (0,04 bis 1,0 Gew.-%) bewirkt eine Modifizierung
des Oxydfilms bei der Korrosion einer Legierung auf Zr-
Basis. Die NSM-6-Legierung hat einen niedrigen Wert der Stärke
des Oxydfilms.
Das Herstellungsverfahren des in den Fig. 2A und 2B dargestellten
Abstandshalters ist in Fig. 10 dargestellt. Wie es
bereits beschrieben wurde, umfaßt der Abstandshalter Abstandshalterbänder
11, ein Gitter oder gitterartige Gitterabstandshalterstege
6, Abstandshalterteiler 9 und Abstandshalterblattfedern
7, wobei die Gitterpunkte und die Stoßstellen zwischen
den Abstandshalterstegen 6 und den Abstandshalterbändern 11
durch Punktschweißen miteinander verbunden werden.
Als Material wurde eine schweißbare Legierung (100 mm stark)
der Probe NSM-2 (1,9 Gew.-% Nb, 1,20 Gew.-% Sn, 0,34 Gew.-% Mo und
der Rest Zr) einer Lösungsbehandlung auf 1000°C unterworfen
und anschließend zweimal warmgewalzt, wodurch ein 3,2 mm starkes
Blech gebildet wurde. Dieses Blech wurde eine Stunde lang
auf 880°C erwärmt und dann einer Wasserabschreckung unterworfen.
Das Kaltwalzen und das Zwischenglühen auf 550°C ± 40°C wurden
wiederholt, um ein Blech mit einer Stärke von 0,7 mm zu erzeugen,
wie es in Fig. 11a dargestellt ist. Aus diesem Blech wurden
die Abstandshalterbändersegmente 11a, die in den Fig. 11a
und 11b dargestellt sind, und die Abstandshalterstege 6 gestanzt,
die in den Fig. 11c und 11d dargestellt sind. Die
Abstandshalterbandsegmente 11a wurden mit einer Presse bearbeitet,
um Vertiefungen 10 zu bilden, und anschließend gebogen.
Vier Abstandshalterbandsegmente 11a wurden durch Schweißen
zusammengesetzt, um ein Abstandshalterband 11 zu bilden, wie es
in Fig. 2B dargestellt ist. Die Abstandshalterstege 6 wurden
gleichfalls mit einer Presse bearbeitet, um Abstandshalterteiler
9 zu bilden. Das Abstandshalterband 11, die Abstandshalterstege
und die durchbrochenen Blattfedern aus Inconel
wurden durch WIG-Schweißen zur Bildung eines Abstandshalters 2
zusammengesetzt, der in Fig. 2A dargestellt ist. Nach dem
Zusammenbau wurde der Abstandshalter einer Lösungsbehandlung
auf 500°C über 24 Stunden unterworfen. Der Abstandshalter
wurde derselben Korrosionsprüfung wie beim Beispiel 3 unterworfen.
Es trat keine beschleunigte Weißkorrosion auf. Der
Abstandshalter hatte eine hohe Korrosionsbeständigkeit. Es
wurde auch die Menge an Wasserstoff gemessen, die im Abstandshaltermaterial
absorbiert wurde. Es wurde nur weniger als etwa
8% des Wasserstoffes absorbiert, der bei der folgenden Reaktion
erzeugt wird:
2 H2O + Zr → ZrO2 + 2H2
Es zeigte sich, daß die Wasserstoffabsorption sehr gering war.
Es wurden weiterhin Untersuchungsproben für die Zugfestigkeitsprüfung
mit Schweißstellen vom Abstandshalter abgeschnitten,
der nach dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurde,
und es wurde die Zugfestigkeit untersucht. Die Zugfestigkeit
betrug 75 bis 80 kg/mm2. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich,
daß dieses Element eine höhere Festigkeit als Zirkalloy hat.
Fig. 12a zeigt einen Abstandshalter mit runden Zellen. Der
Abstandshalter weist eine Vielzahl von runden Zellen 12 zum
Halten der Brennstoffstäbe auf. Die Zellen 12 sind durch Punktschweißen
aneinander und gleichfalls an ein Abstandshalterband 11
geschweißt.
Als Material für diesen Abstandshalter wurde eine Zr-Legierung
mit 1,4 Gew.-% Nb, 1 Gew.-% Sn und 0,3 Gew.-% Mo verwandt. Ein
dünnes Blech für das Abstandshalterband 11 mit einer Stärke
von 0,7 mm wurde durch Heißschmieden, eine Lösungsbehandlung,
zweimaliges Warmwalzen und wiederholtes Kaltwalzen und Glühen
hergestellt. Anschließend erfolgten ein Ausstanzen und das
Bilden von Vertiefungen, um eine vorbestimmte Form zu erzielen.
Ein dünnes geschweißtes Rohr für die runden Zellen 12 wurde
dadurch gebildet, daß ein Barren geschmiedet, einer Lösungsbehandlung,
einem Heißpressen und einem wiederholten Kaltwalzen
und Glühen unterworfen wurde. Das dünnwandige Rohr wurde in
einem bestimmten Maßstab geschnitten und am abgeschnittenen
Rohrstück wurde eine Blattfeder befestigt, wodurch eine runde
Zelle gebildet wurde. Die Zellen wurden im Abstandshalterband
durch WIG-Schweißen zusammengesetzt. Nach dem Zusammenbau wurde
der Abstandshalter einer Lösungsbehandlung auf 500°C über 24
Stunden unterworfen. Der wärmebehandelte Abstandshalter wurde
derselben Korrosionsprüfung wie beim Beispiel III unterworfen,
wobei sich als Ergebnis ergab, daß keine Weißkorrosion auftrat
und sich eine hohe Korrosionsbeständigkeit zeigte.
In Fig. 13 sind die Stärke der Legierungen gemäß der Erfindung
und der Vergleichslegierungen an den geschweißten Teilen und
den benachbarten Materialteilen dargestellt, wobei mit den Symbolen
○ und ∆ die gleichmäßige Schwarzoxidation und mit ⚫
die Weißkorrosion (lose) bezeichnet sind.
Die erfindungsgemäßen Legierungen können für die Brennstoffhüllrohre
benutzt werden, wenn ein Schweißen erfolgt.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Gehäusekästen für Kernreaktorbrennelemente, Hüll rohren für die Brennstofftabletten und/oder Abstands haltern für Kernreaktorbrennelemente, welches eine Schweißstufe umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusekästen, die Hüllrohre bzw. die Abstandshalter aus einer Zr-Nb-Sn-Mo-Legierung hergestellt werden, die aus 0,5 bis 2,2 Gew.-% Nb, 0,5 bis 1,5 Gew.-% Sn, wobei der Nb- und der Sn-Gehalt die Beziehung Sn (Gew.-%) 2×Nb (Gew.-%) -3,0 erfüllt, 0,1 bis 0,8 Gew.-% Mo, wobei der Nb- und Mo-Gehalt die Beziehung Nb (Gew.-%) + Mo (Gew.-%) 1,5 Gew.-% erfüllt, Rest Zr besteht, und daß die geschweißten Teile und die hitzebeeinflußten Zonen und die nicht geschweißten Teile nach dem Schweißen einer Alterungs behandlung bei einer Temperatur unter 610°C unter worfen werden, derart, daß die geschweißten Teile und die hitzebeeinflußten Zonen eine Gleichgewichtsphasen struktur oder eine Mischphasenstruktur mit mehr als 85% Gleichgewichtsphase und dem Rest in Form einer nadelförmigen Nichtgleichgewichtsphase haben, während die nichtgeschweißten Teile eine rekristallisierte Struktur aus einer körnigen Gleichgewichtsphase haben.
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