DE3336221A1 - Fueller fuer gegen schweisshitze bestaendige legierungen auf nickelbasis - Google Patents
Fueller fuer gegen schweisshitze bestaendige legierungen auf nickelbasisInfo
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Description
Henkel, Pfenning, Feiler, Hänzel & Meinig
Π. Χ : 333622
Patentanwälte
Dr pnr G Ηΰπκβ M./·:1":^'
DiD'-!ng . P'enn^rj 5er r
Dr rer na1, l '-ei-f Vi'jnc*-'
D'D'i -ing »V Har.;e: M-jnc rr
Dipi -P^vs κ H Vt:n:g 5er r
Dr ing A Bute^sc-.o^ Ber n
Mohlstraße 37
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Te! 069982085-87 Telex 0529802 riu .id
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und
FUJI ELECTRIC CORPORATE RESEARCH AND DEVELOPMENT LTD.,
Yokosuka, Japan
Yokosuka, Japan
Füller für gegen Schweißhitze beständige Legierungen auf Nickelbasis
Füller für gegen Schweißhitze beständige Legierungen auf Nickelbasis
Die Erfindung betrifft einen Füller zur Verwendung bei gegen Schweißhitze beständigen Legierungen auf Nickelbasis
/ die bei Temperaturen ·
zum Einsatz gelangen sollen.
zum Einsatz gelangen sollen.
basis/ die bei Temperaturen von beispielsweise 1OOO C
Es gelangen immer mehr bei hohen Temperaturen zu betreibende
Vorrichtungen, z.B. Gasturbinen, in Wärmekraftwerken,
den verschiedensten Reaktoren in der chemischen Industrie, Atomkraftwerken u.dgl. zum Einsatz.
Folglich besteht also auch ein erhöhter Bedarf an als Baumaterial zu verwendenden hitzebeständigen Metallen.
Als Baumaterialien für solche Vorrichtungen verwendete Metalle müssen über lange Zeit hinweg, z.B. mehrere
10 000 Stunden oder mehr, bei Temperaturen von beispielsweise 600 - 1000°C einsatzfähig bleiben. Hitzebeständige
Baumaterialien oder Werkstoffe, die bei derart hohen Temperaturen eine ausreichende Festigkeit aufweisen,
sind beispielsweise Legierungen auf Nickelbasis. Es ist jedoch allgemein bekannt, daß bei Erhitzung solcher
Vorrichtungen auf hohe Temperaturen selbst unter geringen Spannungen das metallische Baumaterial bzw.
der metallische Werkstoff nach und nach "ermüdet" und letztlich ausfällt. Dies nennt man das "Kriechphänomen".
Folglich sind die wichtigsten Eigenschaften, die hitzebeständige metallische Baumaterialien oder Werkstoffe
aufweisen müssen, eine hohe Festigkeit und Zähigkeit
:: 33362?
/2.
bei hoher Temperatur.
Da die bei derart hohen Temperaturen betriebenen Vorrichtungen durch Schweißen zusammengebaut werden müssen,
sollte ferner die Dauerstandfestigkeit der Schweißverbindungen selbst der Dauerstandfestigkeit
des das Baumaterial bzw. den Werkstoff (der Vorrichtung) bildenden hitzebeständigen Metalls entsprechen
oder diese übertreffen. Die Dauerstandfestig-
1Ö keit ergibt sich aus drei wichtigen Eigenschaften, d.h.
der Kriechgeschwindigkeit, der Dauerstandzeit und der
Dauerstandsbildsamkeit. Bei geschweißten Bauteilen sollte das Schweißmetall selbst den Anforderungen an diese
drei Eigenschaften genügen. Es gibt jedoch praktisch noch kein Schweißmetall, das in der Praxis sämtlichen
drei Erfordernissen genügt. So kann man zwar ein Schweißmetall bereitstellen, dessen Dauerstandzeit im
wesentlichen der Dauerstandzeit des metallischen Werkstoffs selbst entspricht, die Dauerstandsbildsamkeit
und die Kriechgeschwindigkeit des Schweißmetalls sind jedoch weit geringer als die entsprechenden Eigenschaften
des metallischen Werkstoffs. Im Hinblick darauf wird es in der Regel als günstig angesehen,
wenn die Dauerstandzeit des Schweißmetalls langer ist als die Dauerstandzeit des metallischen Werkstoffs bzw.
wenn die Kriechgeschwindigkeit des Schweißmetalls geringer ist als diejenige des metallischen Werkstoffs.
Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der metallische Werkstoff vor der Ermüdung und dem Ausfall des
Schweißmetalls ermüdet und ausfällt.
Das eine Schweißverbindung liefernde Schweißmetall wird zuhächst erschmolzen und verfestigt sich dann. Folglich
entspricht seine MikroStruktur der eben verfestigten Struktur, die sich von der beim Auswalzen
des metallischen Werkstoffs erhaltenen Struktur unterscheidet. Darüber hinaus ist erstere auch nicht metallographisch
stabil. Selbst wenn man als Füller zwischen den miteinander zu verschweißenden metallischen Werkstoffen
ein metallisches Material, das dem metallischen Werkstoff entspricht, verwendet, können sich die Kriecheigenschaften
des Schweißmetalls von denjenigen des metallischen Werkstoffs erheblich unterscheiden. Dies
bedeutet bei geschweißten Bauteilen, daß der Unterschied in den Kriecheigenschaften zwischen den metallischen
Werkstoffen und dem Schweißmaterial zu einer erheblichen Einbuße an Festigkeit und Zuverlässigkeit des
Bauteils führt. Dies belegende Beispiele werden später noch näher erläutert.
Die folgende Tabelle I enthält Angaben über die chemischen Bestandteile einer hitzebeständigen Legierung auf
Nickelbasis:
TABELLE I | % | Rest | maximal | |
Bestandteil | mindestens | 0,15 | ||
0,05 | 23,00 | |||
C | 20,05 | 2,50 | ||
Cr | 0,50 | 20,00 | ||
Co | 17,00 | 1,00 | ||
Fe | 10,00 | |||
Mn | 8,00 | 0,04 | ||
Mo | 1 ,00 | |||
P | 0,03 | |||
Si | 1,00 | |||
S | 0,20 | |||
W | ||||
Ni |
Aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß
Tabelle I wird ein Kriechtestprüfling 1 in Form eines Rundstabes (Fig. 1) hergestellt. Der Durchmesser
und der Querschnitt des Stabes betragen 6 mm bzw.
28,26 mm . Mit Hilfe eines durch ein Inertgas abgeschirmten Wolfram(licht)bogens wird eine Schweißstelle
des Stabes 1 gebildet. Danach wird der Prüfling 1 bei 900 C axial gereckt, wobei die Dauer vom Anlegen der
Zugbelastung bis zum Bruch gemessen wird. Das Ergebnis ist in Fig. 2 graphisch dargestellt. In der
graphischen Darstellung entspricht die gestrichelte Linie 3 dem Ergebnis, das mit einem einheitlichen Stab
aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I derselben Abmessungen, wie sie der Testprüfung
1 aufweist, jedoch ohne Schweißstelle erhalten wurde. Die durchgezogene Linie 4 entspricht dem
Ergebnis des Testprüflings 1. Die Fig. 2 zeigt klar und deutlich, daß zwischen dem einheitlichen Stab und
dem Testprüfling 1 nahezu kein Unterschied in der
2ö Bruchzeit existiert. Beim Testprüfling 1 erfolgt der
Bruch an der Schweißstelle. Wenn jedoch die Temperatur (beim Recken) 10000C beträgt, erfolgt der Bruch
im (Metall)Werkstoffteil des Prüflings 1. Dies zeigt,
daß die Schweißstelle eine ausreichende Kriechfestigkeit besitzt. Dies gilt jedoch nicht für ein Bauteil
mit solchen Schweißstellen.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch einen zylindrischen Prüfling, der durch Stoßschweißung eines Paars
becherförmiger (Metall)Werkstoffteile 5 aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß
Tabelle I hergestellt wurde. Mit Hilfe des durch ein Inertgas abgeschirmten Wolfram(licht)bogens wird zwischen
den becherförmigen Werkstücken eine Schweißstelle 6 gebildet. Ein Ende des Prüflings 2 ist ver-
schlossen, das andere Ende ist über ein dünnes Rohr 7 geöffnet. Zu Vergleichszwecken wird aus der hitzebeständigen
Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I ein Prüfling derselben Form und Abmessungen, wie sie
der Testprüfling 2 aufweist (vgl. Fig. 3), jedoch ohne Schweißstelle, hergestellt. Durch das Rohr 7 wird in
das Innere des Vergleichsprüflings bzw. des Testprüflings 2 so viel Gas eingeleitet, daß Innendrucke von
2697,8, 3384,5 bzw. 4414,5 kPa herrschen. Wird der Vergleichsprüfling (nun) auf hohe Temperatur gebracht,
wird er gemäß Fig. 4 aufgebläht. Nachdem er genügend aufgeblasen bzw. aufgebläht ist, treten kleine Risse 8
auf, durch die das Gas ausströmt.
Der Testprüfling 2 wird ebenfalls aufgebläht, und zwar in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise. Dies rührt daher,
daß die Kriechgeschwindigkeit der Schweißstelle 6 geringer ist als die Kriechgeschwindigkeit des Teils
aus dem metallischen Werkstoff. Da ferner die Dauerstandsbildsamkeit der Schweißstelle 6 gering ist, kommt es
zu einer abrupten Rißbildung ohne Verformung der Schweißstelle. Da ferner die Kriechgeschwindigkeit des
metallischen Werkstoffs beträchtlich größer ist als die Kriechgeschwindigkeit der Schweißstelle, kann der
verformte (Metall)Werkstoffteil auf die Schweißstelle
einen Zug ausüben, so daß es zu einem Bruch der Schweißstelle kommt. Der Bruch des zylindrischen Bauteils
mit der Schweißstelle erfolgt innerhalb kurzer Zeit, d.h. in der Hälfte bis 1/10 der zum Bruch des
zylindrischen Bauteils ohne Schweißstelle erforderlichen Zeit. In anderen Worten gesagt, hängt die Zuverlässigkeit des geschweißten Bauteils bei hoher Temperatur
davon ab, ob den drei Kriecheigenschaften des metallischen Werkstoffs und Schweißmetalls Genüge getan
wird.
Bei einem weiteren Versuch wird durch Wolfram(licht)-bogenschweißen
mit Hilfe eines durch ein Inertgas abgeschirmten Wolframlichtbogens aus zwei Blechen a
aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I und unter Verwendung eines Füllers,
def im wesentlichen aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I besteht, eine
Platte mit einer Schweißstelle b hergestellt. Durch maschinelle Bearbeitung der erhaltenen Platte wird
ein Prüfling c bei 900°C unter einer Last von
4,5 kgf/mm dem Kriechtest unterworfen. Gleichzeitig wird ein durchgehender Prüfling aus der hitzebeständigen
Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I derselben Abmessungen wie sie der Testprüfling c aufweist,
5 jedoch ohne Schweißstelle, hergestellt und unter denselben
Bedingungen getestet. Die Fig. 7 zeigt die Ergebnisse dieses Versuchs. In Fig. 7 zeigt die Kurve
die Eigenschaften des Testprüflings c mit der Schweißstelle, die Kurve 14 die Eigenschaften des Prüflings
ohne Schweißstelle. Bei dem Testprüfling c mit der Schweißstelle ist das Ausmaß der Kriechbeanspruchung
über den Prüfling c geringer als bei dem Prüfling ohne Schweißstelle, da die Kriechgeschwindigkeit der Schweißstelle
b'geringer ist als die Kriechgeschwindigkeit des metallischen Werkstoffs a. Der Kriechbruch kann im
(Metall)Werkstoffteil a oder an der Schweißstelle b erfolgen. Die Kriechbruchzeit ist beim Prüfling c und
beim Prüfling ohne Schweißstelle praktisch gleich.
Durch Wolframlichtbogenstoßschweißung mit Hilfe eines mit einem Inertgas abgeschirmten Wolfram(licht)bogens
eines Paars becherförmiger Metallteile d aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I
und unter Verwendung eines Füllers, der im wesentlichen aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis ge-
maß Tabelle I bestand, wird ein zylindrischer Prüfling
derselben Abmessungen, wie sie der Prüfling 2 aufweist (vgl. Fig. 8) mit einer zentralen Schweißstelle e hergestellt.
Ferner wird auch ein zylindrischer Prüfling aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß
Tabelle I ohne Schweißstelle hergestellt. Beide Prüflinge werden durch Anlegen eines Innendrucks entsprechend
4,5 kgf/mm einem Kriechtest unterworfen.
Die Fig. 9 zeigt die Ergebnisse dieses Versuchs, In Fig. 9 entspricht die Kurve 15 den Ergebnissen des
Prüflings 3 (gemäß Fig. 8), die Kurve 16 den Ergebnissen des Prüflings ohne Schweißstelle. Die Fig. 9 zeigt
klar und deutlich, daß der Prüfling 3 mit der Schweißstelle e innerhalb kurzer Zeit bricht. Dies deutet
darauf hin, daß sowohl deren Kriechfestigkeit als auch deren Kriechbeanspruchung im Vergleich zum
Prüfling ohne Schweißstelle sehr gering sind. Dies ist darauf zurückzuführen, daß durch den Teil aus dem metallischen
Werkstoff auf das Schweißmetall ein Zug ausgeübt wird, wenn die Kriechgeschwindigkeit größer
ist als die Kriechgeschwindigkeit der Schweißstelle, und daß ferner die Schweißstelle (nur) eine geringe
Bruchdehnung besitzt, d.h. die Schweißstelle erreicht rasch eine tolerierbare Dehnung.
Die Kriecheigenschaften eines solchen geschweißten Bauteils bei hoher Temperatur hängen von dem Schweißmetall
ab. Folglich benötigt man zur Verbesserung der Festigkeit und Zähigkeit des für ein zu schweißendes
Bauteil benötigten hitzebeständigen metallischen Werkstoffs einen verbesserten Füller.
Es wurde bisher davon ausgegangen, daß bei Zulegieren von Bor zu einer hitzebeständigen Legierung auf Nickel-
basis oder einem austenitischen rostfreien Stahl sich niedrigschmelzende "Verbindungen" M„B2 und/oder M^B.
um säulenförmige Kristallgrenzflächen herum bilden, wodurch Schweißrisse auftreten. Ferner wird beim Zu-
satz von Bor zu Baumaterialien oder Werkstoffen für Kernreaktoren das Bauteil bei Neutronenbeschuß spröde.
Folglich sollte die Menge an zugesetztem oder zulegiertem Bor so gering wie möglich gehalten werden. Es
ist schließlich auch noch bekannt, daß die Kriechfestigkeit eines Schweißmetalls einer hitzebeständigen
Legierung auf Nickelbasis von dem Erschmelzungsverfahren und dem Zustand des Füllers abhängt.
Bei Untersuchungen der Änderungen der Kriechfestigkeit hitzebeständiger Legierungen auf Nickelbasis wurde gefunden,
daß Bor, eine Kombination aus Bor und Zirkonium oder eine Kombination aus Bor, Zirkonium, Yttrium,
Lanthan und Cer, in höchst wirksamer Weise die Kriecheigenschaften
von Schweißmetall zu verbessern vermag, und daß diese Elemente, wenn sie zur Verbesserung der
betreffenden Eigenschaften zulegiert wurden, auch das Auftreten von Schweißrissen zu verhindern vermögen.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, einen nicht mit den Nachteilen üblicher Füller hitzebeständiger
Legierungen auf Nickelbasis behafteten Füller bereitzustellen, mit dessen Hilfe dem Fachmann ein Schweißmetall
verbesserter Kriecheigenschaften bei hoher Temperatur an die Hand gegeben werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Füller zum Schweißen einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis
in Form einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis mit einem Borzusatz, wobei dessen Anteil,
bezogen auf den Füller, 0,003 - 0,015 Gew.-% beträgt.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Füller aus einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis mit
geringen Mengen an Bor- und Zirkoniumzusätzen, wobei deren Gesamtmenge, bezogen auf den Füller, 0,015 0,15
Gew.-% beträgt.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich auch noch ein Füller, der im wesentlichen aus einer hitzebeständigen
Legierung auf Nickelbasis besteht und geringe Mengen an Bor-, Zirkonium-, Yttrium-, Lanthan-
und Cerzusätzen enthält, wobei deren Gesamtmenge, bezogen auf den Füller, 0,018 - 0,15 Gew.-% beträgt.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 einen Kriechtestprüfling in Form eines Rundstabs, der durch Zusammenschweißen zweier
Rundstücke hergestellt wurde;
Fig. 2 eine graphische Darstellung, aus der die Dauerstandzeit des Testprüflings gemäß Fig.1
bei 900 C hervorgeht;
Fig. 3 einen zylindrischen Kriechtestprüfling, der durch Zusammenschweißen von zwei zylindrischen
becherförmigen Bauteilen hergestellt wurde, für einen Innendruckkriechtest;
Fig. 4 Kriechverformungen und deren Lage bei einem
zylindrischen Kriechtestprüfling ohne Schweißstelle;
Fig. 5 Kriechverformungen des zylindrischen Kriechtestprüflings mit der Schweißstelle;
Fig. 6 ein Schweißmetallstück, aus dem ein einachsiger Kriechtestprüfling hergestellt ist;
Fig. 7 eine graphische Darstellung von Kriechtestvergleichsergebnissen
zur Erläuterung des Unterschieds der Kriechtestergebnisse zwischen einem Kriechtestprüfling mit Schweißstelle und einem
Kriechtestprüfling ohne Schweißstelle;
Fig<. 8 eine perspektivische Darstellung eines zylindrischen Kriechtestprüflings mit einer
zentralen Schweißstelle;
Fig. 9 eine graphische Darstellung der Vergleichsergebnisse eines Innendruckkriechtests mit
zylindrischen Testprüflingen mit und ohne Schweißstelle;
Fig.10 eine graphische Darstellung, aus der die Beziehung
zwischen der Dauerstandzeit eines zylindrischen Testprüflings mit Schweißstelle
und der Bormenge in einem Füller gemäß der Er
findung hervorgeht;
Fig.11 ein Schweißmetallstück, aus dem ein monoaxialer
Kriechtestprüfling hergestellt ist; 30
Fig.12 ein Blockdiagramm, aus dem sich die Dauerstandzeiten
bei Verwendung eines Füllers gemäß der Erfindung bzw. bei Verwendung eines üblichen
Füllers ergeben;
35
35
Fig. 13 eine graphische Darstellung der Kriechbeanspruchung im Falle eines Schweißmetalls bei
Verwendung eines erfindungsgemäßen Füllers bzw. bei Verwendung eines üblichen Füllers;
Fig. 14 eine Änderung der Dauerstandzeit entsprechend
der Menge an B und Zr;
Fig. 15 eine Mikrophotographie eines Schweißmetalls
bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Füllers
nach dessen Kriechbruch;
Fig. 16 eine Mikrophotographie eines Schweißmetalls
bei Verwendung eines üblichen Füllers nach dessen Kriechbruch;
Fig. 17 ein Blockdiagramm, aus dem sich die Dauerstandzeiten
bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Füllers bzw. bei Verwendung eines üblichen Füllers
ergeben;
Fig. 18 eine graphische Darstellung der Kriechbeanspruchung bei Verwendung eines erfindungsgemäßen
Füllers bzw. bei Verwendung eines üblichen Füllers;
Fig. 19 eine graphische Darstellung, aus der sich die Beziehung zwischen der Dauerstandzeit und der
Menge an B, Zr, Y, La und Ce ergibt;
Fig. 20 eine Mikrophotographie eines unter Verwendung
eines erfindungsgemäßen Füllers erhaltenen Schweißmetalls;
Fig. 21 eine Mikrophotographie des Schweißmetalls von Fig. 20 nach dessen Kriechbruch und
Fig. 22 eine graphische Darstellung, aus der sich die Verbesserung der Kriechfestigkeit des Schweißmetalls
durch Zusatz einer geringen Menge eines Zusatzes oder von Zusätzen zu einem üblichen Füller ergibt.
Die wichtigste Kriecheigenschaft des Schweißmetalls, die verbessert werden soll, ist die Bruchbildsamkeit.
Wenn nämlich ein Schweißmetall schlechter Bruchbildsamkeit in einem Bauteil verwendet wird und wenn sich
das Schweißmetall unter Belastung verwirft, kann es innerhalb kurzer Zeit brechen. Um nun die Zuverlässigkeit
des Bauteils zu verbessern, ist es von größter Wichtigkeit, die Bruchbildsamkeit des Schweißmetalls
zu erhöhen. Die nächst wichtige Eigenschaft, die verbessert werden sollte, ist die Bruchzeit.
Ein Füller mit einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis und als Zusatz einer geringen Menge Bor
kann durch Erschmelzen des letzteren zusammen mit einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis hergestellt
werden. Das gleiche gilt für Füller, die als Zusätze Bor und Zirkonium, und zwar in einer Menge von 0,003 0,01
Gew.-% des ersteren und 0,01 - 0,15 Gew.-% des letzteren, enthalten. Wenn der Füller im wesentlichen
aus einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis und Zusätzen, nämlich Bor, Zirkonium, Yttrium, Lanthan
und Cer, besteht, betragen die Mengen an ersteren drei Elementen, bezogen auf den Füller, vorzugsweise 0,003 0,01
Gew.-%,- 0,005 - 0,15 Gew.-% bzw. 0,003 - 0,005
Gew*-%, und die Gesamtmenge an Lanthan und Cer, ebenfalls
bezogen auf den Füller, 0,003 - 0,05 Gew.-%.
Von den genannten Zusätzen ist Bor für eine Verbesserung der Kriechfestigkeit und Kriechdehnung bei
Bruch der wirksamste. Zirkonium hat sich hinsichtlich einer Verbesserung der Kriechfestigkeit nicht als so
wirksam erwiesen, es ist jedoch hinsichtlich einer Begrenzung von Änderungen der Kriechfestigkeit von Bedeutung.
Yttrium, Lanthan und Cer dienen einer Verbesserung der Kriechfestigkeit, der Kriechdehnung bei
Bruch und der Schweißeigenschaften, beispielsweise als Antischweißrißmittel. In der Tat erreicht man durch
Zusatz dieser fünf Elemente in auf den Füller geeigneten Mengenverhältnissen zu der hitzebeständigen Legierung
auf Nickelbasis eine Kriechfestigkeit des Schweißmetalls, die im Vergleich zu einem lediglich
borhaltigen Füller um 10 % oder mehr verbessert ist. Darüber hinaus ist auch die Änderung der Kriechfestigkeit
(nur) sehr gering.
Die Wirksamkeit des Zusatzes einer geringen Menge Bor zu dem Füller wird in den folgenden Beispielen näher
erläutert.
20
20
Durch Wolfram(licht)bogenstoßschweißung mit Hilfe eines
mit einem Inertgas abgeschirmten Wolframlichtbogens von becherförmigen Metallwerkstoffteilen aus einer hitzebeständigen
Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I und unter Verwendung eines Füllers gemäß der Erfindung
wird ein zylindrischer Prüfling entsprechend Fig. 3 hergestellt. Der zylindrische Testprüfling besitzt eine
3^ periphere Schweißstelle entsprechend Fig. 3. Nun wird
in der bereits geschilderten Weise ein Innendruckkriechtest bei 900°C unter einer Belastung von 3384,5 kPa
durchgeführt.
Bei der Herstellung des zylindrischen Testprüflings wird
der Füller in Form eines Drahtes eines Durchmessers von 1,6 mm, der im wesentlichen aus der h.itzebestandigen
Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I und verschiedenen Mengen Bor (vgl. Fig. 10) besteht,
kontinuierlich zur Stoßstelle zugeführt, so daß der drahtförmige Füller durch einen zwischen einer
Wolframelektrode und den metallischen Werkstoffteilen gebildeten Bogen unter Bildung der Schweißstelle erschmolzen
wird.
Fig. 10 zeigt die Beziehung zwischen der Bormenge im Füller und der Dauerstandzeit des 1Testprüflings bei
9OO°C unter einer Innenbelastung entsprechend 3384,5 kPa. Wie die Kurve 11 zeigt, verlängert sich
die Bruchzeit mit zunehmender Bormenge. Der metallische Werkstoffteil des Testprüflings bricht, wenn das
Verhältnis Bor zu Füller 0,007 Gew.-% beträgt. Wenn der Boranteil auf über 0,01 Gew.-% erhöht wird, erreicht
man keine weitere Verbesserung der Bruchzeit mehr (vgl. die gestrichelte Linie 12), da der metallische
Werkstoffteil bricht. In derselben Figur ist der Bruchzextbereich des zylindrischen Testprüflings ohne
Schweißstelle durch den schraffierten Bereich 10 dargestellt. Aus Fig. 10 geht hervor, daß ein durch
Schweißen unter Mitverwendung des im wesentlichen aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß
Tabelle I und Bor (Verhältnis Bor zu Füller: etwa 0,003 Gew.-%) hergestellter zylindrischer Testprüfling
eine ähnliche Bruchzeit aufweist wie ein zylindrischer Testprüfling ohne Schweißstelle.
Die folgende Tabelle II zeigt Beispiele von Kriechbrucheigenschaften
eines zylindrischen Testprüflings aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle
I mit einer Schweißstelle, die unter Verwendung des
VS
im wesentlichen aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I und verschiedenen Bormengen bes
tehenden Füllers hergestellt wurde, bei 9000C unter einer Bandoder
Ringbelastung von3,4 kgf/mm . Wenn bei diesen Beispielen die Bormenge im Füller 0,0037 Gew.-% erreicht, erreicht
die Bruchzeit des Testprüflings mit der Schweißstelle
einen Wert in derselben Größenordnung wie ein Prüfling ohne Schweißstelle. Da jedoch die prozentuale
Dehnung bei Bruch des Schweißmetalls lediglich 5,5 % beträgt, eignet es sich nicht zur Verwendung in einem
Bauteil, das erhöhte Festigkeitseigenschaften aufweisen soll.
Wenn andererseits die Bormenge 0,007 Gew.-% beträgt,
nimmt die Dehnung des Schweißmetalls einen Wert von 12,4 % (etwa die Hälfte der Dehnung des metallischen
Werkstoffs) an, wobei es nicht bricht. Die Zähigkeit des Bauteils ist darüber hinaus erheblich verbessert.
Es sei darauf hingewiesen, daß der Grund, warum die Innendruckdauerstandzeit des zylindrischen Testprüflings
mit der Schweißstelle aus dem Füller, der im wesentlichen aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis
gemäß Tabelle I und Bor (Verhältnis Bor zu Füller:
0,007 Gew.-%) langer ist als die Dauerstandzeit des metallischen Werkstoffs, besteht darin, daß die Kriechgeschwindigkeit
des Schweißmetalls gering genug ist, um eine Kriechverformung des metallischen Werkstoffs zu
begrenzen.
1/6
TABELLE II
Boranteil im Füller Bruchzeit Dimensionale Deh-
Boranteil im Füller Bruchzeit Dimensionale Deh-
(Gew.-%) | (in h) | nung bei Bruch (%) |
0,001 oder darunter | 205 | 1,3 |
0,0037 | 695 | 5,5 |
0,0070 | 1550 | (12,4) |
keine Schweißung | 725 | 35 |
Der Grund dafür, warum durch Zusatz einer geringen Menge Bor die Kriecheigenschaften verbessert werden können,
ist folgender:
Das eine Schweißverbindung bildende Schweißmetall liegt in verfestigtem Zustand vor und besteht aus säulenförmigen
Kristallen. Während der Verfestigung können sich Verunreinigungselemente um die Grenzflächen benachbarter
säulenförmiger Kristalle herum ansammeln, so daß die Grenzflächenfestigkeit bei hoher Temperatur vermindert
werden kann. Dies führt dazu, daß sich die Grenzflächen voneinander ablösen. Folglich wird die Bruchbildsamkeit
sehr gering und die Bruchzeit kurz.
Wenn eine geringe I-fenge Bor zugesetzt wird, können das Bor und
die Verunreinigungselemente an den Grenzflächen der säulenförmigen Kristalle aneinandergebunden und die
Grenzflächen als solche "gereinigt" werden, was zu einer Verbesserung der Grenzfestigkeit führt. In der
Tat zeigt eine mikroskopische Analyse der Schweißmetallstruktur
nach Durchführung des Kriechtests, daß Risse gerade längs der Grenzflächen der säulenförmigen Kristalle
verlaufen, während im Falle eines Borzusatzes, Risse zunächst in Form von "Poren" rund um die Grenzflächen
der säulenförmigen Kristalle erscheinen und dann
3335221
Vi
diese Poren infolge Kriechverformung wachsen und ineinander
übergehen, was letztlich zu einem Bruch führt. Es wurde auch beobachtet, daß bei Zusatz von Bor das Schweißmetall
während seines Gebrauchs bei einer Temperatur von 900 - 1000°C rekristallisiert, was dazu führt, daß sich
der verfestigte Zustand in den Zustand des metallischen Werkstoffteils ändert.
Bei der geschilderten Ausführungsform wird die Schweiß-
IQ stelle durch WolframlichtbogenschweiBung hergestellt. In
gleicher Weise kann man die Schweißstelle auch durch Metallichtbogenschweißung mit Hilfe eines durch ein
Inertgas abgeschirmten Metalllichtbogens oder durch Bogenschweißung mit Hilfe einer beschichteten Elektrode
5 erzeugen. Ferner kann die Konfiguration des Füllers auch streifenförmig sein, wobei dieser Streifen im wesentlichen
dieselbe Querschnittsfläche aufweist, wie der drahtförmige Füller eines Durchmessers von 1,0 - 2,6 mm.
2Q Ein üblicher Füller für hitzebeständige Legierungen auf
Nickelbasis enthält von Hause aus 0,0001 - 0,001 Gew.-% Bor. Vermutlich ist der natürlich vorhandene Boranteil
für die Änderung der Kriecheigenschaften des Schweißmetalls verantwortlich.
Bei einem Füller gemäß der Erfindung beträgt im Hinblick auf eine Verbesserung der Kriecheigenschaften die Untergrenze
der zugesetzten Bormenge 0,003 Gew.-%. Die Obergrenze von 0,01 Gew.-% dürfte hoch genug sein, um in der
OQ Praxis gute Ergebnisse zu erzielen. Da jedoch die Nutzleistung
des Bors beim Einschmelzen in das hitzebeständige Metall relativ niedrig ist, wird die Obergrenze
im vorliegenden Falle mit 0,015 Gew.-% angesetzt, um sicherzustellen, daß die gewünschte Eigenschaftsverbesserung
a5 tatsächlich auch erfolgt. Es hat sich gezeigt, daß eine
Bormenge von 0,015 Gew.-% die erhaltene Schweißstelle nicht beeinträchtigt. Wenn jedoch die Bormenge einen
Wert in der Größenordnung von 0,02 Gew.-% erreicht, besteht eine große Möglichkeit einer Rißbildung in der
Schweißstelle und/oder es kommt zu einem raschen Bruch der Schweißstelle beim Biegetest. Dies ist auf einen
Kombinationseffekt mit den Verunreinigungen zurückzuführen.
Die vorhergehenden Ausführungen dürften gezeigt haben, daß eine hitzebeständige Legierung auf Nickelbasis mit
einer geeigneten Menge Bor nicht nur für den Füller sondern auch für den zu schweißenden metallischen Werkstoff
ein geeignetes Metall darstellt.
Die hitzebeständige Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I und zusätzlich 0,007 Gew.-% Bor werden erschmolzen,
worauf daraus ein Kriechtestprüfling in Form eines Rundstabs entsprechend Fig. 1 ohne Schweißstelle
hergestellt wird. Der erhaltene kreisförmige Stab wird einem Kriechtest bei 900 C unter einer Belastung von
4,5 kgf/mm unterworfen, wobei die in der folgenden Tabelle HI aufgeführten Ergebnisse erhalten werden:
Getesteter Rundstab Bruchzeit Prozentuale
(in h) Bruchverminderung
Hitzebeständige Legierung auf
Nickelbasis mit 0,007 Gew.-%
Bor 2 700 16
Nickelbasis mit 0,007 Gew.-%
Bor 2 700 16
üblicher Füller für die Legierung gemäß Tabelle I 280 1
Übliche hitzebeständige Leoc gierung auf Nickelbasis
D (vgl. Tabelle I) 650 >30
D (vgl. Tabelle I) 650 >30
Aus Tabelle III geht hervor, daß die Dauerstandzeit der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis mit 0,007
Gew.-% Bor das etwa 4fache der Dauerstandzeit der üblichen
hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis beträgt. 5
In der Regel verringert sich die Dehnung bei Bruch einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis mit zunehmender
Testdauer, was als Nachteil anzusehen ist. Durch den Borzusatz läßt sich auch dieser Nachteil eliminieren.
Da sich, wie bereits erwähnt, durch den Borzusatz die Bildsamkeit der Legierung bei hohen Temperaturen beträchtlich
verbessern läßt, können auch die Hochtemperaturermüdungseigenschaften
derselben, die in hohem Maße von der Bildsamkeit abhängen, durch den Borzusatz wirksam
verbessert werden.
Unter Bezugnahme auf die im folgenden beschriebenen Versuche wird die Wirksamkeit eines Zusatzes einer geringen
Menge Bor und Zirkonium näher erläutert. 20
Zunächst werden im wesentlichen aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I und verschiedenen
Mengen Bor und Zirkonium bestehende Füller hergestellt. Die Füller bestehen einerseits im wesentlichen
aus 0,004 Gew.-% Bor, 0,013 Gew.-% Zirkonium und der
hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I, bzw. aus 0,008 Gew.-% Bor, 0,018 Gew.-% Zirkonium
und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I. Die miteinander zu verschweißenden metallischen
Werkstoffteile a und a1 bestehen aus der
hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I. Diese metallischen Werkstoffteile a und a'
werden unter Verwendung der beschriebenen Füller b und b1
entsprechend Fig. 6 und 11 durch Wolframlichtbogenschweißüng
unter Verwendung eines durch ein Inertgas abgeschirmten Wolframlichtbogens miteinander verschweißt.
Aus den miteinander verschweißten metallischen Werkstoff teilen werden Kriechtestprüflinge c und c' hergestellt
und auf ihre Kriecheigenschaften unter einer Belastung von 4,5 kgf/mm bei 900 C getestet. Hierbei
zeigt es sich, daß die Testprüflinge c mit Schweißstellen in ihrem Mittelteil an ihren metallischen Werkstoffteilen
brechen. Dies bedeutet, daß die Kriechfestigkeit des Schweißmetalls höher ist als die Kriechfestigkeit
der metallischen Werkstücke a. Für die Testprüflinge c' werden deren Kriecheigenschaften ermittelt und mit den
Kriecheigenschaften eines Schweißmetalls des bereits beschriebenen üblichen Füllers verglichen. Die Ergebnisse
dieses Vergleichs sind in den Fig. 12 und 13 dargestellt.
Diö Fig. 12 zeigt im Rahmen eines Blockdiagramms Vergleichsergebnisse
der durchschnittlichen Dauerstandzeit. Die Dauerstandzeit des üblichen Testprüflings, der durch
Schweißen der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I unter Verwendung eines Füllers aus derselben
Legierung hergestellt wurde, ist mit 17 bezeich*- net. Mit den Bezugszahlen 18 und 19 sind die Dauerstandzeiten
bei Verwendung eines Füllermetalls gemäß der Erfindung bezeichnet. 18 steht hierbei für den Kriechtestprüfling,
der beim Schweißen unter Verwendung des im wesentlichen aus 0,004 Gew.-% Bor, 0,013 Gew.-% Zirkonium
und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I bestehenden Füllers erhalten wurde. 19
steht für den Kriechtestprüfling, der durch Schweißen unter Verwendung des im wesentlichen aus 0,008 Gew.-%
Bor, 0,018 Gew.-% Zirkonium und der hitzebeständigen Le-
IH
gierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I bestehenden Füllers erhalten wurde.
Aus Fig. 12 geht hervor, daß die Kriecheigenschaften des
Testprüflings 19, der größere Mengen an Bor und Zirkonium als der Testprüfling 18 enthält, eine längere
Dauerstandzeit umfassen als beim Testprüfling 18. Die Dauerstandzeit beträgt hierbei das etwa 8fache der
Dauerstandzeit des unter Verwendung des üblichen Schweißmetalls hergestellten Prüflings 17.
Die Fig. 13 zeigt Vergleichsdaten bezüglich des Ausmaßes an Kriechspannung und der Testdauer für die Kriechtestprüflinge
c1, die unter Verwendung der Schweißmetalle
mit dem üblichen Füller bzw. einem Füller gemäß der Erfindung erhalten wurden. In Fig. 13 stehen die Kurven
20, 21 bzw. 22 für das bereits beschriebene Schweißmetall, das Schweißmetall aus einem im wesentlichen aus
0,004 Gew.-% Bor, 0,013 Gew.-% Zirkonium und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I
bestehenden erfindungsgemäßen Füller und das Schweißmetall aus dem im wesentlichen aus 0,008 Gew.-% Bor,
0,018 Gew.-% Zirkonium und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I bestehenden erfindungsgemäßen
Füller. Die Kurve 20 von Fig. 13 zeigt, daß bei dem üblichen Schweißmetall eine lineare Beziehung
zwischen dem Ausmaß an Kriechspannung und der Zeit herrscht und daß es bricht, bevor das Ausmaß an
Kriechspannung etwa 1 % erreicht. Andererseits zeigen die Kurven 21 und 22 für die Schweißmetalle aus den erfindungsgemäßen
Füllern nur geringe Anfangskriechspannungen. Insbesondere zeigt die Kurve 22, die aus den
Daten des Füllers mit größeren Mengen an Bor und Zirkonium als sie der Füller gemäß Kurve 21 enthält, hervorgegangen
ist, daß die anfängliche geringe Kriechspan-
P-
nung über lange Zeit erhalten bleibt, daß die Spannung
nach und nach im späteren Kriechabschnitt zunimmt und
daß es letztlich zu einem Bruch kommt. Darin ist dieser Prüfling einem Testprüfling ohne Schweißstelle sehr
ähnlich. Das durch die Kurve 22 für den Füller mit großen Mengen an Bor und Zirkonium dargestellte Ausmaß
an Kriechspannung beträgt das 1Ofache oder mehr des Ausmaßes an Kriechspannung entsprechend Kurve 20 für
den üblichen Füller.
Wie bereits erwähnt, zeigt der einachsige Kriechtest
des Schweißmetalls aus einem Füller gemäß der Erfindung eine deutliche Verbesserung der Festigkeit des
Schweißmetalls. Folglich ist bei einem geschweißten Bauteil, das einem Innendruck-Kriechtest unterworfen
werden kann, zu erwarten, daß es selbst wenn das Schweißmetall einer Zugbelastung infolge Kriechverformung
des metallischen Werkstoffteils rund um das Schweißmetall ausgesetzt ist, haltbar ist und sogar
2ö zu einer Begrenzung der Kriechverformung des metallischen
Werkstoffteils beiträgt. Auf diese Weise verlängert sich die Kriechdauer gegenüber einem Bauteil
ohne Schweißverbindung. Die bei den Kriechtests, deren Ergebnisse in den Fig. 12 und 13 dargestellt sind,
eingehaltenen Bedingungen sind: Temperatur: 900 C;
2
Belastung: 4,5 kgf/mm .
Belastung: 4,5 kgf/mm .
Wenn die Gesamtmenge an dem Füller zugesetztem B und Zr zu groß ist, kann es zu einem Korngrenzenschmelzen der
B- und Zr-intermetallischen Verbindung kommen, was eine
Rißbildung in der Schweißstelle zur Folge hat. Folglich
sollte die Gesamtmenge an beiden Elementen so gering wie möglich sein.
Die Kurve in Fig. 14 zeigt die Beziehung zwischen der
Gesamtmenge an B und Zr und der Dauerstandzeit. Aus der Kurve geht hervor, daß es, wenn die Gesamtmenge an B
und Zr im Füller etwa 0,15 Gew.-% beträgt, zu einer Rißbildung in der Schweißstelle kommt und das geschweißte
Bauteil nicht mehr verwendbar ist. Folglich sollte die Gesamtmenge an B und Zr im Füller 0,15 Gew.-% oder
darunter betragen. Wenn andererseits die Gesamtmenge an B und Zr unter 0,015 Gew.-% liegt, sinkt die Kriechfestigkeit
des Schweißmetalls unter die Kriechfestigkeit des metallischen Werkstoffs, d.h. die Wirkung des
Zusatzes von B und Zr zu dem Füller ist praktisch vernachlässigbar. Die Dauerstandzeit des metallischen
Werkstoffs beträgt in diesem Falle 300 h. Dies entspricht einem Falle, in dem die Gesamtmenge an B und Zr etwa
0,015 Gew.-% beträgt (vgl. Fig. 14).
Da es im Falle, daß dem Füller lediglich 0,012 Gew.-% Bor zugesetzt wird, zu einer Rißbildung in der Schweißstelle
kommt, sollte die Menge an dem Füller zugesetztem Bor bis zu 0,01 Gew.-% betragen. Obwohl der Borzusatz
alleine bereits Wirkung zeigt, führt die zusätzliche Mitverwendung von Zirkonium zu einer beträchtlichen Verminderung
der Möglichkeit einer Rißbildung in der Schweißstelle und zu einer Verbesserung der Kriechfestigkeit.
Wenn jedoch in diesem Falle die Menge an Zirkonium unter 0,01 Gew.-% liegt, ist keine deutliche
Wirkung auf die Schweißeigenschaften feststellbar. Folglich sollte die Untergrenze für die zugesetzte Zirkoniummenge
0,01 Gew.-% betragen.
Die Fig. 15 stellt eine Mikrophotographie eines Querschnitts
durch eine Bruchstelle des Schweißmetalls nach Durchführung des Kriechtests dar. Bei diesem Kriechtest
wurde ein Prüfling verwendet, der durch Verschweißen von metallischen Werkstücken aus der hitzebeständigen
Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I unter Verwendung eines Füllers gemäß der Erfindung erhalten wurde»
Die Fig. 16 stellt eine Mikrophotographie eines Querschnitts einer Bruchstelle eines Schweißmetalls
nach Durchführung des Kriechtests mit einem Schweißmetall auf der Basis des beschriebenen üblichen Füllers
(Vergleichsprüfling) dar.
Die Mikrophotographie gemäß Fig. 15 (unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Füllers mit B und Zr hergestellter
Prüfling) zeigt zahlreiche Wirkungen, z.B. eine Erhöhung des Schmelzpunkts der an den Korngrenzen
vorhandenen Verunreinigungselemente und eine dahingehende Begrenzung der Zunahme der Korngröße des an
den Korngrenzen ausgefällten Carbids, daß die Carbidkörner nicht fortlaufendwerden.
Aufgrund dieser Wirkungen wird die Festigkeit an der Korngrenze erheblich verbessert. Da ferner während des
Kriechens eine Rekristallisation erfolgt, wobei grobe Kristalle in feine Kristalle und stabile Kristallstrukturen
übergehen, kommt es lediglich dann zu einem Bruch, wenn Poren 35 an den Korngrenzen fortlaufend
werden. Letzteres Phänomen entspricht in hohem Maße dem Bruch des metallischen Werkstoffs. Andererseits
bleibt bei dem bereits beschriebenen üblichen Schweißmetall (vgl. Fig. 16) die der beim Schweißen entstandenen
Struktur ähnliche rauhe Säulenstruktur so wie sie ist erhalten, wobei auf einer sich längs der Korngrenzen
erstreckenden Oberfläche Risse 36 auftreten.
Der Bruch erfolgt innerhalb kurzer Zeit durch Vergrößerung dieser Risse, weswegen die Dehnung bei Bruch sehr
gering ist. Aus den Fig. 15 und 16 geht hervor, daß der
Zusatz einer geringen Menge B und Zr die Kristallstruktur des Schweißmetalls und folglich dessen Kriech-
eigenschaften verbessert.
Wie bereits beschrieben, wurde die hitzebeständige Legierung auf Nickelbasis unter Verwendung eines Füllers
aus demselben Material wie der metallische Werkstoff zusammengeschweißt.
Erfindungsgemäß wird zur Verbesserung der Kriecheigenschaften
des Schweißmetalls bei hoher Temperatur eine geringe Menge Bor und Zirkonium zugesetzt. Hierbei
wird die Schweißmetallstruktur derart verbessert, daß dessen Festigkeit bei hoher Temperatur mindestens der
Festigkeit des metallischen Werkstoffs nach dem Schweißen entspricht und daß das Auftreten von auf
das Schweißmetall zurückzuführenden Fehler begrenzt wird.
Bisher wurde der Zusatz von Bor und Zirkonium zu den Füllern beschrieben. Es ist jedoch auch möglich, dem
Füller mit zumindest gleicher Wirkung weitere Materialien einzuverleiben. Bei den im folgenden beschriebenen
Versuchen werden dem Füller zusammen mit , B und Zr geringe Mengen Y, La und Ce zugesetzt.
Durch Verschmelzen der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I mit verschiedenen
Mengen B, Zr, Y, La und Ce wird ein Füller hergestellt.
Er besteht im wesentlichen aus 0,004 Gew.-% B, 0,014 Gew.-% Zr, 0,022 Gew.-% Y, insgesamt 0,026 Gew.-%
La und Ce und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I bzw. 0,005 Gew.-% B, 0,006 Gew.-%
Zr, 0,014 Gew.-% Y, insgesamt 0,006 Gew.-% La und Ce sowie der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß
IB
Mit Hilfe der erhaltenen Füller werden durch Wolframlichtbogenschweißung
mit Hilfe eines mittels eines Inertgases abgeschirmten Wolframlichtbogens metallische Werkstücke
aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I verschweißt. Aus den miteinander
verschweißten metallischen Werkstücken a bzw. a1 mit
der Schweißstelle b bzw. b1 werden Testprüflinge c bzw.
c1 (vgl. Fig. 6 und 11) hergestellt. Diese werden bei
900 C unter einer Last von 4,5 kgf/mm auf ihre Kriecheigenschaften
hin getestet.
Die Testprüflinge c mit dem Schweißmetall um ihr Mittelteil
herum brechen an den metallischen Werkstoffteilen, was zeigt, daß die Kriechfestigkeit des Schweißmetalls
größer ist als die Kriechfestigkeit des metallischen Werkstoffs.
Von den Testprüflingen c1 des Schweißmetalls werden dessen
Kriecheigenschaften ermittelt und mit den Kriecheigehschaften
des üblichen Schweißmetalls, das dem metallischen Werkstoff entspricht, verglichen. Die Ergebnisse
sind in den Fig. 17 und 18 graphisch dargestellt.
In Fig. 17 sind im Rahmen eines Blockdiagramms die durchschnittlichen Dauerstandzeiten des Schweißmetalls
aus dem üblichen Füller und der Schweißmetalle aus den erfindungsgemäßen Füllern dargestellt. Hierbei steht
die Bezugszahl 23 für die Dauerstandzeit des Schweißmetalls aus dem aus der hitzebeständigen Legierung auf
Nickelbasis gemäß Tabelle I bestehenden Füller. Mit 24 und 25 werden die unter Einsatz der erfindungsgemäßen
Füller erhaltenen Schweißmetalle bezeichnet. Somit gibt also der Block 24 das Ergebnis mit einem Füller, der im
IO
wesentlichen aus 0,005 Gew.-% B, 0,006 Gew.-% Zr, 0,014 Gew.-% Y, insgesamt 0,006 Gew.-% La und Ce und
der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I besteht, der Block 25 das Ergebnis bei Ver-Wendung
eines Füllstoffs, der im wesentlichen aus 0,004 Gew.-% B, 0,014 Gew.-% Zr, 0,022 Gew.-% Y, insgesamt
0,026 Gew.-% La und Ce und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I besteht,
wieder.
Aus Fig. 17, Block 25 (Füller mit größeren Mengen an B, Zr, Y, La und Ce sowie der hitzebeständigen Legierung
auf Nickelbasis gemäß Tabelle I) geht hervor, daß die DauerStandzeit dieses Füllers das etwa 10fache der
Dauerstandzeit des Füllers entsprechend Block 23 beträgt. Die in Block 26 von Fig. 17 dargestellten Ergebnisse entsprechen dem metallischen Werkstoff selbst.
Die Fig. 18 zeigt die Beziehung zwischen dem Ausmaß an Kriechbelastung und der Testdauer für die Testprüflinge
c1 mit den unter Verwendung des üblichen Füllers bzw. der erfindungsgemäßen Füller gebildeten Schweißmetallen.
In Fig. 18 entsprechen die Kurven 27 und 28 den Eigenschaften des unter Verwendung des üblichen Füllers bzw.
eines Füllers, der im wesentlichen aus 0,004 Gew.-% B, 0,014 Gew.-% Zr, 0,022 Gew.-% Y, insgesamt 0,026 Gew.-%
La und Ce und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I besteht, erhaltenen Schweißmetalle.
Aus Fig. 18 geht hervor, daß sich das Ausmaß der Kriechbeanspruchung des unter Verwendung des üblichen Füllers
erhaltenen Schweißmetalls mit der Zeit linear ändert (vgl. Kurve 27) und daß das Schweißmetall bricht, bevor
das Ausmaß der Kriechspannung etwa 1 % erreicht. Wenn andererseits der erfindungsgemäße Füller verwendet wird,
ist das Ausmaß der Kriechbeanspruchung des Schweißmetalls
am Anfang sehr gering und erhöht sich über eine relativ
lange Zeit hinweg nur mit geringer Geschwindigkeit. Danach steigt es schrittweise mit höherer Geschwindigkeit,
bis das Schweißmetall bricht (vgl. Kurve 28).
Neben der günstigen Beeinflussung der Kriechverformung wird die Festigkeit des-Schweißmetalls bei Verwendung
des erfindungsgemäßen Füllers deutlich verbessert. Bei einem geschweißten Bauteil, mit dem der·Innendruck-Kriechtest
durchgeführt werden kann, widersteht das Schweißmetall bei Zugeinwirkung durch den metallischen
Werkstoff infolge seiner Verformung der Zugkraft, es wirkt vielmehr sogar in Richtung auf eine Beschränkung
der Kriechverformung des metallischen Werkstoffs. Dies führt zu einer längeren Kriechdauer als bei einem Bauteil
ohne Schweißverbindung. Die in Fig. 17 und 18 graphisch dargestellten Kriechtests wurden bei 900°C
unter einer Belastung von 4,5 kgf/mm durchgeführt.
2Q Wenn die Gesamtmenge an dem Füller zugesetztem Be, Zr, Y,
La und Ce zu groß ist, kann es zu einem Korngrenzenschmelzen der damit gebildeten intermetallischen Verbindung
kommen, was zu einer Rißbildung in der Schweißverbindung oder bei einem Biegetest nach dem Schweißen führt.
Folglich sollte die Gesamtmenge an diesen Elementen so gering wie möglich gehalten werden.
Die Fig. 19 zeigt die Beziehung zwischen der Gesamtmenge
an B, Zr, Y, La und Ce und der Dauerstandzeit. Aus Fig.19
geht hervor, daß eine Rißbildung erfolgt, wenn die Gesamtmenge etwa 0,15 Gew.-% beträgt. Folglich sollte die Menge
unter 0,15 Gew.-% gehalten werden. Wenn andererseits die Gesamtmenge an den genannten Elementen unter 0,018 Gew.-%
liegt, sinkt die Kriechfestigkeit des Schweißmetalls unter die Kriechfestigkeit eines üblichen Schweißmetalls.
Die Dauerstandzeit eines unter Verwendung des üblichen Füllers erhaltenen Schweißmetalls beträgt 300 h, was
einer Gesamtmenge an B, Zr, Y, La und Ce von 0,018 Gew.-%
auf der Kurve in Fig. 19 entspricht. 5
Werden unter Verwendung eines Füllers, der im wesentlichen aus 0,012 Gew.-% Bor (alleine) und der hitzebeständigen
Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I erhaltene Schweißmetalle nach dem Stoßschweiß-Metal1-rißtest
gemäß der japanischen Industriestandardvorschrift Z3155C (in eingespanntem Zustand)
getestet, werden bei einigen längere als der Grenzlänge entsprechende Risse beobachtet. Folglich sollte die Bormenge
unter 0,01 Gew.-% gehalten werden. Es hat sich ferner gezeigt, daß man die Kriechfestigkeit des
Schweißmetalls auch dann verbessern kann, wenn die Bormenge sehr gering ist. Voraussetzung dafür ist allerdings,
daß auch Zirkonium, Yttrium, Lanthan und Cer zugesetzt werden. Bei einem Kriechtest mit einem Testprüfling
aus dem in Fig. 11 ersichtlichen Schweißmetall bei 900 C unter einer Belastung von 4,5 kgf/mm beträgt die
Dauerstandzeit des unter Verwendung eines Füllers, der im wesentlichen aus 0,007 Gew.-% Bor alleine und der
hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I besteht, erhaltenen Schweißmetalls 2700 h und diejenige
des unter Verwendung eines Füllers, der im wesentlichen aus 0,004 Gew.-% Bor, insgesamt 0,066 Gew.-% Zr, Y, La
und Ce und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I besteht, 2900 h. Obwohl Bor in
hohem Maße die Kriechfestigkeit beeinflußt, sollte dessen Menge so gering wie möglich gehalten werden, und
zwar insbesondere dann, wenn das Bauteil in einem Atomreaktor verwendet wird. Der Grund dafür ist, daß das
Schweißmaterial bei Neutronenbeschuß spröde wird. Durch Verminderung der Menge an Bor und - stattdessen - Zusatz
von Zr, Υ, La und Ce wird die Wirkung des Bors auf das erhaltene Schweißmetall verbessert, d.h. man erhält ein
Schweißmetall hoher Kriechfestigkeit.
Obwohl Zirkonium in der Regel bei borhaltigen Legierungen das Auftreten von Schweißrissen zu vermindern
vermag, ist die diesbezügliche Wirkung nicht recht feststellbar, wenn dessen Menge unter 0,005 Gew.-% liegt.
Folglich sollte also die Untergrenze mit 0,005 Gew.-% angesetzt werden. Wenn die Zirkoniummenge 0,15 Gew.-%
übersteigt, erhöht sich die Gefahr einer Rißbildung in der Schweißverbindung. Demzufolge wird also die
Öbergrenze mit 0,15 Gew.-% angesetzt.
Yttrium, Lanthan und Cer dienen dazu, die Kriechbruchbildsamkeit zu verbessern. Es hat sich jedoch gezeigt,
daß sich durch den Zusatz dieser Elemente auch die Länge der Kriechbruchdauer erheblich verbessern läßt.
Wenn lediglich Bor und Yttrium zugesetzt werden, beträgt die Kriechbruchbildsamkeit des Schweißmetalls
5 -10 %. Dies stellt im Vergleich zur Bildsamkeit des üblichen Schweißmetalls von etwa 1 % eine erhebliche
Verbesserung dar. Die Kriechbruchdauer des lediglich Bor und Yttrium enthaltenden Schweißmetalls ist jedoch
kürzer als die Kriechbruchdauer des lediglich borhaltigen Schweißmetalls. Der Zusatz von Lanthan und Cer
eliminiert das geschilderte Problem einer kurzen Kriechbruchdauer. Für die Mengen an Yttrium, Lanthan und Cer
gilt, daß man bei Zusatz von 0,005 - 0,006 Gew.-% Yttrium bzw. Lanthan und Cer eine beträchtliche Verbesserung
der Kriechbruchdauer des Schweißmetalls erreicht. Es ist zwar möglich, die Kriechbruchdauer mit
noch geringeren Mengen an diesen Elementen zu verbessern, es bereitet jedoch erhebliche Schwierigkeiten,
derart geringe Mengen zu steuern, d.h. richtig zu do-
sieren. Es wurde allerdings auch kein Test durchgeführt, um eine derartige Verbesserung mit reduzierten Mengen an
den genannten Elementen zu belegen. Folglich wurden die Untergrenzen für Yttrium einerseits und Lanthan plus Cer
andererseits mit 0,003 Gew.-% angesetzt. Dieser V7ert entspricht etwa der Hälfte der Gesamtmenge Yttrium,
Lanthan und Cer. Wenn die Menge an Yttrium und die Gesamtmenge an Lanthan und Cer 0,03 Gew.-% bzw. 0,05 Gew.-%
beträgt, werden trotz deutlich verbesserter Kriechfestigkeit die Bewertung beim Schweißrißtest schlechter
und die Brüche beim Biegetest nach dem Schweißen mehr.
Die folgende Tabelle IV zeigt die Testergebnisse:
Zusätze zum Füller
1. 0,004 % B, 0,016 % Zr
2. 0,004 % B, 0,016 % Zr 0,026 % Y, 0,035 % (La+Ce)
3. 0,004 % B, 0,016 % Zr 0,048 % Y, 0,055 % (La+Ce)
Schweißriß- Biegetest test (pro- (Anzahl der zentuale Brüche/An-Rißbildung)
zahl der Tests)
4,5 - 7,5
9-12
10 - 13
0/3
1/3
3/3
Fig. 20 stellt eine Mikrophotographie dar, aus der sich die Struktur des Schweißmetalls nach dem Verschweißen
zweier Metallstücke aus jeweils einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I durch Wolframlichtbogenschweißung'
mit Hilfe eines durch ein Inertgas abgeschirmten Wolframlichtbogens unter Verwendung eines
erfindungsgemäßen Füllers ergibt. Aus der Mikrophotographie
gemäß Pig. 20 geht klar und deutlich hervor, daß die Korngröße der Kristalle sehr groß ist und daß zwischen
ihr und der (Korn)größe des üblichen Schweißmetalls kein merklicher Unterschied feststellbar ist. Fig. 21
stellt eine Mikrophotographie der Struktur des gleichen Schweißmetalls nach dem Kriechbruch dar. Der Mikrophotographie
gemäß Fig. 21 ist zu entnehmen, daß während des Kriechens eine Rekristallisation erfolgt, wobei
feinkörnige Kristalle entstehen. Eine solche Strukturänderung ist bei dem üblichen Schweißmetall
nicht feststellbar.
Die Gründe, warum sich mit Hilfe eines Füllers, der im wesentlichen durch Zusatz von B, Zr, Y, La und Ce zu
einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis erhalten wurde, die Kriechfestigkeit verbessern läßt, dürften
darin zu suchen sein, daß diese Elemente zusammen mit den Verunreinigungen an den Korngrenzen hochschmelzende
Verbindungen bilden, durch welche die Festigkeit der Korngrenze bei hoher Temperatur gesteigert wird, und
daß - da sich die Atomgrößen dieser Elemente von den Atomgrößen der die hitzebeständige Legierung auf Nickelbasis
bildenden Elementen erheblich unterscheiden - die . Verformungsbeständigkeit bei hoher Temperatur infolge
unregelmäßiger Atomanordnung groß ist. Infolge Bildung der hochschmelzenden Verbindungen wird die Bruchbildsamkeit
im Vergleich zu dem üblichen Schweißmetall mit sehr niedriger Festigkeit der Korngrenze verbessert.
Durch die unregelmäßige Atomanordnung wird die Rekristallisation bzw. das Umkristallisieren erleichtert.
Aus diesen Gründen ändert sich die Schweißmetallstruktur entsprechend Fig. 21, wodurch sich die Kriecheigenschaften
des Schweißmetalls in Kriecheigenschaften des metallischen Werkstoffs annähern.
Zunächst werden metallische Werkstücke aus der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I
hergestellt. Diese werden durch Wolframlichtbogenschweißung
unter Verwendung eines durch ein Inertgas - abgeschirmten Wolframlichtbogens und unter Verwendung
eines üblichen Füllers derselben Zusammensetzung, wie sie der metallische Werkstoff aufweist, bzw. eines erfindungsgemäßen
Füllers, der im wesentlichen aus dem metallischen Werkstoff und verschiedenen Mengen B,
Zr, Y, La und Ce als Zusätzen besteht, miteinander verschweißt. Aus den verschweißten metallischen Werkstücken
werden Testprüflinge gemäß Fig. 11 hergestellt. Diese Testprüflinge werden einem Kriechtest unter übliehen
Temperatur- (9000C) und Belastungsbedingungen (4,5 kgf/mm ) unterworfen. Die dabei auftretenden
Kriechbeanspruchungen sind in Fig. 2 graphisch dargestellt. In Fig. 22 entsprechen die mit 29, 30, 31, 32,
33 bzw. 34 bezeichneten Kurven Kriechbeanspruchungen der Schweißmetalle der Testprüflinge, die unter Verwendung
des beschriebenen üblichen Füllers, eines Vergleichsfüllers, der im wesentlichen aus Zr, Y, La und Ce
(Gesamtmenge: 0,052 Gew.-%) und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I bestand, eines
Vergleichsfüllers, der im wesentlichen aus Zr, B und Y (Gesamtmenge: 0,031 Gew.-%) und der hitzebeständigen
Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I bestand, eines erfindungsgemäßen Füllers, der im wesentlichen aus Zr und
B (Gesamtmenge: 0,026 Gew.-%) und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I bestand, eines
erfindundungsgemäßen Füllers, der im wesentlichen aus B (Menge: 0,007 Gew.-%) und der hitzebeständigen Legierung
auf Nickelbasis gemäß Tabelle I bestand, und eines erfindungsgemäßen Füllers, der im wesentlichen aus Zr,
B, Y, La und Ce (Gesamtmenge: 0,0685 Gew.-%) und der
hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I bestand, erhalten wurden. Aus Fig. 22 geht hervor,
daß die Kriechfestigkeit und das Ausmaß der Kriechbeanspruchung des Schweißmetalls durch Zusatz geringer Mengen
eines oder mehrerer Zusätze zu dem üblichen bekannten Füller deutlich verbessert werden.
Ein Füller gemäß der Erfindung kann nicht nur beim Lichtbogenschweißen
mit Wolfram- oder sonstigen Metallichtbögen, sondern auch beim Elektronenstrahlschweißen und
Diffusionsschweißen eingesetzt werden. In letzterem Falle
kann der Füller in Form einer Platte oder Folie zum Einsatz gelangen, um zwischen die miteinander zu ver-
- schweißenden metallischen Werkstücke eingefügt werden zu können. Ferner ist es möglich, einem erfindungsgemäßen '
Füller zur Erleichterung des Schweißvorgangs ein Fließ- ! mittel zuzusetzen.
Ein erfindungsgemäßer Füller mit einer geringen Menge B und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß
Tabelle I, mit B, Zr und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I oder B, Zr, Y, La, Ce
(als Zusätzen) und der hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis gemäß Tabelle I liefert ein Schweißmetall,
das sich durch ausgezeichnete Kriecheigenschaften bei hoher Temperatur und eine hohe Festigkeit bei hoher Temperatur
auszeichnet. In manchen Fällen besitzt es sogar eine höhere Festigkeit als der metallische Werkstoff
selbst. Demzufolge kann ein erfindungsgemäßer Füller sogar als Baumaterial oder Werkstoff selbst zum Einsatz
gelangen.
Leerseite
Claims (8)
1. / Füller für gegen Schweißhitze beständige Legierungen auf Nickelbasis, dadurch gekennzeichnet,
1Ö daß er eine hitzebeständige Legierung auf Nickelbasis und, bezogen auf sein Gesamtgewicht,
0,003 - 0,015 Gew.-% Bor enthält.
2. Füller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bor der hitzebeständigen Legierung auf
Nickelbasis durch Schmelzung einverleibt ist.
3. Füller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er ferner Zirkonium enthält, wobei die Gesamtmenge
an Zirkonium und Bor, bezogen auf das Gesamtgewicht des Füllers, 0,015 - 0,15 Gew.-%
beträgt.
4. Füller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß er, jeweils bezogen auf sein Gesamtgewicht,
0,003 - 0,01 Gew.-% Bor und 0,01 - 0,15 Gew.-% Zirkonium enthält.
5. Füller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er zusätzlich Zirkonium, Yttrium, Lanthan und
Cer enthält, wobei die Gesamtmenge an Bor, Zirkonium, Yttrium, Lanthan und Cer, bezogen
auf die Gesamtmenge des Füllers, 0,018 0,15 Gew.-% beträgt.
6. Füller nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß er, jeweils bezogen auf sein Gesamtgewicht,
0,003 - 0,01 Gew.-% Bor, 0,005 - 0,15 Gew.-% Zirkonium, 0,003 - 0,005 Gew.-% Yttrium und
0,003 - 0,05 Gew.-% Lanthan und Cer enthält.
7. Füller für gegen Schweißhitze beständige Legierungen auf Nickelbasis, bestehend im wesentlichen
aus einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis und, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Füllers, 0,003 - 0,015 Gew.-% Bor.
8. Füller für gegen Schweißhitze beständige Legierungen auf Nickelbasis, bestehend im wesentlichen
aus einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis und, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht
des Füllers, 0,003 - 0,01 Gew.-% Bor und 0,01 - 0,15 Gew.-% Zirkonium.
9· Füller für gegen Schweißhitze beständige Legie-.
rungen auf Nickelbasis, bestehend im wesentlichen aus einer hitzebeständigen Legierung auf Nickelbasis
und, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Füllers, 0,003 - 0,01 Gew.-% Bor, 0,005 0,15
Gew.-% Zirkonium, 0,003 - 0,005 Gew.-% Yttrium und 0,003 - 0,05 Gew.-% Lanthan und Cer.
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