DE3702290C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrochemische Zelle gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Lithiumzellen mit
hohem Energieinhalt, bei der Lithium als Anode dient.
Seit etwa 15 Jahren werden Lithiumzellen mit nichtwäßrigen,
anorganischen Lösungsmitteln, wie z. B. Oxihalogeniden oder
Thiohalogeniden, intensiv untersucht. Unter allen auf diesem
Gebiet in Frage kommenden Systemen hat sich insbesondere das
Lithium/Thionylchlorid-System hervorgetan. Die theoretischen
Daten für dieses System sind ein gravimetrischer Energieinhalt
von 1477 Wh/kg und eine Energiedichte von 2005 Wh/dm³. An
praktischen Zellen wurden, natürlich abhängig von der Kon
struktion der jeweiligen Zelle immer noch 155-630 Wh/kg und
104-1243 Wh/dm³ erreicht. Diese Daten liegen deutlich höher als
bei anderen Lithiumsystemen. Als weiterer Vorteil kommt der sehr
weite Temperaturbereich hinzu, innerhalb dessen Li/SOCl₂-Zellen
arbeitsfähig sind (-55°C bis +75°C). Durch einen besonderen
Zellaufbau lassen sich nunmehr Li/SOCl₂-Zellen sogar bei
Dauertemperaturen von 150°C einsetzen. Alle diese Vorteile haben
dazu geführt, daß das Li/SOCl₂-System bereits seit etwa 10 Jahren
in technischem Maßstab produziert wird. Mittlerweile hat sich das
System insbesondere im Niedrigstrombereich etabliert, und relativ
große Stückzahlen sind seit Jahren vor allem für memory back-up
Anwendungen in CMOS-Speichern in Gebrauch.
Eine chemische Besonderheit des Li/SOCl₂-Systems ist, daß das
Lösungsmittel Thionylchlorid dem zur Erzielung einer sinnvollen
Leitfähigkeit im allgemeinen LiAlCl₄ als Leitsalz zugemischt wird, nicht
nur als Elektrolyt, sondern zugleich auch als Depolarisator wirkt.
Während der Entladung der Zelle wird Thionylchlorid reduziert,
während die Anode (metallisches Lithium) oxidiert wird, wodurch
der gewünschte Stromfluß zustande kommt.
Die Entladegleichung wird i. a. folgendermaßen formuliert:
4 Li + 2 SOCl₂ → 4 LiCl + SO₂ + S
Dabei wurden radikalische Zwischenstufen postuliert, auf die hier
nicht im einzelnen eingegangen werden soll.
Um sinnvolle Stromdichten bei der Reaktion zu erreichen, werden
hochporöse Kathoden aus Kohlenstoff eingesetzt. Zur Erzielung
einer guten mechanischen Stabilität wird dabei dem Kohlenstoff
körper ein polymeres Bindemittel, im allgemeinen Polytetrafluoräthylen,
zugefügt. Die Porosität der Kathode beträgt in den meisten Fällen
etwa 80%.
Die Kathodenoberfläche wirkt nur katalytisch für die Reduktion
des Thionylchlorids. Allerdings werden die Poren der Kathode
während der Entladung durch das Lithiumchlorid, das sich im
Verlauf der Entladung bildet, aufgefüllt, so daß die zur
Verfügung stehende Oberfläche abnimmt. Dieser Vorgang führt
nach einer gewissen Zeit zu einer Erschöpfung der Kapazität der
Kathode.
Es ist bekannt, daß die letztlich zur Verfügung stehende
Kapazität der Kathode erheblich von der Stromdichte, bei der die
Entladung erfolgt, beeinflußt wird. Tatsächlich nimmt die
Kapazität in nahezu exponentieller Weise mit steigender Strom
dichte ab (G. Eichinger, Grundlagen von Elektrodenreaktionen,
Dechema Monographie Vol. 102, Dechema, 1986, Seite 391).
Als weiterer wesentlicher Punkt ist zu erwähnen, daß die
Stromdichte, die in Thionylchlorid im Dauerbetrieb erzielt werden
kann, auf einige mA/cm² geometrischer Elektrodenoberfläche
beschränkt ist, wenn die Betriebsspannung der Zelle über 3 V
liegen soll. Das schließt selbstverständlich nicht aus, daß
kurzzeitig höhere Ströme möglich sind.
Will man über einen längeren Zeitraum höhere Ströme aus einer
Li/SOCl₂-Zelle entnehmen, so müssen kon
struktive Maßnahmen
ergriffen werden, d. h. die zur Verfügung stehende Elektro
denfläche muß entsprechend vergrößert werden. Das läßt sich am
besten erreichen durch den Übergang von einer Puppenkathode zu
einem gewickelten Aufbau.
Eine weitere Erhöhung der Stromdichte ist durch eine Verwendung
von Katalysatoren möglich. Aus der Literatur ist bekannt, daß
Phthalocyanin-Komplexe, insbesondere der Eisenkomplex, eine
starke katalytische Aktivität bei der Reduktion von Thionylchlorid
aufweisen.
(N. Doddapaneni, Proc. 30th Power Sources Symposium, 7.-12.
Juni 1982, Electrochem. Soc. Inc., Pennington N. J., S. 169,
N. Doddapaneni, Proc. 31st Power Sources Symposium, 11.-14.
Juni 1984, Electrochem. Soc. Inc., Pennington, N. J. S. 411,
F. Walsh and M. Yaniv in A. N. Dey (Hsg.), Proc. Symp. Lithium
Batteries, Electrochem. Soc. Inc., Pennington N. J., 1985, S. 103,
N. Doddapaneni and D. L. Chua, DE-OS 32 36 040,
N. Doddapaneni, DE-OS 32 36 042).
Durch den Komplex wird bei gleicher Stromdichte gegenüber einer
Zelle ohne diesen Zusatz ein um etwa 150-250 mV höheres Potential
erreicht (abhängig von der Stromdichte). Zusätzlich zu diesem
positiven Effekt wird bei höheren Stromdichten (mehr als 2 mA/cm²)
eine deutliche Erhöhung der Kapazität der Zelle beobachtet.
Außer den o. a. Phthalocyaninen, die gemäß den obengenannten
Literaturstellen G. Eichinger, Grundlagen von Elektrodenreaktio
nen, Dechema Monographie Vol. 102, Dechema, 1986, Seite 391,
oder DE-OS 32 36 041, vorzugsweise in Konzentrationen zwischen 0,5
und 3 mg/cm³ Elektrolyt eingesetzt werden sollen, wurden auch
noch andere makrozyklische Metallkomplexe als Katalysator für
Kathoden in Thionylchlorid-Zellen vorgeschlagen. Solche Komplexe
sind z. B. Tetraphenylporphyrin- und Tetra-p-Methoxy
phenylporphyrin-Komplexe von Eisen und Cobalt.
Außerdem wurden auch ein tetracarboxyliertes Eisenphthalocyanin
und Komplexe von Cobalt und Eisen mit Schiffscher Base aus
Salicylaldehyd und o-Phenylendiamin untersucht (G. Eichinger,
Grundlagen von Elektrodenreaktionen, Dechema Monographie Vol.
102, Dechema, 1986, Seite 391, und N. Doddapaneni, Proc. 31st
Power Sources Symposium, 11.-14. Juni 1984,
Electrochem. Soc. Inc., Pennington, N. J. S. 411).
Die Komplexe zeigen jedoch i. a. keine stärkere katalytische
Aktivität als FePc.
Ein weiterer Katalysator, der starke Aktivität für die Thionyl
chlorid Reduktion zeigt, ist Platin (5). Um jedoch wirklich
signifikante Effekte zu bekommen, muß der Kathode Platin in
relativ hohen Konzentrationen (größer 1%) zugefügt werden.
Wesentlich dabei ist vor allem, daß Platin in feinster Verteilung
auf der für die Kathode eingesetzten Kohle abgeschieden werden
muß. Dieser Schritt ist sehr arbeitsaufwendig und damit teuer.
Eine platinkatalysierte Reduktion von Thionylchlorid wird deshalb
nur in den seltensten Fällen für eine technische Anwendung in
Frage kommen.
Der Erfindungsgegenstand geht von der DE-OS 32 36 040, der DE-OS
32 36 041 und der PCT-Anmeldung WO 86/01 940 als nächstem Stand
der Technik aus. Dort sind elektrochemische Zellen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1 unter Verwendung eines Katalysators
beschrieben. Gemäß DE-OS 32 36 040 werden als Katalysator Metalle
der Platingruppe wie Platin, Palladium, Rhodium und Ruthenium
eingesetzt.
Beispiele für geeignet Oxiverbindungen sind P₂O₅ (Gruppe V),
SO₂, SO₃ (Gruppe VI), Beispiele für Oxihalogenid-Verbindungen
sind POCl₃ (Gruppe V), SOCl₂ oder SO₂Cl₂ (Gruppe VI).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrochemische
Zelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so zu verbessern,
daß die Katalysatorwirkung deutlich erhöht wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Kennzeichens des Anspruches 1 gelöst, weitere Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen unter Schutz gestellt.
Beim Erfindungsgegenstand enthält der Elektrolyt als Katalysator
einen makrozyklischen Komplex mit einem Zentralion aus der
Übergangsmetallreihe zu einem Anteil zwischen 0,01 Gew.-% und
5 Gew.-%. Vorzugsweise wird hierfür Hämin, das im Farbstoff der
roten Blutkörperchen vorkommt, Häm oder Häminchlorid oder ein
chemisches Derivat von Hämin, wie Ätioporphyrin, eingesetzt.
Als Depolarisator kann Thionylchlorid, Sulfurylchlorid oder ein
Gemisch aus beiden sowie Schwefeldioxyd eingesetzt werden.
Ausführungsbeispiele sind in den nachfolgend beschriebenen
Tabellen aufgeführt. Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine vergleichende graphische Darstellung mit und ohne
Katalysator,
Fig. 2 eine vergleichende graphische Darstellung ohne Katalysa
tor, mit Katalysator FePc und mit Katalysator Hämin,
Fig. 3 einen graphischen Vergleich bei Verwendung von SOCl₂
als Elektrolyt mit und ohne Hämin.
Zur Erläuterung der nachfolgenden Beschreibung dienen folgende
Begriffserläuterungen.
So versteht man unter Puppenkathode eine relativ dicke Kathode,
etwa 1-3 cm dick, die einstückig ausgebildet ist, unter OCV
soll die Zellspannung ohne Last oder Leerlaufspannung verstanden
werden. Eine AA-Zelle ist eine spezielle genormte Zelle. Im
Versuch wird teilweise eine halbe derartige Zelle verwendet.
Es wird auch erwähnt, daß bei der beanspruchten Mischung von
Sulfurylchlorid und Thionylchlorid zuerst Sulfurylchlorid reduziert
wird. Der weitere mögliche Zusatz von Schwefeldioxyd, der
gasförmig ist und im Elektrolyten gelöst ist, wird nicht reduziert,
er hat beim Anmeldungsgegenstand nichts mit der Depolarisation
zu tun, sondern bewirkt lediglich eine Änderung der chemischen
Zusammensetzung des auf Lithium gebildeten Schutzfilmes.
Die Kathode einer derartigen elektrochemischen Zelle wird selbst
nicht verändert, sondern dient lediglich als Stromableiter. Im
Kathodenbereich ist eine möglichst große poröse Oberfläche aus
Aktivkohle oder Metall vorgesehen. Innerhalb der Oberflächenporen
befindet sich der flüssige Elektrolyt, dort findet die elektrochemi
sche Reaktion statt, um als Reaktionsprodukte im bevorzugten
Ausführungsbeispiel festes LiCl, festen Schwefel S und Schwefel
dioxyd SO₂ zu bilden. Die Reaktionsprodukte lagern sich
größtenteils ebenfalls im Kathodenbereich innerhalb der Poren ab.
Wenn die Poren erschöpft sind, so ist auch die Brauchbarkeit
einer derartigen Zelle beendet, selbst wenn noch Batteriekapazität
vorhanden sein sollte.
Um die maximal erreichbare Kapazität der Kathoden zu bestimmen,
wurden Lithium und Elektrolyt im Über
schuß eingesetzt. Dabei
wurden Labor-Glaszellen eingesetzt, die einseitig geschlossen und
mit einem Normschliff versehen sind.
Die Kathode war dabei in ein Edelstahlnetz eingepackt, das von
einem Spiralring aus Edelstahldraht umwickelt war. Das Lithium
war ebenfalls auf ein Edelstahlnetz aufgebracht. Auf beide Netze
waren Edelstahldrähte als Stromableiter aufgeschweißt. Zwischen
Kathode und Anode war zur Verhinderung eines möglichen
Kurzschlusses ein Separator aus Glasfasergewebe angebracht.
Der Zusammenbau der Zellen erfolgte unter Trockenraumbedin
gungen (kleiner 2% rel. Luftfeuchte), wobei vorher sämtliche
Zellbestandteile in einem Trockenschrank bei 120°C gelagert
worden waren.
Der eingesetzte Elektrolyt bestand aus Thionylchlorid mit 1,2 M
LiAlCl₄. Pro Versuch wurden 30 ml Elektrolyt eingesetzt. Dabei
wurde jeweils eine Serie von Versuchen mit Elektrolyt ohne
Katalysator und eine Serie von Versuchen mit Elektrolyt mit
Katalysator durchgeführt.
Die Konzentration des Katalysators war dabei gering und betrug
nur etwa 67 mg/l Elektrolyt, da sich diese Konzentration in
Vorversuchen als sehr wirkungsvoll herausgestellt hatte. Bereits
diese kleine Menge führt jedoch zu signifikanten Verbesserungen
der Spannung und der Laufzeit einer Li/SOCl₂-Zelle. Diese Daten
sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Die in dieser Tabelle angegebenen Daten zeigen den Einfluß des
Katalysators auf die Spannungslage des Systems und auf die
Kapazität.
Während bei kleinen Entladeströmen (8,35 mA) kein wirklich
signifikanter Unterschied in der Kapazität festzustellen ist, zeigt
sich mit zunehmender Stromstärke ein immer stärkerer Einfluß des
Katalysators.
Bei 167 mA (etwa 23 mA/cm² geometrischer Oberfläche) beispiels
weise ist die Kapazität mit dem Katalysator wesentlich höher als
ohne.
Ohne Katalysator ist die erreichbare Kathodenkapazität nur etwa
56% derjenigen, die mit Hämin erzielt wird. In jedem Fall ist
die Arbeitsspannung einer Zelle mit Katalysator deutlich höher als
ohne.
Die Meßergebnisse zeigen, daß die Spannung von Zellen, die den
Katalysator enthalten, während der Entladung durchweg um etwa
200 mV höher liegen als von Zellen ohne Katalysator.
Dieser unter Last zu beobachtende Spannungsunterschied zeigt sich
auch schon in der unterschiedlichen OCV von Zellen mit und ohne
Katalysator.
Zellen, die Hämin enthalten, zeigen eine OCV, die etwa um 150 mV
höher liegt als die ohne Katalysator.
Ein besonderer Vorteil des Katalysators ist auch der, daß die
Entladekurve einer Zelle insbesondere bei höheren Stromdichten
wesentlich "härter" ist als ohne Katalysator. Die Spannung bleibt
mithin über einen wesentlich längeren Zeitraum relativ konstant.
Dieser Effekt zeigt sich besonders deutlich in der Kurve, die die
Belastung einer 1/2 AA-Kathode mit einem Konstantstrom von 167 mA
wiedergibt.
Eine bevorzugte Anwendung eines Katalysators in Li/SOCl₂-Zellen
wird insbesondere im Bereich sog. aktivierbarer Elemente liegen.
In solchen Zellen wird der Elektrolyt bis zur endgültigen
Inbetriebnahme der Zelle in einem hermetisch dicht verschlossenen
Reservoir aufbewahrt und erst im Bedarfsfall durch Öffnen oder
Zerstörung dieses Reservoirs mit Kathode und Anode in Kontakt
kommen. Solche Zellen können überall dort eingesetzt werden, wo
über einen relativ kurzen Zeitraum ein relativ hoher Strom
benötigt wird und eine lange Lagerfähigkeit der Zellen gefordert
wird.
Der Einfluß des Katalysators Hämin auf die Laufzeit und die
Spannungslage einer aktivierbaren Zelle wird in Fig. 2 gezeigt.
In diesem Fall wurde eine flache Kathode mit einer Dicke von
etwa 0,3 mm eingesetzt, die durch einen Glasfaserseparator
getrennt in einer sandwichförmigen Anordnung der Lithiumanode
gegenüber lag. Der ganze Aufbau wurde durch Teflonverschrau
bungen zusammengehalten und in ein Glasgefäß mit einem sauren
Thionylchlorid-Elektrolyten (2,5 M AlCl₃+0,5 M LiAlCl₄)
eingesetzt.
Während einer galvanostatischen Entladung mit 50 mA/cm² zeigt
die Zelle mit dem Elektrolyten, dem Hämin zugesetzt wurde, nicht
nur die beste Entladespannung, sondern auch die beste Laufzeit.
Zum Vergleich wurde unter den gleichen Bedingungen auch
Eisenphthalocyanin untersucht. Die Abb. zeigt deutlich, daß Hämin
bessere katalytische Eigenschaften als Eisenphthalocyanin hat.
Einem sauren Thionylchlorid-Elektrolyten, der in einer abge
schmolzenen Glasampulle aufbewahrt wurde, war Hämin zugesetzt.
Diese Glasampulle wurde in eine Zelle der Größe A, die an die
Becherwand gewalztes Lithium, einen Separator, eine hochporöse
Kohlenstoffkathode und einen metallischen Stromkollektor enthielt,
eingesetzt. Nach dem Zerbrechen der Glasampulle
durch einen
externen Aktivator wurde die Zelle unter einen Widerstand von 1,2 kOhm
entladen (entspricht einem Strom von etwa 2,7 mA).
Unter den gleichen Bedingungen wurde eine Zelle zusammengebaut
und aktiviert, deren Elektrolyt kein Hämin enthielt.
Die Entladekurve dieser beiden Zellen sind in Fig. 3 wiederge
geben.
Auch unter diesen Bedingungen zeigt sich die positive Wirkung
des Katalysators Hämin sehr ausgeprägt. Die Zellen, deren
Elektrolyt Hämin enthielt, zeigen nicht nur eine etwas höhere
Entladespannung, sondern auch eine härtere Entladekurve und
eine wesentlich verbesserte Kapazität (0,49 Ah bis 2,9 V
Endspannung verglichen mit 0,34 Ah). DOD ist die Abkürzung für
den englischen Ausdruck "Depht of Discharge", in deutsch
"Entladungstiefe".
Am rechten Rand von Fig. 3 sind von oben nach unten die
folgenden Versuchsdaten angegeben:
Die Zellspannung ohne Last bzw. Leerlaufspannung OCV betrug 3,21 Volt, die Spannung nach fünf Minuten Laufzeit U 5 betrug ebenfalls 3,71 Volt, die Kapazität K betrug ebenfalls 3,71 Volt, die Kapazität K betrug 0,49 Ah.
Die Zellspannung ohne Last bzw. Leerlaufspannung OCV betrug 3,21 Volt, die Spannung nach fünf Minuten Laufzeit U 5 betrug ebenfalls 3,71 Volt, die Kapazität K betrug ebenfalls 3,71 Volt, die Kapazität K betrug 0,49 Ah.
Die Entladetemperatur R betrug -40°C, der Entladewiderstand
1,2 kΩ, die Endspannung, bis zu der die Kapazität berechnet
wurde, betrug 2,90 V.
Beim Ausführungsbeispiel von Fig. 1 wurde eine 1/2 AA-Puppen
kathode eingesetzt, es wurde ein Stromfluß I von 167 mA
festgestellt bzw. festgelegt. Auf einer Seite des Diagrammes ist
die an der elektrochemischen Zelle anliegende Spannung in Volt V
angezeigt, an der dazu senkrechten längeren Seite ist die
Änderung dieser Spannung pro Zeiteinheit t, angegeben in
Stunden, angezeigt. Die untere Kurve entspricht dem Span
nungsverlauf ohne Katalysator, die obere Kurve dem Spannungs
verlauf
mit Katalysator, ähnlich den in der Tabelle 1 angegebe
nen Werten.
Fig. 2 zeigt ein der Fig. 1 ähnliches Diagramm, wobei allerdings
die Zeit t in Minuten angegeben ist. Die gleichmäßig gestrichelte
Kurve zeigt hierbei den Spannungsverlauf ohne Katalysator an,
die durchgehend gezeichnete Kurve zeigt den Spannungsverlauf
unter Verwendung eines Katalysators FePc an, die obere strich
punktierte Linie zeigt den Spannungsverlauf unter Verwendung des
Katalysators Hämin an. Es zeigt sich, daß insbesondere bei
längeren Zeiten die Anordnung mit dem Katalysator Hämin deutlich
bessere Werte ergibt. Bei dieser Anordnung wurde im übrigen ein
Strom I von 250 mA oder 50 mA/cm² festgelegt. Als Elektrolyt
wurden 2,5 M oder MOL AlCl₃+0,5 M LiAlCl₄ eingesetzt.
Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel unter Verwendung
eines Elektrolyt bzw. Lösungsmittels SOCl₂. Hierbei zeigt die
gestrichelte Linie den Spannungsverlauf ohne Hämin, die durch
gezogene Linie den Spannungsverlauf mit Hämin an. Am Rande von
Fig. 3 sind eingesetzte Werte und Meßdaten angegeben. Bei Fig. 3
ist eine andere Darstellung angegeben, nämlich der Spannungs
verlauf U in Volt in Abhängigkeit von der Kapazität DOD,
gemessen in Amperestunden oder Ah.
Claims (10)
1. Elektrochemische Zelle mit einer Leichtmetallanode, einer
porösen Kohlenstoff- oder Metallkathode, einem Elektrolyt in
Form eines nichtwäßrigen, anorganischen Lösungsmittels,
wobei das Lösungsmittel oder ein Lösungsmittelzusatz die
Funktion des Depolarisators übernimmt, der an der Kathode,
die selbst chemisch unverändert bleibt, chemisch umgesetzt
wird, und aus einer Oxi-Verbindung oder Oxihalogenid-Ver
bindung aus der V. und/oder VI. Hauptgruppe des Perioden
systems der Elemente besteht, vorzugsweise mit einem
Leitfähigkeitszusatz zur Erhöhung der elektrischen Leitfähig
keit des Elektrolyten, sowie mit einem Katalysator zur
Erhöhung der Geschwindigkeit und Ausbeute der Reduktion des
Elektrolyten im Kathodenbereich,
dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt einen makrozykli
schen Komplex mit einem Zentralion aus der Übergangsmetall
reihe zu einem Anteil zwischen 0,01 Gew.-% und 5 Gew.-%
enthält, der als Katalysator wirkt und aus
Häminchlorid oder einem chemischen Derivat
von Hämin, wie Ätioporphyrin, besteht.
2. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anteil des makrozyklischen Komplexes
zwischen 0,01 und 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,03-1 Gew.-%,
des Elektrolyten liegt.
3. Zelle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kathode aus Acetylenruß besteht.
4. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Depolarisator Thionylchlorid eingesetzt
wird.
5. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Depolarisator Sulfurylclorid eingesetzt
wird.
6. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Depolarisator ein Gemisch aus Thionylchlorid
und Sulfurylchlorid mit einem Anteil von Thionylchlorid
zwischen 5% : 95%, vorzugsweise zwischen 50% : 50%,
eingesetzt wird.
7. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Depolarisator oder das Depolarisator-
Gemisch einen Zusatz aus Schwefeldioxid enthält.
8. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Leitfähigkeits-Zusatz salzförmiges Lithium
tetrachloroaluminat eingesetzt wird.
9. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anode aus Alkalimetall besteht.
10. Zelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anode aus dem Alkalimetall Lithium besteht.
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ID=6319595
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1987
- 1987-01-27 DE DE19873702290 patent/DE3702290A1/de active Granted
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