DE3701724A1 - Verfahren und vorrichtung zur verbesserung eines vakuums in einem gasdichten behaelter - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur verbesserung eines vakuums in einem gasdichten behaelterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ver
besserung eines Vakuums in einem gasdichten Behälter, insbe
sondere in einem Glaskolben, in dem sich Funktionteile befin
den, die mit durch die Behälterwand geführten Zuleitungen ver
sehen sind, bei dem die Funktionsteile während des Evakuierens
aufgeheizt und infolgedessen von den Funktionsteilen entwei
chende, das Vakuum verunreinigende Stoffe mit abgesaugt wer
den.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist bei der
Formierung von Argon-Laserröhren bekannt, deren die Funk
tionsteile bildende Glühkatode während des Evakuierens durch
Stromzuführung aufgeheizt wird. Infolgedessen werden Ver
schmutzungen der Katode bzw. Wasser- oder Gasbestandteile
dem abzusaugenden Gasstrom zugeführt und von diesem aus dem
Behälter entfernt. Die elektrische Beheizung der Glühkathode
erfolgt hierbei in exakt auf den Abpump- bzw. Reinigungspro
zeß abgestimmter Weise. Die Stromzuführung in die Glühkathode
erfolgt über deren nach außen geführte Zuleitungen, die dort
an eine Stromquelle angeschlossen werden müssen. Das externe
Aufheizen während des Herstellungsprozesses ist jedoch mit
großem Aufwand und hohem Anspruch an das Fertigungsverfahren
versehen. So muß bei jedem herzustellenden Teil eine Kontak
tierung der elektrischen Zuführungen in derselben Weise ge
währleistet sein, damit bei allen Produkten dieselbe elek
trische Aufheizenergie zur Anwendung kommt. Der bei dieser
Kontaktierung und Aufheizung erforderliche Aufwand ist in
vielen Fällen erheblich und ökonomisch nicht vertretbar, zu
mal er während des Evakuierens erfolgen muß.
Es ist allgemein bekannt, daß zur Erzielung von Vakua
geringster Drücke und größter Reinheit hohe Temperaturen des
Behälters und der Zuleitungen verwendet werden, um verun
reinigende Stoffe in den dampfförmigen Aggregatzustand zu
überführen und so während des Abpumpvorganges aus dem zu
evakuierenden Behälter zu entfernen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß es
für die Massenfertigung geeignet ist, also einfach und preis
-wert, wobei das Vakuum des Behälters und die Energieversor
gung der aufzuheizenden Funktionsteile jeweils verbessert
wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Funktions
teile während des Evakuierens mit Laserstrahlung aufgeheizt
werden.
Die Laserstrahlung hat den Vorteil, daß für die Aufhei
zung der Funktionsteile keine durch die Behälterwand ge
führten Zuleitungen an eine Stromquelle angeschlossen werden
müssen. Das Aufheizen erfolgt vielmehr unter Ausschluß mecha
nischer Bauteile für die von außen in das Behälterinnere er
folgende Energieübertragung. Darüberhinaus ist von Bedeutung,
daß der Aufheizvorgang weitgehend unabhängig von der räumlichen
Gestaltung des Behälters und der Funktionsteile durchgeführt
werden kann. Bestimmte Funktionsteile mit z. B. größerer Masse
können auch länger aufgeheizt oder auf eine höhere Temperatur
gebracht werden. Der Reinigungsprozeß dieser Funktionsteile
kann also beschleunigt oder weiter vorangetrieben werden, als
dies bei Aufheizung über die Zuleitungen möglich ist.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung des Verfahrens
bei der Herstellung von Glühlampen. Hier wird durch das ein
fache Aufheizen der Glühlampenwendel mittels Laserstrahlung
beim Evakuieren erreicht, daß das Vakuum eine erheblich ver
besserte Qualität hat, so daß die Glühlampen eine erhöhte
Lebensdauer und einen besseren Wirkungsgrad aufweisen.
Bei einem Verfahren zur Beeinflussung eines Vakuums in
einem gasdichten Behälter, in dem sich während des Evakuierens
Funktionsteile befinden, die das Vakuum verunreinigende Stoffe
abgeben, die mit abgesaugt werden, werden an den Behälterinnen
raum angrenzende Oberflächen der Funktionsteile, von Werk
stücken und/oder des Behälters einer mit Laserstrahlung
erfolgenden fotoablativen und/oder thermischen Behandlung un
terworfen.
Eine derartige fotoablative Behandlung bewirkt, daß
insbesondere auf den Oberflächen sitzende Teilchen entfernt
werden, nämlich die dort sitzenden Verschmutzungen. Diese er
halten von der Laserstrahlung eine Energiezufuhr, welche die
Bindungskräfte zu den Oberflächen aufhebt, so daß die Teilchen
dem abgesaugten Gasstrom zugeführt werden. Die thermische Be
handlung bewirkt ein Verdampfen der Verunreinigungen.
Die Dauer der thermischen und/oder fotoablativen Be
handlung bestimmt sich in Abhängigkeit vom Grad der Reflexion
der Laserstrahlung. Erreicht dieser ein bestimmtes Maß,
welches jeweils abhängig von dem Werkstoff der bestrahlten
Oberfläche ist, so ist der gewünschte Reinigungsgrad erreicht.
Die Behälterinnenwände, die Funktionsteile und/oder die
Werkstücke werden mit Laserstrahlung direkt und/oder reflek
torisch bestrahlt, so daß auch sie mit einfachen Mitteln zur
Verbesserung des Vakuums gereinigt werden können. Dabei ist es
vorteilhaft, nämlich einfach, daß Laserstrahlung sowohl zum
Reinigen der Funktionsteile, der Werkstücke und auch zum Rei
nigen der Behälterinnenwände herangezogen werden kann.
Eine Vorrichtung zur Verbesserung eines Vakuums in einem
gasdichten Behälter, in dem sich während des Evakuierens Funk
tionsteile oder Werkstücke befinden, und der an eine Absaug
anleitung angeschlossen ist, weist die kennzeichnenden Merk
male auf, daß der Behälter mit mindestens einem Laserstrahlung
eines außerhalb des Behälters angeordneten Lasers durchlassen
den Wandabschnitt versehen ist. Der Laserstrahlung durchlassende
Wandabschnitt besteht aus einem wenig Strahlungsenergie absor
bierenden Werkstoff, welcher also als in den Behälter eingesetz
tes Fenster ausgebildet ist oder insgesamt den Behälter bildet.
Die Laserstrahlung hat eine in der Behälterwand oder dessen
Wandabschnitt geringe Absorptionsverluste bewirkende Wellenlän
ge und/oder weist im Bereich des durchlassenden Wandabschnitts
eine geringe Intensität auf. Beide Eigenschaften der Vorrichtung
bewirken, daß möglichst viel Strahlungsenergie dorthin gelangt,
wo sie dem Aufheizen und/oder der fotoablativen Behandlung dienen
soll.
Der Behälter ist als Glaskolben einer Glühlampe und ein
Funktionsteil als deren Wendel ausgebildet. Dadurch wird eine
Erhöhung der Lebensdauer einer die Vorrichtung bildenden Glüh
lampe sowie dessen besserer Wirkungsgrad erreicht.
Es sind Neodym- oder dergleichen Festkörper- oder Argon-
Ionen-Laser zur Aufheizung und/oder Excimer-Gaslaser zur Ab
lationsbehandlung vorhanden. Diese Laser eignen sich beson
ders für die angegebenen Zwecke, was nicht ausschließt, daß
andere Laser eingesetzt werden.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Glühlampe,
die evakuiert und mit Laserstrahlung behandelt
wird, und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer weiteren er
findungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt als besondere Anwendung der Erfindung
das Ausheizen von Glühlampen beim Evakuieren. Die Glüh
lampe 10 hat einen als Glaskolben ausgebildeten Behälter 11
mit einem Sockel 12 und einem Wendelträger 13, der Zuleitungen
14 für eine ein Funktionsteil 15 bildende Wendel aufweist, die
von einem Traggerüst 16 des Wendelträgers 13 gehalten ist. Die
Befestigung des Wendelträgers 13 im Sockel 12 der Glühlampe 10
ist herkömmlich und daher nicht dargestellt.
Der Sockel 12 der Glühlampe 10 ist mit einem Ansaug
stutzen 17 überschoben, der einen am Sockel 12 zur Anlage
kommenden elastischen Abdichtungsring 18 hat. An den Absaug
stutzen 17 ist eine nicht dargestellte Pumpe angeschlossen,
die den Innenraum 19 der Glühlampe 10 evakuiert, indem ein
Gasstrom in Richtung des Pfeils 20 abgesaugt wird.
Zugleich mit dem Absaugen bzw. mit dem Evakuieren des
Behälters 11 wird eine Laserstrahlung 21 angewendet, die auf
das Funktionsteil 15 fokussiert ist. Zur Anwendung kommt beispiels
weise Laserstrahlung mit der Wellenlänge 1,06 µm eines Neo
dym-Lasers. Diese Laserstrahlung durchdringt den aus Glas be
stehenden Behälter 11 bzw. Lampenkolben mit geringen Strah
lungsverlusten, die vernachlässigbar sind. Die Laserstrahlung
wird weitgehend von dem Funktionsteil 15 absorbiert. Infolge
dessen ergibt sich eine Aufheizung auf Temperaturen, bei denen
unerwünschte gasförmige, flüssige oder feste Bestandteile des
Wendelwerkstoffs abdampfen und infolgedessen mit dem Gasstrom
entfernt werden können.
Mit der Entfernung dieser Stoffe beim Evakuieren wird
verhindert, daß im späteren Betrieb der Glühlampe das Vakuum
im Innenraum 19 verschlechtert und damit die Lebensdauer
und der Wirkungsgrad der Glühlampe 10 herabgesetzt werden.
Fig. 2 zeigt einen Behälter 11 als Behandlungskammer,
in dem ein Werkstück 22 angeordnet ist, und dessen Innen
raum 19 mit einer Absaugleitung 23 an eine Vakuumpumpe 24
angeschlossen ist. Zur Bestrahlung des Werkstücks 22 dient
ein Laser 25, dessen Strahlung 26 mit einer Fokussierein
richtung 27 auf das Werkstück 22 gerichtet wird, wobei die
fokussierte Strahlung 21 einen Wandabschnitt 29 der Wand 30
des Behälters 11 durchdringt. Dieser Wandabschnitt 29 ist
aus einem wenig Strahlungsenergie absorbierenden Werkstoff
hergestellt, so daß der größte Teil der Strahlungsenergie
der Strahlung 21 zur Behandlung des Werkstücks 22 zur Ver
fügung steht. Des weiteren kann die Laserstrahlung so ausge
wählt sein, daß sie eine in dem Wandabschnitt 29 geringe
Absorptionsverluste bewirkende Wellenlänge hat. Es ist auch
möglich, die Laserstrahlung so zu beeinflussen, daß sie im
Bereich des Wandabschnitts 29 durch entsprechende räumliche
Erstreckung eine geringe Intensität aufweist.
In Fig. 2 wird die Laserstrahlung 21 im wesentlichen hori
zontal in den Behälterinnenraum 19 auf das Werkstück 22 ge
geben. Es ist aber auch möglich, die Laserstrahlung 21 am Werk
stück 22 bzw. an einem Funktionsteil vorbei auf die Behälter
innenwand 31 zu richten, so daß die Behälterinnenwände direkt
der Behandlung mit Laserstrahlung 21 unterworfen sind. Die Linien
32 stellen weitere mögliche Mittellinien der Laserstrahlung
21 schematisch dar. Die Laserstrahlung 21 bestrahlt die Innen
wände 31 direkt oder durch Reflexion von einer Innenwand oder
mit einem Verteilkörper auf eine andere Innenwand und/oder auf
rückwärtige Abschnitte des Werkstücks 22 oder eines Funktions
teils. Damit ist ein Aufheizen des Behälters 30 möglich,
oder eine fotoablative Behandlung, die beispielsweise
abgebrochen wird, wenn der gemessene Reflexionsgrad
ergibt, daß die Wände bzw. Teile sauber sind.
Das Werkstück 22 bzw. ein Funktionsteil kann immer
dann in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem er
findungsgemäßen Verfahren behandelt werden, wenn sein Werk
stoff eine hinreichende Absorption der Laserstrahlung er
laubt. Vorzugsweise kommen Wolfram- und Stahlfunktionsteile
in Frage, die sehr verbreitete Anwendungen haben.
Claims (11)
1. Verfahren zur Beeinflussung eines Vakuums in einem
gasdichten Behälter, insbesondere in einem Glaskol
ben, in dem sich Funktionsteile befinden, die mit
durch die Behälterwand geführten Zuleitungen ver
sehen sind, bei dem die Funktionsteile während des
Evakuierens aufgeheizt und infolgedessen von den Funk
tionsteilen entweichende, das Vakuum verunreinigende
Stoffe mit abgesaugt werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Funktionsteile (15)
während des Evakuierens mit Laserstrahlung (21) aufge
heizt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß es bei der Herstellung
von Glühlampen (10) Anwendung findet.
3. Verfahren zur Beeinflussung eines Vakuums in einem
gasdichten Behälter, in dem sich während des Evaku
ierens Funktionsteile befinden, die das Vakuum verun
reinigende Stoffe abgeben, die mit abgesaugt werden,
insbesondere nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß an den Behälterinnenraum
(19) angrenzende Innenwände (31) der Funktionsteile
(15), von Werkstücken (22) und/oder des Behälters (30)
einer mit Laserstrahlung (21) erfolgenden fotoablativen
und/oder thermischen Behandlung unterworfen werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dauer der fotoab
lativen und/oder thermischen Behandlung in Abhängigkeit
vom Grad der Reflexion der Laserstrahlung (21) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Be
hälterinnenwände (31), die Funktionsteile (15) und/oder
Werkstücke (22) mit Laserstrahlung (21) direkt und/oder
reflektorisch bestrahlt werden.
6. Vorrichtung zur Verbesserung eines Vakuums in einem
gasdichten Behälter, in dem sich während des Evaku
ierens Funktionsteile oder Werkstücke befinden, und
der an eine Absaugleitung angeschlossen ist, insbe
sondere zur Durchführung der Verfahren nach einem der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Behälter (11, 30) mit min
destens einem Laserstrahlung (21) eines außerhalb des
Behälters (11, 30) angeordneten Lasers (25) durchlassen
den Wandabschnitt (29) versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Laserstrahlung (21)
durchlassende Wandabschnitt (29) aus einem wenig Strah
lungsenergie absorbierenden Werkstoff besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laserstrahlung (21)
eine in der Behälterwand (30) oder dessen Wandabschnitt
(29) geringe Absorptionsverluste bewirkende Wellenlänge
hat und/oder im Bereich des durchlassenden Wandabschnitts
(29) eine geringe Intensität aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Laser
strahlung (21) eine in den Funktionsteilen (15), Werk
stücken (22) oder Behälterinnenwänden (31) eine hohe
Strahlungsabsorption bewirkende Wellenlänge hat.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Be
hälter (11) als Glaskolben einer Glühlampe (10) und
ein Funktionsteil (15) als deren Wendel ausgebildet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß Neodym-
oder dergleichen Festkörper- oder Argon-Ionen-Laser zur
Aufheizung und/oder Excimer-Gaslaser zur Ablationsbe
handlung vorhanden sind.
Priority Applications (3)
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DE19873701724 DE3701724A1 (de) | 1987-01-22 | 1987-01-22 | Verfahren und vorrichtung zur verbesserung eines vakuums in einem gasdichten behaelter |
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