DE3701315A1 - Verfahren zur verringerung des energieverbrauchs beim mahlen von fasermaterial - Google Patents
Verfahren zur verringerung des energieverbrauchs beim mahlen von fasermaterialInfo
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- D21D1/00—Methods of beating or refining; Beaters of the Hollander type
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Description
Die Erfindung betrifft das Mahlen von Fasermaterial in Vor
richtungen mit sich relativ zueinander bewegenden Mahlflächen.
In erster Linie ist an das Mahlen von zerkleinertem Faser
material gedacht, z.B. an das Mahlen von Schnitzeln zu Pulpe
oder sogenannter mechanischer Pulpe. Genauer gesagt, betrifft
die Erfindung eine Kombination von Maßnahmen zu Verringerung
des Energieverbrauches während eines solchen Mahlvorganges,
da die Energieumwandlung bei den bekannten Verfahren sehr
hoch ist und pro Mahlstufe eine Größe von annähernd 1000 kWh
pro Tonne Pulpe, das ist bei einer Mahlung in zwei Stufen
ein Gesamtverbrauch von annähernd 2000 kWh pro Tonne erzeug
ter Pulpe, erreicht. Nur ein kleiner Teil dieser Energie
menge wird für die Zerfaserungsarbeit als solche verwendet,
während der überwiegende Teil für die Umwandlung der Feuch
tigkeit in dem Fasermaterial und einer möglicherweise zuge
setzten Flüssigkeit in Dampf verbraucht wird. Der in dem
Mahlraum erzeugte Dampf nimmt ein Volumen ein, das als solches
nicht erwünscht ist, da der Dampf bei dem in dem Mahlraum
herrschenden Druck den natürlichen Durchgang des Fasermaterials
durch den Mahlraum erschwert und auch die Verweilzeit des
Fasermaterials in der Mahlzone herabsetzt.
Ziel der Erfindung ist es, die Energieumwandlung während der
Mahlung durch eine Kombination von Maßnahmen zu verringern,
die unten näher erläutert werden.
Auch wenn es Stoffmühlen gibt, in denen beide Mahlflächen
beweglich sind, um eine erwünschte relative Bewegung im
Mahlraum zu erhalten, umfaßt das folgende Beispiel nur Stoff
mühlen mit einem festen Teil, einem sogenannten Stator, und
einem benachbarten beweglichen Teil, einem sogenannten Rotor.
Eine erste Energie einsparende Maßnahme besteht in einer
drastischen Verringerung der Mahlfrequenz, wobei der rotierende
Teil auf im wesentlichen der gleichen Umdrehungszahl pro Minu
te wie vorher gehalten wird, wobei aber die Anzahl der Schneid
elemente auf dem Rotor und dem Stator drastisch verringert
wird.
Als zweite Maßnahme, um die geringere Mahlfrequenz teilweise
zu kompensieren, wird gleichzeitig das Volumen, d.h. die
Verweilzeit zwischen den Mahlelementen, vergrößert bzw. ver
längert. Da man bei einer Scheibenmühle mit nur in radialer
Richtung verlaufendem Mahlraum aufgrund der bei einer be
stimmten Umdrehungszahl auf das Fasermaterial einwirkenden
Zentrifugalkraft bezüglich des Durchmessers der Mahlzone
beschränkt ist, ist es demgegenüber aber möglich, das Volumen
der Mahlzone zu vergrößern, indem der Mahlraum zylindrisch
oder etwas konisch ausgebildet wird. Auf diese Weise kann
der Durchmesser innerhalb vernünftiger Grenzen gehalten
werden, während gleichzeitig die Länge der Mahlzone vergrößert
wird.
Als dritte Maßnahme, und zwar auch um die niedrigere Mahl
frequenz teilweise zu kompensieren, und zwar mit dem Ziel,
den Energieverbrauch herabzusetzen, wird der im Mahlraum
erzeugte Dampf soweit wie möglich ausgelassen, um die Zu
gänglichkeit der Mahlflächen für das Fasermaterial zu verbessern
und dadurch die Verweilzeit des Fasermaterials in der Mahlzone
als solcher zu verlängern.
Bezüglich der Ausbildung der Mahlorgane selbst, die in modernen
Maschinen allgemein auswechselbar sind, da sie starker Bean
spruchung und Abnutzung ausgesetzt sind, ist in großem Umfange
Forschungsarbeit und Entwicklungsarbeit aufgewendet worden.
In dem kanadischen Patent CA 9 01 857 sind Beispiele scheiben
förmige und auch konische Mahlsegmente mit verschiedenen
Mustern, wie Nuten oder Stangen gezeigt, um eine möglichst
wirksame Mahlung zu erhalten. Ein anderes Muster ist in der
US-PS 38 15 834 gezeigt, und zwar für eine Scheibenmühle, aus
der deutlich ersichtbar ist, daß die Nuten bei dem kleineren
Scheibendurchmesser in einem verhältnismäßig großen Abstand
angeordnet sind, und daß der Abstand weiter außen in Richtung
auf den Umfang der Scheibe immer kleiner wird. Mit Mahlfrequenz
ist die Umdrehungszahl des Rotors in Umdrehungen pro Sekunde,
multipliziert mit der Anzahl der Nuten am Umfang der Mahl
flächen gemeint. Rotor-Umdrehungszahlen in der Größenordnung
von 1500 bis 1000 U/min können als normal angesehen werden,
die zu Frequenzen in der Größenordnung von 6000 bis 20 000
Hz führen. Gemäß der Erfindung hat man festgestellt, daß der
Energieverbrauch beträchtlich verringert werden kann, und
zwar in günstigen Fällen auf weniger als die Hälfte, wenn
die Frequenz auf etwa 300 bis 800 Hz verringert wird, während
die Umdrehungsgeschwindigkeit des Rotors beibehalten wird und
beim Rotor und Stator die Anzahl an Schneidelementen von üb
licherweise 400 bis 600 auf 20 bis 30 verringert wird.
Um die obengenannte verringerte Frequenz zu kompensieren,
ist es erforderlich, das Volumen, d.h. die Verweilzeit zwischen
den Mahlelementen, zu vergrößern bzw. zu verlängern, und zwar
durch zylindrische oder vorzugsweise etwas konische Ausbildung
der Stoffmühle. Hierdurch ist es möglich, den Weg des Faser
materials durch die Mühle, d.h., entlang der konischen Fläche,
zu verlängern, und zwar in größerem Maße, als es bei einer
Scheibenmühle möglich wäre, da es, wie bereits erwähnt, nicht
erwünscht ist, den Durchmesser der Mahlzone zu sehr zu ver
größern.
Um die Verweilzeit in der Mühle zu verlängern, wird nach
der Erfindung erzeugter Dampf kontinuierlich und im wesent
lichen entlang der gesamten Rotorlänge ausgelassen. Hierbei
sollte die Dampftrennung so vollständig wie möglich erfolgen,
um die Verdichtbarkeit der Schnitzel-Faser-Wasser-Dampf-Mischung
zu verringern, die wirksam zur Richtung der Eingangs-Scher
kräfte auf die Schnitzeln und Fasern beiträgt.
In der Industrie ist eine wirksame Extraktion von Dampf aus
der Mahlzone in Mühlen lange Zeit ein Problem gewesen. Es
ist aber in der kanadischen Patentschrift CA 10 79 559 ein
Beispiel gezeigt, bei dem die Mahlsegmente neben Nuten mit
Öffnungen versehen sind, welche den Dampf und das folgende
Fasermaterial in geeigneter Weise von dem Mahlraum zur Rück
seite der Mahlelemente leitet.
Nach der vorliegenden Erfindung wird der größere Teil des
im Mahlraum erzeugten Dampfes von der Mahlzone weggeführt, und
es wird dieser Teil des Dampfes zusätzlich von dem Haupt
teil des dem Fasermaterial möglicherweise folgenden Materials
getrennt. Darauf wird der Dampf aus der Mühle getrennt von
dem Fasermaterialauslaß durch einen oder mehrere Dampfaus
lässe ausgelassen. Die Dampfmenge wird ferner dadurch gere
gelt, daß eine geeignete Druckdifferenz zwischen dem Dampf
auslaß und dem Fasermaterialauslaß aufrechterhalten wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Verringerung des Energieverbrauches
beim Mahlen einer Fasermaterialmischung oder Fasermaterialsus
pension, z.B. von feuchten Holzschnitzeln, in einer Stoffmühle
mit einem Einlaß und einem Auslaß für das Fasermaterial, in
welcher das Material einen Mahlraum zwischen sich relativ zu
einander bewegenden Mahlflächen durchsetzt, gekennzeichnet durch
eine Kombination folgender Maßnahmen:
es wird die Mahlfrequenz von normal etwa 6000 bis 20 000 Hz auf etwa 300 bis 800 Hz verringert, indem die Anzahl der Schneid elemente von normal etwa 400 bis 600 auf typisch etwa 20 bis 30 verringert wird, wobei die Normalgeschwindigkeit von etwa 1000 bis 1500 U/min aufrechterhalten wird,
es wird die Verweilzeit des Fasermaterials in dem Mahlraum er höht, um die aufgrund der herabgesetzten Frequenz verringerte Mahlimpulsanzahl zu kompensieren, indem die Mahlflächen konisch oder zylindrisch ausgebildet werden, um es zu ermöglichen, daß ein größeres Volumen im Mahlraum verbleibt, ohne daß der Durch messer der Mahlelemente vergrößert wird, und
es wird die aufgrund der herabgesetzten Frequenz verringerte Mahlimpulszahl kompensiert, indem die Verweilzeit des Faser materials in dem Mahlraum erhöht wird, indem kontinuierlich in radialer Richtung aus dem Mahlraum Dampf abgelassen wird, der durch die Energieumwandlung von der dem Fasermaterial fol genden Flüssigkeit befreit wird.
es wird die Mahlfrequenz von normal etwa 6000 bis 20 000 Hz auf etwa 300 bis 800 Hz verringert, indem die Anzahl der Schneid elemente von normal etwa 400 bis 600 auf typisch etwa 20 bis 30 verringert wird, wobei die Normalgeschwindigkeit von etwa 1000 bis 1500 U/min aufrechterhalten wird,
es wird die Verweilzeit des Fasermaterials in dem Mahlraum er höht, um die aufgrund der herabgesetzten Frequenz verringerte Mahlimpulsanzahl zu kompensieren, indem die Mahlflächen konisch oder zylindrisch ausgebildet werden, um es zu ermöglichen, daß ein größeres Volumen im Mahlraum verbleibt, ohne daß der Durch messer der Mahlelemente vergrößert wird, und
es wird die aufgrund der herabgesetzten Frequenz verringerte Mahlimpulszahl kompensiert, indem die Verweilzeit des Faser materials in dem Mahlraum erhöht wird, indem kontinuierlich in radialer Richtung aus dem Mahlraum Dampf abgelassen wird, der durch die Energieumwandlung von der dem Fasermaterial fol genden Flüssigkeit befreit wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der aus dem Mahlraum abgelassene Dampf in der Stoffmühle
von im wesentlichen allem dem Dampf folgenden Fasermaterial be
freit wird, daß der Dampf aus der Stoffmühle durch wenigstens
einen vom Fasermaterialauslaß getrennten Dampfauslaß ausgelassen
wird und daß die aus der Stoffmühle abgelassene Dampfmenge gere
gelt wird, indem eine geeignete Druckdifferenz zwischen dem
Dampfauslaß und dem Fasermaterialauslaß aufrechterhalten wird.
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