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Molybdänlegierung. Bekanntlich steht Molybdän im periodischen .System
zwischen Chrom und Wolfram, wobei seine spezifischen Eigenschaften zwischen denen
der beiden Metalle liegen. Hervorzuheben ist der 'hohe Schmelzpunlkt des Molybdäns,
etwas über 24oo°, so .daß es bisher hauptsächlich zur Glühlampenfaibrikation versendet
-wurde, während sein Gebrauch als Zusatz zu Edelstählen in der bisherigen .Zusammensetzung
noch nicht ,ganz ibefriedigte. Die bisher .bekannten Legierungen des Molybdäns mit
anderen hochschrcnelzenden Metallen zeigen immer nur gerade eine einzige hervortretende
Eigenschaft der vielfachen charakteristischen Merkmale, z. B. entweder den hohen
Schmelzpunkt, oder große Härte, oder vermehrte Dehnung, oder verbesserte Härtefähigkeit
usw. Eine gegenseitige Absticnmung dieser Eigenschaften auf das Optimum ist bisher
noch nicht erreicht worden. Die hierauf bezüglichen; Untersuchungen stellten lediglich
fest, ob in solchen Legierungen bestimmte Verbindungen ödes Molybdäns mit
anderen Metallen auftreten, oder behandeln sonstige Fragen von theoretischer Be-(leutung.
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Dde sich aus den verbesserten chemischen, mechanischen, magnetischen
und elektrischen Eigenschaften der neuartigen Legierungen ergebenden Vorteile -und
vor allein deren technische Verwendbarkeit selbst )bilden den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, welche aber auch das Herstellungsverfahren -betrifft.
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Nur eiil,ige der in der Technilz eingerührten Legierungen haben. als
einen :Bestandteil das Molybdän, als andere Bestandteile Eisen nebst Zusätzen; es
gilbt aber auch Legierungen ohne Eisen, in welchen die Bedeutung des Mol3Tbdäns
mehr hervortritt. Solche Legierungen sind> z. B. 6o bis 65 Prozent Nickel, 3o bis
35 Prozent Chrom, z Ibis 5 Prozent Mo131bdän und z Prozent Silber. Hier spielt das
Molybdän die Rolle eines Zusatzes und soll auf chemischem Wege die Eigenschaften
der Legierung günstig beeinflussen. iD,ie sogenannte Parrsche Legierung z. B. besteht
aus 70 Prozent Mo13@bdän., etwa 20 Prozent Chrom, etwa to Prozent Kupfer,
der Rest sind. geringe Mengen Aluminiunn und Mangan. Allen .diesen Legierungen mit
Eisenzusatz als Stählen oder als eisenfreien Legierungen ist ein hoher Chromgehalt
:gemeinsam. Bei den höher legierten :Abarten der Stähle und auch bei den eisenfreien
Legierungen beoibachtet nnan oft hohe Säurefestiäkeit, welche unter gewissen Bedingungen
eine besondere Eigentümlichkeit -des Chroms und der chromreichen Legierungen überhaupt
ist.
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Gemäß der Erfindung handelt es sich Juni eine 1.Iol3@bdänleaierung
mit verbesserten .chemischen, mechanischen., elektrischen und .magnetischen Eigenschaften.
Bei Anwesenheit genügender Mengen Molybdän soll der Chromz-u-,atz ganz oder teilweise
fortgelassen %\-erden, ohne dadurch z. B. der SäurefestI*gkeit zu schaden.
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.Nach der Erfindung soll der !bisherige Chromzusatz durch Gemische
oder Legierun-(ren fies Mangans .mit einem oder mehreren
Körpern
der Eisengruppe, Eisen:, Nickel, Kobalt, ersetzt werden. Anstatt,dessen, können
aber auch ,mit dem .gleichen Erfolg Silizium oder Ferron,idlcel mit mehr ails io
Prozent, Eisen odet--Ferrokobalt mit mehr als 15 Prozent Kobalt einzeln oder
miteinander ,ge-.inischt bzw. legiert zugesetzt werden, wobei man außerdem auch
noch zur Verbesserung der Festigkeitseigenschaften Zusätze von Wolfram, Urny Vanad-iunn,
Niob undi Tantal bis zu 75 Prozent geben kann. Die Erhöhung ,der Härte solcher Leai.erungen
wird dabei durch Zusätze von Kohlenstoff, Silizium, Zir'kon, Titan, Bor und, .Phosphor
erreicht, die zuletztgenannten drei Elemente dienen gleichzeitig- auch noch als
Desoxy dationsmlittel.
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Eine derartige chronnfreie Legierung zeigt dem ibisher Bekannten gegenüber
wesentlich verbesserte chemische, anechanische, elektrische und magnetische Eigenschaften
und -weist auch bezüglich Härte, Festigkeit, Dehnung, Säurefestigkeit usw. das gemeinsame
Optimum auf, das jedesmal für sich mit dien einzelnen Speziallegierungen bisher
gesondert angestrebt wurde.
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Die .gemäß der Erfindung hergestellten Malybdänlegierungen eignen
sich als säurefeste Legierungen zu mancherlei Zweclcen, zu denen ibislier der wesentlich
teurere Kru.ppsche säurefeste Chrom-Nickelstahl verwendet werden mußte. Man kann
die Legierungen ferner als Magnetstahl, als Schnelldrelistahl und als Konstruktionsstahl
@gebrauchen. Für letzteren Zweck wird seines geringen Molybdängehaltes wegen vorteilhaft
Kalziun-n@molybdat als Ausgangsmaterial .genommen, welches,d.em Stahlbad, -zugesetzt
wird.
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Das Molybdän wird meist die Rolle eines Zusatzes spielen, ohne selbst
Hauptbestandteil zu sein. Es w@ir'let auf die hochsch anelzenden Metalle dadurch,
daß es durch seinen Eintritt in die Kristalle selibst durch Mischl:ristallibildung
diese chemisch beständiger und mechanisch widerstandsfähiger macht, ohne dabei di.e
Geschmeidigkeit zu beeinträchtigen. Gleichzeitig wird die elektrische Leitfähigkeit
erniedrigt und so für Widerstände ein hervorragend geeignetes Material geschaffen;
in magnetischer Beziehung zeichnet sich die neue, Legierung durch Permea'bilität
und Koerzitivkraft besonders aus.