DE366174C

DE366174C - Trag- und fahrbarer Tornister

Info

Publication number: DE366174C
Application number: DEK76357D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-02-17
Filing date: 1921-02-17
Publication date: 1922-12-30

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 30. DEZEMBER 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 33 d GRUPPE 3

(K₇O₃₅₇Xj₃₃Cl)

Paul Koch in Stuttgart.

Trag- und fahrbarer Tornister.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Februar 1921 ab.

Fahrbare Tornister, welche zum Mitnehmen der nötigsten Gebrauchsartikel, wie Wäsche, Kochvorrichtungen, Lebensmittel usw. geeignet sind und vom fahr- in den tragbaren Zustand umgewandelt werden können, sind bekannt. Von diesen Einrichtungen unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung dadurch, daß der bisher nur fahr- und tragbare Tornister in einer weiteren Gebrauchslage,

nämlich als Sitzgelegenheit verwendbar ist, to indem die beiden Radachsen in zwei Gebrauchslagen verstellbar sind.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in fünf Abbildungen dargestellt, und zwar zeigt:

Abb. ι eine Seitenansicht der Tragweise, Abb. 2 einen Längsmittelschnitt, Abb. 3 eine aufgeklappte Stellung,

S66174

Abb. 4 den Tornister als Fahrzeug, Abb. 5 denselben als Sitzgelegenheit. Der in bekannter Weise trag- und fahrbare Tornister besitzt zwei in Ösen ι einhängbare Tragriemen 2, welche nach Art der Abb. 2 über die Schultern geschnallt und eingehängt werden. In dem einen Hauptteil ist ein Wäschesack 3 mit vier freien, nach Art eines Briefumschlages gegeneinander hereinklappbaren Seiten untergebracht, welche sich in der Mitte vereinigen und durch Verschnürungen oder Riemen nach dem Einbringen der Wäsche 4 angeschlossen werden. Die Befestigung erfolgt anderseits an einem Metallteil 6, der außerdem verschiedene andere Zwecke in sich vereinigt. An ihm sind auch die Haken 1 angeschlossen. Zwischen den beiden Haken 1 befinden sich die Schnallen, um den Deckelverschluß des ao Sackes befestigen, zu können. An den freien Enden dieser Riemen wird auch ein äußerer Sack angeschnallt. Das Metallstück 6 weist einen hülsenartigen Ansatz 7 auf, um an dieser Stelle einen Stab 8 (Spazierstock) einstecken und sichern zu können. Der Stock selbst ist vorteilhafterweise zwecks bequemer Mitführung in sich zusammenlegbar. Sein oberes Ende 9 ist mittels einer Riemen- oder Schnallenverbindung 10 an einem um die Hüften zu schnallenden Gürtel 11 angeschlossen.

Das metallene Mittelstück 6 besitzt zwei Vertiefungen 12, 13, um in die erstere eine Kocheinrichtung (Spirituskocher) einlegen und mittels eines Deckelverschlusses 14 einschließen zu können, welcher einen Riegel 15 besitzt, der gegen selbsttätiges öffnen durch einen Stift 16 verschlossen wird. -Die andere Vertiefung 13 dient zur Aufbewahrung für Toilettenartikel u. dgl. sowie Putzzeug usw. Sie ist durch einen scharnierartig angelenkten Deckel 17 mit Riegel 18 und Verschluß stöpsel ig gesichert. An den beiden Schmalseiten des Raumes 12 sind zwei umklappbare Winkel 20 gelenkig angeordnet, die beim Tragen des Tornisters nach außen herausgeklappt werden können (Abb. 1), während sie beim Gebrauch der Kocheinrichtung nach Art der Abb. 3 einwärts geschwenkt werden, so daß sie sich mit ihren Laschen 21 zum Aufstellen eines Kochgeschirres über einen in der Vertiefung 12 aufzustellenden Spirituskocher eignen. Ungefähr in der Mitte der beiden Vertiefungen 12,13 ist ein U-förmiger Quersteg 23 befestigt, welcher aus möglichst leichtem Metall hergestellt ist. Seine Stege zeigen nach außen, um gemäß der Erfindung zwei aufklappbare i\chsen 23 in ihrem Hohlräume einbetten zu können, wenn der Tornister getragen wird. Die Achsen 23 sind um Zapfen 24 umklappbar und können in beiden Stellungen lurch einen Steckstift gesichert werden. An dieser Stelle sind auch zwei Ösen 25 angebracht, um ein ähnlich ausgerüstetes Fahrzeug eines Begleiters bequem anhängen zu können. Die Achsenschenkel 23 sind mit Nuten 26 versehen, zum Zwecke, je ein Rad 27, welches mit einer federnden Feststellvorrichtung 28 ausgestattet ist, durch Darüberstülj pen in bekannter Weise selbsttätig festlegen zu können. Mittels zweier Verbindungslaschen ist ein weiterer, der Form der Räder 2y entsprechender runder Sack 29 am Teil 6 befestigt, in welchen die Räder 27 nach Art der Abb. 1 und 2 eingelegt sind. Auch dieser Sack ist durch eine Schnalle 30 verschlossen. Beim Benutzen des Tornisters als Fahrzeug (Abb. 4) liegt das Teil 6 nach unten aus, während alle übrigen Teile, also Wäschesack 3 usw., nach oben verlegt sind. Mittels eines weiteren Sackes 31 können Lebensmittel 32 und ähnliches mitgeführt werden.

Beim Tragen des Tornisters, welcher ein Eigengewicht von etwa 3 bis 4 Pfund besitzt, sind sämtliche mitzuführende Teile nach Art der Abb. 1 untergebracht. Bei der Umwandlung des Tornisters in ein Fahrzeug wird der Sack 29 entleert, nach Ausklappen der -Achsen 23 die Räder eingesetzt, der Rädersack 29 auf die entgegengesetzte Seite, d.h. auf den Wäschesack 3 gelegt und oben darauf der Sack 31 mit den Lebensmitteln 32 umgelegt, alsdann der Spazierstock 8 eingesteckt.

Nun ist es aber auch gemäß der Erfindung möglich, den fahr- und tragbaren Tornister nach Abb. 5 als Sitzgelegenheit zu benutzen, indem man beide Räder in eine Ebene klappt, so daß der Tornister gegen den Boden hin abgestützt ist, wobei die Radebenen die Wagerechtlage des Sitzes gewährleisten.

Claims

Patent-Anspruch :

Trag- und fahrbarer Tornister mit zur Mitnahme der notwendigsten Gebrauchsartikel (Wäsche, Kochapparate und Lebensmittel) geeigneter Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Radachsen (23) in zwei Gebrauchslagen, zum Fahren und Sitzen, feststellbar sind, wobei die Räder entweder parallel oder in eine gemeinsame Ebene eingestellt werden können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.