DE3644208C2 - Thermoplastische Harzmasse - Google Patents
Thermoplastische HarzmasseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue thermo
plastische Harzmasse, insbesondere eine thermoplasti
sche Harz-Zusammensetzung aus einem thermoplastischen
Harz mit wenigstens einer der aus Carboxyl-, Hydroxy- und
Amino-Gruppen ausgewählten polaren Gruppen an
seinem Ende und mit einem Schmelzpunkt von 150°C bis
300°C (A) und einem eine Epoxy-Gruppe enthaltendem
Polyphenylenether-Harz (B) die eine verbesserte Ver
träglichkeit beider Harze aufweist, ohne daß die beiden
Harzen eigenen ausgezeichneten Eigenschaften dadurch
gemindert werden, ausgezeichnete mechanische Eigen
schaften, Wärmebeständigkeit, Formbarkeitseigenschaf
ten, Schlagzähigkeit, chemische Beständigkeit und der
gleichen besitzt und für die Herstellung verschieden
artiger Formerzeugnisse (z. B. Folien, Fasererzeugnisse,
röhren- und schlauchförmige Produkte, verschiedenartige
Gefäße etc.), Beschichtungsmittel, Klebstoffe, Dich
tungsmittel, Modifikatoren für andere Harze und der
gleichen wertvoll ist.
Bisher sind verschiedene Verfahren zum Vermischen ver
schiedener Arten thermoplastischer Harze versucht
worden, um die Nachteile zu beheben, die jedes der
unterschiedlichen thermoplastischen Harze aufweist. Die
verschiedenen Arten der thermoplastischen Polymeren
besitzen gewöhnlich schlechte Verträglichkeit, und
infolgedessen können sie, wenn sie miteinander ver
mischt werden, nicht gleichmäßig vermischt werden und
bilden eine sogenannte "Meer-Insel"-Struktur (das
heißt, eines der Harze liegt in (diskontinuierlichen)
Anteilen wie Inseln in einer kontinuierlichen Phase des
anderen Harzes vor). Die Zusammensetzung mit einer
solchen "Meer-Insel"-Struktur ist schwach in ihrer
Wechselwirkung an den Domänen, und aus diesem Grunde
ist sie sehr spröde und besitzt niedrigere mechanische
Festigkeit und niedrigere Schlagzähigkeit.
Wenn andererseits Polymere mit guter Kompatibilität
miteinander vermischt werden, ist keine Verbesserung
der Eigenschaften zu erwarten, da beide ähnliche Eigen
schaften besitzen.
Man hat bis jetzt versucht, Polymere zu modifizieren
und dadurch verschiedene Polymere mit schlechter Ver
träglichkeit gleichmäßig zu dispergieren. Beispiels
weise wird ein Gemisch aus einem Olefin-Kautschuk und
einem Nylon mit verbesserter Schlagzähigkeit vorge
schlagen, das durch Feindispergieren eines modifizier
ten Olefin-Kautschuks in einer Nylon-Matrix (JP-OS
143061/1976) erhalten wird. Dennoch ist das Gemisch in
anderen Eigenschaften als der Schlagzähigkeit unter
legen.
Polyphenylenether-Harze haben wohlausgewogene hervor
ragende Eigenschaften, etwa mechanische Eigenschaften,
elektrische Eigenschaften, Wärmebeständigkeit und Maß
haltigkeit, und werden aus diesem Grunde für verschie
dene Zwecke als Konstruktionswerkstoffe verwendet.
Diese Harze werden jedoch wegen ihrer hohen Schmelz
viskosität kaum im Spritzguß eingesetzt, und weiterhin
haben diese Harze eine schlechte Schlagzähigkeit und
eine schlechte chemische Beständigkeit.
Andererseits werden thermoplastische Polyester-Harze
(z. B. Polyethylenterephthalat, Polybutylenterephthalat
etc.) und Polyamid-Harze (z. B. Nylon 6, Nylon 66 etc.)
als technische Kunststoffe mit ausgezeichneter chemi
scher Beständigkeit eingesetzt. Während die erstgenann
ten thermoplastischen Harze einen hohen Schmelzpunkt
und eine ausgezeichnete mechanische Festigkeit haben,
haben sie nur eine sehr niedrige Formbeständigkeit in
der Wärme und werden aufgrund dessen gewöhnlich als
glasfaserverstärktes Material verwendet. Wenn jedoch
die mit Glasfasern verstärkten thermoplastischen Poly
ester-Harze geformt werden, zeigen die Formerzeugnisse
eine schlechte Oberflächen-Charakteristik und haben
weitere Fehler wie etwa eine sehr hohe Anisotropie der
Festigkeit aufgrund einer Orientierung der Glasfasern
während des Ausformungsvorgangs und eine Verzerrung
durch konkave bzw. konvexe Verformung aufgrund einer
hohen Anisotropie der Schwindung.
Zur Eliminierung der oben genannten Fehler der
Polyphenylenether-Harze und der thermoplastischen
Polyester-Harze hat man versucht, die beiden Harze in
der Schmelze miteinander zu vermischen (vgl. die
JP-Patentveröffentlichung 21664/1976). Die resultierende
Zusammensetzung zeigt jedoch typische Inkompatibili
täts-Eigenschaften, da die sich aus ihren Molekül
strukturen ableitenden Eigenschaften (z. B. der SP-Wert)
stark voneinander verschieden sind. So sind die mechanischen Eigenschaften
schlechter als diejenigen, die aufgrund der beiden
Harze zu erwarten sind, und ein aus der Zusammensetzung
hergestelltes Formerzeugnis zeigt schlechteres Aussehen
als die aus jedem der Harze hergestellten Produkte.
Andererseits hat man zur Verbesserung der Schmelzfließ
fähigkeit von Polyphenylenether-Harzen versucht, diese
mit einem Polyamid-Harz zu mischen (vgl. die vorge
schlagene JP-Patentveröffentlichung 997/1970). Die
Verträglichkeit der Polyphenylenether-Harze mit den
Polyamid-Harzen ist jedoch äußerst gering, und infolge
dessen werden die mechanischen Eigenschaften der resul
tierenden Harzmassen in ausgeprägter Weise gemindert,
und irgendeine andere Eigenschaft außer der Schmelz
fließfähigkeit wird nicht verbessert.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben eingehen
de Untersuchungen über das Vermischen verschiedener
thermoplastischer Harze mit unterschiedlichen Eigen
schaften und schlechter Verträglichkeit angestellt, um
eine thermoplastische Harzmasse zu erhalten, die gegen
über den diesen Harzen eigenen Unzulänglichkeiten ver
bessert ist, ohne daß die hervorragenden Eigenschaften
dieser Harze geschmälert werden, und haben dabei ge
funden, daß eine solche angestrebte Verbesserung da
durch erreicht wird, daß ein spezielles thermoplasti
sches Harz mit einer spezifischen polaren Gruppe und
ein eine Epoxy-Gruppe enthaltendes spezielles Poly
phenylenether-Harz miteinander vermischt werden.
Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine neue,
unterschiedliche Arten von Harzen enthaltende, thermo
plastische Harzmasse verfügbar zu machen, die in bezug
auf die Kompatibilität zwischen den Harzen verbessert
ist und ausgezeichnete Eigenschaften wie ausgezeichnete
mechanische Eigenschaften, Wärmebeständigkeit, Ver
arbeitbarkeit, Schlagzähigkeit, chemische Beständigkeit
etc. besitzt. Ein anderes Ziel der Erfindung ist es,
eine thermoplastische Harzmasse verfügbar zu machen, in
der ein spezielles thermoplastisches Harz mit einer
spezifischen polaren Gruppe und ein spezielles Poly
phenylenether-Harz mit guter Verträglichkeit miteinan
der vermischt werden, ohne daß die ausgezeichneten
Eigenschaften beider Harze beeinträchtigt werden. Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine thermoplasti
sche Harzmasse verfügbar zu machen, die sich für die
Herstellung verschiedener Formerzeugnisse, Beschich
tungsmittel, Klebstoffe, Dichtungsmittel, Modifizie
rungsmittel für andere Harze und dergleichen eignet.
Diese und andere Ziele und Vorteile der Erfindung
werden Fachleuten auf diesem Gebiet aus der folgenden
Beschreibung deutlich.
Die vorliegende Erfindung macht eine thermoplastische
Harz-Zusammensetzung aus 5 bis 99,5 Gew.-% eines ther
moplastischen Harz es mit wenigstens einer der aus
Carboxyl-, Hydroxy- und Amino-Gruppen ausgewählten
polaren Gruppen an seinem Ende und mit einem Schmelz
punkt von 150°C bis 300°C (A) und 0,5 bis 95 Gew.-%
eines eine Epoxy-Gruppe enthaltenden Polyphenylen
ether-Harzes (B) verfügbar.
Das in der vorliegenden Erfindung eingesetzte thermo
plastische Harz (A) ist ein thermoplastisches Harz mit
wenigstens einer der aus Carboxyl-, Hydroxy- und
Amino-Gruppen ausgewählten polaren Gruppen an seinem Ende und
mit einem Schmelzpunkt von 150°C bis 300°C und umfaßt
beispielsweise Polyester (z. B. Polyethylenterephthalat,
Polypropylenterephthalat, Polybutylenterephthalat,
Polycyclohexandimethylenterephthalat, Polyethoxybenzo
at, Polyethylennaphthalat etc.); Polyester-Copolymere
bestehend aus den vorgenannten Polyester-Komponenten
mit anderen Säure-Komponenten (z. B. Isophthalsäure,
p-Hydroxybenzoesäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Glu
tarsäure, Diphenylmethandicarbonsäure, Dimer-Säuren
etc.) und/oder Glycol-Komponenten (z. B. Hexamethylen
glycol, Diethylenglycol, Neopentylglycol, Bisphenol A,
Alkylenoxid-Addukten des Neopentylglycols etc.); Poly
ester im weiteren Sinne wie aromatische Polyester-Poly
ether-Block-Copolymere, aromatische Polyester-Poly
lacton-Block-Copolymere, Polyarylate etc. und Polyamide
(z. B. Nylon 6, Nylon 6.6, Nylon 6.9, Nylon 6.10, Nylon
6.12, Nylon 6/6.6, Polyxylylenadipinsäureamid, Poly
hexamethylenterephthalamid, Polyphenylenphthalamid,
Polyxylylenadipinsäureamid/hexamethylenadipinsäureamid,
Polyesteramid-Elastomere, Polyetheramid-Elastomere,
Polyetheresteramid-Elastomere, Dimer-Säure-copolymeri
sierte Polyamide etc.). Diese Harze können für sich
allein oder in Form eines Gemischs aus zwei oder mehr
dieser Harze oder eines Copolymers eingesetzt werden.
Die Harze mit einem Schmelzpunkt von nicht weniger als
200°C (z. B. 200°C bis 300°C) sind besonders bevor
zugt im Hinblick auf hervorragende Wärmebeständigkeit.
Im allgemeinen wird bevorzugt, daß die vorgenannten
Polyester-Harze eine Grenzviskosität von nicht weniger
als 0,4, und weiter bevorzugt von nicht weniger als 0,5
(z. B. 0,5 bis 5,0), gemessen in einem Lösungsmittel aus
Phenol/Tetrachloroethan (6/4, bezogen auf das Gewicht)
bei 30°C, haben. Darüber hinaus wird bevorzugt, daß
die oben genannten Polyamid-Harze eine relative Visko
sität von nicht weniger 1,8, und weiter bevorzugt von
nicht weniger als 2,0 (z. B. 2,0 bis 5,0), gemessen in
98-proz. Schwefelsäure nach einer in JIS K6810-1970
festgelegten Methode, haben.
Das in der vorliegenden Erfindung eingesetzte, eine
Epoxy-Gruppe enthaltende Polyphenylenether-Harz (B)
wird erhalten durch Copolymerisieren oder Pfropfpoly
merisieren eines eine Epoxy-Gruppe enthaltenden,
copolymerisierbaren ungesättigten Monomers und eines
Polyphenylenether-Harz es mit einer Repetiereinheit der
nachstehenden Formel (I)
in der R₁, R₂, R₃ und R₄ gleich oder verschieden sind
und jeweils Wasserstoff, ein Halogen, ein Kohlenwasser
stoff-Rest mit 1 bis 11 Kohlenstoff-Atomen (z. B. ein
Alkyl mit 1 bis 5 Kohlenstoff-Atomen, ein Alkenyl mit 2
bis 5 Kohlenstoff-Atomen, Phenyl, ein Phenylalkyl mit 1
bis 5 Kohlenstoff-Atomen in der Alkyl-Struktureinheit
etc.), ein substituierter Kohlenwasserstoff-Rest (z. B.
die gleichen Kohlenwasserstoff-Gruppen, wie sie oben
erwähnt sind, die durch ein Halogen, eine Alkyl-Gruppe
mit 1 bis 5 Kohlenstoff-Atomen, Cyano etc. substituiert
sind), Cyano, ein Alkoxy mit 1 bis 5 Kohlen
stoff-Atomen, eine Phenoxy- oder Nitro-Gruppe sind und
n den Polymerisationsgrad bezeichnet.
Geeignete Beispiele für R₁, R₂, R₃ und R₄ sind Wasser
stoff, Chlor, Brom, Iod, Methyl, Ethyl, Propyl, Allyl,
Phenyl, Benzyl, Methylbenzyl, Chloromethyl, Bromo
methyl, Cyanoethyl, Cyano, Methoxy, Ethoxy, Phenoxy,
Nitro etc.
Zu den Polyphenylenether-Harzen zählen beispielsweise
Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenether, Poly-2,6-diethyl-1,4-phe
nylenether, Poly-2,6-dipropyl-1,4-phenylenether,
Poly-2,6-dimethoxy-1,4-phenylenether, Poly-2,6-di
chloromethyl-1,4-phenylenether, Poly-2,6-dibromomethyl-1,4-phe
nylenether, Poly-2,6-diphenyl-1,4-phenylenether,
Poly-2,6-ditolyl-1,4-phenylenether, Poly-2,6-dichloro-1,4-phe
nylenether, Poly-2,5-dimethyl-1,4-phenylenether,
Poly-2,6-dibenzyl-1,4-phenylenether etc.
Bevorzugte Polyphenylenether-Harze sind diejenigen der
vorstehenden Formel (I), in der R₂ und R₄ Alkyl-Gruppen,
insbesondere C₁- bis C₄-Alkyl-Gruppen, sind
und n vorzugsweise nicht kleiner als 50 ist und gewöhn
lich 50 bis 200 beträgt.
Zu den copolymerisierbaren, ungesättigten, eine Epoxy-Gruppe
enthaltenden Monomeren zählen beispielsweise
Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat, Vinylglycidyl
ether, Allylglycidylether, ein Glycidylether eines
Hydroxyalkyl(meth)acrylats, ein Glycidylether eines
Polyalkylenglycol(meth)acrylats, Glycidylitaconat etc.
Das copolymerisierbare, ungesättigte, eine Epoxy-Gruppe
enthaltende Monomer wird in einer Menge von
0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Harzes (B), eingesetzt.
Das eine Epoxy-Gruppe enthaltende Polyphenylenether-Harz
(B) kann mit Hilfe verschiedener bekannter Verfah
ren hergestellt werden, jedoch ist es vorzuziehen, die
Reaktion in Gegenwart eines Radikale erzeugenden Mit
tels durchzuführen, um die Copolymerisation wirksam
herbeizuführen. Beispielsweise kann das Harz nach den
folgenden Verfahren hergestellt werden:
- (1) Ein Verfahren, das die Zugabe eines Radikale er zeugenden Mittels und eines copolymerisierbaren, ungesättigten, eine Epoxy-Gruppe enthaltenden Monomers zu einer Lösung eines Polyphenylenether-Harzes und das anschließende Rühren bei einer Temperatur von 40°C bis 200°C während einiger zehn Minuten bis zu mehreren Stunden umfaßt.
- (2) Ein Verfahren, das das Schmelzen und Vermischen jeder der oben bezeichneten Komponenten in einem System, das im wesentlichen frei von einem Lösungsmittel ist, bei einer Temperatur von 150°C bis 350°C während einer Zeitspanne von 20 s bis 30 min, vorzugsweise 40 s bis 5 min, umfaßt.
Die vorliegende thermoplastische Harzmasse kann weiter
ein Polyphenylenether-Harz, das keine Epoxy-Gruppe ent
hält, (C) und/oder ein Styrol-Harz (D) enthalten. Das
keine Epoxy-Gruppe enthaltende Polyphenylenether-Harz
(C) besteht aus Repetiereinheiten der oben bezeichneten
Formel (I) und umfaßt die gleichen Harze, wie sie oben
angegeben sind. Zu den Styrol-Harzen (D) zählen bei
spielsweise Homopolymere wie Polystyrol, Polychloro
styrol oder Poly-α-methylstyrol und thermoplastische
Polystyrol-Elastomere wie ein Styrol-Butadien-Copoly
mer, ein Styrol-Acrylnitril-Acrylat-Copolymer, ein mit
Styrol-Butadien-Kautschuk modifiziertes Polystyrol, ein
mit EPDM-Kautschuk modifiziertes Polystyrol, ein mit
Acryl-Kautschuk modifiziertes Styrol-Acrylnitril-
Copolymer oder ein hydriertes Styrol-Butadien-Block-Co
polymer.
Bei der Herstellung der vorliegenden Zusammensetzung
wird vorzugsweise ein Katalysator eingesetzt, um die
Reaktion der Komponente (A) mit einer Epoxy-Gruppe der
Komponente (B) zu beschleunigen oder die Affinität des
Harzes (B) zu der Komponente (A) durch Ringöffnung der
Epoxy-Gruppe zu verbessern. Obwohl die Reaktion der
Komponente (A) mit einer Epoxy-Gruppe der Komponente
(B) auch in Abwesenheit jeglichen Katalysators abläuft,
wird die Reaktion bemerkenswert beschleunigt, sobald
ein Katalysator eingesetzt wird. Zu den Katalysatoren
zählen Amine, Phosphor-Verbindungen und Salze von
Monocarbonsäuren und Dicarbonsäuren mit 10 oder mehr
Kohlenstoff-Atomen mit Metallen der Gruppen IA oder IIA
im Periodensystem. Verbindungen des dreiwertigen Phos
phors wie Tributylphosphin oder Triphenylphosphin und
Metallsalze der Stearinsäure wie Calciumstearat oder
Natriumstearat werden besonders bevorzugt. Diese Kata
lysatoren können für sich allein oder in Kombination
aus zweien oder mehreren derselben eingesetzt werden.
Der Katalysator kann auf einmal oder portionsweise zu
gegeben werden. Die Menge des eingesetzten Katalysators
wird nicht speziell festgelegt, jedoch wird er gewöhn
lich in einer Menge von nicht mehr als 3 Gew.-Teilen,
vorzugsweise von 0,03 bis 2 Gew.-Teilen, auf 100
Gew.-Teile der Komponente (A) eingesetzt.
Obwohl das Mischungsverhältnis der oben erwähnten Kom
ponenten (A), (B), (C) und (D) je nach den gewünschten
Eigenschaften und Nutzanwendungen der Produkte, den
Kosten und dergleichen variieren kann, enthält die Zu
sammensetzung gewöhnlich 5 bis 99,5 Gew.-%, vorzugs
weise 20 bis 99 Gew.-%, der Komponente (A), 0,5 bis
95 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 80 Gew.-%, der Komponente
(B), 0 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 80 Gew.-%, der
Komponente (C) und 0 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis
75 Gew.-%, der Komponente (D), bezogen auf das Gesamt
gewicht der Zusammensetzung.
Wenn die verwendete Komponente (A) in einer kleineren
Menge als dem oben angegebenen Grenzwert eingesetzt
wird, zeigt das Produkt schlechtere Eigenschaften wie
etwa eine geringere chemische Beständigkeit.
Wenn im übrigen die Komponente (B) in einer kleineren
Menge als dem oben angegebenen Grenzwert eingesetzt
wird, wird die Verträglichkeit der Komponente (A) mit
der Komponente (C) und/oder (D) verringert, und die
physikalischen Eigenschaften werden in ungünstiger
Weise verschlechtert. Die Komponente(n) (C) und/oder
(D) werden eingesetzt, um Einsinkstellen und konvexe
bzw. konkave Verformungen im Formerzeugnis infolge
Schwindung zu verhindern und die Oberflächencharakte
ristiken des Formerzeugnisses weiter zu verbessern.
Darüber hinaus können zur Verbesserung der Flammwidrig
keit der vorliegenden Zusammensetzung aromatische Poly
carbonate der Formel (II) und Phosphor-Verbindungen der
Formeln (III), (IV) und (V) der Zusammensetzung zuge
setzt werden.
In Formel (II) bezeichnen x¹ und x² jeweils ein Brom- oder
Chlor-Atom, p und q sind jeweils eine ganze Zahl
von 1 bis 4, n ist eine ganze Zahl von 2 bis 4, m ist
eine ganze Zahl von 2 bis 50, r und t sind jeweils 0
oder eine ganze Zahl von 1 bis 20, jedoch nicht beide
gleichzeitig 0, und Y ist ein Alkylen mit 1 bis 5 Koh
lenstoff-Atomen, ein halogeniertes Alkylen mit 1 bis 5
Kohlenstoff-Atomen, ein Alkyliden mit 2 bis 5 Kohlen
stoff-Atomen, -O-, -CO-, -S-, -SO-, -SO₂- oder eine
Einfachbindung (d. h. zwei Benzol-Ringe sind direkt
miteinander verbunden).
In den Formeln (III), (IV) und (V) sind R¹, R² und R³
gleich oder verschieden und jeweils ein Alkyl mit 1 bis
15 Kohlenstoff-Atomen, ein Halogenoalkyl mit 1 bis 15
Kohlenstoff-Atomen, ein Aryl (z. B. Phenyl, Cresyl
etc.), ein Halogenoaryl (z. B. Chlorophenyl, Bromophenyl
etc.) oder ein Aralkyl (z. B. Benzyl, Phenethyl etc.).
Zu den Verbindungen der Formel (III) zählen Trimethyl
phosphat, Triethylphosphat, Triphenylphosphat, Tri
cresylphosphat, Cresyldiphenylphosphat, Diphenyloctyl
phosphat, Tributylphosphat, Tris(3-chloroethyl)phos
phat, Tris(dichloropropylphosphat), Tris(2,3-dibromo
propyl)phosphat, Tris(bromochloropropyl)phosphat,
Tris(2-bromoethyl)phosphat, Trioctylphosphat, Tri
butoxyethylphosphat und dergleichen.
Zu den Verbindungen der Formel (IV) zählen Trimethyl
phosphit, Triethylphosphit, Tris(2-chloroethyl)phos
phit, Triphenylphosphit und dergleichen.
Zu den Verbindungen der Formel (V) zählen Dimethyl
phenylphosphonat, Diethylphenylphosphonat, Dibutyl
phenylphosphonat, Dimethylbenzylphosphonat, Diethyl
benzylphosphonat, Bis(hydroxyethyl)benzylphosphonat,
Bis(2-bromoethyl)-2-bromoethylphosphonat und der
gleichen.
Die Verbindungen der obigen Formeln (III), (IV) und (V)
können für sich allein oder in Kombinationen aus zwei
oder mehr solcher Verbindungen eingesetzt werden.
Weiterhin kann die vorliegende Zusammensetzung als
flammenhemmende Mittel Brom-Verbindungen wie ein Poly
dibromophenylenoxid, ein bromiertes Polystyrol, ein
bromiertes vernetztes Polystyrol, Decabromodiphenyl
ether, Bis(tribromophenyl)fumaramid und ein bromiertes
Epoxy-Oligomer neben den aromatischen Polycarbonaten
und Phosphor-Verbindungen der Formeln (II) bis (V) ent
halten.
Je nach Verwendungszweck kann die vorliegende Zusammen
setzung weiterhin ein keimbildendes Mittel für die
Komponente (A) (z. B. Talkum, Glimmer, Titanoxid, Ruß
etc.) und/oder einen Kristallisationsbeschleuniger für
die Komponente (A) enthalten (wenn z. B. die Komponente
(A) Polyethylenterephthalat ist, ist ein solcher eine
Polyoxyalkylen-Verbindung, ein Polyol-Derivat, ein
höherer Fett-Ester, ein Metall-Salz einer höheren Fett
säure, ein Polycarbonsäureester, ein Salz eines hoch
molekularen aliphatischen Polycarbonsäureesters, ein
Polyolester oder dergleichen, wobei die betreffende
Substanz jeweils mit Polyethylenterephthalat kompatibel
ist). Das keimbildende Mittel wird gewöhnlich in einer
Menge von nicht mehr als 50 Gew.-% eingesetzt, und der
Kristallisationsbeschleuniger wird gewöhnlich in einer
Menge von nicht mehr als 10 Gew.-% eingesetzt, bezogen
auf das Gesamt-Gewicht der Zusammensetzung.
Darüber hinaus kann die vorliegende Zusammensetzung
andere übliche Additive enthalten, etwa Stabilisatoren
(z. B. Antioxidantien, Ultraviolett-Absorptionsmittel
oder hydrolysebeständige Reglersubstanzen), Weich
macher, Gleitmittel, flammwidrige Hilfsstoffe, anti
statische Mittel, farbgebende Mittel, Gleitregler (z. B.
feste oder flüssige Schmierstoffe), polyfunktionelle
Vernetzungsmittel, Schlagfestmacher (z. B. ein kau
tschukähnliches Material mit einem Tg-Wert von nicht
über 0°C, vorzugsweise nicht über -20°C, und beson
ders bevorzugt ein eine reaktionsfähige Gruppe ent
haltender Kautschuk), andere anorganische Füllstoffe,
faserige Verstärkungsmaterialien (z. B. Glasfasern,
Kohlenstoffasern, Graphitfasern, Siliciumcarbidfasern,
Siliciumnitridfasern, Bornitridfasern, Kaliumtita
nat-Whiskers, wärmebeständige organische Fasern etc.) und
leitfähige Mittel (z. B. metallische Fasern, Polyacety
len-Fasern, metallische Pulver, Eisenphosphate, Ruß,
leitfähige organische Polymere etc.). Wenn ein anorgani
scher Füllstoff und/oder eine anorganische Faser ver
wendet wird, kann damit zusammen ein Silan-Haftmittel,
ein Titan-Haftmittel oder ein Zirconiumaluminat-Haft
mittel verwendet werden.
Weiterhin kann die vorliegende Zusammensetzung auch
irgendwelche anderen Harze enthalten, sofern diese auf
die vorliegende Zusammensetzung keine unerwünschte
Wirkung ausüben.
Das Verfahren zur Herstellung der vorliegenden Zusam
mensetzung ist nicht speziell festgelegt, sondern
umfaßt beliebige herkömmliche Methoden. Beispielsweise
kann die Zusammensetzung dadurch hergestellt werden,
daß die Ausgangsstoffe mittels eines Extruders, eines
Walzenmischers oder eines Banbury-Mischers mechanisch
geknetet werden. Sie kann auch unter Anwendung eines
mehrstufigen Knetverfahrens hergestellt werden, d. h.
indem zuerst die Komponenten (A) und (B) verknetet
werden und das Gemisch mit den anderen Komponenten
geknetet wird.
Die vorliegende Zusammensetzung kann weit verbreitet
eingesetzt werden zur Herstellung verschiedenartiger
Formerzeugnisse, etwa geformter Teile, flächiger Er
zeugnisse (z. B. Folien, Platten etc.), Fasern, röhren- und
schlauchförmiger Produkte, Behälter und dergleichen
und auch als Klebstoff, Dichtungsmittel, modifizieren
des Mittel für andere Harze und dergleichen verwendet
werden. Die so gebildeten Folien oder Fasern können
weiteren Arbeitsgängen des Streckformens oder Formens
unterworfen werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Komponente
(A) in Anwesenheit der Komponente (B) modifiziert, und
die Kompatibilität der Komponente (A) mit der Komponen
te (C) und/oder (D) wird verbessert, und infolgedessen
wird ein einheitliches Gemisch erhalten, das ein Form
erzeugnis mit ausgezeichneten mechanischen Eigenschaf
ten zu liefern vermag. Die vorliegende Zusammensetzung
hat auch solche kennzeichnende Merkmale, daß sie ein
geformtes Produkt mit ausgezeichneten Oberflächen-Cha
rakteristiken zu ergeben vermag, das frei von Ein
sinkstellen und konvexen bzw. konkaven Verformungen
oder dergleichen ist, da die Schwindung der Komponente
(A) erniedrigt wird, und daß die chemische Beständig
keit der Komponente (C) und/oder der Komponente (D)
verbessert wird.
Die vorliegende Erfindung wird durch das folgende Her
stellungsverfahren, die Beispiele und Bezugsbeispiele
erläutert, ist jedoch nicht hierauf beschränkt. In dem
Herstellungsverfahren und den Beispielen und Bezugs
beispielen bedeuten "Teile" "Gew.-Teile" und "%" "Ge
wichts-%", sofern nichts anderes angegeben ist.
Die Eigenschaften der Produkte bei dem Herstellungs
verfahren und den Beispielen und Bezugsbeispielen
wurden mit Hilfe der nachstehenden Methoden gemessen:
(i) Epoxy-Gehalt des Produkts bei dem Herstellungs verfahren - Salzsäure-Dimethylformamid-Methode:
Eine benötigte Probemenge entsprechend den Angaben in Tabelle 1 wurde genau eingewogen und in einem mit einem Stopfen versehenen 200 ml-Kolben vorgelegt. Dimethyl formamid (25 ml) wurde hinzugegeben, und die Mischung wurde bei einer Temperatur nicht über 40°C gut ge rührt. Zu der Mischung wurde Salzsäure-Dimethylformamid (25 ml) bei Raumtemperatur hinzugefügt, und die Mischung wurde gut geschüttelt. Danach wurde die Reak tionsmischung genau 60 min bei Raumtemperatur stehen gelassen. Nach Zusatz einiger Tropfen Bromphenolblau-In dikator zu der Mischung wurde die überschüssige Säu remenge mit einer 0,1 n NaOH-Methanol-Standardlösung titriert. Endpunkt war der Punkt des Farbumschlags nach grün. Diele Messung und ihr Blindwert wurden jeweils zweimal durchgeführt.
(i) Epoxy-Gehalt des Produkts bei dem Herstellungs verfahren - Salzsäure-Dimethylformamid-Methode:
Eine benötigte Probemenge entsprechend den Angaben in Tabelle 1 wurde genau eingewogen und in einem mit einem Stopfen versehenen 200 ml-Kolben vorgelegt. Dimethyl formamid (25 ml) wurde hinzugegeben, und die Mischung wurde bei einer Temperatur nicht über 40°C gut ge rührt. Zu der Mischung wurde Salzsäure-Dimethylformamid (25 ml) bei Raumtemperatur hinzugefügt, und die Mischung wurde gut geschüttelt. Danach wurde die Reak tionsmischung genau 60 min bei Raumtemperatur stehen gelassen. Nach Zusatz einiger Tropfen Bromphenolblau-In dikator zu der Mischung wurde die überschüssige Säu remenge mit einer 0,1 n NaOH-Methanol-Standardlösung titriert. Endpunkt war der Punkt des Farbumschlags nach grün. Diele Messung und ihr Blindwert wurden jeweils zweimal durchgeführt.
Die Acidität oder Alkalität der Probe wurde nach fol
gender Methode bestimmt: Eine Probe wurde in annähernd
der gleichen Menge wie für die vorstehende Titration
entnommen, und dazu wurde Dimethylformamid (25 ml) hin
zugefügt, das vorher unter Verwendung von Bromphenol
blau als Indikator neutralisiert worden war. Dann wurde
die Lösung mit einer 0,1 n NaOH-Methanol-Standardlösung
(im Falle von Acidität) oder mit 0,1 n HCl-Methanol-Stan
dardlösung (im Falle von Alkalität) titriert.
Die Acidität oder Alkalität und der Epoxy-Gehalt der
Probe wurden mit Hilfe der folgenden Gleichungen
berechnet:
In den vorstehenden Gleichungen bezeichnen
C die Acidität oder Alkalität (die im Fall der Acidität durch eine positive Zahl und im Fall der Alkalität durch eine negative Zahl bezeichnet wird),
Y die Menge (cm³) des Titrationsmittels bei dem Test auf Acidität oder Alkalität,
Z den titrimetrischen Faktor der 0,1 n NaOH-Metha nol-Standardlösung bei dem Test auf Acidität oder Alkalität,
W die Menge (g) der Probe bei dem Test auf Acidität oder Alkalität,
E den Epoxy-Gehalt (Gew.-%),
F den Titer-Koeffizienten (titrimetrischen Faktor) der 0,1 n NaOH-Methanol-Standardlösung,
A die Menge (cm³) des Titrationsmittels bei diesem Test,
B die Menge (cm³) des Titrationsmittels bei dem Blindwert-Test, und
S die Menge (g) der Probe.
C die Acidität oder Alkalität (die im Fall der Acidität durch eine positive Zahl und im Fall der Alkalität durch eine negative Zahl bezeichnet wird),
Y die Menge (cm³) des Titrationsmittels bei dem Test auf Acidität oder Alkalität,
Z den titrimetrischen Faktor der 0,1 n NaOH-Metha nol-Standardlösung bei dem Test auf Acidität oder Alkalität,
W die Menge (g) der Probe bei dem Test auf Acidität oder Alkalität,
E den Epoxy-Gehalt (Gew.-%),
F den Titer-Koeffizienten (titrimetrischen Faktor) der 0,1 n NaOH-Methanol-Standardlösung,
A die Menge (cm³) des Titrationsmittels bei diesem Test,
B die Menge (cm³) des Titrationsmittels bei dem Blindwert-Test, und
S die Menge (g) der Probe.
Epoxy-Gehalt (%) | |
Probemenge (g) | |
0,5 | |
etwa 3,2 | |
1,0 | etwa 1,6 |
2,0 | etwa 0,8 |
5,0 | etwa 0,32 |
10,0 | etwa 0,16 |
(ii) Formbeständigkeit in der Wärme:
Sie wurde nach der in ASTM D-648 festgelegten Methode gemessen, d. h. durch Anlegen einer Biegespannung von 1,82 N/mm² (18,6 kg/cm²) an einen Probekörper (von 126 mm Länge, 12,6 mm Breite und 6,3 mm Dicke), Er wärmen der Probe mit einer Temperatursteigerung von 2°C/min und Messung der Temperatur zu dem Zeitpunkt, bei dem die Durchbiegung der Probe 0,254 mm erreichte.
(iii) Biegefestigkeit:
Sie wurde nach ASTM D-790 gemessen.
(iv) Oberflächencharakteristiken:
Sie wurden bewertet aufgrund der Beobachtung von Ein sinkstellen, Oberflächenglanz etc. eines geformten Pro duktes.
Sie wurde nach der in ASTM D-648 festgelegten Methode gemessen, d. h. durch Anlegen einer Biegespannung von 1,82 N/mm² (18,6 kg/cm²) an einen Probekörper (von 126 mm Länge, 12,6 mm Breite und 6,3 mm Dicke), Er wärmen der Probe mit einer Temperatursteigerung von 2°C/min und Messung der Temperatur zu dem Zeitpunkt, bei dem die Durchbiegung der Probe 0,254 mm erreichte.
(iii) Biegefestigkeit:
Sie wurde nach ASTM D-790 gemessen.
(iv) Oberflächencharakteristiken:
Sie wurden bewertet aufgrund der Beobachtung von Ein sinkstellen, Oberflächenglanz etc. eines geformten Pro duktes.
Herstellung des eine Epoxy-Gruppe enthaltenden Poly
phenylenether-Harzes (B):
Pulverförmiger Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenether ([η]: 0,58, gemessen in Chloroform bei 30°C) (90 Tei le) und Glycidylmethacrylat (10 Teile) wurden in einem Kolben vorgelegt, und hierzu wurde Toluol (170 Teile) gegeben, um die Mischung bei 80°C unter einem Stick stoff-Strom aufzulösen. Eine Lösung von Benzoylperoxid (1,5 Teile) in Toluol (30 Teile) wurde langsam aus einem Tropftrichter in den Kolben eingebracht. Nach der Zugabe ließ man die Mischung durch fünfstündiges Er hitzen auf 80°C unter Rühren reagieren. Nach Beendi gung der Reaktion ließ man die Mischung sich auf Raum temperatur abkühlen und goß sie dann in Methanol, um das Produkt-Polymer auszufällen. Der Niederschlag wurde abfiltriert und unter vermindertem Druck getrocknet, wodurch der eine Epoxy-Gruppe enthaltende Polyphenylen ether erhalten wurde (96%). Die quantitative Analyse des Epoxy-Gehalts des Polymers nach der oben angegebe nen Salzsäure-Dimethylformamid-Methode zeigte einen Umsetzungsgrad von 93%.
Pulverförmiger Poly-2,6-dimethyl-1,4-phenylenether ([η]: 0,58, gemessen in Chloroform bei 30°C) (90 Tei le) und Glycidylmethacrylat (10 Teile) wurden in einem Kolben vorgelegt, und hierzu wurde Toluol (170 Teile) gegeben, um die Mischung bei 80°C unter einem Stick stoff-Strom aufzulösen. Eine Lösung von Benzoylperoxid (1,5 Teile) in Toluol (30 Teile) wurde langsam aus einem Tropftrichter in den Kolben eingebracht. Nach der Zugabe ließ man die Mischung durch fünfstündiges Er hitzen auf 80°C unter Rühren reagieren. Nach Beendi gung der Reaktion ließ man die Mischung sich auf Raum temperatur abkühlen und goß sie dann in Methanol, um das Produkt-Polymer auszufällen. Der Niederschlag wurde abfiltriert und unter vermindertem Druck getrocknet, wodurch der eine Epoxy-Gruppe enthaltende Polyphenylen ether erhalten wurde (96%). Die quantitative Analyse des Epoxy-Gehalts des Polymers nach der oben angegebe nen Salzsäure-Dimethylformamid-Methode zeigte einen Umsetzungsgrad von 93%.
Jeweils gegebene Mengen Polyethylenterephthalat ([η):
0,63) oder Polybutylenterephthalat ([η]: 1,2), pulver
förmiger, eine Epoxy-Gruppe enthaltender Poly-2,6-di
methyl-1,4-phenylenether, der entsprechend den Angaben
des vorstehenden Herstellungsverfahrens modifiziert
worden war, pulverförmiger, unmodifizierter Poly-2,6-di
methyl-1,4-phenylenether und ein Styrol-Harz wurden
mit Hilfe eines mechanischen Mischers vermischt, und
die Mischung wurde mit Hilfe eines Doppelschnecken
extruders (Durchmesser 30 mm; PCM-30, hergestellt von
Ikegai Tekko Co.) bei einer Zylindertemperatur von
300°C geknetet und extrudiert, wodurch Pellets erhal
ten wurden. Die resultierenden Pellets wurden mit einem
Vakuum-Trockner 5 h bei 120°C getrocknet und mit einer
Spritzgußmaschine (Typ FS-75, hergestellt von Nissei
Jushi Kogyo Co., Zylindertemperatur: 295°C; Formtem
peratur: 70°C) geformt. Die Kennwerte der erhaltenen
Formerzeugnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
In Tabelle 2 haben die Symbole für die Oberflächenkenn
zeichnung die nachstehenden Bedeutungen:
+ : ausgezeichneter Oberflächenglanz;
o : guter Oberflächenglanz;
x : rauhe Oberfläche.
+ : ausgezeichneter Oberflächenglanz;
o : guter Oberflächenglanz;
x : rauhe Oberfläche.
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit der Abänderung,
daß ein Nylon-Harz an Stelle des Polyesters eingesetzt
und eine Zylindertemperatur von 270°C angewandt wurde.
Die Kennwerte der erhaltenen Formerzeugnisse wurden
gemessen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
In Tabelle 3 haben die Symbole für die Oberflächenkenn
zeichnung die nachstehenden Bedeutungen:
○: guter Oberflächenglanz;
⬩: etwas matter Oberflächenglanz.
○: guter Oberflächenglanz;
⬩: etwas matter Oberflächenglanz.
Wie aus den vorstehenden Tabellen 2 und 3 hervorgeht,
vermögen die thermoplastischen Harzmassen der vorlie
genden Erfindung Formerzeugnisse zu liefern, die eine
ausgezeichnete Oberflächenbeschaffenheit, eine hohe
Biegefestigkeit und eine hohe Formbeständigkeit in der
Wärme besitzen. Darüber hinaus ermöglicht die vor
liegende Erfindung verschiedene Vorteile wie etwa eine
ausgezeichnete chemische Beständigkeit.
Claims (7)
1. Thermoplastische Harz-Zusammensetzung, umfassend 5
bis 99,5 Gew.-% eines thermoplastischen Harzes (A) mit
wenigstens einer der aus Carboxyl-, Hydroxy- und
Amino-Gruppen ausgewählten polaren Gruppen an
seinem Ende und mit einem Schmelzpunkt von 150°C
bis 300°C und 0,5 bis 95 Gew.-% eines eine
Epoxy-Gruppe enthaltenden Polyphenylenether-Harzes
(B), das durch Co- oder Pfropfpolymerisieren eines
eine Epoxy-Gruppe enthaltenden, copolymerisierbaren
ungesättigten Monomers und eines PPE-Harzes mit
einer Menge des Monomeren von 0,1 bis 30 Gew.-%, be
zogen auf das Gewicht des Harzes (B), erhältlich ist.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß weiterhin ein keine Epoxy-Gruppe
enthaltendes Polyphenylenether-Harz (C) und ein
Styrol-Harz (D) eingearbeitet sind.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das thermoplastische Harz (A) ein
Polyester-Harz ist.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das thermoplastische Harz (A) ein
Polyamid-Harz ist.
5. Zusammensetzung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Polyester-Harz eine aus der aus
Polyethylenterephthalat, Polypropylenterephthalat,
Polybutylenterephthalat, Polycyclohexandimethylen
terephthalat, Polyethoxybenzoat und Polyethylen
naphthalat bestehenden Gruppe ausgewählte Substanz
ist.
6. Zusammensetzung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Polyamid-Harz eine aus der aus
Nylon 6, Nylon 6.6, Nylon 6.9, Nylon 6.10, Nylon
6.12, Nylon 6/6.6, Polyxylylenadipinsäureamid,
Polyhexamethylenterephthalamid, Polyphenylen
phthalamid, Polyxylylenadipinsäureamid/hexamethy
lenadipinsäureamid, Polyesteramid-Elastomeren,
Polyetheramid-Elastomeren, Polyetheresteramid-Elasto
meren und Dimer-Säure-copolymerisierten
Polyamiden bestehenden Gruppe ausgewählte Substanz
ist.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das keine Epoxy-Gruppe enthaltende
Polyphenylenether-Harz (C) in einer Menge von 0
bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung, und das Styrol-Harz
(D) in einer Menge von 0 bis 75 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
eingearbeitet sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP29490885A JPS62149753A (ja) | 1985-12-25 | 1985-12-25 | 熱可塑性樹脂組成物 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3644208A1 DE3644208A1 (de) | 1987-07-02 |
DE3644208C2 true DE3644208C2 (de) | 1998-02-19 |
Family
ID=17813810
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863644208 Expired - Fee Related DE3644208C2 (de) | 1985-12-25 | 1986-12-23 | Thermoplastische Harzmasse |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS62149753A (de) |
DE (1) | DE3644208C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10209521B4 (de) * | 2001-03-08 | 2004-04-08 | Asahi Kasei Kabushiki Kaisha | Harzzusammensetzung |
Families Citing this family (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS63503388A (ja) * | 1986-05-27 | 1988-12-08 | ゼネラル・エレクトリック・カンパニイ | エポキシドで官能化されたポリフェニレンエーテルおよび製造方法 |
JP2606863B2 (ja) * | 1986-05-27 | 1997-05-07 | ゼネラル・エレクトリック・カンパニイ | 官能化されたポリフェニレンエーテル、その製造方法およびそれから製造されたポリフェニレンエーテル‐ポリアミド組成物 |
BR8707316A (pt) * | 1986-05-27 | 1988-09-13 | Gen Electric | Copolimero de eter de polifenileno-poliester,precursores para os mesmos,composicoes contendo os referidos copolimeros e processos para a sua preparacao |
JPH02187459A (ja) * | 1988-12-13 | 1990-07-23 | Nippon G Ii Plast Kk | ポリフェニレンエーテル系樹脂およびポリアミドを含む組成物 |
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EP0609792A1 (de) * | 1993-02-03 | 1994-08-10 | Basf Corporation | Modifizierte Fasern aus Nylon |
US5539062A (en) * | 1995-06-07 | 1996-07-23 | General Electric Company | Compositions of poly(phenylene ether) resins and naphthalate polyester resins |
DE19836491C1 (de) * | 1998-08-12 | 2000-01-27 | Henkel Teroson Gmbh | Sprühbare pulverförmige Zusammensetzung für Unterbodenschutz oder Dichtmittel sowie Verfahren zur Beschichtung von Kraftfahrzeugen oder Kraftfahrzeugteilen |
ATE281496T1 (de) | 1999-08-12 | 2004-11-15 | Ciba Sc Holding Ag | Polymermischungen mit verbesserter schlagfestigkeit |
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EP0024120A1 (de) * | 1979-08-08 | 1981-02-25 | Sumitomo Chemical Company, Limited | Harzzusammensetzungen, enthaltend Polyphenyleneoxyd, Polyamid und eine Verbindung zur Verbesserung der Schlagfestigkeit |
-
1985
- 1985-12-25 JP JP29490885A patent/JPS62149753A/ja active Granted
-
1986
- 1986-12-23 DE DE19863644208 patent/DE3644208C2/de not_active Expired - Fee Related
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US6759460B2 (en) | 2001-03-08 | 2004-07-06 | Asahi Kasei Kabushiki Kaisha | Resin composition |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3644208A1 (de) | 1987-07-02 |
JPH036185B2 (de) | 1991-01-29 |
JPS62149753A (ja) | 1987-07-03 |
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---|---|---|---|
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D2 | Grant after examination | ||
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